Informationen rund um die Uhr
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Informationen rund um die Uhr
|intern Juni | 2007 Mitarbeiter- und Helfermagazin der Johanniter-Unfall- Hilfe e.V. im Landesverband Niedersachsen/Bremen Informationen rund um die Uhr Zahl der Anrufe beim Servicecenter steigt Seit einigen Monaten ist das Ser vicecenter für den Landesverband Niedersachsen/Bremen mit den Standorten in Oldenburg und Han nover aufgeschaltet. Es ergänzt die gute Arbeit der Ortsverbände vor Ort und verbessert den Rund-umdie-Uhr-Service für Interessenten, Kunden und Mitglieder. Die Servicecenter nehmen die Anrufe entgegen, die direkt über die kosten lose Servicenummer 0800 0019214 eingehen oder über die Weiterschal tung aus den Ortsverbänden kommen. Auf dem Display erscheint der jewei lige Ortsverband, sodass die Mitar beiterinnen und Mitarbeiter stets wis sen, woher der Anruf kommt. „Die Akzeptanz ist sehr gut“, betont Jutta Then (rechts), Leiterin des Ser vicecenters für Weser-Ems und Bremen-Verden. Aus dem Regional verband Weser-Ems sind alle 18 Orts verbände aufgeschaltet, aus Bremen- Verden sind fünf von acht mit dabei. Die anderen folgen in den nächsten Wochen. Im März erreichten alleine aus dem Bereich Weser-Ems rund 1500 Anrufe das Servicecenter. Nach dem sich der Regionalverband Bre men-Verden Mitte April zugeschaltet hat, erhöht sich die Zahl der Anrufe ständig. Etwa die Hälfte der Anrufer interessiert sich für den Bereich Aus bildung, gefolgt von Menüservice, Hausnotruf, Pflege und Fahrdienst. Der Standort Hannover ist 24 Stun den für die Regionalverbände Nie dersachsen Mitte, Harz-Heide und Südniedersachsen zuständig. Im März wurden rund 5600 Anrufe entgegen genommen. Die meisten Anfragen be treffen die Bereiche Hausnotruf und Menüservice, dicht gefolgt von An meldungen für Erste-Hilfe-Kurse. Julia Marheine (links), Leiterin des Servicecenters in Hannover, betont die gute Zusammenarbeit mit den Regional- und Ortsverbänden. | Diesmal im JO! intern Schutzengel gesucht ADAC und Johanniter wollen Unfallzahlen senken | Seite 3 Ein Stromstoß für das Leben Johanniter bauen Netzwerk mit AED-Geräten auf | Seite 4-5 Hilfe für Leukämie-Kranke Unterstützung bei Typisierungs aktionen bietet Hoffnung | Seite 8-9 Sieben Stiche statt Essen Menüservice-Fahrer rettet 87Jährigen nach Sturz | Seite 10 | Regionalverband Bremen-Verden | Editorial Stefan Greiber Kommunikationsreferent Liebe Johanniterinnen, Liebe Johanniter, mit diesem JO! intern kommen gleich zwei wesent liche Änderungen auf die Leser zu. Zum einen liegt erstmals seit rund zwei Jahren die Mitarbeiterzei tung der Johanniter-Unfall-Hilfe im Landesverband Niedersachsen/Bremen wieder in gedruckter Form vor. „Schuld“ daran sind Sie, liebe Leser. Denn bei der Leserumfrage während des Landeswettkampfes hat sich die überwiegende Zahl der Teilnehmer da für ausgesprochen, den JO! intern zukünftig wieder gedruckt und nicht nur als PDF auszuliefern. 2| Die Mitarbeiterzeitung hat sich in den vergangenen Jahren zu einem beliebten Kommunikationsmittel entwickelt, um regionalverbandsübergreifend über die vielfältigen Aktivitäten der Johanniter zu infor mieren. Bernhard Gätjen neuer ehrenamtlicher Regionalvorstand Bernhard Gätjen, bislang Vorsitzender der Johanni ter-Hilfsgemeinschaft in Bremen und Ordensritter der Johanniter, ist seit dem 1. Mai ehrenamtlicher Regionalvorstand in Bremen-Verden und wird nach einer Einarbeitungsphase Eckhart Freiherr von Mar schall in seinem Amt ersetzen. Gätjen freut sich auf die Aufgabe, den hauptamtlichen Vorstand Peter Behrmann zu unterstützen. Der Bremer Rechtsanwalt hält ehrenamtliches bürger schaftliches Engagement für eine wichtige Aufgabe, um soziale wie kulturelle Aktivitäten und Einrichtun gen weiterhin gewährleisten und ausbauen zu können. „Für mich ist der Inhalt wichtig. Und ich verstehe mich gut mit meinem künftigen ‚Sparringspartner’ Behr mann und den Johannitern“, erklärt der Bremer, der sich mit den aktuellen Themen bei den Johannitern auseinander setzen und im operativen Geschäft – bei spielsweise der Personalauswahl – klar zielorientierte Anregungen geben möchte. Die zweite Änderung ist eine Personalie. Markus Wedemeyer hat als Teamleiter Neue Medien so viel um die Ohren, dass er die Redaktionsleitung des JO! intern abgeben wollte. Denn das Internet nimmt immer mehr Zeit in Anspruch, außerdem hat er – so ganz nebenbei – sein Medizinstudium abgeschlos sen. Dafür gratuliere ich ihm an dieser Stelle noch mals ganz herzlich und danke ihm für seine lang jährige Mitarbeit. Ab dieser Ausgabe bin ich als Kommunikationsre ferent des Regionalverbandes Weser-Ems verant wortlich für die Redaktion des JO! intern. Unter stützt von meinen Kollegen in den anderen Regio nalverbänden sowie den anderen Mitgliedern des Redaktionsteams werde ich versuchen, die gute Ar beit von Markus Wedemeyer fortzusetzen. Ich freue mich schon auf Kritik und Anregungen von Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, und verbleibe herzlichst Ihr Stefan Greiber | JO! intern Juni |2007 Neuer ehrenamtlicher Regionalvorstand in Bremen-Verden: Bernhard Gätjen Bis April 2007 hat der 51-Jährige drei Jahre lang die