JOIN-News - Die Johanniter
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JOIN Newsletter – März/April 2007 – 11 Seiten Von den JOIN-Mitgliedern JOIN-News Neuer Vizepräsident und Adressenänderung der italienischen Johanniter Von der Jahreshauptversammlung von Johanniter International: Zum neuen Vizepräsidenten des Landesverbandes der italienischen Johanniter (S.O.G.IT) wurde Claudio Gusella gewählt. Außerdem ist das Sekretariat des Verbandes umgezogen und nun unter folgender Anschrift erreichbar: S.O.G.IT. Croce di San Giovanni, Via San Lazzaro 19, 34122 Triest, Italy. Das Büro ist von Montags bis Freitags von 9-13 Uhr besetzt, Sekretärin ist Frau Sandra Töllner. Tel.: +39040-3478375 und Fax: +39-040-3489126. Email: [email protected] Eine Österreicherin im Praktikum bei Johannitern in London Julia Hikes, eine österreichische Studentin für Nonprofit-, Sozial- und Gesundheitsmanagement hat derzeit die Chance, in der Hauptgeschäftsstelle von St John Ambulance in London ein Praktikum zu machen. Ihre Arbeitskollegen helfen ihr nicht nur bei der Arbeit, sondern geben ihr auch hilfreiche Tipps für das Leben in London. In unterschiedlichen Abteilungen bekommt Julia einen umfangreichen Eindruck von Arbeitsweise und Organisation in der englischen Johanniterzentrale. Das Praktikum dauert mehrere Monate. Neuer Chief Commander in Wales Im März wurde Dr. Bob Broughton als neuer Chief Commander bei den walisischen Johannitern von St. John Cymru ernannt. Dr. Broughton wird die Freiwilligen in Wales leiten und unterstützen. Als Nachfolger von David Williams wird er sein Amt am Johannistag, dem 24. Juni antreten. Dr. Broughton war zuvor medizinischer Direktor bei der Königlichen Marine und engagiert sich bereits seit Jahren ehrenamtlich bei den walisischen Johannitern. Herausgeber: Johanniter International (JOIN) asbl Rue Joseph II 166; B-1000 Brüssel, Belgien. Web: www.johanniter.org Erscheint zweimonatlich. Redaktion dieser Ausgabe: Martin Schneider (Geschäftsführer) Alexander Ehmann Für Informationsanfragen, Anmerkungen etc.: E-Mail: [email protected] Fon: +32-2-282.10.45, Fax: +32-2-282.10.44 Von Kirchbach zum neuen Präsident von JOIN gewählt - „Erste-Hilfe-Kurs sollte europaweit verpflichtend für Kraftfahrer sein“ Der Präsident der deutschen Johanniter-Unfall-Hilfe, Hans-Peter von Kirchbach, wurde am 12. Mai von den Delegierten der Jahreshauptversammlung in Potsdam zum neuen Präsidenten von Johanniter International gewählt. Er löst damit Johannes Bucher aus Österreich ab, der auf zwei erfolgreiche Amtsjahre an der Spitze der Organisation zurückblickt. Neue Vize-Präsidentin ist Sabine Hekking von den holländischen Johannitern, weiteres Vorstandsmitglied wurde Harry Dymond, der die Johanniter aus England vertritt. Rolf Schwanitz vom Bundesgesundheitsministerium dankte in Potsdam den Johannitern für die wichtige Arbeit, die ihre vielen freiwilligen Helfer täglich leisten. Auch im Namen der deutschen EURatspräsidentschaft nannte er den Beitrag von Hilfsorganisationen wie den Johannitern eine zentrale Stütze für den Sozial- und Gesundheitsbereich. Hans-Peter von Kirchbach will sich in seiner neuen Funktion europaweit für eine verstärkte Erste-Hilfe-Ausbildung einsetzen. „Besonders wichtig ist mir dabei, dass alle, die einen Führerschein erwerben wollen, einen Erste-Hilfe-Kurs absolvieren. Jeder soll wissen, wie er im Notfall schnell und effektiv helfen kann.“ In Ländern wie England und Frankreich sind praktische Erste-Hilfe-Kenntnisse für den Führerscheinerwerb bislang nicht verpflichtend. Am Herzen liegt von Kirchbach ebenso die weltweite Vernetzung der Johanniter zur Verbesserung der internationalen Katastrophenhilfe. Johanniter-Hilfswerke gibt es auch in 42 Ländern außerhalb Europas. „Wenn wir uns besser vernetzen, können wir schnellere und wirksamere Soforthilfe leisten. Das hilft Leben retten.“ Die deutschen Johanniter arbeiteten bei den Hilfsmaßnahmen nach dem Tsunami eng mit den Johannitern in Sri Lanka zusammen. Heute helfen sie dabei, in dem asiatischen Land Erste-Hilfe-Ausbilder für die Breitenausbildung zu schulen. Das ist entscheidend für den Ausbau des Katastrophenschutzes. Ein dritter Schwerpunkt ist für den neuen Präsidenten die europaweite Vernetzung der Johanniter-Jugendarbeit, etwa durch gemeinsame Projekte zur Gesundheitsbildung junger Menschen. Johanniter International hat in Potsdam zwei neue Mitgliedsorganisationen aufgenommen: Es sind die Johanniter-Hilfswerke aus Estland (Johanniitide Abis Eestis) und der Schweiz (Schweizerische Kommende des Johanniterordens/Hilfswerk). Die beiden neuen Mitglieder ergänzen somit die nationalen Verbände in Frankreich, Österreich, England, Italien, Schweden, Finnland, Lettland, Polen, Ungarn, Wales, den Niederlanden sowie die Johanniter-Augenklinik in Jerusalem und erhöhen die Mitgliederzahl bei Johanniter International auf 15. Annähernd 100.000 Ehrenamtliche engagieren sich bei diesen Organisationen. EXPRESS 24.05.07 1 Deutschland, des Großkreuzes „Pro Merito Melitensi“ des Souveränen Malteser-Ritterordens und weiteren Auszeichnungen, von Gott im 86. Lebensjahr aus seinem irdischen Leben abberufen worden. Prinz Wilhelm-Karl hat den Orden über fast ein halbes Jahrhundert in Zeiten tiefgehender gesellschaftlicher Änderungen geführt. Dabei blieb er stets der 900jährigen Ordenstradition eng verbunden. In seine Regierungszeit fielen die Rückbesinnung auf die Ordenstradition des feierlichen Ritterschlages, die kraftvolle Weiterentwicklung der Ordenswerke, der Altenpflegeeinrichtungen, Krankenhäuser, der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V., der Johanniter-Hilfsgemeinschaften und der Johanniter-Schwesternschaft e. V. sowie die Gründung der Subkommenden als neue Ordensgliederung, in denen johanniterliches Gemeinschaftsleben wirksam wird. Maßgeblich gestaltete er die Gründung der internationalen Allianz der Johannesorden. In besonderer Dankbarkeit gedachte er stets der Rückkehr des Ordens in seine früheren mitteldeutschen Wirkungsbereiche nach der Wiedervereinigung, die er als Herrenmeister mitgestalten durfte. Als Höhepunkt seiner Regierungszeit und gleichsam als Abschluss der gestalterischen Epoche seines Lebens empfand er die 900-Jahrfeier der Johanniter und Malteser im Jahr 1999. Zum Protektor ernannt, war er seitdem ein wichtiger, über den Tagesgeschäften stehender Berater für den Orden. Als überzeugende Führungspersönlichkeit und durch sein Wirken als evangelischer Christ hat er dem Orden ein festes äußeres und inneres Profil auf den Weg gegeben. Von den JOIN-Mitgliedern St John Ambulance England and The Islands Englische Johanniter mit neuem Logo Anfang April war es soweit: Die englischen Johanniter von St John Ambulance stellten ihr neues Logo der Öffentlichkeit vor. Das neue Image der Organisation spiegelt sich natürlich auch in einem völlig neu gestalteten Internetauftritt sowie in allen Veröffentlichungen wieder. Der neue, frische Look wird dazu beitragen, dass die Menschen die englischen Johanniter besser erkennen und ein klareres Bild davon erhalten, was die Organisation tagtäglich durch ihre vielen tausend freiwilligen Helfer leistet. Die frühzeitige Einführung versetzt St John Ambulance zudem in die Lage, zu den Olympischen Spielen in London 2012 einheitlich in dem dann bereits vertraut gewordenen neuen Erscheinungsbild aufzutreten. Massive medizinische Hilfeleistung und Betreuung beim Flora London Marathon Auf dem diesjährigen Flora London Marathon im April, haben die englischen Johanniter über 5000 Teilnehmer medizinisch behandelt. 