Informationen rund um die Uhr

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Informationen rund um die Uhr
|intern
Juni | 2007
Mitarbeiter- und Helfermagazin der Johanniter-Unfall-
Hilfe e.V. im Landesverband Niedersachsen/Bremen
Informationen rund um die Uhr
Zahl der Anrufe beim Servicecenter steigt
Seit einigen Monaten ist das Ser­
vice­center für den Landesverband
Niedersachsen/Bremen mit den
Stand­­orten in Oldenburg und Han­
no­­ver aufgeschaltet. Es ergänzt die
gute Arbeit der Ortsverbände vor
Ort und verbessert den Rund-umdie-Uhr-Service für Interessenten,
Kunden und Mitglieder.
Die Servicecenter nehmen die Anrufe
entgegen, die direkt über die kosten­
lose Servicenummer 0800 0019214
eingehen oder über die Weiterschal­
tung aus den Ortsverbänden kommen.
Auf dem Display erscheint der jewei­
lige Ortsverband, sodass die Mitar­
beiterinnen und Mitarbeiter stets wis­
sen, woher der Anruf kommt.
„Die Akzeptanz ist sehr gut“, betont
Jutta Then (rechts), Leiterin des Ser­
vice­centers für Weser-Ems und
­Bre­­men-Ver­den. Aus dem Regional­
verband We­­­ser-­­Ems sind alle 18 Orts­
­verbän­de aufgeschaltet, aus Bre­­­­men-
Verden sind fünf von acht mit ­da­­bei.
Die anderen folgen in den nächs­­­­­­­ten
Wochen. Im März erreichten alleine
aus dem Bereich Weser-Ems rund
1500 Anrufe das Servicecenter. Nach­
­­­­dem sich der Regionalverband Bre­­­­
men-Verden Mitte April zu­­ge­­schal­­­tet
hat, erhöht sich die Zahl der Anrufe
ständig. Etwa die Hälfte der Anrufer
interessiert sich für den Be­­reich Aus­
bildung, gefolgt von Menüservice,
Haus­­­­­­notruf, Pflege und Fahrdienst.
Der Standort Hannover ist 24 Stun­
den für die Regionalverbände Nie­
dersachsen Mitte, Harz-Heide und
Südniedersachsen zuständig. Im März
wurden rund 5600 Anrufe entgegen
genommen. Die meisten Anfragen be­­
treffen die Bereiche Hausnotruf und
Menüservice, dicht gefolgt von An­­
meldungen für Erste-Hilfe-Kurse.
­Ju­­l­­­ia Marheine (links), Leiterin des
Servicecenters in Hannover, betont
die gute Zusammenarbeit mit den
Regional- und Ortsverbänden.
| Diesmal im JO! intern
Schutzengel
gesucht
ADAC und
Johanniter wollen
Unfallzahlen
senken | Seite 3
Ein Stromstoß für das Leben
Johanniter bauen Netzwerk mit
AED-Geräten auf | Seite 4-5
Hilfe für Leukämie-Kranke
Unterstützung bei Typisierungs­
aktionen bietet Hoffnung | Seite 8-9
Sieben Stiche statt Essen
Menüservice-Fahrer rettet 87Jährigen nach Sturz | Seite 10
| Regionalverband Bremen-Verden
| Editorial
Stefan Greiber
Kommunikationsreferent
Liebe Johanniterinnen,
Liebe Johanniter,
mit diesem JO! intern kommen gleich zwei wesent­
liche Änderungen auf die Leser zu. Zum einen liegt
erstmals seit rund zwei Jahren die Mitarbeiterzei­
tung der Johanniter-Unfall-Hilfe im Landesverband
Niedersachsen/Bremen wieder in gedruckter Form
vor. „Schuld“ daran sind Sie, liebe Leser. Denn bei
der Leserumfrage während des Landeswettkampfes
hat sich die überwiegende Zahl der Teilnehmer da­­
für ausgesprochen, den JO! intern zukünftig wieder
ge­­druckt und nicht nur als PDF auszuliefern.
2|
Die Mitarbeiterzeitung hat sich in den vergangenen
Jahren zu einem beliebten Kommunikationsmittel
entwickelt, um regionalverbandsübergreifend über
die vielfältigen Aktivitäten der Johanniter zu infor­
mieren.
Bernhard Gätjen
neuer ehrenamtlicher
Regionalvorstand
Bernhard Gätjen, bislang Vorsitzender der Johanni­
ter-Hilfsgemeinschaft in Bremen und Ordensritter
der Johanniter, ist seit dem 1. Mai ehrenamtlicher
Regionalvorstand in Bremen-Verden und wird nach
einer Einarbeitungsphase Eckhart Freiherr von Mar­
schall in seinem Amt ersetzen. Gätjen freut sich auf
die Aufgabe, den hauptamtlichen Vorstand Peter
Behrmann zu unterstützen.
Der Bremer Rechtsanwalt hält ehrenamtliches bürger­
schaftliches Engagement für eine wichtige Aufgabe,
um soziale wie kulturelle Aktivitäten und Einrichtun­
gen weiterhin gewährleisten und ausbauen zu können.
„Für mich ist der Inhalt wichtig. Und ich verstehe mich
gut mit meinem künftigen ‚Sparringspartner’ Behr­
mann und den Johannitern“, erklärt der Bremer, der
sich mit den aktuellen Themen bei den Johannitern
aus­einander setzen und im operativen Geschäft – bei­
spiels­weise der Personalauswahl – klar zielorientierte
Anregungen geben möchte.
Die zweite Änderung ist eine Personalie. Markus
Wedemeyer hat als Teamleiter Neue Medien so viel
um die Ohren, dass er die Redaktionsleitung des JO!
intern abgeben wollte. Denn das Internet nimmt
immer mehr Zeit in Anspruch, außerdem hat er – so
ganz nebenbei – sein Medizinstudium abgeschlos­
sen. Dafür gratuliere ich ihm an dieser Stelle noch­
mals ganz herzlich und danke ihm für seine lang­
jährige Mitarbeit.