Johanniter-Hilfsgemeinschaft als Vorsitzender geleitet und wird sich auch weiterhin für die bislang dort betreuten Projekte einsetzen. Gätjen hat in Lausanne und Freiburg Philosophie und Rechtswissenschaften studiert, sein Referendariat in Hamburg absolviert und arbeitet seitdem in einer größeren Sozietät in einer Anwaltskanzlei in Bremen. Der verheiratete Vater von drei Kindern liebt Musik, Konzerte und seine morgend lichen Spaziergänge mit dem Hund um den See. | „Ich bin dein Schutzengel“ Verkehrssicherheitsprojekt mit dem ADAC Die Johanniter unterstützen das Schutzengel-Projekt und steigen als Partner des ADACs mit ein. Gemein sam rufen die Organisationen Jugendliche zwischen 16 und 24 Jahren auf, Schutzengel für ihre Altersge nossen zu werden. In dem Schutzengel-Projekt des ADACs, der nieder sächsischen Landjugend und der Johanniter-UnfallHilfe geht es darum, andere von Dummheiten wie Au tofahren unter Alkohol- oder Drogeneinfluss abzuhalten und damit alle, sich selbst und eigentlich Unbeteiligte zu schützen. Mit diesem Projekt gibt es bereits Erfahrungen im Land kreis Soltau-Fallingbostel: Dort ernannte der Landrat alle Mädchen und jungen Frauen zu Schutzengeln und hatte damit Erfolg. Zuvor waren in drei Jahren 27 jun ge Leute im Straßenverkehr umgekommen, seit 2004 „nur“ noch acht. Dies sind immer noch acht Todesopfer zu viel, aber der Trend ist deutlich erkennbar. Dieser zeigt, dass diese Art der Prävention und Aufklärung funktioniert. Viele Jugendliche wissen, wie schwierig solche Situati onen sind: Man erkennt, dass ein Freund oder Bekann ter nicht mehr fahren sollte. Aber dies ihm klar zu ma chen, verlangt Mut und Selbstbewusstsein. Wer will schon als Spaßbremse oder Spielverderber gelten? Bleibt man hart, setzt man sogar die Freundschaft oder die Beziehung aufs Spiel. Doch wenn man nichts tut, kann es zu spät sein, und dieses Wissen trägt man dann sein Leben lang mit sich rum. Wegsehen schützt nicht vor Verantwortung. Wer sich registrieren lässt, erhält einen Ausweis per Post. Damit wird das Engagement bei einigen Förderern wie Kleidergeschäften, Freizeiteinrichtungen und Diskos mit Rabatten belohnt. Mit dabei ist zum Beispiel der Heide Park Soltau. Außerdem informieren die Internetseite und ein Newsletter über die bundesweite SchutzengelGemeinschaft. Alle Schutzengel sind Teil einer großen Gemeinschaft, die einmal im Jahr zu einer großen Par ty einlädt. Wer noch mehr wissen oder sich gleich als Schutz engel anmelden möchte, geht auf die Website www.ich-bin-dein-schutzengel.de. Ortsbeauftragte, Dienststellenleiter oder Fachbe reichsleiter, die daran interessiert sind, dass zu die sem Thema jemand in ihrem Verband referiert, schicken eine E-Mail an folgende Adresse: [email protected]. |JO! intern Juni |2007 | 3 | Oldenburger Johanniter bauen Netzwerk mit AED-Geräten auf Ein Stromstoß für das Leben 4| Es sollte ein lustiger Abend werden. Am 8. Oktober sah sich Hartmut Apeler das Fußballeuropameis terschafts-Qualifikationsspiel zwischen Deutschland und Georgien an. Anschließend folgte er seiner Frau in die Liebfrauenschule, in der ein Fest zugunsten des Fördervereins der Schule stattfand. Mitten in der Unterhaltung brach er plötzlich mit einem Herz kammerflimmern zusammen. „Ich habe nicht einmal mehr den Aufprall mitbekommen“, erzählt er. Das er von diesem Ereignis überhaupt berichten kann, hat er einem AED-Gerät (Automatische Externe De fibrillation) zu verdanken. Wäre dies Gerät an der Schule nicht vorhanden gewesen, wäre Apeler am so genannten „Plötzlichen Herztod“ gestorben. Jährlich sterben rund 130 000 Menschen an dem so genannten „Plötzlichen Herztod“, dem Herzkammer flimmern. Dabei gerät das Herz aus dem Takt, schlägt unkontrolliert und ermüdet nach wenigen Minuten. Es kommt zum Herzstillstand. Selbst bei sofort eingesetz ter Erster Hilfe mit Herzmassage beträgt die Über lebensrate weniger als acht Prozent. Jede untätige Mi nute vermindert die Überlebenschance um zehn Pro zent. Bei Einsatz eines AED-Gerätes hingegen liegt die Über lebensrate bei mehr als 60 Prozent. Dabei ist es notwen dig, dass das Gerät innerhalb der ersten vier Minuten bei dem Patienten ist, sonst führt die mangelnde Versor gung mit Sauerstoff zu irreparablen Hirnschäden. Herzkammerflimmern kann jeden treffen. Auch junge und scheinbar gesunde Menschen sind betroffen. Die Gefahr steigt bei körperlicher Anstrengung in Verbin dung mit Fieber, mit zunehmendem Alter, in Verbin dung mit Alkohol und fettem Essen, in Stresssituatio nen oder bei Dehydration (Verlust von Wasser, aus dem ein Zustand von Austrocknung resultiert). | JO! intern Juni |2007 Die Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) in Oldenburg ist zurzeit bemüht, mithilfe von Partnern die möglichst flächendeckende Versorgung mit AED-Geräten zu er reichen. Dabei schaffen die Partner die Geräte an, die Johanniter übernehmen die Einweisung der Ersthelfer. Alleine in Oldenburg konnten mit von den Johannitern vermittelten Geräten in den vergangenen Monaten vier Menschen vor dem Tod gerettet werden. Viele andere hatten nicht dieses Glück. In den vergangenen Monaten konnten mehrfach AEDGeräte an verschiedenen Organisationen