MODE Der Frühling wird ein Fest der Farben
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MODE Der Frühling wird ein Fest der Farben
DIE SCHÖNEN SEITEN MODE Der Frühling wird ein Fest der Farben TRENDS Die besten Kollektionen von den Laufstegen AUSGABE FEBRUAR 2010 STIL Designer Tomas Maier verrät, warum wahre Qualität kein Label braucht <wm>10CAsNsjY0MDAx1TWwtLQ0MAcApAS--g8AAAA=</wm> www.chanel.com <wm>10CEXLPQqAMAwG0BM1fGka0pixP1MRUfH-RxFcHN741golfNrY73EGA0UT3B0W5kIG1mAWoapSApxrBmODCxe41fhDaj1dwAQeMB19voqALk1gAAAA</wm> INHALT / EDITORIAL 30 16 22 Frühlingsmode 1/10 «Z – Die schönen Seiten» ist ein Magazin der «Neuen Zürcher Zeitung» und der «NZZ am Sonntag». Redaktionelle Leitung: Jeroen van Rooijen (jvr.) Publizistischer Beirat: Markus Spillmann (msn.), Felix E. Müller (fem.) Redaktion: Katharina Blansjaar (rin.), Kim Dang (kid.), Fiona Hefti (fhe.), Christina Hubbeling (chu.), Peter Keller (kep.), Rebekka Kiesewetter (rkw.), Roberto Zimmermann (roz.) Redaktionelle Mitarbeit: Philipp Meier (phi.), Cordula Reyer Art-Direction: Claudio Gmür (clg.) Grafik: Alexandra Kojic (koj.) Produktionsleitung: Eveline Roth (evr.) Bildredaktion: Anton J. Erni (aje.) Korrektorat: Irmgard Matthes, Barbara Stuppia Adresse Redaktion: NZZ am Sonntag Postfach CH-8021 Zürich E-Mail: [email protected] www.magazin-z.ch Adresse Verlag: NZZ-Verlag Falkenstrasse 11 Postfach CH-8021 Zürich [email protected] Leitung Marketing Zeitschriften: Daniel Strobel Anzeigenverkauf: Deutschschweiz Pascale Maurissen NZZ Media – eine Filiale der Publicitas AG Falkenstrasse 11 CH-8021 Zürich Telefon 044 258 13 57 Fax 044 258 13 70 [email protected] FOTOS: HANSPETER SCHNEIDER, TINA BARNEY; ILLUSTRATION: ALEXANDRA COMPAIN-TISSIER Westschweiz Yves Gumy Publicitas SA – NZZ Media Rue Etraz 4, CP 7114 CH-1002 Lausanne (VD) Téléphone 021 317 88 08 Fax 044 258 13 70 [email protected] Einzelhefte können zum Preis von Fr. 7.50 / ¤ 5.– unter www.magazin-z.ch bezogen werden. Lithos: St. Galler Tagblatt AG Druck: Zollikofer AG Fürstenlandstrasse 122 CH-9001 St. Gallen NZZ Fretz AG Zürcherstrasse 39 CH-8952 Schlieren Unternehmungen der Swiss Printers AG Verbreitete Auflage: 322 000 Exemplare Alle Artikel wurden exklusiv für «Z – Die schönen Seiten» geschrieben. Alle Rechte vorbehalten. Jede Verwendung der redaktionellen Texte (insbesondere deren Vervielfältigung, Verbreitung, Speicherung und Bearbeitung) bedarf der schriftlichen Zustimmung durch die Redaktion. Ferner ist diese berechtigt, veröffentlichte Beiträge in eigenen gedruckten und elektronischen Produkten zu verwenden oder eine Nutzung Dritten zu gestatten. Für jegliche Verwendung von Inseraten ist die Zustimmung der Geschäftsleitung einzuholen. Unternehmensleitung: Albert P. Stäheli (CEO), Markus Spillmann, Daniel Hofer. ISSN 1662-1573 ©2010 Neue Zürcher Zeitung AG 7 Es zwickt der Kneifer Die Lesebrille hat ausgedient, die Zeit ist endlich wieder reif für den Zwicker. Fräulein Rottenmeier und Meister Böck lassen grüssen. 10 Zum Geburtstag einen Stein Das Zürcher Juweliergeschäft Beyer wird 250 Jahre alt. In den hauseigenen Schmuckateliers entsteht eine Jubiläumskollektion. 17 Unterbewerteter Porträtist Der amerikanische Fotograf Robert Bergman sucht seine Motive unter den Randfiguren der Gesellschaft. D ie Modebranche kämpft im Jahr eins nach der grossen Konsum-Depression an zwei Fronten: Einerseits will sie mit optimistischen, luftigen und farbenfrohen Inszenierungen die Beklemmung, die sich in den Köpfen der Konsumenten eingenistet hat, wegpusten. Andererseits sind die Marken sehr darum bemüht, ihre historische Substanz herauszustreichen, und erzählen unablässig von ihrer Handwerkskunst, um sich von ihren Mitbewerbern abzusetzen. Beide Zustände kommen auf den folgenden Seiten zum Ausdruck. Die Fokussierung auf Material- und Verarbeitungsqualität betreibt derzeit wohl niemand so konsequent wie der Süddeutsche Tomas Maier, Chefdesigner des italienischen Lederherstellers Bottega Veneta aus Vicenza. Für seine «Intrecciato»-Taschen geben die Vermögenden dieser Welt gerne den Preis eines Kleinwagens aus, obwohl – oder gerade weil – kein Logo diese Accessoires ziert. 16 Illustres vom Laufsteg Die schönsten Kollektionen dieses Frühlings, detailgetreu illustriert von Alexandra Compain-Tissier. 22 Luxus ohne Logo Tomas Maier, Designer des Labels Bottega Veneta, hält sich lieber an gutes Handwerk als an falsch verstandenen Markenwahn. 30 Get the party started! Die neue Mode ist ein Fest der Farben und Drucke. Endlich ist es auch wieder erlaubt, über die Stränge zu schlagen. 40 Absatz, und Punkt Hohe Hacken machen Beine bis in den Himmel und sind in dieser Saison ein Muss – kombiniert mit schönen Strümpfen. 49 Zirkusreife Nummer Mit den richtigen Accessoires verwandeln sich Wohnzimmer und Schränke ganz ohne Zauberstab in Manegen und Artistengarderoben. 50 Beste Freunde Schauspieler und Musiker Carlos Leal und Turnschuh-König Guillaume «Toto» Morand. Maiers Entwürfe, und das sind keineswegs nur Handtaschen, sind das Statussymbol einer neuen, stilleren und qualitätsorientierten Luxus-Klientel. Cordula Reyer hat Tomas Maier für diese Ausgabe von «Z – Die schönen Seiten» in seinen Ateliers besucht und mit ihm über die Rolle des Handwerks im Luxus gesprochen. Ab Seite 30 dieser Ausgabe geben wir dann den Blick frei auf den fröhlichen Eskapismus der neuen Saison: Der Schweizer Fotograf Hanspeter Schneider hat es mit einer Gruppe von Models in einem Pariser Apartment so richtig krachen lassen. Schneider war genau der Mann, die neue Sehnsucht nach Leichtigkeit, Humor und lustvollem Exzess in Bilder zu fassen: Auf sein Konto gehen aufsehenerregende Kampagnen wie «Baden im Glück» fürs Grand Casino Baden oder auch die knackigen Sloggi-Ladys. Und wo wir bei den Fotografen sind, die unser Magazin prägen: Wir freuen uns darüber, dass der Schweizer Fotokünstler Lukas Wassmann in diesem Jahr unsere «objets de désir» mit seiner humorvollen Handschrift zum Leben erweckt. Jeroen van Rooijen Zur Titelseite Kleid von Versace, Jacke von ART/C, Kragen und um den Arm geschlungenes Collier von Marion Mille, Handschuh von Agnelle, Handtasche von Felipe Oliveira Baptista, Schmuck von Fifi la Ferraille, Ballons von Joué Club. Foto: Hanspeter Schneider; www.hanspeter schneider.com Styling: Véronique Droulez; www.veronique droulez.com «z – die schönen seiten» ausgabe 1/10 3 1947 Die Schallmauer wird durchbrochen. ROLEX. FÜR DIE GROSSEN MOMENTE IM LEBEN. <wm>10CEXKSw6AIAxF0RXRvAKFYod8RoQYNe5_KRonDu7gJHdOE8JX7evqhzEQxaEUTclYNFM05hBIk4F99mBsUPGxvLB_drW5ExjADaa9jQcXp2vxXAAAAA==</wm> OYSTER PERPETUAL DATEJUST <wm>10CAsNsjY0MDAx1TWwtLQwMwMAg_kh2g8AAAA=</wm> <wm>10CAsNsjY0MDAx1QWSpuYGAPoAxZkPAAAA</wm> <wm>10CEWKQQ6AIBDEXsRmhmVF3aPAiRijxv8_ReLFpO2pvbsJPre63_V0AsnCqGV4XlQySCdVZbaJjggOsJJItKj-_2Er4QIa8IBylPYChZ4n6l8AAAA=</wm> FOTO: LUKAS WASSMANN OBJET DE DÉSIR Bourgeoiser Chic für eitleNasen Der Kneifer «Butterfly» ist die stilvolle Alternative zur billigen Lesebrille vom Drogeriemarkt. Eine fotografische Inszenierung von Lukas Wassmann Der Kneifer, auch Zwicker genannt, ist in den letzten Jahrzehnten aus unerklärlichen Gründen aus der Mode gekommen. Doch seit kurzem haben Gouvernanten-Looks und VintageStyling wieder Hochkonjunktur. Dem Bourgeois-Chic sei Dank: Die Zeit ist endlich wieder reif für den Zwicker. Und angesichts der zahlreichen Neuinterpretationen von Retro-Brillen war es ja auch nur eine Frage der Zeit, dass der Kneifer in zeitgemässer Form auf den Markt kommen würde. Die belgische Firma Hoet, ein seit 1884 tätiges Optikergeschäft, welches heute auch als Designbüro für Möbel und Wohnaccessoires tätig ist, brachte vor einigen Monaten mit «Butterfly» den Zwicker zurück auf die Nasen. Das einstige Symbol des Kleinbürgertums ist formal so simpel wie seine Funktion und wirkt doch ganz schmuck. Mit korrigierten Gläsern ausgestattet, bietet «Butterfly» den billigen Fertig-Lesebrillen vom Kiosk oder Drogeriemarkt auf elegante Weise die Stirn. Wer braucht heute noch Bügel, wenn man, wie einst vor hundert Jahren, die Lesehilfe auf die Nasenspitze klemmen kann? Ein Griff in die Brusttasche genügt, und schon sitzt das Federgewicht auf der Nase. Vorerst gibt es von Hoet nur das Modell «Butterfly» als Zwicker. Doch wir hoffen, dass diesem ersten Streich bald ein zweiter folgen wird. Die Fräulein Rottenmeiers und Meister Böcks dieser Welt würden sich freuen. Kim Dang ● Kneifer «Butterfly» aus Edelstahl, erhältlich mit Gläsern in Dioptrien von +1,5 bis +2,5, 130 Franken bei Alpenglühn, Nägelihof 1 (am Rüdenplatz), Zürich, Tel. 044 2515551; www.hoet.be «z – die schönen seiten» ausgabe 1/10 7 <wm>10CAsNsjY0MDAx1QWSBhYWAOxWTRYPAAAA</wm> <wm>10CEXLMQ6AIAxG4RPR_KW0gB0FJmKMGu9_FI2Lw_u2N6cr4Wvt29UPZyBpeEUpnquQ1azOLEJFJTk4WgRjYRWGZVP_h7C2cAIDuBFpb-MB_-8O1WAAAAA=</wm> SPRING COLLECTION 2010 AVAILABLE AT SELECTED STORES. FOR DETAILS, PLEASE VISIT WWW.GANT.COM/SWITZERLAND DESIGN Den Tisch Essay von Cecilie Manz gibt es in verschiedenen Längen, Höhen und Holzarten. Ab 5530 Franken, www.fritzhansen.com, www.ceciliemanz.com MEIN DING Lob des Rechtecks FOTOS: PD Der runde Esstisch werde wieder in Mode kommen, heisst es. Ich hoffe das Gegenteil: dass er verschwinden möge. Denn unangenehm sind die Erinnerungen, die ich mit runden Tafeln verbinde. Bild 1: Eingeklemmt zwischen Gähn-Maxe und Tran-Trine langweile ich mich beim Hochzeitsmahl fast zu Tode, von Prinz Charmebolzen trennt mich bloss – unspektakulär, aber sehr effektiv – die riesige, runde, stimmlich unüberwindbare Tischplatte. Bild 2: Ich strecke meine Beine quer über den Schoss meines Nachbarn, denn unter dem Tisch ist kein Platz dafür (dort steht ein gigantisches, elefantenwadendickes, zentrales Tischbein). Der Nachbar vermutet plumpe Anmache. Ich hoffe also auf einen Siegeszug rechteckiger Tische und führe die überzeugendsten Exemplare dieser Gattung gegen die überschätzten Rundlinge ins Feld. Allen voran den Tisch «Essay», den Cecilie Manz für Fritz Hansen entworfen hat. Er besteht aus nichts als zwei Böcken und einer massiven Holzplatte, kommt ohne Verstärkungen aus, ohne Streben. Nichts stört die Beinfreiheit, und man kann sich mit mindestens fünf anderen Leuten am Tisch bequem unterhalten. Ausserdem verkörpert «Essay» aktuelle Designthemen und hält ewig (und ist deshalb nachhaltig). Wer braucht denn schon einen runden Tisch, wenn er einen wie «Essay» haben kann? Rebekka Kiesewetter DER KLASSIKER FÜNF TIPPS FÜRS LEBEN Klotzen statt kleckern Chris Kabel Ein beruhigender Gedanke irgendwie: Es gibt anscheinend immer noch Kinder, die mit Bauklötzen spielen. Sonst würde der Spielzeughersteller Naef wohl kaum das Bauhaus-Bauspiel von Alma Sied- hoff-Buscher aus dem Jahr 1924 als Replikat produzieren. Es dünkt einen fast, aus den Kleinen, die Holztürmchen schichten, würden bessere Erwachsene als aus jenen, welche mit Laser-Guns, «whoooam-blam-bang», auf blinkende CyberMonster ballern. Ein Trugschluss natürlich, denn auch Klötze kann man werfen; und was die Erwachsenen-Taten von einigen jener Kinder betrifft, welche in den zwanziger Jahren mit Buschers Klötzen gespielt haben . . . na ja. Auch wenn gutes Spielzeug allein noch keine guten Menschen macht: Das Bauspiel, das Alma Buscher 1924 für das Kinderzimmer des Bauhaus-Musterhauses «Am Horn» entworfen hat, ist toll. Die bunten Klötze waren Bestandteil einer multifunktionalen Möbel- und Spiellandschaft, und es erfordert einiges Geschick, sie zu «verbauen». Das Spiel spiegelt die damals wohl ziemlich radikale und heute noch aktuelle Vorstellung seiner Entwerferin: «Kinder sollen einen Raum haben, in dem sie das sein können, was sie wollen. Jedes Ding gehöre ihnen, ihre Fantasie gestalte es . . .» (rkw.) G 159 Fr., www.naefspiele.ch Chris Kabel, was sollte man im Frühling unbedingt tun? 1. Essen Sie Spargel, und trinken Sie einfachen Riesling dazu. 2. Lesen Sie «Walden» von Henry David Thoreau, und stellen Sie sich dabei vor, in einer selbstgebauten Hütte im Wald zu leben. 