Anwohner verhindern Mobilfunkantenne
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Anwohner verhindern Mobilfunkantenne
81. Jahrgang GZA/PP 8048 Zürich, Post CH AG Donnerstag, 16. Juni 2016 Nr. 24 Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch Anwohner verhindern Mobilfunkantenne Zentimeter Durchmesser das Ortsbild erheblich stören würde. Die Verfahrenskosten und eine Umtriebsentschädigung für die Rekurrierenden muss die Salt AG übernehmen. Unterstützung erhielt die Riesbacher Wonneberg-Gruppe vom Quartierverein Riesbach. Dieser war zwar nicht berechtigt, Rekurs einzulegen, war jedoch bei der Anschauung dabei und stand der Riesbacher Wonneberg-Gruppe zur Seite. Vor beinahe einem Jahr haben Anwohner des Weilers Wonneberg Rekurs gegen eine von der Salt Mobilfunk AG geplante Antenne eingereicht. Nun gab ihnen das Baurekursgericht Recht. Leslie Haeny Der Entscheid ist zwar noch nicht rechtskräftig, aber: Die von der Salt Mobilfunk AG geplante Antenne wird nicht auf dem Wohnhaus zum Schweizerdegen an der Südstrasse 85 in Riesbach errichtet. Dies entschied das Baurekursgericht, wie eine Anwohnerin dem «Züriberg» berichtet. Die Freude über den Gerichtsentscheid ist gross. «Wir hätten uns absolut nicht erhofft, dass wir mit unserem Rekurs durchkommen, aber wir mussten einfach etwas unternehmen», sagt die Betroffene. Nachdem die Bausektion der Stadt letzten Juni die Bewilligung zum Bau der Mobilfunk-Basisstation auf dem Gebäude an der Kreuzung von Süd-/ Lengg- und Wonnenbergstrasse gab, tat sich eine grosse Anzahl Anwohnern zusammen und gründete die Riesbacher Wonneberg-Gruppe. Gemeinsam mit einem Anwalt reichte die Gruppe beim Baurekursgericht des Kantons Zürich Rekurs gegen die Errichtung der Salt-Antenne ein. Der juristische Prozess vom Einreichen des Rekurses bis zum Dreifachturnhalle für Witikon gefordert Sirene illegal gebaut Das Streitobjekt: Anwohner diskutieren vor dem Haus Nummer 85. noch nicht rechtskräftigen Entscheid dauerte beinahe ein Jahr. Die Salt AG hat noch bis Ende Juni Zeit, Rekurs einzureichen. Schützenswertes Ensemble Die Quartierbewohner begründeten ihren Rekurs durch den Erhalt des schützenswerten Ensembles des Weilers Wonneberg. In der Nähe des Hauses Nummer 85 befinden sich nämlich viele Gebäude, die im Inventar der Denkmalpflege Zürich stehen. Ausserdem argumentierten die Anwohner, dass sich die Antenne auf dem Dach des 1878 errichteten Hauses durch ihre exponierte Lage nicht Foto: oli. in die Umgebung einordnet und das Landschaftsbild zerstören würde. Denn die Antenne wäre nicht nur von vielen Wohnhäusern in der Umgebung aus sichtbar, sondern auch vom Waldrand des Burghölzliwaldes und vom angrenzenden Rebberg. Nachdem das Baurekursgericht das Gebäude an der Südstrasse im November besichtigte und den Rekurs der Riesbacher WonnebergGruppe geprüft hat, entschied es sich dazu, den Rekurs gutzuheissen. Auch das Gericht ist der Meinung, dass die Mobilfunk-Basisstation mit ihrem 4,5 Meter hohen Mast und den zwei Richtstrahl-Rundelementen von je 70 Bei der Anschauung des Hauses Nummer 85 fiel den Beamten vom Baurekursgericht noch etwas anderes auf: eine Sirene auf dem Hausdach. Das drei Meter hohe und ungefähr 45 Zentimeter breite Konstrukt wurde ohne Baubewilligung auf dem Dach montiert. «Früher stand dort eine relativ dezente Sirene. Die neue, grössere war einfach plötzlich da», berichtet eine Anwohnerin. Das Bauamt muss nun dem Baurekursgericht die Pläne für den Bau der Sirene nachreichen. Es ist nicht das erste Mal, dass sich die Anwohner des Wonneberg Weilers für den Schutz ihrer Siedlung einsetzten. Mit den Volksinitiativen «Rettet den Burghölzlihügel» von 1981, bei der es den Betroffenen gelang, innert eines Wochenendes 10 000 Unterschriften zu sammeln, und «Rettet die Kulturlandschaft Burghölzli» von 1989 sorgten sie dafür, dass die historisch gewachsene Siedlungsstruktur nicht überbaut wurde. Witikons Sportlerinnen und Sportler wünschen sich schon lange mehr Turnhallenkapazität. Nun nehmen Gemeinderat Urs Egger (FDP) und Gemeinderätin Anjushka Früh (SP) deren Anliegen in einer Motion auf: Zusammen mit acht weiteren Mitunterzeichnenden (aus den Parteien SVP, FDP, CVP, SP und Grüne) fordern sie den Stadtrat auf, die geplante Neugestaltung der Rasensportanlage Looren mit dem Bau einer Dreifachturnhalle zu verbinden. Gemäss den Motionären gibt es in Witikon eine Vielzahl von Sportvereinen, die zusätzliche Turnhallenkapazität benötigen. Angesichts wachsender Schülerzahlen würden die beiden bestehenden Turnhallen zudem bald auch für den Turnunterricht nicht mehr ausreichen. Die Dreifachturnhalle, so schreiben Egger und Früh, lasse sich elegant in den Planungsprozess für die Sanierung und Verlegung des Garderobengebäudes der Sportanlage integrieren. Die Garderobenkapazitäten könnten für Halle und Aussenanlagen genutzt werden. Es brauche keine neue Fläche für den Sport und der geplante finanzielle Aufwand für die Sanierung würde die Gesamtkosten des Hallenbaus entsprechend reduzieren. Eine Dreifachturnhalle, so die Motionäre weiter, könne zudem auch für die angrenzenden Quartiere des Schulkreises Zürichberg von Interesse sein, da sie neue Nutzungsmöglichkeiten im Zusammenhang mit dem vorgesehenen Tagesschulbetrieb schaffen könnten. (mai.) Neues Kinderspital Sommerwetter Neuer Münsterhof Auf der Lengg soll schon bald das neue Kinderspital mit integriertem Forschungsstandort gebaut werden. An einer Veranstaltung der beiden Quartiervereine Hirslanden und Riesbach wurde klar: Anwohner befürchten mehr Verkehr. Seite 7 Leider ist die gegenwärtige Wetterlage seit mehreren Wochen ziemlich stabil. Und so sind wir einer ausgeprägten Westströmung mit viel Regenwetter ausgesetzt. Das ist für einen Juni nicht sehr ungewöhnlich, wenn auch ärgerlich. Seite 3 Der neue Münsterhof ist frisch gepflästert, der neue Brunnen mit seinen goldenen Hahnen ist aufgestellt. Und nun soll am kommenden Wochenende auch noch das grosse Einweihungsfest steigen. Alle Details auf den Seiten 10 und 11 2 Stadt Zürich Nr. 24 16. Juni 2016 AKTUELL «Wir setzen auf Freiwilligkeit» Das Nachtleben an der Langstrasse soll für Beteiligte und Betroffene verträglich sein. Während der Sommermonate werden deshalb erste Neuerungen umgesetzt. Pia Meier Hohe Sprünge, stählerne Muskeln und ein Feuer im Blut, das für ihr Land brennt: «Forceful Feelings». Foto: zvg. Starke Gefühle – starke Tänzer Ein Ballett-Highlight der besonderen Art verspricht die Show der armenischen Tänzer «Forceful Feelings». «Forceful Feelings», das sind die Ballettcracks Arman Grigoryan, Arsen Mehrabyan, Tigran Mikayelyan, Vahe Martirosyan und Artur Babajanyan. Sie haben an der Armenischen Ballettschule in Jerewan studiert und während Jahren am Opernhaus das Publikum mit ihrer unglaublichen Energie bezaubert. Heute gehören sie zu den weltbesten Tänzern, arbeiten als erste Solisten für renommierte Tanzkompanien, sind aber enge Freunde geblieben. «Forceful Feelings» heisst auch ANZEIGEN die Show, welche die fünf Tänzer in ihrer Freizeit seit 2006 zusammen erarbeiten. Mit Stücken von so berühmten Choreografen wie Heinz Spoerli, Johan Inger, Jirí Bubeníek und Arsen Mehrabyan, der sich immer wieder armenischen Themen zuwendet. «Forceful Feelings» sind auf der ganzen Welt unterwegs – zusammen mit Kolleginnen, die sie als Gasttänzerinnen einladen. Mit von der Partie ist unter anderen die Zürcher Ballerina Sarah-Jane Brodbeck, nun erste Solistin beim Royal Swedish Ballet in Stockholm. Der Ballett-Abend in der MaagHalle bringt ein Wiedersehen mit einer Choreografie von Heinz Spoerli. «Three Couples» zu Musik von Philip Wettbewerb Lokalinfo verlost 2x 2 Tickets (Bons für Vorstellung nach Wahl) für «Forceful Feelings» in der Maag-Halle. Wer mitmachen will, schickt bis 20. Juni eine Mail mit Betreffzeile «Ballett» und vollständigem Absender an: [email protected] Glass stammt aus dem «Sommernachtstraum» des Baslers. Ein weiteres Highlight ist der Pas de deux aus Johan Ingers «I New Then» zu Musik von Van Morrison. (pd./mai.) 27. bis 30. Juni, jeweils 19.30 Uhr, Maag Halle, Hardstrasse 219, 8005 Zürich. Das Nachtleben an der Langstrasse hat stark zugenommen. Das hat Folgen: Lärm, wildes Urinieren, Littering. Für die Stadt Zürich schliesst sich Wohnen und Feiern an der Langstrasse trotzdem nicht aus. Im Projekt «Nachtleben», das der Stadtrat inzwischen zu seinem strategischen Schwerpunkt gemacht hat, geht es um eine bessere Vereinbarkeit der beiden Nutzungen. Dazu ist das Engagement aller Beteiligten nötig, so das Polizeidepartement. «Wir setzen auf Freiwilligkeit und nicht auf neue Gesetze», hielt Polizeivorsteher Richard Wolff anlässlich eines Mediengesprächs fest. Darum hat die Stadt das Vorgehen an runden Tischen mit den direkt Betroffenen im Perimeter Zwinglistrasse und Dienerstrasse zwischen Langstrasse und Kanonengasse beschlossen. Anwohner, Bar- und Clubbetreiber, Gewerbetreibende, Mitglieder des «Nachtstadtrates» und Mitarbeitende der Stadtverwaltung haben gemeinsam Lösungsvorschläge und Massnahmen erarbeitet. In diesen Sommermonaten werden sie umgesetzt und erprobt. Im Herbst wird eine erste Bilanz gezogen. Erfahrungen sollen auch auf andere Ausgehmeilen übertragen werden wie das Niederdorf. Insgesamt sieben Massnahmen sollen umgesetzt werden: Die Betreiber der 24-Stunden-Shops sollen in die Pflicht genommen werden, in ihrem Aussenbereich für Sauberkeit zu sorgen. Die meisten Betreiber im fraglichen Perimeter hätten sich bereit erklärt, einen entsprechenden Verhaltenskodex zu unterschreiben, so das Polizeidepartement. «Die Zusammenarbeit muss aber noch vertieft werden», hielt Alexandra Heeb, Delegierte Quartiersicherheit, fest. Weiter wird während der Fussball-Europameisterschaft an der Dienerstrasse, Höhe Lambada-Bar, als Versuch eine erste mobile Pissoirstation aufgestellt. Auch sollen die Innenhöfe als besonders empfindliche Zone vor Lärm geschützt werden. Problembetriebe unter Kontrolle Die Stadtpolizei setzt ihr Augenmerk verstärkt auf die Probleme «Lärm» und «Abfall». Sogenannte Problembetriebe werden häufiger kontrolliert. Weiter können sich Anwohner mit Beschwerden direkt an die Club- und Barbetreiber wenden. Die Telefonnummern werden lokal herausgegeben. Und nicht zuletzt ist die Stadtpolizei seit Mai 2016 an den Wochenendnächten rund um die Piazza Cella mit zusätzlichen Patrouillen unterwegs. Alex Bücheli, Pressesprecher Bar & Club, ging auf die Kampagne unter dem Slogan «Nachtleben und lassen» ein, die alle Besucher auf die Empfindlichkeit des Langstrassenviertels aufmerksam macht. Das Nachtleben sei aber ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Betreffend Verkehrslärm hielt Richard Wolff fest: Das Nachtfahrverbot bleibe ohne Barrieren bestehen. Züriberg AKTUELL Nr. 24 16. Juni 2016 3 AUF EIN WORT IN KÜRZE Leichte Teuerung Der Zürcher Index der Konsumentenpreise ist im Mai gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozent gestiegen und hat den Stand von 100,6 Punkten erreicht (Basis Dezember 2015 = 100). Die Jahresteuerung lag bei minus 0,3 Prozent. Hauptverantwortlich für den Indexanstieg im Mai waren höhere Preise für Pauschalreisen, Treibstoffe, Heizöl und höhere Mietzinse. Günstigere Preise für Linienflüge dämpften hingegen den Anstieg der Teuerung. Arbeitsmarkt Die Arbeitslosenquote im Kanton Zürich sank im Mai um 0,1 Prozentpunkte auf 3,7 Prozent. Wie in den Vormonaten ist der Rückgang auf saisonale Effekte, insbesondere im Baugewerbe und bei den temporären Arbeitskräften, zurückzuführen. Bereinigt um diese Effekte stieg die Arbeitslosigkeit leicht an. Damit stagniert die Arbeitslosigkeit saisonbereinigt in etwa und die Trendwende am Arbeitsmarkt ist noch nicht eingetreten. Pride Festival Erfreuliche Bilanz für die Organisatoren des Zurich Pride Festival: Trotz der unsicheren Wetterlage konnten die Veranstalter 32 000 Besucherinnen und Besucher auf dem Kasernenareal und dem Zeughaushof begrüssen. Zur Demo am Samstag kamen 12 000 Menschen, darunter auch acht Botschaften aus der