vermittelt werden. Unterstützt von Sponsoren wurden Geräte unter anderem an die Lamberti-Schule, das Jade-Gym nasium in Jaderberg, dem Sportverein Bürgerfelder TB und vielen mehr überreicht. Um das Thema noch bekannter zu machen, haben die Johanniter in Zusammenarbeit mit dem Herzzentrum des Klinikums Oldenburg zwei Aktionstage zum Thema „Herz kammerflimmern“ durchgeführt. Der erste Tag richtete sich vor allem an die Sicherheitsbeauftragten, Betriebsund Ersthelfer, Betreuer von Sportgruppen und anderen. „Die wenigsten wissen, dass laut Berufsgenossenschaft licher Verordnung (BGV A1) in jedem Betrieb mindestens zehn Prozent aller anwesenden Mitarbeiter einen ErsteHilfe-Schein vorweisen muss“, erklärt Frank Braun, Ausbilder bei der Johanniter-Unfall-Hilfe. Auch bei klei neren Unternehmen muss stets mindestens ein Ersthel fer anwesend sein. „Das bedeutet, dass in einem Betrieb mit nur drei Mitarbeitern auch zumindest einer diesen Kurs absolviert haben muss“, so Braun weiter. Am zweiten Tag waren alle Interessierten eingeladen, sich über die Wichtigkeit von AED-Geräten zu überzeu gen und das Herzkatheterlabor zu besuchen. „Wir wollen auch ein Stück weit die Scheu vor dem Gerät abbau en“, erklärt Frank Braun. AED-Geräte seien kinderleicht zu bedienen, Fehlbehandlungen sind ausgeschlossen. „Liegt kein Herzkammerflimmern vor, löst das Gerät keinen Schock aus“, betont Braun. Ein gutes Gerät kostet weniger als 2000 Euro und steigert die Überle benschance von acht auf mehr als 60 Prozent. Gut angelegtes Geld. Auch die Helfer der Schnell-Einsatz-Gruppe des Orts verbandes Wunstorf-Steinhuder Meer freuen sich über die Anschaffung eines neuen Automatischen Externen Defibrillators. Dieses Gerät ergänzt die Ausrüstung des Krankenwagens der Einheit. So können die Helfer bei Einsätzen auf Sanitätsdiensten oder größeren Einsät zen schneller und noch effizienter Hilfe leisten bei ei nem plötzlichen Herzstillstand. Die Helfer hoffen, dass das Gerät nie zum Einsatz kommen muss. Aber das Wissen, mit dem AED-Gerät besser für Notfälle gerüs tet zu sein, gibt ein Stück mehr Sicherheit. Bildunterschriften (v.l.n.r.): Bild 1:Sonja Stolle demonstrierte im Klinikum Oldenburg ein AED-Gerät. Bild 2: Die SEG-Wunstorf-Steinhuder Meer hat ein AED-Gerät angeschafft. Bild 3: In speziellen Kursen wird das notwendige Wissen ver mittelt. Bild 4:Hartmut Apeler verdankt einem AED-Gerät sein Leben. Apothekerin Doris Langer hatte es gespendet, Sonja Stolle übernahm die Einweisung. Bild 5:Ausbilder Frank Braun überreichte ein AED-Gerät Gün ter Mertins, Schulleiter am Jade Gymnasium. Bild 6:Ein weiteres Gerät spendete Doris Langer Cornelia Löber vom Sportverein Bürgerfelder TB. | Kurz vorgestellt. Julia Bunkus. Kommunikationsreferentin Julia Bunkus, geboren am 21. März 1974 in Lehrte, ledig, keine Kinder Die 33-jährige Kommunikationsreferentin des Regio nalverbandes Südniedersachsen hat nach ihrem Studi um der Sozialwissenschaften mit Schwerpunkt Publi zistik- und Kommunkationswissenschaften in Göttingen ein Volontariat bei einer evangelischen Hörfunkagen tur in Bayern absolviert. Der Kontakt zur Kirche war der Pastorentochter sozusagen in die Wiege gelegt wor den. Im Anschluss an ihr Volontariat arbeitete sie zwei Jahre als Redakteurin bei der Hörfunkagentur, anschlie ßend absolvierte sie eine Fortbildung zur MultimediaAssistentin. Im Süddeutschland hatte sie im Rahmen ihrer Bericht erstattung erste Kontakte zu den Johannitern geknüpft. Schon damals entstand der Wunsch nach aktiver Mit arbeit bei der JUH. Nachdem sie der Liebe wegen in ihre Heimat nach Hannover zurückgekehrt war, hörte sie von der Ausschreibung der Stelle als Kommunika tionsreferentin. „Für mich war sofort klar, dass ich das machen wollte.“ Die Dipl.-Sozialwirtin liebt die Geschwindigkeit. Im Sommer fährt sie leidenschaftlich gerne Inline-Skates, im Winter schnallt sie die Skier unter. Außerdem in teressiert sie sich sehr für Fußball. Ihre Wohnung in Hannover teilt sie sich außer mit ihrem Lebensgefährten mit Kira und Paul, den beiden Hauskatzen. |JO! intern Juni |2007 | 5 | Kurz gemeldet Aktuelles aus den Verbänden | Wunstorfer organisieren Osterfeuer zum 8. Mal Mehr als 50 Helferinnen und Helfer unterstützten Dienststellenleiter Bernd Stühmann vom Ortsverband Wunstorf bei der Organisation des 8. Wunstorfer Os terfeuers. Neben dem gesamten Landesvorstand nah men auch befreundete Verbände teil und feierten bis in den frühen Morgen. Die Johanniter-Jugend war mit einem eigenen Stand vertreten, organisierte Spiele und einen Luftballon-Wettbewerb. 