Lang Lang Bryn Terfel Anna Netrebko
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Lang Lang Bryn Terfel Anna Netrebko
www.klassikakzente.de • C 43177 • 4 • 2006 Lang Lang M i t „ D r a g o n Songs“ au f d e n S p u r en von C h i n as Ge sc h ic hte Bryn Terfel N i n a R u g e ü b er da s wa l i s i sc he St i mm w u n d e r Anna Netrebko Ei n K r e is sc h l i esst s ic h Hommage einer Diva Renée F lemi n g Inhalt Editorial INTRO 3 Rafał Blechacz: Sieg in Warschau, Vertrag bei DG ECHO Klassik mit Rock-Idol Sting Bassbariton Thomas Stewart gestorben Titel Andreas Kluge 4 Renée Fleming: Das Zeitalter der Diva Interview Liebe Musikfreundin, lieber Musikfreund, 8 Thomas Quasthoff: Bruder Quasthoff erinnern Sie sich noch an „Classical Barbra“? Das war jenes viel diskutierte und geliebt-gehasste Klassikalbum der ansonsten wunderbaren Barbra Streisand, auf dem sie sich an Händels „Las cia ch’io pianga“ und Debussys „Beau soir“ versucht und damit auf nicht allzu hohem Niveau gescheitert war. Oder an Michael Bolton? Unter dem Albumtitel „My Secret Passion“ verriet er sei ne heimliche Leidenschaft für die Oper und sang sich dort einmal quer durch die Operngeschichte – von Massenets „Werther“ bis zu „Celeste Aida“ aus Giuseppe Verdis populärem Opernreißer. Auch hier gingen die Meinungen weit auseinander angesichts der Frage, was geht oder eben nicht … Eigentlich war man derlei Wildern im fremden Terrain eher von den „Klassikern“ gewohnt, die sich relativ ungeniert bei den Schla gern der jeweiligen Zeit bedienten und so ihre klassische Popula rität auf die breite Masse auszudehnen verstanden: Joseph Schmidt und Jan Kiepura, Jascha Heifetz und Nigel Kennedy, die „3 Tenöre“ ebenso wie die Damen Moffo, Rothenberger, Fleming, Te Kanawa, von Otter, um nur einige zu nennen. Deren überwie gend erfolgreiche Ausflüge ins populäre Genre kreierten irgend wann das, was man gemeinhin unter dem Schlagwort „Crossover“ subsumierte, was aber mitunter weit mehr als das war. Anders als in deutschen Landen gilt Crossover in anglophonen Landen nicht nur als salonfähig, sondern erfreut sich dort zum Teil einer hierzu lande kaum vorstellbaren Popularität. Was bei uns leicht abschät zig mit „nicht Fisch, nicht Fleisch“ abgetan wird, macht andernorts den Reiz des Ganzen aus und sorgt für breite Zustimmung bei Publikum und Presse. Als jüngster Hecht im klassischen Karpfenteich erweist sich nun Rocklegende Sting, der – nachdem er mal kurzerhand pos tuliert hat, dass der Pop am Ende sei und der Rock im Sterben liege – die E-Gitarre mit der barocken Laute vertauscht und sich an einige der schönsten Songs des englischen Komponisten John Dowland gewagt hat. Für seinen unverstellten Einsatz mit der rau chigen, unverwechselbaren Stimme dürfte er breite Zustimmung ernten, denn: Stings Dowland ist authentisch! Und genau das hat der sympathische Superstar anderen seiner Zunft, die Ähnliches gewagt haben, voraus. Lohn der Mühe: Ein Auftritt bei den dies jährigen ECHO Klassik Awards, wo er sich neben den Superstars der „anderen Szene“ wie Cecilia Bartoli, Renée Fleming oder Bryn Terfel präsentieren darf und darauf zu Recht stolz ist. Magazin 10 Lang Lang: Sie waren wie Märchen für mich 1 2 Gustavo Dudamel: Spielen wie die Berliner 1 4 ECM New Series: Nachrichten aus dem Innersten 1 6 Grenzgänger: Jimi Tenor 1 8 Woody Allen: Was ich will! 19 Anne Sofie von Otter: Zu Ehren von Santa Lucia & Jultomte 2 0 Jascha Heifetz: Heifetz war mein Vater 2 2 Das besondere Jubiläum: Joan Sutherland 2 4 Sting: Die Laute aus dem Labyrinth 26 Die Redaktion empfiehlt: Geschenktipps 28 Anna Netrebko: Ein Kreis schließt sich 30 György Ligeti: Vokale Gesten 31 Der klassische Fragebogen, beantwortet von Osvaldo Golijov Spezial: Mozart forever 32 Bryn Terfel: Bärenstark. Auf Samtpfoten 34 Anne-Sophie Mutter: Mozart-Liebe forever 36 Mozart 22: Mozart komplett 38 Mozarts Geistliche Musik CDs 40 Alle neuen Veröffentlichungen ausführlich vorgestellt 45 Veröffentlichungsregister Service 0 Live-Termine 5 5 1 KulturSPIEGEL-Klassik-CD-Bestsellerliste Vorschau KlassikAkzente wird herausgegeben von Titelfoto: Lord Snowdon / Decca N eue Ihr Andreas Kluge www.KlassikAkzente.de ECHO Klassik mit Rock-Idol Sting Rafał Blechacz Sieg in Warschau, Vertrag bei DGG Foto: Siegfried Lauterwasser / DG Er ist gerade mal 21 Jahre alt, hat im Oktober 2005 einstimmig den 15. Internationalen Chopin-Wettbewerb in Warschau gewonnen und gilt als eines der größten Talente am Konzertflügel: Rafał Blechacz, den das renommierte Warschauer Jury-Mitglied John O’Conor „als einen der größten Künstler“ bezeichnete, „den ich das Glück gehabt hatte, in meinem ganzen Leben zu hören“. Nach seinem Sieg in der polnischen Metropole wurde er bei Auftritten in Verbier, Dortmund and La Roque d’Anthéron von Publikum und Presse enthusiastisch gefeiert. Blechacz ging in Warschau auch in den Kategorien „Mazurkas“, „Polonaise“ und „Concerto“ als Sieger hervor und sogar in der Kategorie „Beste Interpretation einer Sona te“, deren Preis von Krystian Zimerman gestiftet wurde. Der junge Pole reiht sich damit in eine Tradition des Gelblabels mit Preisträ gern des Internationalen Chopin-Wettbewerbs ein, zu denen auch Krystian Zimerman, Martha Argerich, Maurizio Pollini und Yundi Li zählen. Seine erste Einspielung auf Deutsche Grammophon wird – natürlich – Werken von Frédéric Chopin gewidmet sein. Vor kurzem erklärte der 54-jährige amerikanische Rockstar: „Pop ist am Ende. Der Rock liegt im Sterben“, und deshalb widmet er sich auf seinem ersten klassischen Album „Songs from the Laby rinth“ der Musik des großen englischen Lautenisten John Dowland. Bei den ECHO Klassik Awards 2006, die am 22. Oktober in der Münchner Philharmonie über die Bühne und am selben Abend wie gewohnt im ZDF über den Bildschirm gehen, wird Sting als Special Guest den Stars der Klassik wie Cecilia Bartoli, Renée Fleming und Bryn Terfel zur Seite stehen und seine Version eines Lautensongs von John Dowland mit Andreas Scholls Lieb lings-Lautenisten Edin Karamazov zum Besten geben. Mit diesem Aufgebot an Stars aus Klassik und Rock kann der ECHO Klas sik nach dem sensationellen Publikumserfolg des vergangenen Jahres auch in diesem Jahr mit einem außergewöhnlichen und hochkarätigen Programm aufwarten. Man darf also gespannt sein, wenn es am 22. Oktober wieder heißt: „Ein ECHO Klassik in der Kategorie XY für …!“ Sting Renée Fleming Cecilia Bartoli Fotos: Kasskara / DG, Lord Snowdon/Decca, Sheila Rock / DG, Simon Fowler / DG Foto: Burkhard Scheibe / DG Intro +++ Eilmeldung: Das Berliner Waldbühnenkonzert mit Anna Netrebko, Rolando Villazón und Plácido Domingo erscheint am 24. November auf DVD +++ Diese Nachricht erreichte die Redaktion kurz vor Drucklegung dieses Heftes +++ Nähere Informationen unter www.klassikakzente.de +++ Bryn Terfel Bassbariton Thomas Stewart gestorben Thomas Stewart Der amerikanische Bassbariton Thomas Stewart ist tot. Am 24.09. starb der legendäre amerikanische Sänger in Rockville, Maryland, im Alter von 78 Jahren. Thomas Stewart galt als Bindeglied zweier Sängergenerationen, mit Ferdinand Frantz, George London und Hans Hotter auf der einen sowie Willard White und John Tomlinson auf der anderen Seite, und war berühmt als Meister der feinen Artikulation und der vokalen Nuancen. Insbesondere seine Wagner-Porträts zeichnen sich weniger durch vokalen Heroismus als vielmehr durch kluge und vielschichtige Rollen-Charakterisierungen aus. Zu seinen bedeutendsten Einspielungen zählen der Wotan in Herbert von Karajans „Der Ring des Nibelungen“, der Amfortas in Pierre Boulez’ Bayreuther Live-Aufnahme des „Parsifal“ sowie der Telramund in Rafael Kubeliks Einspielungen von „Lohengrin“. Die Deutsche Grammophon veröffentlichte vor kurzem in ihrer Serie „Original Masters“ eine Box mit Aufnahmen von Thomas Stewart, die er gemeinsam mit seiner Ehefrau Evelyn Lear für das Gelblabel eingespielt hatte. www.KlassikAkzente.de Titel Befragt den Mythos der Diva: Renée Fleming www.KlassikAkzente.de Das Zeitalter der Diva Foto: Lord Snowdon / Decca Auf ihrem neuen Album „Homage“ entdeckt Renée Fleming das goldene Zeitalter der Stimme – Frauen, die zwischen Himmel und Hölle gesungen haben. Diven, die die Welt bewegten. Die Arme lasziv geöffnet, die Hände halten lässig einen goldenen Schal. Das enge, schwarze Kleid gibt die kalten Schultern frei, die Klunker-Ohrringe baumeln am langen Hals hinab, und das Schmuckband um die Stirn ist ein Statussymbol. Das Extravaganz symbolisiert. Natürlich können die selbstbewussten Augen nicht anders als hinabzublicken – von oben nach unten. So hat Gustav Klimt seine Frauenfantasien gemalt, Kreaturen, die mit beiden Füßen auf dem höllischen Boden der Welt stehen und gleichsam den Himmel zu kennen scheinen. So sieht eine göttliche Frau aus – eine Diva. Und so sieht Renée Fleming aus, wenn sie für ihr neues Album posiert, das den Titel „Homage – The Age of the Diva“ trägt. Nach dem Fotoshooting in London hat sich die Sopranistin erst einmal wieder abgeschminkt, sitzt entspannt auf dem weißen Sofa, knabbert an den Keksen und trinkt eine Cola light. Aber irgendetwas bleibt an ihr – ein Glanz. Ein Strahlen. Ein weltferner Schimmer. „Nein“, sagt Renée Fleming, sie wisse nicht, ob sie eine Diva sei, zu strapaziert sei dieser Begriff, zu vielfältig, zu verschwommen. Ihr ist es offensichtlich unangenehm, sich einzureihen in die vergangene Ära der Diven, in die Phalanx von Namen wie Maria Callas, Magda Olivero, Maria Jeritza oder Martha Mödl. Diva: Die Göttliche – das sind Frauen, die jenseits der Welt stehen können, die irgendetwas mit einer höheren Macht verbindet, die unerreichbar sind. Diva: Das sind gleichzeitig die weltlichen Frauen, die Vamps, die Exzentrikerinnen, die kompromisslosen Lebemenschen. Diven: Das sind die Weiber, die irgendwo zwischen Himmel und Hölle leben. Diva: Da kommt einem sofort Maria Callas in den Sinn, von der Ingeborg Bachmann einmal als „Kreatur“ gesprochen hat. Eine Sängerin, die eine große Oper auf der Welt gelebt hat und auf der Bühne ihre eigene Existenz als Kunst verkörperte. Diven bewegen sich in existenziellen Spannungsfeldern zwischen Kunst und Wirklichkeit. Diven haben den Nimbus des Vergangenen, einer Ära, die mit Callas ihren Höhepunkt gefunden hat. „Diven“, sagt Renée Fleming, „sind Projektionen und Inszenierungen, schauen Sie sich einmal die alten Bilder an, als Sängerinnen mit einem Tigerfell auf dem Klavier fotografiert wurden und einem Palmenwedel im Hintergrund.“ Aber das ist nur die eine Seite der Diva. „Auf der anderen Seite haben diese Frauen im Fin de Siècle die Kunst massiv vorangetrieben – für ihre Stimmen wurden Opern geschrieben, auf der Bühne wurden sie gefeiert, sie standen im Mittelpunkt der Gesellschaft. Am Abend standen sie auf der Bühne und haben die neuesten Kompositionen interpretiert, die Puccini, Strauss oder Korngold ihnen auf den Leib geschrieben haben. Am nächsten Tag konnte man sie auf den gigantischen Werbetafeln für Zigaretten oder Parfüms sehen.“ Auch das ist ein Ausdruck für das Aufgeklärte und Verruchte, für ein Leben zwischen Himmel und Hölle. Für eine Vergangenheit, die in der Gegenwart höchstens noch als Sehnsucht, als Mythos lebt. In ihrer Diven-Hommage geht es Fleming auch darum, diesen Mythos der Diva zu befragen: Sängerinnen wie Geraldine Farrar, Maria Jeritza oder Mary Garden sind heute längst nicht so bekannt wie Maria Callas – aber in ihrer Zeit waren sie Ikonen. Jede Ankunft in einem Hafen dieser Welt war titelseitenwürdig, jeder ihrer Auftritte sorgte für Schwärmereien in den Feuilletons. Frauen, die die Oper in das Zentrum einer Gesellschaft gestellt haben, einer Gesellschaft, die gerade auf dem Vulkan tanzte. Menschen, die ihre Zeit in ihren Stimmen verkörperten. Als Renée Fleming als Fulbright-Studentin nach Europa kam, traf sie in Florenz zwei ältere Herren. „Sie ließen mich geschlagene drei Tage lang auf einem Sofa sitzen und Mary Garden hören“, erinnert sich die Sängerin. „Ich wurde vollkommen süchtig. Ich machte Listen, bespielte Tonbänder und war von da an überzeugt, dass dies eine Fundgrube sei, die erforscht werden musste, um aus mir eine bessere Künstlerin zu machen und mein stilistisches Spektrum zu erweitern.“ All das ist inzwischen einige Jahre her. Und Renée Fleming hat ihren eigenen Stil längst gefunden, ihre Stimme zum Markenzeichen entwickelt. Sie ist eine der wenigen Soprane, die heute noch das vokale Material einer Diva haben: Auf der einen Seite kann sie die „femme fragile“ interpretieren, dann ist ihr Gesang reiner, www.KlassikAkzente.de Titel Mythos des Fin de Siècle: Ma ry Ga rden Foto: www.historicopera.com „Sie ließen mich geschlagene drei Tage lang Mary Garden hören – dann war ich süchtig.“ Und so ist „Homage“ nicht nur ein Album, das die Diven verehrt, sondern auch eine vergessene Operntradition: „Es war faszinierend, Smetanas Oper ‚Dalibor‘ zu entdecken, die bisher noch nicht zum Standardrepertoire gehört, was sie aber sollte und auch wird. Die Arie aus ‚Dalibor‘ ist ungeheuer heroisch; interessanterweise haben alle großen Sängerinnen von ‚Rusalka‘ auch die Milada in ‚Dalibor‘ gesungen – diese Art der Verknüpfung interessiert mich“, sagt Fleming. „Dann gibt es da auch diese ganz und gar hinreißende Arie aus Tschaikowskys Oper ‚Opritschnik‘. Erst vor wenigen Jahren habe ich Montserrat Caballé in Massenets Oper ‚Cléopâtre‘ in Barce lona gehört und mich wegen ihrer Schlichtheit sofort in diese thea tralische Arie verliebt.“ Ein Jahr lang hat Fleming gemeinsam mit Freunden Partituren gesucht, entdeckt und wieder verworfen. Sie hat den Staub in den Archiven der Urmütter der Oper aufgewirbelt und golden glänzende Musik gefunden, ist abgetaucht in die unbekannten Ebenen der Oper, die einst zum Repertoire gehörten und nicht nur unter KlassikFreaks bekannt waren. Entstanden ist ein Album, das eine vergangene Zeit wiederentdeckt – und neu klingen lässt. Auf „Homage“ sind nun neben Cileas „Adriana Lecouvreur“ und Smetanas „Dalibor“ auch Rimsky-Korssakoffs „Servilia“, Korngolds „Die Kathrin“ und Gounods „Mireille“ zu entdecken. Wenn eine Diva der Gegenwart auf Spurensuche geht, die Diven der Vergangenheit entdeckt, kann das nicht in einer Eins-zueins-Übersetzung funktionieren. Das weiß auch Fleming: „Damals waren die Konzert- und Opernhäuser kleiner, tausend Menschen pro Abend waren schon eine Menge, heute singen wir vor drei- bis viertausend Besuchern, wir reisen mehr und schneller, die Welt ist kleiner geworden.“ Deshalb ist „Homage“ auch kein nostalgisches Album geworden, sondern eine Spurensuche in der Vergangenheit aus dem Bewusstsein des Jetzt, kein museales Opernalbum, sondern eine aktuelle Bestandsaufnahme des Wortes „Diva“. Fleming sitzt noch immer in der weißen Sofaecke, und wieder sagt sie: „Ich weiß nicht, ob ich eine Diva bin. Heute wird das Wort zu oft mit exzentrischem Benehmen oder mit Starallüren besetzt.“ Aber der Hauch um sie bleibt, diese merkwürdige Spannung aus Bodenhaftigkeit, Klugheit und Kunstgeschöpf. Vielleicht ist es Renée Fleming mit ihrem aktuellen Album gelungen, uns wieder bewusst zu machen, dass eine echte Diva nicht an ihren Spleens zu erkennen ist, sondern an ihrer absoluten Hingabe an die Musik – und an ihrer Stimme. Nach diesen Kriterien ist sie es sicherlich: eine der letzten Diven des 21. Jahrhunderts. Klaus-Peter Reinhardt göttlicher Geist, auf der anderen Seite kann sie den Körper in der Stimme hörbar machen, die „femme fatale“, die mit Haut und Haaren um ihre Existenz kämpft. Renée Fleming hat eine Stimme, die zwischen himmlischer Hoffnung und irdischer Verzweiflung transzendiert. Und das prädestiniert sie für das neue Album, das eine musikalische und historische Spurensuche ist. „Homage“ ist kein verklärter Blick auf eine alte Zeit, spielt nicht mit den Mythen der bekannten Diven, sondern ist eine Entdeckungsreise in ein heute oft vergessenes Repertoire. „Was wir ja immer außer Acht lassen, wenn wir über Diven reden“, sagt Fleming, „ist, dass es nicht nur um den Mythos geht, um den Glamour, sondern dass die echten Diven des Fin de Siècle mitten in einer der spannendsten Phasen der Musikgeschichte gestanden haben. Damals war es fast selbstverständlich, dass einer Sängerin eine Oper auf den Leib komponiert wurde, dass die sogenannten Diven nicht das klassische, etablierte Repertoire gesungen haben, sondern in Uraufführungen glänzten. Sie haben Rollen im wahrsten Sinne des Wortes verkörpert, erarbeitet, kreiert und geprägt.“ Es war eine Zeit des Aufbruches, der Unsicherheit, eine Zeit, die war wie ihre Stars, die Diven: eine Ära, in der man auf dem Vulkan tanzte und die Vorahnung des Endes hatte, eine Gegenwart, von der der Historiker Eric Hobsbawn als „Zeitalter der Extreme“ sprach. Es sind die Extreme zwischen Wirklichkeit, Hoffnung und Inszenierung, die auch das Spannungsfeld der neuen Fleming-CD eröffnen. „Die Musik umspannt annähernd 70 Jahre“, sagt die Sängerin. „Sie ist reich und klangvoll und wurde in derselben Musikepoche geschrieben wie Opern von Richard Strauss. Alles hat einen starken, dramatischen Kern. Meine Suche führte mich auch weg von den KlassikLink: fleming • www.reneefleming.com gewohnten Gleisen und zurück in die verstaubten Winkel eines ver- Renée Flemings Tourdaten auf Seite 50. Weitere Informationen unter www.deag.de • Tickethotline 01805 332433 (0,12EUR/Min.) gessenen Repertoires: etwas, was ich schon immer mochte.“ www.KlassikAkzente.de Spurensuche in der Vergangenheit: Foto: Lord Snowdon / Decca Renée Fleming Puccini • Verdi Strauss • Korngold Smetana • Janáček Rimsky-Korssakoff • Cilèa Homage – The Age of the Diva Decca CD 475 806 9 Renée Fleming, Sopran Orchester des Mariinskij-Theaters Dirigent: Valery Gergiev www.KlassikAkzente.de Foto: Renate Baumgart Der eine schreibt, der andere singt: Thomas und Mic h a e l Q u a sth o f f Bruder Quasthoff Auf seinem neuen Album singt der Agnostiker Thomas Quasthoff ausschließlich sakrale Arien. Warum, fragt für KlassikAkzente sein großer Bruder Michael. www.KlassikAkzente.de Thomas Quasthoff, Bassbariton Staatsopernchor Dresden Staatskapelle Dresden Dirigent: Sebastian Weigle Bach • Händel Haydn • Mendelssohn Betrachte, meine Seel Geistliche Arien Deutsche Grammophon CD 477 623 0 Michael Quasthoff: Eine CD ausschließlich mit sakralen Arien herauszubringen, klingt in Zeiten glatt polierter Eventkultur durchaus verwegen … Thomas Quasthoff: Wie heißt es in den Psalmen: „Es ist gut auf den Herren vertrauen und nicht sich verlassen auf Menschen.