3. Pflanzen Sie etwas. 4. Machen Sie Frühlingsputz. Das gibt auch einen klaren Kopf. 5. Hören Sie Musik von Bill Callahan. www.chriskabel.com; mehr über den Designer erfahren Sie auf www.nzzdomizil.ch/interiordesign Der Designer Chris Kabel lebt in Rotterdam. «z – die schönen seiten» ausgabe 1/10 9 ATELIER Von oben nach unten: Goldschmiedearbeit ist Feinstarbeit mit wertvollsten Materialen. Die Juwelierinnen von Beyer benötigen dafür Präzisionswerkzeuge und viel Fingerspitzengefühl. Rechts: Diamant-Ohrring mit Solitär und zwei Skizzen. Diamanten zum Jubiläum Mit seiner zweihundertfünfzigjährigen Geschichte gehört das Familienunternehmen Beyer zu den ältesten seiner Art in der Schweiz. Die Chronometrie an der Bahnhofstrasse ist heute vor allem für ihre Kompetenz in Sachen Luxus-Armbanduhren bekannt. Seit acht Jahren verschafft sich das Unternehmen aber auch im Bereich des exklusiven Schmucks Marktpräsenz. So entstand im hauseigenen Atelier eine Linie aus Gold und Brillanten imArt-déco-Stil, deren schlangenartiges Ornament auf den zweiten Blick die Zahl 250 zum runden Geburtstag des Hauses offenbart. Bei der Gründung des eigenen Ateliers haben sich Beyer und der Goldschmied Carlo Mutschler darauf geeinigt, nur im obersten Qualitätssegment tätig zu 10 «z – die schönen seiten» ausgabe 1/10 werden. Alles, was an Schmuck den Namen Beyer trägt, wird zu hundert Prozent selbst hergestellt. Dafür stehen Schmuckatelier-Chef Carlo Mutschler drei Goldschmiedinnen sowie externe Hilfskräfte zur Verfügung. Für Mutschler und seine Mitarbeiterinnen gehört der Umgang mit wertvollsten Materialien zum Alltag. Angefertigt wird in den hellen Atelierräumen im Zürcher Kreis 3 vor allem Solitärschmuck, das heisst Ohrringe, Colliers und Fingerringe mit einem zentralen Stein. Verarbeitet werden neben Gold in allen Farben vornehmlich Diamanten. Gleichwohl ist die Abwechslung gross, denn nicht nur werden immer wieder neue Linien ins Leben gerufen wie dieses Jahr die Jubiläumskreationen. Eine be- sondere Herausforderung ist auch die Erfüllung von Kundenwünschen. Das brauche Vorstellungskraft und Einfühlungsvermögen, bestätigt eine Goldschmiedin, denn selten habe der Kunde eine genaue Vorstellung von seinem «objet de désir». Dann wird an den Ateliertischen so lange getüftelt, bis das Juwel den Kunden zufriedenstellt. Obwohl auch beim preisgünstigeren Accessoire-Schmuck alles im Hause handgefertigt wird, kann Beyer neben der Konkurrenz in diesem Segment gut bestehen. Denn da man sich mit dem eigenen Atelier den Zwischenhandel erspart, ergibt sich für den Kunden unter dem Strich ein attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis. Philipp Meier ● www.beyer-ch.com FOTO: RENATE WERNLI Die Chronometrie Beyer an der Zürcher Bahnhofstrasse feiert ihren 250. Geburtstag mit einer Schmuckkollektion <wm>10CAsNsjY0MDQx0TUys7AwNAEAdzQiLw8AAAA=</wm> <wm>10CEXKIQ6AMAwF0BOt-b8dW0MlDLUggHACgub-igSDeO71HoPgM7X1aFsQzDlpcWcOryaoDCpNVD1ALQpipJoRnmv8PU1z2oEFOEF5rvsFgrzcO14AAAA=</wm> A u s s c h l i e s s l i c h i n L o u i s V u i t t o n G e s c h ä f t e n e r h ä l t l i c h . T e l . 0 4 4 2 2 1 11 0 0 l o u i s v u i t t o n . c o m +(87( 6&+g1(5 $/6 0,7 6XSHU 6HUXP ,QWHQVLYH =HOOUHJHQHUDWLRQ <wm>10CAsNsjY0MDQx0TUyMzc1MwMAmUDW3g8AAAA=</wm> <wm>10CEWLKw6AMBAFT9TmvX63rCxFNQggnICgub-iwSAmmRHTu0aLj9rWo21KMATjUo4paS7eZpBKem8lJuoocSAmFCfDpeg_mDqbHViAE7TPdb9yx2idYAAAAA==</wm> 'LH HUVWH IXQGDPHQWDOH $QWL$JLQJ *HVWH YRQ 'LRU -DKUH )RUVFKXQJ ® 3DWHQWH ® DNWLYH ,QKDOWVVWRIIH (LQH EHGHXWHQGH ,QQRYDWLRQ &DSWXUH 7RWDOH 21( (66(17,$/ ! " #$ % $ &&$ '() * ,QWHQVLYH =HOOUHJHQHUDWLRQ + )$ * ,+- . ! / 0 9HUVWlUNWH $QWL$JLQJ :LUNXQJ ' ! + $ 1 , Pflege verdoppelt** !. 6SHNWDNXOlUH 5HVXOWDWH 1 SHOPPING Julia Freitag (links) und Silke Wichert haben nicht nur selber viel Stil und Geschmack, sondern geben ihre Kenntnisse auf ihrer Website «Styleproofed» auch an ihre User weiter. Mode auf dem Prüfstand Julia Freitag und Silke Wichert kennen sich mit Mode aus. Beide arbeiteten lange bei angesehenen deutschen Lifestyle-Publikationen, bevor sie im Dezember 2009 «Styleproofed» ins Leben riefen: die erste Website, auf der Mode nicht nur angepriesen, sondern auch getestet wird. Hier geht es nicht darum, welche A-, B- oder C-Prominenz gerade welche Marke trägt, sondern um das ganz reale Erlebnis Mode: Wie fühlt Holzfällers Glück FOTOS: PD In der Männermode dreht sich derzeit alles um Authentizität. Vorbei sind die Zeiten der verzärtelten Mädchenburschen in weichen T-Shirts, heute tragen Männer wieder gefütterte Karohemdjacken aus Wollflanell im Holzfäller-Stil (von Filson), dazu eine brettige Unwashed-DenimJeans (von PRPS) und knöchelhohe Boots (von Redwing). Auf den Schultern ruht eine gewichtige lederne Pilotenjacke (von Buzz Rickson’s) oder eine gewachste Outdoor-Jacke (von Barbour oder C.P. Company), die auch einen längeren Fussmarsch durch die verregnete Prärie aushält. Wem diese Beschreibungen so vertraut erscheinen wie die auf einer Mundharmonika gespielte Titelmelodie eines Westerns, der hat nun eine neue erste Adresse für seinen Look: DeeCee Style. (jvr.) ● Talacker 21, Zürich, www.deeceestyle.ch sich die hippe Moncler-Daunenjacke an? Hält der Lippenstift, was Chanel verspricht? Ist das weisse Hemd von Jil Sander für Uniqlo wirklich das Nonplusultra des modernen Minimalismus? Getestet wird von einer Reihe renommierter Modejournalisten, Stylisten und anderen Experten aus der Mode- und Beautybranche, etwa von Marcus Luft, Fashion-Director der «Gala», oder Julia Knolle von www.lesmads.de. Ziel der Übung sei es, so die Initiantinnen, ihre User nicht nur über Trends zu informieren, sondern das teilweise unüberschaubare Angebot der Lifestyle-Industrie zu «sortieren und kuratieren». Direkte Links zu den Herstellern oder OnlineShopping-Plattformen sorgen dafür, dass der Kaufimpuls, so er denn eintritt, auch direkt bei kompetenten Partnern «umgesetzt» werden kann. (jvr.) ● www.styleproofed.com Kolumne Falsche Versprechungen E igentlich müsste ich es ja besser wissen. Bei diesem ganzen Wust an Produktemustern, die mich jeden Tag auf der Redaktion erreichen, alle ausgestattet mit wundersamen Versprechungen – von «zehn Jahre jünger in zwei Wochen» über «vollere Lippen schon nach der ersten Anwendung» bis hin zu «ein seidiges Gefühl auf der Haut» –, müsste ich doch längst immun sein gegen Werbebotschaften. Zumal kaum je der Inhalt dieser Tuben und Töpfe tatsächlich hält, was die Verpackung verspricht. Aber dann stehe ich vor dem Shampooregal im Supermarkt meines Vertrauens, meine Haare müde vom langen Winter, die Spitzen trocken, der Ansatz – na ja, auch Blondinen haben Talgdrüsen. Shampoo ist Shampoo, denke ich entschlossen, da lohnt es sich nicht, den dreifachen Preis für irgend so ein Markenprodukt mit Glitzerschrift zu bezahlen. Beherzt greife ich zur Discountflasche, als mir zwanzig Zentimeter weiter links eine Aufschrift ins Auge springt. «Volumen pur» verspricht das Etikett, und schon komme ich in Versuchung. Oder wie wäre es mit «Nutri Cashmere» – oder vielleicht doch die rosa Flasche, die meinen Haaren den ultimativen Glanz verspricht? Nach nicht einmal einer halben Minute habe ich vier Shampoos in der Hand, alle mindestens doppelt so teuer wie die Discountflasche in meinem Einkaufswagen. Die fliegt natürlich raus. Stattdessen entscheide ich mich nach langem Hin und Her für das Volumenshampoo mit dem Siegel der Stiftung Warentest («Testsieger – einziges Produkt mit der Note ‹Gut›»). Und nehme gleich auch noch die Intensiv-Haarkur dazu («Einwirkzeit nur 1 Minute»). Die erste Haarwäsche war – natürlich – eine Enttäuschung. Meine Haare hängen immer noch wie Spaghetti, und nach der Haarkur muss ich mir die Rastas auskämmen. Bei meinem nächsten Shampookauf nehme ich die Discountflasche – versprochen. Katharina Blansjaar «z – die schönen seiten» ausgabe 1/10 13 MARKTPLATZ Für den Entwurf der Teekanne «Lightscape» bog und faltete die Künstlerin Ruth Gurvich zuerst handgeschöpftes Papier. Die Porzellanmeister von Nymphenburg bauten das Modell dann in delikatem Biskuitporzellan nach. Foto: Walter Pfeiffer Papier oder Porzellan? Nichts ist so kostbar und gleichzeitig so empfindlich wie Porzellan – nichts, ausser vielleicht einem unbeschriebenen Blatt Papier. Naheliegend also, dass die aus Argentinien stammende und heute in Paris lebende Künstlerin Ruth Gurvich, 49, für die deutsche Traditionsmanufaktur Nymphenburg eine Serie von Porzellanobjekten geschaffen hat, die wie aus Papier geformt scheinen. Die Kollektion heisst «Lightscape»: weil sie zart und leicht wie Papier wirkt, wie von einem Amateur gefaltet, der zwar akribisch um das Volumen, nicht aber um die Details der Objekte gerungen hat. Der Deckel scheint nicht ganz zu passen, die Oberflächen haben Knicke, Falten und Spannungen. Doch gerade diese provisorische, unperfekte Qualität macht den Reiz dieser Porzellanobjekte aus. Man traut sich kaum, sie anzufassen, denn gerade in der unbemalten, matten Ausführung wirken die Tassen, Kannen und Teller tatsächlich wie aus Papier geformt. Ist das Hemmnis überwunden, findet man jedoch rasch Vertrauen in die Handwerksqualität und ist verblüfft über die stets neuen Linien, welche die Objekte beim Drehen und Wenden zeigen. (jvr.) ● Teekanne «Lightscape» von Ruth Gurvich für Nymphenburg, 940 Franken, bei Limited Stock in Zürich. www.nymphenburg.com Wenn Karl vom Radl fällt Einst war das Auto das bevorzugte Symbol der sozialen Distinktion. Doch mit dem PKW kommt