6| | Volksbank-Stiftung fördert „Johann“ Die Stiftung der Volks bank Edewecht unter stützt den Aufbau des Spielmobils „Johann“ des Johanniter-Ortsverban des Edewecht mit 1500 Euro. Spielmobil-Initia tor Frank Komrowski (Foto, Mitte) nahm den Scheck jetzt aus der Hand des Stiftungsbeirats mit Christa Bohlken, Uwe Fichtner, Helmut Bischoff und Matthias Osterhues entgegen. Insgesamt fördert die Stiftung in diesem Jahr 13 Vereine, die Johanniter erhielten aus der Summe den größten Anteil. | Neue Dienststelle in Emden eröffnet Der Regionalverband Weser-Ems hat jetzt auch eine Dienststelle in Emden. Anfang Februar wurden die neu en Räume eingeweiht und werden zunächst vom Ortsver band Norden betreut. Angeboten wird vor allem die Aus bildung in Lebensrettenden Sofortmaßnahmen und in Erster Hilfe, aber auch Sanitätsdienste und Hausnotruf. www.juh-emden.de | Ehrenamtlicher Bundesvorstand besucht Deister Auf Einladung von Uwe Beyes, hauptamtlicher Vorstand im Regionalverband Niedersachsen Mitte, nutzte der ehrenamtliche Bundesvorstand Rainer Lensing die Ge legenheit, sich persönlich ein Bild von der umgebauten und frisch bezogenen Dienststelle zu verschaffen. Die ser Einladung folgte Lensing mit besonderem Interesse, hatte er sich doch zu seiner Zeit als ehrenamtlicher Regionalvorstand für eben diesen Umbau stark ge macht. Nachdem ihn Dienststellenleiter Christian Bau er durch die Räumlichkeiten geführt hatte, lobte Len sing das auf den Aufgabenschwerpunkt „Ausbildung“ zugeschnittene Raumkonzept sowie dessen budgetge treue Realisierung. Eine auf lange Sicht ausreichende Raumkapazität stand bei der Wahl der neuen Dienst stelle besonders im Vordergrund. Denn dank der im letzten Jahr erfolgreich durchgeführten AZWV-Zertifi | JO! intern Juni |2007 zierung ist der OV Deister durch die Bundesagentur für Arbeit berechtigt, Weiterbildungen durchzuführen, was eine stetige Ausweitung des Kursangebots verspricht. | Kommunikationskonzept In den Seminaren zum Kommunikationskonzept sind noch Plätze frei. Das Basis-Modul als Grundlage wird das nächste Mal am Dienstag, 16. Oktober, jeweils von 14:00 bis 18:00 Uhr angeboten. Das „1x1 der Werbung“ folgt jeweils am Tag nach dem Basis-Modul. Das „1x1 der Medienarbeit“ können Interessierte am Dienstag und Mittwoch, 17. und 18. Juli, sowie am Mittwoch und Donnerstag, 7. und 8. November, von 10:00 bis 18:00 Uhr lernen. Das Modul „Fundraising“ findet vom 20. bis 21. September statt. Bei entsprechendem Interesse kann noch ein zweiter Termin festgelegt werden. Weitere In fos unter http://www.johanniter-schule.de/kommkonzept oder bei [email protected]. | SEG jetzt mit Realistischer Unfalldarstellung Die Schnell-Einsatz-Gruppe (SEG) der Johanniter im Ortsverband Wunstorf-Steinhuder Meer hat jetzt eine Team für die Realistische Unfalldarstellung gegründet (RUD). Bei Übungen der Rettungsdienste und Feuer wehren der Region wird das Team den Opfern Wunden, Knochenbrüche und Verbren nungen schminken, um den Einsatzkräften eine möglichst realistische Übung unter Stress zu bieten. Leiterin Ka tharina Kentrat sucht noch Freiwillige, die sich an Übun gen als Opfer beteiligen. Ge fragt sind Personen aller Al tersstufen. | Celler Johanniter steigen aufs Pferd Die Johanniter im Ortsverband Celle bauen eine Reiter staffel auf. Die Retter zu Pferde sollen vor allem in un wegsamen Gelände und bei der Personensuche einge setzt werden. Neben der Sanitätsausbildung verfügen die Mitglieder der Reiterstaffel über Kenntnisse in Ers ter Hilfe am Pferd und im Gebrauch von Kompass, Kar te und Funkgerät. Im Sommer steht die Gelassenheits prüfung an. Infos gibt es bei Sven Heine, Leiter Ehren amt, Telefon 05141 19214. | Johanniter im Stadtjugendring Die Jugendgruppe der Johanniter des Ortsverbandes Cloppenburg ist jetzt Mitglied im Stadtjugendring ge worden. Damit hat die neu gegründete Gruppe die Möglichkeit, Fördergelder für besondere Aktionen zu beantragen. Geplant ist zum Beispiel, eine mittelalter liche Darstellungsgruppe aufzubauen, um den Kindern die Tradition der Johanniter nahe zu bringen. | SEG gewinnt 1. Wunstorfer Bierfassrollen Anlässlich des 100. Geburtstages des Rathauses in Wunstorf hatte die Werbegemeinschaft Wunstorf den ersten Bierfassrollwettbewerb ausgerufen. Die Helfer der Schnell-Einsatz-Gruppe und die Jugendlichen der Jo hanniter-Jugend waren bei dieser tollen Aktion dabei. Die Mannschaften des Bauhofes der Stadt Wunstorf, SP Battermann, Werbegemeinschaft, Feuerwehr, Jugend feuerwehr, Johanniter SEG und Johanniter-Jugend traten im Rennen auf Zeit gegeneinander an. Im spannenden Fi nale konnte sich das Team der Schnell-Einsatz-Gruppe gegen die Feuerwehr in einem Stechen durchsetzen. Die Jugendlichen der Johanniter-Jugend unterlagen im Ste chen um Platz 3 der Mannschaft von SP Battermann. Der erste Preis war ein 30-Liter-Fass Bier, das die Helfer stolz nach Hause trugen. Die Johanniter-Jugend freute sich über fünf Warengutscheine über je 20 Euro. | Neues Malbuch für Erst helfer von morgen In Zusammenarbeit mit dem K+L-Verlag aus Delmen horst hat die JohanniterUnfall-Hilfe ein Mal- und Verkehrsbuch neu aufgelegt. Das Buch wird kostenlos im Kursus „Ersthelfer von mor gen“ an Grundschulen ver teilt. Möglich wurde die Finanzierung durch das En gagement von 220 Sponsoren, zudem überreichte Ayse Gin (Foto, links) vom K+L-Verlag Ausbildungsleiterin Sonja Stolle einen Scheck in Höhe von 1300 Euro. | Pflege in Oldenburg sucht Rollstühle Der Ortsverband Oldenburg braucht dringend ge brauchte Rollstühle für die Ambulante Pflege. Wer ei nen Rollstuhl übrig hat und ihn gerne spenden würde, melde sich bei Pflegedienstleiter Ernst Kroeck, Telefon 0441 97190-80 oder [email protected]. Überzählige Rollstühle werden der Auslandshilfe des Ortsverbandes Nordenham zur Verfügung gestellt. | Hilfsdienste üben