Daniela Lindenschmidt

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Daniela Lindenschmidt
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Autorin: Lindenschmidt, Daniela.
Titel: Literaturverfilmungen im Kinderfernsehen. Eine 40jährige Mediengeschichte
am Beispiel von Astrid Lindgren.
Quelle: Hans Dieter Erlinger u.a. (Hrsg.): Handbuch des Kinderfernsehens.
Konstanz, 2. überarb. u. erw. Aufl., 1998. S. 239 - 257.
Verlag: UVK Medien.
Die Veröffentlichung erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Verlags.
Daniela Lindenschmid t
Literaturverfilmungen im
Kinderfernsehen. Eine 40jährige
Mediengeschichte am Beispiel von Astrid
Lindgren
Einleitung
Die meisten Kinder sehen gerne Filme. Für Kinderfilme gilt inzwischen
wahrscheinlich das gleiche wie für Literaturverfilmungen für Erwachsene: die
erste Begegnung mit literarischen Stoffen erfolgt häufig über das Fernsehen oder
das Kino. Filme für das Kinderprogramm in Fernsehen oder Kino sind häufig
Literaturverfilmungen, an denen oft auch die SchriftstellerInnen der literarischen
Vorlagen (wie z.B. Astrid Lindgren oder Christine Nöstlinger) mitarbeiten. Das
liegt daran, daß Kinderfilme weniger Geld einspielen als Filme für Erwachsene, da
sie z.B. im Kino seltener und zu ermäßigten Eintrittspreisen gezeigt werden. Mit
dem Namen einer berühmten Kinderbuchautorin ist das finanzielle Risiko für
Produzenten geringer. Als älteste Kinderbuchverfilmung in Deutschland gilt Emil
1
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und die Detektive , 1931 (Regie: Gerhard Lambrecht) (vgl. TÄUBL 1990, S. 57)
nach dem Buch von Erich Kästner. Bis in die 50er Jahre dominierten Märchenfilme
die Kinderfilmszene. Einen Aufschwung erlebte die Kinderfilmproduktion mit dem
Jahr 1978, in dem in der Bundesrepublik Deutschland Gelder für die
Kinderfilmförderung bereitgestellt wurden (vgl. dazu auch KLUTH 1983, S. 13).
Das stärkste Vorurteil gegenüber Literaturverfilmungen ist die Ansicht, daß das
Sehen von Filmen die Phantasietätigkeit der Kinder lähmen würde, das Lesen von
Büchern hingegen eine geistige Herausforderung darstelle.
Bei Literaturverfilmungen kommt häufig die Enttäuschung hinzu, daß der Film
den Zuschauern ganz andere Bilder präsentiert als die, die sich beim Lesen der
Buchvorlage entwickelt haben.
Seit sich die Germanistik wissenschaftlich mit Literaturverfilmungen befaßt und
sie als zur Geschichte der Literatur gehörig akzeptiert, 1 gibt es auch den Versuch,
Kategorien festzulegen, mit denen man die unterschiedlichsten
Literaturverfilmungen beschreiben kann. 2
Der Begriff "interpretierende Transformation", 3 um den es auch in diesem Artikel
geht, drückt einerseits aus, daß eine Geschichte in Buchform bei der Verfilmung
in ein neues Zeichensystem (in das der filmischen Zeichen) umgeformt (=
transformiert) werden muß. Andererseits wird bei diesem Begriff deutlich, daß
jedes Werk, bevor es transformiert wird, zunächst interpretiert werden muß.
Dabei gibt es keine absolut "richtige" Interpretation. Neuverfilmungen von Stoffen
("Remakes") machen (unter medientheoretischen Gesichtspunkten) deutlich, daß
1
vgl. Kreuzer (1975), S. 29: "Wir haben gelernt, daß wir unsere Kenntnis eines literarischen
Werkes fatal verkürzen, wenn wir seine Rezeptionsgeschichte ignorieren. Zur
Rezeptionsgeschichte zahlreicher Autoren gehören teils Fernsehspiele, teils Verfilmungen, die
das Fernsehen übernommen hat."
2
Kreuzer (1981), S. 32 unterscheidet z.B. die "Stoffübernahme" (es werden nur Motive oder
Handlungselemente übernommen; das gilt eigentlich nicht als Literaturverfilmung), die
"Illustration" (dabei wird versucht, dem Buchtext passende Bilder zuzuordnen) und die
"interpretierende Transformation".
3
Ursprünglich von Irmela Schneider (1981) geprägt
2
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es nie nur eine Interpretation einer literarischen Vorlage gibt. Der Text reizt
immer wieder zu neuen Interpretationen.
Die literarische Vorlage stellt auch eine Herausforderung an die filmtechnischen
Möglichkeiten dar und kann somit ein Reiz sein, die Grenzen der Kunstform Film
auszuloten.
Medienvielfalt im Werk von Astrid Lindgren
Der Stellenwert von Literaturverfilmungen im Kinderprogramm wird deutlich,
wenn man sich beispielhaft die über 40jährige Mediengeschichte von Astrid
Lindgrens Erzählungen vor Augen führt.
Die Autorin hat für ihr Werk mehr als 15 Auszeichnungen erhalten, darunter den
"Friedenspreis des Deutschen Buchhandels" (1978) und den undotierten
Ehrenpreis der "Alternativen Nobelpreise" 1994. Die "Right Livelihood Award"
(Stiftung für richtiges Leben) begründet die jüngste Ehrung mit Lindgrens
"lebenslangem Kampf für die Rechte von Kindern" und erläutert: "Mit dem Preis
wird ihr Engagement für Gerechtigkeit, Gewaltlosigkeit und das Verständnis von
Minderheiten ebenso ausgezeichnet wie ihre Liebe und Zugewandtheit zur Natur."