73 Personen wurden zur weiteren Behandlung ins Krankenhaus geschickt. 1.400 Johanniterinnen und Johanniter waren im Einsatz, leisteten Erste Hilfe und halfen erschöpften Läufern mit Ratschlägen, wie Sie sich bei der unerwarteten Aprilhitze verhalten sollen. 50 Rettungswagen, 59 Behandlungszentren, 2,000 Pflaster, 200 Flaschen Babyöl, und 250 Tuben Vaselin kamen zur Behandlung der Läufer zum Einsatz. Die häufigsten Beschwerden waren Blasen, Krämpfe und Austrocknung. Tara Emery, Veranstaltungsmanagerin bei den englischen Johannitern, wies auf eine weitere gelungene Aktion an diesem Tag hin: „Fast 200 Teilnehmer liefen für unsere Organisation mit. Zusammen haben sie mehr als 200.000 Pfund “erlaufen“, die an unsere gemeinnützige Erste-Hilfe-Arbeit gehen werden.“ Ohne das große Heer freiwilliger Helfer wäre eine Mega-Veranstaltung wie der Flora London Marathon überhaupt nicht zu organisieren. Johanniter-Bildungswerk: Neues Konzept für Erste-Hilfe-Ausbildung Über 70 Multiplikatoren haben sich im Februar und März in der Johanniter-Akademie Münster in der Anwendung der neuen leitsymptomorientierten ErsteHilfe-Ausbildung der Johanniter schulen lassen. Mit dem noch stärker praxisbezogenen und zugleich spielerischen Konzept eine Reise auf verschiedene ErsteHilfe-Inseln wollen die Johanniter Erste Hilfe einfacher und effektiver machen und Ersthelfern die Scheu nehmen, am Unfallort einzugreifen. Bis Ende des Jahres soll das neue Konzept bundesweit in der Breitenausbildung eingesetzt werden. 10 Jahre erfolgreiches EU-Projekt Als anerkannter Bildungsträger führt die Johanniter Unfall-Hilfe in Weimar seit 10 Jahren ein Projekt zur Anpassung der Ausbildung von Ärzten aus den Staaten der ehemaligen Sowjetunion und anderer Nicht-EU-Staaten durch. Diese Weiterbildung ermöglicht den Ärzten neben einer so genannten Gleichwertigkeitsprüfung die Anerkennung und Ausübung Ihres Berufes in Deutschland. Zu dem Anpassungsjahr gehören ein Sprachkurs, theoretischer Unterricht, sowie Hospitanzen und Seminare in Kliniken. Die Finanzierung konnte durch die fortlaufende Unterstützung aus Geldern des europäischen Sozialfonds und des Thüringer Sozialministeriums gesichert werden. Mehr als 140 Ärzte und Zahnärzte haben am Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. Nachruf: Der Johanniterorden trauert um seinen Protektor und früheren Herrenmeister Am 09. April ist Seine Königliche Hoheit, Prinz Wilhelm-Karl von Preußen, letzter Enkel des deutschen Kaisers, Träger des Großen Verdienstkreuzes mit Stern des Verdienstordens der Bundesrepublik EXPRESS 24.05.07 2 „Anpassungsjahr“ teilgenommen. 33 Kollegen haben bereits eine Facharztprüfung abgelegt. Dieses einzigartige Projekt ermöglicht den Ärzten, wieder in ihrem Beruf arbeiten zu können und dadurch sich und ihre Familien rascher in die deutsche Gesellschaft zu integrieren. treiben werden. Dazu erhalten sie von den Johannitern auch Medikamente, Geräte und anderes medizinisches Material. Auch die bereits von den Johannitern betreuten vier Kliniken in Kabul und Herat werden unterstützt. Alle aktuellen Nachrichten über die Projekte der Johanniter Auslandshilfe finden Sie auf deren Webseite. Johanniter nehmen Herausforderungen am Gesundheitsmarkt an Joannici Dzieło Pomocy In vielen Teilen Europas sind ähnliche Entwicklungen bei den Gesundheitsdiensten zu beobachten: Ein zunehmender Konkurrenz- und Kostendruck, die Auswirkungen des demografischen Wandels sowie der verstärkte Rückgriff auf öffentliche Ausschreibungen, um nur einige Schlagworte zu nennen. Auf der Ebene der Anbieter von Diensten geht es gleichzeitig darum, das eigene Profil zu schärfen, eine attraktive Marke aufzubauen oder zu erhalten und mit sich regelmäßig verändernden Rahmenbedingungen zurechtzukommen. Bei einem Fachseminar an der Johanniterakademie in Münster trafen Mitte April Experten aus Medizin, Öffentlicher Verwaltung und Wissenschaft mit den Verantwortlichen für Rettungs- und Fahrdienste bei den Johannitern zusammen. Dieser Bereich ist von Mittelkürzungen der Kostenträger besonders betroffen und kann in weiten Teilen als ein komplexer „Quasi-Markt“ charakterisiert werden. Noch wichtiger als bislang dürften aus Expertensicht u.a. werden: Die Vernetzung bislang getrennter Dienstleistungen, die Europafähigkeit nicht nur von Anbietern grenzüberschreitend erbrachter Dienste, und die Festschreibung von Qualitätskriterien in einer Weise, die sicherstellt, dass Preis und Qualität nicht gegeneinander ausgespielt werden. Für die Johanniter brachte diese Analyse die Bestätigung, dass ihre „in Augenhöhe“ mit ihren Kunden erbrachten Dienste im wechselnden politischen und gesellschaftlichen Umfeld einen wichtigen Platz schon jetzt einnehmen und auch weiter ausbauen können. Freiwilligentreff eröffnet “Die Kleinen Johanniter“ im TV Das Polnische Johanniter-Hilfswerk „Joannici Dzieło Pomocy“ hat in Słońsk ein regionales Freiwilligenzentrum namens „CaRoJo“ eröffnet. Der Name steht für die drei an dem Projekt mitwirkenden Organisationen: Caritas, Rotary Club und Johanniter. Das Haus soll künftig vor allem als Jugendzentrum, Ausbildungsraum und für Projekte genutzt werden. Der Rotary Club Frankfurt/Oder plant dort beispielsweise eigene Aktivitäten. Das Zentrum ist sichtbares Ergebnis des bereits mehrjährigen Engagements des JohanniterRegional-verbandes Berlin/Brandenburg in der grenzüberschreitenden Jugendarbeit mit Polen. Am gleichen Tag gab es in Warschau einen aufregenden Fernsehauftritt der „Kleinen Johanniter“ aus Słupsk. Die Sendung wurde überregional live ausgestrahlt. Die Fünf- und Sechsjährigen aus dem Kindergarten „Sonnenschein“ präsentierten ihre Erste-HilfeKenntnisse und eroberten damit die Herzen der Fernsehzuschauer. Für das laufende Jahr ist die Weiterführung und -entwicklung dieses Projekts in Zusammenarbeit mit dem Kindergarten geplant. Zurzeit arbeitet die ehrenamtliche Betreuerin und Initiatorin der Idee, Frau Kamila Wronka, zusammen mit dem pädagogischen Team des Kindergartens an einem PilotAusbildungsprogramm. Johanniter im Musik-Clip Johanniter Hulpverlening Einen nicht alltäglichen Rettungseinsatz haben die Johanniter Franca Ibold und Timo Kowalski in dem neuen Videoclip „Nicht für immer“ von Deutschlandsucht-den-Superstar-Star Dennis Haberlach. In einer Einstellung (Johannitereinsatz: Minute 3.05 des Clips) eilen die beiden