PJ in den USA: Children`s Mercy Hospital, Kansas City, Missouri

PJ in den USA: Children’s Mercy Hospital, Kansas City,
Missouri
Benjamin Kraler, Humanmedizin an der Med Uni Graz, sechstes Studienjahr;
Aufenthalt an der University of Missouri, Kansas City, im Oktober 2012 als Teil eines
kurzfristigen Auslandsaufenthalts organisiert durch die Internationale Abteilung der Med
Uni Graz. Kontakt: [email protected]
University of Missouri
Kansas City, School
of Medicine (right) &
Children’s Mercy H.
Nachdem ich mich für einen Auslandsaufenthalt, gefördert und organisiert durch die Med
Uni Graz, beworben und einen Platz an der UMKC bekommen hatte, lag der Großteil des
Organisationsaufwandes bei Christina an der Internationalen Abteilung der MUG und bei
Jacqueline an der UMKC. Dafür möchte ich mich recht herzlich bedanken, denn ohne ihre
Unterstützung wäre diese großartige Erfahrung nicht möglich gewesen.
Ich wählte Pediatric Orthopedics im Children’s Mercy Hospital als meine elective of choice
und bekam einen der begehrten Plätze zur Verfügung gestellt. Die Vorbereitungen
begannen ca. ein Jahr vor Abreise und beinhalteten Flug, Unterkunft, Visa Waiver und
sämtliche Dokumente für das International Department vor Ort. Die Organisation verlief
einwandfrei und rasch, dank einer perfekten Kooperation zwischen Christina und der
internationalen Abteilung der UMKC.
Children’s Mercy Hospital Ambulance
Als ich dann Ende September nach Kansas City flog, traf ich mich gleich mit Jackie und es
wurde für mich und einen weiteren Visiting Student aus Mexiko eine
Krankenhausbesichtigung organisiert. Zuvor bekamen wir noch unsere UMKC
Studentenausweise für freie Benützung der Shuttle-Services zwischen Campus (Ort der
Unterkunft) und Hospital Hill, wo sich das Children’s Mercy Hospital, die UMKC MedSchool, das Truman Centre und weitere Health-Sciences Gebäude befinden. Als offizielle
UMKC-Studenten konnten wir auch sämtliche universitären Sportanlagen und die
öffentlichen Verkehrsmittel in Kansas City frei benützen.
Es folgte eine Einheit mit der Scrub-Nurse und anschließend wurde ich zu meinem
Einsatzort am Pediatric Orthopedic Department gebracht, wo ich das Team kennenlernte
und meinem Supervisor zugeteilt wurde.
Attendings und Residents waren zuvorkommend und hilfsbereit und integrierten mich
rasch in den Arbeitsprozess. Anfangs wurde ich entweder einem Attending oder einem
Resident zugeteilt, mit dem ich dann gemeinsam Patienten in der Outpatient-Clinic sah,
um das genaue Prozedere kennenzulernen und einen Einblick in den Ablauf im Children’s
Mercy zu bekommen. Nach wenigen Tagen wurden mir dann entweder von den Residents
oder Attendings Patienten zugeteilt, die ich alleine sah, eine History erhob und die
Physical Examination durchführte. Anschließend musste ich meine Ergebnisse dem
zuständigen Attending präsentieren, eine Verdachtsdiagnose aufstellen, die
entsprechende Diagnostik vorschlagen und weitere Schritte erläutern und begründen.
Kansas City Blick Richtung Norden vom World War One Memorial Tower
Diese Falldiskussionen waren in der Regel sehr interaktiv, teils humorvoll, manchmal
auch herausfordernd. Die Atmosphäre zwischen den Attendings, Residents und MedStudents war sehr angenehm und weitaus weniger hierarchisch als ich es gewohnt war.
Jeder sieht sich und seine Mitarbeiter als Teil eines Teams und es werden gemeinsam
Lösungen erarbeitet. Es war immer Raum für Fragen und es wurden medizinisch
schwierige Fälle ausführlich besprochen und diskutiert.
Durch dieses aktive Lernen konnte ich sehr viel für mich persönlich mitnehmen. Neben
der klinischen Tätigkeit waren täglich Fortbildungen und Lectures organisiert, die
entweder in kleinerem Rahmen mit den Attendings und Residents des Departments und
den Med-Students stattgefunden haben oder teilweise auch fächerübergreifend waren.
Ich hatte zudem das Glück an einer eintägigen Fortbildung von Dr.Wilkins, eines sehr
renommierten Kinder-Orthopäden aus San Antonio teilzunehmen. Außerdem war ich
einige Male im OR bei orthopädischen Eingriffen dabei und assistierte bei einigen
Interventionen.
Die relativ wenig freie Zeit, verbrachte ich mit dem Verfassen der
Patientendokumentationen beziehungsweise am Campus, bei Sportveranstaltungen –
einem NBA- und Hockey-Game, beim Royal American BBQ, der angeblich größten BBQCompetition der Welt, im National World War One Museum, im Loose Park, …
Kansas City ist zwar nicht vergleichbar mit New York oder anderen Metropolen der USA,
allerdings bietet die Stadt kulturell und auch kulinarisch durchaus einiges. Alles in allem
war meine Erfahrung am Children’s Mercy Hospital, einem erstklassigen
Kinderkrankenhaus der USA, sowohl medizinisch als auch in kultureller Hinsicht sehr
wertvoll und ich bin sehr froh, dass ich die Gelegenheit dazu bekommen und sie auch in
Anspruch genommen habe!
Benjamin Kraler
Miami Heat vs. Washington Wizards im Sprint Center, Kansas City