ganzen Welt. Elke Baumann Hat alle Saisonziele erreicht und Grund zum Jubeln: Die erste Mannschaft des FC Seefeld. Zum Abschluss noch einmal siegen Der FC Seefeld hat auch die dritte Runde der Cup-Qualifikation für die Hauptrunde, auswärts in Linth mit 2:0, gewonnen. Yves Scherrer Nach den vorangegangen Siegen gegen Mels im Elfmeterschiessen und Höngg haben die Seefelder mit diesem Sieg nun alle ihre Saisonziele erreicht. Beide Teams hatten mehrere gewichtige Absenzen zu verzeichnen, da die Meisterschaft letztes Wochenende zu Ende gegangen war und die Ferienplanung bereits stattgefunden hatte. Dennoch war auf dem perfekt bespielbaren Terrain guter Fussball gezeigt worden. FCS kam gut ins Spiel Die Stadtzürcher fanden den Tritt ins Spiel sehr schnell und kamen bereits nach wenigen Minuten zu guten Chancen. Peixoto hatte eine perfekte Flanke von Rapisarda nur ganz knapp verpasst, und wenige Zeigerumdrehungen später folgte für Fecko das gleiche Schicksal. Nach gut 20 Minuten nach einer kleinen Druckphase und schönem Kombinationsfussball von Seefeld Kispi-Kinderfest Das Kinderspital Zürich lädt am Samstag, 18. Juni, von 12 bis 17 Uhr dazu ein, mit einem abwechslungsreichen Programm das Spital auf spielerische Weise kennen zu lernen. In diesem Jahr wird ausserdem der Kinofilm «Schellenursli» gezeigt. Der Erlös des Kispi-Kinderfests 2016 geht vollumfänglich an die Pflegeberatung des Kinderspitals Zürich. Schulhaussanierung Das Schulhaus Ackerstrasse 30 der Berufsschule für Mode und Gestaltung Zürich wurde 1962/63 in Betrieb genommen. Die Schulanlage ist im Inventar der kunstund kulturhistorischen Schutzobjekte als Schutzobjekt von kommunaler Bedeutung eingestuft. Die Räumlichkeiten werden für die Ausbildung von rund 1000 Lernenden genutzt. Jetzt muss es umfassend saniert werden. Die Kosten werden auf rund 21 Millionen Franken veranschlagt. Neuer Leiter Der Privatdozent und Arzt Lars Christian Huber tritt die Nachfolge von Professor Christoph A. Meier an und wird am Stadtspital Triemli per 1. Januar 2017 neuer Leiter des Departements Innere Medizin und Spezialdisziplinen (DIMS) sowie Chefarzt der Klinik für Innere Medizin (KIM). Er wird die Leitung des grössten Departements im Haus sukzessive übernehmen. Foto: Jakob Metzler/Archiv konnten sie sich im Strafraum festsetzen, und Rapisarda traf mit seinem Schlenzer leider nur die Torumrandung. Im Gegenzug tauchte der Linth-Captain alleine vor Torhüter Schneider auf, der aber mirakulös diese Situation parierte – es war eine ähnlich tolle Parade wie sie Sommer im Spiel gegen Albaniens Gashi zuvor an der EM zeigte. Ein weiterer Zürcher Angriff über die rechte Seite führte dann noch vor der Pause zur verdienten Führung, nachdem der Torhüter von Linth einen Abschlussversuch von Derungs nur nach vorne abprallen liess und der mitgelaufene Peixoto zur Führung einschieben konnte. Das Spiel in der 2. Halbzeit war noch mehr von harten Zweikämpfen geprägt und der Schiedsrichter hatte alle Hände voll zu tun. Seefeld konzentrierte sich besonders auf die Defensive, um gegentorlos das Spiel zu überstehen und eine mögliche Verlängerung zu vermeiden. Der FC Linth war den Zürchern in Sachen Körperlänge überlegen und suchte bei stehenden Bällen oft die grossgewachsenen aufgerückten Innenverteidiger, jedoch ohne Abschlussglück im weiteren Verlauf des Spiels. Zu wirklich gefährlichen Torchancen kamen sie nicht mehr. Die hohen Bälle in den Strafraum wurden entweder zur Beute von Schneider, oder es fehlte die letzte Genauigkeit. Der FC Seefeld blieb stets gefährlich über schnelle Konterangriffe über die nimmermüden Derungs, Rapisarda und Peixoto, welche die entstandenen Freiräume immer wieder auszunutzen versuchten. Die Entscheidung folgte dann jedoch mit einem Jokertor: Topscorer Blumer war kaum 10 Sekunden und noch ohne Ballberührung auf dem Platz, als er von Gavric mustergültig bedient wurde und zum 2:0 vollendete. Der Sieg war somit Tatsche, wobei die rote Karte gegen Materazzi in der Nachspielzeit den negativen Schlusspunkt setzte. Trainer Sinardo geht Der FC Seefeld liess sich die Laune jedoch nicht verderben, man hat doch mit dem Aufstieg und der CupQualifikation alle Saisonziele erreicht, und damit dem scheidenden Trainer Sinardo einen tollen Abgang beschert. Nun stehen zwei Wochen Trainingspause an, bevor es mit der Vorbereitung für das Abenteuer 1. Liga ansteht – unter der Leitung des bisherigen Assistenten Borilovic. AUS DEM GEMEINDERAT Asylgesetzrevision Nr. 11: Ja – was bedeutet das jetzt? den unter einem Dach und werden mit einer fixen Fallpauschale bezahlt – ein Negativanreiz, sich ja nicht intensiver um einen Fall zu kümmern. Ist dieses Ja nach der Durchsetzungsinitiative ein weiterer, ein zweiter glorioser Sieg der Menschlichkeit gegen den Abbau der Grundrechte oder der Linken gegen die SVP, wie manche linke Befürworter angekündigt haben? Schwer zu sagen: Eine Vorlage, die im Parlament von links bekämpft wurde, wird im Nachhinein von der SP, den Grünen und einigen Hilfsorganisationen zur zielführenden und menschlichen Lösung stilisiert. Kein tragbarer Zustand Eine erneute Verschärfung Ein Ja, um Schlimmeres zu verhindern, wäre eine linke Argumentation gewesen, die ich verstanden hätte, es gibt jedoch keine Gründe, so zu tun, als sei diese Revision ein Schritt in Richtung einer menschlicheren Asylpolitik. Im Gegenteil: Sie stellt eine erneute Verschärfung dar. Aus rechtsstaatlicher Sicht ist das revidierte Asylgesetz mehr als fragwürdig. Es beschneidet die Grundrechte und reduziert die Chancen auf faire Verfahren. Abgesehen vom politischen Kontext sehen die Tatsachen wie folgt aus: Die Vorlage schreibt die Kasernierung von Flüchtlingen in den geplanten Bundeszentren vor. Wie viel Bewegungsfreiheit in diesen Einrichtungen zugelassen werden wird, ist noch unklar. Klar ist nur, dass die Asylsuchenden zusammengepfercht und isoliert werden sollen. Weiter soll die Behandlung eines Gesuchs künftig nur noch maximal 140 «Die Grundrechte der Betroffenen werden also weiter aushöhlt» Tage dauern und die Beschwerdefristen werden von 30 auf 7 Tage verkürzt. Bereits heute ist es für Asylbewerber schwierig, eine Rechtsvertretung zu finden, die so kurzfristig eine stichhaltige Beschwerde formulieren kann. Da helfen auch die von der SVP verschrienen «Gratis-Anwälte» nicht: Abgesehen davon, dass den vom Staat finanzierten Juristinnen kaum Zeit zur Verfügung steht, ist Folgendes zu erwähnen: Sie werden indirekt vom Staatssekretariat für Migration (SEM) über einen Leistungsauftrag an die Schweizerische Flüchtlingshilfe bezahlt. Sie arbeiten mit den Behör- Die Ja-Sager auf beiden Seiten des politischen Spektrums haben uns etwas vorgemacht: Weder kann eine Rechtsvertretung unter diesen Rahmenbedingungen viel Positives bewegen, wie die linken Ja-Sager behaupten, noch sind die Juristinnen ein teurer Luxus, wie die SVP uns vormachen will. Im Gegenteil: Die Vorlage ist eine Sparmassnahme. Ihr Ziel ist, die Zahl der Beschwerden zu senken und Asylsuchende möglichst schnell und billig wieder loszuwerden. Die Grundrechte der Betroffenen werden also weiter aushöhlt. Die weltweite Flüchtlingskatastrophe soll bei uns durch die Bundeszentren in einem geschlossenen Kreislauf so abgearbeitet werden, dass sich die einheimische Bevölkerung möglichst wenig damit befassen muss. Ich habe leer eingelegt. Nicht weil ich glaube, dass das Resultat keine Rolle spielt, sondern weil weder der Ist-Zustand, noch die Revision eine tragbare Situation schaffen. Corin Schäfli, Gemeinderätin AL 7 und 8 In der Rubrik «Aus dem Gemeinderat» schreiben Volksvertreter aus den Kreisen 7 und 8 wöchentlich einen Beitrag. Alle im Stadtparlament vertretenen Parteien bekommen hierzu regelmässig Gelegenheit. Er wird der Hit des kommenden Sommers werden – der Fächer. Im Café, Kino, Tram, auf einer Hochzeit oder einem Sommerfest, in Abendrobe oder bei aufsteigenden Wallungen, die Damen werden sich mit ihm vornehm die Luft zuwedeln. Er ist nicht nur praktisch, man kann auch mit ihm flirten, zusammengefaltet lässt er sich ganz einfach einstecken und bei Bedarf effektvoll aufklappen. Es gibt ihn in allen erdenklichen Formen und Ausführungen: aus Papier, Plastik, Tuch oder Seide, als Falt-, Fahnen-, Feder- oder Briséfächer. Frühe Darstellungen von Fächern sind aus dem alten Ägypten bekannt. Im 16. Jh. wird der asiati- Objekt der Verführung sche Fächer modisches Accessoire, Statussymbol und Hilfsmittel der Koketterie. Je nach Haltung des Fächers soll er dazu verwendet worden sein, um einem Kavalier heimlich eine Botschaft zu signalisieren. Ein auf Brusthöhe geöffneter Fächer zum Beispiel bedeutet: «Ich möchte dich gerne kennen lernen», ein geschlossener Fächer, der nach unten weist zum Beispiel: «Der Mann an meiner Seite ist mein Bruder», langsam fächeln: «Ich bin verheiratet», schnell fächeln: «Ich bin verlobt», offener Fächer in der rechten Hand vor dem Gesicht: «Folge mir!» Eine schmerzhafte Erfahrung mit einem Fächer musste in der Operette «Der Bettelstudent» Oberst Ollendorf machen: «Ach, ich hab’ sie ja nur auf die Schulter geküsst. Hier hab’ ich den Schlag gespürt mit dem Fächer ins Gesicht.» – Na, das ging ja wohl voll daneben! Die Zeiten der Fächersprache gehören der Vergangenheit an. Was bringt heute die romantische Liebe zum Rollen? Moderne Leute kommunizieren via E-Mail oder Facebook. Man skypt, chattet, twittert, sendet SMS per Handy und macht Online-Dating. Für alle Gemütsbewegungen werden Emoticons, Akronyme und Smilies eingesetzt. Man fragt seine Neueroberung nicht mehr nach der Telefonnummer, sondern: «Bist du bei Facebook?» Tobelhofstrasse wird saniert Die Tobelhofstrasse muss im Abschnitt Restaurant Roter Kamm bis Restaurant Tobelhof saniert werden. Parallel dazu wird die öffentliche Beleuchtung angepasst. Die Bauarbeiten werden koordiniert mit dem Umbau des Restaurants Tobelhof ausgeführt. Die Arbeiten beginnen am Montag, 20. Juni, und dauern bis Ende August. Der Gesamtkredit für die Sanierung beträgt 700 000 Franken, wie das Tiefbauamt in einem Schreiben mitteilt. Die Tobelhofstrasse wird im betreffenden Abschnitt komplett gesperrt. «Wir werden die Arbeiten speditiv ausführen und die Einschränkungen und Lärmimmissionen so gering wie möglich halten», verspricht Gesamtprojektleiter Beat Vogler. (zb.) 4 Stadt Zürich Nr. 24 16. Juni 2016 AKTUELL Gefährdete Wildpflanzen erhalten Gebäck für Lohngleichheit Vom 18. bis 26. Juni feiert die Botanica ihr zehnjähriges Bestehen mit dem Projekt «Die Letzten ihrer Art». Über 80 Veranstaltungen erklären die Zusammenhänge und Gefahren des Artenverlusts. In Zürich nehmen die Sukkulentensammlung und der Botanische Garten teil. Mit einer Pop-up-Bakery am Zürcher Hauptbahnhof machte das Netzwerk Aktivistin.ch auf die anhaltende Lohnungleichheit aufmerksam. Der Frauenstreiktag von 1991 jährt sich zum 25. Mal und das Netzwerk Aktivistin.ch wird ein Jahr alt. Doch trotz aller Bemühungen muss nach wie vor um Lohngleichheit gekämpft werden. Aktivistin.ch eröffnete deshalb letzen Dienstag eine Pop-up-Bakery am Zürcher Hauptbahnhof und verkaufte sowohl leckere, aber altbackene (= keine verbindliche Lohnkontrollen), als auch leckere, zeitgemässe (= verbindliche Lohnkontrollen für alle Betriebe) Backwaren. Der Erlös kommt vollumfänglich der Zürcher Hilfsorganisation Borderfree Association mit dem Spendenzweck «Frauen In der Schweiz ist fast die Hälfte aller Lebensraumtypen bedroht und knapp ein Drittel der Schweizer Flora gefährdet. Um die Biodiversität langfristig zu erhalten und zu fördern, müssen unterschiedliche Massnahmen umgesetzt werden. Die botanischen Gärten spielen dabei eine wichtige Rolle. Sie übernehmen Aufgaben im Natur- und Artenschutz sowie in der Öffentlichkeitsarbeit. auf der Flucht» zu. «Wir können es selbst kaum glauben, dass wir tatsächlich noch immer für Lohngleichheit kämpfen müssen», sagt Carmen Schoder, Sprecherin für Aktivistin.ch. «Doch auch im Jahr 2016 verdienen Frauen in der Schweiz rund 15 Prozent weniger als ihre männlichen Arbeitskollegen. Wir