Zusammenarbeit Ein simulierter Unfall mit vier Verletzten brachte die Ret tungskräfte zum Schwitzen. Ein PKW lag auf der Seite. Ein zweiter stand quer davor, die Insassen schwer ver letzt und eingeklemmt. Nach der Befreiung mit Schere und Spreitzer durch die Feuerwehr versorgten die Ret tungskräfte des San-Zentrums der Bundeswehr und ein Rettungswagen der Johanniter die „Patienten“. Ohne Ankündigung war diese Übung von Karsten Koch von der Fliegerhorstfeuerwehr sowie Dr. Mohtadi und Cars ten Lempert vom San-Zentrum vorbereitet worden. Die Einsatzkräfte wurden von der Bundeswehr alarmiert, die Johanniter rückten aus der Wunstorfer Innenstadt an. Getestet wurde die Zusammenarbeit zwischen den Hilfsdiensten. | Landschlachterei spendet 300 Euro Eine Spende von 300 Euro hat jetzt Thomas Ströcker (Foto, rechts) von der Landschlachterei Georg Meinen in Edewecht der Johanniter-Unfall-Hilfe überreicht. Das Geld stammt aus dem Erlös des Bratwurstverkaufs während der Auto grammstunde mit Ra dio Bremen-Modera torin Uschi Nerke und wurde von der Land schlachterei aufgerun det. Den Scheck nahm Axel Appeldorn, Orts beauftragter der Ede wechter Johanniter, entgegen. | JO! intern nicht bekommen? Einfach abonnieren! Der beste Weg gegen versäumte JO!-Ausgaben ist das E-Mail-Abo. Gleich kostenlos bestellen! www.jo.juh-niedersachsen-bremen.de/abo | 7 Wir sind eine kreative Gruppe aus Medienschaffenden. Als Kompetenznetzwerk stehen wir den JohanniterVerbänden in Niedersachsen und Bremen bei deren Arbeit zur Seite. Kommunikation ist unsere Aufgabe und unsere Verpflichtung. Für unser Mitarbeiter- und Helfer-Magazin JO! intern suchen wir mehrere ehrenamtliche Redakteure (m/w) Sie kennen die Johanniter in Ihrer Region und möchten von ihnen auch berichten? Idealerweise haben Sie bereits Erfahrung im Texten, sind immer auf der Suche nach spannenden Themen und haben eine prägnante Schreibe? Und Sie können selbständig arbeiten? Dann sind sie bei uns richtig! Wir bieten Ihnen eine ehrenamtliche Herausforderung in einem Team voller Inspiration. Wir machen Sie fit für Ihre Tätigkeit und unterstützen Sie in Ihrer Arbeit. Kontaktieren Sie uns noch heute! Bitte bewerben Sie sich formlos, vielleicht sogar mit Beispielen Ihrer Arbeit, bei Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. Landesverband Niedersachsen/Bremen Redaktion JO! intern · Kabelkamp 5 · 30179 Hannover [email protected] |JO! intern Juni |2007 | Johanniter beteiligen sich an Typisierungsaktionen Leben retten durch Blut spenden – Hilfe für Leukämiekranke in Hannover und Oldenburg Leukämie ist eine schreckliche Krankheit. Sie führt zu einer Verminderung der Sauerstoff transportie renden roten Blutkörperchen und einer Beeinträchti gung des Immunsystems. Die Folgen sind Schwäche, Blässe und die Anfälligkeit für Infektionen mit Fieber und Blutungsneigung. Innere Organe wie Milz und Leber werden geschädigt. Akute Leukämie kann unbehandelt in wenigen Monaten zum Tod führen, Chronische Leukämien verlaufen meist über Jahre. In der Turnhalle des Birkenhofes im hannoverschen Kirchrode hatten Mitschülerinnen und Mitschüler von Corinna eine Typisierungsaktion auf die Beine gestellt, um mindestens 200 neue potenzielle Stammzellen spender registrieren zu lassen. Die Initiative wurde federführend von Corinnas Freundin, Ulania Blees, vorangetrieben. Organisiert und begleitet wurde das Vorhaben von der Deutschen Knochenmarksspender datei gGmbH (DKMS), vertreten durch Bagnu Yazici. Gleich zwei Mal beteiligten sich Mitglieder der Johan niter-Unfall-Hilfe in den vergangenen Monaten an Ty pisierungsaktionen zu gunsten an Leukämie erkrankter Jugendlicher. Ehrenamtliche Johan niter vom Ortsverband Hannover-Wasserturm sprangen bei einer Typi sierungsaktion für Co rinna Behrend ein. Die 16-Jährige erkrankte er neut an Leukämie. Nur eine Stammzellentrans Mitglieder des OV Oldenburg plantation kann ihr Le ließen sich selber typisieren. ben retten. Das Schülerteam, angehende Sozialassistenten an der Berufsfachschule Birkenhof, beteiligte sich nicht nur als Blutspender, sondern übernahm auch die bürokra tischen Aufgaben wie Eintragung der persönlichen Daten, das Einsammeln des Geldes – die Spender kön nen ihre Ersttypisierung mit 50 Euro unterstützen, weil die Krankenkassen laut Sozialgesetzbuch die an fallenden Kosten nicht übernehmen – und die Abgabe der Blutspende sowie die Verpflegung der Spender und Helfer. Die Johanniter erklärten sich kurzfristig bereit, ehren amtliche Helfer zu entsenden, die eine Blutentnahme vornehmen konnten. Corinna, die aufgrund eines Fie beranfalls an der Aktion nicht teilnehmen konnte, ist nach einer Heilung erneut an Leukämie erkrankt und | Der „Blutkrebs“ – wer es ganz genau wissen will Die Leukämie, mitunter auch als Blutkrebs bezeichnet, ist eine Erkrankung des blutbildenden Systems. Sie wur de 1845 erstmals von Rudolf Virchow beschrieben, der auch den Namen geprägt hat. Leukämien zeichnen sich durch stark vermehrte Bildung von weißen Blutkörper chen (Leukozyten) und vor allem ihrer funktionsun tüchtigen Vorstufen aus. Diese Leukämiezellen breiten sich im Knochenmark aus, verdrängen dort die übliche Blutbildung und treten in der Regel