der leblos am Boden liegenden Geliebten des Sängers mit Rettungswagen, Defilibrator und Notfallkoffer zu Hilfe und sorgen so für erstklassige PR. Frühlingsfest für Freiwillige Am letzten Aprilsamstag luden die holländischen Johanniter ihre rund 3.000 Freiwilligen zu einem Tag nach Amsterdam ein, um den Kontakt zwischen den über das ganze Land verteilten lokalen Gruppen zu stärken und den treuen Helfern für ihren Einsatz zu danken. Nachdem der Tag mit frischem Kaffee begonnen hatte, konnten die Johanniterinnen und Johanniter an einer von drei Stadttouren teilnehmen und je nach Interesse Sozialprojekte, Historisches oder Innovatives kennen lernen. Am Nachmittag erhielten verdiente Helfer eine Medaille, mit der ihr Engagement für die Organisation ausgezeichnet wurde. Natürlich blieb an diesem Frühlingstag auch für eigene Aktivitäten in der holländischen Metropole Zeit. Auslandshilfe: Humanitäre Hilfe für Afghanistan verstärkt Mit insgesamt 267.000 Euro unterstützt das deutsche Auswärtige Amt zwei Projekte der Johanniter in Kabul und Herat. In Herat und Umgebung werden die Johanniter 226 Frauen und Männer ausbilden, welche dann in 113 Dörfern des Umlandes Gesundheitsposten be- EXPRESS 24.05.07 3 25 % weniger Arbeitsunfälle bis zum Jahr 2012 – die neue EU-Strategie Gesundheit und Soziales in Europa Berufskrankheiten und Arbeitsunfälle sollen im Rahmen einer neuen 5-Jahres-Strategie (2007-2012) EUweit um ein Viertel reduziert werden. Im Zeitraum 2002-2004 wurde bereits eine 17%ige Verringerung bei tödlichen Unfällen sowie ein Rückgang von 20 % bei Unfällen erreicht, die einen Arbeitsausfall von drei oder mehr Tagen zur Folge haben. In den EU-Ländern ereignen sich jedes Jahr 4 Millionen Unfälle am Arbeitsplatz. Kleine und mittlere Unternehmen sind mit 82 % aller arbeitsbedingten Verletzungen und 90 % aller tödlichen Unfälle hierbei besonders betroffen. In Landwirtschaft, Verkehrs- und Gesundheitswesen besteht ein überdurchschnittlich hohes Risiko von Arbeitsunfällen. Junge Arbeitnehmer, Wanderarbeitnehmer, ältere Arbeitnehmer und Menschen in unsicheren Arbeitsverhältnissen sind überdurchschnittlich stark betroffen. Erkrankungen des Bewegungsapparates wie etwa Rückenschmerzen, Gelenkprobleme und Verletzungen durch repetitive Beanspruchung nehmen ebenso zu wie die durch psychische Belastung verursachten Krankheiten. Mehr Informationen, auch zu den Maßnahmen der Strategie, finden Sie hier. EU Parlament erwägt verpflichtenden Sportunterricht an Schulen Laut dem Ergebnis eines Berichts des europäischen Parlaments sollen an allen Schulen der EU mindestens zwei Stunden Sportunterricht pro Woche auf dem Lehrplan stehen. Der für den Ausschuss für Kultur und Bildung verfasste Bericht wurde Ende Februar in einer Anhörung vorgestellt. Im Zusammenhang mit der Debatte um Fettleibigkeit bei Kindern und die damit verbundenen Gesundheitsrisiken in späteren Lebensjahren wird nun verstärkt über die Rolle der Schulen gesprochen. Die Europäische Union verfügt im Bereich Sport über keine speziellen Kompetenzen. Allerdings besagt Art. III-182 des Verfassungsentwurfs, dass die EU zu Verbesserung der Qualität des Sportunterrichts durch unterstützende und ergänzende Maßnahmen beitragen solle. Der neue Parlamentsbericht geht auf die SportLehrpläne der Schulen ein, fragt nach den vorhandenen materiellen und personellen Ressourcen und wirft übergreifende Fragen wie Gleichberechtigung von Mädchen und Jungen, Schüler mit Behinderung und ethnische Minderheiten im Sportunterricht auf. Derzeit bereitet die Europäische Kommission ein sog. Weißbuch zum Thema Sport vor, welches als neues Grundlagendokument für politische Entscheidungen dienen soll und voraussichtlich Ende Juli veröffentlicht werden wird. Erfolgreiches Modellprojekt für „Community Medicine Nursing“ Ihren 1000. Hausbesuch haben Gemeindeschwestern im Rahmen des Modellprojektes AGnES (Arztentlastende, gemeindenahe, E-Healthgestützte, Systemische Intervention) in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg absolviert. Das Hauptanliegen des seit 2005 laufenden Projektes ist es, Hausärzte durch speziell ausgebildete Krankenschwestern in Regionen zu unterstützen, in denen Ärztemangel herrscht. Krankenschwestern sind für Hausärzte unterwegs, um diese bei ihrer täglichen Arbeit zu entlasten. Zu den Aufgaben der Krankenschwestern gehört die gesundheitliche Überwachung des Patienten, in vielen Fällen unterstützt durch telemedizinische Technik. Zusätzlich machen sie den Patienten verschiedene Vorsorgeangebote, so zum Beispiel eine Sturzprophylaxe und Medikamentenkontrollen. Nach Angaben des federführenden Instituts für Community Medicine haben sowohl Patienten als auch die beteiligten Mediziner die so genannte Telegesundheitsschwester in Mecklenburg-Vorpommern und die Gemeindeschwester in Brandenburg als große Entlastung im Hausärztealltag schätzen gelernt. Bereits seit Oktober 2006 läuft daher in Kooperation mit einer Hochschule ein berufsbegleitender EU-Weiterbildungs-studiengang für 16 Kranken-schwestern und Pflegekräfte mit dem Ziel einer Qualifikation zur „Community Medicine Nurse“ Neue Technologien für mehr Gesundheit in der Europäischen Union Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) für Gesundheit, auch als sog. eHealth bekannt, sind mittlerweile für annähernd das gesamte Spektrum von Gesundheitsdienstleistungen verfügbar oder zumindest in Entwicklung. Telemedizin ist dabei ein Aspekt, der in der aktuellen politischen Diskussion in der EU besonders viel Aufmerksamkeit erfährt. Das Europäische Rahmenprogramm für Forschung unterstützt eHealth seit bereits 17 Jahren. Der eHealth Aktionsplan und viele damit verknüpfte Aktivitäten halfen der EU, eine führende Rolle beim Ausbau regionaler Gesundheitsnetzwerke, bei elektronischen Gesundheitsdiensten und der medizinischen Grundversorgung sowie der Nutzung innovativer Chipkarten im Gesundheitssystem zu spielen. Diese Entwicklungen haben in Europa eine echte „eHealth Industrie“ entstehen lassen. Als nächster Meilenstein auf dem Weg zur flächendeckenden Nutzung der zahlreichen neuen Möglichkeiten wird die Branchenkonferenz „The World of Health IT 2007“ vom 22.