geben uns nicht mit einem Teil des Kuchens zufrieden, sondern fordern vollständige Lohngleichheit: We don’t want a piece of cake – we want the whole damn bakery!» Gleichstellung aller Menschen Das Netzwerk Aktivistin.ch ist eine Bewegung von Personen, die sich solidarisch für die politische und kulturelle Gleichstellung von allen Menschen einsetzen. Sie haben sich im Juni 2015 in Zürich auf eine Initiative der Unia Zürich-Schaffhausen zu einem unabhängigen Netzwerk formiert. (zk.) Die Letzten ihrer Art Zum zehnjährigen Bestehen der Botanica werden in 20 botanischen Gärten Veranstaltungen zum Thema «Die Letzten ihrer Art» ausgerichtet. Das Projekt, das während neun Tagen schweizweit stattfinden wird, verfolgt als oberstes Ziel, gefährdete Pflanzen mit Erhaltungskulturen in botanischen Gärten zu fördern, zu vermehren und Interessierte darüber zu informieren. Ein Garten- und Pflanzenführer von Botanica fasst die Aktivitäten zusammen. Die Veranstaltungen werden in botanischen Gärten in der Deutschschweiz sowie im Welschland und im Tessin durchgeführt. Im Kanton ZüANZEIGEN Die gefährdete Sukkulente Aloe helenae aus Madagaskar. rich wird das Programm der zehnten Botanica in der Sukkulentensammlung beim Mythenquai, im Botanischen Garten der Universität im Kreis 8 und im Botanischen Garten von Grünigen im Zürcher Oberland veranstaltet. Während mehrerer Tage werden an diesen Orten Vorträge, Führungen und Exkursionen durchgeführt. Der Besuch der Veranstaltungen ist mit wenigen Ausnahmen kostenlos. (bl) Detailliertes Veranstaltungsprogramm auf: www.botanica-suisse.org/veranstaltungen Foto: P. Gisi Sukkulenten In der Sukkulentensammlung am Mythenquai gibt es am Donnerstag, 23. Juni (18–20.30 Uhr) und am Sonntag, 26. Juni (11–13.30 Uhr), Führungen zu den kritisch gefährdeten Sukkulenten «Aloe helenae» aus Madagaskar und «Melocactus conoideus» aus Brasilien. Anschliessend werden die wichtigsten Methoden und Techniken zur Sukkulenten-Vermehrung gezeigt. (bl.). Jugendfeuerwehr sucht Nachwuchs Am Samstag, 25. Juni, von 14 bis 17.15 Uhr findet auf dem Areal des Schulhauses Waidhalde in Wipkingen eine Übung der Jugendfeuerwehr des Bezirks Zürich Dietikon statt. Interessierte Mädchen und Burschen im Alter ab 14 Jahren sind eingeladen zuzuschauen. Sie erhalten so einen Einblick in die Arbeit der Feuerwehr. Gemäss dem Motto «Retten, handeln, löschen» wird in der Jugendfeuerwehr die Grundausbildung zum Feuerwehrmann oder zur Feuerwehrfrau vermittelt. Die Jugendlichen ler- nen die Handhabung aller Geräte, die in der Feuerwehr eingesetzt werden. Geschult wird das Erkennen von Gefahren, der richtige Umgang mit dem Feuer, die Brandbekämpfung, die Handhabung von Feuerwehrmaterial und Feuerwehrgeräten und die erste Hilfe bei Unfällen. Mit 18 Jahren erfolgt normalerweise der Übertritt in die Einheiten der Milizfeuerwehr. (pm.) Samstag, 25. Juni, 14–17.15 Uhr. Infos auf www.jfw.li. Züriberg AKTUELL Nr. 24 16. Juni 2016 5 Ein Ersatzguss musste her, da das demolierte Original aus dem Jahr 1870 nicht zu retten war. Foto: zvg. Schöner Pariserbrunnen steht wieder Der historische Brunnen nach Pariser Vorbild, Modell 1870, vervollständigt seit Anfang Juni wieder das «Brunnenbild» an der Zürcher Bahnhofstrasse. Der gusseiserne Brunnen am Rand der Pestalozzi-Wiese wurde Ende 2015 während Bauarbeiten umgefahren (der «Züriberg» berichtete) und konnte nicht mehr repariert werden. Nun hat ihn die Wasserversorgung durch ein nachgegossenes Modell ersetzt. Der Brunnen entstand im Hinblick auf den Weltkongress der Wasserfachleute im Jahr 1978 und gilt als Symbol für die gute internationale Zusammenarbeit für sauberes Trinkwasser. Die vier Nymphen verkörpern die Einfachheit, die Güte, die Nüchternheit und die Nächstenliebe. Eine brunnenreiche Stadt Mehr als 1200 Brunnen verschönern die Stadt Zürich, und aus allen sprudelt erstklassiges Trinkwasser. Die Vielfalt der Trinkwasserspender kommt in sechs «Brunnenguides» zum Ausdruck. Sämtliche Ausgaben sind bei der Wasserversorgung Zürich erhältlich. (pd.) Jungstörche beringt 18 Paare freifliegender Weissstörche haben sich heuer zur Brut auf den Horsten im und um den Zoo eingefunden. Das ist ein Paar mehr als letztes Jahr. Mithilfe einer Autodrehleiter von Schutz & Rettung Zürich wurden letzte Woche acht Jungvögel mit einem auf Distanz ablesbaren Ring markiert. (pd.) ANZEIGEN Auf dem Trampolin konnten sich die Kinder vergangenes Wochenende an der Epi-Chilbi so richtig austoben. Fotos: Leslie Haeny Epilepsiestiftung feiert 45. Epi-Chilbi Bewohner, Mitarbeiter und Besucher der Epilepsiestiftung feierten in Zürich-Riesbach gemeinsam ein farbenfrohes Fest. Leslie Haeny Durch den Flohmarkt stöbern, Trampolin springen, Ponyreiten oder bei Speis und Trank die Livemusik von Rolfs Trio geniessen: An der diesjährigen Epi-Chilbi am letzten Wochenende gab es für Gross und Klein ein unterhaltsames Programm. Gerade für die Bewohner des Epi-Wohnwerks ist das seit 1971 jährlich auf dem Areal der Schweizerischen Epilepsiestiftung in Zürich-Riesbach stattfindende Fest ein ganz besonderes Highlight. Denn es ermöglicht ihnen, wertvolle Begegnungen mit Menschen ausserhalb ihres gewohnten Umfelds zu machen. Im Wohnwerk leben und Arbeiten nicht nur Menschen mit Epilepsie, sondern auch Personen, die aufgrund von Behinderungen auf Therapie und Betreuung angewiesen sind. In der Epi-Tagesstätte finden sie ausserdem eine sinnvolle Beschäftigung und helfen beispielsweise in der Gärtnerei mit. Zusätzlich stehen ihnen Ateliers zur Verfügung, in denen sie Malen, Basteln und auf andere Weise kreativ sein können. Produkte aus der Gärtnerei wie Sirup, bunte Blumensträusse und getrocknete Kräuter gab es auch an der Chilbi zu kaufen. Ausserdem haben die Wohnwerk-Bewohner speziell fürs Fest bunte Abzeichen gebastelt und verkauft. «Der Überschuss an Einnahmen von der EpiChilbi wird für Ausflüge und Reisen für die Wohnwerk-Bewohner eingesetzt», sagt Erich Oberholzer, Direktor des Epi-Wohnwerks. Neuer Wohnraum für 40 Personen Momentan befinden sich zwei Gebäude auf dem Gelände der Epilepsiestiftung im Bau: das Wohnhaus Niedfelben und das Gebäude Riedholz. Im Haus Niedfelben entstehen acht Wohnungen, die zusammen Platz für 40 Personen bieten. Im neuen Haus werden Menschen leben, die in einer der Epi-Werkstätten arbeiten oder pensioniert sind. Im Gebäude Riedholz entstehen Ateliers für die EpiTagesstätte sowie neue Räumlichkeiten für die Heimarztpraxis. Beide Gebäude sollen im November 2016 in Betrieb genommen werden. Die Besucher der Epi-Chilbi hatten die Gelegenheit, an Besichtigungstouren durch beide Baustellen teilzunehmen. Weitere Informationen zu den Neubauten auf www.swissepi.ch. Auf der Baustelle des Hauses Niedfelben gab es Besichtigungstouren. Im Innern des neuen Wohnhauses. Bunte Ballons für die Kinder. 6 Stadt Zürich Nr. 24 AKTUELL/ MARKTPLATZ 16. Juni 2016 CLIENTIS ZÜRCHER REGIONALBANK Publireportage Hypotheken – früh an später denken Der Kauf von Wohneigentum ist eine Investition mit sehr weitem Zeithorizont. Mit der dafür notwendigen Hypothekenaufnahme ist er bei der Entwicklung der individuellen Anlagestrategie, die ebenfalls langfristig ausgerichtet sein sollte, von grosser Bedeutung. Eine Hypothek nimmt darin über einen langen Zeitraum – insbesondere mit den heute strengen Regeln bezüglich Tragbarkeit und der Pflicht zur Amortisation – einen bedeutenden Platz ein. Umso mehr noch, je näher das Pensionsalter des Eigenheimbesitzers rückt. Denn mit dem Ruhestand verändern sich die Einkommensverhältnisse. Klug amortisieren Das dann meist sinkende Einkommen hat einen direkten Einfluss bei der Berechnung der Tragbarkeit der Immobilie. Unter den heute geltenden Mindeststandards kann es deshalb mit der Finanzierung schwierig werden. Als Vorteil hingegen wirkt sich für die älteren Hypothekennehmer ihre in der Regel gestiegene Kreditwürdigkeit aus. Denn die meist vorhandenen Ersparnisse bieten die Sicherheit, dass sie über die finanziellen Mittel verfügen, um einen Teil der Hypothekarschuld zurückbezahlen können. Soll ein Eigenheim auch noch weit nach der Pensionierung das Zuhause bleiben, ist der Aspekt der Daniel Kräutli ist Leiter der Filiale Zürich bei der Clientis Zürcher Regionalbank. Foto: zvg. Amortisation, auch wenn das Rentenalter noch viele Erwerbsjahre weit entfernt ist, klugerweise in die Überlegungen beim Kauf einer Immobilie mit einzubeziehen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Schulden bei der Bank zu reduzieren. Nebst der direkten Amortisation – der Verringerung der Hypothekarschuld durch Rückzahlungen – kann diese auch indirekt erfolgen. Dabei wird bis zum Zeitpunkt der Pensionierung und damit auch demjenigen für die spätmöglichste Rückzahlung eines Teilbetrags der Hypothek individuell gespart. Wer frühzeitig damit beginnt, portioniert die Belastung budgetverträglich und tut dies erst noch steuerfreundlich, wenn das Sparen über zusätzliche Einzahlungen in die Säule 3a geschieht. Die persönlichen Rückstellungen für die spätere Amortisation können jedoch auch über ein konventionelles Sparkonto oder eine Geldanlage gemacht werden. Unabhängig von der Art des Sparens soll dieses auf möglichst sichere Weise erfolgen. Als Zielgrösse gilt in allen Fällen, die Hypothek bis zur Pensionierung auf zwei Drittel oder 66 Prozent zu verringern, um für die weitere Finanzierung des Eigenheims die bestmögliche Basis zu schaffen. Denken Sie also frühzeitig an die Amortisationspflicht Ihrer Hypothek und lassen Sie sich bei der Wahl der passenden Strategie durch eine Fachperson unterstützen. Clientis Zürcher Regionalbank, Goethestrasse 18, www.zrb.clientis.ch, Telefon 044 250 64 00. ANZEIGEN Neues und Aktuelles aus dem Quartier. Jede Woche im Internet unter w w w • l o k a l i n f o • ch Zürichs Grünräume – von gefährdet bis wertvoll Die Grünen der Stadt Zürich haben eine interaktive Karte kreiert. Auf dieser kann die Bevölkerung besondere ökologische Standorte markieren. Die Bevölkerung schätzt ihre Wohnstadt besonders auch wegen der guten Durchgrünung. Angesichts von Wachstum und urbaner Verdichtung steigt aber auch die Sorge, dass freie Areale umgenutzt werden und damit wertvolle Grünräume verschwinden können. Von der Politik erhofft die Bevölkerung einen wirksameren Schutz des Grünraums, derer in der wachsenden Stadt einem stetig steigenden Druck ausgesetzt ist. Jetzt ist die Bevölkerung von der Grünen Partei Stadt Zürich eingeladen, auf einer interaktiven Karte zu markieren, welche Grünräume sie als schützenswert erachtet oder wo eine ökologische Aufwertung nötig und angebracht ist. Mit den Kategorien «besonders wertvoll», «müsste aufgewertet werden» und «gefährdet» wird mit der Zeit ein Bild über das ganze Stadtgebiet entstehen, das zeigt, wie sich die aktuelle Grünraum-Situation in den einzelnen Quartieren präsentiert. Mit dieser Karte wollen die Grünen sichtbar machen, welchen grossen Stellenwert ein qualitativ hochstehender Grünraum bei der Bevölkerung hat. (pd.) Weitere Informationen im Internet unter gruenezuerich.ch/aktuell. Wo hat es in Zürich Grünraum? Wo soll er geschützt werden? Auf einer interaktiven Karte kann man jetzt seine Favoriten markieren. Archiv: ls. Züriberg AKTUELL Nr. 24 16. Juni 2016 7 Projektleitung stellt Kispi-Neubau vor Die Quartiervereine Riesbach und Hirslanden luden vergangenen Donnerstag zu einer Informations- und Diskussionsveranstaltung über das neue Kispi ein. Die Anwesenden interessierte vor allem ein Thema: Die Verkehrsanbindung des für 2021 geplanten Spitalkomplexes. Leslie Haeny «Man sieht, das Interesse ist gross», mit diesen Worten begrüsste Herbert Frei, Vorstandsmitglied des Quartiervereins Hirslanden, die Zuhörer im vollbesetzten Saal des Quartiertreffs bei der Burgwies. Anlass zur Versammlung gab der Bau des neuen Kinderspitals in der Lengg. Geplanter Baubeginn des von Herzog und de Meuron entworfenen Komplexes ist im Sommer 2017. Das Projekt des Basler Architekturbüros wurde 2012 nach eingehender Prüfung der Jury aus 5 Entwürfen zum