man in Grossstädten nicht mehr weit bzw. bleibt im Gewühl stecken. Darum satteln kluge Köpfe aufs (motorisierte) Zweirad um. Und weil sie sich dabei bekanntlich angemessen schützen, lanciertdieBranchederHelmproduzenten ein immer grösser werdendes Sortiment an Kopfprotektoren. Zu den innovativsten Marken dieses Fachs gehört die französische Manufaktur Ruby, welche zusammen mit Designer Karl Lagerfeld einen schmucken Helm in modischer TweedOptik präsentiert. (jvr.) ● Ca. 1800 Franken, www.ateliersruby.com 14 «z – die schönen seiten» ausgabe 1/10 Das italienische Modehaus Prada ist ein Schwergewicht in der Branche. Um dies zu illustrieren, haben Designerin Miuccia Prada und ihr Ehemann Patrizio Bertelli ein Buch über die bald hundertjährige Geschichte des Hauses in Auftrag gegeben. Es wiegt 3,4 Kilo und ist über 700 Seiten dick. Die ersten 65 Jahre Unternehmensgeschichte (also zwei Drittel) sind schon nach sechzig Seiten abgehandelt. Ab 1979, also nach der Heirat von Miuccia Prada mit Patrizio Bertelli und seinem Einstieg ins Familienunternehmen, wird es allerdings ziemlich episch. Man lässt die frühe Erfolgsgeschichte der Nylonrucksäcke Revue passieren, zeigt Frau Prada im Hof des Firmensitzes in Mailand und im Atelier, mit dem Designteam, «backstage» und «on stage» oder lässt sich extensiv bei Fittings und Modenschauen zuschauen. Dabei erstrahlen viele erinnerungswürdige Looks und Kampagnen noch einmal in ihrem Glanz. Natürlich nehmen auch die vielen Spielereien mit Architektur und Kunst, welche Prada über die Mode hinaus berühmt gemacht haben, ihren angemessenen Platz in diesem Wälzer ein. Nicht immer ist ganz klar, was Fakt und Fiktion ist. Auch das ist typisch Prada. (jvr.) Prada. The Book, von Michael Rock, www.prada.com FOTOS: WALTER PFEIFFER, PD Lexikon der Pradaisten AVAILABLE AT MÜNSTERHOF 17 ZÜRICH. WWW.TOMFORD.COM <wm>10CAsNsjY0MDAx1QWSpuZGANZhy3cPAAAA</wm> <wm>10CEXKOw6AIBBF0RVB3htAGKfkUxFj1Lj_pWhsLO6p7pyWPL5q365-GIGY3GvKYlmDz6CRIfiykAaKCoiVMaioFvt3V5s7gQHcoN_beACMaJRlXgAAAA==</wm> REPORTAGE Die besten Frühlingskollektionen vonden internationalen Laufstegen Givenchy ILLUSTRATIONEN: ALEXANDRA COMPAIN-TISSIER W eshalb macht man heute noch Laufstegschauen? Wozu der ganze Zauber? Es wäre doch heute ein Leichtes, die Kleidung zu fotografieren und sie als dreidimensional drehbare Ansichtsmodelle ins Internet zu stellen, um die Menschen zum Einkaufen zu animieren. Einkäufer und Presse könnten sich viele mühsame (und umweltbelastende) Reisen sparen, und die Kunden sässen allesamt vor ihren Bildschirmen in der ersten Reihe! Prinzipiell ist das richtig. Doch der Gedanke greift etwas zu kurz. Denn eine Modenschau ist mehr als nur eine absurd aufwendige Vorführung von Kleiderentwürfen. Sie war es nie. Und heute, im Zeitalter der multimedialen Wahrnehmung, ist eine Fashion-Show, wenn man etwa die Inszenierungen von Alexander McQueen anschaut, schon beinahe eine eigene Kunstform, in der das monatelange Schaffen eines Modeschöpfers kulminiert und sich zu einem magischen Moment verdichtet. Diese extrem kurze und intensive Klimax der Kreativität physisch zu erleben, ist noch immer ein extrem beglückender Moment. Eine gelungene Show hat genauso eine Seele wie eine besonders runde Kollektion. Man erinnert sich noch jahrelang daran. Die nachfolgenden, von der Französin Alexandra CompainTissier in feinen Aquarellen illustrierten Momente und Looks sind solche Shows, auf die man auch im Internet-Zeitalter nicht gerne verzichten möchte. Jeroen van Rooijen 16 «z – die schönen seiten» ausgabe 1/10 Givenchy hat sich unter der Führung von Ricardo Tiscy vom ältlichen Couturehaus zum «hot ticket» einer neuen Generation stilbewusster Frauen gemausert. Der Designer, dessen Looks stets einen dosierten Drall ins Düstere haben, schlägt diese Saison mit ebenso intelligenten wie poetischen Mustern ein neues Kapitel auf und zeigt, dass das Organische und das Geometrische, zwei wichtige Grundmuster der Mode, sich so fremd gar nicht sind. Ermenegildo Zegna Ermenegildo Zegna verblüffte das Publikum in Mailand mit einem Novum: «free seating» hiess die Losung für die acht Minuten kurze Modenschau. Die an ein hierarchisches System von Sitzplätzen gewöhnte Mode-Journaille verwirrte diese unkonventionelle Massnahme etwas, doch sie wurde mit einer total entspannten Kollektion reichlich für ihre Flexibilität belohnt. Klassik, so zeigte Zegna deutlich, wird durch einen grosszügigen Schuss Casual Wear erst richtig begehrenswert. Lanvin Lanvin-Chefdesigner Alber Elbaz lässt auch in Zeiten der Krise nicht an seinem Thron rütteln: Die Kollektion fürs Frühjahr 2010 zeigt den israelisch-amerikanischen AusnahmeCouturier unverändert in Bestform. Keiner drapiert die Kleider so entspannt und gleichzeitig so sinnlich wie Elbaz. Dass die meisten Stoffe dieses Mal nicht aus exklusiver Seide sind, sondern aus Polyamid, Nylon, Viskose und anderen Synthetics, macht diese Kollektion noch einmal moderner. «z – die schönen seiten» ausgabe 1/10 17 REPORTAGE Balenciaga Balenciaga ist nach einer schwachen Saison wieder zurück: Kreativchef Nicolas Ghesquière holt die Inspiration für seine Lederjeans und Kapuzenwesten wieder von der Strasse statt aus überdekorierten Hotelsuiten und Vorhangateliers. Die neue Kollektion ist edgy, urban, modern und eigenwillig. Motorrad-Leggings werden mit innovativen Kapuzenwesten kombiniert. «No more time for history», soll er gesagt haben; fertig mit Zitieren aus der Vergangenheit! Isabel Marant Isabel Marant schafft es seit einigen Saisons, die coolen Girls von Paris – und anderswo! – einzukleiden. Keine kriegt den Mix zwischen High Street und High Fashion so gut hin wie sie, bis hin zu den sehr anständigen Preisen. Darauf kann man auch kommenden Frühling wieder zählen. Luftige kurze Röcklein, kurze Bouclé-Jäckchen und etwas Lurex und Gold sind die Eckpfeiler dieser schönen Kollektion, die so selbstverständlich und sexy wirkt. Prada Prada zerlegte den Anzug, dieses jüngst noch so kraftvolle Symbol einer dramatisch gescheiterten Managerkaste, in seine Einzelteile. Klassische Hosen mit Bügelfalten wurden über dem Knie brutal abgeschnitten und Hemdärmel an der Schulter abgetrennt. Die einzelnen Teile der Klassik, inklusive der Krawatte, waren zwar alle noch da, aber sie bekamen in diesem konsequent modernen Remix eine ganz neue Bedeutung. Radikal auch die totale Reduktion der Farbpalette auf Grau. 18 «z – die schönen seiten» ausgabe 1/10 Alexander McQueen Alexander McQueen gilt spätestens seit dieser Show als der grosse Magier unter den jüngeren Designern unserer Zeit. Nicht nur seine skulpturalen Volumen, bizarren Schuhe und schillernden 3-D-Drucke waren in höchstem Masse innovativ und neu, sondern auch die Inszenierung der Show, die mit zwei auf Schienen fahrenden Kamerarobotern und mit Hilfe des britischen Fotografen und Filmers Nick Knight live ins Internet übertragen wurde. «z – die schönen seiten» ausgabe 1/10 19 S T U D I O AC H E R M A N N PH O T O G R A P H Y BY WA LT E R P F E I F F E R <wm>10CAsNsjY0MDAx1QWSpuYmAOPEqJ4PAAAA</wm> <wm>10CEWKOw6AMAzFTtTopWlIIWM_U4UQIO5_FCoWJNuTx3AlfJa23-10BpKGWbXktgoZ2JlFKC-OCJ5gi5CcjA3-36HUcAEdeMB01P4CTd95C10AAAA=</wm> ZÜRICH BASEL ST. MORITZ GSTAAD WWW.TROISPOMMES.CH ADAM JONES ALEXANDER MCQUEEN AZZARO AZZEDINE ALAÏA BALENCIAGA BALMAIN BLUMARINE COMME DES GARÇONS DIOR DOLCE & GABBANA DUSAN ETRO GAMME ROUGE GIAMBAT TISTA VALLI GIANVITO ROSSI GUCCI J. MENDEL JIL SANDER JITROIS JOHN GALLIANO L ANVIN LUCIEN PELL AT- FINET M ARC JACOBS M ARNI M ARY K ATRANTZOU MEINDL MIU MIU MONCLER PHI PRADA PRADA LINEA ROSSA PRPS JEANS RICH & SKINNY ROBERTO CAVALLI THOM BROWNE TOM FORD VERSACE YOHJI YAMAMOTO ZAGLIANI JEWELRY BY KIESELSTEIN- CORD, LYDIA COURTEILLE, SEAMAN SCHEPPS REPORTAGE Balmain Balmain schwimmt weiter ganz obenauf. Für diese Saison hat Christophe Decarnin die Röhrenhosen und Uniform-Jäckchen in ein schlammfarbenes Bad getunkt und in die Waschmaschine gesteckt. Der neue Look für Frühling 2010 ist zwar kein grundsätzlich neuer, sondern eine weitere, vielleicht etwas rauere Variante des bestens bekannten RockGlamour-Stils von Balmain, der sich trotz ridikulösen Preisen rasend gut verkauft – und noch öfter kopiert wird. Hermès Hermès zeigt, wie sich auch gestandene LuxusLabels heute am Bild der Strasse orientieren. Designerin Véronique Nichanian schickte mit Hilfe des Schweizer Stylisten Beat Bolliger eine sehr entspannte, aber gleichwohl erwachsene Kollektion auf den ebenerdigen Show-Parcours durchs Palais de Tokyo in Paris. Der klassische Anzug und die Krawatte hatten hier nichts zu suchen, sehr wohl aber wunderbar weicher Strick, feine Jerseys und das neue Lieblingsstück des Mannes, der Schal. «z – die schönen seiten» ausgabe 1/10 21 FOTOS: TINA BARNEY, BOTTEGA VENETA PORTR ÄT Tomas Maier 22 «z – die schönen seiten» ausgabe 1/10 L ogos sind ihm zuwider, It-Bags sowieso, Marketing ist ihm ein Greuel. Trotzdem – oder gerade deshalb – hat es der Pforzheimer Tomas Maier (Jahrgang 1957) geschafft, dass seine Taschen zu den begehrtesten der Welt gehören. Seit er 2001 bei der – damals leicht in Vergessenheit geratenen – Firma Bottega Veneta als Chefdesigner begann, haben sich deren Umsätze vervielfacht. Die Handtaschen in ihrer unverkennbaren «Intrecciato»-Technik sind das wichtigste Aushängeschild dieser ganz auf Understatement und beste Handwerkskunst bauenden Luxusmarke. Maier hat sein Metier an der Pariser Chambre Syndicale de la Haute Couture erlernt und für zahlreiche Häuser – darunter auch Hermès – gearbeitet, bevor er von Tom Ford zu der zur Gucci-Gruppe gehörenden venezianischen Ledermanufaktur geholt wurde. Heute lebt er mit seinem Lebensgefährten in Miami, wo die beiden schon seit 1997 unter dem Namen Tomas Maier auch eine hochwertige Bademode-Kollektion kreieren. Z: Herr Maier, Gucci ist ein typisches Label der neunziger Jahre, sehr Logo-orientiert und schillernd. Bottega Veneta gehört zur Gucci-Gruppe, doch ist die Marke unter Ihrer Ägide zum Gegenpol dieser «GucciÄsthetik» geworden. Lassen sich zwei so unterschiedliche Auffassungen in derselben Firma vereinbaren? Ich kann natürlich nur für Bottega Veneta sprechen, wenn ich sage, dass es Raum für alles geben sollte und dass wir für Leute wie mich auch Produkte brauchen, die frei von Logos sind. Den Job bot Ihnen Tom Ford an, der zu jener Zeit Creative Director von Gucci war. Was reizte Sie an dem damals doch recht verstaubten Label Bottega Veneta? Ich kenne Tom viel länger, als viele wissen. Ich war schon in den frühen achtziger Jahren mit seinem Lebensgefährten Richard Buckley befreundet. Der sagte mir eines Tages, dass Tom in die Mode einsteigen wolle und gerne ein paar Tipps von mir hätte. Wir trafen uns und wurden Freunde. Danach