-25. Oktober in Wien eine Plattform für Gesundheitsexperten und die Anwender neuer Technologien im Gesundheitsbereich bieten. EXPRESS 24.05.07 4 zu reservieren. Kinderrechte gehören zu den Prioritäten der entsprechenden Mitteilung der Kommission. Die europaweite Bereitstellung von Service- und Notfallnummern ist Teil des Entwurfs einer EUKinderrechtsstrategie (Dokument siehe hier). Die erste dieser Nummern, die 116000, wurde bereits für die Suche vermisster Kinder reserviert. Sobald die Kommission entschieden hat, welche Nummern für welche Dienste reserviert werden sollen, wird es Aufgabe der Mitgliedstaaten sein, die Nummern einzelnen Einrichtungen zuzuweisen. Kooperation von EU-Kommission und WHO im Gesundheitsbereich Verträge für sieben neue gemeinsame Projekte haben die Europäische Kommission (Generaldirektion Gesundheit) und das Europabüro der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Brüssel unterzeichnet. Beide Organisationen erhöhen damit ihre Zusammenarbeit im Interesse der öffentlichen Gesundheit. Die neuen Projekte greifen eine Reihe politischer Prioritäten der EU auf: Umwelt und Gesundheit, Verletzungen, Versorgungsgerechtigkeit, Sicherheit in der Gesundheit, Gesundheitsdienstleistungen, Alkohol und Notfallmedizin. Zwei der Kooperationsprojekte: „Prävention von Verletzungen“ wird über einen Zeitraum von drei Jahren den nationalen Gesundheitssystemen Ressourcen bereitstellen, damit diese eigene Aktionspläne und Strategien ausarbeiten können. Kontaktpersonen sind: H. Kloppenburg (Kommission) und R. Bertollini (WHO). „Medizinische Notfalldienste“ will die Bereitschaft der existierenden Notdienste der Nationalstaaten und deren Krisenmanagement bewerten. Kontaktpersonen hierfür: P. Guglielmetti (Kommission), und für die WHO: G. Schmets und G. Rockenschaub. Ein Rechtsrahmen für die gemeinschaftliche Gesundheitsversorgung In einem Beschluss von Mitte März weist das Europäische Parlament darauf hin, dass die EU auch hinsichtlich der grenzüberschreitend angebotenen Gesundheitsdienste zuvorderst einen hochwertigen Gesundheitsschutz gewährleisten müsse. Außerdem fordert der Beschluss dazu auf, die Patientenrechte zu stärken und einen Rechtsrahmen für die grenzüberschreitende Gesundheitsversorgung zu schaffen. Das Parlament verweist dazu auf die vertraglich verankerte Verpflichtung der EU, überall den Schutz der menschlichen Gesundheit zu gewährleisten. Nur ein geeigneter Rechtsrahmen könne den barrierefreien Zugang der Patienten zu Gesundheitsdienstleistungen und die nachhaltige Finanzierung der Versorgung auch über nationale Grenzen hinweg gewährleisten. Um die angestrebte Mobilität der Patienten, der Beschäftigten im Gesundheitsbereich und der Anbieter von Gesundheitsdienstleistungen abzusichern, müssten auch grenzüberschreitend klare Vorschriften zur Kostenerstattung, Überwachung der Erbringer sowie zu Haftungsfragen festgelegt werden. Transparenz und Information für die EU-Bürger sowie die Schaffung eines Netzes europäischer Referenzzentren sollten außerdem forciert werden. Die verstärkte Aufklärung der Patienten über ihre Rechte und Pflichten soll durch eine gemeinsame Charta der Patientenrechte und eine zentrale Anlaufstelle für Patientenklagen ergänzt werden. Hintergrund: Derzeit ist der Anteil der grenzüberschreitenden Gesundheitsdienstleistungen in der EU mit ungefähr 1 Prozent vom Gesamtaufkommen noch sehr gering. Umfragen wie die kürzlich von „Health First Europe“ (HFE) durchgeführte kommen aber zu dem Ergebnis, viele denken, die EU-Mitgliedstaaten könnten langfristig durchaus ein gemeinsames Gesundheitssystem aufbauen. Wie bei der beruflichen Mobilität, die in der EU bislang schwach ausgeprägt und zudem mit jeder Menge praktischer Probleme behaftet ist, gilt es aber auch im Gesundheitsbereich noch einen weiten Weg zurückzulegen, bevor nationale Grenzen in den Köpfen und in der Realität ihre hemmende Wirkung verloren haben werden. Europäische Impfpläne sollen harmonisiert werden Das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) erwägt als befugte europäische Gesundheitsbehörde, die nationalen Impfpläne der Mitgliedstaaten zu vereinheitlichen. Innerhalb der nächsten fünf Jahre sollen die unterschiedlichen Ansätze harmonisiert werden, um die Immunisierung der europäischen Bevölkerung gegen Infektionskrankheiten zu verbessern. Grund der Initiative ist für die Behörde eine unzureichende Durchimpfungsrate in einigen Ländern bei Erkrankungen wie Masern. Dieses Manko führt zu einer erhöhten Ansteckungsgefahr auch über nationale Grenzen hinweg. Der erste Schritt zur Harmonisierung soll darin bestehen, wissenschaftliche Daten zum Impfstatus in der EU zu sammeln. Ein kürzlich veröffentlichter Bericht kommt zu dem Ergebnis, dass die EU große Fortschritte bei ihrer Bereitschaft für eine Grippe-Pandemie gemacht hat, aber noch mindestens zwei weitere Jahre Arbeit vor ihr liegen. Öffentliche Konsultation zu gebührenfreien Telefondiensten Die Europäische Kommission hat bis Mitte Mai eine Konsultation durchgeführt, in der es um die Frage ging, welchen gemeinsamen europaweiten Telefondiensten von sozialem Wert eine mit 116 beginnende einheitliche gebührenfreie europäische Rufnummer zugewiesen werden sollte. Diese Konsultation war der nächste Schritt auf dem Weg, die Mitgliedstaaten dazu zu verpflichten, den sechsstelligen Rufnummernbereich, der mit den Ziffern 116 beginnt, für Dienste von sozialem Wert in Europa EXPRESS 24.05.07 5 Bericht zur nachhaltigen Finanzierung der Gesundheitsvorsorge Humanitäres und Entwicklungshilfe Ein Expertenbericht, der mehr Wettbewerb in der Gesundheitsvorsorge fordert, ist von interessierten Parteien zurückhaltend aufgenommen worden. Vor dem Hintergrund, dass derzeit auch die Themen Patientenmobilität und Zugang zu grenzüberschreitenden Gesundheitsleistungen in Europa zur Debatte stehen, soll der Bericht dazu dienen, den nationalen Regierungen Hinweise zu geben, mit welchen Investitionen sie eine qualitativ hochwertigste Gesundheitsvorsorge für ihre Bürger erreichen können. Der Bericht mit dem englischen Titel „Financing Sustainable Healthcare in Europe: New Approaches for New Outcomes“ umfasst Themen, die mit der Nachhaltigkeit der Finanzierung der Gesundheitsvorsorge in Zusammenhang stehen. Er empfiehlt eine größere Effizienz, mehr Wahlfreiheit und neue innovative Modelle. Die Verfasser fordern zudem mehr Informationen über Erstattungen für Medikamente, schnellere Genehmigungsfristen und Rückerstattungsfreigaben für neue Medikamente. Verhaltenskodex für Arbeitsteilung in EU-Entwicklungspolitik Die Europäische Kommission schlägt einen freiwilligen Verhaltenskodex für eine bessere Arbeitsteilung zwischen den europäischen Gebern vor, um die Entwicklungspolitik effizienter zu gestalten. Abbau von Bürokratie, Einsatz der Gelder, wo sie am meisten benötigt werden, Bündelung der Hilfe und Arbeitsteilung im Interesse von mehr, besserer und rascherer Hilfe sind die Ziele des neuen Verhaltenskodexes. Der freiwillige Kodex wird zehn Grundsätze enthalten. Die Kommission schlägt beispielsweise vor, dass die Geber ihr Engagement je Partnerland auf diejenigen beiden Sektoren beschränken, in denen sie den größten komparativen Vorteil bieten. Dieser Grundsatz könnte dazu führen, dass ein EU-Mitgliedstaat die Verantwortung für die Abwicklung seines Hilfeprogramms in einem bestimmten Bereich einem anderen Mitgliedstaat überträgt, der dazu besser in der Lage ist. Hintergrund: Die EU ist der wichtigste Geber für die Entwicklungsländer und hat 2005 weltweit mehr als die Hälfte der weltweiten öffentlichen Entwicklungshilfe (etwa 50 Mrd. USD) bereitgestellt. Darüber hinaus hat die EU beschlossen, ihre Hilfe bis 2010 zu verdoppeln, indem sie sie jährlich um 