“ Aber ich bin ja Agnostiker und vertraue meinem Produzenten Chris Alder. Der ist in die Archive gestiegen und hat herausgefunden, dass niemand in den letzten zwanzig Jahren so eine Arien-Sammlung aufgenommen hat. Jedenfalls kein Bassbariton. Michael: Dir hat so ein Projekt schon länger vorgeschwebt … Thomas: Ja, schließlich habe ich meine wichtigsten Lehrjahre bei Helmuth Rilling, dem Leiter der Bachakademie Stuttgart, verbracht und von daher eine große Affinität zu geistlicher Musik … Michael: Mit ihm hast du ja auch deine erste Matthäus-Passion gesungen und aufgenommen. Thomas: Das war 1994. Eine großartige und prägende Erfahrung. Man lernt, worauf es ankommt: klare musikalische Linienführung, stringente Textausdeutung, sensible Phrasierung. Michael: Mittlerweile stehen alle großen Oratorien mit deiner Beteiligung in den CDRegalen. Die Kritiken waren durchweg euphorisch. Hätte es da nicht nahegelegen, auf diese Einspielungen zurückzugreifen, anstatt mit der Dresdener Staatskapelle alles neu zu produzieren? Thomas: Zum einen ist die Dresdener Staatskapelle ein wunderbares Orchester, zum anderen haben wir nie an eine Kompilation gedacht. Ich wollte eine Sammlung aus einem Guss. Michael: Einen eigenen, identifizierbaren Sound … Thomas: Meine Stimme und die Herangehensweise an die Arien sind ja im Lauf der Zeit gereift. Hoffe ich zumindest. Diese Entwicklung sollte dokumentiert werden. Sie ist im Übrigen auch das einzige stichhaltige Argument, warum klassische Werke immer wieder neu interpretiert werden sollten. Michael: Neben der geschäftlichen Seite. Thomas: Das ist Gott sei Dank nicht mein Beritt. Ich bin ja nur der Künstler. Ich biete an, was mir wichtig ist, und wenn es veröffentlicht wird, prima. Wenn nicht, singe ich es eben auf der Bühne oder im Fall der geistlichen Arien im Dom. Michael: Gibt es für den Interpreten einen gravierenden Unterschied zwischen sakraler und weltlicher Musik? Thomas: Abgesehen von den Gesetzen des Genres eigentlich nicht. Gute Musik hat immer etwas Transzendentes, Universelles … Michael: … eine spirituelle Dimension? Thomas: Genau. Eine Arie wie „Rollend in schäumenden Wellen“ aus Haydns „Schöpfung“ weist stilistisch auf die Opera buffa des 18. Jahrhunderts, zum Beispiel auf Mozarts „Hochzeit des Figaro“, letztlich also aufs Unterhaltungsgewerbe. Michael: … das Haydn nach dem Erfolg der „Schöpfung“ mit seinen „Jahreszeiten“ bediente. Thomas: Es handelt sich dabei schon auch um ein Oratorium. Michael: Formal … Thomas: … und inhaltlich. Immerhin sind die Jahreszeiten ein wesentlicher Teil der göttlichen Schöpfung, es geht um das Werden und Vergehen, das ewige Leben, das große Ganze, vor dem der „betörte Mensch“ niederknien soll, wie es in der Arie heißt. Michael: Trotzdem muss auch ein Oratorium erst einmal an den Mann gebracht werden. Als Mendelssohn nach dem Erfolg seines „Paulus“ einen ähnlichen Stoff suchte, sagte er dem Librettisten Klingemann, es sei ihm egal, ob er St. Peter, Elias oder gar den König Og von Baschan zum Titelhelden des neuen Werkes mache. Später war auch noch König Saul im Gespräch. Thomas: Entschieden hat er sich aber für den Elias, weil diese tragische Figur seiner eher depressiven Gemütslage entsprach. Michael: Für die CD hast du aus dem „Elias“ die Arie „Es ist genug! So nimm nun, Herr“ ausgewählt, ein von tiefer Schwermut, ja man darf schon sagen: Todessehnsucht, gezeichnetes und tatsächlich oft autobiografisch gedeutetes Stück … Thomas: Keine Sorge, mir geht es gut! Es ist einfach ein ergreifend schönes Stück Musik. Michael: Der Elias ist überhaupt eine deiner Paraderollen. Thomas: Eine Paraderolle für jeden Bassbariton. Tiefgründig, dramatisch und musikalisch hochinteressant, weil Mendelssohn auf geniale Weise die Form des Oratoriums mit der romantischen Tonsprache des 19. Jahrhunderts verbindet. Michael: Die ja auch auf den Bariton Quasthoff einen prägenden Einfluss ausgeübt hat. Wirkt sich das auf deine Bach-Interpretationen aus? Thomas: Untergründig schon. Aber Stücke wie „Mache dich, mein Herze, rein“ aus der Matthäus-Passion oder die Arien des Weihnachtsoratoriums besitzen natürlich neben aller zeitlosen Schönheit eine typisch barocke Glut und innere Leidenschaft, die es herauszuarbeiten gilt. Michael: Aber eben mit dem Quasthofftypischen „Soul“, wenn ich diesen bei orthodoxen Klassikfreunden eher umstrittenen Begriff hier mal einführen und damit auf die beiden wunderbaren Spirituals am Ende der CD kommen darf. Thomas: „Soul“ trifft die Sache schon sehr gut. Für Händel, Bach oder Mendelssohn war die Beschäftigung mit Gott, mit den letzten Dingen ja per se eine seelenvolle und vor allem leidenschaftliche – das gilt auch für die Sklaven auf den amerikanischen Baumwollplantagen, wo die Spirituals entstanden sind. Michael: Das Jazzensemble der Berliner Philharmoniker, das dich dabei begleitet, pflügt jedenfalls mit der gleichen Klasse und Verve durch die Blue Notes wie durch eine Bruckner-Partitur. Thomas: Sag ich doch: Auf den Spirit kommt es an! KlassikLink: quasthoff www.deutschegrammophon.com/ quasthoff-sacredarias www.KlassikAkzente.de „Sie waren wie Märchen für mich“ Auf „Dragon Songs“ widmet sich der chinesische Pianist Lang Lang erstmals den klassischen Melodien seiner Heimat. Im Dezember 2005 kehrte Lang Lang für eine große Konzerttournee durch acht bedeutende Städte Chinas in seine Heimat zurück. Es war eine triumphale Serie von Aufführungen in den modernsten Konzertsälen und Stadien seines Landes, geprägt von der brillanten Technik und künstlerischen Sensibilität, die Lang Lang schlagartig berühmt gemacht haben. In China, einem Land mit über 20 Millionen Klavierschülern, ist Lang Lang ein Superstar. Die Heimkehr bot Lang Lang die perfekte Gelegenheit, einen lang gehegten Wunsch zu verwirklichen: Hörer in aller Welt wollte er auf eine Reise durch „sein“ China mitnehmen. „Dragon Songs“ ist ein bahnbrechender Versuch. Für den ersten Teil des Projekts filmte ein Kamerateam Lang Lang auf seiner Tournee und begleitete ihn, wenn er Menschen und Orte besuchte, die ihm am Herzen liegen. Die entstandene DVD-Dokumentation zeigt uns das heutige Reich der Mitte aus der Sicht eines seiner größten internationalen Stars. Für den zweiten Teil, die CD „Dragon Songs“, kehrte Lang Lang an den Ort seiner frühen Studien zurück, die Zentrale Musikschule in Peking. Mit einem Musikerteam aus Landsleuten nahm er ein Album chinesischer Musik auf, eine Hommage an das reiche musikalische Erbe seiner Heimat und zugleich ein Brückenschlag für westliche Musikliebhaber. Lang Lang erklärt, warum er den Reichtum und die Vielfalt chinesischer Musik einem größeren Publikum nahebringen will: „Ich wuchs in einer Musikerfamilie auf – mein Vater spielt Erhu, eine zwei 10 www.KlassikAkzente.de saitige Geige, mein Großvater die chinesische Flöte und eine Pipa genannte chinesische Laute. Wenn meine Verwandten zusam menkamen, gaben wir immer Fa milienkonzerte, bei denen ich Kla vier spielte. Als Kind habe ich oft die Traditionen vermischt, und das versuche ich auch auf diesem Al bum. Ich hoffe, dass es meinen Zuhörern einen Weg zur chinesi schen Kultur und Musik weisen wird. Diese Melodien sind in ganz China zu hören, ich kannte sie schon als Baby. Meine Mutter sang sie, mein Vater spielte sie. Sie waren wie Märchen für mich.“ Lang Lang spielt Klavierarran gements chinesischer Lieder, hinzu kommen traditionelle Instrumente wie Pipa, Guanzi (eine Doppel rohrblatt-Flöte) und Guzheng (eine Zither). „Ich benutze gern den ver trauten Klang des Klaviers, um die se Stücke international vorzustellen. Der Klang chinesischer Musik kann für europäische Ohren zunächst et was befremdend wirken, aber wenn neben Pipa oder Guanzi auch ein Klavier zu hören ist, wird es einfacher.“ Lang Lang hat erstklassige Musiker von der Zentralen Musik hochschule zusammengebracht, an der er einst mit neun Jahren sein fünfjähriges Studium begann. „Einige der Aufnahmen fanden im Hörsaal statt. Das machte mich ganz nervös, weil ich dort alle meine Klavierprüfungen hatte.“ Die bedeutendste Komposi tion des Albums ist das „Klavier konzert vom Gelben Fluss“ auf der Grundlage einer packenden Chorkantate, die Xian Xinghai 1939 während der japanischen Besat zungszeit schrieb. Lang Lang erklärt, dass ihn dieses Stück immer wieder bewege: „China hat wäh rend der letzten 150 Jahre einen wahren Albtraum durchgemacht. Im Vergleich zur Vergangenheit, als China ein mächtiges Land war, besaßen wir nur wenig künstleri sches Ansehen in der Welt. Doch dieses Werk half uns, Energie und Selbstvertrauen wiederzufinden. Es war wie ein Weckruf und erin nerte uns daran, dass wir wieder Großes leisten würden.“ Stilistisch sieht er das Werk „irgendwo zwi schen Tschaikowskys Erstem Kla vierkonzert und dem Zweiten von Rachmaninoff … mit Anklängen an Gershwin im vierten Satz!“. Lang Lang spielt gern traditio nelle chinesische Musik als Zu gabe bei seinen Konzerten. Die Reaktion der Zuhörer in der gan zen Welt ist überwältigend. „Sie lieben diese Stücke und haben eine innere Beziehung zu ihnen.“ Die Titel dieser „Dragon Songs“ – „Herbstmond über dem See“, „Bei Nacht auf dem See unter der Ahornbrücke“ – beschwören die Welt der alten chinesischen Kunst: „Bei ‚Herbstmond über dem See‘ stelle mir ich einen wunderschö nen, romantischen See in China Lang Lang Dragon Songs Klavierkonzert vom Gelben Fluss Solowerke für Klavier • Kammermusik Deutsche Grammophon CD 477 649 0 (inkl. Bonus-DVD) Lang Lang, Klavier China Philharmonic Orchestra Dirigent: Long Yu vor. Die Musik ist von warmer, harmonischer Leuchtkraft, die an ein sanft auf dem Wasser treibendes Blatt denken lässt. Das damit verbundene Gefühl ist wie eine Me ditation oder Tai-Chi: emotional, aber indirekt.“ Lang Lang erklärt, dass ihn die Titel zum Nachdenken über die Musik anregen. „Ich folge nicht unbedingt der Geschichte, manchmal erfinde ich meine eigene. Chinesische Musik bietet viel Raum, sich selbst etwas vorzustellen. Und sie ist sehr flexibel – man kann viel Rubato verwenden, mit mehr Freiheit als in der westlichen Musik.“ Er beschließt das Album mit dem ausdrucksvollsten Stück: „Bei Nacht auf dem See unter der Ahornbrücke“. „Es handelt von einem Mann, der die Nacht in einem Boot verbringt. Er trinkt und denkt über sein trauriges Leben nach. Wenn man es spielt, spürt man in der Musik seine Einsamkeit. Manchmal ist mein Leben als reisender Solist ziemlich einsam, ich kenne also dieses Gefühl. Wenn man die Augen schließt, fühlt man den leichten Wind über dem Wasser, die Lichter des kleinen Boots, die kalte, kalte Nacht und den Schmerz im eigenen Herzen. Dies ist ein perfektes Beispiel traditioneller chinesischer Musik. Es enthält eine innere, emotionale Welt und hat ein großartiges Gespür für Raum und Atmosphäre. Es zeigt, wie eng Dichtung und Musik verbunden sind.“ Amanda Holloway KlassikLink: lang Videos, Hörproben und Gewinnspiel auf www.dragon-songs.de www.deutschegrammophon.com/ langlang-dragonsongs Kehrt zurück zu seinen Wurzeln: Foto: Nie Zheng/DG L an g L an g Lang Lang Dragon Songs Klavierkonzert vom Gelben Fluss • Solowerke für Klavier • Kammermusik Deutsche Grammophon DVD 073 419 1 Lang Lang, Klavier • Fan Wei, Pipa – Laute Ji Wei, Guzheng – Zither • Zhang Jiali, Guanzi – Flöte Guangzhou Symphony Orchestra Shenzhen Symphony Orchestra u.a. Dirigent: Long Yu Lang Lang Dragon Songs (Geschenk-Edition) Deutsche Grammophon Hardcover-Buch 477 651 7 (inkl. CD und DVD) Limitierte Auflage www.KlassikAkzente.de 11 Magazin Leitet im Rahmen eines Förder projektes für unterprivilegierte Kinder das Simón Bolívar Youth Orchestra of Venezuela: Ludwig van Beethoven Symphonien 5 & 7 Deutsche Grammophon CD 477 622 8 Simón Bolívar Youth Orchestra of Venezuela Dirigent: Gustavo Dudamel 12 www.KlassikAkzente.de Foto: Mathias Bothor / DG G us tavo Du da m el Spielen wie die Berliner Gerade mal elf Jahre ist es her, als ich zum ersten Mal einen Kon trabass in den Händen gehalten habe. Und Noten lesen konnte ich damals auch noch nicht! Wer mir da prophezeit hätte, dass ich sieben Jahre später im bes ten Orchester der Welt, bei den Berliner Philharmonikern, spielen würde, den hätte ich mehr als nur erstaunt angeschaut. Vielleicht war es ja ein Wink des Schick sals, dass ich es so weit gebracht habe. Ganz sicher verdanke ich es zwei Menschen, ohne die ich wohl niemals mit der klassischen Musik in Berührung gekommen wäre. Meiner Mutter. Und José Antonio Abreu, dem Gründer und geistigen Vater einer längst über die Grenzen meiner Heimat Venezuela hinaus berühmt ge wordenen Organisation, die es unterprivilegierten Kindern und Jugendlichen ermöglicht, in einem Orchester zu spielen, und ihnen somit neue Lebenspers pektiven eröffnet. Seitdem dieser begeisterungsfähige Kultur politiker 1975 das Musik-Projekt „El sistema“ auf die Beine gestellt hat, sind nicht nur über 400.000 Kinder und Jugendliche mit diesem Förderprogramm aufge wachsen, das die Schulausbildung und den Musikunterricht genauso finanziert wie Instru mente, Noten und Reisen. Ohne „El sistema“ gäbe es heute in Ve nezuela nicht sage und schreibe 172 Kinder-, Jugend- und Profi orchester wie beispielsweise das Simón Bolívar Youth Orchestra of Venezuela. Auch ich hatte 1995 das Glück, im Alter von zehn Jah ren zu „El sistema“ zu kommen. Meine Mutter, die arbeitslos war und sich als Taxifahrerin durch schlagen musste, hatte von ei ner Freundin davon gehört. In der Schule musste man aber erst einmal herausfinden, welches Instru ment mir überhaupt liegen wür de. Nach den etwas mühsamen Versuchen an der Bratsche stand jedoch schnell meine Wahl fest: Es musste der Kontrabass sein, an dem ich im ersten Schuljahr gleich derart Fortschritte machte, dass mich zwei Studenten mei nes späteren Lehrers Félix Petit dem schon weltbekannten Nationalen Kinderorchester empfah len. Und zwei Wochen später hatte ich mit dem Orchester prompt meinen ersten Auftritt: Anlässlich der Gipfelkonferenz der lateinamerikanischen Regierungschefs 1996 in Chile nahm uns der ve nezolanische Staatspräsident für das Festkonzert mit! Zwei Wochen lang haben wir zwölf Stun den am Tag dafür geprobt – und ausgerechnet beim Konzert ist mir dann eine Saite gerissen, was ziemlich peinlich war. In den nächsten fünf Jahren komplettier te ich schließlich mein Spiel am Konservatorium und ging mit dem Orchester regelmäßig auf Reisen. Nach Brasilien, wo wir im Maracana-Stadion in Rio de Janeiro vor 70.000 Zuschauern spielten, und auf Einladung von Giusep pe Sinopoli nach Italien sowie 2000 nach Deutschland in die Berliner Philharmonie, nachdem Claudio Abbado uns gehört hat te. Immens wichtig war zugleich damel, mit dem mich ja unsere die Arbeit mit Zubin Mehta und gemeinsame „El sistema“-Zeit Plácido Domingo sowie mit den verbindet, einmal die Berliner Musikern der Berliner Philharmo Philharmoniker dirigieren wird. niker, die nach unserem Deutsch Zunächst freut es mich je land-Gastspiel eine Patenschaft doch, dass er für sein CD-De übernahmen und uns in Venezu büt mit dem Simón Bolívar Youth Orchestra of Venezue ela unterrichteten. Nach meinem Gewinn des la unter anderem Beethovens Kontrabass-Wettbewerbs in In 5. Symphonie ausgewählt hat. dianapolis im Juni 2001 ging es Denn die legendäre Aufnahme dann Schlag auf Schlag. Ich wur der Fünften trug für uns immer de bei einem Wettbewerb des die Unterschrift der Berliner Phil Schleswig-Holstein Musik Fes harmoniker. Wir haben immer ver tivals in Venezuela ausgewählt, sucht, so zu klingen. Das war im darauffolgenden Jahr in Nord unser Ziel: wie die Berliner spie deutschland zu spielen. Worauf len zu können – und jetzt bin mir der Kontrabassist der Berli ich selbst einer … ner Philharmoniker, Janne Sak KlassikLink: dudamel sala, den Schritt an die Orches www.deutschegrammophon. terakademie der Philharmoniker com/ ermöglichte, und Klaus Stoll mich auf das Probespiel beim Orches ter vorbereitete. Es war der 23. Oktober 2002. Auch so ein Tag, den ich nie vergessen werde. Obwohl es einige Diskussionen darüber gab, ob so ein Posten nicht eine zu große Belastung für einen so jungen Musiker sein könnte, wurde ich mit 17 Jahren tatsächlich ein Philhar moniker. Heute bin ich – nach der obligatorischen Probezeit – festes Mit glied dieses herrlichen Klangkörpers und spiele die großen Partituren der klassischen Musik – und ich genieße es einfach. Und na türlich hoffe ich, dass auch bald mein alter Berliner aus Venezuela: E d i cson R u iz Freund Gustavo Du Foto: Michaela Gehricke Edicson Ruiz wurde 2002 mit 17 Jahren der jüngste Kontrabassist in der fast 125-jährigen Geschichte der Berliner Philharmoniker. Dabei hatte er noch seine Kindheit im Armenviertel von Caracas verbracht. Wie aber ein weltweit einzigartiges Förderprogramm in Venezuela seine unglaubliche Karriere ermöglichte, davon erzählt das heute 21-jährige Ausnahmetalent. www.KlassikAkzente.de 13 Foto: Ilya Dolgopolski / ECM Records Magazin Musik als subjektive Äußerung: Ale x ej Lu bim ow, Ale x ander Trosti a nsky und K yri ll Rybakov Nachrichten aus dem Innersten Drei Neuerscheinungen bei ECM New Series: Neue Kammermusik von Thomas Larcher und Klassiker des 20. Jahrhunderts in prominenter Besetzung. Als „composer in residence“ und Pianist ist Thomas Larcher regelmäßig Gast prominenter Kammermusikfestivals, er erhält Kompositionsaufträge wichtiger Orchester; erst im Juli erregte die Essener Uraufführung seines Klavierkonzerts Aufsehen. Doch wie kommt es, dass die Werke des Österreichers so unmittel bar zum Hörer sprechen? Und woher rührt die fiebrige Erregt heit seiner Musik, woher ihre un geheure Energie? Die Antwort ist in der Musik der Gegenwart al les andere als selbstverständlich: Larcher, 1963 in Innsbruck ge boren, bringt in seinen Kompo sitionen persönliche Erfahrungs weisen zum Ausdruck. Zu hören ist die Stimme eines Individu ums, das schlichtweg sprechen muss, weil es so viel zu erzählen hat. Komponierend ringt Larcher mit Obsessionen; gegen produk tive Widerstände erobert er sich kreativen Raum. Das erzeugt Rei bungshitze: Das 2004 vollendete Streichquartett „Ixxu“ etwa ist ein ständiges Sich-Emporreißen von dem Ton dis, ein Rausch aufge peitschter Motorik, der schließ lich in eine nur scheinhafte Ver söhnung in dis-Moll mündet. Larchers Komponieren um kreist mit scharfem Bewusstsein die Tradition – auch dafür ist „Ixxu“ Duos von Arthur Honegger • Bohuslav Martinů Johann Sebastian Bach Matthias Pintscher • Maurice Ravel ECM New Series CD 476 315 0 Frank Peter Zimmermann, Violine Heinrich Schiff, Violoncello 14 www.KlassikAkzente.de beispielhaft: Tonale Anklänge und manche Elemente des Vo kabulars wecken Assoziationen an Bekanntes. Doch was daraus entsteht, ist nicht nur im Detail meisterlich gestaltet und raffi niert konstruiert, es eröffnet neue, immer wieder verstörende Aus drucksbereiche. Die Interpreten können in Larchers technisch for dernder Musik mit Klangschön heit und Virtuosität glänzen, das ist auf der neuen, der zweiten Aufnahme mit Werken Larchers bei ECM New Series zu hören. Neben zwei Streichquartetten, mit Elan gespielt vom Münchner Thomas Larcher Ixxu ECM New Series CD 476 315 6 Valentin Silvestrov • Arvo Pärt Galina Ustvolskaya Misterioso ECM New Series CD 476 310 8 Rosamunde Quartett • Andrea Lauren Brown, Sopran • Christoph Poppen, Violine • Thomas Demenga, Violoncello • Thomas Larcher, Klavier Alexej Lubimow, Klavier Alexander Trostiansky, Violine Kyrill Rybakov, Klarinette Rosamunde Quartett, enthält sie den Vokalzyklus „My Illness is the Medicine I need“ sowie „Mumien“ für Cello und Klavier. Musik als subjektive Äußerung, als Nachricht aus dem Innersten – das gilt erst recht für „Misterioso“, die neue Einspielung Alexej Lubimows mit seinen jungen russischen Landsleuten Kyrill Rybakov, Klarinette, und Alexander Trostiansky an der Geige. Hier nun sind es Auseinandersetzungen des Individuums mit „existenziellen Schichten des geistigen Lebens“, wie Lubimow sagt, die den symmetrisch um Arvo Pärts „Spiegel im Spiegel“ herum gruppierten Werken – sie stammen aus einem Zeitraum von fünfzig Jahren – ihre unerhörte Dringlichkeit verleihen. Schon die beiden Kompositionen Valentin Silvestrovs, die das Programm eröffnen, offenbaren, welche starken Kräfte in dieser Musik wirken: einmal unter einer empfindlichen Schicht von Nostalgie gebändigt, dann wieder in archaischer Wildheit freigelassen. In Zusammenarbeit mit den Komponisten sind hier „authentische“ Interpretationen entstanden, die ein weites Spektrum der Kammermusik in der einstigen Sowjetunion repräsentieren. Spielerischer und heiterer erscheinen die Klänge, die die beiden Ausnahmestreicher Frank Peter Zimmermann und Heinrich Schiff ihren beiden Stradivari-Instrumenten entlocken. Mit ihrem ECM-Debüt erfüllen sie sich den Traum eines reinen Duoprogramms für Geige und Cello. Es gilt ja eher als ein Stiefkind der Kammermusik, das Tête-à-Tête von hohem und tiefem Streichinstrument, dabei haben insbesondere die Komponisten des frühen 20. Jahrhunderts für diese Besetzung herausragende Meisterwerke geschaffen. Motiviert von den enormen Herausforderungen der Zweistimmigkeit fanden sie spannungsvolle und leuchtkräftige Lösungen, mal im Stile einer strengen Solosonate zu zweit, dann wieder mit beinahe orchestraler Klangfülle. Ob in Matthias Pintschers immateriellem Filigran oder in Maurice Ravels elektrisierenden Wechselreden: Stets verbinden die beiden lang miteinander vertrauten Musiker einen impulsiven und musikantischen Zugriff mit größter Differenzierung der Detailgestaltung: Kann Kammermusik packender klingen? Georg Grün KlassikLink: ecm BãSSTdcbRWTITXcd]V:[PbbXZ @W^h^kdZ[hj=[_][h !23b X\WjjhWaj_l[d IY^kX[hUãa ('4da^ :_[iY^dij[dL_eb_d#7k\dW^c[dWbb[hP[_j[d$£È¬6IRTUOSEN¬AUF¬Óä¬#$S !USGEWËHLT¬UND¬KOMMENTIERT¬VON¬3:-USIKKRITIKER¬(ARALD¬%GGEBRECHT !B¬Ón°Ê"ÌLiÀ¬IM¬(ANDEL¬ODER¬AUF¬WWWSZMEDIATHEKDE Magazin Klassiker neu interpretiert: Jimi Ten or 16 www.KlassikAkzente.de Foto: Ilkka Röisänen Serie: Grenzgänger Boulez • Reich • Rimsky-Korssakoff • Satie Swiridow • Salonen • Varèse Deutsche Grammophon ReComposed by Jimi Tenor Deutsche Grammophon CD 475 567 6 Tenors moderne Moderne Wieland Reißmann schlägt als Komponist und Arrangeur eine Brücke zwischen Klassik und Pop. Als Professor für Popularmusik lehrt er an der Universität in Kassel. Für KlassikAkzente stellt er die „Darf man das?