auch stark ver mehrt im peripheren Blut auf. Sie können Leber, Milz, Lymphknoten und weitere Organe infiltrieren und dadurch ihre Funktion beein trächtigen. Durch die Störung der Blutbildung kommt es zur Verminderung der normalen Blutbestandteile. Es entsteht eine Anämie durch Mangel an Sauerstoff trans portierenden roten Blutkörperchen (Erythrozyten), ein Mangel an blutungsstillenden Blutplättchen (Thrombo | JO! intern Juni |2007 zyten) und ein Mangel an funktionstüchtigen weißen Blutkörperchen (Leukozyten). Folgen sind Symptome wie Blässe, Schwäche, Blutungsneigung mit spontanen blauen Flecken und Petechien, Anfälligkeit für Infek tionen mit Fieber sowie geschwollene Lymphknoten, Milz- und Lebervergrößerung und manchmal Knochen schmerzen. Akute Leukämien sind lebensbedrohliche Erkrankungen, die unbehandelt in wenigen Wochen bis Monaten zum Tode führen. Chronische Leukämien ver laufen meist über mehrere Jahre und sind im Anfangs stadium häufig symptomarm. Grundlage der Behandlung von Leukämien ist die The rapie mit Zytostatika. Weitere Behandlungsprinzipien sind die Hochdosistherapie mit autologer Stammzell infusion und die allogene Knochenmark- bzw. Stamm zelltransplantation. Untergeordnete Bedeutung hat die prophylaktische oder therapeutische Strahlentherapie. (Quelle: www.wikipedia.de) leidet an Leukämie, auch Blutkrebs genannt. Seitdem kämpft der einst top fitte Sportler gegen die Krankheit. Der Oldenburger Mike Schnase hatte Glück. Für ihn wurde ein Spender gefunden. hat ohne passende Stammzellenspende keine Chance zu überleben. Die Johanniter im Ortsverband Oldenburg haben sich an einer Typisierungsaktion nicht nur beteiligt, son dern auch selber gespendet. Entsprechend dem Motto der Johanniter „Aus Liebe zum Leben“ ließen sich die Mitglieder bei der Deutschen Knochenmarksspender datei (DKMS) registrieren und ihr Blut untersuchen. „Es ist für uns Johanniter selbstverständlich, dass wir hel fen“, betont Christian Taubert, Ortsbeauftragter der Oldenburger Johanniter-Unfall-Hilfe. Am Anfang wunderte sich der 17-jährige Mike aus Ol denburg nur darüber, dass er sich ständig müde fühlte und häufig krank war. Doch bei der Untersuchung stellte sich heraus: der begeisterte Fußballer des VfL Oldenburg Bei einer Typisierung werden jedem Freiwilligen ab 18 Jahren fünf Milliliter Blut abgenommen, die später auf ihre Gewebewerte geprüft werden. Personalien und Proben werden getrennt voneinander archiviert. Erst wenn die Werte einer Probe mit denen eines Leukämie kranken übereinstimmen, wird der Spender nochmals eingeladen. Nach seiner erneuten Zustimmung werden ihm Stammzellen entnommen. Übrigens nicht aus dem Rückenmark, wie oft verbreitet wird, sondern als ganz harmloser Eingriff. Die Typisierung jedes Spenders kostet rund 50 Euro, die aus Spenden finanziert werden. Rund 1,5 Millionen Men schen sind bisher bei der DKMS registriert, ein geeig neter Spender ist jedoch schwer zu finden. „Die Chancen stehen eins zu mehreren Millionen“, sagt Sonja Siment schitsch vom Oldenburger Aktionsteam der DKSM. Doch der 17-jährige Mike hatte Glück. Für ihn wurde ein ge eigneter Spender gefunden. Allerdings nicht unter den 4326 Spendern während der Aktion in Oldenburg, son dern über die weltweite Suche der DKSM. Wer sich als Stammzellenspender registrieren lassen will, braucht nicht auf die nächste Typisierungsaktion zu warten. Es werden laufend Spender gesucht, die sich unter Telefon 0221 9405820 bei der DKMS melden können. Die Spende kann oft beim Hausarzt erfolgen. Weitere Informationen auch unter www.dkms.de. oder www.leukaemie-hilfe.de. | Kurz vorgestellt. Jurij Ils. Leiter Soziales Lernstudio. Jurij Ils, geboren am 25. August 1970 in Rugansk, geschieden, kei ne Kinder Die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen liegt dem Leiter des neu gegründeten Sozialen Lernstudios und ehrenamtlichen Ortsbeauftragten des frisch aus der Taufe gehobenen Ortsverbandes Wittmund sehr am Her zen. Wohin ihn auch immer sein Lebensweg führte, stets engagierte er sich für die jüngsten und schwächs ten Mitglieder der jeweiligen Gesellschaft. Und das sind fast überall die Kinder. Geboren und aufgewachsen ist Jurij Ils in Rugansk in der Ukraine. Anschließend ging er nach Russland und studierte Sozialpädagogik. Danach arbeitete er zwei Jahre als Lehrer für Kunst und Sport an einer Mittel schule in Bulajewo in Kasachstan. 1993 kam er als 23-Jähriger nach Deutschland und nahm die deutsche Staatsbürgerschaft an. Der Weg führte ihn ins friesische Wittmund. Dass es dort auf dem flachen Land nicht nur beschaulich ist, merkte Ils sofort. „Ich habe gesehen, dass viele Jugendliche ein fach nur auf der Straße abhingen“, erzählt er. Kurzer hand gründete er 1994 einen Sportverein und wurde im Rathaus vorstellig, um Hallenzeiten zu bekommen. Anschließend lief er durch die Straßen und „sammelte“ die jungen Menschen ein. Schon beim ersten Termin kamen mehr als 40 Interessierte. Zunächst nur Auslän der, später auch Deutsche. Heute hat der Verein 100 jugendliche und 30 erwachsene Mitglieder und stellt einen wichtigen Beitrag für die Integration von jungen Ausländern in die Gemeinschaft dar. Auch als Leiter des Sozialen