35 Mrd. EUR erhöht. Rechtsrahmen für Sozialdienstleistungen von allgemeinem Interesse Das Europäische Parlament begrüßte die Initiative der EU-Kommission, einen Begriffs- und Rechtsrahmen für Sozialdienstleistungen von allgemeinem Interesse zu schaffen. Die Abgeordneten forderten außerdem die Mitgliedstaaten dazu auf, dafür zu sorgen, dass die auf lokaler Ebene zuständigen Behörden über ausreichende Haushaltsmittel verfügen, um einen "optimalen Standard" dieser Leistungen zu gewährleisten. Sozialdienstleistungen von allgemeinem Interesse (im englischen Fachjargon auch “SSGI - Social Services of General Interest“ genannt) sind einer der Grundpfeiler des europäischen Sozialmodells. Das Parlament zeigte sich daher auch besorgt über Versuche, auf bestimmte dieser Dienste Regelungen und Prinzipien anzuwenden, die letztlich nur für Dienstleistungen von allgemeinem wirtschaftlichem Interesse passen würden, ohne Elemente zu berücksichtigen, die soziale Dienste von kommerziellen Dienstleistungen unterscheiden. Die Parlamentarier schlagen grundsätzlich die Schaffung von öffentlich-privaten Partnerschaften für Sozialdienstleistungen vor. Den einzelnen staatlichen Behörden soll es jedoch frei stehen zu entscheiden, ob Gemeinnützige, andere soziale Organisationen oder Privatunternehmen diese Dienste erbringen, solange der Grundsatz des Gemeinwohls berücksichtigt wird. Außerdem setzt sich das Parlament für geeignete Maßnahmen der beruflichen Bildung ein, um die Beschäftigten besser auf Arbeitsumstände wie Stress, Schicht- oder Nachtarbeit und auch auf gefährliche oder sehr anstrengende Tätigkeiten vorzubereiten. EU-Plädoyer für mehr Vorhersehbarkeit und Wirksamkeit bei Entwicklungshilfe Die Europäische Kommission hat eingeräumt, dass weitere Anstrengungen notwendig sind, um eine stärker vorhersehbare, nachhaltige und gleichmäßige Verteilung ihrer Entwicklungshilfe zu gewährleisten. Dabei geht es insbesondere um eine verbesserte Koordinierung und Wirksamkeit dieser Hilfe. Ein Dachverband von 1.600 Nicht-RegierungsOrganisationen (NROs) hatte der EU zuvor vorgeworfen, bis zu einem Drittel der Entwicklungshilfe erreiche nicht die Bedürftigen. Die Kommission verteidigte ihre Politik und betonte, auf dem „richtigen Weg“ zu sein, um ihre Zusagen bezüglich einer Erhöhung der öffentlichen Entwicklungshilfe, der Handelshilfe („Aid for Trade“) und der Wirksamkeit von Entwicklungshilfe einzuhalten. Um im weltweiten Kampf gegen Armut Fortschritte zu erzielen, hat die Kommission außerdem vorgeschlagen, die weiterhin bestehenden Einschränkungen beim Zugang der Länder Afrikas, der Karibik und des Pazifiks (so genannte AKP-Staaten) zum EU-Binnenmarkt, fast vollständig aufzuheben. Dies würde auch Agrarerzeugnisse umfassen. Hintergrund: Im Jahr 2005 verpflichtete sich die EU, ihre Handelshilfe ab 2010 auf 2 Mrd. EUR pro Jahr zu erhöhen. Zur Zeit ist sie aber weit von diesem ambi- EXPRESS 24.05.07 6 tionierten Ziel entfernt und so schlägt die Kommission unter anderem vor, sich 2008 ein Zwischenziel von 600 Mio. EUR pro Jahr zu setzen und davon im Rahmen der Wirtschaftspartnerschaftsabkommen, die derzeit ausgehandelt werden, einen wesentlichen Teil den AKP-Staaten zukommen zu lassen. Sicherheit im Straßenverkehr 1. Europäischer Tag der Straßenverkehrssicherheit Im Zeichen des ambitionierten Ziels der EU, die Anzahl der Straßenverkehrstoten bis 2010 um die Hälfte zu reduzieren, wurde am 27. April der 1. Europäische Tag der Straßenverkehrssicherheit begangen. Er war vor allem Fahranfängern und jungen Straßenverkehrsteilnehmern gewidmet. Bei der zentralen Veranstaltung in Brüssel bot sich den Teilnehmern eine gute Gelegenheit, ihr Wissen zu Alkohol und Drogen im Straßenverkehr, NotfallAusbildung und sonstigen interessanten Themen zu erweitern oder aufzufrischen. Das Europabüro des Roten Kreuzes veranstaltete dabei Erste Hilfe Schnupperkurse und machte klar, wie wichtig, kostengünstig, sicher und einfach Erste Hilfe Kenntnisse in Notfällen sind. Denn: Mehr als die Hälfte aller Straßenverkehrsopfer sterben innerhalb von Minuten nach dem Unfall, bevor die Rettungsdienste eintreffen. Gleichzeitig startete das Rote Kreuz seine neue Europakampagne zur Straßenverkehrssicherheit. Die globale Woche für Straßenverkehrssicherheit der Vereinten Nationen (UN), der sich die EU diesmal offiziell angeschlossen hatte, hatte in Genf mit einer Erklärung der Jugend zur Straßenverkehrssicherheit begonnen. Immer wichtigere Zusammenarbeit zwischen EU und Vereinten Nationen Die Vereinten Nationen und die Europäische Kommission arbeiten im Bereich der Humanitären Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit zusammen und haben betont, dass der Umfang dieser Partnerschaft in den letzten Jahren bedeutsam zugenommen hat. Die Ergebnisse der Zusammenarbeit wurden nun in dem Bericht „The Partnership between the UN and the EU“ erstmalig veröffentlicht. Er stellt die konkreten Ergebnisse anhand dessen dar, was im Jahr 2005 vor Ort erreicht wurde. Der Bericht berücksichtigt dabei die politische und programmatische Kooperation in fast 90 Ländern der Welt. Hintergrund: Die Europäische Union ist ein entscheidender Partner der Vereinten Nationen bei Entwicklung, Menschenrechten, Frieden und Sicherheit. Die Millennium-Entwicklungsziele der Vereinten Nationen, welche die Halbierung von Armut bis 2015 zum Hauptziel haben, stehen dabei im Zentrum. Katastrophenschutz Sonstige EU-Politikfelder Katastrophen ohne Grenzen: Ein EU-weiter Ansatz zur regionalen Katastrophenvorsorge “Berliner Erklärung” im Rahmen des 50. Jahrestages der römischen Verträge Um Regionen-übergreifende Antworten auf natürliche und von Menschenhand gemachte Katastrophen geht es in einem groß angelegten EU-Projekt: SIPROCI ist ein im Rahmen des INTERREG IIIC Programms der EU gefördertes transnationales Projekt zum Zivil- und Katastrophenschutz. Das Programm läuft von 20042007 und umfasst sieben EU-Mitgliedstaaten. Hauptziel war eine Zusammenarbeit, in der bestehende Konzepte zur Bewältigung von Katastrophen und Großschadenslagen ausgetauscht, analysiert (Kohärenz-Abgleich) und bewertet (best practice) wurden. So entstand eine transnationale Plattform, die Prävention und Intervention im Rahmen von Katastrophenschutz-Aufgaben auf lokaler und regionaler Ebene untersucht und Optimierungsmodelle erarbeitete. Neben Konferenzen, Seminaren und Trainingsmaßnahmen, wurden sieben Katastrophensimulationen (Hochwasser, Erdrutsche, Industrieunfälle, Feuer, usw.) durchgeführt. Im Rahmen von SIPROCI fand im April in Brüssel eine Konferenz zum Thema Zivilschutz und Katastrophenvorsorge statt. In ihrem Zentrum standen gemeinsame Ansätzen und Instrumente für NotfallSzenarien, Vorsorge und der Notfallschutz. Die entscheidende Rolle von Hilfs- und Freiwilligenorganisationen im Zivil- und Katastrophenschutz wurde bei dieser Gelegenheit mehrmals betont. Bundeskanzlerin Angela Merkel, die derzeit dem Europäischen Rat vorsteht, der