Sieger gekürt. Françoise de Vries, Präsidentin des Steuerungsausschusses Bau, Balthasar Thalmann vom Amt für Raumentwicklung und Thomas Hardegger, Gesamtprojektleiter für den Neubau des Spitals, sowie die Vorstandsmitglieder der beiden Quartiervereine, Urs Frey, Herbert Frei und Hasi Diggelmann, waren im Quartiertreff zugegen, um die Anwohner zu informieren und um mit ihnen zu diskutieren. Françoise de Vries erläuterte den An- Die Projektleitung beantwortet Fragen besorgter Anwohner. wohnern den Aufbau und die architektonischen Besonderheiten des neuen Spitals: Die Anlage wird auf zwei Arealen realisiert. Im Nordteil befindet sich das runde, siebengeschossige Gebäude für Labor, Lehre und Forschung (Bild rechts), während das eigentliche Spital im südlichen Areal gebaut wird. Beide Bauten sind unterirdisch miteinander verbunden. «Rund um die beiden Gebäude werden wir eine Parklandschaft mit einheimischen Pflanzen errichten», erklärt de Vries. Im Nordareal sind ausserdem Obstkulturen vorgesehen. Ständiger Platzmangel im Kispi Der Bau des neuen, grösseren Spitals ist dringend nötig, wie de Vries aufzeigt: «Wir mussten in den letzten Jahren Hunderte von Patienten abweisen, da es im jetzigen Kispi in Hottingen keinen Platz für sie hatte.» Die steigende Patientenzahl sei darauf zurückzuführen, dass es immer weniger Kinderarztpraxen gebe und für kleine Patienten, anders als für Erwachsene, keine Spezialärzte existieren. Gut ein Drittel der im Kinderspital Zürich behandelten Patienten stammen aus anderen Kantonen und dem Ausland. Um mehr Platz zu schaffen, eröffnet das Kispi Ende Juni einen weiteren Pavillon. Für das Bauareal in der Lengg wurde ein kantonaler Gestaltungsplan ausgearbeitet. Dieser ist vom Gesetz her erforderlich. Er schafft die Planungsrechtlichen Voraussetzungen für den Neubau und enthält genaue Vorgaben. Noch bis zum 21. Juni liegt der Plan auf. Und die Öffentlichkeit hat bis dahin die Möglichkeit, Einwände zur Gestaltung des Areals schriftlich an das Amt für Raumentwicklung des Kantons zu richten. Zusätzliche Tram- und Busverbindungen werden in Zukunft dafür sorgen, dass das Spitalgelände mit dem öffentlichen Verkehr gut zu erreichen ist. Zur Regelung des Privatverkehrs sagt Balthasar Thalmann: «Wir sind momentan mitten in der Verkehrspla- ANZEIGEN Einladung zur ordentlichen Mitgliederversammlung der SVP Stadt Zürich Kreis 7 + 8 Donnerstag, 23. Juni, um 19.00 Uhr Restaurant Elefant, Witikonerstr. 279, 8053 Zürich Wir freuen uns auf zahlreiches Erscheinen. Mit Gastredner Konrad Langhart Kantonsrat und SVP-Parteipräsident des Kantons Zürich IMMOBILIEN Zürcher Familie sucht ein Mehrfamilienhaus in Zürich (Kreis 6, 7, 8), Zollikon oder Küsnacht. Wir sind bereits Besitzer und faire Vermieter von einigen Häusern/Wohnungen. Gerne möchten wir ein weiteres Mehrfamilienhaus dazukaufen. Wir würden uns über ein Angebot freuen und stellen uns gerne persönlich vor. 079 216 55 45 Foto: lh So wird es einmal aussehen: der neue Spitalkomplex als Modell nung und versuchen, verschiedenste Lösungen aufzuzeigen.» Eine Verbreiterung der Lenggstrasse, eine Lichtsignalanlage an der Kreuzung Lenggstrasse/Forchstrasse sowie Tempo 30 auf der Lenggstrasse sin in Planung. Verkehrsregelung sorgt bei Anwohnern für Diskussionsstoff Ebendiese noch nicht ganz abgeschlossene Verkehrsplanung beschäftigte die Anwesenden bei der anschliessenden Diskussion besonders. So rechnet die Projektleitung nach der Eröffnung des neuen Kispis an der Lenggstrasse zu Hauptverkehrszeiten mit 40 bis 60 Prozent Mehrverkehr. Viele Anwohner sind besorgt, dass Kispi-Besucher und -Mitarbeiter die Forchstrasse meiden und durch das Quartier umfahren. Es besteht ausserdem die Angst, dass Schleichverkehr wegen Parkplatzsuchenden im Quartier entsteht. Auch über den Verkehr während der rund vierjährigen Bauphase wurde diskutiert. Neben vielen Einwänden Foto: zvg der Quartierbewohner präsentierten einige Betroffene auch Ideen zur Regelung des Verkehrs. Die Bau- und Projektleitung hielten die Anwohner dazu an, ihre Ideen und Einwände unbedingt auch schriftlich an das Amt für Raumentwicklung des Kantons Zürich zu senden. Die beiden Quartiervereine Riesbach und Hirslanden möchten die Anwohner der Lengg weiterhin auf dem Laufenden halten und auch bei zukünftigen Bauprojekten informieren und unterstützen. «Was das Kispi angeht, ist es uns ganz wichtig, dass am Ende eine Win-win-Situation entsteht», sagt Herbert Frei. Auch die Lösung des Verkehrsproblems ist den Vereinen ein grosses Anliegen. Des Weiteren versprachen die Quartiervereine, sich für den Schutz des Naherholungsgebiets Lengg und des Burghölzlihügels einzusetzen. Das Land, auf dem sich das alte Kinderspital befindet, wird später dem Kanton übergeben. Was genau damit geschehen soll, ist noch unklar. 8 Züriberg Nr. 24 16. Juni 2016 MARKTPLATZ Publireportage Amag Utoquai stellt den neuen Audi Sport Store vor Die Amag Utoquai hat sich vergangenen Mittwoch besonders herausgeputzt. Grund dafür war die Eröffnung des ersten Zürcher Audi Sport Stores. Leslie Haeny Eine stylishe Gin-Bar, eine moderne Zigarren-Lounge, Eisskulpturen und eine Modepräsentation: Die Mitarbeiter von Audi und der Amag Utoquai haben sich so einiges einfallen lassen, um die Gäste am Mittwochabend an der Eröffnung des ersten Audi Spor Stores in Zürich zu unterhalten. «Wir bieten hier alles rund um den Audi an, was das Autofahrerherz begehrt», sagt Roger Neff, Geschäftsleiter der Amag Utoquai. Aussergewöhnlich am neuen Store ist, dass er sich vor allem an Liebhaber von Sportfahrzeugen richtet und daher auf besonders leistungsstarke AudiModelle spezialisiert ist. Mode für Damen und Herren Durch den Abend führte Luisa Rossi. Die Schauspielerin, Moderatorin und Stylistin war es auch, die den zahlreich erschienenen Besuchern Styling-Tipps gab und in Zusammen- Unterstrass Oberstrass Fluntern Hottingen Hirslanden Roger Neff und Kaspar Bossart präsentieren den Audi R8. arbeit mit der Marke PKZ die modischen Must-haves für Frauen wie auch für Männer präsentierte. Von Schuhen, über Hosen bis zum perfekten Schal und dessen Bindetechnik zeigte die Modeexpertin lässige Sommerlooks und elegante Frühlingsund Herbstmode. Auch der Unterhaltungselektronik-Hersteller Bang and Olufsen war mit einem Stand am Eröffnungsanlass vertreten. Im Zentrum der Veranstaltung standen jedoch die neuesten und beliebtesten Audi-Sportfahrzeuge. Gerade der rassige R8 hat es nicht nur vielen Besuchern angetan, sondern auch dem Geschäftsleiter der Amag Luisa Rossi zeigt den Gästen die Sommermode von PKZ. Utoquai, Roger Neff, und dem AudiMarkenverantwortlichen Kaspar Bossart, die ihn als ihr Lieblingsmodell bezeichneten. Mehr Platz Mit seinen 450 Quadratmetern bietet der neue Showroom im Hauptsitz der Amag mehr Platz und weist eine direkte Verbindung zum Servicebereich auf. «Wir sind froh und auch stolz, dass der Umbau so reibungslos verlaufen ist und wir nun an unserem neuen Standort durchstarten können», sagt Kaspar Bossart. Zusätzlich zum neuen Sport Store können Amag-Kunden auch weiterhin die gleichen Leistungen wie bisher in Anspruch nehmen. So können beispielsweise Volkswagen-Besitzer ihre Wagen immer noch am Utoquai in den Service bringen und reparieren lassen. Bereits seit über 40 Jahren ist die Amag Utoquai Partner von Audi. Insgesamt arbeiten 94 Angestellte an der zentralen Lage im Seefeld. Der Audi Sports Store am Utoquai ist aber nicht die erste Audi-Anlaufstelle, die sich ganz auf sportliche Fahrer ausrichtet: In Dübendorf, Bern und neun weiteren Schweizer Städten gibt es bereits einen Audi Sport Store. Fotos: Leslie Haeny Eine der Eisskulpturen Gewerbeverein Zürich-Ost City www.gvzo.org Seefeld Zürichsee «Jeder hat so viel Recht, wie er Macht hat» Der Gewerbeverband der Stadt Zürich durfte Ende Mai mit einem gelungenen Fest sein 175-jähriges Bestehen feiern. Als der Gewerbeverband 1841 gegründet wurde, war die Schweiz noch ein Staatenbund ohne einheitliche Währung. Trotzdem beschäftigten in jener Zeit erstaunlich ähnliche Themen wie heute – mit einer Ausnahme: Während damals die Gewerbefreiheit und damit die wegfallende schützende Hand des Staates Sorgen bereiteten, wäre heute manch Gewerbetreibender froh, Vater Staat würde ihn wieder einfach arbeiten lassen. Kurz nach den hehren Festreden der Stadtoberen landeten wir rasch wieder auf dem Boden der Realität: Der Familienbetrieb «Backhuus Fischer», der sich mit Unterstützung des Gewerbeverbandes erfolglos gegen Parkplatzabbau und Verkehrsbehinderungsmassnahmen gewehrt hatte, bleibt bis auf Weiteres geschlossen. Die von der Stadt kaum ernst genommenen Befürchtungen sind eingetroffen. Verlierer sind neben den Angestellten vor allem die nichtmotorisierten Kunden. Die anderen können einfach ausweichen, etwa ins nur wenige hundert Meter entfernte Opfikon. Um beim Verkehr zu bleiben: In der Züriberg-Ausgabe von Ende Juli möchten wir ein Fazit aus dem zurzeit laufenden, versuchsweisen Spurabbau am Vorderberg ziehen. Der Versuch wurde auf meine Anregung hin initiiert, weil ich befürchtete, dass der noch Marc Bourgeois, Vorstandsmitglied Gewerbeverein Zürich-Ost, Kantonsrat FDP Kreise 7+8 unter Ruth Genner angedachte Spurabbau zu Problemen führen würde. Deshalb forderte ich verlässliche Entscheidungsgrundlagen, bevor Millionen sinnlos verbaut werden. Gerne nehme ich Ihre persönlichen Erkenntnisse aus dem Versuch unter [email protected] entgegen. Marc Bourgeois Bäckerei-Konditorei Gemeindestrasse 36 8032 Zürich Tel. 044 251 30 66 [email protected] www.baeckerei-huerlimann.ch Unsere Öffnungszeiten: Montag bis Freitag, 6.00–18.30 Uhr Samstag, 6.00 –16.00 Uhr Sonntag, geschlossen Beachten Sie unsere vielen hausgemachten Spezialitäten Züriberg AKTUELL Nr. 24 16. Juni 2016 9 Das lange Warten auf den Sommer Der Sommer kann im Juni schon so richtig durchstarten. Doch er kann auch kühl, nass und grau ausfallen. 2016 ist diesbezüglich keine Ausnahme. Silvan Rosser Der Einfachheit halber beginnt der Sommer in der Meteorologie bereits am 1. Juni und dauert bis Ende August. Manchmal hält sich auch das Wetter an diesen Fahrplan – heuer hingegen zeigt der Juni für einmal seine dunkle und nasse Seite. Regenzeit Es ist Regenzeit. Nach einem trockenen März nimmt der Regen seit April mehr und mehr Überhand. Brachte der April bereits rund 100 mm Niederschlag, waren es im Mai schon 180 mm, und der Juni ist nach der ersten Monatshälfte auf bestem Weg, den Mai diesbezüglich nochmals zu überbieten. In den ersten 15 Tagen des Juni summierten sich die Niederschläge bereits auf rund 130 mm – diese Menge wird normalerweise erst bis Ende Monat erwartet. Auch in den letzten zwei Jahren war der Juni nässer als im langjährigen Durchschnitt. Mit knapp 200 mm war der Juni 2012 letztmals extrem nass. Die grösste monatliche Niederschlagsmenge in einem Juni brachte das Jahr 1953, als bis Ende Monat mehr als 250 mm zusammenkamen. In den ersten 15 Tagen des Juni 2016 regnete es an 12 Tagen. Normalerweise sind im ganzen Juni 13 Tage mit Niederschlag einzuplanen. In den letzten drei Jahren waren es zudem lediglich 10 bis 11 Regentage. Letztmals mehr Regentage brachte der Juni vor 20 Jahren im Jahr 1997. Damals regnete es bis Ende Monat an 20 Tagen. Im Juni sind im Durchschnitt 13 Tage mit Niederschlag einzuplanen. Von Jahr zu Jahr kann dieser Wert aber stark variieren. Rekordhalter ist der Juni 1980 mit 22 Regentagen. Hartnäckige Wetterlage Verantwortlich für die andauernde Regenzeit ist eine scheinbar stabile Wetterlage. Über dem Nordatlantik herrscht hoher Luftdruck im Süden über den Azoren und tiefer Luftdruck im Norden zwischen Neufundland und Island. Zwischen den beiden Druckgebilden entsteht eine konstante, wenn auch nicht stark ausgeprägte Westströmung, die feuchte Atlantikluft nach Mitteleuropa führt. Vor allem das Azorenhoch ist nur schwach ausgebildet und vermag seine Fühler kaum einmal bis nach Mitteleuropa auszustrecken, was die Luft abtrocknen könnte. Stattdessen fliesst die kühle Meeresluft aus Nordwesten über