“-Frage. Klassik als Steinbruch? Darf man mit Beats und Bytes sakrosankten Kompositionen auf den Leib rücken? „ReComposed“ tut es. Denn in dieser Reihe können sich bekannte Clubelektroniker kreuz und quer durch das riesige Archiv der Deutschen Grammophon samplen. Ziel ist es, der kreativen Neugier freien Lauf zu lassen und aus Altbekanntem Neues zu schaffen. Während der Hamburger Produzent Matthias Arfmann zum Auftakt der Reihe im letzten Jahr Romantik zwischen Dvorák, Smetana, Wagner und Mussorgsky aufmischte, wählte der Finne Jimi Tenor für die zweite Folge sein Ausgangsmaterial ausschließlich aus der Moderne. Dabei zeigt sich der eigenwilli- ge Grenzgänger zwischen Pop, Avantgarde, Funk, Jazz und Elektronik als Kenner, denn als „Baumaterial“ suchte er sich unter anderem Meilensteine der modernen Klassik von Reich, Varèse, Satie und Boulez aus. Und Tenor zeigt sich als kongenialer Kompositionspartner. Jede der zwölf Bearbeitungen hat einen vollständig eigenen Charakter. Dabei nutzt er virtuos sämtliche Tricks digitalen Produzierens wie Schneiden und Filtern der Samples und Verfremdung durch Effekte wie Echo, Shatter und Kompression. So lässt er bei Varèses radikalem Klassiker „Ionisation“ Klänge komplett verschwinden und wiedererscheinen, indem er sie so stark filtert, dass sie Frequenzbereiche überschreiten, die vom menschlichen Gehör nicht mehr wahrgenommen werden können. Eine originelle Idee und eine tolle Hörerfahrung. Die intensive rhythmische Spannung und das expressive Dunkel von Varèses „Déserts“ münzt Tenor zu einem surrealen Hörspiel um. Dabei greift der Finne auch persönlich zur Schusswaffe. Clint Eastwoods „Dirty Harry“ lässt grüßen. Fast schon ironisch wird es bei Steve Reichs „Music for Mallet Instruments“. Die Minimalistik des Originals kontrastiert Tenor durch das Hinzukomponieren von Saxophon- und Synthesizermelodien. Das Ergebnis ist ein relaxtes Dubstück. Bei Reichs „Six Pianos“ setzt Tenor eine Flöte ein, der durch einen Harmonizer zwei Töne hinzuaddiert werden. Den entstandenen Durdreiklang nutzt er im Sinne Reichs rein strukturell. Alles in allem ist es Jimi Tenor auf „ReComposed“ gelungen, mit einer eigenständigen Arbeitsweise den Originalen in jeder Hinsicht Ehre zu erweisen. Wer sich immer noch fragt: „Darf man das?“ – Natürlich darf man das! Hätte jemand zu Beginn des kulturellen Schaffens der Menschheit ein Schild aufgestellt „Betreten verboten“, hätte es wohl weder Bach, Beethoven noch Boulez und Varèse gegeben. Wieland Reißmann KlassikLink: tenor www.KlassikAkzente.de 17 Foto: Concorde Filmverleih GmbH Magazin Kompromissloser Perfektionist: Woody A llen Was ich will! Woody Allen ist einer der letzten echten Autorenfilmer, und das bedeutet für ihn nicht nur, das Drehbuch zu schreiben und Regie zu führen. Für seinen neuen Film „Scoop“ hat der begeisterte Jazzmusiker Allen sich auch intensiv mit der Musik auseinandergesetzt und einen Soundtrack zusammengestellt, der auf CD zu einem Vademecum der klassischen Musik wird: Tschaikowsky, Strauß, Khatchaturian, Grieg und andere geben sich bei Allen ein Stelldichein. Und nicht nur die Komponisten sind erste Wahl, auch die Interpreten: Die Berliner Philharmoniker sind zu hören, das London Symphony Orchestra und das Orchester der Wiener Staatsoper. Allen ist halt Perfektionist, und das erklärt er am besten selbst: Wie das Publikum auf einen Film reagiert, darf einen nicht interessieren. Denn wenn es das tut, lähmt es dich, dann sitzt du zuhause und überlegst, was ihnen wohl gefallen könnte. Und du machst einen Schritt, dann kriegst du Panik und denkst: „Nein, so nicht.“ Man muss tun, was man selbst für richtig hält, und kann nur hoffen, dass es dem Publikum gefällt. So habe ich immer gearbeitet. Ich habe immer gemacht, was ich wollte, sei es ein Musical oder einen Schwarz-Weiß-Film oder ein Bergmaneskes Drama. Was immer mir interessant erschien, 18 www.KlassikAkzente.de habe ich umgesetzt. Und ich hoffe, dem Publikum gefällt’s. Wenn es ihnen nicht gefällt, kann ich daran nichts ändern – ich mache bereits den nächsten Film. Wenn es gefällt, ist das immer schön. Die Position, in der man nicht sein will, ist die, dass man seinen eigenen Film nicht mag. Ich schreibe das Drehbuch und führe Regie – und wenn mir nicht gefällt, was ich gemacht habe, wenn es vorbei ist und es dem Publikum trotzdem gefällt, denke ich mir: „Noch mal Glück gehabt“ oder „Sie sind nicht aufmerksam“ oder „Das ist so ein Mist“ – das ist kein gutes Gefühl. Tschaikowsky • Grieg Khatchaturian • Strauss u.a. Scoop Soundtrack Decca CD 984 165 8 Berliner Philharmoniker London Symphony Orchestra u.a. Aber wenn du einen Film machst, der dir selbst gefällt – „Das ist wirklich eine gute Ar beit. Ich habe das Beste aus dem Script herausgeholt und wunder bar umgesetzt“ –, und dem Pu blikum gefällt’s, das ist großar tig. Wenn sie es nicht mögen, hast du trotzdem ein anständi ges Gefühl. Du denkst dir: „Nun, schlecht gelaufen für mich, sie lieben den Film nicht. Aber ich habe mein Bestes gegeben, und es tut mir leid, dass das Ergeb nis nicht ankommt.“ Das ist ein viel besseres Gefühl, als wenn die Zuschauer den Film lieben, und er dich selbst überhaupt nicht an macht. Woody Allen KlassikLink: scoop Noël Deutsche Grammophon CD 477 572 5 Anne Sofie von Otter, Mezzosopran Bengt Forsberg, Klavier Zu Ehren von Santa Lucia & Jultomte Dass die schwedische Mezzosopranistin Anne Sofie von Otter ein Herz für Weihnachten besitzt, beweist sie einmal mehr mit Liedern nicht nur aus dem hohen Norden. Aber wie feiern die Schweden überhaupt das Fest? Hier ein kleiner Blick durch so manch vereiste Scheibe … Für jedes schwedische Mädchen ist das Weihnachtsfest die Krönung. Im wahrsten Wortsinne. Denn wenn am 13. Dezember das Fest der Heiligen Lucia gefeiert wird, stehen die älteren Töchter im Mittelpunkt der Adventszeit. Dann werden sie als Lucia-Braut ganz in Weiß gekleidet und mit einem Kranz aus Preiselbeerzweigen und Kerzen gekrönt. Ganz nach alter Sitte bringen sie so an diesem Tag ihren Eltern das Frühstück ans Bett. Und bis zum 23. Dezember gehen sie als Gabenspenderinnen von Haus zu Haus und singen mit „Sternenjungen“ und „Elfen“ im Chor die alten Weihnachtslieder. Auch Anne Sofie von Otter kennt diese Tradition selbstverständlich von Kindesbeinen an, beging die schwedische Bilderbuchweihnacht oftmals im Ferienhaus nördlich von Stockholm. „Meist lag richtig viel Schnee, was vor der endlosen Dunkelheit des nordischen Winterhimmels einfach wunderschön aussieht. Im Haus glänzte alles im Kerzenlicht, roch es nach Hyazinthen, Apfelsinen und Ingwergebäck.“ Und während Vater von Otter den Weihnachtsbaum schmückte, wurde in der Küche all das zubereitet, was zum altehrwürdigen Festmahl, zum Smörgåsbord, bis heute gehört. Der Weihnachtstisch ist mit mariniertem Hering, Kartoffeln, Fleischklößchen, Wurst aller Arten, dem Weihnachtsschinken, „Janssons Versuchung“ (ein Gratin aus Kartoffelstäbchen und Hering) und Stockfisch gedeckt. Dazu wer- den Bier, Julmust (Kräuterlimonade) und der glühweinähnliche Glögg serviert. Weihnachten ist in Schweden schließlich das wichtigste und längste Fest – das kulinarisch ebenso ausgiebig begangen werden will. Doch was wäre eine schwedische Weihnacht ohne die schlichten, volkstümlichen Choralsätze, aber auch ohne „die unzähligen Lieder, zu denen man bei uns um den Baum hüpft“? Anne Sofie von Otter hat nach ihrem ersten Weihnachtsabum „Home for Christmas“ jetzt für ihr zweites klingendes Päckchen „Noël“ daher wieder berühmte und noch zu entdeckende Melodien zusammengestellt, wie sie in Schweden beim Jul-Fest und zu Ehren des Weihnachtsmanns „Jultomte“ gesungen werden. Darüber hinaus versteckt sich aber hinter „Noël“ erneut wieder ein bunter Teller von Liedern aus aller Welt, die der Weltstar von seinen Reisen mitgebracht hat. Aus Frankreich (Charles Gounod), Katalanien (Nin y Castellanos), Amerika (Percy Grainger) und natürlich aus Deutschland, wo J.S. Bach und Peter Cornelius dem Christkind und den Hirten wunderbare Melodien schenkten. Bo Magnusson KlassikLink: otter www.deutschegrammophon.com/ vonotter-noel Ein schwedisches Mädchen: Foto: Denise Grünstein / DG A n ne sofi e vo n Ott er www.KlassikAkzente.de 19 Magazin Heifetz war mein Vater Jascha Heifetz’ Sohn Jay über das Leben im Schatten eines großen Vaters – und das Privileg, ein großes Erbe zu tragen. Wie war das, in den 50er Jahren in Los Angeles aufzuwachsen als Sohn des Jahrhundertgeigers? „Es kam mir gar nicht so glamourös vor“, erinnert sich Jay Heifetz an die Zeit. „Beverly Hills war ein Dorf, jeder sprach sich mit dem Vornamen an – eine sehr entspannte, sichere, geradezu idyllische Umgebung.“ Mit zwei oder drei Jahren durfte er an Feiertagen länger aufbleiben – vor allem an Silvester. Er erinnert sich noch gern an solche Abende, als er zu einem besonderen Publikum gehören durfte, für das sein Vater mit dem Cellisten Gregor Piatigorsky, dem Bratschisten William („Bill“) Primrose und dem Pianisten Brooks Smith Kammermusik spielte. Aber so sehr er sich erwachsen fühlte und weiter der Musik lauschen wollte, irgendwann kam die Bettzeit. Sein Vater, den Jay als „sehr diszipliniert“ beschreibt, war auch „ein großer Komiker, er erzählte gern Witze und war als Entertainer insgesamt ein sehr geselliger Mensch“ – ganz im Gegensatz zur öffentlichen Wahrnehmung. Bei seinen Auftritten war er dagegen der Meinung, die Musik sollte für sich sprechen: „Das Publikum sollte nicht von der Körperlichkeit des Künstlers abgelenkt werden. Künstler, die über die Bühne schlängeln, Pianisten mit fliegenden Haaren – das war nicht seine Art, aufzutreten.“ „Er war ganz offensichtlich eine Berühmtheit. Wie man mit ihm umging, stellte ihn auf ein viel höheres Podest – er war je mand, zu dem man aufzusehen 20 www.KlassikAkzente.de hatte. Er akzeptierte das, weil er wusste, dass er es verdient hat te, weil er sehr hart gearbeitet hatte, um so weit zu kommen. Gleichzeitig, glaube ich, machte ihn das auch nervös – ihm wurde bewusst, dass er keiner wie du und ich mehr war. Also bemühte er sich im täglichen Leben umso mehr, einer wie du und ich zu sein. Er spielte mit Vorliebe Pingpong und schnitt die Pflanzen im Garten zurück. Er hatte eine sehr gut ausgerüstete Werkstatt und es gab kaum eine Handwer kertätigkeit im Haus, die er nicht selbst erledigte: Steckdosen und hohe Alter regelmäßig im Meer. Am Unabhängigkeitstag mach ten wir Strandfeste, und er feu erte eine Signalpistole aus seiner Zeit als Segler ab, sehr zur Ver blüffung der Nachbarn.“ Seine letzten Jahre hatten etwas Trauriges. „Als er merkte, dass er seinen eigenen Ansprü chen nicht mehr genügen konn te, machte ihn das unzufrieden, und diese Unzufriedenheit isolier te ihn zunehmend.“ Eine Wand lung machte er erst durch, als er anfing, zu lehren: „Es erfüllte ihn mit großer Freude, jungen Mu sikern helfen zu können, die mit Jascha Heifetz It Ain’t Necessarily So Deutsche Grammophon 2 CDs 477 626 9 Jascha Heifetz, Klavier • Emanuel Bay, Klavier Milton Kaye, Klavier • Bing Crosby, Gesang Salvador Camerata und sein Orchester Dirigent: Victor Young Schalter reparieren, Türscharnie re einbauen – darin ging er wirk lich auf.” Das Segeln war eine weite re Leidenschaft. Sie hatte wahr scheinlich begonnen, bevor er nach Westen gekommen war, in seiner Jugend an der Ostküste, als Ausgleich zum Leben in Man hattan. „Seine Liebe zum Meer begleitete ihn sein ganzes Leben lang. Er hatte immer ein Haus am Strand, aber es war einfach und unauffällig. Im Herzen war er ein unauffälliger Mann, der nicht gern Aufmerksamkeit auf sich zog. Am Strand machte er lange Spazier gänge, und er schwamm bis ins er mit großer Begeisterung auch die von Opa. Auch für Jays Toch ter Anna ist Musik eine der wich tigsten Sachen im Leben – ne ben ihrer Arbeit als Chefköchin. Jay Heifetz’ Karriere hat schon „mehrere Inkarnationen“ durch gemacht: als Marketingchef des Los Angeles Philharmonic und der Hollywood Bowl (wo er mit Ernest Fleischmann und Zubin Mehta zusammenarbeitete), als langjähriger Finanzchef bei Para mount Pictures, als Chef seines eigenen CD-ROM-Labels Callio pe. Schließlich hatte Jay das Ge fühl, „der künstlerische Samen in mir wollte auch wachsen, darum verbringe ich heute den Großteil meiner Zeit als Fotograf“. Er lebt mit seiner Frau Louise in Fre mantle im Westen Australiens. „Ich höre mit großer Freude die Aufnahmen meines Vaters, und mit großem Stolz – wer kann schon sagen, dass er ein solches Vermächtnis in der Familie hat? Ich bin ihm sehr dankbar dafür, dass er mir so viele verschiedene Musikrichtungen nähergebracht hat, weil er selbst so vielseitig interessiert war – an Klassik, an Jazz und, wie wir wissen, als Jim Hoyl auch an Pop. Und schließlich habe ich erst kürzlich erfahren, was er mehreren Freunden erzählt hat: Wenn er nicht Musiker geworden wäre, hätte er es am liebsten mit der Fotografie versucht.“ Mit Jay Heifetz sprach David Butchart der gleichen Ernsthaftigkeit wie er den gleichen Anspruch verfolg ten, der ihn mit so viel Begeis terung erfüllte. Er half Schülern auch anonym weiter – sie wuss ten oft nicht einmal selbst, wer ihr finanzieller Mentor war. Es war nicht etwas, von dem er viel Auf hebens machte, oder worüber er große Worte verlor.“ Von den jüngeren Heifetz’ ist Jays Halbschwester Josefa eine angesehene Pianistin und Komponistin, sein Neffe Danny ist Schlagzeuglehrer und spielt in mehreren Bands. Sein Sohn Burt KlassikLink: heifetz studiert Musikwirtschaft und legt www.deutschegrammophon.com/ als DJ Platten auf – privat hört originalmasters Foto: Official US Government photo Mit der Geige gegen die Achse: Mi lt o n K aye und J ascha He ife tz www.KlassikAkzente.de 21 Magazin Foto: Deutsche Grammophon Das besondere Jubiläum: Joan Sutherland Maria Callas fand sie „zu gut“: J oa n S u t herla n d Die Unanfechtbare Die australische Sängerin Joan Sutherland wird 80 – Zeit, zurückzublicken auf ein Leben voller Triumphe und spitzer Bemerkungen. Vor vielen Jahren wurde ich einmal von einem Freund gefragt, warum man der Sängerin Joan Sutherland eigentlich einen so gemeinen Beinamen verpasst hätte – La Stupenda! Ob sie denn wirklich so dumm sei …? Nach einer kurzen Schreck- und einer längeren Sekunde des Schmunzelns konnte ich ihn beruhigen und dem nicht italienisch Sprechenden versichern, dass „La Stupenda“ so viel wie „Die Wunderbare“ 22 www.KlassikAkzente.de oder „Die Fabelhafte“ bedeute und sich nicht – wie von ihm irrtümlicherweise angenommen – von „La Stupida“ – „Die Dumme“ herleitet … Ein Missverständnis unter vielen, das Leben und Karriere der heute 80-jährigen australischen Sopranistin begleitet hat. Denn Joan Sutherland war zeitlebens weder kapriziös noch kokett, weder arrogant noch egoistisch: Sie ist all ihrer Berühmtheit zum Trotz bodenständig geblie- ben oder, wie es die Engländer so schön umschreiben, „very much down to earth“. Apropos Engländer, Australier und der Commonwealth: Joan Sutherland hat sich immer mit Leib und Seele ihrer Heimat verbunden und verpflichtet gefühlt. Das stellte sie nicht nur auf ihren regelmäßigen Coming-HomeTourneen an die Opernhäuser von Sydney und Melbourne unter Beweis, sondern durchaus auch fern der Heimat im verbalen Schlagabtausch mit ungeliebten Dirigenten. An der Mailänder Scala sollte sie in einer ihrer Paraderollen, Rossinis Semiramide, unter der musikalischen Leitung von Maestro Gabriele Santini gastieren. Ihr zur Seite stand die Italienerin Giulietta Simionato als Arsace. Sutherland beklagte sich bei ihr bitter über den Text, der so altmodisch sei, dass sie ihn sich kaum merken könne, was Begabt und begeistert: Foto: Deutsche Grammophon J oa n S u t herla n d die Italienerin milde lächelnd bestätigte. Nur: Während die Muttersprachlerin Simionato damit gut zurechtkam, blieb der anglophonen Sutherland nichts anderes übrig, als sich hin und wieder mit freier Improvisation aus der Affäre zu ziehen, was niemanden wirklich störte. Außer den Maestro. Der erwies sich während der Proben als jähzornig und geriet augenblicklich in heftigste Rage, wenn einer auch nur einen einzigen Einsatz verpatzte – Souffleuse und Sänger waren die irritierten Leidtragenden seiner lautstarken Wutausbrüche. So konnte Joan Sutherland auch klar und deutlich hinter ihrem Rücken hören: „Was ist denn das überhaupt für eine Produktion? Dahinter stecken doch wieder mal nur die verdammten Engländer!“ (Was sich in diesem Fall auf die Regisseurin, Margarita Wallmann, und keineswegs auf Joan Sutherland bezog!) Diese aber drehte sich, unheilverkündend langsam, zum Maestro um und korrigierte ihn seelenruhig: „Australierin bittschön, Maestro, und es ist nun wirklich nicht meine Schuld!“ Dass sie indes auch einstecken konnte, wenn sie sich ihrem Gegenüber nicht ganz gewachsen fühlte, demonstrierte sie anlässlich einer ihrer berühmten amerikanischen Talkshows mit Musik-Fernsehauftritt mit Kollegin Birgit Nilsson. Ein Schneechaos verhinderte ihr rechtzeitiges Eintreffen bei der Show und Birgit Nilsson kommentierte die nicht unerhebliche Verspätung mit gewohnt spitzer Zunge. Während der ganzen nachfolgenden Aufzeichnung war alles, was sie der ansonsten hoch geschätzten Kollegin zu entgegnen wusste, ein durch zusammengebissene Zähne geknirschtes „Birgit, dear“. „Joan Sutherland verkörpert für mich das Höchste, was die menschliche Stimme leisten kann. Vermutlich haben nur wenige Stimmen jemals ihre technische Virtuosität erreicht, ihren Stimmumfang und die ungeheure Kraft ihres Gesangs, alles verwirklicht in einem warmen, vollen Ton. Nicht zufällig hat sie sich auf das Belcanto-Fach spezialisiert, das die größten Anforderungen an einen Sopran stellt. Kein anderes Repertoire würde ihre überragenden Qualitäten angemessen zur Geltung bringen, und ich bin dankbar, diese Aufnahmen als Zeugnis ihrer Kunst zu besitzen.“ Renée Fleming Und überhaupt: die lieben Kollegen, oder besser: Kollegin nen. Von Maria Callas, der die Sutherland 1959 mit einer ein zigen Aufführung von Donizettis „Lucia di Lammermoor“ in der mittlerweile legendären FrancoZeffirelli-Inszenierung in Covent Garden den Rang als die LuciaSängerin ihrer Zeit ablief, wird berichtet, dass sie anlässlich der bevorstehenden Premiere hin und wieder in den Proben ge sichtet wurde, die – ganz unüb lich – durch Beifall vom Orchester und dem neugierigen Hausper sonal auf den Rängen unterbro chen wurden. Die Callas zeigte sich mehr und mehr beeindruckt von der jungen Herausforderin, dass sie deren Wahnsinnsszene mit den Worten kommentier Weitere Veröffentlichungen finden Sie auf Seite 46. Verdi • Donizetti • Bellini • Massenet Delibes • Offenbach u.a. The Voice of the Century Opernarien und Lieder Decca 2 CDs 475 798 1 Joan Sutherland, Sopran Veröffentlichung: 03.11.2006 Bellini • Bizet • Donizetti • Leoncavallo Massenet • Meyerbeer • Respighi Rossini • Saint-Saëns u.a. Serate musicali Decca 2 CDs 475 798 4 Joan Sutherland, Sopran Richard Bonynge, Klavier Veröffentlichung: 03.11.2006 Vincenzo Bellini Norma (Gesamtaufnahme) Decca 3 CDs 475 790 2 Joan Sutherland, Sopran • Marilyn Horne, Mezzosopran • Yvonne Minton, Mezzosopran John Alexander, Tenor • Richard Cross, Bassbariton • London Symphony Orchestra & Chorus • Dirigent: Richard Bonynge te: „Das ist nicht gut.