Präsident des Europäischen Parlaments Hans-Gert Pöttering sowie Kommissionspräsident José Manuel Barroso unterzeichneten im Rahmen des Berliner Festakts zum 50. Jubiläum der Römischen Verträge die so genannte „Berliner Erklärung“. Die Erklärung würdigt die Fortschritte Europas in den vergangenen 50 Jahren. Sie ist auch ein Bekenntnis zu den wichtigsten Werten, die die Menschen in der Europäischen Union vereinen. Frau Merkel sprach von der Toleranz, als der wichtigsten Eigenschaft der Europäer. Gleichzeitig nennt die Berliner Erklärung als künftiges großes Ziel und Herausforderung an die EU, das europäische Lebensmodell zu stärken und global Verantwortung zu übernehmen. Praktisch gesehen soll bis zur Europawahl 2009 die Ratifizierung eines neuen grundlegenden Vertragswerkes als „gemeinsame Grundlage“ des weiteren Vorgehens der EU abgeschlossen sein. EXPRESS 24.05.07 7 beispielsweise Amnesty International, dass zwar Rassismus und Diskriminierungen tatsächlich durch das Mandat der Agentur abgedeckt seien, dagegen aber andere wichtige Menschenrechtsthemen wie AntiTerrorismus-Maßnahmen, Polizeimissbrauch, Asyl und Immigration, Gewalt gegen Frauen und Menschenhandel nicht angesprochen würden. Andere verweisen auf den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg, der eine etablierte Institution sei, während bei der neuen Agentur eher die Gefahr von Doppelungen drohe. Beteiligung und Reaktionen der Kirchen und sozialen NROs Die Kirchen brachten ihre Stimme aktiv in die Feierlichkeiten zum 50. Jahrestag der Römischen Verträge ein. Die Konferenz Europäischer Kirchen (KEK) veröffentlichte eine Pressemitteilung, die den Beitrag der Kirchen zum europäischen Projekt hervorhebt. Die Gemeinschaft Protestantischer Kirchen in Europa (GEKE) nahm an der Debatte mit „Fünf guten Wünschen für die Zukunft Europas“ teil. Das originelle Dokument fordert mehr Zusammenwachsen, Demokratie, Offenheit, Gerechtigkeit und eine entwicklungsfähige kulturelle Identität für Europa. In Berlin lud die Evangelische Kirche Deutschlands (EKD) zusammen mit der Katholischen Deutschen Bischofskonferenz zu einem ökumenischen Gottesdienst unmittelbar im Anschluss an das Treffen der Staats- und Regierungschefs ein. Der Präsident des Diakonischen Werkes der EKD, Pfarrer Klaus-Dieter K. Kottnik, vermisst in der „Berliner Erklärung“ einen klaren Bezug zur sozialen Dimension Europas Er begrüßt aber die Neuaufnahme des Verfassungsprozesses, denn wesentliche Probleme seien gemeinsam besser zu bewältigen. "Da die europäischen Verträge bisher einer Logik des freien Marktes folgen, brauchen wir jetzt die Diskussion um einen fairen Wettbewerb in Europa und in der Welt." Dabei müsse berücksichtigt werden, dass eine funktionierende soziale Infrastruktur zentrales Merkmal guter Standorte zu sein habe. Es gehe nicht an, dass das Fehlen sozialer und ökologischer Standards weiterhin zu Handelsvorteilen führe. Die Diakonie fordert, dass alle Mitgliedstaaten der EU einen Mindestanteil ihres Bruttosozialprodukts für Sozial- und Gesundheitsdienstleistungen ausgeben. Ebenso sei es wichtig, den Sozialschutz und die darin verwirklichte gesellschaftliche Solidarität nicht zunehmend nach Marktgesetzen zu beurteilen sondern immer auch humanitäre Anliegen im Auge zu behalten, wird gefordert. Neue Finanzvorschriften sollen Verwendung von EU-Mitteln erleichtern Die Europäische Union verfügt über neue Finanzvorschriften für eine bessere Verwendung von EUMitteln im unlängst begonnenen Finanzierungszeitraum 2007-2013. Die neuen Regeln vereinfachen im Prinzip den Zugang zur EU-Finanzierung und reduzieren den Verwaltungsaufwand für die Zuschussempfänger. Die Informationsbroschüre „Neue Fonds, bessere Regeln“, verschafft eine gute Übersicht über die nunmehr geltenden Finanzregeln und Fördermöglichkeiten. Die Europäische Kommission erklärte zudem, sie wolle mehr Flexibilität bei der Haushaltsverwaltung gewinnen und auf humanitäre oder sonstige Krisen, die zum Jahresende auftreten, angemessen reagieren können. Daher wird es künftig möglich sein, nicht in Anspruch genommene Mittel in bestimmten Fällen unverzüglich zu binden, ohne die vorherige Zustimmung des Rates und des Parlaments abzuwarten. Ab 2008 wird außerdem erstmalig die Identität der Empfänger von EU-Fördergeldern bei den Strukturfonds und der Außenhilfe EU-weit offen gelegt. Ein besseres Instrumentarium soll helfen, Betrug und Korruption zu bekämpfen: In einer Datenbank werden alle einschlägigen Informationen über Wirtschaftsteilnehmer erfasst, die im Zusammenhang mit der Durchführung von EU-Programmen wegen Betrugs oder Korruption in den Mitgliedstaaten und Drittländern verurteilt wurden. Schließlich werden auch die EUMitglied-staaten selbst zu einer verstärkten Berichterstattung über die Verwendung des von ihnen verwalteten Teils des EU-Haushalts (d.h. von immerhin drei Vierteln des gesamten EU-Budgets) verpflichtet. Die neuen Bestimmungen sind zum 1. Mai in Kraft getreten. Europäische Agentur für Grundrechte eröffnet Die EU-Mitgliedstaaten hatten sich bereits Ende 2003 darauf verständigt, das Mandat der bisherigen „Europäischen Stelle für die Beobachtung von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit (EUMC)“ entscheidend zu erweitern und sie in eine Agentur für Grundrechte umzuwandeln. Anfang März nahm diese Agentur in Wien nun ihre Arbeit offiziell auf. Neben einer Beobachtungsfunktion übernimmt sie drei Schlüsselaufgaben: Sammlung von Informationen und Daten; Beratung der Europäischen Union und ihrer Mitgliedstaaten; Sensibilisieren einer breiten Öffentlichkeit für die Grundrechte und das Vermitteln von Informationen über Möglichkeiten und Verfahren zur Durchsetzung der Grundrechte. Die Agentur wird sich allerdings nicht selbst mit Einzelbeschwerden befassen. Über die Sinnhaftigkeit der Aufgabenbereiche der neuen Agentur für Grundrechte gibt es erheblich voneinander abweichende Meinungen. So kritisiert Fortschritte bei den grenzüberschreitenden Zahlungsdiensten Die Finanzminister der EU haben einstimmig einen Kompromiss für eine neue Richtlinie über Zahlungsdienste angenommen. Ziel ist es, grenzüberschreitende Zahlungen innerhalb der EU – ob mit Kreditkarte, Debetkarte, per elektronischer Banküberweisung, durch Einzüge im Lastschriftverkehr oder auf anderem Wege – so einfach, billig und sicher wie Inlandszahlungen zu machen. Gleichzeitig soll die rechtliche Grundlage für die Schaffung des einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraums (SEPA) ent-stehen. EXPRESS 24.05.07 8 Forschung ein und entwickelt so neue Methoden zur Umsetzung von Zielen der öffentlichen Gesundheitsfürsorge. Von einer Internetseite kann interessantes Material über die Aktivitäten des Zentrums heruntergeladen werden. Informationen zum Projekt EUREGIO und Gesundheit finden Sie auch hier und auf den Seiten der Konferenz „Benchmarking regionales Gesundheitsmanagement II“ (BEN RHM II). Der Kompromiss wird nun vom Europäischen