Ab dieser Ausgabe bin ich als Kommunikationsre­
ferent des Regionalverbandes Weser-Ems verant­
wortlich für die Redaktion des JO! intern. Unter­
stützt von meinen Kollegen in den anderen Regio­
nal­verbänden sowie den anderen Mitgliedern des
Re­­­­dak­­tions­­teams werde ich versuchen, die gute Ar­­
beit von Markus Wedemeyer fortzusetzen. Ich freue
mich schon auf Kritik und Anregungen von Ihnen,
liebe Leserinnen und Leser, und verbleibe
herzlichst
Ihr Stefan Greiber
| JO! intern Juni |2007
Neuer ehrenamtlicher Regionalvorstand in Bremen-Verden:
Bernhard Gätjen
Bis April 2007 hat der 51-Jährige drei Jahre lang die
Johanniter-Hilfsgemeinschaft als Vorsitzender geleitet
und wird sich auch weiterhin für die bislang dort
be­treuten Projekte einsetzen. Gätjen hat in Lausanne
und Freiburg Philosophie und Rechtswissenschaften
studiert, sein Referendariat in Hamburg absolviert und
arbeitet seitdem in einer größeren Sozietät in einer
Anwaltskanzlei in Bremen. Der verheiratete Vater von
drei Kindern liebt Musik, Konzerte und seine morgend­
lichen Spaziergänge mit dem Hund um den See.
| „Ich bin dein Schutzengel“
Verkehrssicherheitsprojekt mit dem ADAC
Die Johanniter unterstützen das Schutzengel-Projekt
und steigen als Partner des ADACs mit ein. Gemein­
sam rufen die Organisationen Jugendliche zwischen
16 und 24 Jahren auf, Schutzengel für ihre Altersge­
nossen zu werden.
In dem Schutzengel-Projekt des ADACs, der nieder­
sächsischen Landjugend und der Johanniter-UnfallHilfe geht es darum, andere von Dummheiten wie Au­
tofahren unter Alkohol- oder Drogeneinfluss ab­zuhalten
und da­­­mit alle, sich selbst und eigentlich Unbeteiligte
zu schützen.
Mit diesem Projekt gibt es bereits Erfahrungen im Land­
kreis Soltau-Fallingbostel: Dort ernannte der Landrat
alle Mädchen und jungen Frauen zu Schutzengeln und
hatte damit Erfolg. Zuvor waren in drei Jahren 27 jun­
ge Leute im Straßenverkehr umgekommen, seit 2004
„nur“ noch acht. Dies sind immer noch acht Todesopfer
zu viel, aber der Trend ist deutlich erkennbar. Dieser
zeigt, dass diese Art der Präven­tion und Auf­­­klä­rung
funk­­­­­tio­niert.
Viele Jugendliche wissen, wie schwie­­­rig solche Situati­
onen sind: Man erkennt, dass ein Freund oder Bekann­
ter nicht mehr fah­ren sollte. Aber dies ihm klar zu ma­
chen, verlangt Mut und Selbstbewusstsein. Wer will
schon als Spaßbremse oder Spielverderber gelten? Bleibt
man hart, setzt man sogar die Freundschaft oder die
Beziehung aufs Spiel. Doch wenn man nichts tut, kann
es zu spät sein, und dieses Wissen trägt man dann sein
Leben lang mit sich rum. Wegsehen schützt nicht vor
Verantwortung.
Wer sich registrieren lässt, erhält einen Ausweis per Post.
Damit wird das Engagement bei einigen Förderern wie
Kleidergeschäften, Freizeiteinrichtungen und Diskos mit
Rabatten belohnt. Mit dabei ist zum Beispiel der Heide
Park Soltau. Außerdem informieren die Internetseite
und ein Newsletter über die bundesweite Schutz­­­­engelGemeinschaft. Alle Schutzengel sind Teil einer gro­­­ßen
Gemeinschaft, die einmal im Jahr zu einer gro­­ßen Par­
ty einlädt.
Wer noch mehr wissen oder sich gleich als Schutz­
engel anmelden möchte, geht auf die Web­­­­site
www.ich-bin-dein-schutzengel.de.
Ortsbeauftragte, Dienststellenleiter oder Fachbe­
reichs­leiter, die daran interessiert sind, dass zu die­
sem Thema jemand in ihrem Verband referiert, schicken eine E-Mail an folgende Adresse:
[email protected].
|JO! intern Juni |2007
| 3
| Oldenburger Johanniter bauen Netzwerk mit AED-Geräten auf
Ein Stromstoß für das Leben
4|
Es sollte ein lustiger Abend werden. Am 8. Oktober
sah sich Hartmut Apeler das Fußballeuropameis­
terschafts-Qualifikationsspiel zwischen Deutschland
und Georgien an. Anschließend folgte er seiner Frau
in die Liebfrauenschule, in der ein Fest zugunsten
des Fördervereins der Schule stattfand. Mitten in
der Unterhaltung brach er plötzlich mit einem Herz­
kammerflimmern zusammen. „Ich habe nicht einmal
mehr den Aufprall mitbekommen“, erzählt er. Das
er von diesem Ereignis überhaupt berichten kann,
hat er einem AED-Gerät (Automatische Externe De­­
fi­­brillation) zu verdanken. Wäre dies Gerät an der
Schule nicht vorhanden gewesen, wäre Apeler am
so genannten „Plötzlichen Herztod“ gestorben.
Jährlich sterben rund 130 000 Menschen an dem so
ge­­­­­­­nannten „Plötzlichen Herztod“, dem Herzkammer­
flim­mern. Dabei gerät das Herz aus dem Takt, schlägt
un­­kon­­­­­­trolliert und ermüdet nach wenigen Minuten. Es
kommt zum Herzstillstand. Selbst bei sofort eingesetz­
ter Erster Hilfe mit Herzmassage beträgt die Über­
lebens­rate weniger als acht Prozent. Jede untätige Mi­­
nute ver­­­­mindert die Überlebenschance um zehn Pro­
zent.
Bei Einsatz eines AED-Gerätes hingegen liegt die Über­
lebensrate bei mehr als 60 Prozent. Dabei ist es notwen­
dig, dass das Gerät innerhalb der ersten vier Minuten bei
dem Patienten ist, sonst führt die mangelnde Versor­
gung mit Sauerstoff zu irreparablen Hirnschäden.
Herzkammerflimmern kann jeden treffen. Auch junge
und scheinbar gesunde Menschen sind betroffen. Die
Gefahr steigt bei körperlicher Anstrengung in Verbin­
dung mit Fieber, mit zunehmendem Alter, in Verbin­
dung mit Alkohol und fettem Essen, in Stresssituatio­
nen oder bei Dehydration (Verlust von Wasser, aus dem
ein Zustand von Austrocknung resultiert).
| JO! intern Juni |2007
Die Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) in Oldenburg ist
zurzeit bemüht, mithilfe von Partnern die möglichst
flächendeckende Versorgung mit AED-Geräten zu er­­
reichen. Dabei schaffen die Partner die Geräte an, die
Johanniter übernehmen die Einweisung der Ersthelfer.
Alleine in Oldenburg konnten mit von den Johannitern
vermittelten Geräten in den vergangenen Monaten
vier Menschen vor dem Tod gerettet werden. Viele
andere hatten nicht dieses Glück.
