Ein sauberer, frischer Chic - dfv

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Ein sauberer, frischer Chic - dfv
TOP FASHION
MÄNNERMODE
SOMMER 2009
Ein sauberer, frischer Chic ...
Internationale Händler geben ihre Einschätzung zu den Tendenzen für Sommer 2009
1
Was war der stärkste
Produktbereich?
Wir werden eine Reihe neuer
Labels ins Sortiment
aufnehmen, darunter
beispielsweise John Varvatos.
Erstaunlicherweise waren Anzüge
extrem stark. Aber auch Casual
Outerwear hat uns Freude gemacht.
Wir wollen die Marken Damir
Doma und Julius neu
aufnehmen. Beide
überzeugen durch ihre klare,
strikte Ästhetik.
Schuhe in hervorragender Qualität
zählten zu den Bestsellern.
Bewegung bei den Asiaten.
Ich habe ein Auge auf den
Koreaner Juun J. und den Japaner Number (N)ine geworfen. Neu kommen witzige
T-Shirts von M. Hollywood.
Jeans, die cleaner sind und
mit Herrenhemd und Smokingjacke getragen werden. Elegante
Anzüge. Frische Eleganz kam
an. Exzessives hatte keine
Chance.
Ich setze auf Peachoo +
Krejberg, Veronique
Branquinho, Yuko Yoshitake
und Neil Barrett.
Polo-Hemden liefen bestens. Aber
auch der Look mit weiter Hose zu
Parkas oder Windjacken aus
Polyamid und Karohemden
im Stil der 60erJahre.
Biker-Bomber von Moncler.
Hemden, Polos und Shirts
von La Martina, Polo Ralph
Lauren und D’Squared.
Lederjackets von Giorgio
Brato. Lanvin, Dior, Prada.
Wir misten aus und suchen
vorerst keine neuen Labels.
Vielmehr möchten wir mit
weniger Namen mehr umsetzen.
Einzelteile waren top. Jeans unverändert stark und mit dem jungen
Label Cheap Monday als Bestseller.
Super liefen Polo-Hemden in Weiß
und Primärfarben. Bei Anzügen
ging Anlass vor Business.
Prada, Dolce & Gabbana und
Etro bei moderner Formalwear. Außerdem Ermenegildo
Zegna und Burberry. Top bei
Sportswear: Moncler, Hemden
von Aglini und Italy 0039.
Wir glauben, dass Missoni im
Strickbereich einen Schuss
Frische bringen wird. Für Upper Casual werden wir Loro
Piana aufnehmen.
Moderne, schlanke Konfektion war
gut. Im sportiven Segment liefen
leichte, kurze Jacken, Fieldjackets
und Lederblazer. Helle Slacks neben
Denim und superschlanke Hemden
mit kurzem Kragen.
Larry Rosen,
Harry Rosen,
Toronto
In dieser Saison waren wir
sehr erfolgreich mit Etro,
Zegna, Hugo Boss und
Brunello Cucinelli.
Karlo Steel,
Atelier New York in
New York
Stark entwickelt haben sich
Rick Owens, Carol Christian
Poell und Ann
Demeulemeester.
Laurence
Dekowski,
Bon Marché in
Paris
Maurizio Morini,
Boutiques Morini
in Montecatini
und Forte dei
Marmi
Gebhard Sagmeister,
Sagmeister in Bregenz,
Dornbirn und
Feldkirch
82
TextilWirtschaft 26 _ 2008
3
Welche Labels haben
Sie zur kommenden
Saison im Auge?
Was waren für Sie die
stärksten Labels der
abgelaufenen Saison?
Claudine
Barnabé,
L’Espionne in
Paris
2
Dior, Kris van Assche,
Dolce & Gabbana
Dior, Dries von Noten, Martin
Margiela und der Koreaner
Wooyoungmi waren die
Besten.