Frankreich in den recht warmen Mittelmeerraum. Diese Mischung aus kühler Atlantikluft und warmer Mittelmeerluft lässt über dem Golf von Genua immer wieder kleinräumige Tiefs entstehen, die in der Folge nur langsam Richtung Osten über den Balkan nach Norden ziehen und Italien, den Balkan und Mitteleuropa ordentlich mit Regen überschütten. Da die Luftdruckgradienten über Europa nur schwach sind und folglich kaum horizontale Bewegung in der Atmosphäre vorhanden ist, kommen die kleinräumigen Tiefs nur langsam vorwärts und können punktuell umso mehr Starkregen bringen. Diese Wetterlage hält sich seit Mai hartnäckig. Ein Ende ist kaum absehbar. Abhilfe schafft lediglich ein Aufbäumen des Azorenhochs, sodass Europa endlich mal wieder unter Hochdruckeinfluss zu liegen käme. Heitere Tage sind im Juni 2016 bisher extrem rar. Die Sonne schien in der ersten Monatshälfte erst rund 40 Stunden. Somit zählt diese erste Junihälfte zu den sonnenärmsten überhaupt seit mehr als 100 Jahren. Ähnlich wenig Sonnenschein gab es seit 1901 bisher erst in den Jahren 1990 und 1995 mit rund 43 respektive 44 Sonnenstunden. Beide waren gleichzeitig sehr niederschlagsreich und kühl. Kein Sommerwetter Die Temperaturen bewegen sich im diesjährigen Juni zwar im recht milden Bereich, sommerlich sind sie aber keinesfalls. Sommertage mit Temperaturen über 25 Grad blieben bisher (in Zürich?) gänzlich aus. Im langjährigen Durchschnitt sind mindestens acht Sommertage im Juni zu erwarten. Die letzten Jahre brachten jedoch häufig deutlich mehr. So beispielsweise vor einem Jahr mit 13 Sommertagen, oder 2005 und 2006 mit 14 respektive 16 Sommertagen. Der Juni 2004 hingegen brachte lediglich 5 Sommertage, so wenige wie seit 2000 nicht mehr. Ein Blick weiter zurück in den Wetterbüchern zeigt auch, dass der Sommer im Juni auch ganz ausbleiben kann. So brachte der Juni 1918, 1923, 1933 und 1971 keinen einzigen Sommertag mit mehr als 25 Grad. Ein wenig Hoffnung auf Sommerwetter in der zweiten Monatshälfte bleibt. Ändert sich das Wetter gegenüber der ersten Monatshälfte hingegen nicht, dürfte der Juni 2016 einer der nässesten und sonnenärmsten überhaupt werden und so kühl ausfallen wie seit 2001 nicht mehr. Krimifans erlebten Brunettis Schöpferin hautnah Die weltberühmte Autorin Donna Leon war am Montag für eine Signierstunde in der Buchhandlung Hirslanden zu Gast. Bianca Lüthy Eine Schlange, die bis fast auf die Freiestrasse reicht, drinnen stehen dicht an dicht Besucher: Grund für den Menschenandrang im Hirslandenquartier war der Besuch der Krimiautorin Donna Leon. Die amerikanische Schriftstellerin signierte in der Buchhandlung Hirslanden während einer guten Stunde am frühen Montagabend ihre Werke, bevor sie zur ausgebuchten Lesung ins «Kaufleuten» aufbrechen musste. Die zahlrei- chen Besucher stöberten in alten Büchern der Krimimeisterin und schnappten sich zu Beginn der Signierstunde ihr neustes Werk, «Ewige Jugend». Der neue Krimi ist bereits das 25. Buch in der Brunetti-Reihe. «Es ist das schlimmste, was ich je einem Charakter in meinen Büchern angetan habe», warnt Leon. «Ich konnte die Geschichte nicht so enden lassen. Und so habe ich noch ein Kapitel am Schluss angefügt.» Während der Stunde signierte Leon im Minutentakt Bücher, trotzdem zeigte sich die berühmte Schriftstellerin ohne Starallüren und Berührungsängste, witzelte mit ihren Fans, streichelte deren Hunde und Babys und ging ausführlich auf die Fragen ihrer interessierten Leser ein. Donna Leon zeigt sich natürlich und ungezwungen an der Signierstunde in Hirslanden. Foto: Bianca Lüthy ANZEIGEN DER CH-LEADER FÜR SICHERHEIT zu Hause haben wir alle etwas zu beschützen . . . Endlich Sicherheit für alle ab Fr. 1.– / Tag Material Installation Service Fordern Sie noch heute ein Gratis-Beratungsgespräch unter Tel. 043 508 27 38, www.dialarme.ch, [email protected] Stadt Zürich 10 Nr. 24 16. Juni 2016 Einweihung Kulturplatz Münsterhof An einem Dada-Abend im Zunfthaus zur Waag: Zum Abschluss floss der Wein. Fotos. ls. Weisswein aus dem Brunnenrohr So sah der Münsterhof in den 70er- und 80er-Jahren aus. Foto: Stadt Zürich/ zvg. Münsterhof wird wieder zum Stadtplatz Kürzlich fand im Zunfthaus zur Waag die Dada-Soirée I statt: das Dada-Wort als Klang und Zeichen, Bild und Schock. Speziell am Abend war, dass zum Apéro der wunderliche Weinbrunnen auf dem Fraumünsterplatz in Betrieb genommen wurde. Wer mit dem Fuss auf einen im gepflästerten Boden eingelassenen Knopf drückte, dem sprudelte durch die Brunnenröhre spritziger Weisswein anstatt wie üblich profanes «ZüriWasser» ins Glas. Ein Gag, den sich die Dada-Gäste, darunter auch Schriftsteller Franz Hohler, Literaturprofessor Peter von Matt und Staranwalt Peter Nobel, nicht entgehen liessen. (ls.) Das kleine Becken wird abgedeckt. Stimmig: Der Brunnen bei Nacht. Durch die Nutzung als Parkplatz wurde der Münsterplatz seiner Funktion als Marktplatz und Raum für Veranstaltungen beraubt. Im 19. Jahrhundert fuhren erstmals Autos vom Limmatquai über die Münsterbrücke zum Paradeplatz. Um der Strasse Platz zu geben, wurde die seit dem 13. Jahrhundert bestehende Friedhofsmauer um die Kirche abgerissen. Der Münsterhof wurde nicht durch die Verkehrsbetriebe erschlossen: Die Tramlinie zwischen Paradeplatz und Helmhaus über Münsterhof und Münsterbrücke wurde im Mai 1901 durch die neu eröffnete Linie über die Quaibrücke ersetzt. Seit 2010 finden wieder vermehrt Grossveranstaltungen auf dem Münsterhof statt. Der neu gestaltete Münsterhof soll ganzjährig mit «eher ruhigen, qualitativ hochstehenden Veranstaltungen bespielt werden, die zum historischen Ensemble passen» und der Münsterhof als Kultur- platz positioniert werden. Dennoch sollen 100 Nutzungstage für Veranstaltungen nicht überschritten werden. Parkplätze andernorts geschaffen Mit dem Bau des Opernhaus-Parkings wurde die Aufhebung des Parkplatzes am Münsterhof beschlossen. Die Neugestaltung des Platzes wurde möglich. Diese soll die Altstadtatmosphäre betonen. Die Alltagsnutzung steht dabei im Zentrum, sodass der Zubringerdienst zu den Gewerbebetrieben erhalten bleibt. Seit April präsentiert sich der Platz mit neuer Pflästerung, Brunnen und ohne Parkplätze. Die Kopfsteinpflästerung ist ohne Abstufungen und Trottoirs gestaltet. Der Brunnen wurde von den Architekten Romero und Schaefle entworfen. Zeitweise soll Wein aus dem Brunnen fliessen (siehe Artikel links). (Quelle: Wikipedia/zb.) ANZEIGEN Wir ziehen um: Ab 1. Juli: Grossmünsterplatz 6 Am Paradeplatz, täglich geöffnet 11.30 bis 23.00 Uhr, 044 220 15 15 [email protected] Das traditionelle Zürcher Speiselokal mit grosser historischer Vergangenheit, erbaut im Jahr 1487. www.zeughauskeller.ch Storchengasse 14 8001 Zürich 044 211 74 70 www.rasorshop.ch www.rasieren-zuerich.ch Das Spezialgeschäft für Nass- und Trocken-Rasierer Grosses Sortiment an Bart- und Pflege-Produkten Rasierseifen, Rasiermesser, Rasierhobel Proberasur mit den neusten Geräten Kompetente und persönliche Beratung Café Weggen GRÖSSER NEUER SCHÖNER! Rennweg 10 8001 Zürich 044 212 47 67 Café und Kleinhotel Weggengasse 4 8001 Zürich, Telefon 044 211 66 08 Stadt Zürich Nr. 24 16. Juni 2016 11 Einweihung Kulturplatz Münsterhof Festprogramm auf dem Münsterhof am 18. und 19. Juni Samstag, 18. Juni • Ab 13 Uhr Festwirtschaft auf dem Münsterhof durch den Zürcher Frauenverein. • 14 Uhr Konzert Sixpack Stompers mit Adrian Hardmeier, Markus Otto, Mario Schenker, Patrick Isker, Oliver Szalatnay, Flavio Spirgi und Markus Albrecht: abwechslungsreicher Dixieland aus den Anfängen des Jazz des vergangenen Jahrhunderts. • 15.15 Uhr Konzert im Fraumünster: Klangzauber für Kinder und Erwachsene an der Fraumünster-Orgel. Kantor und Organist Jörg Ulrich Busch lädt auf die Orgelempore. • 16 Uhr Begrüssung durch den Förderverein. Anschliessend Dada-Gedichte, vorgetragen von Gottfried Breitfuss («Karawane, der Zug der Elefanten» & «gadji beri bimba» – zwei Laufgedichte von Hugo Ball, dem Mitbegründer der Zürcher Dada-Bewegung). Dada-Sinfonie «Harley Davidson» (für neue Harleys, Trompete und Synthesizer). Komponist: Dieter Schnebel. Neun Harley-DavidsonFahrer des Sun Hill Chapters unter der Leitung von Steffi Weismann knattern, brummen und hupen eine Sinfonie, die ironisch den Verkehrsalltag auf die Schippe nimmt. Eine Produktion der Festspiele Zürich. Passend zum autofreien Münsterhof. Festansprache Corine Mauch. Fensterreden historischer Persönlichkeiten, die auf dem Münsterhof Geschichte schrieben, wie Hans Waldmann (Text und Vortrag: Hans-H. Dölle), Katharina von Zimmern (Text und Vortrag: Margrit Huser), Huldrych Zwingli (Text: Christoph Sigrist, Vortrag: Gottfried Breitfuss), Jakob Furrer (Text: Philippe Welti, Vortrag: Nicolas Rosat) und Winston Churchill (Text: Hans Spuhler, Vortrag: Gottfried Breitfuss). Waldmann, erfolgreicher Heerführer und Diplomat, Sonntag, 19. Juni • Ab 12 Uhr Festwirtschaft auf dem Münsterhof mit dem Zürcher Frauenverein. • 12.30 Uhr Konzert Stadtmusik Zürich: Unter Der neue Münsterhof präsentiert sich grosszügig. war von 1483 bis 1489 Zürcher Bürgermeister. Am 6. April 1489 wurde er enthauptet. Von Zimmern war die letzte Äbtissin des Fraumünster-Klosters. Sie übergab in der Reformation Ende 1524 die Abtei der Stadt Zürich. Zwingli, der erste Zürcher Reformator, war Leutpriester am Grossmünsterstift. Er wirkte auch am Fraumünster. Furrer, ein Zürcher Fuhrhalter, nahm als junger, berittener Dragonerkorporal der regierungstreuen kantonalen Truppen auf der Seite der liberalen Regierung auf dem Münsterhof am Züriputsch vom 6. September 1839 teil. Churchill, britischer Premierminister, kam am 19. September 1946 nach seiner unglaublich visionären Europarede an der Universität Zürich auf den Münsterhof. Der Platz war voll. Sein letzter Satz lautete: «May God ... lead the Swiss people through all the dangers of the future.» Dann setzte er Foto: Jan Bolliger seinen legendären Bowler auf einen Stock und hebt ihn in die Höhe. • 18 Uhr Doppelkonzert Kaleidoscope String Quartet (KSQ) & Chamber Soul mit Brandy Butler: Das KSQ (ZKB-Jazzpreis 2012) lässt das Streichquartett neu und anders erklingen: klassisch, jazzig, zeitgenössisch, modern und visionär. Die klassisch und in Jazz ausgebildeten Musiker bewegen mit ihren selber komponierten Stück durch ihr unglaubliches Zusammenspiel und ihre eigene Klangsprache. Mit Simon Heggendorn, Ronny Spiegel, David Schnee und Solme Hong Soul meets Kammermusik? Das funktioniert beim Trio Chamber Soul perfekt. Die kleine Formation mit Brandy Butler, Roman Hosek und René Mosele bietet einen vollen und reichen Sound, der kompakt und intim, mal weich und mal schlagkräftig daherkommt. Soul unplugged mit einer Prise Jazz und einer guten Portion Funk. ANZEIGEN Im Herzen der Stadt Zürich. Das bezaubernde Rokokopalais lädt ein zu feiern, zu dinieren, zu tanzen, zu besprechen und zu geniessen. Münsterhof 20, 8001 Zürich Telefon 044 211 21 44 Ihre Gastgeberin Frau Pascale Liechti www.zunfthaus-zur-meisen.ch E-Mail: [email protected] der Leitung von Niki Wüthrich wird ein buntes Lunchkonzert gespielt von Evergreens der Comedian Harmonists über gepflegte Mantegazzi-Märsche, jazzige Rhythmen von Louis Armstrong, Benny Goldman & Co bis hin zu souligen Grooves à la Earth, Wind and Fire. • 15 Uhr Kinderkonzert Linard Bardill «Nid so schnell, Wilhelm Tell» mit Bruno Brandenberger und 50 Primarschulkindern aus Oerlikon: eine Geschichte über Mut, Freiheit und Freundschaft. Linard Bardill erzählt die Geschichte von Walter, der von Grossmaul Paul gemobbt wird, mit Kraft und Augenzwinkern. Der Hauptteil des Programms sind Lieder von Walti, Tell, Grossmaul, vom richtigen Moment für die Freiheit und davon, wie man den Grossmäulern entgegentreten kann und ihnen das Maul stopft. Eine wunderbare Mischung aus Pop, Folk und Klassik. Ein Hör- und Seherlebnis. • 16.15 Uhr Fensterreden historischer Persönlichkeiten wie am 18. Juni. • 17.15 Uhr Konzert ZHdK Big Band: Die 16 Musikerinnen und Musiker unter der Leitung von David Regan versprechen extreme