4
Im Hinblick auf ihre Erzählungen liegt das Schwergewicht offensichtlich auf den
"in mehr als 60 Sprachen übersetzten Büchern von Astrid Lindgren", die "die
Phantasie vieler Generationen von Kindern und Erwachsenen beflügelt und ihre
Lebensfreude verstärkt" haben.
Doch Astrid Lindgrens Gesamtwerk beinhaltet mehr als ihre gedruckten
Erzählungen: Zu fast allen der über 40 Kinofilme und 10 Serien nach ihren
Erzählungen schrieb sie auch die Drehbücher (LANGE-FUCHS 1991, S. 7).
4
Begründung zitiert nach der "Siegener Zeitung" vom 12. Oktober 1994, S. 9
3
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Dabei liegt ihr Schwerpunkt auf der Gestaltung der Dialoge, über die sie sagt:
"Denn das weiß ich, wie Kinder sprechen. Das will ich selber machen." (ebd., S.
16)
Bilder spielen eine zentrale Rolle in bezug auf Lindgrens Arbeiten: In
verschiedenen Interviews erläutert sie ihren "Bildhunger" und ihren Wunsch, zu
"sehen, was sie geschrieben habe". Ihre Arbeitspraxis beschreibt Lindgren
folgendermaßen: "Bilder habe ich eigentlich immer im Kopf, und wenn ich ein
Drehbuch schreibe, steht links da, was im Bild passiert, und rechts da steht, was
die Menschen sagen, und so geht es weiter." (ebd.)
Auf diese Weise gelingt es Lindgren schon seit 40 Jahren, die Medienvielfalt in
Form von Printmedien, Hörfunk, Theater, Film und Fernsehen nicht nur in
Schweden zu nutzen. Die deutsche Erstaufführung von Lindgrens erstem Kinofilm
Mästerdetektiven Blomkvist (1947) erfolgte 1954 nicht in einem deutschen
Kino, sondern in der ARD. Dieser Film und die (auch in Deutschland gesendete)
Hörfunkserie lösten eine Kalle- Welle (ebd., S. 48) aus, die viele Kalle- Filme
anderer Autoren zur Folge hatte. (Der Stoff war auch Grundlage für ein
Bühnenstück in Schweden, vgl. ebd., S. 57). Mit dem zweiten "echten" LindgrenKalle- Film (Mästerdetektiven och Rasmus , 1953) ist die Besonderheit
verbunden, daß er auf der Grundlage eines Hörspiels (nach dem Drehbuch von
Rolf Husberg) entstanden ist. Er ist also keine Literaturverfilmung im eigentlichen
Sinne.
Der Film mit dem schwedischen Titel Mästerdetektiven och Rasmus (1953)
erschien noch im selben Jahr als Buch unter dem Titel Kalle och Rasmus und
1954 in der deutschen Übersetzung Kalle, Eva- Lotte und Rasmus . Bevor dieser
Film 1956 unter dem Titel Kalle Blomquist lebt gefährlich ins deutsche Kino
kam, war 1951 das zweite Kallebuch mit eben diesem Titel in Deutschland
erschienen. Die Geschichten sind aber ganz verschieden. Mästerdetektiven lever
farligt (Schweden 1951) ist erst sechs Jahre später (in Schweden unter demselben
Titel) verfilmt worden. In Deutschland ist also der zweite Kalle- Film (auf
Hörspielgrundlage) mit dem Titel des zweiten Kalle- Buchs gezeigt worden. Die
4
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Verfilmung von Mästerdetektiven leverfarlig t (1957) hieß dann in Deutschland
Kalle, sein schwerster Fall (1959). In der Kalle/Rasmus- Reihe der 50er Jahre gibt
es nur zwei echte Kalle- Literaturverfilmungen (vgl. Tabelle).
Zeitlich zwischen diesen beiden Filmen liegen (auf der Grundlage einer
Hörfunkserie) drei verschiedene Verfilmungen um drei Jungen namens Rasmus:
a) Rasmus Rasmusson (4 Jahre) aus: Kalle Blomquist, Eva- Lotte und Rasmus,
1954
b) Rasmus Oskarsson (9 Jahre), aus: Rasmus und der Landstreicher , 1957
(zweimal verfilmt)
c) Rasmus Persson (11 Jahre) aus: Rasmus, Pontus und der Schwertschlucker,
1958 (deutscher Filmtitel: Kalle und das geheimnisvolle Karussell)
Allein diese Beispiele machen deutlich, daß Lindgren sowohl zu den Pionieren in
der Nutzung medialer Vielfalt gehört als auch seit 40 Jahren mit der deutschen
Fernsehgeschichte verbunden ist.
Filmisches Erzählen auf verschiedenen Ebenen
Erzähldramaturgie
Die Erkenntnisse der Forschung zu Kindererzählungen lassen sich auch auf das
fiktionale Erzählen in Filmen übertragen (vgl. BOUEKE/SCHÜLEIN 1991, S. 13- 29).
5
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Für alle Geschichten, die zur Unterhaltung erzählt werden, gilt, daß sie ein
"erzählenswertes" Ereignis und "Minimalbedingungen von Ungewöhnlichkeit"
beinhalten. (ebd., S. 17)
Um einen Film mit seiner Buchvorlage vergleichen zu können, gibt es die
Möglichkeit einer Einteilung in Handlungsabschnitte. Damit man die Geschichte
im Film wiedererkennt, müssen nicht alle Episoden aus dem Buch transformiert
werden. Dies hat Konsequenzen für die Erzähldramaturgie, den "Diskurs":
"Der Diskurs bestim m t Tempo und Art des Erzählens, in ihm ist festgelegt,
ob Ereignisse linear, mit Unterbrechungen, mit Zeitraffu ngen oder
- dehnungen, mit überraschenden Wendungen oder in gewohnten Bahnen
erzählt werden." (ERLINGER 1994, S. 372)
Er beinhaltet also auch Rückwendungen oder Vorausdeutungen innerhalb des
Handlungsablaufs und regelt z.B. das Verhältnis von Erzählzeit zu erzählter Zeit.