TOP FASHION
MÄNNERMODE
SOMMER 2009
. . . ersetzt den ruhigen Total-Look
Internationale Händler geben ihre Einschätzung zu den Tendenzen für Sommer 2009
Was wird zum
Sommer 2009 der
stärkste Trend?
84
4
Ihre Meinung zur
Farbe?
5
6
Welche Bedeutung
haben Accessoires im
Sortiment?
Larry Rosen,
Harry Rosen,
Toronto
Genau das wollten wir beim
Pitti Uomo herausfinden. Auf
jeden Fall erwarte ich, dass
hellfarbige Anzüge weiterhin
gut laufen werden.
Farbe – und insbesondere
leuchtende Töne – sind ein
wichtiges Element in der
Menswear. Farbe macht
Themen oft leichter
verständlich.
Accessoires schaffen Wachstum,
speziell mit Lederwaren und
Schmuck. Wichtige Labels sind
Tateossian, Burberry, Ferragamo.
Aber auch Kosmetika und Körperpflege gewinnen an Bedeutung.
Karlo Steel,
Atelier New York
in New York
Das möchte ich noch offen
lassen.
Für unsere Kunden spielt das
Thema Farbe eine sehr
untergeordnete Rolle. Sie
wählen ihre Garderobe nach
Gesichtspunkten wie Qualität,
Passform und Silhouette.
Zur Zeit stehen die Männer auf
Schuhe, Schals und Hüte.
Exzellente Schuh- und TaschenLabels sind Augusta und Guidi
mit ungewöhnlichem Leder in
außergewöhnlicher Verarbeitung.
Claudine
Barnabé,
L’Espionne in
Paris
Kein Bling Bling. Schmale Hosen bleiben wichtig, aber wir sehen auch wieder sehr weite Formen. Wir glauben an elegante
Sakkos mit Schalkragen und
grundsätzlich an schöne Details.
Wir glauben, dass die
Blauschiene, von hell bis
dunkel, ganz stark wird.
Sportschuhe von Dior und
Dolce & Gabbana gehören bei uns
zu den guten Umsatzträgern.
Grundsätzlich mögen die Männer
elegante Schuhe und Gürtel aus
Kroko.
Laurence
Dekowski,
Bon Marché in
Paris
Ganz klar: Hell ausgewaschene
Jeans kommen zurück. Leichter Glanz darf sein. Stark werden Bikerjacken und BattleBermudas
Nach der Dominanz neutraler
Töne setzen wir auf Pastelle,
aber auch auf einige starke
Farben.
Inspiriert von Dries van Noten
gilt der Palästinenser-Schal,
verfremdet in dezenten, ruhigen
Nuancen, als letzter Schrei.
Maurizio Morini,
Boutiques Morini
in Montecatini
und Forte dei
Marmi
Wir setzen ganz stark auf den
sauberen Sport-Chic, auf New
England-Inspirationen und
grundsätzlich auf individuelle
Kombinationen.
Es muss frisch und bunt werden. Der Total-Look in Weiß
und in Beige wird langweilig.
Saubere Sneaker von Dior und
Prada sind die besten Geldbringer.
Gut auch Lack-Mokassins von Car
Shoe. Herrentaschen sind mit
Ausnahme der Travelling-Schultertasche von Prada ein Flop.
Gebhard Sagmeister,
Sagmeister in Bregenz,
Dornbirn und
Feldkirch
Schlanke Formalwear wird
bleiben. Modisch kurze Sakkos
werden sich für Casual durchsetzen. Wir glauben an gemusterte Slacks zu Uni-Sakkos und
Cardigans.
Wir denken schon, dass Farbe
stärker kommen wird.
Zu bunt sollte es aber nicht
werden. Schön sind etwas
milchige Farben.
Schuhe bleiben eine wichtige
Säule. Wir haben Mokassins in
Velours gut verkauft, auch in Farbe. Bestens liefen wertvolle Gürtel mit wertiger Schnalle. Überraschend waren die Leinenschals.
TextilWirtschaft 26 _ 2008