In den vergangenen Monaten konnten mehrfach AEDGeräte an verschiedenen Organisationen vermittelt
wer­­­­­­­den. Unterstützt von Sponsoren wurden Geräte
unter anderem an die Lamberti-Schule, das Jade-Gym­
nasium in Jaderberg, dem Sportverein Bürgerfelder TB
und vielen mehr überreicht.
Um das Thema noch bekannter zu machen, haben die
Johanniter in Zusammenarbeit mit dem Herzzentrum des
Klinikums Oldenburg zwei Aktionstage zum Thema „Herz­
­­­kammerflimmern“ durchgeführt. Der erste Tag rich­­tete
sich vor allem an die Sicherheitsbeauftragten, Betriebsund Ersthelfer, Betreuer von Sportgruppen und anderen.
„Die wenigsten wissen, dass laut Berufsgenossenschaft­
licher Verordnung (BGV A1) in jedem Betrieb mindes­tens
zehn Prozent aller anwesenden Mitarbeiter einen ErsteHilfe-Schein vorweisen muss“, erklärt Frank Braun,
Ausbilder bei der Johanniter-Unfall-Hilfe. Auch bei klei­
neren Unternehmen muss stets mindes­tens ein Ersthel­
fer anwesend sein. „Das bedeutet, dass in einem Be­­trieb
mit nur drei Mitarbeitern auch zu­­mindest einer diesen
Kurs absolviert haben muss“, so Braun weiter.
Am zweiten Tag waren alle Interessierten eingeladen,
sich über die Wichtigkeit von AED-Geräten zu überzeu­
gen und das Herzkatheterlabor zu besuchen. „Wir wollen
auch ein Stück weit die Scheu vor dem Gerät abbau­
en“, erklärt Frank Braun. AED-Geräte seien kinderleicht
zu bedienen, Fehlbehandlungen sind ausgeschlossen.
„Liegt kein Herzkammerflimmern vor, löst das Gerät
kei­nen Schock aus“, betont Braun. Ein gutes Gerät
kostet we­­­niger als 2000 Euro und steigert die Überle­
benschance von acht auf mehr als 60 Prozent. Gut
angelegtes Geld.
Auch die Helfer der Schnell-Einsatz-Gruppe des Orts­
verbandes Wunstorf-Steinhuder Meer freuen sich über
die Anschaffung eines neuen Automatischen Externen
Defibrillators. Dieses Gerät ergänzt die Ausrüstung des
Krankenwagens der Einheit. So können die Helfer bei
Einsätzen auf Sanitätsdiensten oder größeren Einsät­
zen schneller und noch effizienter Hilfe leisten bei ei­­
nem plötzlichen Herzstillstand. Die Helfer hoffen, dass
das Gerät nie zum Einsatz kommen muss. Aber das
Wissen, mit dem AED-Gerät besser für Notfälle gerüs­
tet zu sein, gibt ein Stück mehr Sicherheit.
Bildunterschriften (v.l.n.r.):
Bild 1:Sonja Stolle demonstrierte im Klinikum Oldenburg ein
AED-Gerät.
Bild 2: Die SEG-Wunstorf-Steinhuder Meer hat ein AED-Gerät
angeschafft.
Bild 3: In speziellen Kursen wird das notwendige Wissen ver­­­
mittelt.
Bild 4:Hartmut Apeler verdankt einem AED-Gerät sein Leben.
Apothekerin Doris Langer hatte es gespendet, Sonja
Stolle übernahm die Einweisung.
Bild 5:Ausbilder Frank Braun überreichte ein AED-Gerät Gün­­
ter Mertins, Schulleiter am Jade Gymnasium.
Bild 6:Ein weiteres Gerät spendete Doris Langer Cornelia
Löber vom Sportverein Bürgerfelder TB.
| Kurz vorgestellt. Julia Bunkus. Kommunikationsreferentin
Julia Bunkus, geboren am
21. März 1974 in Lehrte,
ledig, keine Kinder
Die 33-jährige Kommunikationsreferentin des Regio­
nal­verbandes Südniedersachsen hat nach ihrem Studi­
um der Sozialwissenschaften mit Schwerpunkt Publi­
zistik- und Kommunkationswissenschaften in Göttingen
ein Volontariat bei einer evangelischen Hörfunkagen­
tur in Bayern absolviert. Der Kontakt zur Kirche war der
Pas­toren­­tochter sozusagen in die Wiege gelegt wor­
den. Im Anschluss an ihr Volontariat arbeitete sie zwei
Jahre als Redakteurin bei der Hörfunkagentur, anschlie­
ßend absolvierte sie eine Fortbildung zur MultimediaAssis­tentin.
Im Süddeutschland hatte sie im Rahmen ihrer Bericht­
erstattung erste Kontakte zu den Johannitern geknüpft.
Schon damals entstand der Wunsch nach aktiver Mit­
arbeit bei der JUH. Nachdem sie der Liebe wegen in
ihre Heimat nach Hannover zurückgekehrt war, hörte
sie von der Ausschreibung der Stelle als Kommunika­
tionsreferentin. „Für mich war sofort klar, dass ich das
machen wollte.“
Die Dipl.-Sozialwirtin liebt die Geschwindigkeit. Im
Sommer fährt sie leidenschaftlich gerne Inline-Skates,
im Winter schnallt sie die Skier unter. Außerdem in­
teressiert sie sich sehr für Fußball. Ihre Wohnung in
Hannover teilt sie sich außer mit ihrem Lebensgefährten
mit Kira und Paul, den beiden Hauskatzen.
|JO! intern Juni |2007
| 5
| Kurz gemeldet
Aktuelles aus den Verbänden
| Wunstorfer organisieren Osterfeuer zum 8. Mal
Mehr als 50 Helferinnen und Helfer unterstützten
Dienststellenleiter Bernd Stühmann vom Ortsverband
Wunstorf bei der Organisation des 8. Wunstorfer Os­
terfeuers. Neben dem gesamten Landesvorstand nah­
men auch befreundete Verbände teil und feierten bis in
den frühen Morgen. Die Johanniter-Jugend war mit
einem eigenen Stand vertreten, organisierte Spiele und
einen Luftballon-Wettbewerb.