6
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Bilddramaturgie 5
Bei der Analyse der Filmbilder muß zwischen den Einstellungen (zwischen zwei
Schnitten) und den Einstellungsfolgen durch Montage unterschieden werden.
Einstellungen können u.a. auf ihre Lichtverhältnisse, die Bildkomposition und
Raumgestaltung hin untersucht werden. Damit und mit der Wahl der
Kamerabewegung und - perspektive sind auch inhaltliche Aussagen verbunden.
Großaufnahmen z.B. von der Räubertochter Ronja im gleichnamigen Film
entsprechen in ihrer Häufigkeit (nach SCHÜR 1992, S. 161) der Intensität der
buchliterarischen Beschreibung von Ronjas Gedanken und Gefühlen. Beide
Verfahren, das Buchepische und das filmische, ermöglichen eine Identifikation
mit Ronja.
Unterhaltsame Informationen zum Thema der Kameraarbeit bietet Tage
Danielssons „Ronja Räubertochter. Das Buch zum Film". Neben
aufnahmetechnischen Erläuterungen, illustriert mit Fotos von den Dreharbeiten,
stehen Berichte zu den Dreharbeiten. Damit raubt der Regisseur den Lesern jede
Illusion, daß der Film die "Wirklichkeit“ abbilde. 6
Musikdramaturgie und Geräusche
Filmmusik muß genau passend zu den entsprechenden Filmsequenzen
komponiert werden. Sie wird, wie auch die Geräusche, dem fertigen Film
unterlegt. Manchmal wird eine Filmmusik so berühmt, daß sie auch unabhängig
vom Film (auf Kassette/CD o.ä.) verkauft werden kann. In der Regel bleibt sie
5
zu den Begriffen vgl. z.B. Hickethier (1981), S. 6- 27; bilddramaturgische Beobachtungen
entsprechen den filmanalytischen Überlegungen zum "Filmstil" bei Erlinger (1994), S. 372:
“Welchen Ausschnitt die Bilder zeigen, wie die Bilder selbst komponiert sind und wie
Bildsequenzen zusammengestellt sind, läßt sich unter dem Stichwort Filmstil beschreiben."
6
Danielsson (1985), S. 43: "Das ewige Feuer wird mit Propangas in Gang gehalten. Den Wind, den
eisigen Herbststurm, erzeugt ein Hubschrauber. Für den Regen sorgt die Feuerwehr."
7
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aber"unerkannt", d.h., sie dient u.a. dazu, die Einstellungen im Film miteinander
zu verbinden (vgl. HICKETHIER 1981, S. 23f).
Abgesehen von Musikfilmen, in denen die Musik eine dominante Rolle spielt,
können auch in Kinderfilmen musikalische Elemente in die Handlung einfließen.
Die Leitmotivtechnik verbindet bestimmte Situationen oder Figuren mit einem
wiedererkennbaren Motiv oder einer Melodie. Dadurch kann eine Figur
charakterisiert oder ihr Auftreten z.B. in einer vorhergehenden Sequenz schon
angekündigt werden. Situationen, die mit entsprechender Musik unterlegt
werden, können plötzlich bedrohlich erscheinen (auch wenn sie ohne Ton völlig
harmlos wirken). Die Musik kann auch im Widerspruch zum Filmbild stehen:
Damit interpretiert sie z.B. eine Situation gegen die "Aussage" der Bilder und kann
sogar Ironie oder Kritik ausdrücken. Wenn die Musik über das Bild hinausweist,
erzeugt sie zusätzliche mentale Bilder in der Phantasie der Rezipienten. Auf die
sorgfältige musikalische Gestaltung des Films Ronja Räubertochter ist
offensichtlich großer Wert gelegt worden. Nicht nur die Instrumente (Drehorgeln,
Spielmannspfeifen, Krummhörner) sind zeitlich ("mittelalterlich") angepaßt, auch
der Gesang und die Tänze beruhen auf musikwissenschaftlichen Recherchen. Am
Beispiel des Films Ronja Räubertochter können fünf Erscheinungsformen von
Musik dargestellt werden, die z.T. unterschiedliche Funktionen haben:
A: Das Wolfslied
B: Räubergesänge, mit und ohne Text
C: Höfischer Gesang
D: Die Freundschaftsmelodie (mit dem Kopfmotiv, das dem Pfiff von Birk
entspricht)
E: Illustrative Passagen/ Geräusche
8
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zu A: Das Wolfslied wird von Lovis, Ronjas Mutter, in verschiedenen Situationen
gesungen. Am häufigsten wird es als Zeitangabe verwendet (da es kurz vor dem
Schlafengehen gesungen wird). Da Lovis es auch bei Ronjas Geburt singt, steht es
im weitesten Sinne auch für die Geborgenheit in der Familie.
zu B: Die Räubermelodien werden bei Festen auf der Mattisburg gesungen. Ohne
Text (auf Silben) dienen sie der Unterhaltung, bei dem gemeinsamen Fest nach
der Verbrüderung der beiden Räuberbanden werden die Silben "Bo(r)- ka" und Ma
(t)- tis" zur Melodiebildung verwendet (und von 24 singenden Räubern zu einem
"Doppelchor“ verschmolzen). Bei der Darstellung der "Frühlingsschlacht" beider
Räuberbanden (8. Buchkapitel, ca. 60. Filmminute) wird die heitere Melodie der
Räubergesänge instrumental gespielt. Sie stellt eine Ironisierung (oder auch nur
Verharmlosung) der Gewaltszene dar. Die im Buch teilweise vorn auktorialen
Erzähler, teilweise durch Worte und Gedanken von Ronja erzeugte kritische
Distanz zur Gewalt wird im Film durch die Musik hervorgerufen, durch die der
Räuberkampf lächerlich wirkt.
zu C: Der elegant komponierte höfische Gesang ist ein Gegenelement zu den
Räuberliedern, dient einerseits der Illustration bzw. Interpretation des Milieus der
Reisegruppe, ist andererseits aber auch ein Handlungselement. Die geraubten
9
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Instrumente werden im Verlauf des Films von den Räubern gespielt. Die Parodie
des höfischen Gesangs im Rahmen eines Verkleidungsfestes auf der winterlichen
Mattisburg (6. Buchkapitel, ca. 55. Filmminute) zeigt den Spaß der Räuber an der
Musik.