“ Überrascht erkundigte sich ihr Begleiter, was daran denn nicht gut wäre. „Es ist einfach zu gut“, kam die Ant wort und verriet damit einen An flug von Unsicherheit bei der gro ßen Griechin. Der Erfolg für Joan Sutherland an diesem Abend des 17.02.59 war ungeheuerlich, das Publikum raste und die Presse überschlug sich mit Lobeshymnen. Walter Legge, Direktor der EMI und Ehemann von Elisabeth Schwarzkopf, ging sogar noch vor der abschließenden Wahnsinnsszene in ihre Garderobe, um ihr einen exklusiven Plattenvertrag anzubieten. Den aber bekam schließlich die Decca und wurde damit für mehr als 35 Jahre zu ihrer diskographischen Heimat. Keine ihrer Paraderollen blieb für die Nachwelt undokumentiert und viele gelten bis heute als unerreicht und maßstäblich, denn so wie die Callas die Ära des Belcanto für die Gegenwart wiederentdeckte, vermittelte die Sutherland wenig später einem staunend-verzückten Publikum eine Ahnung dessen, was es heißt, im wahren Belcanto-Stil zu singen, jener faszinierenden Mischung aus Melodien zum Dahinschmelzen und Koloraturen, die einem buchstäblich den Atem verschlagen. Schon 1963 konstatierte diesbezüglich Andrew Porter in „Opera News“: „Joan Sutherland bestätigt, dass sie heutzutage keine Konkurrenz in Sachen Koloratur zu fürchten hat.“ Der Musik-Publizist Franco Abbiati hingegen brauchte dafür nur ein einziges Wort: „Unchallengeable“, unanfechtbar. Andreas Kluge KlassikLink: sutherland www.deccaclassics.de www.KlassikAkzente.de 23 Magazin Die Laute aus dem Labyrinth Edin Karamazov spielt Laute. Besser als jeder andere und vornehmlich mit Andreas Scholl. Jetzt begleitet er den Popstar Sting auf „Songs from the Labyrinth“, seinem Album mit den elisabethanischen Liedern von John Dowland. Für KlassikAkzente sprach Götz Bühler mit dem Sympathen aus Sarajevo. KlassikAkzente: Wie kam Ihr Kontakt zu Sting zustande? Edin Karamazov: Ursprüng lich wollte ich Sting als Sänger für mein Soloalbum mit Werken von Benjamin Britten und Bach gewinnen. Entweder ihn oder ei nen Knabensopran. Aber das war nur eine fixe Idee – und es wurde nichts daraus. Zwei Jahre später hörte ich diese wunderschöne Gi tarrenmusik – Dominic Miller, der Bach spielte. Ich schrieb ihm und erwähnte, dass ich auch Bach spiele und dass mir seine Auf nahme gefiele. Außerdem schick te ich ihm mein Album. Das hat er dann Sting vorgespielt. Wenig später haben mich die beiden zu einem Konzert in Frankfurt ein geladen und ich habe ihnen an schließend ein bisschen Bach auf der Laute vorgespielt. Sting war begeistert: „Lass uns etwas zu sammen machen!“ Und ich mein te: „Okay. Dowland!“ KlassikAkzente: Das muss der Moment gewesen sein, an dem Sie ihm sagten, „In Darkness Let Me Dwell“ sei der großartigste Song in englischer Sprache. Karamazov: Absolut. Und ich bin noch heute überzeugt davon. Wir haben den Song ja mittlerwei le auch aufgenommen und auch Sting liebt ihn jetzt. KlassikAkzente: Die Musik auf diesem Album wirkt nicht besonders altertümlich. Einige Texte, etwa bei „Can’t She Excuse My Wrongs“, wirken sogar sehr aktuell. Aber das liegt vielleicht auch 24 www.KlassikAkzente.de an dem zeitgenössischen Interpreten … Karamazov: Heute ist es wich tig, wer singt. Erst an zweiter Stelle steht die Melodie. Und der Text ist vielleicht das Unwichtigste. Das war vor vierhundert Jahren genau umgekehrt: Die Geschich te stand im Vordergrund, dann kam die Melodie. Wer das Ganze dann gesungen hat, war eher un wichtig. In unserem Fall haben wir es mit einem Sänger zu tun, der nicht nur die Geschichte versteht, sie sogar verinnerlicht, sondern auch die Melodien lebt – und der natürlich so populär ist, dass das Album eine gute Chance hat, weit über die Kreise der „Alten Musik“ hinaus Gehör zu finden. KlassikAkzente: Wie haben Sie selbst die Laute und Dowlands Musik entdeckt? Karamazov: Ich spiele erst seit 1992 Laute. Aber schon als Kind habe ich klassische Gitarre stu diert. Dabei fiel natürlich schon mal der Name John Dowland. Dann traf ich Andreas Scholl und begann, mit ihm einige der Dowland-Songs zu erarbeiten. Das werde ich nie vergessen, es war wunderbar – für uns beide. Ja, und jetzt spiele ich Dowlands Songs mit Sting … KlassikAkzente: Haben Sie als Junge auch mal Songs von The Police gespielt? Karamazov: Nein. Aber ich kannte die Musik, als ich Sting zum ersten Mal Anfang der 90er traf. Ich spielte damals mit mei nem Trio Karamazov im Zirkus Roncalli. Ursprünglich spielten wir auf der Straße in Köln, weil uns die Welt des Studierens und der Wettbewerbe genervt hat. Ich glaube, wir hatten unseren ersten großen Auftritt in der Sendung von Alfred Biolek. Dadurch be kamen wir ein Management, das uns bald mit Bernhard Paul von Roncalli bekannt machte, mit dem wir dann Deutschland, Spa nien und die Schweiz bereisten. Fünf Jahre lang – eine fantasti sche Erfahrung! Und irgendwann kamen Sting und seine Frau in den Zirkus. Er lud uns sogar ein, auf einer Geburtstagsfeier zu spielen … KlassikAkzente: … aber Sie lehnten ab? Karamazov: Ich dachte mir: „Mann, ich spiele Bach! Aber doch nicht für irgend so einen Rockstar! Für wen hält der sich?“ (lacht) Das war ein großer Fehler, glaube ich. In der Zwischen zeit habe ich natürlich einige von Stings Songs gehört und mir ist klar geworden, dass es egal ist, ob man Bach oder Sting oder sonst was spielt. Gute Musik ist gute Musik – wenn sie ehrlich ist, ist sie gut. Was soll ich sagen? Dieses Album ist einfach passiert. Und es war eine echte Herzens angelegenheit. KlassikAkzente: Wie haben Sie diese Musik gemeinsam mit Sting erarbeitet? Karamazov: Wir haben uns gut ein Jahr lang immer wieder getroffen, diskutiert und geprobt. Sting hat einen sehr ausgepräg ten Instinkt – und er ist ein sehr guter Musiker. Zu Beginn suchte ich die Songs aus und zeigte ihm, wie er phrasieren soll. Aber sobald er die Musik verstanden hatte, konnte er mir einige sehr wichtige Dinge beibringen. Im Endeffekt haben wir beide viel voneinander gelernt. KlassikAkzente: Sie spielen ja auch ein Lauten-Duett auf dem Album. Wie macht sich Sting auf der Laute? Karamazov: Gut. Er ist einer der wenigen Menschen, die ich kenne, der jeden dieser Songs auf der Laute spielen kann. Aus wendig! Er ist kein Virtuose, aber er kennt die Harmonien und Ak korde und das ist absolut faszi nierend. Es ist sicher schwerer, Laute zu spielen als Gitarre. Ich denke, dass ich in gewissem Sin ne Meister der Gitarre bin. Aber die Laute ist immer noch mein Meister. Sie ist ein Stück Holz und ich bin ein Stück Fleisch. Dieser Moment des Erschaffens, wenn die Musik durch die Zu sammenarbeit von Mensch und Holz entsteht, ist faszinierend. Das ist mein Ziel: So sauber und ehrlich zu spielen, dass die Mu sik des Komponisten wie frisch erschaffen klingt. KlassikLink: sting www.deutschegrammophon.com/ sting-dowland Videos und Hörproben unter www.sting-labyrinth.de Foto: Kasskara / DG In John Dowlands Labyrinth: S t i n g und E d i n K ara m azov John Dowland Songs from the Labyrinth Deutsche Grammophon CD 170 313 9 Vinyl 476 572 2 Sting, Gesang/Laute Edin Karamazov, Laute/Erzlaute www.KlassikAkzente.de 25 Magazin Die Redaktion empfiehlt Andreas Kluge, Chefredakteur Harald Reiter, freier Autor Juan Diego Flórez in „Matilde di Shabran“, weil heute keiner so traumwandlerisch sicher, stilistisch perfekt und mit einem Timbre zum Dahinschmelzen dem lange geschmähten Belcanto-Repertoire zu neuer Blüte verhilft! In seiner Einspielung von Bruckners Symphonie Nr. 9 kulminierte alles, was Carlo Maria Giulini konnte; mit sublimer Balance halten sich Klangschönheit, Strenge, Struktursinn und spirituelle Demut die Waage. Gioacchino Rossini Matilde di Shabran (Gesamtaufnahme) Decca CD 475 768 8 Annick Massis, Sopran • Juan Diego Flórez, Tenor Prague Chamber Choir • Orquesta Sinfónica De Galicia Dirigent: Riccardo Frizza Hilary Hahns Violinkonzerte von Niccolò Paganini und Louis Spohr, weil die Amerikanerin für dieses romantische, hochvirtuose Reper toire nicht nur über den perfekten Ton verfügt, sondern diese wun derbaren Trouvailles auch mit dem nötigen Biss attackiert! Niccolò Paganini • Louis Spohr Violinkonzert Nr. 1 • Violinkonzert Nr. 8 Deutsche Grammophon CD 477 623 2 Hilary Hahn, Violine • Swedish Radio Symphony Orchestra Dirigent: Eiji Oue Die 1956er Mozart Jubilee Edition der Deutschen Grammophon, weil es ein unerhörtes Vergnügen bereitet, ehemals legendäre und maßstäbliche Aufnahmen mit heutigen Ohren und im Wissen um den Einfluss der historisierenden Aufführungspraxis wiederzuhören. Wolfgang Amadeus Mozart The 1956 Mozart Jubilee Edition 1 Symphonien • Klavierkonzerte • Kammermusik Deutsche Grammophon CD-Box 477 580 6 Limited Edition (6 CDs, auch einzeln erhältlich) Verschiedene Interpreten, Ensembles und Dirigenten Johann Wolfgang von Goethes „Eins und alles“, weil man von Goethe ohnehin nie genug haben kann und man sich in dieser Ausgabe alle Märchen als Gute-Nacht-Geschichte mit der wunderbaren Stimme von Marianne Hoppe vorlesen lassen kann. Johann Wolfgang von Goethe Eins und alles Deutsche Grammophon Literatur 38 CDs 987 659 3 Maria Becker • Gustaf Gründgens • Marianne Hoppe Erich Ponto • Will Quadflieg • Gert Westphal u.a. Anton Bruckner Symphonie Nr. 9 Deutsche Grammophon CD 427 345 2 Wiener Philharmoniker Dirigent: Carlo Maria Giulini Niemand hat je Schuberts Impromptus so sensibel und bis ins Letzte durchdrungen musiziert wie Maria João Pires. Ein hochpoetisches, kompromissloses Konzeptalbum, prallvoll mit assoziativen Bildern und Texten zur Musik. Franz Schubert Le voyage magnifique Deutsche Grammophon 2 CDs 457 550 2 Maria João Pires, Klavier Stokowskis Decca-Aufnahmen sind ein Fenster in die musikalische Welt von gestern. Die Hauptwerke Beethovens, Schuberts und Brahms’ in schönstem Stereoklang von einem magischen Dirigenten, der mit dem Klang von Arthur Nikisch und Hans Richter aufgewachsen ist. Decca Recordings 1964–1975 Decca 6 CDs 475 609 0 London Philharmonic Orchestra u.a. Dirigent: Leopold Stokowski Ganz selten findet man Aufnahmen, da fühlt man schon nach wenigen Tönen, dass alles richtig ist. Auch beim hundertsten Hören wecken die grenzenlose Wärme, Natürlichkeit und Noblesse von Fourniers Bach noch ungläubiges Staunen. Johann Sebastian Bach 6 Suiten für Violoncello solo, BWV 1007–1012 Deutsche Grammophon 2 CDs 449 711 2 Pierre Fournier, Violoncello Christoph Loys Inszenierung von Gaetano Donizettis „Roberto De vereux“, weil mit dieser Aufnahme eindrucksvoll in Bild und Ton be wiesen wird, dass dem Medium DVD im Bereich Oper die Zukunft gehört, vorausgesetzt, man hat Regisseure wie Christoph Loy und Sänger-Darsteller wie Edita Gruberova zur Verfügung. Gaetano Donizetti Roberto Devereux Deutsche Grammophon DVD 073 418 5 Edita Gruberova, Sopran • Jeanne Piland, Mezzosopran Roberto Aronica, Tenor • Albert Schagidullin, Bariton Bayerisches Staatsorchester • Dirigent: Friedrich Haider 26 www.KlassikAkzente.de Nur dank seiner Besessenheit haben wir die definitive „Mahler 2“, musikalisch wie editorisch: Alle Änderungen Mahlers hat Gilbert Kaplan selbst ediert und in einer strahlenden Einspielung fünfzehn Jahre bedingungsloser Hingabe an dieses Werk vollendet. Gustav Mahler Symphonie Nr. 2 Deutsche Grammophon 2 CDs 474 380 2 Latonia Moore, Sopran • Nadja Michael, Mezzosopran Wiener Singverein • Wiener Philharmoniker Dirigent: Gilbert Kaplan Jedes Jahr die gleichen Fragen: Was soll ich schenken, was soll ich mir wünschen? Dieses Jahr kommen die Antworten von den Redakteuren und Autoren der KlassikAkzente, mit den besten Wünschen für die Weihnachtszeit. Marc Wirbeleit, Redakteur Guido Fischer, freier Autor Brecht begleitet die meisten von uns: in der Schule gelesen, in der Theater-AG gespielt, mit Glück im Berliner Ensemble gesehen, aber nie richtig verstanden – bis jetzt. Schon das Cover von Reinhold Ja retzkys Brecht-Monografie zeigt: Brecht war nicht nur wichtig, son dern auch ein verdammt cooler Hund. Countertenor Andreas Scholl küsste mit einer solchen arkadischen Sinnlichkeit und Schönheit jene Melodien und Klangbrisen der ita lienischen Barock-Boygroup A. Scarlatti, Gasparini, Pasquini, Corelli und Marcello wach, dass die Arien und Rezitative einfach an keinen anderen geraten durften als an diesen modernen Orpheus. Reinhold Jaretzky Bertolt Brecht Deutsche Grammophon Literatur 2 CDs 985 917 5 Gelesen von Wolfgang Schmidt • Axel Thielmann Immer, wenn ich Schostakowitsch höre, frage ich mich, warum ich nicht immer Schostakowitsch höre. Zuletzt bei Thomas Sanderlings „Songs and Waltzes“, einer Sammlung der kurioseren Kompositionen mit dem Bassbariton Sergej Leiferkus, der so groß und mächtig klingt wie Mütterchen Russland selbst. Dimitri Schostakowitsch Songs and Waltzes Deutsche Grammophon CD 477 611 1 Sergej Leiferkus, Bassbariton • Russian Philharmonic Orchestra • Dirigent: Thomas Sanderling Will man Kinder an die klassische Musik heranführen, ist „Peter und der Wolf“ seit 70 Jahren der Standard. Umso überraschender die Version von Sting und Claudio Abbado: Abbado klingt, wie nur Ab bado klingt, und Sting gewinnt dem 1000-mal gehörten Text völlig neue Seiten ab. Da müssen meine Söhne eben Englisch lernen. Sergej Prokofieff Peter and the Wolf Deutsche Grammophon CD 429 396 2 Sting, Erzähler • Chamber Orchestra of Europe Dirigent: Claudio Abbado Gasparini • Pasquini • Marcello • Corelli • Scarlatti Andreas Scholl: Arcadia Decca CD 470 296 2 Andreas Scholl, Countertenor • Ottavio Dantone, Cembalo Accademia Byzantina • Dirigent: Ottavio Dantone „Une symphonie imaginaire“ hat Marc Minkowski seine Hommage an den französischen Barock-König Jean-Philippe Rameau genannt. Wie aber Minkowski mit seinen Musiciens du Louvre den instrumen talen Opern-Intermezzi mit pastoraler Delikatesse und furiosem Zun der zu Leibe rückt, ist schlicht ein Drei-Sterne-Sinnenschmaus. Jean-Philippe Rameau Une symphonie imaginaire Deutsche Grammophon CD 474 514 2 Les Musiciens du Louvre • Dirigent: Marc Minkowski Bei Mikhail Pletnev ist Mozart ein Espressivo-Musiker am Rande des Abgrunds. Auch und gerade in den großen Klaviersonaten KV 330–332 sowie KV 457, in denen dunkle (Schubert-)Mächte das klassische Ebenmaß auseinanderfliegen lassen. Neben seinem Antipoden Friedrich Gulda ist Pletnev der Mozart-Interpret. Wolfgang Amadeus Mozart Klaviersonaten KV 330 • 332 • 457 • 331 Deutsche Grammophon CD 477 578 8 Mikhail Pletnev, Klavier Götz Bühler, freier Autor Christmas with Leontyne Price Decca CD 475 615 2 Leontyne Price, Sopran • Singverein der Gesellschaft der Musikfreunde • Wiener Großstadtkinderchor • Mitglieder der Wiener Philharmoniker • Dirigent: Herbert von Karajan Fritz Wunderlich Leben und Legende Deutsche Grammophon DVD 073 420 2 Fritz Wunderlich, Tenor Wunderlich – Leben und Legende“ auf DVD an. (Wünschenswert wäre es, diesmal wenigstens das erste Drittel tränenfrei durchzuhalten.) Schutz vor übermäßiger Festtagsmelancholie, trotz „Nachtgedanken“, bieten Gert Westphal und das Attila Zoller Quartett auf „Heinrich Heine Lyrik und Jazz“. Oder natürlich Jimi Tenors Elektrocollagen von „ReComposed“. Wunschlos glücklich? Momentan schon. Heinrich Heine Lyrik und Jazz Philips CD 987 662 9 Gert Westphal • Attila Zoller Quartett Boulez • Reich • Rimsky-Korssakoff • Satie • Swiridow Salonen • Varèse Deutsche Grammophon ReComposed by Jimi Tenor Deutsche Grammophon CD 475 567 6 Foto: photocase.com Darf ich mir was wünschen? „Christmas with Leontyne Price“ ohne die Lagerfeueratmosphäre meiner zerkratzten Decca-LP wäre schön. Was die Diva da mit den Wiener Philharmonikern unter Herbert von Karajan singt, etwa Schuberts „Ave Maria“ und ihr Solo „Sweet Li’l Jesus“, ist schlicht und ergreifend die beste klassische Weihnachts musik. In dieser Stimmung sehe ich mir dann gerne noch mal „Fritz www.KlassikAkzente.de 27 Magazin Ein Kreis schließt sich Exklusiv für KlassikAkzente beschreibt Anna Netrebko, was ein Album nur mit russischen Liedern und Arien für sie bedeutet. Obwohl ich aus der Schule der russischen Gesangstradition stamme und mit ihr groß geworden bin, habe ich mir bewusst etwas Zeit gelassen, mit dem Repertoire meines Heimatlandes ins Studio zu gehen. Dieses Projekt war aber von Anfang an auf unserer Wunschliste und ist mir ein ganz persönliches Anliegen: In Zusammenarbeit mit Valery Gergiev entstand das „Russian Album“, ein Programm mit einigen der schönsten russischen Lieder und Arien, am Ort unserer ersten gemeinsamen Erfolge, dem Mariinskij-Theater in St. Petersburg, wo Gergiev mich einst entdeckte und von wo aus er meinen Weg stets begleitet hat. Seit er mich für sein Ensemble engagierte, hat sich die Rezeption der russischen Oper in der Welt auf wundervolle Art und Weise weiterentwickelt: Noch vor zehn Jahren waren russische Werke international weit weniger bekannt als heute. Das hat sich vor allem geändert, weil Valery Gergiev und das Mariinskij-Theater hart daran gearbeitet und viele hervorragende Neuproduktionen herausgebracht haben. Den Aufführungen dieser Produktionen in London, Mailand und den USA verdanke ich letztlich den Beginn meiner Karriere, etwa unserem Auftritt mit Glinkas „Ruslan und Ludmilla“ vor elf Jahren in San Francisco: Ich singe seitdem häufig dort, aber diese Aufführung ist den Leuten immer noch in Erinnerung. Diese Oper, diese Musik klingt den Opernfans dort seitdem im Ohr, das finde ich wunderbar. Die Zuhörer können nun die Früchte unserer Zusammenarbeit auf der vorliegenden CD genießen, darunter einige der schönsten Momente der russischen Oper überhaupt, etwa die Arie der Natascha „Čudo kak khoroša ona“ aus Prokofieffs „Krieg und Frieden“ oder die „Briefszene“ der Tatjana aus Tschaikowskys „Eugen Onegin“. Was ist so besonders an einem Programm aus dem Goldenen Zeitalter der romantischen russischen Oper? Ganz einfach: Außer den herrlichen Melodien gibt es noch diese einmalige, üppige Orchestrierung. Und für mich persönlich ist es natürlich wunderbar, dass ich Texte in meiner Muttersprache singen kann. Fünf Tage am Stück russische Musik proben und singen zu können, war ein Fest für mich! Einige der Opern sind dem internationalen Publikum vertraut, doch auf der CD gibt es auch viele unentdeck- te Schätze. Valery erklärt, dass es vor 200 Jahren die Gattung der russischen Oper praktisch noch nicht gab. Heute aber ist es möglich, nicht nur von den fünf oder sechs Werken, die weltberühmt sind, zu sprechen, sondern auch von den unglaublich schönen Opern Rimsky-Korssakoffs und Glinkas oder von den weniger bekannten Tschaikowsky-Opern. Valery hat zum Beispiel nie daran gezweifelt, dass Rimsky-Korssakoffs „Schneeflöckchen“ ein großer Wurf ist. „Taub und blind muss sein, wer sie nicht mag“, sagt er immer. Und wir können es kaum erwarten, gerade dieses Werk gemeinsam mit dem Ensemble des Mariinskij-Theaters international zu präsentieren. Einige der Rollen auf dieser CD habe ich bereits auf der Bühne in Mariinskij-Produktionen gesungen, die übrigen möchte ich gerne noch live aufführen. Offiziell gehöre ich immer noch zum Ensemble und versuche auch zur Verfügung zu stehen, wann immer Valery mich braucht. Aber es ist gar nicht leicht, kurzfristig ins russische Idiom zu wechseln, wenn man gerade eine große Partie des italienischen oder französischen Fachs gesungen hat. Ich brauche Zeit, um meine Stimme Tschaikowsky • Rachmaninoff Rimsky-Korssakoff • Glinka Russian Album Deutsche Grammophon CD 477 615 1 CD 477 638 0 Deluxe