6|
| Volksbank-Stiftung
fördert „Johann“
Die Stiftung der Volks­­­
bank Edewecht unter­
stützt den Aufbau des
Spielmobils „Johann“ des
Johanniter-Orts­­­ver­ban­
des Edewecht mit 1500
Eu­ro. Spielmobil-Ini­­­tia­
tor Frank Komrowski (Foto, Mitte) nahm den Scheck
jetzt aus der Hand des Stiftungsbeirats mit Chris­ta
Bohl­­ken, Uwe Fichtner, Helmut Bischoff und Mat­thias
Osterhues ent­gegen. Insgesamt fördert die Stiftung in
diesem Jahr 13 Vereine, die Johanniter erhielten aus
der Summe den größten Anteil.
| Neue Dienststelle in Emden eröffnet
Der Regionalverband Weser-Ems hat jetzt auch eine
Dienst­­­stelle in Emden. Anfang Februar wurden die neu­
en Räume eingeweiht und werden zunächst vom Ortsver­
band Norden betreut. Angeboten wird vor allem die Aus­
­­­bildung in Lebensrettenden Sofortmaßnahmen und in
Erster Hilfe, aber auch Sanitätsdienste und Hausnotruf.
www.juh-emden.de
| Ehrenamtlicher Bundesvorstand besucht Deister
Auf Einladung von Uwe Beyes, hauptamtlicher Vorstand
im Regionalverband Niedersachsen Mitte, nutzte der
ehrenamtliche Bundesvorstand Rainer Lensing die Ge­
legenheit, sich persönlich ein Bild von der umgebauten
und frisch bezogenen Dienststelle zu verschaffen. Die­
ser Einladung folgte Lensing mit besonderem Interesse,
hatte er sich doch zu seiner Zeit als ehrenamtlicher
Regionalvorstand für eben diesen Umbau stark ge­
macht. Nachdem ihn Dienststellenleiter Chris­tian Bau­
er durch die Räumlichkeiten geführt hatte, lobte Len­
sing das auf den Aufgabenschwerpunkt „Ausbildung“
zugeschnittene Raumkonzept sowie dessen budgetge­
treue Realisierung. Eine auf lange Sicht ausreichende
Raumkapazität stand bei der Wahl der neuen Dienst­
stelle besonders im Vordergrund. Denn dank der im
letzten Jahr erfolgreich durch­­geführten AZWV-Zertifi­
| JO! intern Juni |2007
zierung ist der OV Deister durch die Bundesagentur für
Arbeit berechtigt, Weiterbildungen durchzuführen, was
eine stetige Ausweitung des Kursangebots verspricht.
| Kommunikationskonzept
In den Seminaren zum Kommunikationskonzept sind
noch Plätze frei. Das Basis-Modul als Grundlage wird
das nächste Mal am Dienstag, 16. Oktober, jeweils von
14:00 bis 18:00 Uhr angeboten. Das „1x1 der Werbung“
folgt jeweils am Tag nach dem Basis-Modul. Das „1x1
der Medienarbeit“ können Interessierte am Dienstag ­­­
und Mittwoch, 17. und 18. Juli, so­­­wie am Mittwoch und
­Donnerstag, 7. und 8. No­­­vember, von 10:00 bis 18:00 Uhr
lernen. Das Modul „Fundraising“ findet vom 20. bis
21. Sep­­­­tember statt. Bei entsprechen­dem Interesse kann
noch ein zweiter Termin festgelegt werden. Weitere In­
fos unter http://www.johanniter-schule.de/kommkonzept
oder bei [email protected].
| SEG jetzt mit Realistischer Unfalldarstellung
Die Schnell-Einsatz-Gruppe (SEG) der Johanniter im
Ortsverband Wunstorf-Steinhuder Meer hat jetzt eine
Team für die Realistische Unfalldarstellung gegründet
(RUD). Bei Übungen der Rettungsdienste und Feuer­
wehren der Region wird das Team den Opfern Wunden,
Knochenbrüche und Verbren­
nungen schminken, um den
Einsatzkräften eine möglichst
realistische Übung unter
Stress zu bieten. Leiterin Ka­
tharina Kentrat sucht noch
Frei­willige, die sich an Übun­­­
gen als Opfer beteiligen. Ge­
fragt sind Perso­nen aller Al­
tersstufen.
| Celler Johanniter steigen aufs Pferd
Die Johanniter im Ortsverband Celle bauen eine Reiter­
staffel auf. Die Retter zu Pferde sollen vor allem in un­
wegsamen Gelände und bei der Personensuche einge­
setzt werden. Neben der Sanitätsausbildung verfügen
die Mitglieder der Reiterstaffel über Kenntnisse in Ers­
ter Hilfe am Pferd und im Gebrauch von Kompass, Kar­
te und Funkgerät. Im Sommer steht die Gelassenheits­
prüfung an. Infos gibt es bei Sven Heine, Leiter Ehren­
amt, Telefon 05141 19214.
| Johanniter im Stadtjugendring
Die Jugendgruppe der Johanniter des Ortsverbandes
Cloppenburg ist jetzt Mitglied im Stadtjugendring ge­
worden. Damit hat die neu gegründete Gruppe die
Möglichkeit, Fördergelder für besondere Aktionen zu
beantragen. Geplant ist zum Beispiel, eine mittelalter­
liche Darstellungsgruppe aufzubauen, um den Kindern
die Tradition der Johanniter nahe zu bringen.
| SEG gewinnt 1. Wunstorfer Bierfassrollen
Anlässlich des 100. Geburtstages des Rathauses in
Wunstorf hatte die Werbegemeinschaft Wunstorf den
ersten Bierfassrollwettbewerb ausgerufen. Die Helfer
der Schnell­­­-Einsatz-Gruppe und die Jugendlichen der Jo­
han­niter-Jugend waren bei dieser tollen Aktion dabei.
Die Mannschaften des Bauhofes der Stadt Wunstorf, SP
Battermann, Werbegemeinschaft, Feuerwehr, Ju­gend­
feuerwehr, Johanniter SEG und Johanniter-Jugend traten
im Rennen auf Zeit gegeneinander an. Im spannen­den Fi­
nale konnte sich das Team der Schnell-Einsatz-Gruppe
gegen die Feuerwehr in einem Stechen durchsetzen. Die
Jugendlichen der Johanniter-Jugend unterlagen im Ste­
chen um Platz 3 der Mannschaft von SP Battermann.
Der erste Preis war ein 30-Liter-Fass Bier, das die Helfer
stolz nach Hause trugen. Die Johanniter-Jugend freute
sich über fünf Warengutscheine über je 20 Euro.
| Neues Malbuch für Erst­
helfer von morgen
In Zusammenarbeit mit dem
K+L-Verlag aus Del­­­­­­men­
horst hat die JohanniterUnfall-­­Hilfe ein Mal- und
Ver­­­­kehrs­­­buch neu aufgelegt.
Das Buch wird kostenlos im
Kursus „Ersthelfer von mor­
gen“ an Grundschulen ver­
teilt. Möglich wurde die Fi­nanzierung durch das En­
gagement von 220 Spon­soren, zudem überreichte Ayse
Gin (Foto, links) vom K+L-Verlag Ausbildungsleiterin
Sonja Stolle einen Scheck in Höhe von 1300 Euro.
| Pflege in Oldenburg sucht Rollstühle
Der Ortsverband Oldenburg braucht dringend ge­
brauchte Rollstühle für die Ambulante Pflege. Wer ei­
nen Rollstuhl übrig hat und ihn gerne spenden würde,
melde sich bei Pflegedienstleiter Ernst Kroeck, Telefon
0441 97190-80 oder [email protected].