Der Gesang der Räuber mit Text (z.B. "Ich kenn' ein' Häuptling, 'nen kleinen
Furz...“ ca. 55. Filmminute) erinnert an Bänkel- oder Moritatengesänge. Er kann
sogar - im Zusammenspiel mit dem Gesichtsausdruck von Mattis - die Rolle der
auktorialen Erzählhaltung im Film übernehmen. Die Reaktionen von Mattis auf
vermeintliche Kritik an ihm, sein Lachen (als er den Text schließlich begreift) und
das Verstummen des Liedes, als Mattis aufspringt (bis Ronja ihn wieder zum
Lachen bringt) charakterisieren den Räuberhauptmann als einen impulsiven, z.T.
herrschsüchtigen (nur langsam begreifenden) Mann, der in der Liebe zu seiner
Tochter schwach und versöhnlich wirkt.
zu D: Die fünf Töne (Kopfmotiv der "Freundschaftsmelodie"), die Birk pfeift,
werden im Film zu einem Erkennungszeichen für die Kinder. Zum ersten Mal
ertönen sie bei der ersten Begegnung der Kinder am Höllenschlund (Kapitel 3, ca.
26. Filmminute). Zu einer Melodie ausgebaut werden sie erst, als Ronja die
Freundschaft, die ihr von Birks Seite aus angeboten wurde, erwidert (Buchkapitel
5, ca. 46. Filmminute). Im Verlauf des Films wird sie in unterschiedlicher
Instrumentierung in verschiedenen Tonarten intoniert, als sich die Kinder im
Winter im Keller treffen (Buchkapitel 7, ca. 58. Filmminute). Im Falle der
Freundschaftsmelodie kann man von einem Leitmotiv sprechen, das mit
bestimmten Figuren verbunden ist und eine zusätzliche Ebene zu dem Filmbild
darstellt. Zu der Visualisierung der Freundschaft zwischen Ronja und Birk tritt ein
"mentales (gefühlsbetontes) Bild" von Freundschaft, das zum Beispiel beim
Höhepunkt der Geschichte (Buchkapitel 9/10, ca. 68. Filmminute) das Verhalten
von Ronja (ihren Sprung in die Hände des Gegners) erläutert.
10
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zu E: Die illustrativen Passagen haben z.T. die Funktion, von einem zum anderen
Segment überzuleiten und damit auch Jahreszeitenwechsel zu überbrücken (mit
der Funktion der Zeitraffung). Diese Funktion hat die Musik im Übergang vom
Winter (7. Buchkapitel) zum Frühling (8. Buchkapitel), indem die Musik schon vor
dem Schnitt bei dem Wort "Frühling" einsetzt.
Die Instrumentierung steht in einer Beziehung zum Bild: Die Landsknechte
werden von Hörner- und Trompetenklang begleitet, die Maultrommel erhöht die
Spannung (und wirkt beschleunigend) bei Auseinandersetzungen zwischen Ronja
und Birk (Wettspringen über den Höllenschlund) oder zwischen den
Räuberbanden.
Geräusche wie Pferdegetrappel, Türknarren, Untermalung des "Bärenkampfes"
(Zweikampf zwischen Mattis und Borka) werden - wie die Musik im Film sparsam und gezielt eingesetzt.
Buch- Film - Vergleich am Beispiel von Ronja Räubertochter
Genre 7
Ronja Räubertochter ist die Erzählung eines "abenteuerlich - phantastischen
Stoffes" (SCHMITT 1993, S. 30) und ähnelt der Form nach dem Märchen, was es
Lindgrens Meinung nach auch ist (vgl. WOLFF 1986, S. 124). Die Fabelwesen
(Rumpelwichte, Wilddruden und Graugnome) und der Schauplatz in Form einer
gespaltenen Burg in einem geheimnisvollen Wald verleihen der Geschichte
märchenhafte Züge. Die Beschreibung des Räuberlebens erinnert an das Robin
Hood- Milieu. 8 In der Freundschaft zwischen Ronja und Birk, die sich über die
Feindschaft ihrer Eltern hinwegsetzen, findet sich das Romeo- und- Julia- Motiv.
7
vgl. Schrnitt(1993) sowie Becker (1986), S. 124- 131
11
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Neben der auktorialen Erzählhaltung (der Erzähler hat alle Fäden in der Hand), die
auch in Märchen verwendet wird, findet sich viel direkte Rede, die zu den
"Elemente(n) personalen Erzählens" (VOGT 1972, S. 32) gerechnet wird. Da es
eine Erzählhaltung nie in Reinform gibt, überwiegt dennoch der Eindruck, daß der
Erzähler die Handlung von einem Standpunkt der "Allwissenheit" aus beschreibt,
die Gedanken und Gefühle der Figuren kennt und ihnen gegenüber auch eine
ironisch distanzierte Haltung einnehmen kann. 9 In der Erzählung gibt es auch
Elemente der Formelhaftigkeit (vgl. SCHMITT 1993, S. 113), die auch im
mündlichen Vortrag von Märchen verwendet werden. Charakteristisch ist die Zahl
drei als Anzahl für Wiederholungen. 10
Ungewöhnlich für ein Kinderbuch ist die Tatsache, daß "der Held" ein Mädchen
ist. Auch sonst unterscheiden sich die Figuren in Ronja Räubertochter von
heutigen Fernsehfavoriten (vgl. PAUS-HAASE 1994, S. 232- 247).
Die Helden in Actionserien beispielsweise lassen eine so differenzierte
Darstellung wie von Mattis, Ronjas Vater, nicht zu.