bekam er diesen Job bei Gucci – das zu der Zeit übrigens auch alles andere als ein Top-Label war. Jahre später meinte er, dass ich der richtige Mann sei, um Bottega Veneta wiederzubeleben. Und genau deswegen, weil es keine starke Marke war, reizte mich die Herausforderung. Handwerk spielte bei Bottega stets eine wichtige Rolle. War es das, was Sie faszinierte? Ich habe immer sehr eng mit den Leuten in den Ateliers und in den Werkstätten zusammengearbeitet. Also fuhr ich zuallererst nach Vicenza, um mir die Werkstätten anzusehen. Der Dialog mit den Handwerkern ist ausserordentlich wichtig. Man kommt viel besser voran, wenn man mit ihnen Ideen austauscht, als wenn man nur einen Prototyp vor sich hat. Aber zurzeit gibt es doch, wo man hinsieht, einen dramatischen Qualitätsverlust bei jeder Art von Handwerk. Ist das bei Bottega Veneta kein Problem? Es stimmt, dass die Rolle des Handwerks in der Gesellschaft sehr an Bedeutung verloren hat. Das kann sich aber ändern. Wir haben 2006 die Scuola della Pelleteria (Schule der Lederverarbeitung) eröffnet. Denn die Weitergabe von handwerklichem Wissen gehört bei Bottega Veneta schon seit Jahrzehnten dazu. Der Erfolg der Marke ist der Beweis, dass es Leute gibt, die Qualität und Handwerk schätzen. Um die Rolle des Handwerkers zu bewahren, müssen wir traditionelles Können mit zeitgemässem Design verbinden. Man spricht jetzt viel von «fast» und «slow fashion», wobei sich «fast» auf die Art von Mode bezieht, die billig hergestellt wird, kurzlebig und überall gleich ist. Und «slow» auf jene, die individuell, nachhaltig und fair produziert wird. Ist Bottega Veneta «slow»? Ich bin nicht so sehr dafür, Mode zu ideologisch zu sehen. Die Philosophie von Bottega Veneta ist es, natürliche Materialien verantwortungsvoll zu beschaffen und zu verarbeiten. Zugleich glauben wir an dauerhaftes Design. Das alles zusammen ist unser Engagement für Nachhaltigkeit. Sie sind als Kind auf eine Waldorfschule gegangen. Ist Ihre Ablehnung von Logos vor diesem Hintergrund zu sehen? Ich bin sehr dankbar für meine Waldorf-Ausbildung. Uns wurde gelehrt, unsere kreativen und intellektuellen Fähigkeiten zu entwickeln, die Natur zu ehren und für uns selbst zu denken. Es war der ideale Beginn. Damals war ich ein Hippie und überhaupt nicht an Marken interessiert. Meine Pullover strickte ich mir selbst. Aber als ich etwa zwanzig Jahre alt war, hätte ich für einen Hermès-Gürtel wahrscheinlich gemordet! War Ihnen Bottega Veneta als Marke damals schon ein Begriff? Meine Mutter hatte eine Intrecciato-Handtasche, die ich liebte. Bottega Veneta stand für mich für Exklusivität und Understatement. Der Werbeslogan war schon damals: «Ihre eigenen Initialen reichen aus.» Diese Art der Sensibilität für Design hat mich stets angesprochen. «Wir brauchen für Leute wie mich Produkte, die frei von Logos sind» Sie haben im Verlaufe Ihrer Karriere auch für Hermès gearbeitet. Was unterscheidet Bottega Veneta von Marken wie Louis Vuitton oder Hermès? Bei Hermès lernte ich viel über klassisches Design und die Wichtigkeit einer starken Identität. Hermès und Bottega stehen für zeitlose Eleganz, wobei Bottega Veneta vielleicht auch für einen handwerklicheren Zugang steht. Ich versuche, unsere Produkte auch ein wenig individueller und innovativer zu entwerfen. Sie haben für eine ganze Reihe von Designern gearbeitet. Welches waren die prägendsten Stationen? Als ich mit meiner Ausbildung an der Pariser Chambre Syndicale fertig war, wollte ich – wie alle anderen auch – zu Yves Saint Laurent. Das ging aber nicht, also landete ich bei Guy Laroche. Doch für nur eine einzige Marke tätig zu sein, langweilte mich. So wurde ich Freelancer und arbeitete für bis zu sechs verschiedene Häuser. Mir hat die Arbeit immer Spass gemacht. Heute arbeiten Sie lediglich für Bottega Veneta. Und für mein eigenes Label. Das Schöne an meiner Position ist, dass ich mich mit allem beschäftigen kann, was mich interessiert. Ob es nun Design, Fotografie, Architektur oder das Reisen ist. Obwohl mir persönlich das Reisen immer schwerer fällt, ermutige ich meine Mitarbeiter dazu, es zu tun. Jeder Kreative sollte viel reisen, um sich Ideen zu holen. Und wie sollte er sonst wissen, wie eine Tasche auszusehen hat, die in ein OverheadCompartment passen soll oder unbeschadet durch den SecurityHorror muss? Interview: Cordula Reyer «z – die schönen seiten» ausgabe 1/10 23 PORTR ÄT W enn man mit Stefano durch die Ateliers von Bottega Veneta schlendert, sind seine vor Freude strahlenden Augen kaum zu übersehen. Seit Tomas Maier 2001 Creative Director der Firma wurde, ist die Atmosphäre besser denn je. Stefano begann hier in Vicenza schon 1975 als Lehrling. Er trägt nicht ohne einen gewissen Stolz einen braunen Mantel mit der diskreten, eleganten Stickerei «Bottega Veneta» und meint lächelnd: «Ende der achtziger und Anfang der neunziger Jahre haben wir unsere eigene Firma nicht wiedererkannt.» So sehr war das Label von seinem berühmten Credo «when your own initials are enough», das für Individualität und Selbstbewusstsein steht, abgekommen. Stattdessen versuchte man, sich der allgemeinen «Logomanie» anzupassen. Melancholisch, mit gesenktem Blick und schwerem italienischem Akzent erinnert sich Stefano an diese Zeit: «I didn’t see Bottega Veneta any more.» Mit Tomas Maier als Creative Director sind diese Zeiten aber nun vorbei, die eigentliche Idee steht wieder im Vordergrund: Tradition und Qualität. Nicht zuletzt aufgrund seiner Schulbildung – Tomas Maier hat eine Waldorfschule besucht – weiss er das Kunsthandwerk zu schätzen und setzt sich für dessen Erhaltung und Tradition in der Firma ein. So hat Maier 2006 eine Schule gegründet, um das vom Aussterben bedrohte Handwerk wieder gross zu machen. «Als ich das erste Mal die Werkstätten von Bottega Veneta in Vicenza besichtigte, war ich von den Fähigkeiten und dem Können der Handwerker begeistert», erinnert er sich. «Unsere Kreativität als Designer wird durch ihre Kunstfertigkeit aufs Neue inspiriert.» Inzwischen zählt La Scuola della Pelletteria Bottega Veneta 15 Lehrlinge, die nach der Ausbildung ihre Fähigkeiten zur Herstellung von Taschenkunstwerken bei Bottega Veneta unter Beweis stellen dürfen. So bleibt das Handwerk im Atelier und geht nicht verloren. Was die Taschen von Bottega Veneta so einzigartig macht, ist die aussergewöhnliche Qualität des Leders, innovatives Design und vor allem die hervorragende Handwerkskunst. Noch bei den Produzenten des Leders wird das Material durch acht hauseigene Maschinen überprüft, die Faktoren wie Elastizität, Sonnen-, Regen- und Lichtresistenz testen. Auf diese Art werden schon vor Ort Qualität und Strapazierfähigkeit des Leders gewährleistet. Die ursprüngliche Idee, die 1966 zur Gründung von Bottega Veneta führte, war die, Leder nach dem Vorbild von gewebten Stoffen zu flechten. Die Bezeichnung dieses Vorgangs, «Intrecciato», ist mittlerweile zum Markenzeichen des Unternehmens geworden. ARCHITEKTONISCHE KUNSTWERKE FOTOS: TINA BARNEY, BOTTEGA VENETA Dass kunstfertige Handarbeit nicht nur ein Schlagwort bei Bottega Veneta ist, erkennt man daran, dass die Taschen zu 85 Prozent handgemacht sind: Die Verwendung von verschiedenen Nadeln, Spezialklebstoffen und diversem Feinwerkzeug stellt hohe Ansprüche an die Fingerfertigkeit der Kunsthandwerker. Obwohl sich das weiche Leder leicht verarbeiten lässt, benötigen zwei Mitarbeiter zwei ganze Tage, um die gefragte Tasche «Cabat» fertigzustellen. Es werden Kalbs-, Lamm-, Hirsch- und Straussenleder, aber auch Krokodil- und Phytonhäute verarbeitet. Die Pythontasche wirkt durch ihre 40 Teile, die mit eigens entwickelten Methoden kunstvoll verarbeitet werden, wie ein architektonisches Kunstwerk. Das spezielle Zuschneiden, das kreative Design und der Musterbau spiegeln dabei Tomas Maiers Liebe zur Architektur wider, die auch an seine Schüler weitergegeben wird. Cordula Reyer 24 «z – die schönen seiten» ausgabe 1/10 Diese Seite, links: Modelle der Frühjahrs-/Sommerkollektion 2010 von Bottega Veneta. Unten: Bestickte «Knot Clutches» aus der neuesten Kollektion. Linke Seite: Um Taschen wie die Cabat herzustellen, benötigen zwei Kunsthandwerker in Vicenza zwei Tage. Prêt-à-parler Orange neu im Globus Exklusiv bei Orange im Globus <wm>10CAsNsjY0MDAx1TWwtLQwMAEAKT91Yg8AAAA=</wm> <wm>10CEXKMQqAMBAAwRfl2EtyJvFKo5WIqPj_pyg2FgtT7Lq6CV_TvF3z4QrZAq1VspeWpKBuZmLtBRpLRBmpiTTUwfzfw9TDCQvcqOx9eQBNf0KGXgAAAA==</wm> 9.– LG Prada 2 Inkl. Bluetooth Headset LG HBM-530 und DVD Der Teufel trägt Prada Optima Max Surf/24 Monate Ohne Preisplan 649.– orange.ch/globus Inkl. MwSt. Gültig für Neukunden Optima Max Surf für 24 Mt., CHF 69.–/Mt. Exkl. SIM-Karte CHF 40.–. Solange Vorrat in allen Orange Center im Globus. <wm>10CEXKMQ6AIAwF0BPR_LbUgh0FJmKMGu9_FBMXh7e9OcMIn63vdz-DgWwJ1XPVYCtOWj2YVamYBwQiYKwssuRiVuP_aWvpAgbwgOlo4wWHj5A_XwAAAA==</wm> <wm>10CAsNsjY0MDAx1TWwNDexNAYAlJ8WxA8AAAA=</wm> Poloshirt aus Pythonleder. Rock aus Seidenmouselline und Pythonleder. Sandalen aus mattem Echsen- und Alligatorleder. Hermès in Basel, Bern, Crans-sur-Sierre, Genf, Gstaad, Lausanne, Luzern, Lugano, St. Moritz, Zürich. Hermes.com VOR IHNEN STEHT DIE ZUKUNFT. DER NEUE LEXUS RX 450h VOLLHYBRID. Diese beeindruckenden Werte garantiert Ihnen schon heute und nicht erst in ferner Zukunft exklusiv der Lexus RX 450h: 6,3 l A 0 299 PS 148 g/km 2,0% Verbrauch auf 100 km** Energieeffizienz-Kategorie Emission im Stop-Go-Verkehr (220 kW) Leistung CO2** PREMIUM-JUBILÄUMSLEASING* DER EINZIGE SEINER KLASSE MIT ECHTER HYBRIDTECHNOLOGIE. TESTEN SIE JETZT DAS ORIGINAL VON LEXUS. Mit seiner zukunftsweisenden Vollhybridtechnologie setzt der RX 450h den Massstab. Er verfügt über Lexus Hybrid Drive, die bahnbrechende Technologie für mehr Leistung und weniger Verbrauch, und ist damit klarer Leader in seinem Segment. Unübertroffen ist auch seine komplette Serienausstattung: Rückfahrkamera, Lederausstattung und ein Premium-Soundsystem mit 9 Lautsprechern und 6-fach-CD-Wechsler sind beispielsweise inklusive. Optional kann der RX 450h etwa mit einem Head-up-Display und wegweisendem Pre-Crash-Sicherheitssystem zusätzlich veredelt werden. Testen Sie die weltweit einzige Premium-Gelände-Limousine mit Vollhybridantrieb (ab Fr. 85 600.–)* jetzt bei Ihrem Lexus Partner. Mehr Infos und Probefahrtanmeldung unter www.lexus.ch * Premium-Jubiläums-Leasing-Konditionen: gültig für Vertragsabschlüsse vom 01.02.2010 bis 30.04.2010. Unverbindlicher Nettopreis RX 450h Fr. 85 600.–. Leasingrate monatlich Fr. 969.35 inkl. MwSt. Sonderzahlung 20 % vom Nettopreis. 