Überzählige Rollstühle werden der Auslandshilfe des
Ortsverbandes Nordenham zur Verfügung gestellt.
| Hilfsdienste üben Zusammenarbeit
Ein simulierter Unfall mit vier Verletzten brachte die Ret­
tungskräfte zum Schwitzen. Ein PKW lag auf der Seite.
Ein zweiter stand quer davor, die Insassen schwer ver­
letzt und eingeklemmt. Nach der Befreiung mit Schere
und Spreitzer durch die Feuerwehr versorgten die Ret­
tungskräfte des San-Zentrums der Bundeswehr und ein
Rettungswagen der Johanniter die „Patienten“. Ohne
Ankündigung war diese Übung von Karsten Koch von
der Fliegerhorstfeuerwehr sowie Dr. Mohtadi und Cars­
ten Lempert vom San-Zentrum vorbereitet worden. Die
Einsatzkräfte wurden von der Bundeswehr alarmiert,
die Johanniter rückten aus der Wunstorfer Innenstadt
an. Getestet wurde die Zusammenarbeit zwischen den
Hilfsdiensten.
| Landschlachterei spendet 300 Euro
Eine Spende von 300 Euro hat jetzt Thomas Ströcker
(Foto, rechts) von der Landschlachterei Georg Mei­­nen
in Edewecht der Johanniter-Unfall-Hilfe überreicht.
Das Geld stammt aus dem Erlös des Bratwurstverkaufs
wäh­­­­­­rend der Auto­
gramm­stunde mit Ra­­
dio Bremen-Mo­­­­­­­de­­ra­
torin Uschi Ner­­ke und
wurde von der Land­­­­­­­
schlach­terei auf­­­­­­­­­ge­­­­run­
det. Den Scheck nahm
Axel Ap­peldorn, Orts­­­
beauf­­­­­trag­­­­ter der Ede­­
wechter Jo­han­ni­ter,
ent­­­­­­­­gegen.
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| 7
Wir sind eine kreative Gruppe aus Medienschaffenden.
Als Kompetenznetzwerk stehen wir den JohanniterVerbänden in Niedersachsen und Bremen bei deren
Arbeit zur Seite. Kommunikation ist unsere Aufgabe
und unsere Verpflichtung.
Für unser Mitarbeiter- und Helfer-Magazin JO! intern
suchen wir mehrere ehrenamtliche
Redakteure (m/w)
Sie kennen die Johanniter in Ihrer Region und
möchten von ihnen auch berichten? Idealerweise
haben Sie bereits Erfahrung im Texten, sind immer auf
der Suche nach spannenden Themen und haben eine
prägnante Schreibe? Und Sie können selbständig
arbeiten? Dann sind sie bei uns richtig! Wir bieten
Ihnen eine ehrenamtliche Herausforderung in einem
Team voller Inspiration. Wir machen Sie fit für Ihre
Tätigkeit und unterstützen Sie in Ihrer Arbeit.
Kontaktieren Sie uns noch heute!
Bitte bewerben Sie sich formlos, vielleicht sogar mit
Beispielen Ihrer Arbeit, bei
Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.
Landesverband Niedersachsen/Bremen
Redaktion JO! intern · Kabelkamp 5 · 30179 Hannover
[email protected]
|JO! intern Juni |2007
| Johanniter beteiligen sich an Typisierungsaktionen
Leben retten durch Blut spenden – Hilfe für
Leukämiekranke in Hannover und Oldenburg
Leukämie ist eine schreckliche Krankheit. Sie führt
zu einer Verminderung der Sauerstoff transportie­
renden ro­­ten Blutkörperchen und einer Beeinträchti­
gung des Immunsystems. Die Folgen sind Schwäche,
Blässe und die Anfälligkeit für Infektionen mit Fieber
und Blutungsneigung. Innere Organe wie Milz und
Leber werden geschädigt. Akute Leukämie kann
unbehandelt in wenigen Monaten zum Tod führen,
Chronische Leukämien verlaufen meist über Jahre.
In der Turnhalle des Birkenhofes im hannoverschen
Kirchrode hatten Mitschülerinnen und Mitschüler von
Corinna eine Typisierungsaktion auf die Beine gestellt,
um mindestens 200 neue potenzielle Stammzellen­
spender registrieren zu lassen. Die Initiative wurde
federführend von Corinnas Freundin, Ulania Blees,
vorangetrieben. Organisiert und begleitet wurde das
Vorhaben von der Deutschen Knochenmarksspender­
datei gGmbH (DKMS), vertreten durch Bagnu Yazici.
Gleich zwei Mal beteiligten sich Mitglieder der Johan­
niter-Unfall-Hilfe in den vergangenen Monaten an Ty­­
pi­­sie­rungsaktionen zu­­­
guns­­­­­ten an Leukämie
erkrankter Jugendlicher.
Ehrenamtliche Jo­­­­­han­
niter vom Orts­­ver­­­band
Hannover-Wasser­turm
sprangen bei einer Ty­­­pi­
sierungsaktion für Co­­­­­­­­
rinna Behrend ein. Die
16-Jährige er­­krank­­te er­­­­
neut an Leukämie. Nur
eine Stamm­zellen­trans­
Mitglieder des OV Oldenburg
plan­­ta­tion kann ihr Le­­­
ließen sich selber typisieren.
ben retten.
Das Schülerteam, angehende Sozialassistenten an der
Be­­rufsfachschule Birkenhof, beteiligte sich nicht nur
als Blutspender, sondern übernahm auch die bürokra­
tischen Aufgaben wie Eintragung der persönlichen
Da­­ten, das Einsammeln des Geldes – die Spender kön­
nen ihre Ersttypisierung mit 50 Euro unterstützen,
weil die Krankenkassen laut Sozialgesetzbuch die an­­
fallenden Kosten nicht übernehmen – und die Abgabe
der Blutspende sowie die Verpflegung der Spender
und Helfer.
Die Johanniter erklärten sich kurzfristig bereit, ehren­
amtliche Helfer zu entsenden, die eine Blutentnahme
vornehmen konnten. Corinna, die aufgrund eines Fie­
beranfalls an der Aktion nicht teilnehmen konnte, ist
nach einer Heilung erneut an Leukämie erkrankt und
| Der „Blutkrebs“ – wer es ganz genau wissen will
Die Leukämie, mitunter auch als Blutkrebs bezeichnet,
ist eine Erkrankung des blutbildenden Systems. Sie wur­
de 1845 erstmals von Rudolf Virchow beschrieben, der
auch den Namen geprägt hat. Leukämien zeichnen sich
durch stark vermehrte Bildung von weißen Blutkörper­
chen (Leukozyten) und vor allem ihrer funktions­un­
tüchtigen Vorstufen aus. Diese Leukämiezellen breiten
sich im Knochenmark aus, verdrängen dort die übliche
Blutbildung und treten in der Regel auch stark ver­
mehrt im peripheren Blut auf.