Ronja unterscheidet bei ihrem Vater z.B. zwischen seiner Tat (einer Geiselnahme),
die sie verachtet, und der Person, die sie liebt. Im Gegensatz dazu steht PausHaases Beschreibung moderner Actionserien, die ebenfalls den dem Märchen
zugrundeliegenden Dualismus von Gut und Böse in sich tragen. Dort werden die
Figuren allerdings jeweils einem Pol dieses Gegensatzpaares zugeordnet. [ ... ] Im
Vordergrund steht Gewalt gegen Sachen und Gewalt gegen Menschen [ ... ]."(ebd.,
S. 239)
8
Glatzen- Per spielt darauf an, als Ronja das Räuberleben erklärt werden soll, und sagt zu Mattis:
"Du gibst den Armen, jaja. Alle naselang- so alle 10 Jahre"; in: Lindgren (1982), S.66
9
Beispielsweise nach der ersten, folgenlosen Auseinandersetzung der verfeindeten
Räuberbanden am Höllenschlund, (LINDGREN 1982, S. 52f): "Deshalb trennten sie sich jetzt,
nachdem sie einander der Ordnung halber noch ein letztes Mal geschmäht hatten. Wie ein Sieger
sah Mattis nicht gerade aus, als er in die Steinhalle zurückkehrte..."
10 Beispiele im weiteren Sinne sind die beiden Räuberfamilien, die aus je drei Personen bestehen
(abgesehen von den 12 Räubern, wobei diese Zahl im christlich - jüdischen Sprachgebrauch als
Symbol für die "Vollzahl" gilt). Formelhaft im engeren Sinn ist (LINDGREN 1982, S. 137), daß
Ronja drei Tage lang ihren Bruder Birk gesucht hat. Eine Wiederholung besteht vor allem in den
drei Boten, die zur Bärenhöhle gehen, um Ronja und Birk zu holen.
12
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Einen Beweis dafür, daß es "Action, Bewegung und Spannung" (vgl. ebd.) auch
ohne diese Form von Gewalt gibt, liefert Danielssons Verfilmung von Ronja
Räubertochter .
Gewaltproblematik
In ihrem Buch beschreibt Lindgren detailliert einige Gewaltszenen wie z.B. einen
Zweikampf der Räuberhauptmänner, in dem "das Blut nur so spritzte" (LINDGREN
1982, S. 223). Themen wie das Ausrauben von Reisenden und die Geiselnahme
eines Kindes sind auch nicht pazifistisch. Doch im Gegensatz zu
gewaltverherrlichenden Texten werden bei Lindgren die Folgen der Gewalt
drastisch und negativ ausgemalt. Die Identifikationsfiguren Ronja und Birk
erteilen in dieser Geschichte sowohl der personalen als auch der strukturellen
Gewalt eine Absage.
In der Verfilmung des Buches werden die gewaltenthaltenden Sequenzen
umgeformt. Die Kraftausdrücke, Flüche und die rauhe Sprache des Buches werden
in der Verfilmung übernommen. Sie stehen in einem reizvollen Kontrast zu den
poetischen Naturschilderungen und Beschreibungen von Gefühlen und Gedanken
(im Film: entsprechende Naturaufnahmen). Doch Sequenzen, in denen die
lebensgefährlich Verletzten beschrieben werden (wie z.B. der Räuber Sturkas,
Kapitel 9), werden in der Verfilmung entweder ausgelassen oder weniger
bedrohlich gestaltet. Im Film wird bei den kriegerischen Auseinandersetzungen
zwischen den Räuberbanden der Sieg immer von denen davongetragen, die mit
List und Verstand gekämpft haben.
In der Regel entschärft die musikalische Gestaltung das Kampfgeschehen, oder
sie wird sogar als handlungstragendes Mittel eingesetzt: Eine Szene zeigt, wie der
Gesang der Räuber die Pferde der Landsknechte erschreckt (und dadurch ein
Landsknecht vom Pferd fällt).
13
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Würde der Film die Gewalt abbilden, die in Worten im Buch Ronja Räubertochter
beschrieben ist, so würde die Kritik an der Gewalt (die im Buch z.B. durch den
allwissenden Erzähler geübt wird) in der Verfilmung verlorengehen. Allein in
einer Transformation, wie Danielsson sie durchführt, wird der Sinn der Vorlage
erhalten.
14
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Handlungsaufbau und Interpretation
Die Einteilung in Sinnabschnitte in Buch und Film (Sequenzen) beinhaltet schon
eine Interpretation der Texte.
Das Buch besteht aus 18 Kapiteln. Die dramatisch - dramaturgische Entwicklung
läßt sich nach Kapiteln folgendermaßen darstellen: Exposition (3 Kapitel),
"Geschichte" (12 Kapitel, 6 Kapitel bis zum Höhepunkt, 6 Kapitel bis zur
Auflösung), Auflösung (3 Kapitel). Die zweite Hälfte des Buches ist (im Hinblick
auf die Gesamtseitenzahl) etwas kürzer als die erste.
Die Filmhandlung in Tage Danielssons Film Ronja Räubertochter lehnt sich eng an
den Diskurs des Buches an. Auch im Film sind Exposition und Auflösung
verhältnismäßig lang. Sie umfassen mit ca. 30 Min. bzw. ca. 28 Min. sogar zwei
Viertel der Filmlänge (Gesamtlänge: 121 Min.). Im Buch umfassen sie nur zwei
Sechstel der Kapitelanzahl (6 von 18 Kapiteln). Der Mittelteil der Geschichte ist
also im Film unverhältnismäßig stark gekürzt, da er nur ca. die Hälfte der Filmzeit
beansprucht. Eine Begründung dafür liegt wohl darin, daß die aktionsreichen
Passagen des Buches zu Beginn und am Schluß liegen, der Mittelteil dagegen von
Naturbeschreibungen und Sorgen in bezug auf den Winter dominiert wird.