Edition mit Bonus-DVD Anna Netrebko, Sopran • Z. Bulitschewa, Mezzo sopran • D. Voropaev, Tenor • V. Moroz, Bariton I. Bannik, Bass u.a. • Chor und Orchester des Mariinskij-Theaters • Dirigent: Valery Gergiev Veröffentlichung: 27.10.2006 28 www.KlassikAkzente.de in die richtige Form zu bringen. Die Rollen, die ich singe, sind zwar nicht zu gewichtig für mich, aber russische Musik ist extrem emotional und braucht einen großen, dunklen Klang. Daher muss man zuerst an der Atemkontrolle arbeiten. Man muss die Stimme gut stützen, sonst hält man nicht bis zum Ende der Oper durch! Es bedeutet mir sehr viel, russische Musik mit diesem wunderbaren Orchester und Valery aufzunehmen. Ich empfinde es als Ehre, eine Aufnahme dieser herrlichen Sopranarien in meinem Heimatland machen zu dürfen. Viele dieser Arien sind lange nicht eingespielt worden – das macht die Ehre umso größer. Und vielleicht war dies nur unser erster gemeinsamer Schritt auf CD, es kann sein, dass zukünftig noch weitere Einspielungen folgen, vielleicht auch DVDs, die sich unserem russischen Herzensrepertoire widmen. Valery hat oft betont, dass sein Hauptanliegen darin besteht, der Welt die Schätze des russischen Opernrepertoires zu eröffnen – und ich bin glücklich, daran mitzuwirken! Anna Netrebko KlassikLink: netrebko www.deutschegrammophon.com/ netrebko-russianalbum Foto: Kasskara / DG Liebe zu Russland: A n n a Ne t rebko www.KlassikAkzente.de 29 Magazin György Ligeti Clear or Cloudy Gesammelte Werke auf Deutsche Grammophon Deutsche Grammophon 4 CDs 477 644 3 Diverse Interpreten, Ensembles, Orchester und Dirigenten Vokale Gesten Eine 4-CD-Box dokumentiert das ungewöhnliche Schaffen des Komponisten György Ligeti. KlassikAkzente bat den Musikwissenschaftler Peter Rümenapp und Hermann Rauhe, den Präsidenten der Hochschule für Musik und Theater Hamburg, um ihre Stellungnahme zum Werk des Ungarn. Konstanten dieses bewegten Komponierens findet der Hörer weniger in konkreten Verfahren und Techniken als in allgemeinen ästhetischen Vorstellungen, beispielsweise in der Idee des Raumes. Ligeti setzt musikalische Mittel wie Klangfarbe und Lautstärke ein, um räumliche Eindrücke beim Hörer hervorzurufen. In „Atmosphères“, das durch die Verwendung in Stanley Kubricks Film „2001: Odyssee im Weltraum“ zu einem „Hit“ neuer Musik avancierte, geschieht das mittels der dichten, in sich bewegten Cluster, die sich wie ein Gemälde „betrachten“ lassen. Zuweilen deutet bereits der Titel eines Stückes auf die Verbindung von Musik mit räumlichen Verbindet die unterschiedlichsten Einflüsse: Gy örgy Lige t i 30 www.KlassikAkzente.de Assoziationen hin, wie in dem Orchesterwerk „Lontano“ (von ferne). Mit den 1962/65 entstandenen „Aventures“ und „Nouvelles Aventures“ schlug der Komponist dann eine ganz andere Richtung ein. Es sind Minidramen, basierend auf sinnfreien, von der Wortsprache abgelösten Lautbildungen, die uns ausschweifend vokale Gesten vom Wispern bis zum Schrei präsentieren. Ligeti gehörte nicht zum Typus des reinen Musikers, der allein in Tönen denkt. Vielmehr verwandeln sich die unterschiedlichsten Einflüsse bei ihm in Musik. Er begeisterte sich für Naturwissenschaften, ließ sich von fraktaler Geometrie anregen und war fasziniert von den Vexierbil- dern Maurits Eschers, deren Verwirrspiele auch seine Klangkonstruktionen charakterisieren. In den frühen 1980er Jahren sammelte er Erfahrungen mit der Trommelmusik subsaharischer Stämme, deren rasend schnelle Pulsationen und Polyrhythmik das 1988 fertiggestellte Klavierkonzert und die Reihe der Klavier etüden beeinflussten. Bis 1989 leitete der Jahrhundertkomponist György Ligeti eine Komposi tionsklasse an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. Er starb im Juni 83-jährig in Wien. Hermann Rauhe/ Peter Rümenapp KlassikLink: ligeti Foto: Fritz Peyer / DG Eine einheitliche, sein Schaffen prägende Stilistik gab es bei György Ligeti nicht. Für das Tonmaterial erfand er immer neue Ordnungen. Als der Aufstand in Ungarn 1956 niedergeschlagen wurde, floh Ligeti in den Westen. Er setzte sich mit der musikalischen Avantgarde, insbesondere im Kölner Studio für elektronische Musik, auseinander und entwickelte in „Apparitions“ und „Atmosphères“ von 1959/1961 seine Kompositionstechnik mit Klangflächen. In den 70er Jahren traten wieder Intervallqualitäten, sogar Melodien in seinen Werken hervor und in den 80/90er Jahren beschäftigte er sich, beeinflusst von Musik des Balkans und Afrikas, intensiv mit Metrik und Rhythmik. Foto: Eric Cheng Osvaldo Golijov Ainadamar – Fountain of Tears Deutsche Grammophon CD 477 616 5 D. Upshaw, Sopran • J. Rivera, Sopran K. O’Connor, Mezzosopran • S. Mayer, Tenor R. Asklof, Tenor • E. Chama, Bassbariton Atlanta Symphony Orchestra u.a. Dirigent: Robert Spano Der klassische Fragebogen beantwortet von Osvaldo Golijov „Musik ist eine heilige Kunst“, oder ...? Ja, aber heilig in dem Sinne, dass Lachen dazugehört und Sex und alles andere auch. Alles in unseren Köpfen und Seelen, alles, was uns eine Dimension der inneren und gemeinsamen Realität erschließt – das kann außer Musik sonst nichts. Welches war Ihre musikalisch aufregendste Begegnung? Als ich mit dem Kronos Quartet die Taraf de Haiduks kennengelernt habe. Welche Begegnung würden Sie in der Fantasie gern herbeiführen? Ich habe oft davon geträumt, Piazzolla kennenzulernen. (Ich Könnten Sie wählen, in war auf einigen seiner Konzerte, welcher Zeit hätten Sie habe mich aber nie getraut, zu gern gelebt? ihm hinzugehen und ihn anzu1959, Rio de Janeiro, mit Jobim. sprechen.) Welchen Komponisten der Vergangenheit würden Sie bitten, ein Stück für Sie zu komponieren? Monteverdi. Auf welches nichtmusikalische Abenteuer würden Sie sich gern einmal einlassen? Mit einem Segelboot alle Weltmeere zu überqueren. Welchem Maler aus Vergangenheit oder Gegenwart hätten Sie gern einmal Modell gesessen? Rembrandt. Wie sähe Ihr ideales Publikum aus? Eines, das mitmacht, mit allen Sinnen bei den Musikern ist und mit ihnen eine heilige Ruhe erreicht. Welches Musikstück treibt Ihnen den Schweiß auf die Stirn? Mahler, ganz allgemein Welcher Komponist bzw. welches Werk wird Ihrer Meinung nach heutzutage unterschätzt? Janáček. Welche Aussage über Musik möchten Sie nie wieder hören? „Interessant.“ Wie lautet Ihr musikalisches Credo? Mit Musik eine Landkarte der menschlichen Seele zu beschreiben. Welches Buch liegt zurzeit neben der Stimmgabel und welches auf Ihrem Nachttisch? Hier wie dort eine neue DaPonte-Biografie: „The Librettist of Venice“ von Rodney Bolt. Mit welcher Märchengestalt würden Sie sich identifizieren? Ali Baba. Welches der vier Temperamente – sanguinisch, melancholisch, cholerisch, phlegmatisch – entspricht Ihrem Wesen am ehesten? Sanguinisch. Welches Gericht käme nie auf Ihren Tisch? Doughnuts. Könnte man Ihnen in einem Sportstadion begegnen? Ja, im Fußballstadion. „Die einzige Möglichkeit, einer Versuchung zu widerstehen, ist, ihr nachzugeben“, sagte Oscar Wilde. Was sagen Sie? Ja. KlassikLink: golijov www.KlassikAkzente.de 31 Magazin Foto: Sheila Rock / DG Spezial: Mozart forever Testosteron-Schrank: B ry n Terfel 32 www.KlassikAkzente.de www.klassikakzente.de/mozart250 Wolfgang Amadeus Mozart Tutto Mozart! Deutsche Grammophon CD 477 588 6 Bryn Terfel, Bassbariton • Miah Persson, Sopran • Christine Rice, Mezzosopran Duncan Williams, Glockenspiel • Greg Lawson, Mandoline u.a. • Scottish Chamber Orchestra Dirigent: Sir Charles Mackerras Bärenstark. Auf Samtpfoten Wir hatten Nina Ruge gefragt, ob sie etwas über Bryn Terfel schreiben würde, weil sie sich in Großbritannien auskennt und Terfels überragenden Erfolg in seiner Heimat vielleicht erklären könnte. Wir hatten ja keine Ahnung, dass wir es mit dem größten lebenden Terfel-Fan zu tun hatten. Mozart ist an allem Schuld. Er war der Steigbügelhalter für Bryn Terfels Karriere – und er hat einen Rabenvater aus ihm gemacht. Terfel hatte sich 1990, gleich nach Abschluss seiner Gesangsausbildung in London, als Guglielmo (in „Così fan tutte“) und als Figaro in die Beletage der Opernwelt katapultiert, sämtliche seiner großen Debüts waren Mozart-Opern. Und: Die Geburten der ersten beiden seiner Kinder hat er verpasst, weil er „Don Giovanni“ in Salzburg und den „Figaro“ an der Met gesungen hat. Also ist völlig klar: Die beiden, Bryn und Wolfgang Amadeus, haben eine gar besondere Beziehung. Mozart schrieb so viele wunderbare Rollen für Bassbariton, dass er durchaus als eine Art Salzburger Lebensversicherung für Bryn Terfel durchge- hen kann. Der ist ja sowieso der Meinung, dass die „tieferen Stimmen im Kommen“ seien – und revanchiert sich auf seine Weise, nämlich sehr walisisch-deftig: Mit so kraftvoll-filigranen Mozart-Interpretationen in seinem ersten „All-Mozart-Album“, dass das Geburtstagskind Wolfgang Amadeus sicherlich in höchst freudvoller Erregung von seiner Wolke winkt. Man spürt einfach, dass Bryn diese Arbeit einen Heidenspaß gemacht hat. Und das wiederum macht dem Hörer Spaß. Und er vergisst völlig, was Bryn ganz offen eingesteht: „Mozart ist wirklich schwer.“ Nichts ist zu spüren in diesem Album von der gigantischen Arbeit, die Bryn in jede Partie investiert. Deutsche Mozart-Lieder bekommen diese Akribie besonders zu spüren: „Da mein Gesangs- lehrer (Rudolf Piernay) Deutscher ist, verstehe ich jedes Wort und weiß um jede Bedeutung, ja sogar um jede Zweideutigkeit. Die Diktion kommt zuerst, noch vor der Schönheit des Tones.“ Und die Schönheit seines Tones ist so unerhört, dass Bryn Terfel als eine von den Stimmen gilt, wie sie pro Generation nur einmal erscheint. Dass sie ausgerechnet am Fuß des Graeg Goch, des „Roten Gipfels“, geboren wurde, im nordwalisischen Dörfchen Pant Glas, also „Blaue Schlucht“ ... Solche Farb-Exotik mag natürlich das Feuilleton. Beim Anblick solch eines „Neufundländers im Frack“ („USA Today“) von 1,94 Meter Höhe werden die juwelenbehängten Ladys in der ersten Reihe verklemmt zusammenzucken und sich fragen: „Ist dieser Testosteron-Schrank Kunst?“ Natürlich ist er das, und die zitternde Lady wird ebenso dahinschmelzen wie die Spitze Feder des Feuilletons. Denn diese Stimme strahlt so viel Energie aus wie sein Körper auf der Bühne physische Präsenz. Wir haben es hier mit dem unerhörten Phänomen „Samtige Stimme, rauer Bart“ zu tun – oder, um es noch dramatischer zu sagen: Wenn der Mittelpunkt der Erde eine Stimme hätte, dann wäre es die von Bryn Terfel. Und wenn diese Stimme einen Duft hätte, dann wäre es der nach feuchter Erde und Rosen im August. So riecht Mozart. Und so klingt es, wenn Bryn Mozart singt. Nina Ruge KlassikLink: terfel www.deutschegrammophon.com/ terfel-mozart www.KlassikAkzente.de 33 Magazin www.klassikakzente.de/mozart250 Foto: [email protected] / DG Spezial: Mozart forever Mit Mozart auch auf DVD: Ann e-S oph ie Mu t ter Mozart-Liebe forever Kein anderer Künstler hat zu Mozarts 250. Geburtsjahr ein derart ambitioniertes und umfangreiches Aufnahmeprojekt unternommen wie Anne-Sophie Mutter. Jetzt legt sie noch einen Satz DVDs nach. Anne-Sophie Mutter lässt sich in Sachen Mozart nicht lumpen. Einspielungen sämtlicher Hauptwerke für Violine wurden von ihr für Deutsche Grammophon realisiert und konnten auf CD bei Publikum und Kritik gleichermaßen sensationelle Erfolge verzeichnen. Nun krönt sie ihr Mozart-Projekt mit drei ebenso umfassenden DVD-Veröffentlichungen. Den Anfang machen im November die Violinkonzerte mit der Camerata Salzburg. Erneut leitet die Ausnahmeviolinistin das Orchester selbst – ein schwieriger und mutiger Schritt, der aber im Dienste ihrer persönlichen Vision vom Klang dieser Konzerte steht. Für die CD-Einspielung debütierte sie erfolgreich als Dirigentin: Ihr nun bei der Bewältigung dieser Doppelaufgabe auch zusehen zu können, verspricht ein aufregendes und aufschlussreiches visuelles Erlebnis zu werden. Eine ganz andere, intimere, aber nicht weniger fesselnde Form der musikalischen Interaktion erwartet die wachsende Gemeinde der Klassik-DVD-Fans mit den Violinsonaten im Dezember. Begleitet von ihrem langjährigen Klavierpartner Lambert Orkis spielt Anne-Sophie Mutter jene Sonaten aus Mozarts Reifejahren, mit denen die beiden Musiker seit längerem weltweit gemeinsam auftreten. Das resultiert in blindem Verständnis bis in die kleinsten Nuancen von Tempo und Phrasierung. Aus diesem beseelten Zusammenspiel entsteht ein sehr melancholischer Mozart-Klang, der aber nie ins Sentimentale abgleitet. Vielmehr erreichen Mutter und Orkis mit Eleganz und Genauigkeit eine Hochkultur der meditativen Ruhe. Es sind die stillen Momente, die die Magie von Mozarts Violinsonaten ausmachen; in diesen Momenten mutieren die beiden Künstler zu einer unvergleichlich symbiotischen Einheit. Zusammenspiel ist auch das Stichwort für Anne-Sophie Mutters Interpretation von Mozarts Klavier trios, mit deren Veröffentlichung auf DVD sie im kommenden Januar ihr Mozart-Projekt abschließen wird. In diesen Werken tritt der hochvirtuose Mozart in Erscheinung, sprühend vor musika lischem Witz und rhythmischem Einfallsreichtum. Anforderungen, für die sich Frau Mutter zwei Mu siker ins Boot holte, mit denen sie ebenfalls seit Jahren konzertiert. Gemeinsam mit dem jungen Welt klassecellisten Daniel MüllerSchott und dem Pianisten Sir An dré Previn gelingt ihr ein Level der Interaktion, das es an Spontanei tät und Ausdruckskraft mit den bes ten Jazztrios aufnehmen kann. Sämtliche Mitschnitte wurden als High-Definition-Digitalfilme produziert und in DTS 5.1 Sur round Sound abgemischt. Alle drei Veröffentlichungen enthalten ein Making-of sowie Interviews mit den Musikern als Bonus. Wer noch mehr will, der muss sich bis zum 06.12.2006 gedulden, wenn Anne-Sophie Mutter in der ARD zu Gast bei einem weiteren mu sikalischen Partner zu Gast ist, dem ehemaligen Kirchenorga nisten Harald Schmidt. Harald Reiter KlassikLink: mutter Weitere Veröffentlichungen finden Sie auf Seite 46. Wolfgang Amadeus Mozart Violinkonzerte Deutsche Grammophon/Unitel 2 DVDs 073 421 0 Anne-Sophie Mutter, Violine Camerata Salzburg Veröffentlichung: 10.11.2006 Wolfgang Amadeus Mozart Violinsonaten Deutsche Grammophon/Unitel 2 DVDs 073 421 3 Anne-Sophie Mutter, Violine Lambert Orkis, Klavier Veröffentlichung: 15.12.2006 34 www.KlassikAkzente.de MeiréundMeiré Anzahl der in Deutschland erhältlichen Ratgeber für unternehmerischen und privaten Erfolg: 1184 Anzahl der unternehmerischen und privaten Insolvenzen in Deutschland, 2005: 105 741 Weitaus mehr als nur Zahlen. Das Wirtschaftsmagazin brand eins. Jetzt abonnieren: www.brandeins.de www.KlassikAkzente.de 35 Magazin Spezial: Mozart forever Mozart komplett Produkta bbildung nicht verb indlich Eine audiovisuelle Sensation zum Mozartjahr haben sich Deutsche Grammophon und Decca bis zum Schluss aufgehoben: Mozarts Bühnenwerke erscheinen zum ersten Mal komplett auf DVD. 36 www.KlassikAkzente.de www.klassikakzente.de/mozart250 Ein Meilenstein der Aufführungs geschichte Mozarts wird in die sem Herbst für die Ewigkeit konserviert: „Mozart 22“, das Mozart-Projekt der Salzburger Festspiele, war die weltweit be deutendste Hommage zum 250. Geburtstag des größten Salzbur gers aller Zeiten. Mozarts sämtli che 22 Bühnenwerke (alle Opern, Singspiele und sonstigen musik dramatischen Werke) wurden un ter Mitwirkung der besten Sänger und Dirigenten neu inszeniert; vie le davon im eigens zum „Haus für Mozart“ umgebauten ehemaligen Kleinen Festspielhaus aufgeführt. Am 26.07. wurde dieses neue Konzerthaus mit Anna Netrebko in der hochgelobten Inszenierung der „Hochzeit des Figaro“ unter Nikolaus Harnoncourt feierlich eingeweiht. Deutsche Grammo phon und Decca veröffentlichen jetzt das singuläre Musikereignis „Mozart 22“ komplett auf DVD. Dies war sowohl künstlerisch wie auch organisatorisch eine Herausforderung ersten Ranges. Allein die Eckdaten des Projektes sind atemberaubend: 51 Stun den reiner Musik plus Proben einblicke, Hintergrundreportagen und Künstlerinterviews wurden innerhalb kürzester Zeit geprobt, aufgeführt und mitgeschnitten. In weniger als zwei Monaten kamen sämtliche Aufnahmen zustande, bis zu drei Aufführungen wurden täglich für die Kameras produ ziert oder live mitgeschnitten. Ein Team der weltbesten Fernsehre gisseure wie Stefan Aglassinger, Karina Fibich, Thomas Grimm, Brian Large, Agnes Méth, An dreas Morell, Hannes Rossacher, Peter Schönhofer, Anaïs & Olivier Spiro und Christian Kurt Weiss wählten die besten Bilder aus bis zu drei Mitschnitten pro Oper mit jeweils bis zu 12 Kameras aus. Produziert wurde ausschließlich in hochauflösender HD-Technik und mit 5.1-Dolby-SurroundTon. Die schiere Komplexität al lein sichert der DVD-Produktion von „Mozart 22“ einen Platz in der Mediengeschichte. Doch das sind nur die tech nischen Merkmale, Opernge schichte schreiben wenn dann große Bühnenregisseure, Sänger und Dirigenten auf der Höhe ih rer Kunst. Und die Spitzenkräfte aus aller Welt folgten dem Ruf der Salzburger Festspiele und dem Anreiz, an etwas derart Einmali gem mitzuwirken. Mit einem Feu erwerk aus neuen Deutungsan sätzen, opulenten Bühnenbildern und schönster Musik verzauber ten Topkünstler wie Anna Netreb ko, René Pape, Nikolaus Harnon court und Riccardo Muti, um nur einige wenige herauszugreifen, fünf Wochen lang das Salzbur ger Festivalpublikum. Künstle risch galt es, den ganzen Mozart neu zu entdecken, von „Apollo et Hyacinthus“, dem Opernerst ling des 11-Jährigen, bis zu den Reifewerken, wie der „Zauberflö te“ und dem „Titus“. Dabei kam es den Organisa toren der Festspiele auf eine mög lichst große Vielfalt an, man wollte kein unumstößliches, eindimen sionales Mozart-Bild errichten, vielmehr sollte jede Inszenierung eine individuelle Interpretation der Größe Mozarts bieten. Ent sprechend gleicht es nun einem geistigen und sinnlichen Aben teuer, sich auf die unterschied lichen musikalischen und sze nischen Lesarten der einzelnen Aufführungen einzulassen. Fast einhellig wurden die Er gebnisse von Publikum und Kritik gefeiert. Mit Begeisterung wurde Nikolaus Harnoncourts „Le noz ze di Figaro“ aufgenommen, die schon bei der Premiere achtfach überbucht war und den Schwarz markt in schwindelnde Höhen Alle Veröffentlichungen dieser Serie finden Sie auf Seite 49. Wolfgang Amadeus Mozart Komplette Opern Deutsche Grammophon/Decca DVD-Box 073 422 1 (19 Sets mit 33 DVDs) Diverse Interpreten, Ensembles, Orchester und Dirigenten Veröffentlichung: 24.11.2006 trieb – was natürlich mit Anna Ne trebko in der Rolle der Susanna zu tun hatte, aber ebenso mit der überirdischen Ensembleleistung, und der in ihrer Düsternis gera dezu revolutionären Deutung von Regisseur Claus Guth und Niko laus Harnoncourt. Auch Riccardo Mutis Dirigat der „Zauberflöte“ und der Auf tritt von Diana Damrau als Köni gin der Nacht sorgte in Salzburg für großes Aufsehen, ebenso wie die sehr kontroverse Ins zenierung der „Entführung aus dem Serail“ von Stefan Herheim. Jürgen Flimm zeigte „Lucio Sil la“ als Ausstattungsoper, wäh rend Günter Krämer „Mitridate“ gemeinsam mit dem Dirigenten Marc Minkowski auf einer spek takulären Spiegel-Bühne insze nierte. Darüber hinaus präsentiert „Mozart 22“ viele ganz selten ge hörte Werke wie „Ascanio in Alba“ oder „Il sogno di Scipione“, eini ge davon erleben hier ihre DVDWeltpremiere. Es war kaum möglich, alle 22 Mozartopern im Sommer 2006 live zu sehen. Aber dank dieser opulenten DVD-Box, die auch in 19 einzelnen Veröffentlichungen erhältlich sein wird, ist eines der wichtigsten Opernprojekte aller Zeiten dauerhaft festgehalten und kann immer wieder genos sen werden. Harald Reiter KlassikLink: mozart www.deutschegrammophon.com/ mozart-22 www.mozart22.com www.KlassikAkzente.de 37 Magazin Spezial: Mozart forever Mozarts Geistliche Musik Bis in die Zeit Wolfgang Amadeus Mozarts gab es im Allgemeinen für einen Komponisten neben der Konzerttätigkeit nur zwei Möglichkeiten, sein Brot zu verdienen: Die eine, weniger