Sie können Leber, Milz, Lymphknoten und weitere
Or­gane infiltrieren und dadurch ihre Funktion beein­
trächtigen. Durch die Störung der Blutbildung kommt
es zur Verminderung der normalen Blutbestandteile. Es
entsteht eine Anämie durch Mangel an Sauerstoff trans­
­­­­portierenden roten Blutkörperchen (Erythrozyten), ein
Mangel an blutungsstillenden Blutplättchen (Throm­bo­­­
| JO! intern Juni |2007
zyten) und ein Mangel an funktionstüchtigen weißen
Blutkörperchen (Leukozyten). Folgen sind Symp­tome
wie Blässe, Schwäche, Blutungsneigung mit spon­­­tanen
blauen Flecken und Petechien, Anfälligkeit für Infek­
tionen mit Fieber sowie geschwollene Lymphknoten,
Milz- und Lebervergrößerung und manchmal Knochen­
schmerzen. Akute Leukämien sind lebensbedrohliche
Erkrankungen, die unbehandelt in wenigen Wochen bis
Monaten zum Tode führen. Chronische Leukämien ver­
laufen meist über mehrere Jahre und sind im Anfangs­
stadium häufig symptomarm.
Grundlage der Behandlung von Leukämien ist die The­
rapie mit Zytostatika. Weitere Behandlungsprinzipien
sind die Hochdosistherapie mit autologer Stammzell­
infusion und die allogene Knochenmark- bzw. Stamm­
zelltransplantation. Untergeordnete Bedeutung hat die
prophylaktische oder therapeutische Strahlentherapie.
(Quelle: www.wikipedia.de)
leidet an Leukämie, auch Blutkrebs genannt. Seitdem
kämpft der einst top fitte Sportler gegen die Krankheit.
Der Oldenburger Mike Schnase hatte Glück. Für ihn wurde
ein Spender gefunden.
hat ohne passende Stammzellenspende keine Chance
zu überleben.
Die Johanniter im Ortsverband Oldenburg haben sich
an einer Typisierungsaktion nicht nur beteiligt, son­
dern auch selber gespendet. Entsprechend dem Motto
der Johanniter „Aus Liebe zum Leben“ ließen sich die
Mitglieder bei der Deutschen Knochenmarksspender­
datei (DKMS) registrieren und ihr Blut untersuchen. „Es
ist für uns Johanniter selbstverständlich, dass wir hel­
fen“, betont Christian Taubert, Ortsbeauftragter der
Oldenburger Johanniter-Unfall-Hilfe.
Am Anfang wunderte sich der 17-jährige Mike aus Ol­­
den­burg nur darüber, dass er sich ständig müde fühlte
und häufig krank war. Doch bei der Untersuchung stellte
sich heraus: der begeisterte Fußballer des VfL Oldenburg
Bei einer Typisierung werden jedem Freiwilligen ab 18
Jahren fünf Milliliter Blut abgenommen, die später auf
ihre Gewebewerte geprüft werden. Personalien und
Pro­­­­­­ben werden getrennt voneinander archiviert. Erst
wenn die Werte einer Probe mit denen eines Leukämie­
kranken übereinstimmen, wird der Spender nochmals
eingeladen. Nach seiner erneuten Zustimmung werden
ihm Stammzellen entnommen. Übrigens nicht aus dem
Rückenmark, wie oft verbreitet wird, sondern als ganz
harmloser Eingriff.
Die Typisierung jedes Spenders kostet rund 50 Euro, die
aus Spenden finanziert werden. Rund 1,5 Millionen Men­
schen sind bisher bei der DKMS registriert, ein ge­­eig­
neter Spender ist jedoch schwer zu finden. „Die Chan­cen
stehen eins zu mehreren Millionen“, sagt Sonja Simen­­­t­
schitsch vom Oldenburger Aktionsteam der DKSM. Doch
der 17-jährige Mike hatte Glück. Für ihn wurde ein ge­­
eigneter Spender gefunden. Allerdings nicht unter den
4326 Spendern während der Aktion in Oldenburg, son­
dern über die weltweite Suche der DKSM.
Wer sich als Stammzellenspender registrieren lassen
will, braucht nicht auf die nächste Typisierungsaktion
zu warten. Es werden laufend Spender gesucht, die
sich unter Telefon 0221 9405820 bei der DKMS melden
können. Die Spende kann oft beim Hausarzt erfolgen.
Weitere Informationen auch unter www.dkms.de. oder
www.leukaemie-hilfe.de.
| Kurz vorgestellt. Jurij Ils. Leiter Soziales Lernstudio.
Jurij Ils, geboren am 25. August
1970 in Rugansk, geschieden, kei­
ne Kinder
Die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen liegt dem
Leiter des neu gegründeten Sozialen Lernstudios und
ehrenamtlichen Ortsbeauftragten des frisch aus der
Taufe gehobenen Ortsverbandes Wittmund sehr am Her­
­­­zen. Wohin ihn auch immer sein Lebensweg führte,
stets engagierte er sich für die jüngsten und schwächs­
ten Mitglieder der jeweiligen Gesellschaft. Und das
sind fast überall die Kinder.
Geboren und aufgewachsen ist Jurij Ils in Rugansk in
der Ukraine. Anschließend ging er nach Russland und
studierte Sozialpädagogik. Danach arbeitete er zwei
Jahre als Lehrer für Kunst und Sport an einer Mittel­
schule in Bulajewo in Kasachstan.
1993 kam er als 23-Jähriger nach Deutschland und
nahm die deutsche Staatsbürgerschaft an. Der Weg
führte ihn ins friesische Wittmund. Dass es dort auf
dem flachen Land nicht nur beschaulich ist, merkte Ils
sofort. „Ich habe gesehen, dass viele Jugendliche ein­
fach nur auf der Straße abhingen“, erzählt er. Kurzer­
hand gründete er 1994 einen Sportverein und wurde
im Rathaus vorstellig, um Hallenzeiten zu bekommen.
Anschließend lief er durch die Straßen und „sammelte“
die jungen Menschen ein. Schon beim ersten Termin
kamen mehr als 40 Interessierte. Zunächst nur Auslän­
der, später auch Deutsche. Heute hat der Verein 100
ju­­­­gendliche und 30 erwachsene Mitglieder und stellt
einen wichtigen Beitrag für die Integration von jungen
Ausländern in die Gemeinschaft dar.