Die 18 Kapitel des Buches sind symmetrisch zueinander aufgebaut. Zu Beginn
und am Ende des Buches stehen menschliche Grenzerfahrungen: Kapitel 1
beginnt mit Ronjas Geburt, in Kapitel 18 wird Glatzen- Pers Tod erzählt. In der
Mitte (Kapitel 9) liegt der Höhe- und Wendepunkt der Geschichte (vgl. SCHÜR
1992, S. 122 - 129: Analyse der Höllenschlund - Passage und Filmprotokoll), in der
sich das Kind Ronja gegen seine Eltern wendet und sich mit einem Gleichaltrigen
über die Feindschaft zwischen ihren Räuberbanden hinwegsetzt.
Dieser Konflikt, der in Kapitel 9 den Höhepunkt erreicht, wird sehr langsam
aufgebaut.
15
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Die Exposition, in der zunächst die Schauplätze und Charaktere der Geschichte
vorgestellt werden, umfaßt die ersten drei Kapitel. Beschrieben werden die Burg
(in Kapitel 1), der Wald (in Kapitel 2) und der Höllenschlund (in Kapitel 3). Erst im
dritten Kapitel erscheint der Räubersohn Birk. Mit ihm entsteht am Ende des 3.
Kapitels die Vorstellung von einer gespaltenen Räuberburg, in der zwei
verfeindete Räuberbanden mit gleichaltrigen Kindern wohnen. 11 Das ist der
Ausgangspunkt für die Entfaltung der Handlungsstränge.
Am Ende der Exposition sind die handlungstragenden Personen bekannt, die
Schauplätze vorgestellt und die Konfliktebenen angedeutet. Auch das Motiv des
"Lebenrettens" ist eingeführt, das die ganze spätere Freundschaft der Kinder
begleitet. In den Kapiteln 4 und 5 (Spätherbst und Winter) entwickelt sich eine
Freundschaft zwischen Birk und Ronja, und sie wird durch Birks Hilfe nach Ronjas
Skiunfall besiegelt. Die nächsten beiden Kapitel beschreiben einen strengen
Winter, in dem die Räuberbanden auf der Burg eingeschneit sind, Ronja und Birk
sich aber heimlich unterirdisch (im Kellergewölbe) treffen. Als der Frühling
beginnt (vgl. Kapitel 8), verleben die Kinder einen herrlichen Tag im Wald (mit
Wildpferden), wohingegen sich die Räuberbanden bekämpfen und u.a. einen
Mattisräuber lebensgefährlich verletzen. Die feindlichen Auseinandersetzungen
gipfeln schließlich darin (Kapitel 9), daß Mattis Birk als Geisel nimmt. Die
Borkaräuber sollen ihn nur dann zurückbekommen, wenn sie aus der Burg
ausziehen. Ronja befindet sich im Zwiespalt:
Auf der einen Seite dominieren die Zugehörigkeit zu den Eltern und das Leben in
der Familienbande ihr Leben (verbunden mit dem Schauplatz "Burg") - auf der
anderen Seite vollziehen sich Ronjas Ablösung von ihrem Zuhause, die
Verwirklichung einer Freundschaft und die Anerkennung friedvoller Werte
unabhängig vom Räuberleben (verbunden mit dem Schauplatz "Wald"). Der zweite
Teil des Buches erzählt zunächst die Entscheidung Ronjas für Birk, die einen
11 In der ZDF- Sendung Astrid Anna Emilia Lindgren geborene Ericsson aus dem Jahr 1987 von
Monica Cremer erklärt die Schriftstellerin im Interview zu ihrem Buch Ronja Räubertoch ter : "Die
erste Idee von Ronja, das war ein Bild. Ich sah vor mir einen Berg und mit einem Burg da oben
und plötzlich mit einem Donnerschlag ist das entspaltet und - ja, eine Schlucht entstand. Und
da hab' ich mir gesagt, da wohnen verschiedene Menschen in diese(n) beide(n) Teile(n) von der
Burg. Und plötzlich war Ronja und Birk da."
16
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Bruch mit ihrem Vater bedeutet. Die Kapitel 10- 15 beschreiben das Leben in
einer Bärenhöhle im Wald mit Birk - drei Kapitel davon beziehen sich auf das
Frühjahr (mit einem Streit zwischen den Kindern), die anderen drei Kapitel auf
den Sommer (mit den Boten Klein- Klipp und Lovis von der Mattisburg). Gegen
Ende des Sommers (mit Beginn des Kapitels 16) spitzt sich der Konflikt noch
einmal zu: In der Höhle können die Kinder den Winter nicht überleben, sie sind
auf die Wärme der Burg (der Eltern) angewiesen. Doch dagegen steht die
Ablehnung von Birk durch Ronjas Vater. Entsprechend der ausführlichen
Exposition (die drei Kapitel umfaßt) erfolgt auch die Auflösung der Handlung in
drei Schlußkapiteln. Erst der dritte Bote von der Mattisburg, Mattis selbst, bietet
die Möglichkeit der Versöhnung. In Kapitel 16 wird beschrieben, wie er Ronja und
Birk gemeinsam auf die Burg zurückholt. Kapitel 17 zeigt, wie Ronja den
Winterwald von der Burg aus mit Birk mit dem Einverständnis ihres Vaters
besuchen darf. Der Zusammenschluß der Räuberbanden stellt das Ende der
Feindschaft zwischen ihnen dar. Beim anschließenden Fest wird allerdings
deutlich, daß auch Birk die Räubertradition nicht weiterführen will. Eine Lösung
dafür bietet das 18. Kapitel, in dem zwei Zukunftsperspektiven deutlich werden:
Für unbestimmte Zeit können sie von Glatzen- Pers (schon in Kapitel 17
angedeuteten) Geheimnis bzgl. einer Silbermine im Wald Gebrauch machen, was
ein Leben ohne Rauben ermöglichen würde. Näherliegend ist eine positive
Verhältnisbestimmung von Wald und Burg zueinander: Den Frühling und Sommer
über leben die Kinder unabhängig von ihren Vätern im Wald, im Herbst kehren sie
zu ihren Räuberbanden auf die Burg zurück.