48 Monate, 10 000 km/Jahr. Eff. Jahreszins: 2,02 %. Kaution 5 % des Finanzierungsbetrags. Restwert gemäss Richtlinien der Multilease AG. Vollkasko obligatorisch. Eine Kreditvergabe ist verboten, falls diese zur Überschuldung des Konsumenten führt. ** Kraftstoffverbrauch gemessen nach den Vorschriften der EG-Richtlinie 80/1268/EWG gesamt 6,3 l/100 km. Durchschnittswert CO 2 -Emission aller in der Schweiz angebotenen Fahrzeugmodelle: 204 g/km. KUNSTMARKT AUKTION Im Zeichen der Flurbereinigung Das Auktionsjahr 2010 dürfte ganz im Zeichen der Konsolidierung stehen. Es steht aber auch fest, dass die Kunstmärkte nach dem Zusammenbruch des internationalen Finanzmarkts nicht übermässig eingeknickt sind. Vielmehr können die Rückgänge der Umsätze auf den wichtigen Auktionen in New York und London als eine der ökonomischen Vernunft verpflichtete Flurbereinigung betrachtet werden – ein Vorgang, der sich mit jenem von 1990 vergleichen lässt, nachdem eine Spekulationsblase den Markt für Kunst der klassischen Moderne erfasst hatte. Diesmal betraf die Blase die Gegenwartskunst, die zu einem Grossteil Gegenstand reiner Spekulation geworden war. Preise wie die noch im November 2009 in New York erzielten 10 Millionen Dollar für Peter Doigs «Reflection» (unten) werden in nächster Zukunft wohl eher die Ausnahme sein. Die Zahl der angebotenen Werke hat sich letztes Jahr jedenfalls reduziert, und die Schätzpreise werden niedrig gehalten. Mit der Rückkehr zu solch wichtigen Marktregeln dürfte sich aber auch wieder ein vernünftiges Wachstum abzeichnen. Philipp Meier Robert Bergman: «Untitled», 1994, Inkjet Print. KUNSTWERTE Robert Bergman Immer wieder gibt es echte Entdeckungen auf dem Kunstmarkt. Der amerikanische Fotograf Robert Bergman ist ein gutes Beispiel. Über Jahrzehnte arbeitete der heute 65-Jährige im Stillen, weitab vom hektischen Betrieb New Yorks.Und nur wenigen, vor allem Kuratoren, waren seine grossformatigen Porträts bekannt. Nun ehren mit der Washingtoner National Gallery sowie dem MoMAAbleger P. S. 1 gleich zwei Museen den Künstler mit Ausstellungen. Und auch versierte Sammler fragen sich dieser Tage, wie ihnen Bergman über all die Jahre nur entgehen konnte. Der Fotograf streifte immer wieder auf ausgedehnten Fahrten durch den Mittleren Westen Amerikas und fand seine Motive auf den Strassen verfallender Industriestädte. Bergman suchte sich die Randfiguren der Gesellschaft – Obdachlose, Drogensüchtige, Aids-Kranke oder Transvestiten. Entstanden sind zeitlose Dokumente menschlicher Existenz. Die Porträts in unnummerierten Auflagen kosten derzeit 12 500 Dollar. Christian Schaernack GALERIE FOTOS: CHRISTIE’S, PD Urs Meiles Pekinger Kunstrefugium Mitten in Pekings Künstler- und Galerienviertel Caochangdi befindet sich die Dépendance des Schweizer Galeristen Urs Meile, der seit 1997 chinesische Künstler vertritt. Der von der jungen Kunstszene Pekings eroberte Bezirk bot sich als idealer Zweitstandort neben der Hauptgalerie in Luzern an. Das GebäudeEnsemble beherbergt nebenAusstellungsräumlichkeiten auch ein Atelier für das von der Galerie initiierte Artist-in-Residence-Programm, das westlichen Künstlern die Möglichkeit zu einem Aufenthalt in Peking bietet. Meile ist der Austausch zwischen West und Ost ein grosses Anliegen. Wichtig ist ihm, chinesische und westliche Künstler in seinen beiden Galerien sowie an den zahlreichen Messen, an denen er teilnimmt, ohne Unterschied zusammen zu präsentieren. Auf diese Weise sollen westliche und östliche Augen für die jeweils andere Mentalität und Sensibilität der Kunstschaffenden geöffnet werden. Entworfen wurde der Pekinger Gebäudekomplex von keinem Geringeren als dem chinesischen Künstler, Kurator und Architekten Ai Weiwei. Philipp Meier www.galerie-meile.ch Ein Werk von Wang Xingwei in den Pekinger Galerieräumen. «z – die schönen seiten» ausgabe 1/10 29 FRÜHLINGSMODE Vive la fête Der Frühling 2010 ist ein Fest der Farben und Drucke. Die neue Mode erlaubt es, auch wieder einmal über die Stränge zu schlagen Fotos: Hanspeter Schneider Styling: Véronique Droulez Von unten nach oben: Lotte: Jersey-Weste und Kleid von Emmanuel Ungaro, Foulard von Cathy Pill, transparenter Gürtel von Sonia Rykiel, Handschuhe von Agnelle. Sandalen von Jimmy Choo. Schmuck von Dolce & Gabbana. Miléna (Mitte): Bustierkleid von Sonia Rykiel. Gürtel von Tae Ashida, Tasche von Giorgio Armani. Schuhe und Strümpfe von Tsuru by Alessandra Stella. Collier von Baptiste Viry, Schmuck von Boucheron. Candice (oben): T-Shirt von Jean-Paul Gaultier, Jäckchen von ART/C, Gürtel von Baptiste Viry, Leggings von Wolford, Rock und Stiefel von D&G. Tasche von Lutz. Ring von Sandra Bérété, Armbänder von Baptiste Viry. Diese Seite: Margarita (links): Top von Miu Miu Donna, grünes Seidenhöschen von ART/C, Gürtel und Hut von Baptiste Viry, Handschuhe von Agnelle, Stay-ups von Falke. Schuhe von Dolce & Gabbana. Jonathan (Mitte): Jacke und Hose von Jean-Paul Gaultier, Pullunder von Tommy Hilfiger, T-Shirt von Denim Gallery, Krawatte von U-Ni-Ty. Borsalino von Murmure by Spirit. Schuhe von Giorgio Armani. Collier von Marion Mille, Armband von Tod’s. Lotte (rechts): Geblümte Bluse und Höschen von Dolce & Gabbana, Gürtel von Back to Noise, grüne Stay-ups von Falke. Plateauschuhe von Tsuru by Alessandra Stella. Baumwollhalsband von Marion Mille. Schmuck: Van Cleef & Arpels. Rechte Seite: Maske von Murmure by Spirit. Kleid von Jenny Packham, Jacke von Akris, String von Eres. Kordelcollier von Marion Mille, Sautoirkette und Armband von Chanel, siehe auch Seite 39. FRÜHLINGSMODE globalen Wirtschaftskrise 2008/09 war. Der Aufbruch ist überall spürbar: An der Intercolor-Konferenz Anfang Dezember 2009 in Tokio, an welcher Trendfachleute aus sechzehn Ländern ihre Kreativprognosen abglichen, war durchwegs vom «neuen Optimismus» die Rede, der dieses anbrechende Jahrzehnt und seine Mode prägen soll. Dieses Sehnen nach Besserung spiegelt sich in aller Deutlichkeit in der neuen Mode dieses Frühjahrs: Sie ist optimistisch, kraftvoll, grafisch, intensiv und erlaubt es, auch wieder einmal über die Stränge zu schlagen. Der Frühling 2010 ist ein Fest der Farben und Drucke, er ist – zumindest für Frauen – sehr kurz und sexy und die Saison der «Wow»-Kleider. Diese Mode ist zum Tanzen und Feiern da – zum Auffallen und Spasshaben. Damit ist sie das pure Gegenteil jener Mode, die wir im letzten Herbst noch sahen und die zugepackt, schützend, wollig-wärmend und in gedeckten bis abwesenden Farben der dräuenden Stimmung auf geopolitischer wie ökonomischer Ebene entsprach. LOOK VOLLER BRÜCHE Die Designer haben den Wechsel im Zeitgeist antizipiert – ob in London, New York, Paris oder Mailand. Die Kollektionen sind reich an intensiven Farben und innovativen Drucken. Und diese Kleidung ist mehr als nur fröhliche Fassade: Sie verbindet die wesentlichen Phänomene der letzten Jahre, also High- Luxury-Fashion und Street Style, zu einem neuen, oft sportlich angehauchten Look voller Brüche und individueller Variationsmöglichkeiten. Sogar bei einer feinsinnigen Marke wie Akris vermählen sich der Komfortanspruch und die Selbstverständlichkeit von Sportswear mit der materiellen und technischen Qualität der Haute Couture, etwa wenn Albert Kriemler eine Bikerjacke mit markigen Reissverschlüssen aus silberner St. Galler Spitze schneidet. Die neuen Looks sind eindeutig von den vielen Blogs inspiriert, die heute den «Laufsteg der Strasse» dokumentieren. Die daraus abgeleitete Mode versucht nicht mehr, der Kundin einen «total look» überzustülpen, sondern akzeptiert, dass die meisten Menschen ihre Schränke ▼ G ott sei Dank ist 2010! – diesen Satz hörte man in den ersten Wochen dieses Jahres auffallend häufig. Das Jahr 2009 war für viele Menschen – und Unternehmen – eine Prüfung mittlerer bis schwerer Art. Vor allem für die hochpreisigen Modelabels waren es zwei Saisons, die sie lieber vergessen würden: Das Geschäft verlief auch für die besten unter ihnen nur flach, für die weniger vom Glück verwöhnten war das Krisenjahr sogar eine handfeste Katastrophe. Aber man hat sich durchgewurstelt. Entsprechend gross ist die Hoffnung, dass im zweiten Jahrzehnt dieses Jahrtausends nun doch vieles erträglicher werden möge, als es zwischen den schockierenden Ereignissen von 2001 und der «z – die schönen seiten» ausgabe 1/10 33 ▼ Fortsetzung von S. 33 schon bis oben voll haben und darum nur derjenige noch punkten kann, der mit mutigen Vorschlägen aus der Reihe tanzt. Kleidung lebt von Kontinuität und Tradition – aber die Mode braucht Überraschung, Witz und Wahnsinn. Die Konsumenten wollen unterhalten und verblüfft werden, wie in einem phantastischen Film. Viktor & Rolf haben dies verstanden: Die beiden Niederländer schufen eigentliche Tüll-Skulpturen, aus denen grafische Volumen herausgeschnitten wurden. Auf einem Podest stehend und in eine Art tragbaren Lampenschirm aus Tüll gehüllt, sang die Elektropop-Ikone Roisin Murphy die begleitenden Lieder zur Modenschau. It’s Showtime! Bei Louis Vuitton wurde Kunsthaar zu gigan- tischen, runden Afro-Perücken aufgetürmt, um den neuen Grunge-NomadenLook dieses Frühjahrs zu dramatisieren. So schräg, schrill und experimentell hat man das Prestige-Label schon lange nicht mehr gesehen. Ein weiteres unübersehbares Phänomen dieses Frühlings ist die extreme «body consciousness» der Kollektionen: Der (fitte) Körper wird nur bruchstückhaft verhüllt, und überall blitzt die Unterwäsche durch. Marc Jacobs ging in seiner eigenen Kollektion gar so weit, die Büstenhalter über die Blusen und Shirts zu ziehen, statt sie keusch darunter zu verstecken. Auch Jean-Paul Gaultiers Show für dieses Frühjahr war ein einziges Festival aus Schlüpfern, Corsagen, Strapsen und Miedern – wie in den besten Zeiten des einstigen «enfant terrible», aus dem inzwischen ein humorvoller «best ager» geworden ist. DOSIERTE STILZITATE Vorbei ist jedoch die Zeit des sich allzu eindeutig an früher orientierenden Stilzitats. Zwar sind durchaus noch Elemente sichtbar, die sich dem jüngst arg überstrapazierten Look der achtziger Jahre zuordnen liessen: die knallengen Minis – etwa bei Versace –, die kantigen Schultern, der grosse Blazer, die poppigen Farben oder die anhaltende Begeisterung für Leggings, neuerdings gar auch für Radlerhosen. Doch man nennt es nicht mehr «eighties». Diese Einflüsse werden heute dosiert eingesetzt und immer einem Reality-Check unterzogen, also mit «street style» temperiert. Gerade die jungen Designer wie Alexander Wang, Thakoon, Zac Posen oder Mary Katranzou bieten eindeutiges Anschauungsmaterial hierzu. Und wie sagte der Brite Matthew Williamson schon letzten Herbst in einem Interview mit der «NZZ am Sonntag»: «Knallige Farben sind das beste Rezept gegen eine Depression und ausserdem ein fulminantes Stimulans fürs Ego.» Und nicht vergessen: Zum neuen Stil des Frühjahrs passen keine «freizeitigen» Crocs und Flipflops. Ein paar messerscharfe, extrahohe