Kraftentfaltung, subtile Phrasierungen und eine enorme Bandbreite an Dynamik. Die Musik stammt von Grössen der Big-Band-Geschichte: Duke Ellington, Thad Jones, Bill Holman und Maria Schneider. Jazz, Blues, Latin und zeitgenössische Grooves erleben, brillant gespielt von den verschiedenen Instrumentalgruppen im Zusammenspiel mit der faszinierenden Rhythmusgruppe, dazu lyrische und introvertierte Soli. 12 Stadt Zürich Nr. 24 16. Juni 2016 AU TO M O B I L Jaguar und Honda legen deutlich zu Toyota zeigt Rennversion des C-HR an 24-Stunden-Rennen Nach einem Zuwachs in den ersten beiden Monaten hat sich der Schweizer Automarkt im März und im April auf Vorjahresniveau eingependelt. Im April resultierte mit insgesamt 100 655 verkauften Neuwagen ein Minus von 0,6 Prozent im Vorjahresvergleich. Eingebüsst haben unter anderem Nissan (–33 Prozent), Jeep (–32) und Peugeot (–24), doch auch VW (–10) spürt allmählich die Folgen des Abgasskandals. Besonders hinzugewonnen haben im April Honda (+100 Prozent), Jaguar (+86) und Mercedes-Benz (+49). (zb.) Das legendäre 24-Stunden-Rennen am Nürburgring ging am vergangenen Wochenende über die Bühne. Toyota nutzte die Gelegenheit, um einerseits seinen neuen Crossover Toyota C-HR zu präsentieren. Gleichzeitig nahmen die Japaner aber gleich noch mit einer Rennversion des C-HR am 24-Stunden-Rennen teil. Toyota Gazoo Racing startet dabei gleich mit vier Fahrzeugen. Bei der inzwischen zehnten Teilnahme beim Langstreckenklassiker schickt das Team neben dem Toyota CHR die Sportwagen Lexus RC und Lexus RC F sowie den Lexus IS F ins Rennen. (pd.) Mazda MX-5 RF ist da Mit dem MX-5 hat der japanische Autobauer eine Roadster-Legende geschaffen und mit dem neuen Modell überzeugend modernisiert. Nun doppelt Mazda nach: Der neue Mazda MX-5 RF wird seine Europapremiere beim Goodwood Festival of Speed erleben, das dieses Jahr vom 23. bis 26. Juni wiederum auf dem Gelände des Earl of March stattfinden wird. Der RF ist eine Targa-Version des MX-5 mit versenkbarem Dach. Ausserdem zeigt der japanische Hersteller in Goodwood den einmillionsten MX-5 und als Concept Cars den MX-5 Spyder sowie den MX5 Speedster. (zb.) BMW ehrt den 2002 Auf dem diesjährigen Concorso d’Eleganza Villa d’Este (23./24. Mai) ehrte die BMW Group eines der bedeutendsten Fahrzeuge der Markenhistorie mit einem besonderen Modell: dem BMW 2002 Hommage. Dieser baut auf einem aktuellen M2 auf und soll insbesondere die Ingenieurleistung des BMW 2002 Turbo zelebrieren. «Vor genau 50 Jahren begann mit der 02er-Reihe eine Ära des Erfolgs für BMW. Dieses kompakte Coupé ist eines der Fahrzeuge, die die Marke zu dem gemacht haben, was sie heute ist», sagt Adrian van Hooydonk, Design-Chef von BMW. Das Topmodell 2002 war das erste Serienfahrzeug mit Turbotechnologie überhaupt in Europa und machte das Coupé zu einem echten Sportwagen. Gleichzeitig sei der BMW 2002 Turbo technologischer Wegbereiter der Motorenentwicklung bei BMW gewesen. «Das alles ehren wir mit dem BMW 2002 Hommage.» (zb.) Studie von Toyota: Setsuna. F: zvg. Ein Toyota aus Holz Auf der Milan Design hat Toyota den Setsuna Concept gezeigt, der vorwiegend aus Holz besteht. Toyota nutzte dafür verschiedene Holzarten, die von der Aussenhaut über den Boden bis hin zu den Sitzen zum Einsatz kommen. Während der Rahmen zum Beispiel aus Birke besteht, wurde für das Exterieur japanisches Zedernholz verwendet. Die Serienfahrzeuge des japanischen Herstellers werden indes vorerst weiterhin aus Metall bestehen. (zb.) AUTONEWS Komfortabel unterwegs: Zwei Elektromotoren und ein Benzinmotor treiben den 450h von Lexus an. Fotos: zvg. Dieses SUV von Lexus hat gleich drei Motoren Gute Fahrleistungen, viel Komfort und eine hochwertige Serienausstattung kennzeichnen den überarbeiteten Lexus RX 450h. Und eine Erscheinung, die niemanden kaltlässt und polarisiert. Beim Bremsen Energie gewinnen Angetrieben wird der edle Lexus von einem 3,5-Liter-V6-Benzinmotor und zwei Elektromotoren, einer an der Vorderachse, der andere an der Hinterachse. Zusammen resultiert eine Systemleistung von 313 PS. Beim Bremsen und bei Bergabfahrten wird die kinetische Energie zurückgewonnen und wieder in elektrischen Strom umgewandelt, der in der kompakten Batterieeinheit unter dem Rücksitz gespeichert wird, zum Beispiel für die Fahrt im EV-Modus oder zum zügigen Beschleunigen. Der RX 450h Zum 40-Jahr-Jubiläum der Baureihe bringt Ford den ST200 als neues Spitzenmodell auf den Markt. Die Produktion des voraussichtlich auf 500 Exemplare limitierten Sondermodells startet in diesen Tagen. Der 1,6-LiterTurbobenziner des ST200 leistet 200 PS, das sind immerhin 18 PS mehr als im weiterhin angebotenen Fiesta ST. Daimler Peter Trösch Die Erfolgsgeschichte dieses SUV darf sich sehen lassen: Mit 2,2 Millionen Einheiten ist der RX weltweit das bestverkaufte Modell in der 26-jährigen Geschichte der Marke Lexus. Seit Anfang Jahr ist die nunmehr vierte Generation dieser Modellreihe unterwegs. Dabei wollten die Lexus-Designer einen 08/15-Auftritt vermeiden. Das ist ihnen vollauf gelungen. Denn der optische Auftritt mit dem als Diabolo-Grill bezeichneten gigantischen Kühlerschlund kommt grimmig, ja aggressiv daher. Bei den F-Sport-Modellen (unser Testfahrzeug) wirkt dieser Eindruck durch den Wabengrill (statt Lamellengrill) noch eine Spur bissiger. Im tadellos verarbeiteten Innenraum ist Grosszügigkeit angesagt. Fünf Erwachsene können sich behaglich niederlassen und den ausgezeichneten Sitzkomfort geniessen. Das Kofferraumvolumen ist mit 539 Litern ordentlich und kann durch Umklappen der Rücksitze auf maximal 1612 Liter erweitert werden. Nicht überzeugend ist die sensorgesteuerte, elektrisch betätigte Ladeklappe. Öffnen lässt sich diese nur, indem mit der Hand hingebungsvoll das Logo gestreichelt wird. Das Schliessen ist nur per Knopfdruck möglich. Ford Edel geht es im Innern des Lexus 450h zu und her. muss also nie an die Steckdose, weil die Batterie im Fahrbetrieb aufgeladen wird. Beim Starten per Knopfdruck setzt sich das Fahrzeug wie von Geisterhand geräuschlos in Bewegung, sieht man einmal von einem kaum vernehmbaren Surren ab. Die E-Motoren vorne und hinten beschleunigen nach offiziellen Angaben bis 65 km/h, dann schaltet sich automatisch der V6-Benziner dazu, ohne dass man dies bemerken würde. Üppige Kraftreserven Wüste Tempobolzerei ist nicht sein Ding, dafür kauft man auch keinen Lexus RX 450h. Aber die Fahrleistungen sind durchwegs oberklassig, und die jederzeit üppigen Kraftreserven sorgen in Zusammenarbeit mit dem sanft arbeitenden stufenlosen Getriebe mit sechs Schaltstufen (CVT), deren Wählgasse im Zickzack allerdings nervend ist, für viel Fahrspass. Dazu trägt die hohe Laufruhe des Motors bei. Dass man in der Version F Sport unterwegs ist, wird einem bei einem beherzten Tritt auf das Gaspedal klar. Dann verblüfft das Fahrzeug mit einem starken Vorwärtsschub, untermalt von einem Sound, der das Prädikat sportlich durchaus verdient. Also gut: Der «Sound Creator» hilft da etwas nach, indem die Ansauggeräusche gezielt verstärkt werden, was sich wie das Fauchen einer gereizten Wildkatze anhört. Laut Werksangaben verstreichen von 0 bis 100 km/h 7,7 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit wird bei 200 km/h abgeregelt. Der durchschnittliche Verbrauch wird mit 5,5 Litern je 100 Kilometer angegeben; bei unseren Testfahrten über 1400 Kilometer sind allerdings mit 9,3 Litern deutlich mehr angefallen. Immer noch ein akzeptabler Wert. Denn nur schon das stattliche Gewicht des Fahrzeugs von fast 2,4 Tonnen und die ansehnlichen Dimensionen fordern ihren Tribut. Zur Sonderausstattung des F Sport gehört ein grossflächiges Head-up-Display (Aufpreis 1600 Franken), das Daten zur Fahrt und zum Fahrzeug auf die Windschutzscheibe projiziert. Damit sind jederzeit Navigationsanweisungen oder Audioeinstellungen kontrollierbar, ohne den Blick von der Strasse abzuwenden. Nicht eitel Freude kommt beim Bedienen des Navigationssystems auf, zumal dessen Wege unergründlich und kompliziert sind. Und wenn auf offener Autobahn die erlaubte Höchstgeschwindigkeit kilometerweit mit 70 km/h angegeben wird, ist das schon etwas seltsam. Preise: «Keine Rabatte» Preislich ist der edle Lexus in höheren Gefilden angesiedelt, kommt aber dafür mit einer standesgemässen Komfort- und Sicherheitsausstattung daher. Der Grundpreis für das Topmodell beträgt 85 900 Franken. Unser Testmodell kostete 93 650 Franken. «An den Preisen wird nicht gerüttelt, Rabatte oder andere Vergünstigungen sind kein Thema», sagt Philipp Rhomberg, Generaldirektor der Toyota Schweiz AG, die auch Lexus importiert, in Anspielung auf die starke deutsche Konkurrenz im Luxussegment. Eine weitere Batteriegesellschaft: Daimler hat eine neue Gesellschaft für Lithium-Ionen-Batterieanwendungen gegründet. Die Mercedes-Benz Energy GmbH übernimmt ab sofort die Entwicklung und den weltweiten Vertrieb von stationären Energiespeichern. Firmensitz ist Kamenz in Sachsen, wo auch die Tochterunternehmung Deutsche Accumotive angesiedelt ist. Kia Als offizieller Partner der Fussball-Europameisterschaft hat Kia im Pariser Stade de France die offizielle Fahrzeugflotte für das Turnier gestellt. Der koreanische Autobauer stellt der Uefa 447 Autos zur Verfügung, um Spieler, Schiedsrichter, Offizielle und VIP-Besucher zu chauffieren. Zum Einsatz kommen die Modelle Sorento, Sportage, Optima, Carens, Soul und Cee’d. Nissan Saubere Energie für die Leaf-Produktion: Nissan hat in seinem Werk im britischen Sunderland einen neuen Solarpark in Betrieb genommen. Die Anlage leistet 4,75 Megawatt und besteht aus 19000 Fotovoltaikelementen. Zusätzlich versorgen zehn Windräder die Produktionsstätte des Elektroautos Leaf und seiner Batterien mit sauberer Energie. Renault Zum Jubiläum ein Clio mit 273 PS: Zum 40. Geburtstag von Renault Sport wird der französische Autohersteller das Sondermodell Clio R.S.16 in limitierter Auflage lancieren. Befeuert wird der Clio von einem 2-Liter-Turbobenziner mit 273 PS. Ein verbreiterter Aufbau und ein grosser Dachspoiler sorgen für den passenden Look. Stadt Zürich Nr. 24 16. Juni 2016 13 ZÜRICH INSIDE Ursula Litmanowitsch E-Mail: [email protected] Zum Star gemacht: Gaëtan Granges posiert gerne mit Bloggerin Stéphanie Guillaume (turningpoint) vor den Fotoarbeiten von Podladtchikov. Vorhang auf: Sabine Brülhart mit ihrem Ehemann Joël vor den Fotoarbeiten, die Iouri Podladtchikov für die Ibis-Kampagne kreiert hat. Snowboard-Iouri macht vier Amateur-Models zu Fotostars Snowboard-Olympiasieger Iouri Podladtchikov hat die neue Kampagne für die Hotellinie Ibis fotografiert. Philippe Alaniou, Generaldirektor der Accor Hotels, zu denen Ibis gehört, konnte die Werke von Podladtchikov anlässlich einer flippigen Vernissageparty im «Ibis Zürich City West» den 150 geladenen Gästen, darunter zahlreiche Online-Influencers, mit Stolz präsentieren. Verantwortlicher für die Kampagne «Rich and Famous» ist Joël Frey von der Agentur Jung von Matt. Für die Fotoaufnahmen verpassten Stylistin Victoria Steiner und Hair- und Make-up-Artistin Julia Ritter den vier Amateur-Models den glamourösen Look. Iouri Podladtchikov inszenierte sie alsdann als Stars. Die Bewerbungen von Valeria Hübscher, Sabine Brülhart, Cyril Müller und Gaëtan Granges wurden von der Community aus über 300 Online-Einsendungen ausgewählt. Sabine Brülhart wurde an der Vernissage geradezu verlegen, weil sie so viele Komplimente erhielt. Für die zweifache Mutter ist professionelles Modeln als Vollzeitjob im Moment aber keine Option, weil sie sich den Kindern widmen will. Ab und zu einen Auftrag wird sie aber gerne annehmen. Sichtlich Freude am künstlerischen Erfolg ihres Sohns hatte Valentina Podladtchikova. Für Gastgeber und Generalmanager Kourousch Kangarlou vom «Ibis Zürich City West» war die Vernissageparty ein Glanzlicht, das über den Tag hinaus Freude bereiten soll. Der initiative Generalmanager war sich auch nicht zu schade, die Gäste höchstpersönlich zu bedienen. Macherinnen von Make-up und Hairstyling: Julia Ritter und Angelika Annen (rechts). Aus der Musikbranche (Sony): Tina Werro mit ihrer Kollegin Larissa Rusca (rechts). Stefano Luzzana ist stolz auf Freundin und Amateurmodel Valeria Hübscher. Die Produzentin von Iouri Podladtchikov: Unternehmerin Lina Baumann. Iouri Podladtchikov: «Die Gesamtidee hat mich von Anfang an überzeugt.» ANZEIGEN Kaufe Pelz-Jacken und Pelz-Mäntel, Leder und Taschen seriös und fair, H. Braun, 076 424 45 05 14 Züriberg Nr. 24 16. Juni 2016 Veranstaltungen & Freizeit BUCHTIPP Die Pestalozzi Bibliothek (www.pbz.ch) empfiehlt: Zuerst lustig … Wie lebt es sich in einem Land, in dem man ständig Opfer eines Attentats werden könnte? Wie lebt es sich im heutigen Israel? Mit viel Witz und Selbstironie, flüssig und leicht zu lesen, beschreibt Etgar Keret die sieben guten Jahre, in denen er Vater und Sohn zugleich war. Das Buch beginnt mit der Geburt seines Sohns, der just dann zur Welt kommen wollte, als in das Spital mehrere Opfer eines Attentats eingeliefert werden und ein Journalist hofft, von Keret, einer bekannten Persönlichkeit, ein Statement zu bekommen. In vielen kleinen Kapiteln und auf sehr kurzweilige Art beleuchtet Keret das heutige Leben in Israel. Wie soll man z.B. im Alltag mit der Drohung des damaligen iranischen Präsidenten Ahmadinedschad umgehen, der die Auslöschung des israelischen Staats mithilfe einer Atombombe ankündigte? Ja, lohnt es sich da noch, die Garage aufzuräumen, die Wände neu zu streichen? Wie schade, wenn genau in diesem Moment alles Leben ausgelöscht würde. Viele der Geschichten sind erstmals lustig und heiter, regen dann doch zum Nachdenken an. Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region Donnerstag, 16. Juni 13.30–16.30 Internet- und Computercorner: Freiwillige Mitarbeitende stehen bei Fragen rund um Computer und Internet zur Seite. Kostenloses Angebot. Es sind keine Vorkenntnisse erforderlich und eine Anmeldung ist nicht nötig. Alterszentrum Oberstrass, Langensteinenstrasse 40. 18.00–21.00 Vernissage: Fotos ohne Kamera von Betty Webber. Ausstellung bis 30. Juni. Öffnungszeiten: Di bis Fr 17–19 Uhr. Keller Galerie, Selnaustrasse 15. 20.00 Mein Leben mit Frank Sinatra: Theater Rigiblick, Germaniastrasse 99. Freitag, 17. Juni 18.00–20.00 Vernissage: Ausstellung «Die Leningrader kommen». Dauer der Ausstellung: 18. Juni bis 1. Oktober. Öffnungszeiten: Fr 14.30–18 Uhr, Sa 14.30–17.30 Uhr (oder nach Vereinbarung, Voranmeldung erwünscht). Sommerpause: 17. Juli bis 1. September. Stiftung Arina Kowner (Ausstellungsraum 1. Stock), Oberdorfstrasse 2. 20.00 Physik und Poetry Slam mit Quattro Stagioni: Theater Rigiblick, Germaniastrasse 99. Samstag, 18. Juni 5.28 Fest mit Flohmarkt: Kulturmarkt, Aemtlerstrasse 23. 13.30–16.00 Klingende Museen: Kulturama, Englischviertelstrasse 9. Sonntag, 19. Juni 11.00 Sommermatinee: Marco Todisco Trio. Quartierhof Weinegg, Weineggstrasse 44. 11.00–14.00 Sommeranfangs-Brunch: Ein reichhaltiges Buffet à discrétion. Kinder bis 3 Jahren gratis. Alterszentrum Klus Park, Asylstrasse 130. 11.00–14.00 Sommeranfangs-Brunch: Alterszentrum Klus Park (Restaurant), Asylstrasse 130. 11.00–13.00 Vernissage: Ausstellung von Marianne Grant (Bilder) und Oliviero Gorza (Skulpturen). Tertianum, Sennhofweg 23. 11.30 Morgenmusik im Grossmünster: Eintritt frei, Kollekte. Grossmünster, Zwingliplatz. 13.00–17.00 Detektivparcours: Mit der ganzen Familie im Museum knifflige Fragen beantworten und spannende Rätsel lösen. Kulturama, Englischviertelstrasse 9. 14.00 Knabenmusik Zürich: Alterszentrum Klus Park, Asylstrasse 130. 16.00 CD-Taufe: «Vom Fressen und Gefressenwerden», Mundartgeschichten von Sybille Baumann. Wilde Tiere Family Club, Vorderberg 11. Montag, 20. Juni 19.00 4. Konzert Bläser-Serenade: Apéro ab 18.15 Uhr. Böhmen – eine Musiklandschaft. Aula Schulhaus Hirschengraben, Hirschengraben 46. 19.30 «datendada 2/3 berlin»: Mit Gregor Weichbrodt und Christiane Frohmann. Literaturhaus, Limmatquai 62. 20.00 Filmabend: Mit Karin Weissberg. Theater Rigiblick, Germaniastrasse 99. Dienstag, 21. Juni 15.00 Die Geschichte der Schrift: Von ägyptischen Hieroglyphen bis in die Gegenwart. Vortrag mit Joseph Auchter. Alterszentrum BürgerasylPfrundhaus, Leonhardstrasse 18. 17.30–18.30 Öffentliche Führung: Durch die laufende Fokusausstellung «Sukkulentengärten – Geschichten einer Faszination», mit Gabriela Wyss, Botanikerin. Sukkulenten-Sammlung Zürich, Mythenquai 88. 19.30 Lesung und Gespräch: Lasha Bugadze – Der Literatur-Express. Literaturhaus, Limmatquai 62. 20.00 Konzert- und Tanzabend: Riflesso. Theater Rigiblick, Germaniastrasse 99. Mittwoch, 22. Juni 14.00 Hausbesichtigung: Alterszentrum Oberstrass, Langensteinenstrasse 40. 18.00–21.00 Vernissage: Foto-Faden, Stoff-Paper, Cécile Trentini, Künstlergespräch mit Yvonne Türler, Kunsthistorikerin, am 26. Juni, 11.30– 12.30 Uhr. Kronen Galerie, Froschaugasse 3. 20.00 JoyceDada! Ein Echoraum: Theater Rigiblick, Germaniastrasse 99. 20.30 Konzert: Türöffnung 20 Uhr. Eintritt frei, Kollekte. Matthias Siegrist und Band. Bar bis 24 Uhr. Barfussbar (Frauenbadi), Stadthausquai 12. Donnerstag, 23. Juni 18.00–21.00 Vernissage: Hamed Ouattara, zeitgenössischer Künstler und Designer aus Westafrika. Galerie le sud, Talacker 35. 18.30 «Freud und Leid»: Helmhaus, Limmatquai 31. 19.00 Mitgliederversammlung: SVP Stadt Zürich Kreis 7 + 8. Mit Gastredner Konrad Langhart, Kantonsrat und SVP-Parteipräsident des Kantons Zürich. Restaurant Elefant, Witikonerstrasse 279. 20.00 Tribute to Bob Dylan: Theater Rigiblick, Germaniastrasse 99. 20.00 Lehrplan 21 mit Regierungsrätin Steiner: Schulhaus Fluntern, Heubeeriweg 30. Freitag, 24. Juni 18.00 Benefizkonzert: Eintritt frei, Kollekte zugunsten von «Tischlein deck dich». Kirche St. Anton, Klosbachstrasse 36 A. 19.30 Konzert: Simone Gygax, Querflöte, und Eliane Rusterholz, Klavier. Apéro. Eintritt frei, Kollekte. Mühlehalde 25. 20.00 Physik und Poetry Slam mit Quattro Stagioni: Theater Rigiblick, Germaniastrasse 99. Samstag, 25. Juni 11.00–19.00 Hausfest: 44 Jahre Oberstrass: Mit Musik von den «Altstadt Ramblers», Hip-Hop-Auftritt der Funkydance-Dance School aus Uster, Ballonflugwettbewerb, Tombola, kulinarische Köstlichkeiten und vieles mehr. Alterszentrum Oberstrass, Langensteinenstrasse 40. Etgar Keret. Die sieben guten Jahre. S. Fischer Verlag (K)ein Denkmal für die Frauen Neue Identität Eine Amerikanerin, Anfang 30, reist nach Marokko, genauer nach Casablanca. Sie ist auf der Flucht vor ihrer eigenen Geschichte, auf der Suche nach sich selbst. Kurz nach ihrer Ankunft in ihrem Hotel wird ihr während des Check-ins in der Lobby ihr Rucksack mit Bargeld, Kreditkarten und Dokumenten gestohlen. Das Hotelpersonal und die örtliche Polizei scheinen wenig hilfreich, ja, sie hat sogar den Verdacht, dass sie alle unter einer Decke stecken. Am nächsten Tag erhält sie von der Polizei einen Rucksack, allerdings den einer Fremden. Erst aus Not, dann mit zunehmender Bereitwilligkeit nimmt sie die Identität von «Sabine Alyse» an und verfügt nun über Pass und Kreditkarte, womit sie in einem benachbarten Nobelhotel einchecken kann. Sie verstrickt sich immer mehr in Lügen und Identitäten, wird zufällig als Lichtdouble für eine berühmte amerikanische Schauspielerin engagiert, um dann festzustellen, dass sie doch «nur» das Lichtdouble ist und von der Produktion wie auch von der berühmten Schauspielerin ausgenutzt wird. Vendela Vida. Des Tauchers leere Kleider. Aufbau Verlag Aufgrund grosser Nachfrage führt der Verein Frauenstadtrundgang auch heuer wieder einen Rundgang mit Ex-Stadträtin Monika Stocker durch und fragt: «(K)ein Denkmal für die Frauen?!» Was haben uns Denkmäler heute zu sagen? Wer ging vergessen? Diesen Fragen gehen wir auf unserem Rundgang nach. Monika Stocker liest dabei aus ihrem Buch «Nun muss ich Sie doch ansprechen. Zürcher Stadtmeditationen». Sie unterhält sich humorvoll und kritisch mit bekannten Stadtzürcherinnen und Stadtzürchern, deren Hintergründe vom Verein historisch beleuchtet werden. Der Rundgang dauert etwa 1½ Stunden und wird bei jeder Witterung durchgeführt. Öffentlicher Rundgang: Samstag, 18. Juni, 16.15 Uhr, Treffpunkt: Kreuzgang Fraumünster. Zürcher OL wird heuer 75 Die Stadt Zürich kann sich auf ein Sportspektakel gefasst machen: Anlässlich seines 75. Geburtstags führt der Zürcher Orientierungslauf seine rund 2000 Läuferinnen und Läufer am 25. September durch die malerische Zürcher Altstadt. Anmeldungen sind ab sofort möglich. Beim ersten Zürcher OL im Jahr 1941 war der Austragungsort noch streng geheim. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mussten sich zu Beginn am Zürcher Hauptbahnhof versammeln, wo bereits zwei Extrazüge bereitstanden. Am diesjährigen Jubiläums-OL ist vieles nochmals ein bisschen anders. Und natürlich darf auch im 75. Jahr die traditionelle OL-Wurst nicht fehlen. (pd.) Anmelden kann man sich ab sofort online auf www.zuercherol.ch. Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Auflage: 20 560 (Wemf beglaubigt) Jahresabonnement: Fr. 90.– Inserate: Fr. 1.62/mm-Spalte Anzeigenschluss: Freitagmorgen, 10 Uhr Geschäftsleitung/Verlag: Liliane Müggenburg Redaktionsleitung: Andreas J. Minor (ajm.), [email protected] Redaktionelle Sonderthemen: Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.) Ständige Mitarbeiter: Elke Baumann (eb.), Silvan Rosser (ros.), Manuel Risi (mr.) Anzeigenverwaltung: Andrea Kehl, Mayjoy Föhn, Tel. 044 913 53 33 Anzeigenverkauf: Dora Lüdi, Tel. 044 709 17 00, [email protected] Silvia Grütter, Tel. 078 745 91 12, [email protected] Produktion: AZ Verlagsservice AG, 5001 Aarau Abonnementsdienst: Tel. 044 913 53 33, [email protected] Redaktion/Verlag, Vertrieb: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich, Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 [email protected], www.lokalinfo.ch Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln Züriberg Veranstaltungen & Freizeit Die CVP 7 und 8 lädt zur Diskussion über Lehrplan 21 ein Mit Bildungsdirektorin Silvia Steiner und Primarschullehrerin Tabea Eberli nehmen am kommenden Donnerstag zwei Expertinnen Stellung zum neuen Lehrplan. Der Lehrplan 21 ist in der Politikund Bildungswelt schon länger ein heiss diskutiertes Thema. Noch bis im September befindet sich der neue Lehrplan im Kanton Zürich in der Vernehmlassung und soll nach deren Auswertung im Schuljahr 2017/2018 Stück für Stück eingeführt werden. Aus diesem aktuellen Anlass lädt die CVP 7 und 8 am Donnerstag, 23. Juni, zu einer öffentlichen Informations- und Diskussionsveranstaltung über die Umsetzung des Lehrplans 21 im Kanton ein. Ein Anlass für Eltern Ab 20 Uhr erläutert Regierungsrätin und Bildungsdirektorin Silvia Steiner die Änderungen im Bildungssystem sowie die Streitpunkte des neuen Lehrplans. Ausserdem ist mit der Primarschullehrerin Tabea Eberli eine Expertin im Bereich Kompetenz orientiertes Lernen vor Ort, die den Besucherinnen und Besuchern erklärt, was die Änderungen am Schulsystem für die Praxis bedeuSilvia Steiner ten und was sich beszieht Stel- im Gegensatz F: zvg. lung. zum jetzigen Lehrplan ändern wird. Anschliessend sind alle Gäste dazu eingeladen, sich an der von Urs Rechsteiner, Schulleiter der Schule Fluntern Heubeeribüel, moderierten Diskussion zu beteiligen. Der Anlass richtet sich nicht nur an Eltern mit Kindern im schulpflichtigen Alter, sondern an alle, die in irgendeiner Weise Interesse an der kantonalen Bildungspolitik zeigen, und soll die Möglichkeit bieten, sich aktiv mit dem Lehrplan 21 auseinanderzusetzen. Die Vorträge und die Diskussion finden in der Mehrzweckhalle des Schulhauses Fluntern an der Hochstrasse 118 statt. (lh.) Vorträge und Diskussion: Donnerstag, 23. Juni, 20 Uhr. Weitere Infos zum Lehrplan 21: www.lehrplan.ch/kanton-zürich. ANZEIGEN Spielt auf dem Bürkliplatz: Anna Rossinelli. Foto: Annarossinellimusic.com/zvg. Ein Konzert für Nervenkranke Weltweit leben über 400 000 Menschen mit der tödlichen Nervenkrankheit ALS (Amyotrophe Lateralsklerose). Der Verein ALS Schweiz veranstaltet einen Gedenkanlass: am Dienstag, 21. Juni, von 16 bis 21 Uhr auf dem Bürkliplatz. Nebst Information über die Angebote des Vereins und die Krankheit gehört ein Unplugged-Auftritt von Anna Rossinelli zum Programm. Der Gedenktag wurde 1999 durch die International Alliance of ALS/MND Associations (USA) ins Leben gerufen. Am 21. Juni findet seit 1999 international ein Gedenktag für Menschen mit ALS statt. Die unheilbare und tödliche Nervenkrankheit Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) ist wenig bekannt, weil schweizweit seit Jahren die Anzahl Direktbetroffener bei rund 700 Personen bleibt. Dies, weil die meisten Erkrankten innert drei bis fünf Jahren nach der Diagnose an den Folgen der Krankheit sterben. Aus diesem Grund werden sie nicht sichtbar in der Öffentlichkeit. Seit August 2015 unterstützt Anna Rossinelli den Verein ALS Schweiz. So auch am Gedenktag, an welchem die Band zwei Live-Sets in Strassenmusik-Formation spielt. Ausserdem informiert der Verein über die Krankheit ALS und seine Angebote für Direktbetroffene und Angehörige. Besucher erwartet Verpflegung vom Grill und Getränke, offeriert vom Veranstalter. (pd.) ALS-Gedenktag vom Dienstag, 21. Juni. Der Anlass findet auf dem Bürkliplatz in Zürich statt, von 16 bis 21 Uhr. BEGEGNUNGSZENTREN GFZ-Familienzentrum Zeltweg Zeltweg 21b, 8032 Zürich Tel. 044 253 75 20 Treffpunkt für Eltern mit Kindern: jeden Mi 9 bis 11.30 Uhr, bis 4 Jahre. Von Fachperson begleitet. Singen und musizieren, «Chäferfäscht»: Mi, 22. Juni, 9.45 bis 10.45 Uhr für Kinder ab ca. 2 Jahren in Begleitung. GZ Witikon Witikonerstr. 