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Buch- Film - Vergleich eines Sinnabschnitts ( einer Sequenz)
Die untersuchte Sequenz aus Ronja Räubertochter bezieht sich auf die Seiten
47- 53 des Buches und auf ca. 2 Min. des Films (ca. ab der 30. Filmminute). Sie
beinhaltet den Versuch des Räuberhauptmanns Mattis, die verfeindeten
Borkaräuber aus seiner Burghälfte zu vertreiben.
Im Vergleich von Buch- und Filmfassung wird deutlich, daß der Film ein ganzes
Stück der Story (soweit sie die Vorgeschichte betrifft) unterschlägt, die das Buch
liefert. Im Buch wird erzählt, daß Mattis und Borka als Kinder zusammen Ratten
fingen, sich also kannten. Im Film wird diese Bekanntschaft nicht erwähnt.
An dieser Stelle veranlaßt der Diskurs des Buches also eine Rückwende in der
Handlung, die sonst zum großen Teil chronologisch abläuft. Im Film tritt an diese
Stelle eine verbale Vorausdeutung. Als im Buch Borka die Tätigkeit der Räuber
beim Namen nennt, kommt der unaufgeklärten Ronja der Gedanke: "Was waren
das für Sachen, die Mattis genommen hatte, ohne zu fragen? Das mußte sie
herausfinden." (S. 50) Dieser Gedanke wird im Film in eine direkte Frage
transformiert, die Mattis zunächst nicht beantworten kann. So wird das Gespräch
über dieses Thema mit filmischen Mitteln vorbereitet. Die Sequenz ist um
mehrere andere Elemente der Story gekürzt: Das Frühstück der Mattisräuber vor
dem Treffen (S. 47f ), Mattis' Anspielungen auf ein "Klagelied über einen toten
Borkaräuber" (S. 49) und die Frage danach, wie die Borkaräuber in die Burg
hineingekommen sind (S. 50), fehlen. Letztere wird dadurch beantwortet, daß Birk
gezeigt wird, wie er mit einer Strickleiter die Felswand zur Burg hinaufklettert.
Die Untersuchung der Bildkomposition im Film führt zu einem tieferen
Verständnis der Vorlage, wenn die Interpretation des Regisseurs bewußt wird.
Das erste Treffen der feindlichen Räuberbanden nach Einzug der Borkaräuber in
die Mattisburg findet im Buch (4. Kapitel) am Höllenschlund statt. Das ist der
Graben, der zwischen beiden Burghälften liegt und sie voneinander trennt. In der
Transformation steht Mattis (häufig in der Froschperspektive gezeigt) am Fuße
18
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der Nordburg. Oben auf der eroberten Burghälfte stehen die Borkaräuber (z.T.
aus der Vogelperspektive zu sehen), die nicht aus der Burg vertrieben werden
können. Die Ohnmachtssituation, in der sich der Räuberhauptmann Mattis
befindet, wird visualisiert. Er ist - da er unten steht und sogar einen Eimer
Wasser über den Kopf geschüttet bekommt - sichtbar unterlegen.
Musik ist in dieser Sequenz zweimal zu hören: Beim Ritt der Mattisräuber zur
Rückseite der abgespaltenen Burghälfte ertönt eine Maultrommel. Dieser Klang
wird häufig bei sich anbahnenden Konflikten zwischen Mitgliedern der beiden
Räuberbanden eingesetzt. Birks Pfiff (mit den ersten Tönen des Leitmotivs),
begleitet von freundlichem Winken, entspricht einer Transformation von Ronjas
Gedanken im Buch:
„ Ja, dort oben stand Birk, und er schien wahrhafti g seinen Spaß an dem
ganzen Spektakel zu haben. Er winkte ihr heimlich zu, als wären sie alte
Freunde. Das bildete er sich wohl ein, dieser Lümmel." (S. 49).
Im Film wird gezeigt, wie Ronja als Reaktion auf Birks "Freundschaftsangebot"
ausspuckt. Damit endet die Sequenz.
Zusammenfassend kann man sagen, daß in dieser Sequenz eine große Bandbreite
der filmischen Möglichkeiten ausgenutzt wird. Damit wird nicht nur dem
"Inhaltsaspekt" (d.h., möglichste große Texttreue), sondern auch dem
"Beziehungsaspekt" zwischen Text und Rezipient Rechnung getragen.12 Zugleich
wird deutlich, wie bei der Übertragung der Buchvorlage in einen filmischen
Diskurs etwas qualitativ Neues entstehen kann, das werkgetreu und ein Original
in einem neuen Medium zugleich sein kann.
12 Schneider (1981), S. 181: [...] die Beziehung zwischen Leser und Text materialisiert sich als eine
Verweisungsfunktion, die vom Autor analogisch in den Text eingeschrieben wird."
19
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Literatur
ALBERSMEIER, FKANZ- JOSEF u. VOLKER ROLOFF (1989) (Hrsg.):
Literaturverfilmungen. Frankfurt am Main
BECKER, GEROLD UMMO (1986): Ein Märchen ist es nicht - oder doch? In: WOLFF
(Hrsg.): Astrid Lindgren. Rezeption in der BRD, Bonn, S. 124 - 131
BOUEKE, DIETRICH u. FRIEDER SCHÜLEIN (1991): Kindliches Erzählen als
Realisierung eines narrativen Schemas. In: EWERS, HANS HEINO: Kindliches
Erzählen - Erzählen für Kinder. Weinheim, S. 13- 41
BOHLIN, FOLKE u. JAN LING (1965): Schweden, Christliches Mittelalter und
Schwedische Volksmusik. In: BLUME, FRIEDRICH (Hrsg.): Die Musik in Geschichte
und Gegenwart. Band 12. Kassel u.a. 1965, S. 350f. u. S. 362f.