Parlament geprüft. Hintergrund: Derzeit hat jeder EU-Mitgliedstaat seine eigenen Zahlungsverkehrsvorschriften, und Dienstleistungsanbieter werden effektiv daran gehindert, ihre Dienste EU-weit in freiem Wettbewerb anzubieten. Künftig soll allen Nutzern von Zahlungsdiensten garantiert werden, dass elektronische Zahlungen auch grenzüberschreitend innerhalb von maximal einem Tag nach Erteilung des Zahlungs-auftrags abgeschlossen werden. Gleichzeitig wird die Grundlage für grenzüberschreitende Lastschriftsysteme geschaffen. Rückschau auf Veranstaltungen Europäische Transparenzinitiative EU-Jugendgipfel in Rom mit klaren Forderungen Die Europäische Kommission hat beschlossen, im Frühjahr 2008 ein öffentliches Register für alle Interessenvertreter, die Einfluss auf Entscheidungen der EU-Organe nehmen wollen, einzurichten. Die Registrierung ist zwar freiwillig, es gibt jedoch eindeutige Vorschriften, welche Angaben zu machen sind: in wessen Namen spreche ich? Was sind meine Ziele? Wie und von wem werde ich finanziert? Zu den Interessenvertretern gehören Beraterorganisationen für öffentliche Angelegenheiten, Unternehmenslobbys, aber auch zahlreiche Nicht-RegierungsOrganisationen und natürlich religiöse und kirchliche Interessenvertretungen. Die Kommission führt aus, sie brauche und schätze die Informationen von Seiten der Interessenvertreter, diese müssten jedoch deutlich machen, dass für ihre Beziehungen zu den Organen der EU demokratische Spielregeln gelten. Dazu könne auch eine Offenlegung der Finanzen beitragen. Das neue Register soll durch einen Verhaltenskodex ergänzt werden. Bei unzutreffenden Informationen oder Verstößen gegen diesen Kodex sollen Sanktionen verhängt werden, wozu gegebenenfalls auch die Veröffentlichung der Namen von Zuwiderhandelnden gehört. Als Hauptanreize für eine Registrierung sieht die Kommission für die Interessenvertreter die öffentliche Imagepflege als Stimme des jeweiligen Interessenbereichs sowie die Möglichkeit, über Anhörungen in ihren Interessenbereichen privilegiert benachrichtigt zu werden. Allerdings besteht in Kreisen der Vertretungsbüros noch Skepsis über die praktischen Ausführungen der neuen Regelungen. Dabei zeigt sich auch ein gewisses Dilemma: Einerseits sind viele über den derzeitigen „chaotischen“ Zustand der Lobbyisten-Landschaft unglücklich, andererseits scheinen einheitliche Maßgaben auf die zahlreichen unterschiedlichen Ausprägungen von Interessenvertretungen kaum angemessen Rücksicht nehmen zu können. Die EU soll junge Menschen mehr in ihre Entscheidungsprozesse einbinden. Darauf einigten sich die Teilnehmer des Europäischen Jugendgipfels in Rom. Über 200 Jugendliche aus allen EUMitgliedsstaaten kamen in Rom am 24. und 25. März anlässlich des 50. Geburtstags der Römischen Verträge zusammen. Auf dem Gipfel wurde in Workshops über Europa diskutiert und entstanden Visionen für die Zukunft der Europäischen Union. Die Ergebnisse gingen dann an die europäischen Staats- und Regierungschefs. Der Jugendgipfel war eine Gemeinschaftsveranstaltung der EU-Institutionen und des Europäischen Jugendforums. Junge Menschen, die sich auf regionaler und lokaler Ebene engagierten, wurden als Delegierte ausgewählt. Die angenommene Erklärung fordert die EUMitgliedstaaten auf, Zugang zu Bildung für alle zu gewährleisten und die Finanzmittel für NichtRegierungs-Organisationen (NROs) zu erhöhen. Weiterhin werden eine demokratischere Entscheidungsfindung, mehr Transparenz und mehr Mitwirkungsmöglichkeiten in der EU sowie eine bessere Kommunikation mit den Bürgern gefordert. 1. Europäischer Tag der Patientenrechte Organisiert von Liberalen und Sozialisten im Europäischen Parlament sowie dem Netzwerk Aktiver Bürgerschaft (Active Citizenship Network, ACN), fand am 29. März der 1. Europäische Tag der Patientenrechte in Brüssel statt. Auf Grundlage einer Analyse der Gesundheitssysteme und von 14 EU-Mitgliedstaaten hat das ACN seinen Bericht zu Patientenrechten in Europa vorgestellt. Er enthält auch eine Europäische Charta für Patientenrechte, wo u.a. das Recht auf Zugang, Information, Wahlfreiheit, Qualitätsstandards, Be-schwerde und Entschädigung festgehalten ist. Gefor-dert wird nun, diese Rechte in künftiger EU-Gesetzgebung zur Gesundheitsfürsorge zu berück-sichtigen. Hintergrund: Gerade im Zuge der Entwicklung grenzüberschreitender Gesundheitsdienstleistungen verlangen Patientenrechte besondere Aufmerksam-keit. Der EUREGIO und Gesundheit Das European Public Health Centre (EPHZ) ist ein in Nordrhein-Westfalen beheimatetes europäisches Gesundheitszentrum und verfolgt das Ziel eines verstärkten Erfahrungsaustausches innerhalb der EU und mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Es geht besonders um grenzüberschreitende Initiativen auf dem Gebiet der öffentlichen Gesundheit. Die Einrichtung setzt sich für den Transfer zwischen Praxis und EXPRESS 24.05.07 9 jährlich stattfindende Europäische Tag der Patientenrechte soll künftig Aufmerksamkeit für diese Rechte erzeugen und noch bestehende Defizite aufzeigen. Weltgesundheitstag der WHO Der Weltgesundheitstag der Weltgesundheitsorganisation (WHO) am 7. April 2007 markiert zugleich den Gründungstag dieser UN-Unterorganisation. Diesjähriges Thema war die internationale Sicherstellung von Gesundheit. Ziel des Tages war es, Regierungen, Organisationen und Unternehmen in aller Welt zu mehr Investitionen im Bereich Gesundheit zu bewegen. Die Europäische Plattform für Ältere Menschen (AGE) begrüßte die Botschaft der Vereinten Nationen zum Weltgesundheitstag und bekräftigte die Notwendigkeit, die wachsende Wechselbeziehung zwischen Gesundheit und Sicherheit besser zu erkennen. Der EUGH entscheidet für ein Ende des staatlichen Glückspielmonopols Wie im vorherigen JOIN Express berichtet, werden zahlreiche gemeinnützige Organisationen durch die Einnahmen staatlicher Lotterien unterstützt. Daher gibt es von dieser Seite auch erhebliche Befürchtungen hinsichtlich negativer Auswirkungen einer Liberalisierung des Glückspielmarktes. Erneut hat der Europäische Gerichtshof (EUGH) nun im so genannten „Placanica“ Urteil bekräftigt, dass ein staatliches Monopol die Niederlassungs- und Dienstleistungsfreiheit beschränke und der generelle Ausschluss von Kapitalgesellschaften aus dem Wettgeschäft nicht erforderlich sei. Die Kontrolle der Spielanbieter lasse sich vielmehr auch durch weniger einschneidende Maßnahmen gut realisieren. Daher dürften konzessionslose Anbieter von Sportwetten in Italien nicht sanktioniert werden. Die Auswirkungen des Urteils auf die Neuregelung des staatlichen Glücksspielmonopols werden nun von den Experten zu prüfen sein. Menschen mit Behinderung sowie ihren Freunden und Unterstützern statt. Bislang fand die Petition allerdings eher wenig Resonanz, wobei Deutschland prozentual sogar auf den untersten Plätzen rangiert, was die Zahl der Unterzeichner betrifft. Darum gilt umso mehr weiterhin der Aufruf, die Kampagne zu unterstützen. Europäische Konferenz zu Projekten in der beruflichen Aus- und Weiterbildung Das “Network of Social Care Organisations in Central and Eastern Europe” (SoCareNet) hält vom 1.