405, 8053 Zürich Telefon 044 422 75 61 Witiker Sommerfest: Sa, 18. Juni, 16 bis 22 Uhr. Ort: Langmatt-Areal beim Langmattschulhaus. Programm: 16 bis 20 Uhr: Spielaktion für Kinder der Pfadi Flamberg. 18 bis 22 Uhr: Bands und DJ. Kulinarisches: Grillund Getränkestand, alkoholfreie Cocktailbar. Wir freuen uns über junge und jung gebliebene Gäste. Das jugendliche Fest-OK. GZ Riesbach Seefeldstr. 93, 8008 Zürich Telefon 044 387 74 50 www.gz-zh.ch/riesbach Spielzeugbörse: Sa 18.6., 9 bis 12 Uhr. Übertragung EM-Eröffnung: So, 19. Juni, 21 bis 23 Uhr. Mittwochsgrill: 22. Juni, ab 18.30 Uhr, mit Übertragung der EM. Quartier-Mittagstisch: jeden Mi 12 bis 13 Uhr (ausser Schulferien). Wähen-Zmittag: jeden Do 11.45 bis 13 Uhr (ausser Schulferien). Quartiertreff Fluntern Voltastrasse 58, 8044 Zürich Tel. 043 244 92 74 Mütter- und Väterberatung: Di, 21. Juni, 10 bis 12 Uhr. Rep.-Werkstatt: Di, 21.6., 19–21 Uhr. LOKAL-Grillabend: Mi 22.6, 18–21 Uhr. LOKAL geschlossen wegen Aufbau Sommerfest: Fr, 24. Juni. LOKAL-Sommerfest: Sa, 25. Juni, 14 bis 02 Uhr. Quartiertreff Hirslanden Forchstr. 248, 8032 Zürich Telefon 043 819 37 27 www.qth.ch Atempause: Do, 16. Juni, 18 Uhr. Anmeldung: 044 980 29 09. Brunch: So, 26. Juni, 10 Uhr. Anmeldung bis Fr, 24. Juni, um 14 Uhr unter 079 597 87 00. Yoga-Pilates: Di 9 bis 10 Uhr. Altstadthaus Quartiertreff Kreis 1 Obmannamtsgasse 15, 8001 Zürich Tel. 044 251 42 59 www.altstadthaus.ch EM und Grillen: So, 19. Juni, 21 Uhr. Kinderkafi Summertraum: Mi, 22. Juni, 14 bis 17 Uhr. Gartenschau: Do, 23. Juni, 18.30 Uhr. Anm. bis Di, 21. Juni, Altstadthaus. GZ Hottingen Gemeindestr. 54, 8032 Zürich Telefon/Fax 044 251 02 29 E-Mail [email protected] www.gz-zh.ch/8 Frauenchor Primavera: Mi, 22. Juni, 18 bis 19.30 Uhr im Hottingersaal, Gemeindestr. 54, Zürich. Taekwondo, Selbstverteidigung für Kinder: Fr 16 bis 17 Uhr und 17 bis 18 Uhr im Pflegiraum, Klosbachstrasse 118, Zürich. Infos: 078 693 61 10. Öffnungszeiten Pflegiraum: Di 14 bis 17, Mi 9 bis 12, Do 14 bis 17 Uhr. Nr. 24 16. Juni 2016 15 16 Züriberg Nr. 24 16. Juni 2016 AKTUELL In so einem Zimmer auf der Beobachtungsstation hat auch die heute 19-jährige N. E. anfänglich gelebt. Danach wechselte sie in die Wohngruppe. Fotos: Pascal Wiederkehr Gefährdete Mädchen finden hier ein Zuhause Die Stiftung Hirslanden betreut seit 30 Jahren junge Frauen, die nicht mehr alleine klarkommen. Auch Suizid ist bei den Betroffenen ein Thema. Pascal Wiederkehr «Wir haben zwei Angebote: einerseits die Beobachtungsstation und andererseits die Wohngruppe», erklärt Heidi Bühler. Sie ist die Leiterin des Sozialpädagogischen Zentrums für junge Frauen der Stiftung Hirslanden. Die Institution richtet sich an weibliche Jugendliche im Alter von 14 bis 18 Jahren. Bühler: «Bei uns leben Mädchen, von denen wir denken, dass sie sich in einer Gruppe mit ausschliesslich weiblichen Jugendlichen besser entwickeln.» Seit 30 Jahren nimmt die Stiftung Hirslanden Mädchen und junge Frauen auf, die eine kurzfristige Abklärung oder eine längerfristige sozialpädagogische Betreuung nötig haben. «Die Gründe, weshalb jemand zu uns kommt, sind sehr unterschiedlich», sagt Bühler. Nebst anderen Aspekten sei auch Suizidalität bei vielen Mädchen ein grosses Thema. In vielen Fällen sind die Eltern mit ihrer persönlichen Situation sehr belastet. Sie hätten beispielsweise psychische oder physische Probleme oder würden in einer Kampfscheidung stecken. «Oft kämpfen sie mit einer Kombination aus all diesen Aspekten», erzählt Bühler. Den Eltern fehlen die Ressourcen Gemein haben diese Eltern, dass ihre Ressourcen nicht ausreichen, um ihren Kindern die physische und emotionale Präsenz zu bieten, die diese für eine gesunde Entwicklung benötigen. Nicht selten seien die Mädchen aufgrund ihrer Situation auch depressiv. «Es sind schwer belastete, oft traumatisierte Jugendliche, die nicht mehr alleine funktionieren», so Bühler. Sie würden dann unter Umständen nicht mehr aus dem Haus gehen oder schwänzten ständig die Schule und machten, was sie wollen. In diesen Fällen machen beispielsweise die Schule, der Hort, ein Sozialarbeiter der Kinder- und Jugendhilfezentren, die Behörden oder in seltenen Fällen auch die Eltern eine Gefährdungsmeldung an die Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde (Kesb). «Die Kesb klärt dann die Gefährdung ab und entscheidet über eine Fremdplatzierung», erzählt Bühler. Wenn es beispielsweise in der Ausbildung noch gut laufe, dann komme die Wohngruppe infrage. Bühler: «Ist der Fall aber unklar und muss die Lage geprüft werden, dann kommt das betroffene Mädchen auf die Beobachtungsstation.» Dort würden die jungen Frauen vier bis sechs Monate bleiben und könnten intern auf die Schule gehen. Die Schülerinnen werden individuell und gemäss ihrem Wissensstand beschult. «Wir haben zwei Lehrerinnen auf Sekundarstufenniveau sowie zwei Fachpersonen für Kunst und Gestaltung mit pädagogischer und handwerklicher Berufsausbildung», erklärt Bühler. Unterschiedliches Vorgehen Die Abteilung Schule und Berufsabklärung besteht aus einer Kleingruppenschule, den Ateliers und der Hauswirtschaft. Die interne Tagesstruktur dient hauptsächlich der schulischen und beruflichen Abklärung der Jugendlichen. «Wenn die Abklärungen fertig sind, wird das weitere Vorgehen entschieden», so Bühler. Dies könne unterschiedlich sein. In einigen Fällen würden die Jugendlichen in geschlossene Institutionen eingewiesen, in anderen Fällen würden sie in die Wohngruppe wechseln oder wieder nach Hause zu den Eltern gehen. Im Vergleich zu früheren Jahren seien im letzten Jahr mehr Jugendliche nach einem Aufenthalt in der Stiftung Hirslanden wieder zu ihren Eltern zurückgekehrt. Bühler: «Manchmal auch entgegen unserer Empfehlung.» Die Behörden würden in diesen Fällen die Wünsche der betroffenen Eltern oder jungen Frauen höher gewichten und die Gefährdung der Jugendlichen als nicht derart hoch einschätzen, um eine Platzierung gegen den Willen der Betroffenen zu verfügen. Die sogenannte Verhältnismässigkeit für eine Platzierung werde dann von der Kesb als nicht gegeben eingeschätzt. Ob jemand ins sozialpädagogische Zentrum der Stiftung Hirslanden eintreten könne, hängt auch stark von der Belegung ab. «Wir bieten in der Beobachtungsstation und der Wohngruppe je sieben Plätze», sagt Bühler. «Wenn viele Anfragen kommen, stossen wir an eine Kapazitätsgrenze.» In diesen Fällen müssten manchmal auch junge Frauen abgelehnt wer- Institutionsleiterin Heidi Bühler. Die Beobachtungsstation hat ein grosses Wohnzimmer mit Balkon. den. Andererseits gebe es dann Belegungstiefs, wenn einige Jugendliche gleichzeitig austreten und vorübergehend keine Anfragen für neue Platzierungen kommen würden. Da die einweisenden Stellen im Fall einer Anfrage den Platz meist unmittelbar benötigen, könne ein Eintritt nicht um mehrere Wochen oder gar Monate verschoben werden. Insbesondere bei Anfragen für die Beobachtungsstation, wo die Notsituationen der Jugendlichen und ihren Familien oft akut sind, kann eine Jugendliche nicht oder nur für sehr kurze Zeit auf einen freien Platz warten. «Wichtig ist für uns, dass wir die beste Lösung für die schwer belasteten Jugendlichen finden», betont Bühler. Die Stiftung Hirslanden feiert ihr 30-jähriges Bestehen: 26. August. Mehr Infos: www.stiftung-hirslanden.ch. «Die Regeln störten mich sehr» Probleme in der Familie, Drogen, Partys und das Auflehnen gegen Regeln: Die 19-jährige N. E.* berichtet von ihren Erfahrungen im Heim der Stiftung Hirslanden. Verschiedene Ereignisse haben zur Einweisung ins Heim geführt. Die Fluchten aus dem Elternhaus und die vielen Streits mit den Eltern. Mit dem Vater kam ich nicht klar, und die Mutter war krank, weshalb sie in der Zeit hospitalisiert werden musste. Mein Vater war nicht in der Lage, alleine auf mich aufzupassen. Dies war wohl mit ein Grund, dass sie mich und meine Schwester von zu Hause wegnahmen. Die Eltern waren mit dieser Massnahme einverstanden, und wir bekamen auf ihren Wunsch hin einen Beistand. Der Beistand hat mich dann im Hirslanden platziert. Zuerst war ich auf der Beobachtungsstation in der Orientierungsgruppe (OG). Am Anfang habe ich mich recht gewehrt, danach ging es in der OG ziemlich gut. Gewehrt habe ich mich, indem ich nachts oft meine Sa- chen packte und ausreissen wollte. Die Gespräche mit den Sozialpädagoginnen halfen mir aber, im Heim zu bleiben. Ich hatte grosses Heimweh nach meiner Mutter. Weniger nach meiner Umgebung und meinen Freunden im Dorf und in der Schule. Gefehlt hat mir einfach die Mutter. Ich habe sie sehr vermisst. Auch meine Haustiere, zwei Ratten und zwei Chinchillas, habe ich vermisst. Leider gestattete man mir nicht, diese Tiere ins Hirslanden mitzunehmen, weil man im Heim keine Haustiere haben darf. «Ich war nie alleine» Meine Eltern waren getrennt, heute leben sie aber wieder zusammen. Das Verhältnis zu meiner Mutter ist mega gut. Heute sehe ich, welche Vorteile das Heimleben hatte. Während ich zu Hause «nur» meine Mutter und meine Tiere hatte, konnte ich im Hirslanden auf sechs Kolleginnen zurückgreifen. Ich war nie alleine, und es war mir auch nie langweilig. Auch in der internen Schule und im Atelier ging es recht gut. Das Verhältnis zu den Sozialpädagoginnen war auf der OG und zu Beginn auch auf der WG recht gut. Allerdings gab es im Laufe des Aufenthalts Probleme. Ich hatte das Gefühl, dass sie sich zu sehr in mein Leben einmischten. Immer wollten sie alles wissen. «Wo bist du gewesen?» Ich ging ja nicht auf «Kurve», um danach alles erzählen zu müssen. Schliesslich war man abgehauen, weil man die Regeln des Heims nicht akzeptieren wollte. Es hat einfach zu mir gehört, dass ich mich frei fühlen wollte. Die Regeln störten mich sehr, im Hirslanden und zu Hause. Das Hirslanden hat mich reifer werden lassen, gelassener. Ich denke gerne daran zurück. Schade nur, dass ich wegen all den Schwierigkeiten gehen musste. Drogenprobleme und das häufige Ausreissen führten zu einem erzwungenen Austritt. Ich war anschliessend in einem geschlossenen Heim, bevor ich wieder zu meinen Eltern zurückdurfte. Ich muss zugeben, dass ich auch ein wenig Heimweh nach dem Hirslanden habe. Im Hirslanden war es schön. Ich habe eine Ausbildung als Piercerin gemacht und hoffe, dass ich im Sommer eine Lehre beginnen kann. *Zusammengefasstes Transkript des Interviews mit N. E vom 16. März 2016. N. E. lebte vom 8. April 2012 bis 2. April 2014 im sozialpädagogischen Zentrum Hirslanden.