Auch als Leiter des Sozialen Lernstudios, einer bisher
einmaligen Einrichtung in Deutschland, wird er ehren­
amtlicher Vorsitzender des Vereins bleiben.
|JO! intern Juni |2007
| 9
| Sieben Stiche statt Mittagsmenü
Beherzter Menüservicefahrer rettet verletzten Kunden
Nach einem Sturz lag Rentner Ernst Taler hilflos und
stark blutend in seiner Wohnung. Der Umsicht des
Menüservicefahrers vom Ortsverband Hannover-Leine
hat es der 87-Jährige zu verdanken, dass er so rasch
gefunden und versorgt werden konnte: Fritz Meier
verschaffte sich umgehend Zutritt zu der Woh­­­nung
des Seniors, als dieser auf sein Klingeln nicht rea­­
gierte, und forderte Hilfe an.
10|
„Als Herr Taler über eine Minute nach meinem Klingeln
noch nicht an die Haustür kam, bin ich durch den Garten
gegangen und habe ein Fenster aufgedrückt – da hörte
ich ihn schon rufen“, berichtet Fritz Meier, der den allein
lebenden Senior seit vier Jahren mit dem mittäglichen
Menü versorgt. Stark blutend lag der halbseitig gelähmte
87-Jährige, der gerade seine Wäsche aus dem Trockner
holen wollte, in seinem Hobbyraum: „Ich mache meine
Wäsche immer noch selbst“, erklärt der Rent­ner stolz,
der sich weit gehend selbst ver­
sorgt und im Sommer seinen
Garten genießt. Doch so ganz
leicht gehen ihm die haus­wirt­
schaftlichen Tätig­kei­ten nicht
mehr von der Hand: So war der
Der Menüservice-Fahrer Fritz
Meier rettete seinem Kunden das
Leben.
wa­­­ckelige, drei­bei­nige Schemel vor dem Trockner einfach
umgefallen – und er mit ihm. „Zuerst dachte ich, er hätte
sich den Hals aufgeschnitten!“, erinnert sich Meier an
den Schreck.
Der rasch entschlossene Retter half dem Unfallopfer auf
und alarmierte den Notrufdienst der Johanniter, der den
Senior umgehend ins Krankenhaus brachte – und dem
blutbesudelten Retter ein neues Hemd be­sorgte. Dort
wurden die beim Sturz am Kopf erlittenen Schnittwunden
mit sieben Stichen genäht. Bereits am nächsten Tag
konnte der Rentner in seine Wohnung zurückkehren.
„Als erstes bedankte er sich bei mir und freute sich, dass
ihm das Essen wie immer gut schmeck­te!“, schmunzelt
der 70-Jährige, der seinen Kunden bei seinem nächsten
Besuch wieder bei guter Laune an­traf.
Seine Tour führt den ehrenamtlichen Helfer, der vor
kurzem sein zehnjähriges Jubiläum bei den Johannitern
gefeiert hat, von Langenhagen aus durch den Norden
der Region Hannover. Seinen rund 40 Kunden auf dieser
Tour ist er freundschaftlich verbunden. Natürlich schau­­­­
te er nach Ernst Talers Sturz auch außerhalb seiner
„Schicht“ herein und konnte sich vergewissern: Seinem
Kunden geht es den Umstän­den entsprechend gut. Und
der Sohn des ehemaligen Technikers hat umgehend
dafür gesorgt, dass der Auslöser des Unglücks, der
kippelige Schemel, durch einen massiven „Elefanten­
fuß“ ersetzt wurde!
| Neues aus der Johanniter-Schule
Ausbildung von Rettungssanitätern wird vereinheitlicht
Die Rettungssanitäteraus­bildung, die sich seit 1977 in
den Län­­­­dern und Organisationen über die Jahre hin­­­­­­­­­
weg un­­terschiedlich ent­­wickelt hat, soll in Zukunft
wie­­­­­der einheitlich sein. Zu­­gleich se­­hen Bil­dungs­ex­per­
ten und Not­­­fallmediziner die Not­wen­dig­keit einer Ak­­­­­­­­tu­ali­­­sierung der Ausbildung, da durch das der­zeitige
520-­­Stunden-Programm keine suffiziente, den heu­­
tigen Ge­­­­­­­ge­­­­­ben­hei­ten des Rettungswesens ent­sprech­en­
de Handlungskompetenz mehr vermittelt wird.
Am 16. Mai 2007 traf sich daher eine vom Bund/Län­
derausschuss Rettungswesen initierte Arbeitsgruppe in
der Johanniter-Schule Hannover. Die neun Bildungs­
fach­­­­leute der Hilfsorgani­­­sa­tionen sowie die AG der Be­­­
rufs­feu­er­­wehren erarbeiteten un­­­­­ter der Leitung des
Niedersächsischen In­­nen­­­­­mi­nis­­­­­te­ri­­ums ei­­ne Vorlage zu
neu­­en (bun­­des­ein­heit­lich­en) Rahmenrichtlinien für die
Ret­­­­­tungs­sani­täter­aus­­bildung. Im Mit­telpunkt des Ent­
| JO! intern Juni |2007
Arbeitsgruppe Rettungssanitäterausbildung traf sich jetzt.
wurfs steht der handlungs- und lernfeldorientier­te
An­­satz, der die Vermittlung von beruflichen Handlungs­
kompeten­zen in den Vordergrund stellt. Dieses zeitge­
mäße Bil­­dungskonzept, das bereits in an­­deren Gesund­
heitsfachberufen umgesetzt wird, soll als Grundlage
für die weitere Fachdiskussion dienen.
| Überraschung zum 20-jährigen Dienstjubiläum
Thomas Mähnert ehrt Philip Rohmann
Ohne Brigitte Neukam, vom Landes­
verband Niedersachsen/Bremen, hät­
te Philip Rohmann, Rettungsassis­
tent vom RTH Christoph 4, vermut­
lich nie­man­­dem verraten, dass er
sein 20-jäh­riges Dienstjubiläum fei­
ern konnte. Nach­­dem Volker Hub­
rich aber vorab einen Wink aus dem
Landesverband er­­­­halten hatte, lock­
te der leitende Ret­­­tungsassistent das
langjährige Be­­satzungsmitglied des
Rettungshubschraubers unter dem
Vorwand einer Dienstbesprechung
aus dem Frei auf die Station an der
Medizinischen Hoch­­schule Hanno­
ver (MHH). Dort angekommen staun­
te „Pille“ nicht schlecht, als er neben
seinen Kollegen auch den Landes­
vorstand Thomas Mähnert antraf.