verlässliche und immer von den Launen des „Arbeitgebers“ abhängige bestand im Dienst bei einem Feudalherrscher. Sicherer war es immer noch, für die Kirche zu komponieren. Geistliche Musik war aus meh reren Gründen verlockend: Das Publikum, auch die Besucher der Sonntagsmesse, war genauso begierig auf Neues wie in allen anderen Musikgattungen auch. Die vielfältigen Anlässe – Feierta ge, Jubiläen, Totenmessen – er forderten spezifische Komposi tionen ad maiorem Dei gloriam. Außerdem war für den lokalen Komponisten noch die meist gut entlohnte Stelle des Organisten oder (wie im berühmtesten Fal le, dem Bachs) des Kantors re serviert. Da auch die Kirche keine anonyme Organisation war, trat natürlich auch als Auftraggeber sakraler Werke eine Person auf, mit der sich der Komponist zu ar rangieren hatte. Das konnte zum Problem werden, wofür wohl nie mand so beredt Zeugnis ablegen konnte wie Mozart. Hieronymus Franz Josef Graf von ColloredoMannsfeld, Fürsterzbischof von Salzburg, war mit Sicherheit der Mensch, den er in seinem Leben am meisten hasste. Auch wenn er spottete, „Bischof Colloredo kennt weder Gloria noch Credo“, fürchtete Mozart den geistlichen und weltlichen Despoten seiner Heimatstadt zutiefst. Er mach te ihm das Leben in Salzburg so schwer, dass Mozart gar nicht anders konnte, als nach Wien zu „emigrieren“ und das sichere Aus kommen gegen eine höchst un gewisse Zukunft einzutauschen. Ein flüchtiger Blick ins KöchelVerzeichnis zeigt, welche Folgen das für Mozarts geistliches Œuv re hatte: 16 Messen und 35 wei 38 www.KlassikAkzente.de tere Sakralwerke schrieb er im Salzburger Frondienst, in den Wiener Jahren entstanden gera de einmal vier (!) Kompositionen, von denen drei allerdings zu Mo zarts berühmtesten und schöns ten Werken überhaupt zählen: die c-Moll-Messe KV 427 (ihre „Parodie“, die Kantate „Davidde penitente“ KV 469 ist das vierte Stück), das „Ave verum corpus“ KV 618 und die Summe dieses Komponistenlebens, das unbe schreibliche Requiem mit der letzten Nummer des KV, 626. An den geistlichen Werken aus Mozarts Salzburger Zeit kann man besonders gut er kennen, dass es ihm unmög lich war, sein kompositorisches Niveau, seine Musik gewordene Selbstachtung zu verraten, so verhasst ihm auch Auftrag und Auftraggeber gewesen sein mö gen. Neben so berühmten Wer ken wie der „Krönungsmesse“ KV 317, der Motette „Exsultate, jubilate“ KV 165 oder den „Ves perae solennes de confessore“ mit dem wunderbaren „Laudate Dominum“ (KV 339), dem letz ten Salzburger Sakralwerk, gibt es überall Kostbarkeiten zu ent decken. Die drei Messen KV 257– 259 aus dem Jahre 1776 zum Beispiel, erlesene Kirchenmusik, bei aller Lakonik voll genialer Ein fälle – reifster Mozart. Nichts gibt es hier zu ver nachlässigen – und alles gibt es im Rahmen einer der wichtigsten Editionen der Tonträgergeschich te: der „Compact Complete Mo zart Edition“ von Philips Classics. Die Boxen 10 und 11 enthalten alles, was Mozart für die katho lische Liturgie schuf – und dies mit Künstlern vom Range der drei „Sirs“ (Colin Davis, Neville Marriner und John Eliot Gardi ner), eines Peter Schreier, Leo pold Hager oder Herbert Kegel. Dass sich bei Solisten und Chö ren ausgewiesene Mozart-Spe zialisten die Klinke in die Hand geben, versteht sich dabei von selbst. Besonders interessant an dieser Edition ist das gleich berechtigte Nebeneinander „his torischer“ und „romantisch-mo derner“ Aufführungspraxis – hier führen viele richtige Wege zu Mo zart, einen ausschließlich „rich tigen“ gibt es nicht (464 860 2 Messen & Requiem / 464 870 2 Sakralwerke, Freimaurermusik, Apollo und Hyacinthus). Wolfgang Amadeus Mozart Messen • Requiem The Complete Mozart Edition Box 10 Philips CD 464 860 2 Diverse Interpreten, Orchester, Dirigenten Wolfgang Amadeus Mozart Litaneien • Vespern Oratorien • Kantanten • Freimaurermusik The Complete Mozart Edition Box 11 Philips CD 464 870 2 Diverse Interpreten, Orchester, Dirigenten Daneben gibt es aber noch ei nige Einzelaufnahmen, die sich als Ergänzungen und Alternati ven aufdrängen. Welch großer Mozart-Dirigent Ferenc Fricsay war, vor allem aber wie wichtig er für ein erneuertes Mozart-Ver ständnis, einen sachlich-emotio nalen Mozart-Stil nach den Exzes sen der Romantik war, ist durch eine Vielzahl von Aufnahmen belegt. Besonders schön ge lang ihm die „Große“ Messe in cMoll KV 427. Die Einspielung aus dem Jahre 1959 wirkt auch heu te noch so frisch, mit natürlicher Inbrunst musiziert und brillant im Klangbild wie am Erscheinungs tag. Mit den Solisten Maria Sta der, Hertha Töpper, Ernst Haefli ger und Ivan Sardi stand Fricsay ein hervorragendes, auf sein Mu sizieren eingestimmtes Quartett zur Verfügung. Kein Zufall, dass diese legendäre Aufnahme (DG „The Originals“ 463 612 2) zu den Lieblings-CDs Anne-Sophie Mut ters zählt. Sie steht mit ihrer Mei nung keineswegs allein. Wolfgang Amadeus Mozart Große Messe c-Moll KV 427 Deutsche Grammophon CD 463 612 2 Maria Stader, Sopran • Hertha Töpper, Sopran • Ernst Haefliger, Tenor • Ivan Sardi, Bass • Chor der St. HedwigsKathedrale • Radio Symphonie Orchester Berlin Dirigent: Ferenc Fricsay www.klassikakzente.de/mozart250 Auch Leonard Bernstein zählte zu den großen Bewunderern der unvollendeten großen Messe, dieses Dankgebets des Meisters für seine Hochzeit mit Constan ze. Die Aufnahme aus Bernsteins Todesjahr 1990, aufgenommen in der grandiosen Basilika in Wald sassen, demonstriert sein Mu sikverständnis noch einmal aufs Schönste: Für ihn war Musizi eren gleichbedeutend mit „Ver menschlichen“. Ein rundes, war mes Klangbild, breite Zeitmaße, feinst abgestimmte Dynamik und wuchtige Feierlichkeit prägen die sen „Schwanengesang“, Bern steins vorletzte CD- und DVDAufnahme (DG CD 431 791 2, DVD 440 073 4). Die Mozart-Aufnahmen Frans Brüggens kann man leicht an einer Hand abzählen. Neben einigen späten Symphonien verdanken wir dem „Feingeist“ unter den Originalklangspezialis ten eine ganz hervorragende Ein spielung der bekanntesten unter Mozarts Salzburger Messen, der „Krönungsmesse“ KV 317. Die CD (Philips 434 799 2) enthält mit den „Vesperae solennes de confesso re“ und dem späten „Ave verum“ zwei weitere der Highlights unter Mozarts Sakralwerken. Daneben ist Herbert von Karajans Mitschnitt der „Krönungsmesse“ anlässlich eines Hochamts im römischen Petersdom, zelebriert von Papst Johannes Paul II., eher als zeitge schichtliches Dokument von Be deutung (DG 419 096 2). Kiri te Kanawa, einer der ganz großen Mozart-Interpretinnen der letz ten drei Jahrzehnte, verdanken wir eine gelungene Zusammen stellung der populärsten Werke für Solosopran: die berühmte frühe Motette „Exsultate, jubila te“ KV 165, das „Kyrie“ KV 341, das „Laudate Dominum“ (aus den „Vesperae“) und noch einmal das „Ave verum“. Sir Colin Davis diri giert (Philips 412 873 2). Am Ende dieser kleinen Empfeh lungsserie zum Mozart-Jahr steht natürlich das Werk, das allein schon Mozart die Unsterblichkeit sichert: sein rätselhaftestes, ge heimnisvollstes, sein letztes Werk, das „Requiem“ d-Moll KV 626. Aus den unzähligen Aufnahmen dieses wohl berühmtesten Opus der gesamten Kirchenmusik seien zwei herausgegriffen, denen aus ganz gegensätzlichen Gründen besondere Bedeutung zukommt. Zum einen Christopher Hog woods Londoner Einspielung von 1983, eine der Pioniertaten der Originalklangbewegung (Dec ca 411 712 2). Hogwoods En semble singt und musiziert ideal: akribisch und musikantisch, glo ckenrein und zu Herzen gehend. Eine ganz andere musikalische Welt tut sich natürlich bei Chris tian Thielemanns Mitschnitt aus der Münchner Philharmonie vom Februar 2006 auf. Auch wenn Thielemann überraschenderweise dem Musizieren auf Originalinstru menten keineswegs feindlich ge genübersteht, ist sein Klangideal doch unüberhörbar dem dunkle ren Samt der Romantik verpflich tet. Diesen Weg geht er – und dies vor allem macht seine Bedeutung in unserer Zeit aus – unbeirrt. Hier hören wir Mozart als den Meis Wolfgang Amadeus Mozart • Große Messe c-Moll KV 427 Exsultate, jubilate KV 165 • Ave verum corpus KV 618 Deutsche Grammophon CD 431 791 2 DVD 440 073 4 Arleen Augér, Sopran • Frederica von Stade, Mezzosopran Frank Lopardo, Tenor u.a. • Chor und Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks • Dirigent: Leonard Bernstein Wolfgang Amadeus Mozart Ave verum corpus • Messe KV 317 • Vespern KV 339 Philips CD 434 799 2 Marinella Pennicchi, Sopran • Catherine Patiasz, Alt Zeger Vandersteene, Tenor • Jelle Draijer, Bass Niederländischer Kammerchor • Dirigent: Frans Brüggen Wolfgang Amadeus Mozart Messe C-Dur KV 317 „Krönungsmesse“ Deutsche Grammophon CD 419 096 2 Kathleen Battle, Sopran • Trudeliese Schmidt, Alt Gösta Winbergh, Tenor u.a. • Wiener Singverein • Wiener Philharmoniker • Dirigent: Herbert von Karajan Wolfgang Amadeus Mozart Exsultate, jubilate Vespern KV 339 • Kyrie KV 341 • Ave verum corpus Philips CD 412 873 2 Kiri te Kanawa, Sopran • Elizabeth Bainbridge, Mezzosopran • Ryland Davis, Tenor • Gwynne Howell, Bass London Symphony Orchestra • Dirigent: Sir Colin Davis ter der letzten Dinge, Musik als Transzendenz. Dass dabei aber alles genau durchdacht, präzise einstudiert und umgesetzt wur de, darf man heute als selbst verständlich voraussetzen (DG 477 579 7). Das hervorragend homogene Solistenquartett, der Chor des Bayerischen Rundfunks und die Münchner Philharmoni ker setzen Thielemanns gewalti ges Werksverständnis kongenial um. Ein ewiges Werk, musiziert für die Ewigkeit. Wolfgang Amadeus Mozart Requiem d-Moll KV 626 Decca CD 411 712 2 Emma Kirby, Sopran • Carolyn Watkinson, Alt Anthony Rolfe-Johnson, Tenor • David Thomas, Bass Westminster-Knabenchor • Academy of Ancient Music Dirigent: Christopher Hogwood Wolfgang Amadeus Mozart Requiem Deutsche Grammophon CD 477 579 7 Sibylla Rubens, Sopran • Lioba Braun, Mezzosopran Steve Davislim, Tenor • Georg Zeppenfeld, Bass • Chor des Bayerischen Rundfunks • Münchner Philharmoniker Dirigent: Christian Thielemann www.KlassikAkzente.de 39 Foto: Deutsche Grammophon neue CDs Held und Troubadour Ob mit federleicht dahingeworfenen Verzierungen in einer HändelPrachtarie, ob mit intimen Liedern aus der Shakespeare-Epoche oder seelenvollen Liebesbeteuerungen als Glucks Orfeo – am Zwei-Meter-Mann Andreas Scholl und seiner Altstimme kommt man einfach nicht vorbei, wenn man sich an die Hand nehmen und in eine wahre Wunderklangwelt entführen lassen möchte. Dass Scholl dabei immer wieder auch mit Repertoire-Entdeckungen wie seiner Hommage an den Kastraten Senesino glänzte, macht jede seiner Aufnahmen doppelt wertvoll. Kein Wunder, dass sich auch der Querschnitt durch die Einspielungen des StarCountertenors als ein wahrer Garten der Wonne, der Sinnlichkeit und Schönheit entpuppt. Dank solcher Händel-Hits wie „Ombra ma fu“, englischen Songs und Ausschnitten aus Sakralwerken von Vivaldi und Pergolesi, in denen sich Scholls goldener Atem zwischen bittersüßem Ausdruck und affektreicher Umsetzung, zwischen gravitätischer Größe und expressivem Tiefgang einfach im Schwebezustand befindet. • GF „Was für eine Stimme!“: U lrich Matt he s KlassikLink: scholl Erinnerung als Zukunft Ulrich Matthes hat viele Fans, aber einer seiner größten sitzt in Urbana, Illinois und spricht nicht einmal Deutsch: „Was für eine fantastische Stimme!“, begeistert sich Richard Powers über Matthes’ Lesung seines Buches „Der Klang der Zeit“. „Und wie seine Adaption mein altes Buch zu neuem Leben erweckt, ich lerne es ganz neu kennen.“ Im November legt Matthes den nächsten Powers vor, und immer neue Fans des Schauspielers gesellen sich zu den Fans des Autors, den der britische „Guardian“ „den größten lebenden Romanautor Amerikas“ nennt. „Das Echo der Erinnerung“ erzählt von Mark Schluter, der nach Autounfall und 14-tägigem Koma seine eigene Schwester für eine Fremde hält, die sich nur als seine Schwester ausgibt. Im Kampf um die eigene Identität, das Verhältnis zur Schwester und seine Zukunft stehen Schluter letztlich nur seine Erinnerungen an die Zeit vor dem Unfall zur Verfügung. Auf sechs CDs mit 480 Minuten hilft Matthes’ markante Stimme dem Zuhörer, im Verlauf von Schluters Reise ins eigene Innere, auch sich selbst etwas besser kennenzulernen. • MW Expressiver Schwebezustand: A ndre as Scho ll KlassikLink: powers Richard Powers Der Klang der Zeit Deutsche Grammophon Literatur 6 CDs 986 941 1 40 www.KlassikAkzente.de Gelesen von Ulrich Matthes Foto: James McMillan / Decca Weitere Veröffentlichungen finden Sie auf Seite 47. Händel • Gluck • Vivaldi Pergolesi • Gasparini Pook • Dowland Caccini • Porpora u.a. Best of Andreas Scholl Arien und Lieder Decca CD 475 766 7 Andreas Scholl, Countertenor Foto: Unitel Von Rubinstein gefürchtet: Em il Gil els Zehn Jahrhundertfinger Weitere Veröffentlichungen finden Sie auf Seite 45. The Early Recordings CD-Premieren mit Werken von Beethoven, Liszt, Schumann u.a. Deutsche Grammophon CD 477 637 0 Emil Gilels, Klavier Wie vom Blitz getroffen war Artur Rubinstein, als er 1931 im russischen Odessa das 15-jährige Wunderkind Emil Gi lels erlebte: „Wenn er einmal in den Vereinigten Staaten auftritt, kann ich die Koffer packen.“ Über zwanzig Jahre später zog Gilels dann endlich auch die USA mit seiner atemberaubenden Technik in den Bann, nachdem er schon als unsentimentaler Klavier-Orpheus Europa erobert hatte. Seitdem ist die Bewunderung für Emil Gilels ungebrochen, gilt er 21 Jahre nach seinem Tod für viele weiterhin als der Jahrhundertpianist. Anlässlich seines 90. Geburtstages am 19.10.2006 ist daher noch einmal auf drei CD-Sets Gilels’ ganze Kunst, seine emotionale Beseeltheit, seine Spontaneität und Notentexttreue zu bewundern. Da ist zum einen das große, 29 Sonaten starke Beethoven-Konvolut, zum anderen seine Mozart-Klavierkonzerte und -Sonaten. Aber wenn Gilels in den remasterten, frühen „Melodiya“Aufnahmen allein in Schumanns „Toccata“ einen sagenhaf ten Sturm entfacht, kann man Artur Rubinsteins Befürch tung erst recht verstehen. • GF KlassikLink: gilels KlassikAkzente gratis, sooft Sie wollen Viermal pro Jahr Einmal pro Woche Jeden Tag Mit dem Abo der Printausgabe werden Sie viermal im Jahr ausführlich und kompetent über alle wichtigen Neuerscheinungen aus dem Hause Universal Classics informiert. Hinzu kommen in unregelmäßigen Abständen interessante Sonderangebote und limitierte Hörproben exklusiv für Abonnenten. Wer schneller informiert sein will und jeden Freitag mit aktuellen CD-Highlights, Tourdaten und Gewinnfragen versorgt werden möchte, der bestellt KlassikAkzente als EMail-Newsletter. 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E-Mail-Adresse ____________________________________________ PLZ/Ort ___________________________________________________ UNIVERSAL Classics & Jazz Redaktion KlassikAkzente Stralauer Allee 1 www.KlassikAkzente.de 41 ___________________________________________________________ 10245 Berlin Mein Lieblingskünstler und -komponist A.-Nr.: 7237 Neue CDs John Holloway, Barockvioline Vom Schreiber zum Leser: Foto: Annette Kusche / DG Johann Sebastian Bach Sonaten und Partiten für Solovioline (Gesamtaufnahme) ECM New Series CD 476 315 2 Mit respektvollem Lächeln Sie gelten als einsamer Gipfel der Violinliteratur, die sechs Sonaten und Partiten, die Johann Sebastian Bach für Sologeige schrieb. Die Mischung aus Faszination und Ehrfurcht, mit der sich die Interpreten der Werkgruppe seit jeher nähern, kommt nicht von ungefähr: Jede Lesart ist ein Zwiegespräch unter vier Augen mit dem großen Barockkomponisten. Doch kann man dieses Gespräch auch mit einem Lächeln auf den Lippen führen? John Holloway ist es gelungen. Auch deshalb, weil er über der Ehrfurcht vor Bach, der in seinen modellhaften Kompositionen die Forderung nach zeitlos gültigen Interpretationen aufzustellen schien, nicht den praktischen Musiker vergisst. Schließlich schuf Bach kein abstraktes Monument; sein Komponieren war immer auch vom ganz diesseitigen, sinnlichen Experimentieren mit den spieltechnischen Möglichkeiten der Geige geprägt. Und so ist es weniger Ehrfurcht als Neugier auf den Instrumentenkenner Bach, aus der heraus der Barockgeiger Holloway jeden Bindebogen und jedes Artikulationszeichen, wie es im Autografen zu lesen ist, peinlich genau beachtet. Dem lebendigen Musiker Bach kommt er so ungeahnt nah. Und ebenso wie Bachs Notenhandschrift Genauigkeit mit belebtem Schwung der Linien verbindet, so leistet dies Holloways nuancenreiches und dabei leichtes Spiel: Bei allem Respekt bleibt es doch lächelnd entspannt. • RB D an i e l K e hlma nn Nichtscheitern als Chance Das Scheitern, es ist ein wiederkehrendes Thema in Daniel Kehlmanns Werken: Die „Brigitte“ etwa nennt seinen Roman „Ich und Kaminski“ eine großartig erzählte Geschichte „über das Scheitern als völlig normalen Vorgang im Leben“. Verwunderlich, denn Kehlmann ist – im Gegensatz zu seinen Helden – kein großer Scheiterer. Sein Roman „Die Vermessung der Welt“ verkaufte sich allein in Deutschland fast eine halbe Million Mal und auch die CD-Version (gelesen von Ulrich Matthes, den Elke Heidenreich „eine der besten und intensivsten Stimmen, die wir im Moment haben“, nennt) will aus den Hörbuchcharts nicht mehr verschwinden. In seinem neuen Werk „Wo ist Carlos Montúfar“ beschäftigt sich Schreiber Kehlmann mit dem Schreiben selbst – was liegt näher, diesen Text dann auch selbst zu lesen? Und, wenn man schon im Studio sitzt, „Ich und Kaminski“ gleich mit? Dass Kehlmann nicht nur schreiben, sondern auch lesen kann, hat er schon gemeinsam mit Ulrich Matthes im ausverkauften Deutschen Theater in Berlin bewiesen. Die jetzt erschienenen CDs belegen nur ein weiteres Mal: Scheitern liegt Kehlmann nicht. • MW KlassikLink: holloway Peinlich genau: Joh n Ho ll oway KlassikLink: kehlmann Foto: Simon Straubel / ECM Weitere Veröffentlichungen finden Sie auf Seite 47. 42 www.KlassikAkzente.de Daniel Kehlmann Wo ist Carlos Montúfar? Deutsche Grammophon Literatur 2 CDs 985 954 2 Autorenlesung Lutz Gümbel Jochen Hering Krimis in Dur und Moll – Alarm in der Oper Wolfgang Amadeus Mozart und die Suche nach dem Glück Deutsche Grammophon CD 476 967 0 Gesprochen von Hermann Treusch Hubert Schlemmer u.a. Regie: Marlene Breuer Lutz Gümbel Jochen Hering Krimis in Dur und Moll – Falsche Fährten Die zwei Gesichter des Ludwig van Beethoven Deutsche Grammophon CD 476 966 9 Gesprochen von Hermann Treusch Hubert Schlemmer u.a. Regie: Marlene Breuer Kinder, Krimis, Komponisten Gemeinsam mit seinem Kompagnon Jochen Hering schreibt Lutz Gümbel die Kinderhörspielserie „Krimis in Dur und Moll“. Eine Spurensuche nach den spannenden Seiten der Klassik. KlassikAkzente: Herr Gümbel, wir kennen „Die drei Fragezeichen“ und „TKKG“ – wie sind Sie darauf gekommen, die Klassik als Krimiserie zu erzählen? Lutz Gümbel: Das war wirklich eine Schnapsidee. Ich saß mit meinem Freund Jochen Hering bei einem Nachtgespräch, wir plauderten über Gott und die Welt und kamen irgendwann bei Clara und Robert Schumann an. Da habe ich angefangen, über ihr Verhältnis zu dozieren, bis mein Freund sagte: „Das ist ja ein Krimi!