Projekt Prada - Fakultät Gestaltung
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Projekt Prada - Fakultät Gestaltung
Werbliches Design WED WS 07/08 Fakultät Gestaltung Prof. A. Kolaschnik Team argus graphikdesignbureau Projekt PRADA – eine Modemarke im Religionskontext PRADA – geeignet für einen religiösen Bezug in der Werbung? Miuccia Prada, die Chefin des weltweit vertretenen und 1913 von ihrem Großvater gegründeten Labels, bürgt für geschmackvolle Mode und ist so etwas wie eine Stilikone und Trendsetterin auf dem Modemarkt – und nicht nur dort. Wir denken an Kulturveranstaltungen in den PRADA-Epicentern (eine Art Markentempel) oder an das PRADA-LG-Handy. Unserer Ansicht nach eignet sich das Modelabel PRADA sehr gut, um es religiös zu codieren – allerdings kann dies nur subtil geschehen. Das liegt zum einen in der Person Miuccia Pradas begründet, die, als Italienerin katholisch geprägt, eine offene Konfrontation mit religiösen Themen nicht gutheißen würde; zum anderen aus Abgrenzungsgründen zu Marken wie Dolce & Gabbana, die in ihren Kampagnen schon zeigten, wie Blasphemie mit Werbung in Verbindung gebracht werden kann. Um PRADA klarer zu sehen, stellten wir die Marke, unter anderem anhand von aktuellen Printkampagnen, einigen ihrer Hauptkonkurrenten (aus unserer Sicht Dolce & Gabbana, Gucci, Versace) gegenüber. Dabei stellten wir fest, daß PRADA potentielle Kunden mit einer anderen visuellen Sprache zu erreichen sucht bzw. anspricht – sie ist wesentlich zurückhaltender und gediegener, oft, auf gewisse Weise, niveauvoller und weniger effekthascherisch. Motive aus der bildenden Kunst bieten sich in diesem Zusammenhang als optimale Projektionsfläche für die Entwicklung einer zu PRADA passenden (Anzeigen-)Kampagne. Diese regt den Intellekt der Zielgruppe an und zitiert die ihr vertrauten kulturellen Codes. Den anzusprechenden (anvisierten) Kunden PRADAs möchten wir mit der Kampagne ein Angebot machen, das sie (auch) religiös, geistig, transzendent aufnehmen und schließlich annehmen können. Menschen, die unter Umständen schon vieles besitzen und einen hohen Stand in der Gesellschaft bekleiden, möchten wir mit unserer PRADA-Werbung zeigen, daß es noch etwas anderes gibt. Wir laden sie, im übertragenen Sinn, zu einem geistigen Spiel ein: Siehe, hier oben, ganz auf dem Höhepunkt deines gesellschaftlichen Erfolges wird die Luft mit einem Mal besonders dünn. Es gibt Dinge, die du nicht kaufen kannst – einen höheren Sinn oder Wert. An dieser Stelle berücksichtigen wir die Pyramide von Maslow, die die aufsteigenden Stufen menschlicher Bedürfnisse aufzeigt. In einem romantischen Bild von Caspar David Friedrich („Der Wanderer über dem Nebelmeer“, um 1818) haben wir einen Schlüssel zur Visualisierung dessen gefunden, was wir aussagen möchten (siehe Bild links): Der Mensch auf dem Gipfel seines Lebens, um ihn eine Welt, die Göttliches (Bergsymbolik) erahnen läßt – was fehlt ihm noch zum Glück? Das Bild zeigt einen dem Betrachter – sprich uns – abgewandten Menschen in einer Gebirgslandschaft. Dieser Mensch, ein wohlgekleideter Mann, steht mit dem Rücken zu uns im Hochgebirge auf einer Felsenklippe und er blickt wohl in die Ferne. Wir werden in das Bild hineingezogen, Sehnsüchte werden geweckt, ein romantisches Motiv – kein Zweifel. Werbliches Design WED WS 07/08 Fakultät Gestaltung Prof. A. Kolaschnik argus graphikdesignbureau PRADA – eine Modemarke im Religionskontext Es wäre ein Novum in der Modewerbung, soweit uns bekannt: Die Modemarke traut sich, ganz „understatement-like“, ein dem Betrachter abgewandtes Mannequin zu zeigen, gar nur dessen Rückenansicht – bald wichtiger scheint zudem die ehrfurchtgebietende Szenerie zu sein, angelehnt an bestimmte Bildmotive eines bekannten Malers, und obendrein nur eingeweihte Kulturmenschen verstehen es, dieses Bildrätsel zu entschlüsseln: „Klar“, könnte der verstehende Betrachter denken, „PRADA zitiert hier, er, mit er photographischen Mitteln, große Kunst – und PRADA ist große Kunst.“ An einem weiteren Bildmotiv von Conrad Felixmüller („Tod des Poeten“) orientiert (siehe Bild rechts), „übersteigern“ wir unsere Ausgangskampagne hin zur Neuen Sachlichkeit – von der Ruhe zu bewegteren Motiven (im Sinne einer dramatischen Steigerung). Zu dem neuen Medium Internet schlagen wir den Bogen so: Mit einem dezenten Hinweis (z. B. eine gestürzte Textzeile auf dem weißen Rahmen der zweiseitigen Anzeige) oder auch auf in den Epicentern und PRADA-Läden ausgelegten Flugblättern weisen wir auf einen Filmwettbewerb hin, zu dem es nähere Informationen auf der PRADA-Homepage gibt. Die teilnehmenden Filmschaffenden sollen eine Geschichte um das PRADAModel, das auf der unten abgebildeten Anzeige (Hochhaus) zu sehen ist, konstruieren. Hohe Preise sind ausgelobt, prämierte Filme werden in den PRADA-Epicentern gezeigt … Team Erika Boldt Stefanie Jüngling Alexander Walter Kontakt Professor Axel Kolaschnik Fakultät Gestaltung Design Department Hochschule Mannheim University of Applied Arts and Sciences Mannheim Paul-Wittsack-Straße 10 D - 68163 Mannheim / Germany Tel +49 (0)172 389 28 58 [email protected]