-2. Oktober in Bratislava einen Kongress zur „Konzeption und Finanzierung von internationalen Kooperationsprojekten in der beruflichen Aus- und Weiterbildung“ ab. Inhaltlich geht es um die Auswirkungen des sog. Kopenhagen-Prozesses der EU auf die berufliche Bildung im Sozialbereich, um Finanzierungsmöglichkeiten für Kooperationsprojekte, um das Lernen von erfolgreichen Beispielprojekten und das Finden internationaler Projektpartner. Hintergrund: SoCareNet ist ein trägerübergreifendes Forum für den Erfahrungsaustausch aktiver Projektverantwortlicher in Mittel- und Osteuropa. Das Netzwerk wurde von der Diakonie Neuendettelsau, der größten Diakonieeinrichtung Bayerns, und deren Europa-Institut für Sozialarbeit und Internationale Gemeinschaftsdienste initiiert. Kontakt: Torsten Schmotz. Seminare zum Thema Fördermöglichkeiten für Partnerschaftsbegegnungen Aktuelle Veranstaltungen Das Institut für europäische Partnerschaften und internationale Zusammenarbeit e.V. (IPZ) bietet (Halbtags-) Seminare zum Thema Fördermöglichkeiten für Partnerschaftsbegegnungen, Jugendprojekte, Schulpartnerschaften und lokale Jugendprojekte an. Dort werden eine entsprechende Materialsammlung und aktuelle Termine und Fördermöglichkeiten vorgestellt. Außerdem erhalten die Teilnehmer/innen Zugang zu einer Datenbank, wo nach Partnerländern und Teilnehmergruppen sortiert rasch die verfügbaren Förderprogramme gefunden werden können. Unterschriftenaktion “Eine Million für Behinderung” Internationale Konferenz zur Straßenverkehrssicherheit und Simulation Seit Januar läuft die Kampagne “One Million for Disability”: Mithilfe einer von der Bevölkerung massiv unterstützten Petition will das Europäische Behindertenforum die europäische Politik dazu bewegen, die Rechte behinderter Menschen durch wirkungsvolle Gesetze zu schützen, die jegliche Formen von Diskriminierung bekämpfen und die umfassende Einbeziehung der geschätzten 50 Millionen EU-Bürger mit Behinderungen in die Gesellschaft garantieren. Am 4. Oktober dieses Jahres sollen die gesammelten Unterschriften an Kommission und Parlament überreicht werden. Zeitgleich findet in Brüssel ein Treffen von Vom 7.-9. November findet in Rom die Road Safety & Simulation Konferenz statt. Im Zentrum stehen modernste Technik und aktueller Forschungsstand bei Schlüsselthemen der Straßenverkehrssicherheit und Simulation, wie z.B. Straßendesign, neue Technologien und natürlich auch der „menschliche Faktor“ im Straßenverkehr. EXPRESS 24.05.07 10 1. Weltkongress für Führungskräfte von Pflegeeinrichtungen Plattform für EuroHealthNet. Der Europäische Heimleiterverband (E.D.E.) und der deutsche Verband der Leitungskräfte von Alten- und Behinderteneinrichtungen (DVLAB) veranstalten vom 14.-17. November in Berlin den 1. Weltkongress für Heimleiter und Heimleiterinnen. Der weltweit zu beobachtende demografische Wandel stellt auch stationäre Pflegeeinrichtungen vor neue Herausforderungen. Der Kongress bietet zahlreiche Möglich-keiten zur Diskussion über die künftige Ausgestaltung von Heimen, über Konzepte, Visionen und Perspektiven der praktischen Umsetzung von hoher Lebensqualität für die Bewohner der Einrichtungen. EU-Förderausschreibungen Veröffentlichungen Neues Portal für Partnersuche beim Lebenslangen Lernen Eine neue Internetseite gibt es für Projekte unter dem EU-Förderprogramm Lebenslanges Lernen. Die Seite bietet die Möglichkeit, seine eigenen Projektinformationen anzubieten und Partner zu suchen. Auch Projektvorschläge können veröffentlicht werden. Eine Registrierung ist erforderlich, die dann auch Zugang zu einem Expertenforum für Projektmanagement bietet. Neuer Ratgeber zu EU Förderungen für NROs Der Europäische Bürgeraktion Service (ECAS) hat vor kurzem die 13. Auflage seines Handbuchs zu EUFörderungen für Nicht-Regierungs-Organisationen herausgegeben. Es gibt davon zwei Ausgaben – eine für Förderungen innerhalb und eine außerhalb der EU. Es sind reichhaltige Quellen von Informationen über viele EU Förderprogramme, und sie erleichtern die Suche im „EU-Förderdschungel“. Neuer Bericht “Gesundes Altern – eine Herausforderung für Europa” Das EU-Projekt „Healthy Ageing” (Gesundes Altern) hat einen Bericht über Maßnahmen im Bereich Gesundheit und Altern veröffentlicht. Die Broschüre „Healthy Ageing – a Challenge for Europe“ beinhaltet Empfehlungen an Entscheidungsträger, NROs und Praktiker zu der Frage, wie das gesunde Altern einer steigenden Anzahl von älteren Menschen gefördert werden kann. Der Bericht präsentiert auch die Strategien verschiedener EU-Länder, bewertet die Effektivität von Maßnahmen und stellt Beispiele guter Praxis vor. Hintergrund: Kofinanziert von der Europäischen Kommission, zielt das Drei-Jahres-Projekt (2004-07) auf die Förderung von gesundem Altern von Menschen über 50 ab. Beteiligt sind zehn EU-Mitgliedstaaten, die Weltgesundheitsorganisation (WHO), die Europäische EXPRESS 24.05.07 11 Ältere Menschen (AGE) und „Jugend in Aktion“ Programm JUGEND IN AKTION ist das EU Programm für Mobilität und nichtformale Bildungsaktivitäten für junge Menschen und läuft in der neuen Förderperiode von 2007-bis 2013. Die allgemeinen Ziele des Programms sind die Förderung des (europäischen) Bürgersinns junger Menschen; die Entwicklung der Solidarität und Förderung der Toleranz; die Förderung des gegenseitigen Verständnisses zwischen jungen Menschen in verschiedenen Ländern; der Beitrag zur Qualität bei der Unterstützung von Aktivitäten junger Menschen und der Organisationen der Zivilgesellschaft im Jugendbereich; sowie die Förderung der europäischen Zusammenarbeit im Jugendbereich. Weitere Informationen gibt es auf der Seite der zuständigen Exekutivagentur der Europäischen Kommission (in Englisch). Lebenslanges Lernen 2007-2013 Das Programm für lebenslanges Lernen ist das EUFinanzierungsprogramm auf dem Gebiet der allgemeinen und beruflichen Bildung und läuft ebenfalls von 2007-2013. Besonders interessant scheinen hierbei die sektoralen Programme GRUNDTVIG und LEONARDO. Das Programm „Grundtvig“ ist auf Erwachsenenbildung jeglicher Art sowie auf deren Einrichtungen und Organisationen ausgerichtet. Das Programm „Leonardo da Vinci“ will die die Lehr- und Lernbedürfnisse in der beruflichen Bildung (ein-schließlich länderübergreifender Praktika in Organisationen und Unternehmen) berücksichtigen und auch die Einrichtungen und Organisationen, welche entsprechende Aus- und Weiterbildungsgänge anbieten, fördern. Weitere Informationen finden Sie wiederum auf der Seite der zuständigen Exekutivagentur der Europäischen Kommission. Zur Information: Einzelheiten zu den folgenden und weiteren Ausschreibungen enthält ein monatlicher Newsletter, den das JOIN Sekretariat bezieht. Bitte senden Sie uns eine E-Mail, wenn Sie hierüber regelmäßig informiert werden möchten.