“ Wir waren schnell einig, haben ein Konzept zu sammengefriemelt – und los ging’s. KlassikAkzente: Gibt es Komponisten, bei denen sich ein Krimi besser eignet als bei anderen? Gümbel: Es ist natürlich immer von Vorteil, wenn eine Biografie bestimmte Grauselig keiten enthält. Tschaikowsky ist so ein Fall, bei dem es immer noch offene Fragen gibt: Hat er sich selbst umgebracht? Wurde er vergiftet? Gab es gar eine Verschwörung? Irgendwann haben wir festgestellt, dass ziemlich viele Komponisten ein Leben nach dem Krimiromanmuster gelebt haben. Aber es gibt eben auch so geordnete Biografien wie die von Bach oder Brahms. Da ope rieren wir dann mit Deliktverbrechen: Die Fälle liegen außerhalb der Biografien, aber alle Spuren führen zum Komponisten. KlassikAkzente: Welcher Komponist ist für Sie der Vorzeige-Krimifall? Gümbel: So absurd das klingt: Bach mit seinem gleichmäßig dahinfließenden Le ben. Wir haben versucht, seine Biografie so zu erzählen, wie seine Musik ist: als strenge mathematische Form. Und in dieser Form verlaufen auch die Geschichte und das Rät sel. Meinem Kompagnon ist die ChopinSerie lieber, weil sie von puren Emotionen erzählt. Bei Mozart sind wir uns allerdings einig – den finden wir beide toll. KlassikAkzente: Wie sind Sie selbst mit klassischer Musik sozialisiert worden? Gümbel: Da treffen Sie einen wunden Punkt. Meine Eltern waren Berufsmusiker, mein Vater Komponist, meine Mutter Pia nistin. In Berufsmusikerhaushalten geht es meist sehr merkwürdig zu. Es gibt sehr viel Druck, ein Instrument zu lernen – und meist ist das Ziel, selbst Berufsmusiker zu wer den. Also habe ich auch Cello studiert und Schulmusik. Aber nach dem Staatsexamen war bei mir erst einmal Schluss. Ich woll te das nicht als Beruf machen. Ich glau be, dass mir diese eigene Erfahrung auch bei den Krimis hilft. Jede Art von Zwang, der die Kinder im Zusammenhang mit der Klassik trifft, ist mir suspekt. KlassikAkzente: Gerade in der Schule wird Musik zu gern auf ein „Kaugummi fach“ reduziert. Gümbel: Kinder werden heute, wenn über haupt, privat gefördert. Und das ist sehr traurig. In der Schule wird Kreativität oft nur einseitig definiert. Sie lohnt sich nur dann, wenn sie effizient ist und sich aus zahlt – entweder in Jobvorteilen oder in Eu ros. Die spielerische Kreativität bleibt dabei oft auf der Strecke. Mich verblüfft das, weil jeder Neurologe Ihnen erklärt, dass musi kalische Bildung für die Entwicklung des Gehirnes von großem Vorteil ist. Wir müs sen verstehen, dass wir es nicht allein mit einem Verlust an musischem Empfinden zu tun haben, sondern auch von logischem Denken. Und beides könnte miteinander Kinderkrimikoriphäe: zu tun haben. L ut z Gü mbel KlassikAkzente: Und wie kann man das ändern? Gümbel: Letztlich wird von Sei ten der Behörden viel zu viel reglementiert. Schauen Sie doch, wo die interessanten Musikprojekte stattfinden: in den Jugendprogrammen der Philharmonien oder der Theater. Dort wird eine Idee einfach umgesetzt. Aber wir dürfen auch nicht schwarzsehen, es gibt immer wieder einzelne, sehr aktive Lehrer, die tolle, kreative Projekte auf die Beine stellen. Sie sollten ermutigt werden. KlassikAkzente: Werden Ihre Hörbücher auch in der Schule verwendet? Gümbel: Ja, und wir bekommen sehr viel positives Feedback. Gerade arbeite ich an einem Schulbuch, das man zur CD benut zen kann. Da öffnen sich dann noch weitere Ebenen, und die Musik wird auch jenseits der CD zu einer großen Spurensuche. Das Interview führte Axel Brüggemann. KlassikLink: kinder www.KlassikAkzente.de 43 Foto: Clive Barda Neue CDs Es klang so alt … Darf man sich nur als zeitgenössischer Interpret den Kosmos der Alten Musik erschließen, nicht jedoch als zeitgenössischer Komponist? Nein, sagt der 1956 in Bratislava geborene Vladimír Godár. Er komponiert für historische Instrumente, seine Chorklänge atmen die Atmosphäre sakraler Musik vergangener Jahrhunderte, zitieren Renaissance ebenso wie Barock und orthodoxe Liturgie. Inspiriert ist Godárs neues Album „Mater“ zugleich von der musikalischen Persönlichkeit der Solistin Iva Bittová: Mit ihrem einzigartigen Gesangsstil, der von der slawischen Volksmusiktradition geprägt ist, setzt sie einen zart irisierenden Kontrapunkt zu den Instrumentalwie Chorklängen. Sanfte Diskontinuitäten wie diese gehören zum Ansatz des Komponisten. Denn Godár empfindet Alte Musik nicht einfach nach: In den Stimmungsbildern, die seine Musik mit ausgesuchten, ebenso behutsam wie vielfältig verfremdeten Klängen entwirft, begegnen sich unterschiedliche Stimmen der Vergangenheit, reflektieren sich gegenseitig und fügen sich damit zu einer facettenreichen Musik eigener Art zusammen. Thematische Klammer des Albums ist das Bild der Mutter, wie es Maria symbolisiert: Ihre Lebensstadien – Empfängnis, Geburt, Mutterschaft und Tod – reflektiert der Komponist in christlichen Mariengesängen wie in seiner Vertonung eines Gedichts von James Joyce. • RB Schostakowitsch-Spezialist: TH OMAS SA N DER L ING Was für ein Komponistenleben KlassikLink: godar Foto: Ctibor Bachratý / ECM Obwohl politische Attacken Dimitri Schostakowitsch körperlich zermürbten, litt zum Glück sein immenses Schaffen kaum darun ter. Und so gratulieren gleich drei besondere Einspielungen ihm postum zum 100. Geburtstag, auf denen so noch nie zu hörende Seiten des Film-, Bühnen-, Lied- und Kammermusik-Komponisten zu entdecken sind. Thomas Sanderling, der viele Werke seines Freundes erstaufgeführt hat, dirigiert die Weltersteinspielung des quirligen Soundtracks zum Zeichentrickfilm „Das Märchen vom Popen und seinem Knecht Balda“ von 1933. Für die zweite CD hat Sanderling mit dem Star-Bassbariton Sergej Leiferkus vier von Schostakowitschs bissigsten Liederzyklen in zum Teil neuen Orchestrierungen ausgewählt. Wie das Opus 146 „Vier Gedichte des Hauptmanns Lebjadkin“, das zeitgleich mit der Bratschensonate entstand. Und genau dieses hintergründige Epitaph von 1975 erlebt in der Streicherfassung dank Gidon Kremer und Yuri Bashmet nun genauso eine faszinierend aufregende Neudeutung wie die orchestrierte Violinsonate op. 134. • RL Zart irisierender Kontrapunkt: Iva Bitto vá KlassikLink: schostakowitsch Weitere Veröffentlichungen finden Sie ab Seite 45. 44 Dimitri Schostakowitsch Songs and Waltzes Deutsche Grammophon CD 477 611 1 Sergej Leiferkus, Bassbariton Men of the Moscow State Chamber Choir Russian Philharmonic Orchestra Dirigent: Thomas Sanderling Dimitri Schostakowitsch Violinsonate op. 134 Sonate op. 147 Deutsche Grammophon CD 477 619 6 Gidon Kremer, Violine/Leitung Yuri Bashmet, Viola Andrej Puschkarew, Schlagzeug Kremerata Baltica www.KlassikAkzente.de Vladimír Godár Mater ECM New Series CD 476 568 9 Iva Bittová, Mezzosopran • Miloš Valent, Violine/Viola Bratislava Conservatory Choir • Solamente Naturali Dirigent: Marek Štryncl Alle Veröffentlichungen auf einen Blick Einzelveröffentlichungen Ludwig van Beethoven Symphonien 5 & 7 Deutsche Grammophon CD 477 622 8 Simón Bolívar Youth Orchestra of Venezuela Dirigent: Gustavo Dudamel Puccini • Verdi • Strauss • Korngold Smetana • Janáček • Rimsky-Korssakoff • Cilèa Homage – The Age of the Diva Decca CD 475 806 9 Renée Fleming, Sopran • Orchester des Mariinskij-Theaters Dirigent: Valery Gergiev Tschaikowsky • Rachmaninoff • Rimsky-Korssakoff • Glinka Russian Album Deutsche Grammophon CD 477 615 1 CD 477 638 0 Deluxe Edition mit Bonus-DVD A. Netrebko, Sopran u.a. • Chor und Orchester des Mariinskij-Theaters • Dirigent: Valery Gergiev • VÖ: 27.10.2006 Noël Deutsche Grammophon CD 477 572 5 Anne Sofie von Otter, Mezzosopran Bengt Forsberg, Klavier Wolfgang Amadeus Mozart The Mozart Recordings Deutsche Grammophon CD 477 637 3 Bach • Händel • Haydn • Mendelssohn Betrachte, meine Seel • Geistliche Arien Deutsche Grammophon CD 477 623 0 Emil Gilels, Klavier • Elena Gilels, Klavier Wiener Philharmoniker • Dirigent: Karl Böhm Thomas Quasthoff, Bassbariton • Staatsopernchor Dresden Staatskapelle Dresden • Dirigent: Sebastian Weigle Ludwig van Beethoven Klaviersonaten Nr. 1–29 • Eroica-Variationen Deutsche Grammophon CD 477 636 0 Emil Gilels, Klavier Dimitri Schostakowitsch Balda • Orchestersuite aus der Oper „Lady Macbeth“ Deutsche Grammophon CD 477 611 2 E. Sorokina, Sopran • I. Narskaya, Mezzosopran • S. Balashov, Tenor u.a. • Russian Philharmonic Orchestra • The Moscow State Chamber Choir • Dirigent: Thomas Sanderling Dimitri Schostakowitsch Songs and Waltzes Deutsche Grammophon CD 477 611 1 The Early Recordings Deutsche Grammophon CD 477 637 0 Emil Gilels, Klavier Sergej Leiferkus, Bassbariton • Men of the Moscow State Chamber Choir • Russian Philharmonic Orchestra Dirigent: Thomas Sanderling Osvaldo Golijov Ainadamar – Fountain of Tears Deutsche Grammophon CD 477 616 5 D. Upshaw, Sopran • J. Rivera, Sopran • K. O’Connor, Mezzosopran • S. Mayer, Tenor • E. Chama, Bassbariton u.a. Atlanta Symphony Orchestra • Ladies of the Atlanta Symphony Chorus • Dirigent: Robert Spano Händel • Gluck • Vivaldi • Pergolesi • Gasparini • Pook Dowland • Caccini • Porpora u.a. Best of Andreas Scholl • Arien und Lieder Decca CD 475 766 7 Jascha Heifetz It Ain’t Necessarily So Deutsche Grammophon 2 CDs 477 626 9 John Dowland Songs from the Labyrinth Deutsche Grammophon CD 170 313 9 Vinyl 476 572 2 Jascha Heifetz, Klavier • Emanuel Bay, Klavier • Milton Kaye, Klavier • Bing Crosby, Gesang • Salvador Camerata und sein Orchester • Dirigent: Victor Young Dimitri Schostakowitsch Violinsonate op. 134 • Sonate op. 147 Deutsche Grammophon CD 477 619 6 Gidon Kremer, Violine/Leitung • Yuri Bashmet, Viola Andrej Puschkarew, Schlagzeug • Kremerata Baltica Lang Lang Dragon Songs • Klavierkonzert vom Gelben Fluss • Solowerke für Klavier • Kammermusik Deutsche Grammophon CD 477 649 0 (inkl. Bonus-DVD) Lang Lang, Klavier • China Philharmonic Orchestra Dirigent: Long Yu Lang Lang Dragon Songs (Geschenk-Edition) Deutsche Grammophon Hardcover-Buch 477 651 7 (inkl. CD und DVD) Limitierte Auflage Andreas Scholl, Countertenor Sting, Gesang/Laute Edin Karamazov, Laute/Erzlaute Boulez • Reich • Rimsky-Korssakoff • Satie Swiridow • Salonen • Varèse Deutsche Grammophon ReComposed by Jimi Tenor Deutsche Grammophon CD 475 567 6 Wolfgang Amadeus Mozart Tutto Mozart! Deutsche Grammophon CD 477 588 6 Bryn Terfel, Bassbariton • Miah Persson, Sopran Christine Rice, Mezzosopran • Duncan Williams, Glockenspiel • Greg Lawson, Mandoline u.a. • Scottish Chamber Orchestra • Dirigent: Sir Charles Mackerras Tschaikowsky • Grieg • Khatchaturian • Strauss u.a. Scoop • Soundtrack Decca CD 984 165 8 Berliner Philharmoniker London Symphony Orchestra u.a. György Ligeti Clear or Cloudy Gesammelte Werke auf Deutsche Grammophon Deutsche Grammophon 4 CDs 477 644 3 Diverse Interpreten, Ensembles, Orchester und Dirigenten www.KlassikAkzente.de 45 Alle Veröffentlichungen auf einen Blick DVDs Wolfgang Amadeus Mozart Violinkonzerte Deutsche Grammophon/Unitel 2 DVDs 073 421 0 Veröffentlichung: 10.11.2006 Gundula Janowitz, Sopran • Lucia Popp, Sopran • René Kollo, Tenor • Chor und Orchester der Wiener Staatsoper Dirigent: Leonard Bernstein Wolfgang Amadeus Mozart Violinsonaten Deutsche Grammophon/Unitel 2 DVDs 073 421 3 Vincenzo Bellini Norma – neue russische Filmversion Decca DVD 074 314 7 Anne-Sophie Mutter, Violine • Camerata Salzburg Anne-Sophie Mutter, Violine • Lambert Orkis, Klavier Veröffentlichung: 15.12.2006 Wolfgang Amadeus Mozart Klaviertrios Deutsche Grammophon/Unitel DVD 073 421 6 Anne-Sophie Mutter, Violine • Daniel Müller-Schott, Cello Sir André Previn, Klavier Veröffentlichung: 12.01.2007 Diverse Interpreten, Orchester und Dirigenten Regie: Boris Airapetian • Veröffentlichung: 07.11.2006 Wiederveröffentlichungen Lang Lang Dragon Songs • Klavierkonzert vom Gelben Fluss • Solowerke für Klavier • Kammermusik Deutsche Grammophon DVD 073 419 1 Lang Lang, Klavier • Fan Wei, Pipa – Laute • Ji Wei, Guzheng – Zither • Zhang Jiali, Guanzi – Flöte • Guangzhou Symphony Orchestra u.a. • Dirigent: Long Yu Verdi • Donizetti • Bellini • Massenet • Delibes • Offenbach u.a. The Voice of the Century • Opernarien und Lieder Decca 2 CDs 475 798 1 Georg Friedrich Händel Giulio Cesare Decca 2 DVDs 071 408 9 C. Cobb, Sopran • S. Larson, Sopran • M. Westbrook-Geha, Mezzosopran • J. Gall, Countertenor • J. Maddalena, Bariton u.a. Sächsische Staatskapelle Dresden • Sächsischer Staatsopernchor Regie: Peter Sellars • Dirigent: Craig Smith Bellini • Bizet • Donizetti • Leoncavallo • Massenet Meyerbeer • Respighi • Rossini • Saint-Saëns u.a. Serate musicali Decca 2 CDs 475 798 4 Joan Sutherland, Sopran • Richard Bonynge, Klavier Dimitri Schostakowitsch Symphonien Nr. 6 & 9 Deutsche Grammophon/Unitel DVD 073 417 0 Wiener Philharmoniker Regie: Humphrey Burton • Dirigent: Leonard Bernstein Emmerich Kálmán Die Csárdásfürstin Deutsche Grammophon/Unitel DVD 073 420 6 Joan Sutherland, Sopran Veröffentlichung: 03.11.2006 Veröffentlichung: 03.11.2006 Vincenzo Bellini Norma (Gesamtaufnahme) Decca 3 CDs 475 790 2 Joan Sutherland, Sopran • Marilyn Horne, Mezzosopran Yvonne Minton, Mezzosopran • John Alexander, Tenor Richard Cross, Bassbariton • London Symphony Orchestra and Chorus • Dirigent: Richard Bonynge Anna Moffo, Sopran • René Kollo, Tenor • László Mensáros, Bariton • Sándor Németh, Bariton • Symphonie-Orchester Kurt Graunke • Regie: Miklós Szinetár • Dirigent: Bert Grund Francesco Cilèa Adriana Lecouvreur Decca 2 CDs 475 790 6 Joan Sutherland, Sopran • Carlo Bergonzi, Tenor Leo Nucci, Bariton • Francesco Ellero d’Artegna, Bass Orchestra and Chorus of Welsh National Opera Dirigent: Richard Bonynge Richard Strauss Elektra Deutsche Grammophon DVD 073 411 1 Gaetano Donizetti Anna Bolena (Gesamtaufnahme) Decca 3 CDs 475 791 0 B. Nilsson, Sopran • L. Rysanek, Sopran • S. Love, Mezzosopran T. Harper, Bass u.a. • The Metropolitan Opera Chorus • The Metropolitan Opera Orchestra • Dirigent: James Levine Joan Sutherland, Sopran • Susanne Mentzer, Mezzosopran Bernadette Manca di Nissa, Mezzosopran • Jerry Hadley, Tenor • Samuel Ramey, Bass • Dirigent: Richard Bonynge Peter Iljitsch Tschaikowsky Schwanensee Decca DVD 074 314 8 Bolshoi-Ballett, Moskau • Orchestra of Moscow Classical Ballet Dirigent: Vadim Zilper Jules Massenet Esclarmonde (Gesamtaufnahme) Decca 3 CDs 475 791 4 Joan Sutherland, Sopran • H. Tourangeau, Mezzosopran G. Aragall, Tenor • R. Davies, Tenor • L. Quilico, Bariton C. Grant, Bass • R. Lloyd, Bass • John Alldis Choir • National Philharmonic Orchestra • Dirigent: Richard Bonynge M. Ewing, Sopran • M. McLaughlin, Sopran • J. Hadley, Tenor C. Hauptmann, Bass • Chor & Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks • Regie: H. Burton • Dirigent: L. Bernstein Gioacchino Rossini Semiramide (Gesamtaufnahme) Decca 3 CDs 475 791 8 Joan Sutherland, Sopran • Patricia Clark, Sopran • Marilyn Horne, Mezzosopran • John Serge, Tenor • Leslie Fyson, Bassbariton • Michael Langdon, Bass • Spiro Malas, Bass London Symphony Orchestra • Dirigent: Richard Bonynge Jules Massenet Manon Deutsche Grammophon/ORF DVD 073 420 7 Giuseppe Verdi La Traviata (Gesamtaufnahme) Decca 2 CDs 475 792 2 Edita Gruberova, Sopran • Francisco Araiza, Tenor u.a. • Chor der Wiener Staatsoper • Orchester der Wiener Staatsoper Regie: Brian Large • Dirigent: Adam Fischer Joan Sutherland, Sopran • Carlo Bergonzi, Tenor • Robert Merrill, Bariton • Orchestra del Maggio Musicale Fiorentino Dirigent: Sir John Pritchard Wolfgang Amadeus Mozart Requiem in d-Moll, KV 626 Deutsche Grammophon/Unitel DVD 073 413 5 46 Ludwig van Beethoven Fidelio Deutsche Grammophon/ORF DVD 073 415 9 www.KlassikAkzente.de von November 2006 bis Januar 2007 Literatur Daniel Kehlmann Wo ist Carlos Montúfar? Deutsche Grammophon Literatur 2 CDs 985 954 2 Autorenlesung Daniel Kehlmann Ich und Kaminski Deutsche Grammophon Literatur CD 476 201 7 WDR-Hörspiel mit Anian Zollner • Rudolf Wessely Lutz Gümbel • Jochen Hering Krimis in Dur und Moll – Anders als die anderen Der Fall Tschaikowsky Deutsche Grammophon CD 459 805 2 Gesprochen von Hermann Treusch • Hubert Schlemmer u.a. • Regie: Marlene Breuer Lutz Gümbel • Jochen Hering Krimis in Dur und Moll – Alarm in der Oper Wolfgang Amadeus Mozart und die Suche nach dem Glück Deutsche Grammophon CD 476 967 0 Gesprochen von Hermann Treusch • Hubert Schlemmer u.a. • Regie: Marlene Breuer Gelesen von Ulrich Matthes Lutz Gümbel • Jochen Hering Krimis in Dur und Moll – Falsche Fährten Die zwei Gesichter des Ludwig van Beethoven Deutsche Grammophon CD 476 966 9 Gesprochen von Hermann Treusch • Hubert Schlemmer u.a. • Regie: Marlene Breuer Daniel Kehlmann Ich und Kaminski Deutsche Grammophon Literatur 3 CDs 985 953 9 Richard Powers Der Klang der Zeit Deutsche Grammophon Literatur 6 CDs 986 941 1 Autorenlesung Gelesen von Ulrich Matthes Lutz Gümbel • Jochen Hering Krimis in Dur und Moll – Schlussakkord im Irrenhaus Das Geheimnis um Clara und Robert Schumann Deutsche Grammophon CD 459 804 2 Gesprochen von Hermann Treusch • Hubert Schlemmer u.a. • Regie: Marlene Breuer Richard Powers Das Echo der Erinnerung Deutsche Grammophon Literatur 6 CDs 986 936 8 Gelesen von Ulrich Matthes Daniel Kehlmann Die Vermessung der Welt Deutsche Grammophon Literatur 5 CDs 987 197 3 Lutz Gümbel • Jochen Hering Krimis in Dur und Moll – Totenschädel sprechen nicht Das Rätsel um Joseph Haydn Deutsche Grammophon CD 459 806 2 Gesprochen von Hermann Treusch • Hubert Schlemmer u.a. • Regie: Marlene Breuer Veröffentlichung: Mitte November 2006 ECM New Series Lutz Gümbel • Jochen Hering Krimis in Dur und Moll – Im Banne des roten Priesters Antonio Vivaldi und die falschen Verehrer Deutsche Grammophon CD 469 997 2 Gesprochen von Hermann Treusch • Hubert Schlemmer u.a. • Regie: Marlene Breuer Thomas Larcher Ixxu ECM New Series CD 476 315 6 Lutz Gümbel • Jochen Hering Krimis in Dur und Moll – Lösegeld für Olga Intercity Frédéric Chopin Deutsche Grammophon CD 459 896 2 Gesprochen von Hermann Treusch • Hubert Schlemmer u.a. • Regie: Marlene Breuer Valentin Silvestrov • Arvo Pärt • Galina Ustvolskaya Misterioso ECM New Series CD 476 310 8 Lutz Gümbel • Jochen Hering Krimis in Dur und Moll – Liebe Schwester, lieber Bruder • Die tragische Geschichte von Fanny und Felix Mendelssohn-Bartholdy Deutsche Grammophon CD 469 998 2 Gesprochen von Hermann Treusch • Hubert Schlemmer u.a. • Regie: Marlene Breuer Duos von Arthur Honegger • Bohuslav Martinů • Johann Sebastian Bach • Matthias Pintscher • Maurice Ravel ECM New Series CD 476 315 0 Lutz Gümbel • Jochen Hering Krimis in Dur und Moll – Die Teufelsgeige von Genua Das gierige Leben des Niccolò Paganini Deutsche Grammophon CD 067 071 2 Gesprochen von Hermann Treusch • Hubert Schlemmer u.a. • Regie: Marlene Breuer Lutz Gümbel • Jochen Hering Krimis in Dur und Moll – Die Geheimschrift im Kloster Ein Diebstahl für Johann Sebastian Bach Deutsche Grammophon CD 459 897 2 Gesprochen von Hermann Treusch • Hubert Schlemmer u.a. • Regie: Marlene Breuer Rosamunde Quartett • Andrea Lauren Brown, Sopran Christoph Poppen, Violine • Thomas Demenga, Violoncello Thomas Larcher, Klavier Alexej Lubimow, Klavier • Alexander Trostiansky, Violine Kyrill Rybakov, Klarinette Frank Peter Zimmermann, Violine Heinrich Schiff, Violoncello Johann Sebastian Bach Sonaten und Partiten für Solovioline (Gesamtaufnahme) ECM New Series CD 476 315 2 John Holloway, Barockvioline Vladimír Godár Mater ECM New Series CD 476 568 9 Iva Bittová, Mezzosopran • Miloš Valent, Violine/Viola Bratislava Conservatory Choir • Solamente Naturali Dirigent: Marek Štryncl www.KlassikAkzente.de 47 Alle Veröffentlichungen auf einen Blick Die Redaktion empfiehlt Gioacchino Rossini Matilde di Shabran (Gesamtaufnahme) Decca CD 475 768 8 Annick Massis, Sopran • Juan Diego Flórez, Tenor Prague Chamber Choir • Orquesta Sinfónica De Galicia Dirigent: Riccardo Frizza Sergej Prokofieff Peter and the Wolf Deutsche Grammophon CD 429 396 2 Niccolò Paganini • Louis Spohr Violinkonzert Nr. 1 • Violinkonzert Nr. 8 Deutsche Grammophon CD 477 623 2 Gasparini • Pasquini • Marcello • Corelli • Scarlatti Andreas Scholl: Arcadia Decca CD 470 296 2 Hilary Hahn, Violine • Swedish Radio Symphony Orchestra Dirigent: Eiji Oue Andreas Scholl, Countertenor • Ottavio Dantone, Cembalo Accademia Byzantina • Dirigent: Ottavio Dantone Wolfgang Amadeus Mozart The 1956 Mozart Jubilee Edition 1 Symphonien • Klavierkonzerte • Kammermusik Deutsche Grammophon CD-Box 477 580 6 Limited Edition (6 CDs, auch einzeln erhältlich) Verschiedene Interpreten, Ensembles und Dirigenten Wolfgang Amadeus Mozart The 1956 Mozart Jubilee Edition 2 Geistliche Werke • Operngala • Serenaden Deutsche Grammophon CD-Box 477 581 0 Limited Edition (6 CDs, auch einzeln erhältlich) Verschiedene Interpreten, Ensembles und Dirigenten Gaetano Donizetti