Lernstudios, einer bisher einmaligen Einrichtung in Deutschland, wird er ehren amtlicher Vorsitzender des Vereins bleiben. |JO! intern Juni |2007 | 9 | Sieben Stiche statt Mittagsmenü Beherzter Menüservicefahrer rettet verletzten Kunden Nach einem Sturz lag Rentner Ernst Taler hilflos und stark blutend in seiner Wohnung. Der Umsicht des Menüservicefahrers vom Ortsverband Hannover-Leine hat es der 87-Jährige zu verdanken, dass er so rasch gefunden und versorgt werden konnte: Fritz Meier verschaffte sich umgehend Zutritt zu der Wohnung des Seniors, als dieser auf sein Klingeln nicht rea gierte, und forderte Hilfe an. 10| „Als Herr Taler über eine Minute nach meinem Klingeln noch nicht an die Haustür kam, bin ich durch den Garten gegangen und habe ein Fenster aufgedrückt – da hörte ich ihn schon rufen“, berichtet Fritz Meier, der den allein lebenden Senior seit vier Jahren mit dem mittäglichen Menü versorgt. Stark blutend lag der halbseitig gelähmte 87-Jährige, der gerade seine Wäsche aus dem Trockner holen wollte, in seinem Hobbyraum: „Ich mache meine Wäsche immer noch selbst“, erklärt der Rentner stolz, der sich weit gehend selbst ver sorgt und im Sommer seinen Garten genießt. Doch so ganz leicht gehen ihm die hauswirt schaftlichen Tätigkeiten nicht mehr von der Hand: So war der Der Menüservice-Fahrer Fritz Meier rettete seinem Kunden das Leben. wackelige, dreibeinige Schemel vor dem Trockner einfach umgefallen – und er mit ihm. „Zuerst dachte ich, er hätte sich den Hals aufgeschnitten!“, erinnert sich Meier an den Schreck. Der rasch entschlossene Retter half dem Unfallopfer auf und alarmierte den Notrufdienst der Johanniter, der den Senior umgehend ins Krankenhaus brachte – und dem blutbesudelten Retter ein neues Hemd besorgte. Dort wurden die beim Sturz am Kopf erlittenen Schnittwunden mit sieben Stichen genäht. Bereits am nächsten Tag konnte der Rentner in seine Wohnung zurückkehren. „Als erstes bedankte er sich bei mir und freute sich, dass ihm das Essen wie immer gut schmeckte!“, schmunzelt der 70-Jährige, der seinen Kunden bei seinem nächsten Besuch wieder bei guter Laune antraf. Seine Tour führt den ehrenamtlichen Helfer, der vor kurzem sein zehnjähriges Jubiläum bei den Johannitern gefeiert hat, von Langenhagen aus durch den Norden der Region Hannover. Seinen rund 40 Kunden auf dieser Tour ist er freundschaftlich verbunden. Natürlich schau te er nach Ernst Talers Sturz auch außerhalb seiner „Schicht“ herein und konnte sich vergewissern: Seinem Kunden geht es den Umständen entsprechend gut. Und der Sohn des ehemaligen Technikers hat umgehend dafür gesorgt, dass der Auslöser des Unglücks, der kippelige Schemel, durch einen massiven „Elefanten fuß“ ersetzt wurde! | Neues aus der Johanniter-Schule Ausbildung von Rettungssanitätern wird vereinheitlicht Die Rettungssanitäterausbildung, die sich seit 1977 in den Ländern und Organisationen über die Jahre hin weg unterschiedlich entwickelt hat, soll in Zukunft wieder einheitlich sein. Zugleich sehen Bildungsexper ten und Notfallmediziner die Notwendigkeit einer Aktualisierung der Ausbildung, da durch das derzeitige 520-Stunden-Programm keine suffiziente, den heu tigen Gegebenheiten des Rettungswesens entsprechen de Handlungskompetenz mehr vermittelt wird. Am 16. Mai 2007 traf sich daher eine vom Bund/Län derausschuss Rettungswesen initierte Arbeitsgruppe in der Johanniter-Schule Hannover. Die neun Bildungs fachleute der Hilfsorganisationen sowie die AG der Be rufsfeuerwehren erarbeiteten unter der Leitung des Niedersächsischen Innenministeriums eine Vorlage zu neuen (bundeseinheitlichen) Rahmenrichtlinien für die Rettungssanitäterausbildung. Im Mittelpunkt des Ent | JO! intern Juni |2007 Arbeitsgruppe Rettungssanitäterausbildung traf sich jetzt. wurfs steht der handlungs- und lernfeldorientierte Ansatz, der die Vermittlung von beruflichen Handlungs kompetenzen in den Vordergrund stellt. Dieses zeitge mäße Bildungskonzept, das bereits in anderen Gesund heitsfachberufen umgesetzt wird, soll als Grundlage für die weitere Fachdiskussion dienen. | Überraschung zum 20-jährigen Dienstjubiläum Thomas Mähnert ehrt Philip Rohmann Ohne Brigitte Neukam, vom Landes verband Niedersachsen/Bremen, hät te Philip Rohmann, Rettungsassis tent vom RTH Christoph 4, vermut lich niemandem verraten, dass er sein 20-jähriges Dienstjubiläum fei ern konnte. Nachdem Volker Hub rich aber vorab einen Wink aus dem Landesverband erhalten hatte, lock te der leitende Rettungsassistent das langjährige Besatzungsmitglied des Rettungshubschraubers unter dem Vorwand einer Dienstbesprechung aus dem Frei auf die Station an der Medizinischen Hochschule Hanno ver (MHH). Dort angekommen staun te „Pille“ nicht schlecht, als er neben seinen Kollegen auch den Landes vorstand Thomas Mähnert antraf. Philip Rohmann (vorne) ist seit 20 Jahren im Rettungsdienst der JohanniterMähnert bedankte sich bei dem 45Unfall-Hilfe tätig. jährigen Rettungsdienstmitarbeiter für seine Treue. Im Gepäck hatte er für den ambitionierten Eishockeyfan als Dankeschön sich für zehn Jahre im Katastrophenschutz. Nach seiner einen Gutschein für die kommenden Heimspiele der Tätigkeit auf der JUH-Rettungswache