Stilettos müssen es schon sein. Weiterführende Inspirationen hierzu finden Sie auf Seite 40/41 dieses Magazins. Jeroen van Rooijen FRÜHLINGSMODE Diese Seite: Rock und Jäckchen von LouisVuitton, um den Hals gewickelt ein Gürtel mit orangefarbener Blume von Rochas, Handschuh vonAgnelle. Ums Handgelenk gewickeltes Collier von Marion Mille,Armreif von Hélène Zubeldia, Halsketten von Marion Mille, Ohrringe von Chanel Joaillerie.Tasche von Miu Miu Donna. Linke Seite: Kleid von Chapurin. Ohrringe und Halskette von Sandra Bérété, Ring und Uhr von Boucheron. Handtasche von Patrizia Pepe. «z – die schönen seiten» ausgabe 1/10 35 FRÜHLINGSMODE Diese Seite, im Vordergrund: Tasche von Dolce & Gabbana. Armband von Chanel. Candice: Bustierkleid von Viktor & Rolf. Schuh von Casadei. Collier von Chanel Joaillerie, lange Halskette von Hélène Zubeldia, Ring an der rechten Hand von Herman & Alph, Armreife und Ring am linken Arm von K.mo Jewel. Linke Seite, von links nach rechts: Jonathan: Jacke, Hose und Hemd von Christian Dior Homme, Pullover von Louis Vuitton. Sneakers von Dsquared2. Gürtel und Krawatte von Marion Mille. Brosche von ART/C. Clément: Jacke und Stiefel von D&G, Gilet und Hose von Hermès, Hemd von Viktor & Rolf Monsieur, Gürtel von Azzaro, Schal von Emmanuel Ungaro. Ring von Herman &Alph. DJ van Silver: Pullover von Emmanuel Ungaro, Gilet von Wooyoungmi, Jeans von Tod’s. Sneakers von Dsquared2. Miléna: Kleid von Jean-Paul Gaultier, Weste von Giorgio Armani. Sandalen von Bruno Frisoni. Collier und Armband von Louis Vuitton, Ring von Herman &Alph. Alexis: Jacke und Hose von Prada, Stretchhemd von Gant Collection, Krawatte von Lanvin, Smokingschal von D&G. Gürtel von Hugo Boss Black, Handschuh von Agnelle, Socken von Falke. Schuhe von Christian Dior Homme. Party-Utensilien von Joué Club, elektronische Geräte von Sony. 1 7 8 12 13 16 8 17 1 Siehe Bild 18. 2 Links: Kleid von Jenny Packham. Tasche von Dolce & Gabbana. Schuhe von Prada. Mitte: Kleid von Viktor & Rolf, Fuchsschal von Sprung Frères. Schuhe von Casadei. Armreife von K.mo Jewel. Rechts: Schuhe von Thomas Wylde. 3 Siehe Seite 34. 4 Links: Kleid von Jean-Paul Gaultier, Weste von Giorgio Armani. Armband und Kette 38 «z – die schönen seiten» 2 ausgabe 1/10 von Louis Vuitton, Ring von Herman &Alph. Mitte: Tweedjacke, Rock und Schmuck von Chanel. Rechts: Jacke und Stiefel von Dolce & Gabbana, Hemd von Viktor & Rolf Monsieur, Gilet und Hose von Hermès, Foulard von Emmanuel Ungaro. Schmuck von Herman &Alph. Cocktailgläser von Bombay Sapphire. 5 Kleid von Gucci, Bolero von 3 9 Catherine Malandrino. Gürtel von Phyléa, Hut von Murmure by Spirit. Schmuck von Boucheron. 6 Siehe Seite 33. 7 Links: Kleid von Azzaro. Halsband von Sandra Bérété, restlicher Schmuck von Marion Mille. Mitte: Tweedjacke, Rock und Schmuck von Chanel. Rechts: Kleid von Jean-Paul Gaultier, Weste von Giorgio Armani. Armband von La Perla. Sofakissen von Eres. 8 Kleid von Sonia Rykiel. Gürtel von TaeAshida, Tasche von GiorgioArmani. Collier von Baptiste Viry, restlicher Schmuck von Boucheron. 9 Siehe Bilder 18 und 20. 10 Siehe Seite 31. 11 Maske Scoubidou von Joué Club. 12 T-Shirt von Jean-Paul Gaultier Homme, Jacke von Wooyoungmi, Gilet von Dolce & Gabbana, Hose von Viktor & Rolf Monsieur, Fliege von Baptiste Viry. Gürtel von 4 10 5 6 11 14 18 Back to Noise. Uhr von Boucheron, Brosche von Curiosity Box. 13 Rock, Jäckchen und Schuhe von Louis Vuitton. Um den Hals gewickelt ein Gürtel mit Blume von Rochas, Handschuh von Agnelle. 14 Siehe Seite 33. 15 Kleid und Schuhe von Versace, Bunnyhut von ART/C, Foulard von Copal. Etuitasche von Alexandre Vauthier. Ring von K.mo Jewel, Kette und Silberarmreife 15 20 19 von Karl Lagerfeld, Armreif mit Kristallblitz von Hélène Zubeldia. 16 Kleid und Gürtel von Giorgio Armani. Collier von Van Cleef &Arpels, restlicher Schmuck von Herman &Alph. 17 Siehe Bild 4. 18 Links: Jacke von Gucci, Hemd von Viktor & Rolf, Hose von Lanvin, Seidenschal von Azzaro. Gürtel von Chevignon. Uhr von Azzaro, Kette von Hélène Zubeldia, Brosche von Giorgio Armani. Mitte: Jacke von Prada, Stretchhemd von Gant Collection, Krawatte von Lanvin, Smokingschal von Dolce & Gabbana. Gürtel von Hugo Boss Black. Handschuh von Agnelle, Socken von Falke. Schuhe von Christian Dior Homme. Kopfhörer von Sony. Rechts: Jacke, Hemd und Hose von Christian Dior Homme, Pullover von Louis Vuitton, Gürtel und Krawatte 21 von Marion Mille. 19 Siehe Bild 4. 20 Links: Kleid vonAzzaro. Halsband und Ohrclips von Sandra Bérété, restlicher Schmuck von Marion Mille. Rechts: Kleid von Karl Lagerfeld. Gürtel von La Perla, Hut von Murmure by Spirit. Manschettenknöpfe (als Brosche getragen) von Boucheron, restlicher Schmuck von Van Cleef &Arpels. 21 siehe Seite 33 und Bilder 4/18. «z – die schönen seiten» ausgabe 1/10 39 2 1 Beine bis in den Himmel Hohe Hacken sind in diesem Frühling ein Muss. Und ein schöner Strumpf dazu sorgt zusätzlich für Aufsehen 5 3 4 1 Sandalen mit Seidenvolant, 459 Fr., von Navyboot. Strümpfe «Hot Dots», 65 Fr., von Wolford. 2 Grüne High Heels «Epira», 550 Fr., von Bally. Strümpfe «Hot Dots», 65 Fr., von Wolford. 3 Blaue Sandalen mit Kordeln, Fr. 69.90, von H&M. Strümpfe mit Punkten, Fr. 9.90, ebenfalls von H&M. 4 High Heels mit Reissverschluss von Stella McCartney, 949 Fr., bei Lovers Lane in Zürich. Strümpfe «Combination», Fr. 37.50, von Fogal. 5 Auberginenfarbene Pumps mit Goldornament, 399 Fr., von Lele Pyp in Zürich. Strümpfe «Provocation», 45 Fr., von Fogal. 6 Rote High Heels aus Seide, 498 Fr., von Stuart Weitzman. Strümpfe «Circle», Fr. 39.50, von Fogal. FOTO: JONATHAN HEYER; STYLING: KATHRIN ECKHARDT; BILDBEARBEITUNG: PIXELPOLISH 6 ZU TISCH Das Rezept für ihre Trutenbrust à la moutarde hat Daniela Chemelli aus einem Bistro in Südfrankreich. Die Trutenbrust in der Olivenöl-ButterMischung von allen Seiten gut anbraten. Mit Salz, Pfeffer und Thymianzweigen würzen, anschliessend den Lauch (den Sie zuvor in 2 Zentimeter lange Stücke geschnitten und gewaschen haben) dazugeben, beides miteinander vermengen. Mit dem Weisswein ablöschen und zirka 20 Minuten köcheln lassen. Achten Sie darauf, dass nicht zu viel Flüssigkeit entsteht. Zum Schluss Sauerrahm und Senf verrühren und unter das Gericht heben. Dazu frisches Baguette und einen leichten, frischen Rotwein – zum Beispiel einen Gigondas – servieren. Als ich in Südfrankreich lebte, frequentierte ich in Uzès ein Bistro, das «Côté Jardin», wo ich mich meistens für das obige Rezept oder das Entrecôte mit Frites entschied. Thierry, der damalige RESTAURANT Genüsse aus der Fabrik Aus der Speditionshalle des ehemaligen Waschmaschinen-Herstellers Merker in Baden (AG) ist ein schickes, urbanes Restaurant der Sonderklasse geworden. Die «Spedition» zählt zu den herausragenden Entdeckungen der letzten Zeit. Was der junge Küchenchef Jean-Michel Vionnet mit frischen, meist regionalen Produkten auf die Teller zaubert, begeistert vom ersten Gang bis zum Dessert. Wir haben uns für das VierGang-Menu (Fr. 78.–) entschieden: eine luftige Panna cotta von Peterliwurzel mit gebratener Riesencrevette, eine perfekte Schwarzwurzelsuppe mit Kalbsmilken und Vanille, eine gut abgestimmte Kombination von BioLamm an Pfefferminzsauce und orientalischem Couscous. Die Dessertvariation bietet einen süssen Querschnitt der hohen Kochkunst, umwerfend die Crema catalana. Die fair kalkulierte Weinkarte konzentriert sich auf europäische Länder wie die Schweiz, Italien, Spanien, Frankreich. Sehr schön ist der Blauburgunder Kloster Sion Réserve 42 «z – die schönen seiten» ausgabe 1/10 2006 des Aargauer Weingutes Sternen (Fr. 66.–). In der trendigen «Spedition», die auch eine Bar ist, können 80 Gäste gediegen tafeln. Der nächste Ausflug nach Baden ist schon geplant. (kep.) ● Restaurant Bar Spedition, Bruggerstr. 37, 5400 Baden, www.spedition-baden.ch Wirt (der das Lokal inzwischen leider verkauft hat), nahm übrigens immer Kaninchenteile für dieses Gericht. ● Daniela Chemelli hat in der Zürcher Altstadt ein beliebtes Quartierrestaurant mit integriertem italienischem Delikatessenladen geführt. Zurzeit ist sie als Stör- und Gastköchin im In- undAusland unterwegs. HAUPTSPEISE FÜR 4 PERSONEN Zutaten: 650 Gramm Trutenbrust, in grosse Stücke geschnitten 3–4 Lauchstangen 2 EL Olivenöl 1 EL Butter 3–4 Zweige frischer Thymian 1 dl Weisswein 1 Becher Sauerrahm 1 EL Moutarde de Dijon Salz und Pfeffer AUSPROBIERT Die Mühe lohnt sich allemal Der Pinot noir, oft auch Spätburgunder geheissen, entzückt wie kein anderer Wein mit Eleganz, Raffinement, Nuancenreichtum. Man muss sich vielleicht etwas intensiver damit befassen, doch die Mühe lohnt sich allemal. Die Suche nach guten Pinot-noir-Gewächsen ist wegen vieler belangloser Qualitäten oft aufwendig, egal, ob es sich um einen klassischen Burgunder, einen Schweizer Tropfen oder eine deutsche Provenienz handelt. Bei unseren nördlichen Nachbarn zählt Bernhard Huber aus dem badischen Land unbestritten zu den besten Erzeugern, wie sein finessenreicher Spätburgunder 2006 aus der Lage Bienenberg bestätigt. Der zurückhaltende Winzer kommt am 8. März in die Schweiz und stellt seine roten und weissen Weine an einem Wine & Dine im Waldhotel National in Arosa (www.waldhotel.ch) vor. Der Geniesser wird nicht enttäuscht werden. Peter Keller ● Spärburgunder Bienenberg, Bernhard Huber, Fr. 58.–, bei Boucherville, Zürich, www.boucherville.ch FOTOS: MIRJAM GRAF, ADRIAN BAER / NZZ FOTOSTUDIO, PD Daniela Chemellis Rezept des Monats: Trutenbrust à la moutarde ZUBEREITUNG <wm>10CAsNsjY0MDAx1TWwNDcxMQEAenTc7w8AAAA=</wm> <wm>10CEXKOQ6AMAwEwBcl2o3jHLjMUUUIAeL_T0GioZhu1jL1-LSx3-M0AlEdao4xWq7iM2ikiC9JDGQJIDZCNIgm-7dr3V3ABB7QH32-NzyNJV0AAAA=</wm> Selbst wenn George Clooney ihn fragen würde, Anton würde das Geheimnis einer perfekten Kaffeebohne nicht preisgeben. Am Anfang eines aussergewöhnlichen Grand Cru steht ein aussergewöhnlicher Rohkaffee, dessen Qualität während des gesamten Produktionsprozesses kontrolliert werden muss. Wir vertrauen auf Antons Fachwissen als Green Coffee Quality Specialist bei Nespresso, um unsere hohen Qualitätsstandards sicherzustellen. Erfahren Sie mehr unter www.nespresso.com/experts FÜR MÄNNER, DIE AUCH IN IHR AUSSEHEN INVESTIEREN EINE FRISCHE AUSSTRAHLUNG, JETZT UND IN ZUKUNFT Reduziert Falten und strafft die Haut Stimuliert die Zellerneuerung Schützt die Haut vor schädlichen Umwelteinflüssen www.NIVEAFORMEN.ch/DNAgemen WAS MÄNNER WOLLEN NEU REISEN PANORAMA: MÄRKTE 1 /4 Wenn die Puces los sind FOTOS: JOERG LEHM / JAHRESZEITEN-VERLAG / FOTOFINDER, PD; ILLUSTRATION: GABI KOPP Es ist immer dasselbe mit Nizza: Am Ende steckt einfach zu viel im Handgepäck. Zwei Figurinen aus Porzellan, drei Väschen aus milchigem Glas, ein paar Miniatur-Youngtimer aus den siebziger Jahren, ein Bilderrahmen. Nächstes Mal wird es eine Jardinière aus Gusseisen sein . . .Wer in der Metropole der Côte d’Azur ein Wochenende verbringt, sollte nicht vor Montagnachmittag zurückreisen. Denn an diesem Tag findet auf dem Cours Saleya mitten in der Altstadt und unweit der Promenade der wöchentliche Floh- und Pflanzenmarkt statt. Die «locals» schimpfen zwar über die hohen Preise, doch für das Schweizer Porte- monnaie sind sie durchaus akzeptabel. Am besten macht man’s so: Rundgang, Pause in einem Café, Shopping, Essen am Strand, Bus zum Flughafen (oder mit Taxi, falls Sie die Lampe doch noch kaufen mussten). Roberto Zimmermann Bild: Der Flohmarkt am Cours Saleya in Nizza findet montags statt. EIN TAG IN. . . IHR HOTELIER EMPFIEHLT Basel Hotel Lej da Staz, St. Moritz 8.00: Frühstück im Café Schiesser (Marktplatz). 