Roberto Devereux Deutsche Grammophon DVD 073 418 5 Edita Gruberova, Sopran • Jeanne Piland, Mezzosopran Roberto Aronica, Tenor • Albert Schagidullin, Bariton Bayerisches Staatsorchester • Dirigent: Friedrich Haider Johann Wolfgang von Goethe Eins und alles Deutsche Grammophon Literatur 38 CDs 987 659 3 Maria Becker • Gustaf Gründgens • Marianne Hoppe Erich Ponto • Will Quadflieg • Gert Westphal u.a. Anton Bruckner Symphonie Nr. 9 Deutsche Grammophon CD 427 345 2 Wiener Philharmoniker Dirigent: Carlo Maria Giulini Franz Schubert Le voyage magnifique Deutsche Grammophon 2 CDs 457 550 2 Maria João Pires, Klavier Decca Recordings 1964–1975 Decca 6 CDs 475 609 0 London Philharmonic Orchestra u.a. Dirigent: Leopold Stokowski Jean-Philippe Rameau Une symphonie imaginaire Deutsche Grammophon CD 474 514 2 Les Musiciens du Louvre • Dirigent: Marc Minkowski Wolfgang Amadeus Mozart Klaviersonaten KV 330 • 332 • 457 • 331 Deutsche Grammophon CD 477 578 8 Mikhail Pletnev, Klavier Christmas with Leontyne Price Decca CD 475 615 2 Leontyne Price, Sopran • Singverein der Gesellschaft der Musikfreunde • Wiener Großstadtkinderchor • Mitglieder der Wiener Philharmoniker • Dirigent: Herbert von Karajan Fritz Wunderlich Leben und Legende Deutsche Grammophon DVD 073 420 2 Fritz Wunderlich, Tenor Heinrich Heine Lyrik und Jazz Philips CD 987 662 9 Gert Westphal • Attila Zoller Quartett Mozarts Geistliche Musik Wolfgang Amadeus Mozart Große Messe c-Moll KV 427 Deutsche Grammophon CD 463 612 2 Maria Stader, Sopran • Hertha Töpper, Sopran • Ernst Haefliger, Tenor • Ivan Sardi, Bass • Chor der St. HedwigsKathedrale • Radio Symphonie Orchester Berlin Dirigent: Ferenc Fricsay Pierre Fournier, Violoncello Wolfgang Amadeus Mozart • Große Messe c-Moll KV 427 Exsultate, jubilate KV 165 • Ave verum corpus KV 618 Deutsche Grammophon CD 431 791 2 DVD 440 073 4 Arleen Augér, Sopran • Frederica von Stade, Mezzosopran Frank Lopardo, Tenor u.a. • Chor und Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks • Dirigent: Leonard Bernstein Gustav Mahler Symphonie Nr. 2 Deutsche Grammophon 2 CDs 474 380 2 Latonia Moore, Sopran • Nadja Michael, Mezzosopran Wiener Singverein • Wiener Philharmoniker Dirigent: Gilbert Kaplan Wolfgang Amadeus Mozart Messe C-Dur KV 317 „Krönungsmesse“ Deutsche Grammophon CD 419 096 2 Kathleen Battle, Sopran • Trudeliese Schmidt, Alt Gösta Winbergh, Tenor u.a. • Wiener Singverein • Wiener Philharmoniker • Dirigent: Herbert von Karajan Johann Sebastian Bach 6 Suiten für Violoncello solo, BWV 1007–1012 Deutsche Grammophon 2 CDs 449 711 2 Reinhold Jaretzky Bertolt Brecht Deutsche Grammophon Literatur 2 CDs 985 917 5 Gelesen von Wolfgang Schmidt • Axel Thielmann 48 Sting, Erzähler • Chamber Orchestra of Europe Dirigent: Claudio Abbado www.KlassikAkzente.de Wolfgang Amadeus Mozart Requiem Deutsche Grammophon CD 477 579 7 Sibylla Rubens, Sopran • Lioba Braun, Mezzosopran Steve Davislim, Tenor • Georg Zeppenfeld, Bass • Chor des Bayerischen Rundfunks • Münchner Philharmoniker Dirigent: Christian Thielemann von November 2006 bis Januar 2007 Wolfgang Amadeus Mozart Idomeneo, re di Creta Decca DVD 074 316 9 Ekaterina Siurina, Sopran • Magdalena Kožená, Mezzosopran Ramón Vargas, Tenor • Camerata Salzburg Dirigent: Sir Roger Norrington Veröffentlichung: 14.11.2006 Wolfgang Amadeus Mozart Messen • Requiem The Complete Mozart Edition Box 10 Philips CD 464 860 2 Diverse Interpreten, Orchester, Dirigenten Wolfgang Amadeus Mozart Litaneien • Vespern Oratorien • Kantanten • Freimaurermusik The Complete Mozart Edition Box 11 Philips CD 464 870 2 Diverse Interpreten, Orchester, Dirigenten Wolfgang Amadeus Mozart Lucio Silla Deutsche Grammophon/Unitel DVD 073 422 6 V. Cangemi, Sopran • J. Kleiter, Sopran • A. Massis, Sopran M. Bacelli, Mezzosopran • R. Saccà, Tenor u.a. • Chor und Orchester des Teatro La Fenice Venedig • Regie: J. Flimm Dirigent: T. Netopil • Veröffentlichung: 24.10.2006 Wolfgang Amadeus Mozart Il re pastore Deutsche Grammophon/Unitel DVD 073 422 5 Annette Dasch, Sopran • Marlis Petersen, Sopran • Arpiné Rahdjian, Sopran • Kresimir Spicer, Tenor • Andreas Karasiak, Tenor • Balthasar-Neumann-Ensemble • Regie: Thomas Hengelbrock • Veröffentlichung: 24.10.2006 Wolfgang Amadeus Mozart Ave verum corpus • Messe KV 317 • Vespern KV 339 Philips CD 434 799 2 Marinella Pennicchi, Sopran • Catherine Patiasz, Alt Zeger Vandersteene, Tenor • Jelle Draijer, Bass Niederländischer Kammerchor • Dirigent: Frans Brüggen Wolfgang Amadeus Mozart La finta giardiniera Deutsche Grammophon/Unitel DVD 073 422 2 V. Gens, Sopran • A. Kucerova, Sopran • A. Reinprecht, Sopran R. Donose, Mezzosopran • J. M. Ainsley, Tenor u.a. • Mozarteum Orchester Salzburg • Regie: D. Dörrie • Dirigent: I. Bolton Wolfgang Amadeus Mozart Exsultate, jubilate Vespern KV 339 • Kyrie KV 341 • Ave verum corpus Philips CD 412 873 2 Kiri te Kanawa, Sopran • Elizabeth Bainbridge, Mezzosopran • Ryland Davis, Tenor • Gwynne Howell, Bass London Symphony Orchestra • Dirigent: Sir Colin Davis Wolfgang Amadeus Mozart Bastien und Bastienne • Der Schauspieldirektor Deutsche Grammophon/Unitel DVD 073 424 4 E. Metaxaki, Sopran • A. Zamojska, Sopran u.a. • Salzburger Marionettentheater • Junge Philharmonie Salzburg • Regie: T. Reichert • Dirigent: E. Fuchs • Veröffentlichung: 24.10.2006 Wolfgang Amadeus Mozart Requiem d-Moll KV 626 Decca CD 411 712 2 Emma Kirby, Sopran • Carolyn Watkinson, Alt Anthony Rolfe-Johnson, Tenor • David Thomas, Bass Westminster-Knabenchor • Academy of Ancient Music Dirigent: Christopher Hogwood Wolfgang Amadeus Mozart La finta semplice • Irrfahrten Deutsche Grammophon/Unitel DVD 073 425 1 M. Hartelius, Sopran • S. Moi, Sopran • M. Comparato, Mezzosopran u.a. • Chor der Ludwigsburger Schlossfestspiele Camerata Salzburg • Regie: Joachim Schlömer Dirigent: Michael Hofstetter • Veröffentlichung: 24.10.2006 Mozart 22 Wolfgang Amadeus Mozart Komplette Opern Deutsche Grammophon/Decca DVD-Box 073 422 1 (19 Sets mit 33 DVDs) Diverse Interpreten, Ensembles, Orchester und Dirigenten Veröffentlichung: 24.11.2006 Veröffentlichung: 24.10.2006 Wolfgang Amadeus Mozart Ascanio in Alba Deutsche Grammophon/Unitel DVD 073 422 9 D. Damrau, Sopran • I. Kupke, Sopran • M.-B. Sandis, Mezzosopran • S. Prina, Alt • C. Reid, Tenor u.a. • Chor und Orchester des Nationaltheaters Mannheim • Regie: D. Hermann Dirigent: A. Fischer • Veröffentlichung: 24.10.2006 Wolfgang Amadeus Mozart Abendempfindungen • Rex tremendus • Irrfahrten II & III Deutsche Grammophon/Unitel DVD 073 425 0 M. Hartelius, Sopran • S. Moi, Sopran u.a. • Chor der Ludwigsburger Schlossfestspiele u.a. • Regie: J. Schlömer Dirigent: M. Hofstetter • Veröffentlichung: 14.11.2006 Wolfgang Amadeus Mozart Die Entführung aus dem Serail Decca DVD 074 315 6 L. Aikin, Sopran • V. Farcas, Sopran • C. Castronovo, Tenor D. Kerschbaum, Tenor • F. Hawlata, Bariton • Mozarteum Orchester Salzburg • Wiener Staatsopernchor • Regie: S. Herheim Dirigent: I. Bolton • Veröffentlichung: 24.10.2006 Wolfgang Amadeus Mozart • C. Czernowin Zaïde • Adama Deutsche Grammophon/Unitel 2 DVDs 073 425 2 M. Erdmann, Sopran • N. Frenkel, Alt • J. M. Ainsley, Tenor u.a. • Basler Madrigalisten • Mozarteum Orchester Salzburg Österreichisches Ensemble für Neue Musik • Regie: C. Guth Dirigenten: I. Bolton • J. Kalitzke • Veröffentlichung: 14.11.2006 Wolfgang Amadeus Mozart Die Zauberflöte Decca DVD 074 315 9 Paul Groves, Tenor • Diana Damrau, Sopran René Pape, Bass • Wiener Philharmoniker Dirigent: Riccardo Muti • Veröffentlichung: 24.10.2006 Wolfgang Amadeus Mozart Betulia liberata Deutsche Grammophon/Unitel 2 DVDs 073 424 8 I. Bespalovaite, Sopran • J. Kleiter, Sopran • J. Johnston, Alt M. Mijanovic, Alt • J. Ovenden, Tenor • Konzertvereinigung Wiener Staatsopernchor • Münchener Kammerorchester Dirigent: C. Poppen • Veröffentlichung: 14.11.2006 Wolfgang Amadeus Mozart Don Giovanni Decca DVD 074 316 2 C. Schäfer, Sopran • M. Diener, Sopran • I. Bayrakdarian, Sopran P. Beczala, Tenor • T. Hampson, Bariton u.a. • Wiener Philharmoniker • Wiener Staatsopernchor • Regie: M. Kusej Dirigent: D. Harding • Veröffentlichung: 14.11.2006 Wolfgang Amadeus Mozart Il sogno di Scipione Deutsche Grammophon/Unitel DVD 073 424 9 B. Bobro, Sopran • L. Fribo, Sopran • A. Kovalko, Sopran B. Nacoski, Tenor u.a. • Chor des Stadttheaters Klagenfurt Kärntner Sinfonieorchester • Regie: M. Sturminger Dirigent: R. Ticciati • Veröffentlichung: 14.11.2006 Wolfgang Amadeus Mozart Così fan tutte Decca DVD 074 316 5 S. Koch, Mezzosopran • S. Mathey, Tenor • A. M. Martinez, Sopran • S. Degout, Bariton • H. Donath, Sopran • Sir T. Allen, Bariton • Wiener Philharmoniker • Dirigent: Manfred Honeck Wolfgang Amadeus Mozart Apollo et Hyacinthus Die Schuldigkeit des ersten Gebotes Deutsche Grammophon/Unitel 2 DVDs 073 425 3 C. Karg, Sopran • E. Tretjakova, Sopran • M. Watanabe, Sopran u.a. • Orchester der Universität Mozarteum • Regie: J. Dew Dirigent: J. Wallnig • Veröffentlichung: 14.11.2006 Veröffentlichung: 14.11.2006 Wolfgang Amadeus Mozart Mitridate, re di Ponto Decca DVD 074 316 8 Netta Or, Sopran • Miah Persson, Sopran Richard Croft, Tenor • Les Musiciens du Louvre Dirigent: Marc Minkowski • Veröffentlichung: 14.11.2006 „Die Hochzeit des Figaro“ mit Anna Netrebko, dirigiert von Nikolaus Harnoncourt, ist Bestandteil der Box „Komplette Opern“, aber aus rechtlichen Gründen nicht einzeln erhältlich. www.KlassikAkzente.de 49 Service LIVE-Termine (Auswahl, Änderungen vorbehalten) Eli-na Garanča Claudio Abbado 29.10.06 Wien (A), Konzerthaus mit M. Kožená/T. Quasthoff 22.11.06 Luzern (CH), Festspielhaus Martha Argerich 06.12.06 Wien (A), Konzerthaus mit Gidon Kremer Cecilia Bartoli 01.12.06 Dresden, Frauenkirche 04.12.06 Nürnberg, Meistersingerhalle Yuri Bashmet 12.12.06 Wels (A) 13.12.06 Wien (A), Musikverein Andrea Bocelli 26./27.10.06 München, 27./30.11.06 Wien (A), Theater an der Wien 22.11.06 Luzern (CH), Festspielhaus 01./03./29.12.06 26.11.06 Wien (A), Konzerthaus 30.11.06 Stuttgart, Liederhalle 02./05./07.01.07 05.12.06 Berlin, Chinesische Botschaft 07.–09.12.06 Berlin, Philharmonie Wien (A), Wiener Staatsoper Wien (A), Wiener Staatsoper 19./01./07 Dresden, SemperOper Ball Valery Gergiev 14.–18.12.06 Wien (A), Musikverein Reinhard Goebel – Musica Antiqua Köln 21.10.06 Dresden, Frauenkirche 12.11.06 Lausanne (CH) 14.11.06 Zürich (CH), Hallenstadion 20.11.06 Duisburg, Theater der Stadt 12.12.06 München, 08.12.06 Münster, Friedenskapelle Philharmonie Gasteig Barbara Bonney Matthias Goerne 18./19.11.06 Stuttgart Philharmonie Gasteig 15.12.06 Hamburg, Laeiszhalle 16.12.06 Bremen, Die Glocke 17.12.06 Lübeck, MuK 18.12.06 Hannover, Funkhaus 19.12.06 Essen, Philharmonie 22.–24.11.06Frankfurt/M., Alte Oper Yundi Li 27.10.06 Wien (A), Musikverein 14.12.06 Wien (A), Konzerthaus Radu Lupu 13.12.06 Wien (A), Musikverein Maurizio Pollini 18.11.06 Wien (A), Musikverein mit dem Hagen Quartett 22.11.06 Wien (A), Konzerthaus mit dem Hagen Quartett 21./25.11.06 Wien (A), Konzerthaus 10.12.06 Wien (A), Theater an der Wien Sir André Previn 09./10.11.06 Leipzig, Gewandhaus 21./22.12.06 Leipzig, Gewandhaus Thomas Larcher 17.10.06 Wien (A), Musikverein Thomas Quasthoff 26.–28.10.06Berlin, Philharmonie 29.10.06 Wien (A), Konzerthaus mit M. Kožená/C. Abbado 01.11.06 Hamburg, Laeiszhalle 04.11.06 Berlin, Philharmonie 08.11.06 Wien (A), Musikverein 11.11.06 Berlin, Staatsoper 15.11.06 Wien (A), Musikverein 03.12.06 Bremen, Musikverein 21./23./25.11.06 22.11.06 Basel (CH) Wien (A), Theater an der Wien 23.11.06 La Chaux-de-Fonds (CH) 27./30.11.06 Wien (A), Theater an der Wien 24.11.06 Fribourg (CH) 14./15.11.06 Berlin 02.12.06 Luzern (CH) 07./08.12.06 Frankfurt/M. 16./17.12.06 Hildesheim, St. Michaeliskirche mit Eli-na Garanča Hélène Grimaud Pierre Boulez 06.10.06 Zürich (CH), Tonhalle Mischa Maisky 11.11.06 Badenweiler 25.11.06 Luzern (CH) 12.11.06 Hamburg, Laeiszhalle 13.11.06 Bern (CH) 27.11.06 Freiburg 03.12.06 Hannover 13.01.07 Freiburg 02.12.06 Frankfurt/M. 07.12.06 Nürnberg 14.01.07 München 08.12.06 Heilbronn 10.12.06 Dortmund 13.12.06 Wien (A), Musikverein 13.01.07 Bremen, Die Glocke 14.01.07 Köln, WDR-Sendesaal 16./17.01.07 Berlin, Philharmonie 18.01.07 Köln, Philharmonie 19.01.07 Düsseldorf, Tonhalle Alfred Brendel Hagen Quartett 29.10.06 Zürich (CH), Tonhalle 31.10.06 Wien (A), Konzerthaus 12.11.06 Wien (A), Konzerthaus 18.11.06 Wien (A), Konzerthaus Albrecht Mayer 03./04.11.06 München, Philharmonie 21.11.06 Wien (A), Konzerthaus 24.–26.11.06 Berlin 22.11.06 Wien (A), Konzerthaus 17./20.12.06 München Gasteig, mit C. Thielemann Joseph Calleja 14.01.07 Bonn, Theater Giuliano Carmignola mit A. Marcon/V. Mullova Riccardo Chailly mit Maurizio Pollini mit Maurizio Pollini 25.11.06 Hohenems 01.12.06 Salzburg (A), Mozarteum 06.11.06 Wien (A), Musikverein 07./08.11.06 Graz (A), Stephaniensaal Hilary Hahn 01.11.06 Zürich (CH), Tonhalle 02.11.06 Zürich (CH), Tonhalle 08.11.06 Stuttgart, Liederhalle 24./26./27.10.06 10.11.06 Wien (A), Konzerthaus Leipzig, Gewandhaus 01./03./05.11.06 Leipzig, Gewandhaus 29.–31.12.06Leipzig, Gewandhaus 12.11.06 Zürich (CH) Janine Jansen 23.11.06 Salzburg (A), Mozarteum 07.12.06 Bern (CH), Kultur-Casino 08.12.06 Bern (CH), Kultur-Casino 25.–27.10.06 Stuttgart, Liederhalle 11.12.06 Klagenfurt (A), Musikverein Emerson String Quartet 12.12.06 Wels (A), Musikverein Gustavo Dudamel 30.11.06 Frankfurt/M., Alte Oper 01.12.06 Wien (A) 07.12.06 Freiburg 09.12.06 Hamburg, Laeiszhalle 11.12.06 München, Herkulessaal 12.12.06 Berlin Fauré Quartett 24.11.06 Wien (A), Mozarteum Till Fellner 50 mit Barbara Bonney Philharmonia Schrammeln Lang Lang 23./25.11.06 Wien (A), Theater an der Wien 04.11.06 Badenweiler, Hotel Römerbad András Keller 07.01.07 Bamberg 09.01.07 Schweinfurt Paul McCreesh 16./17.12.06 Zürich (CH), Tonhalle Marc Minkowski 13.11.06 Zürich (CH), Opernhaus 02.12.06 Dresden, Frauenkirche 20.12.06 Neuss 13.12.06 Lörrach Magdalena Kožená 01.01.07 Dortmund Anne-Sophie Mutter 24.10.06 Berlin, Philharmonie 28.10.06 Wien (A), Musikverein 06.12.06 ARD, 22:45 Uhr als Gast bei Harald Schmidt Anna Netrebko 13.12.06 Wien (A), Musikverein Kim Kashkashian 04.11.06 Wien (A), Stadthalle Wien (A), Staatsoper Anne Sofie von Otter 25./28./30.11.06 25.10.06 Wien (A), Konzerthaus 29.10.06 Wien (A), Konzerthaus 14.12.06 Düsseldorf mit T. Quasthoff/C. Abbado München, Oper 08.–10.10.06München 16.12.06 Baden-Baden, Festspielhaus 15.11.06 Wien (A), Konzerthaus 18.12.06 Berlin Renée Fleming 16.12.06 Köln, Philharmonie 29.–31.12.06Berlin, Philharmonie 26.11.06 Mannheim 28.11.06 Berlin 30.11.06 Luzern (CH) 06.12.06 München www.KlassikAkzente.de Gidon Kremer 06.12.06 Wien (A), Konzerthaus mit Martha Argerich 20.12.06 Köln René Pape 28.10.06 München, Nationaltheater 01.11.06 München, Nationaltheater 24.11.06 Hürth, Burg Glauel 02.12.06 Würzburg András Schiff 14./15./19.10.06 Neumarkt/Oberpfalz 21.11.06 München Heinrich Schiff 30.11.06 München 01.12.06 Freiburg 02.12.06 Ravensburg Bryn Terfel 22./24./29.01.07 Wien (A), Staatsoper Jean-Yves Thibaudet 27.10.06 Bern (CH) Christian Thielemann 03.–05.11.06 München, Philharmonie Gasteig, mit Alfred Brendel 08.–10.11.06 München, Philharmonie Gasteig 13.11.06 Berlin, Philharmonie 14.11.06 Baden-Baden, Festspielhaus 05.–07.01.07 München, Philharmonie Gasteig 31.01.07 Salzburg (A), Festspielhaus Erkki-Sven Tüür 14.11.06 Leipzig 23./24.11.06 Frankfurt/M., Alte Oper 28./29.10.06 Wien (A), Musikverein 12.01.07 Wien (A), Konzerthaus Rosamunde Quartett 19./22./25./29.11.06 10.01.07 Graz (A), Stephaniensaal Rolando Villazón 04.11.06 Wien (A), Wiener Stadthalle Krystian Zimerman 24.11.06 Wien (A), Musikverein Foto: Kasskara / DG Vorschau Die -Klassik-CD-Bestsellerliste September Wolfgang Amadeus Mozart Violetta – Arien und Duette aus La Traviata Deutsche Grammophon CD 477 593 7 Anna Netrebko, Sopran • Rolando Villazón, Tenor Thomas Hampson, Bariton • Wiener Philharmoniker Dirigent: Carlo Rizzi DG-Debüt im Januar: E l ī n a G a r a nča Wolfgang Amadeus Mozart Das Mozart-Album Deutsche Grammophon CD 477 633 9 A. Netrebko, Sopran • E. Miklósa, Sopran • E. Garanča, Mezzosopran • T. Quasthoff, Bassbariton u.a. • Mahler Chamber Orchestra u.a. • Dirigenten: Claudio Abbado Sir Charles Mackerras • Sebastian Weigle Albrecht Mayer New Seasons – Händel für Oboe und Orchester Deutsche Grammophon CD 476 568 1 Albrecht Mayer, Oboe Sinfonia Varsovia Wolfgang Amadeus Mozart Mozart Arias Deutsche Grammophon CD 477 579 9 Magdalena Kožená, Mezzosopran Orchestra of The Age of Enlightenment Dirigent: Sir Simon Rattle Titel Elīna Garanča – schon mit ihrem DG-Debüt setzt die litauische Sopranistin Maßstäbe Wolfgang Amadeus Mozart Violinsonaten Deutsche Grammophon 4 CDs 477 580 1 Magazin Anne-Sophie Mutter, Violine • Lambert Orkis, Klavier Janine Jansen mit Mendelssohn, Bruch, Riccardo Chailly und dem Gewandhausorchester Sempre libera Deutsche Grammophon CD 474 800 2 SACD 474 881 2 Thomas Quasthoff mit Till Brönner im Jazz-Duett Anna Netrebko, Sopran • Mingardo • Pirgu • Concetti u.a. Coro Sinfonico di Milano Giuseppe Verdi • Mahler Chamber Orchestra • Dirigent: Claudio Abbado Das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker 2007 mit Zubin Mehta Tschaikowsky • Saint-Saëns • Ginastera Sol Gabetta Sony Classical CD 82876869002 Mischa Maisky, Nobuko Imai und Julian Rachlin mit Bachs „Goldberg-Variationen“ Sol Gabetta, Cello • Münchner Rundfunkorchester Dirigent: Ari Rasilainen Yundi Li mit seiner ersten Konzertaufnahme Opera Arias Deutsche Grammophon CD 474 240 2 SACD 474 640 2 Der klassische Fragebogen mit aufschlussreichen Antworten von Till Brönner Anna Netrebko, Sopran • Wiener Philharmoniker Dirigent: Gianandrea Noseda Die nächste Ausgabe erscheint Anfang Januar 2007. Wolfgang Amadeus Mozart Die Violinkonzerte; Sinfonia concertante Deutsche Grammophon CD 474 215 2 Impressum KlassikAkzente wird herausgegeben von UNIVERSAL Classics & Jazz Telefon 030/520 07 01 Anne-Sophie Mutter, Violine • Yuri Bashmet, Bratsche London Philharmonic Orchestra Mozart • Chopin • Schumann • Liszt Memory Deutsche Grammophon CD 477 593 8 (plus Bonus-CD) Lang Lang, Klavier • • Stralauer Allee 1 • 10245 Berlin E-Mail [email protected] Österreich: Universal Music GmbH • • http://www.klassikakzente.de Schwarzenbergplatz 2 • A-1010 Wien Telefon +43/1/811 212 07 Leitung: Christian Kellersmann • Chefredaktion: Andreas Kluge (Universal Classics) • Konzept, Gestaltung: G9 Design GmbH, Hamburg, E-Mail: [email protected] • Ständige Mitarbeiter: Stephan Steigleder (OnlineRedaktion), E-Mail: [email protected] • Martin Kienzl (Österreich), E-Mail: martin.kienzl@ umusic.com • Mitarbeiter dieser Ausgabe: Robert Bergmann (RB), Axel Brüggemann, Götz Bühler, David Butchart, Guido Fischer (GF), Georg Grün, Amanda Holloway, Reinhard Lemelle (RL), Bo Magnusson, Anna Netrebko, Michael Quasthoff, Hermann Rauhe, Klaus-Peter Reinhardt, Wieland Reißmann, Harald Reiter, Ludwig Robeller, Peter Rümenapp, Nina Ruge, Edicson Ruiz, Marc Wirbeleit (MW) • Litho: fws design & repro GmbH, Hamburg • Druck: Neef & Stumme, Wittingen Anzeigen: Runze & Casper Verlagsservice OHG • Linienstr. 214 • 10119 Berlin • Fax 030/280 18-4 00 [email protected] • www.runze-casper.de • Ihre Adresse hat sich geändert? Dann schicken Sie bitte eine Postkarte mit alter und neuer Adresse und unter Angabe Ihrer Kundennummer (die Sie im Anschreiben über Ihrem Namen finden) an: KlassikAkzente • A-Nr. 5284 • Postfach 9 00 06 41 • 06058 Halle. www.KlassikAkzente.de 51 anna netrebko russian album CD 4776151 / Deluxe Edition CD + DVD 4776380 © KASSKARA / DG Die schönsten russischen Arien und Lieder voller Melancholie und Romantik – Anna Netrebkos persönlichstes Album. Ab 27. Oktober überall erhältlich! Hören Sie rein auf www.klassikakzente.de! Wöchentlich top-aktuell: Klassik-News, CD-Neuerscheinungen, Konzert- und TV-Daten und vieles mehr