in Hannover Hannover Indians. wechselte der Laatzener 1988 in den Luftrettungsdienst. Mit dem Rettungshubschrauber Christoph 4 ist er bis Rohmann ist Vater von neun und elf Jahre alten Töch her zu über 8500 Einsätzen gestartet. Zu seinen spek tern, zu den Johannitern kam der leidenschaftliche takulärsten Einsätzen zählte die ICE-Katastrophe in Hobbykoch und Fan von herzhaftem Speisen 1977 über Eschede. „Ich bin nach all den Jahren sehr glücklich einen Erste-Hilfe-Kursus. Anschließend verpflichtete er darüber diesen Beruf ergriffen zu haben“, so Rohmann. | Johanniter-Jugend besucht ADAC-Rettungshubschrauber Christoph 26 lässt Kinderaugen leuchten Staunende Kinderaugen gab es beim Besuch der Jugend der Johanniter-Unfall-Hilfe des Ortsverbandes Jever land bei Christoph 26, dem Rettungshubschrauber der ADAC Luftrettung. Gemeinsam mit den Jugendleitern Jasmin Wohlförster, Christine Neumann und Michael Neumann hatte Michael Constapel von den Johanni tern den Besuch bei dem beim Krankenhaus Sander busch stationierten Hubschrauber organisiert. Pilot Uwe Quellhorst gab den 17 Johannitern zwischen sechs und 15 Jahren breitwillig Auskunft. Der Ret tungshubschrauber ist 3,35 Tonnen schwer und erreicht eine Spitzengeschwindigkeit von rund 250 Stunden kilometern. Die Kinder des Ortsverbandes Jeverland besuchten den Ret tungshubschrauber Christoph 26. |JO! intern Juni |2007 | 11 | Kurz gemeldet Personalien | Brüning und Hafermann offiziell eingeführt Ortsbeauftragte Monika Brüning und Ortspastorin Christa Hafermann wurden Ende April offiziell in ihre Ämter beim Ortsverband Wunstorf-Steinhuder Meer der Johanniter-Unfall-Hilfe eingeführt. Beide treten die Nachfolge von Harald Brandes an, der bisher beide Ämter innehatte. Brüning und Hafermann leiteten beide Ämter kommissarisch schon seit Mitte ver gangenen Jahres. Monika Brüning ist zudem im Bun despräsidium der Johanniter gewähltes Mitglied. Durch den Gottesdienst führte Regionalverbandspfar rer Jens Petersen. | Ernennungen im Ortsverband Aurich Wilfried Barysch, Regionalvorstand in Weser-Ems, hat Kevin Krüsmann (rechts) zum neuen Ausbildungsleiter im Orts verband Aurich ernannt. Gleichzeitig nahm Pastor Uwe Tat jes (links) von der Au richer Paulusgemeinde seine Ernennung zum Ortsverbandspastor an. Die offizielle Einführung durch den Regionalverbandspastor Achim Neubauer erfolgt am 15. Juli. | Jens Petersen neuer Regionalverbandspfarrer Pastor Jens Petersen ist neuer Regionalverbandspfarrer der Johanniter-Unfall-Hilfe im Regionalverband Nieder sachsen Mitte. Petersen wurde 1963 in Hannover ge boren und war zunächst als Pastor an der St. MarienKirche in Isernhagen tätig, seit vier Jahren ist er an der Epiphanias-Kirche am Sahlkamp. Seine Ernennung er folgte auf Vorschlag von Bundesvorstand Rainer Lensing. Er folgt Pastor Armin Wenzel nach. Zusammen mit Peter sen wurde Anika Fuhrmann als Regionaljugendleiterin eingeführt. | Rettungshunde wurden bei Flächensuche fündig Bernhard Bensmann mit Dina, Sylke Bensmann mit Paula, Gaby Dieckmeyer mit Scott und Ramona Schult mit Sahra haben die Rettungshundeprüfung für Flä chensuche bestanden. Die vier Johanniter aus Osna brück leisteten die Übungsaufgaben, zum Beispiel die Suche nach zwei Vermissten in einem 30 000 Quadrat meter großen Waldgebiet bei Dauerregen und Schnee fall, mit Bravour. | 82-Jähriger gewinnt bei Verlosaktion Siegfried Birschel hat eine der drei Reisen nach Mallorca gewonnen, die die Johanniter im Rahmen der Weihnachtsaktion Hausnotruf verlost haben. Für den | JO! intern Juni |2007 82-Jährigen und seine drei Jahre jüngere Gattin Bri gitte ist es kurz nach ihrer Goldenen Hochzeit die erste gemeinsame Auslandsreise. Den Preis überbrachte Jo achim von Both, Rechtsritter des Johanniterordens. | Oldenburger Johanniter verabschieden FSJlerin Mit einem Blumenstrauß hat Tho mas Oesterreich, stellvertretender Ortsbeauftragter der Oldenburger Johanniter, Kira Schwellenthin ver abschiedet. Die 20-Jährige hatte ein Freiwilliges Soziales Jahr bei der Johanniter-Unfall-Hilfe ge leistet und tritt jetzt ein MedizinStudium an der Universität in Göt tingen an. Als Ärztin will sie später in der Rechts- oder Notfallmedizin tätig werden. Bei der Wahl ihrer FSJOrganisation hat sie sich bewusst für die Johanniter entschieden. „Ich wollte in einer starken Organisation medizinisches Grundwissen für das Studium sammeln“, erzählt sie. | Herausgeber: Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. Landesverband Niedersachsen/Bremen Kabelkamp 5 30179 Hannover [email protected] | intern | Redaktion Stefan Greiber, Timo Brüning, Tanja Gehrs, Oliver S. Bruse, Frauke Engel, Kathrin Symens, Marc Lüpkemann | Fotos Stefan Greiber, Timo Brüning, Tanja Gehrs, Oliver S. Bruse, Marc Lüpkemann, Tina Düselder | Gestaltung und Satz Ilka Merkschien, Merkschien Mediengestaltung Diese Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb des Urheberrechtsgesetzes bedarf der Zustimmung des Herausgebers. Namentlich gekennzeichnete Beiträge stellen nicht in jedem Fall die Meinung der Redaktion dar. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos übernimmt die Redaktion keine Haftung. | www.jo.juh-niedersachsen-bremen.de