9.30: Fondation Beyeler in Riehen (Tram 6). Zurzeit: Henri Rousseaus Urwaldbilder. 11.00: Shopping am Spalenberg: Johann Wanner, Erfolg Mode, Bäckerei Gilgen (Fleischpasteten!), Tom Bergstein. 12.00: Wir essen am Blumenrain im «Cheval Blanc» über dem Rhein (Käse von Maître Antony!). 15.00: Spaziergang auf der Kleinbasler Seite dem Rhein entlang zum TinguelyMuseum (Thema Fasnacht!). 18.00: Apéro an der Bar des Hotels Teufelhof (Leonhardsgraben 47). 20.00: Abendessen im ersten Stock der «Hasenburg» (Schneidergasse 22). 22.30: Besuch der Bar Red im Messeturm. 23.30: Wer Energie hat, geht auf «Das Schiff» zum Tanzen (Westquaistr. 19). Roberto Zimmermann Ein bisschen wie Kanada: Hotel Lej da Staz. Maria Büeler Zischler, Direktorin des Hotels Alden Splügenschloss, Zürich: «Als es mich vor zwei Jahren von Luzern nach Zürich zog, gönnte ich mir zwischen der alten und der neuen Stelle ein paarTage Ruhe. Im Hotel Lej da Staz in St.Moritz konnte ich mich in kurzer Zeit wunderbar erholen, so, als wäre ich zwei Wochen dort gewesen. Das Hotel ist nicht besonders luxuriös – einige Zimmer haben weder Dusche noch Toilette – dafür aber besonders charmant. Ein Ort, um sich wohl zu fühlen. Geführt wird es von Jürg Mettler vom «Misani» in Celerina. Er hat das Flair, so ein Haus gemütlich und authentisch einzurichten, ohne in Kitsch abzufallen. Man kann dort nicht viel mehr tun als spazieren und ausspannen. Rundherum gibt es nur Natur pur, und ich wurde fast ein Teil von ihr. Die Gegend ist für mich eine Art Kraftort und erinnert mich an die Little Beaver Creek Ranch in British Columbia in Kanada, die früher zu Relais & Châteaux gehörte, heute jedoch leider ein privater Cowboy-Club ist. Der See neben dem ‹Lej da Staz› und die Umgebung ähneln der wunderschönen kanadischen Landschaft. Im Herbst sind die Wälder hier wie dort wunderbar gefärbt. Und Westernreiten kann man auch an beiden Orten! Ein Plus sind die Mitarbeitenden – ich fühlte mich dort wie ein Familienmitglied.» (roz.) ● Hotel Restorant Lej Da Staz, 7500 St.Moritz-Celerina, Tel. 0818336050, www.lejdastaz.ch «z – die schönen seiten» ausgabe 1/10 45 BEAUTY Wie riecht denn das? «Zitronengras und Koriander – oder eher eine Wiese?» – «Zedernholz? Eine frische Bergwiese in Graubünden!» – «Holzig ist anders, das riecht grün.» – «Ein bisschen wie Comme des Garçons für H&M.» – «Wie frisch geduscht, mit einem Dreh Richtung Haargel.» – «Fruchtig, floral und herb zugleich. Irgendwie sticht es auch ein wenig in der Nase. Ist das ein Parfum?» – «Zitrone und Bergamotte. Eher männlich.» – «Wie ein Erfrischungstuch in der ersten Klasse einer Airline.» (jvr.) ● «Untitled» von Maison Martin Margiela, mit Galbanum, Pistacia Lentiscus, Orangenblüten, Weihrauch und synthetischem weissem Moschus, nur bei Globus, 50 ml für 135 Fr. Beauty-Babble: Hyaluronsäure An ihre Schönheit kommen nicht viele heran – aber zumindest können jetzt alle so duften wie Charlotte Gainsbourg. EineNase Nonchalance FOTOS: PD, ILLUSTRATION: GABI KOPP Charlotte Gainsbourg ist so cool, das sogar andere Frauen sie mögen. Und so riechen wollen wie sie Stutenbissigkeit ist ja unter Frauen ein weit verbreitetes Phänomen. Kaum sieht eine gut aus, kann sie gut singen, steht sie bei den Männern hoch im Kurs – schon hat sie die weibliche Hälfte dieses Planeten gegen sich. Balenciaga-Designer Nicolas Ghesquière kann unter diesen Umständen von Glück reden. Denn seine Muse Charlotte Gainsbourg sieht wirklich unverschämt gut aus. Und dass sie singen kann, hat sie mit ihrem neuen Album «IRM» kürzlich wieder einmal eindrücklich unter Beweis gestellt. Trotzdem beissen Frauen sich nicht an ihr fest, ja ganz im Gegenteil. Wenn Charlotte Gainsbourg in ihrer unendlichen Lässigkeit über einen roten Teppich defiliert, von Kopf bis Fuss in Balenciaga gehüllt, dann ist ihr der Beifall der Damenwelt sicher. Dann steigen die Umsätze des Modehauses, dann verkauft jede Billigladenkette plötzlich Kopien von Gainsbourgs Outfits. Denn wir alle wollen sein wie Charlotte. Dass Ghesquière zum Kleid jetzt den passenden Duft kreiert hat, können wir deshalb nur beklatschen. Denn auch wenn viele von uns an sie nicht herankommen – zumindest eine Nase voll von ihrer Nonchalance haben wir ab jetzt auf sicher. Katharina Blansjaar ● Balenciaga Paris, Eau de Parfum à 50 ml, 168 Franken. Hyaluronsäure ist ein körpereigener Stoff und ein wichtiger Baustein des Bindegewebes. Sie kann grosse Mengen Wasser an sich binden – ähnlich wie Götterspeise, wo sich mit wenig Pulver viel Pudding herstellen lässt. Wegen ihrer Fähigkeiten wird die Hyaluronsäure in Kosmetikprodukten als Mittel zur Aufpolsterung von Falten angepriesen – zu Recht. Einen Haken hat die Sache aber: Weil der aufgetragene Wirkstoff nicht in die Haut eindringt, ist der Polstereffekt nur oberflächlich und wird durch Abwaschen entfernt. Wer also mit Hyaluronsäure Falten wegspachteln will, muss jeden Morgen kräftig nachcremen. (rin.) VERLOSUNG 20 Sets mit den Lieblingsprodukten von Kate Winslet zu gewinnen Oscar-Preisträgerin Kate Winslet ist seit 2007 das Gesicht von Lancôme. Für das Magazin «Z» hat sie ein Set mit ihren Lieblingsprodukten, bestehend aus dem Lipgloss «L' Absolu Crème de Brillance», der Lifting-Pflege «Rénergie Lift Volumetry» und dem Eau de Parfum «Trésor» zusammengestellt. Wir verlosen 20 Sets im Wert von je 254 Franken. www.magazin-z.ch/verlosung. Teilnahmeschluss ist der 28. Februar 2010. Der Charme des Südens Castillo De Valdestrada, Spanien Liebe Weinfreunde, welches die prominentesten Weine der Welt sind, ist hinlänglich bekannt. Man spricht über sie und sie stehen in jedem Weinführer. Aber getrunken werden sie nur von wenigen. Verständlich bei den Preisen, die da verlangt werden! Das sind jedoch nicht die Weine, die uns interessieren. Unsere Passion gilt vielmehr den Gewächsen, die viel für wenig Geld bieten, authentisch sind und mit Herz und Seele gekeltert werden. Das sind für mich die wahren grossen Weine! Die Rotweine dieser Offerte sind exzellente Beispiele unserer Philosophie. Wir beziehen sie exklusiv direkt von den Erzeugern und können sie Ihnen daher zu besonders günstigen Konditionen anbieten. So macht feiner Weingenuss echte Freude! Willkommen in der Welt der wirklich grossen Weine! Ihr Beat Koelliker Beat Koelliker ist Präsident von ChateauDirect und Autor mehrerer ausgezeichneter Weinbücher (u.a. der Bestseller Hallwag Weinschule, Weinwanderwege), die nach dem Prinzip „Learning by Tasting“ die Weinliteratur revolutioniert haben. Geniessen Sie diese 12 wahrhaft grossen Rotweine für nur Fr. 119,–! (statt Fr. 199,–) Und sparen Sie dabei Fr. 80,–! P VINIS TO SILVER S DES FEM A IN Bronze 2009 L I SE CO NC O 2008 UR BEAUNE Top 100 2009 Vi ns de Pays <wm>10CAsNsjY0MDAx1QWSpkYWAI18aeoPAAAA</wm> <wm>10CEXLMQ6AIBBE0RNBZnbFBbcUqIgxarz_UTQ2Fv91fwxPEV9r2652OIEphdck2a1oNJBOqsacZjoEIiAWmhgK1fwfwlrDCXTghsa99geHObP8YAAAAA==</wm> Château Rousset Caillau Bordeaux AOC 2007 Er stammt aus einem Hause mit exzellentem Ruf für seine ausgezeichneten Weine und der 2007er bildet keine Ausnahme! Viel schwarze Beerenfrucht und exotische Würze an der Nase, dazu saftige Pflaume und einem Hauch süsse Vanille. Grande Réserve de Gassac Vin de Pays de l‘Hérault 2008 Das Gut Mas de Daumas Gassac von Aimé Guibert ist – wie er selbst – ein Ikone Südfrankreichs. Hier entstand der erste grosse Rotwein des Midi! Heute ist Sohn Samuel am Ruder, der uns exklusiv diesen superben, von Cabernet Sauvignon geprägten Rotwein keltert. Palacio del Conde Gran Reserva, Valencia DO 2002 Diese schön gereifte Gran Reserva kommt von über 50 Jahr alten Reben und würde in der Rioja einiges mehr kosten. Der preisgekrönte Kellermeister Jesús García Alvarez lässt den Wein 3 Jahre in Eichenfässern reifen. Herrlicher Duft nach Waldfrüchten, komplex, lang. Don Elias Garnacha Cataloña DO 2006 Das spanische Hochland im Süden Kataloniens birgt noch Schätze – wie diesen von fesselnder Kirsch- und Brombeerfrucht und Gewürzen geprägten Garnacha von alten Reben. Käme er aus dem berühmten Nachbargebiet Priorat, würde er das Dreifache kosten! Il Papavero Vino da Tavola 2008 Fruchtintensiver und charmanter Rosso von Winzertalent Scipione Giuliani – aus den besten Trauben von vier Regionen Italiens: Marken, Abruzzen, Apulien, Sizilien. Das ist dem italienischen Weingesetz zu viel an Innovation, daher darf er nur ein jahrgangsloser „Vino da Tavola“ sein. Villa Farnia di Farnese Sangiovese Daunia IGT 2008 Chianti, Vino Nobile und Brunello werden aus Sangiovese gewonnen werden, doch auch ausserhalb der Toskana lassen sich spannende Weine dieser Sorte finden. Wie diesen aus der Gegend von Foggia im nördlichen Apulien: reichhaltig, saftig und unerhört fruchtig. BESTELLEN SIE NOCH HEUTE! 2008 JA, schicken Sie mir eine Kiste mit 12 Flaschen dieser wahrhaft grossen Rotweine für Fr. 119,– (zzgl. Fr. 15,– Versandkosten) PLUS mein GESCHENK. Rufen Sie uns an – 0848 00 44 77 – oder bestellen Sie online unter www.chateaudirect.ch/101005D oder füllen Sie diesen Bestellschein aus und schicken Sie ihn zurück an ChateauDirect – Postfach 1872 -8032 Zürich. Ich möchte mehr als eine Kiste bestellen. Bitte liefern Sie mir insgesamt __________ Kisten. FÜR SIE! Name Vorname Strasse/Nr. Bestellen Sie gleich jetzt, und Sie erhalten dazu GRATIS diesen exzellenten Castillo De Valdestrada 2000 (im Wert von Fr. 19,50) Jetzt bestellen – früher geniessen! 