Philip Rohmann (vorne) ist seit 20 Jahren im Rettungsdienst der JohanniterMähnert be­­dankte sich bei dem 45Unfall-Hilfe tätig.
jährigen Rettungsdienstmitarbeiter
für seine Treue. Im Gepäck hatte er
für den ambitionierten Eishockeyfan als Dankeschön sich für zehn Jahre im Katastrophenschutz. Nach seiner
einen Gutschein für die kommenden Heimspiele der Tätigkeit auf der JUH-Rettungswache in Hannover
Hannover Indians.
wech­selte der Laatzener 1988 in den Luftrettungsdienst.
Mit dem Rettungshubschrauber Christoph 4 ist er bis­
Rohmann ist Vater von neun und elf Jahre alten Töch­ her zu über 8500 Einsätzen gestartet. Zu seinen spek­
tern, zu den Johannitern kam der leidenschaftliche takulärs­ten Einsätzen zählte die ICE-Katastrophe in
Hobbykoch und Fan von herzhaftem Speisen 1977 über Eschede. „Ich bin nach all den Jahren sehr glücklich
einen Erste-Hilfe-Kursus. Anschließend verpflichtete er darüber die­sen Beruf ergriffen zu haben“, so Rohmann.
| Johanniter-Jugend besucht ADAC-Rettungshubschrauber
Christoph 26 lässt Kinderaugen leuchten
Staunende Kinderaugen gab es beim Besuch der Jugend
der Johanniter-Unfall-Hilfe des Ortsverbandes Jever­
land bei Christoph 26, dem Rettungshubschrauber der
ADAC Luftrettung. Gemeinsam mit den Jugendleitern
Jasmin Wohlförster, Christine Neumann und Michael
Neumann hatte Michael Constapel von den Johanni­
tern den Besuch bei dem beim Krankenhaus Sander­
busch stationierten Hubschrauber organisiert. Pilot
Uwe Quellhorst gab den 17 Johannitern zwischen
sechs und 15 Jahren breitwillig Auskunft. Der Ret­
tungshubschrauber ist 3,35 Tonnen schwer und erreicht
eine Spitzengeschwindigkeit von rund 250 Stunden­
kilometern.
Die Kinder des Ortsverbandes Jeverland besuchten den Ret­
tungshubschrauber Christoph 26.
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| Kurz gemeldet
Personalien
| Brüning und Hafermann offiziell eingeführt
Ortsbeauftragte Monika Brüning und Ortspastorin
Christa Hafermann wurden Ende April offiziell in ihre
Ämter beim Ortsverband Wunstorf-Steinhuder Meer
der Johanniter-Unfall-Hilfe eingeführt. Beide treten
die Nachfolge von Harald Brandes an, der bisher beide
Ämter innehatte. Brüning und Hafermann leiteten
beide Ämter kommissarisch schon seit Mitte ver­
gangenen Jahres. Monika Brüning ist zudem im Bun­
despräsidium der Johanniter gewähltes Mitglied.
Durch den Gottesdienst führte Regionalverbandspfar­
rer Jens Petersen.
| Ernennungen im Ortsverband Aurich
Wilfried Barysch, Regionalvorstand in
Weser-Ems, hat Kevin Krüsmann (rechts)
zum neuen Ausbildungsleiter im Orts­
verband Aurich ernannt. Gleichzeitig
nahm Pas­­­tor Uwe Tat­­­
jes (links) von der Au­­
richer Paulusgemeinde
seine Er­­nennung zum Ortsverbands­­pas­tor an. Die offizielle Einführung durch
den Re­­­gio­­­nal­­­­­ver­bandspastor Achim
Neu­­­­­­bauer erfolgt am 15. Juli.
| Jens Petersen neuer Regionalverbandspfarrer
Pastor Jens Petersen ist neuer Regionalverbandspfarrer
der Jo­­hanniter-Unfall-Hilfe im Regionalverband Nieder­
sach­­­­­sen Mitte. Petersen wurde 1963 in Hannover ge­­
boren und war zunächst als Pastor an der St. Marien­­­Kirche in Isernhagen tätig, seit vier Jahren ist er an der
Epiphanias-­­Kirche am Sahlkamp. Seine Ernennung er­­
folgte auf Vorschlag von Bundesvorstand Rainer Lensing.
Er folgt Pas­tor Armin Wenzel nach. Zusammen mit Peter­
sen wur­de Anika Fuhrmann als Regionaljugend­leiterin
eingeführt.
| Rettungshunde wurden bei Flächensuche fündig
Bernhard Bensmann mit Dina, Sylke Bensmann mit
Paula, Gaby Dieckmeyer mit Scott und Ramona Schult
mit Sahra haben die Rettungshundeprüfung für Flä­
chensuche bestanden. Die vier Johanniter aus Osna­
brück leisteten die Übungsaufgaben, zum Beispiel die
Suche nach zwei Vermissten in einem 30 000 Quadrat­
meter großen Waldgebiet bei Dauerregen und Schnee­
fall, mit Bravour.
| 82-Jähriger gewinnt bei Verlosaktion
Siegfried Birschel hat eine der drei Reisen nach
Mallorca gewonnen, die die Johanniter im Rahmen der
Weihnachtsaktion Hausnotruf verlost haben. Für den
| JO! intern Juni |2007
82-Jährigen und seine drei Jahre jüngere Gattin Bri­
gitte ist es kurz nach ihrer Goldenen Hochzeit die erste
ge­­­meinsame Auslandsreise. Den Preis überbrachte Jo­­
achim von Both, Rechtsritter des Johanniterordens.
| Oldenburger Johanniter
verabschieden FSJlerin
Mit einem Blumenstrauß hat Tho­­
mas Oesterreich, stell­ver­tre­ten­der
Ortsbeauftragter der Ol­­denburger
Johanniter, Kira Schwel­­lenthin ver­­­
abschiedet. Die 20-Jährige hatte
ein Freiwilliges Soziales Jahr bei
der Johanniter-Unfall-Hilfe ge­­­­­
leis­tet und tritt jetzt ein MedizinStudium an der Uni­­­versität in Göt­­
tingen an. Als Ärztin will sie später in der Rechts- oder
Notfallmedizin tätig wer­den. Bei der Wahl ihrer FSJOrganisation hat sie sich bewusst für die Johanniter
entschieden. „Ich wollte in einer starken Organisation
medizinisches Grundwissen für das Studium sammeln“,
erzählt sie.
| Herausgeber:
Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.
Landesverband Niedersachsen/Bremen
Kabelkamp 5
30179 Hannover
[email protected]
| intern
| Redaktion
Stefan Greiber, Timo Brüning, Tanja Gehrs,
Oliver S. Bruse, Frauke Engel, Kathrin Symens,
Marc Lüpkemann
| Fotos
Stefan Greiber, Timo Brüning, Tanja Gehrs,
Oliver S. Bruse, Marc Lüpkemann, Tina Düselder
| Gestaltung und Satz
Ilka Merkschien, Merkschien Mediengestaltung
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