1 9 PLZ/Ort Ich bin volljährig. Geburtsdatum Telefon-Nr. E-Mail-Adresse Bitte ankreuzen, wenn Sie von ChateauDirect Sonderangebote per E-Mail erhalten möchten. Der in dieser Anzeige genannte Sonderpreis gilt nur für die Direktbestellung der Artikel. Mit Kreditkarte – bitte füllen Sie den nachstehenden Abschnitt aus: Mastercard Visa card American Express Card KartenNr. Gültig bis ODER per Rechnung: Ihre Rechnung erhalten Sie mit separater Post. Bitte überweisen Sie den Rechnungsbetrag innerhalb von 10 Tagen. Ihre Bonität setzen wir voraus. Die Käufer müssen volljährig sein. Alle Artikel werden vorbehaltlich ihrer Verfügbarkeit zum Verkauf angeboten; max. 3 Kisten pro Person. Angebot gültig solange Vorrat reicht, spätestens bis 8. April 2010; die angegebenen Preisen gelten zum Erscheinungsdatum dieser Anzeige. Wenn Sie mit Kreditkarte bezahlen, wird Ihr Konto erst 5Tage nach Bestellungseingang belastet.WennSie beiChateauDirect, eine Marke der DirectWinesAG, bestellen, speichern wir IhreAdresse und auftragsbezogenen Daten zur Geschäftsabwicklung zur Pflege der Kundenbeziehung. Sie erhalten dann automatisch alle unsere neuen Angebote. Wir geben die Anschriften unserer Kunden nur zur Bonitätsprüfung und an sorgfältig ausgewählte Unternehmen weiter, deren Produkte für Sie von Interesse sein könnten. Selbstverständlich können Sie der Nutzung der Daten für Werbezwecke jederzeit widersprechen. Die kompletten Datenschutzrichtslinien der Direct Wines AG finden Sie unter www.chateaudirect.ch. Für weitere Auskünfte oder Sperrungen wenden Sie sich bitte an: [email protected] oder schreiben Sie uns an. Anrufe aus dem Festnetz, die mit 0848 beginnen, kosten Sie lediglich den Lokaltarif. Alle Preise enthalten die gesetzliche Mehrwertsteuer. Unsere Preise gelten je Flasche à 0,75l, wenn nicht etwas anderes vermerkt ist. Datum Unterschrift Rufen Sie jetzt an 0848 (Ich bin volljährig) 00 44 77 CH-OTP-CD-0210-05 / 101005 GRATIS Bitte geben Sie bei Ihrer Bestellung die Referenz-Nr. 101005 an. (Sie erreichen uns Mo. – Fr.: 8:00 – 20:00 Uhr, Sa.: 9:00 – 16:00 Uhr) oder besuchen Sie uns unter www.chateaudirect.ch/101005D Clément: T-Shirt von Jean-Paul Gaultier Homme, Jacke von Wooyoungmi, Gilet von Dolce & Gabbana, Hose von Viktor & Rolf Monsieur, Fliege von Baptiste Viry. Gürtel von Back to Noise. Uhr von Boucheron, Brosche von Curiosity Box. Kissen von Eres. ZU VIVE LA FÊTE Fotograf: Hanspeter Schneider/ Visualeyes International Make-up-Assistenten: Nicoletta Constantini Emilie Peltier Stylist & Prop Stylist: Véronique Droulez Yohanna Ardès-Guisot Haare: Christophe-Nicolas Biot for Wella professional Foto-Assistent: Martin Konrad Haar-Assistenten: Sandra Rossi Ludovic Bordas Produktion: Visualeyes International Postproduktion: stephaniewencek.com Catering: Carole Dodeman Make-up: Vichika Yorn Models: Biu/Karin Margarita Lazo/Karin Lotte Andersen/Karin Candice Viale/Karin Jonathan Richard/Karin Clément Barreda/Bananas Inga Ruettgers/IMG Alexandre Gaillot/MGM Laurens van Mulukom/MGM Milena Cardoso Santos/ Just WM Speziellen Dank an: • Maison Fauchon Paris/Madame Claudie Le Souder • Sébastien Mengozzi für die opulenten Blumenarrangements • Village Joué Club • DJ van Silver/ Resident Queen Club Paris, Champs Elysées • Bombay Sapphire • Cles des ducs • Sony Adidas Originals www.adidas.com Agnelle www.agnelle.fr Akris www.akris.ch Alexandre Vauthier www.alexandrevauthier.com Azzaro www.azzaroparis.com Bally www.bally.com Back to Noise www.backtonoise.com Baptiste Viry www.baptisteviry.com B&B Italia www.bebitalia.it Bombay Sapphire www.bombaysapphire.com Boucheron www.boucheron.com Cappellini www.cappellini.it Casadei www.casadei.com Catherine Malandrino www.catherinemalandrino.com Cathy Pill www.cathypill.com Chanel www.chanel.com Chapurin www.chapurin.ru Chevignon www.chevignon.com Christian Dior Homme www.dior.com Curiosity Box www.maisonjeanbaptiste.com Denim Gallery www.denimgallery-biarritz.fr D&G www.dolcegabbana.com Dolce & Gabbana www.dolcegabbana.com Dress 33 www.dress33.com Dsquared2 www.dsquared2.com Emmanuel Ungaro www.ungaro.com Eres www.eresparis.com Falke www.falke.com Felipe Oliveira Baptista www.felipeoliveirabaptista.com <wm>10CAsNsjY0MDAx1QWSRhYmAKnOfxwPAAAA</wm> <wm>10CEXKMQ6AIBBE0ROxmV2YAG6JUBFj1Hj_o2hsLP6r_pxOwVfr29UPVyAxvFpJnmuUDHWSwqoOtWxQLBppqZZI_-_Q1nACA7ihsq_jAZg-toRdAAAA</wm> polina semionova photographed by michel comte Fifi la Ferraille www.fifi-la-ferraille.com Fogal www.fogal.com Formfjord www.formfjord.com Gant www.gant.com Giorgio Armani www.giorgioarmani.com Gucci www.gucci.com H&M www.hm.com Hélène Zubeldia www.helenezubeldia.com Herman & Alph www.hermanetalph.fr Hermès www.hermes.com Hugo Boss Black www.boss.com Jean-Paul Gaultier www.jeanpaulgaultier.com Jenny Packham www.jennypackham.com Jimmy Choo www.jimmychoo.com Joué Club www.joueclub.com Karl Lagerfeld www.karllagerfeld.com K.mo Jewel www.kmojewel.com Lanvin www.lanvin.com La Perla www.laperla.com Lele Pyp www.lelepyp.com Lladro www.lladro.com Louis Vuitton www.louisvuitton.com Lovers Lane www.loverslane.ch Lutz www.lutzparis.com Marion Mille www.marionmille.com Miu Miu www.miumiu.com Murmure by Spirit www.artnuptia-murmureby-spirit.com www.pressmixer.com Muuto www.muuto.com Navyboot www.navyboot.ch Normann Copenhagen www.normann-copenhagen.com Opi www.opi.com Patrizia Pepe www.patriziapepe.com Paul Smith www.paulsmith.co.uk Pepe Heykoop www.pepeheykoop.nl Prada www.prada.com Rochas www.rochas.com Royal Tichelaar Makkum www.royaltichelaar.com Sandra Bérété (for Ode St-Lys) www.odestlys.com Saskia Diez www.saskia-diez.de Sonia Rykiel www.soniarykiel.com Sony www.sony.ch Sprung Frères www.sprungfreres.fr Stella McCartney www.stellamccartney.com Stuart Weitzman www.stuartweitzman.com Swarovski www.swarovski.com Tae Ashida www.jun-ashida.co.jp/ ma-jap.htm Thomas Wylde www.thomaswylde.com Tod’s www.tods.com Tommy Hilfiger www.tommy.com Toujours Toi www.toujourstoi.com Tsuru by Alessandra Stella www.tsurushoes.com U-Ni-Ty www.u-ni-ty.com Van Cleef & Arpels www.vancleef-arpels.com Versace www.versace.com Wolford www.wolford.com Wooyoungmi www.wooyoungmi.com FOTO: HANSPETER SCHNEIDER BEZUGSQUELLEN K ALEIDOSKOP 1 2 4 3 6 8 5 7 9 10 12 11 13 16 14 15 FOTOS: PD Der Design-Zirkus Auf wirtschaftliche Tristesse mit formaler Tristesse zu antworten, ist die KrisenBegegnungs-Strategie nicht weniger Designer. Löblich ist diese Zurückhaltung. Und langweilig. Uns gefallen die Kreativen besser, die – wie der vielversprechende junge Produktdesigner Pepe Heykoop – sagen: «Jetzt erst recht!» und unsere Wohnzimmer und Kleiderschränke mit schlitzohrigem Charme in Zirkusmanegen und Artistengarderoben verwandeln. Sterne und wilde Farbkombinationen kommen zum Einsatz, Tricks und Clownerie, Cabaret und Artistik. Unterhalten wird auf hohem Niveau, deshalb ist beim Nachmachen Vorsicht geboten. Mehr als einen Clown vertragen die meisten Ensembles nicht, und subtiler Witz ist auch im Design lustiger als brachialer Schenkelklopfhumor. 1 Die Conversation Vase von Jaime Hayon für Lladro, 2 Starke Töne aus der Frühlingsund Sommerkollektion von Paul Smith. 3 Die Nagellackfarben-Palette von Opi ist gigantisch. 4 Tanzbär: Der Taschenanhänger Lucien von Swarovski. 5 Schweinchen heissen die Beistellmöbel von Formfjord. 6 Schmeckt nach Kindheit: Zuckerstange. 7 Der Sessel Proust von Cappellini. 8 Die Kette Dawn aus der SerieAnimal Kingdom von Toujours Toi. 9 Play, ein Spielauto von Normann Copenhagen. 10 Die Pfeffermühle Plus von Muuto. 11 und 12 Bunte Teller von Marcel Wanders für Royal Tichelaar Makkum und B&B Italia. 13 Ein Gefäss aus derAccessoires-Serie Joker von B&B Italia. 14 Pepe Heykoop, ein hochgelobter Nachwuchsdesigner, hat den Brick Chair aus Bauklötzen zusammengefügt. 15 Schuhe aus Jeremy Scotts Kollektion fürAdidas Originals. 16 Das Star Bracelet von Saskia Diez ist aus Silber. Auswahl/Redaktion: Rebekka Kiesewetter «z – die schönen seiten» ausgabe 1/10 49 BESTE FREUNDE Carlos Leal (rechts) lebt mit seiner Familie in Madrid. Der 40-Jährige wurde bekannt als BandMitglied von Sens Unik und war als Schauspieler in Filmen wie «Snow White» oder «Casino Royale» zu sehen. Guillaume Morand, 46, lebt in der Nähe von Lausanne. Er eröffnete vor 20 Jahren den ersten Laden seiner Kette von Turnschuhgeschäften «Pomp it up». DieTelefonleitung bleibt kalt Heute liegen 1450 Kilometer und eine kalte Telefonleitung zwischen ihnen. Der Schauspieler Carlos Leal und der Unternehmer Guillaume Morand sehen sich selten – und sie hassen es, zu telefonieren. Leal wohnt in Madrid, und Morand, der von allen nur Toto genannt wird, in der Nähe von Lausanne. Ihre Freundschaft hält seit zwanzig Jahren. Damals war die Zeit der «LausanneFamily», einer Clique junger Kreativer, die gerne und oft zusammen feierten. Leal gründete seine Band Sens Unik, und Morand eröffnete seinen ersten Turnschuhladen, «Pomp it up», von denen es heute etliche in der ganzen Schweiz gibt. «Da war doch der Trip nach Barcelona», erinnert sich Leal. Morand lacht nur und fügt hinzu: «Die Reise ging in die Geschichte ein, wir feierten drei Tage und drei Nächte durch.» Nun sitzen die Freunde im «Fribourger Fonduestübli» in Zürich bei einem Fondue moitié-moitié und trinken Weisswein. Die Gäste des Restaurants haben die beiden längst bemerkt, spätestens nachdem Morand laut zu pfeifen begonnen hat, wie es die Lausanner damals in den House-Klubs zu tun pflegten. Dabei ist eigentlich Leal der Offene, Kommunikative in diesem Duo – allerdings immer politisch korrekt. Morand hingegen sagt seine Meinung geradeheraus; er sei «ein Rebell», meint Leal, und manchmal «politisch inkorrekt», was er aber an ihm besonders möge. Die gemeinsamen Treffen im letzten Jahr können die Musikliebhaber an einer Hand abzählen, aber das ist egal. Leal sagt: «Toto ist für mich wie ein Bruder, er ist einer der wenigen, die mir alle Freiheit der Welt lassen.» Und Morand ergänzt: «Es geht um das Gefühl dem anderen gegenüber und nicht darum, wie oft man sich sieht oder telefoniert.» «Wir haben viel öfter Lachanfälle als Streit», sagt Leal. Und wann vergeht ihnen das Lachen? «Als wir in Cannes waren», erinnert sich der Schauspieler. Er hatte dort ein Casting, es lief nicht gut. Auf der Heimfahrt im Auto durfte fünf Stunden lang kein einziges Wort gesprochen werden. In Lausanne knallten beide die Autotüren zu und schrien sich an. Danach war die Welt wieder in Ordnung, und die beiden pfiffen munter weiter. Kathrin Eckhardt VORSCHAU Die nächste Ausgabe von «Z – Die schönen Seiten» zum Thema Uhren und Schmuck erscheint am 13./14. März in der «Neuen Zürcher Zeitung» und der «NZZ am Sonntag». 50 «z – die schönen seiten» ausgabe 1/10 FOTO: VÉRONIQUE HOEGGER Schauspieler Carlos Leal und Unternehmer Guillaume Morand sind seit 20 Jahren Freunde crbasel <wm>10CAsNsjY0MDAx1QWSpkaWABtMbp0PAAAA</wm> <wm>10CEXLOQ6AMAwF0RPF-nbsLLgkSRUhBIj7HwVEQzGvmzndCF9r365-OANq4dWkeq6RMlCcOUYqlopDoALGwgkKFk3-D2Ft4QQGcINpb-MBZIu0JGAAAAA=</wm> Cornèrcard bietet für alle und alles die passende Kreditkarte. <wm>10CAsNsjY0MDAx07UwMrA0MQcAtTrW9g8AAAA=</wm> <wm>10CEXLKw6AMBAFwBO1eW-3X1aWohoEEE5A0NxfkWAQI2cMix6f1tejb0YgJFcENWTLVX0GaaSqLzHRIBABMVFZJcag9gfXZrcDC3CC_rnuF_qXTQZgAAAA</wm>