BUDDECKE, WOLFRAM u. JÖRG HIENGER (1979): Verfilmte Literatur. Probleme der
Transformation und Popularisiertung. In: Zeitschrift für Literaturwissenschaft und
Linguistik (LiLi) 9 (1979), Heft 36, S. 12- 30
DANIELSSON, TAGE (1985): Ronja Räubertochter. Das Buch zum Film. Hamburg
ERLINGER, HANS DIETER (1994): Fiktionale Geschichten im Fernsehen für Kinder.
In: ERLINGER, HANS DIETER u. HANS- FRIEDRICH FOLTIN (Hrsg.): Geschichte des
Fernsehens in der Bundesrepublik Deutschland, Band 4: Unterhaltung, Werbung
und Zielgruppenprogramme. München, S. 371403
HICKETHIER, KNUT (1981): Filmsprache und Filmanalyse. Zu den Kategorien der
filmischen Produktanalyse. In: Der Deutschunterricht 4/1981, S. 6- 27
KLUTH, THEDA (1983): Der deutsche Kinderfilm und die Literatur. In: Praxis
Deutsch (1983), S. 13
KREUZER, HELMUT (1975): Fernsehen als Gegenstand der Literaturwissenschaft.
In: DERS.: Veränderungen des Literaturbegriffs. Göttingen, S. 27- 40
KREUZER, HELMUT (198 1): Medienwissenschaftliche Überlegungen zur
Umsetzung fiktionaler Literatur. In: Mitteilungen des Dt. Germanistenverbandes
28 (1981) Heft 1, S. 29- 35
LANGE-FUCHS, HAUKE (1991): Einfach zu sehen. Astrid Lindgren und ihre Filme.
Frankfurt am Main
20
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LINDGREN, ASTRID (1982): Ronja Räubertochter. Hamburg
MONACO, JAMES (1980): Film verstehen. Reinbek bei Hamburg
PAUS-HAASE, INGRID (1994): Die Helden der Kinder. Zur Attraktivität und
Verarbeitung fiktionaler Geschichten und Figuren. In: Deutsches Jugendinstitut
(Hrsg.): Handbuch Medienerziehung im Kindergarten. Teil 1: Pädagogische
Grundlagen. Opladen, S. 232- 247
SCHMIDT CHRISTOPH (1993): Adaptionen klassischer Märchen im Kinder- und
Familienfernsehen. Frankfurt am Main
SCHNEIDER, IRMELA (1981): Der verwandelte Text. Tübingen
SCHÜR, SUSANNE (1992): Ronja Räubertochter. Zum Verhältnis von Literatur und
Literaturverfilmung am Beispiel eines Kinderbuchs von Astrid Lindgren und
dessen Verfilmung durch Tage Danielsson. Siegen (unveröffentlichte
Magisterarbeit)
TÄUBL, ANTON (1990): Literatur und Kinderfilm. Zur Situation in der
Bundesrepublik Deutschland. In: Communicatio Socialis. Zeitschrift für Publizistik
in Kirche und Welt 2/1990, S. 48- 68
VOGT, JOCHEN (1972): Aspekte erzählender Prosa. Düsseldorf
WEISE, ECKARD (1990): Astrid Lindgren und ihre Filme. In: Journal Film 22/1990,
S. 34- 45
WOLFF, JÜRGEN (1986) (Hrsg.): Astrid Lindgren. Rezeption in der BRD, Bonn, S.
124- 131
Videoaufzeichnungen
CREMER, MONIKA (1987): Astrid Anna Emilia Lindgren, geb. Ericsson. Zum 80.
Geburtstag der schwedischen Kinderbuchautorin. Sendedatum: 15.11.1987 (ZDF).
Sendedauer ca. 39 Min.
DANIELSSON, TAGE (1994): Ronja Räubertochter. Taurus Video Junior (Astrid
Lindgren Kollektion), Taurus Video GmbH. Laufzeit ca. 121 Min.
21
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Tabelle zur multimedialen Präsenz von Astrid Lindgren - Büchern,
- Filmen und - Fernsehsendungen
In dieser Tabelle sind die Filme mit Rasmus und die Geschichten um Ferien auf
Saltkrokan bewußt nicht aufgelistet, da eine Übersicht über Astrid Lindgrens
Literaturverfilmungen gegeben werden soll. Die Daten in der Tabelle sind aus
verschiedenen Quellen zusammengestellt. Grundlage der Übersicht sind das Buch
von Hauke Lange- Fuchs und der Aufsatz von Eckard Weise.
Die Tabelle folgt größtenteils der Chronologie dieser Veröffentlichungen. Sie
vermittelt allerdings zwischen dem Erscheinen der Bücher und den
dazugehörigen Filmen, so daß die "Remakes" hinter der Erstverfilmung
eingeordnet werden.
Soweit ermittelbar, sind Erstsendedaten für das Fernsehen angegeben, zu denen
es leider viele widersprüchliche Angaben gibt.
Manche Filme sind in Deutschland nie einem größeren Publikum gezeigt worden,
wie zum Beispiel der erste Pippi- Langstrumpf - Film (Drehbuch: Per Gunvall), in
dem Pippi von einer 26jährigen gespielt wird. Noch zu ihrem 80. Geburtstag
verhinderte Lindgren eine Aufführung dieses Films in Deutschland. (LANGEFUCHS 1991, S. 60).
Lindgren - Stoffe wurden schon 1969 (mit Pippi Langstru m p f und 1971 (mit
Michel von Lönneberga ) in deutsch- schwedischer Co- Produktion gedreht.
Solche Co- Produktionen mit anderen Ländern sind notwendig, da in der
Bundesrepublik jährlich nur etwa drei Kinderspielfilme produziert werden (vgl.
KLUTH 1983, S. 13).
An der Neuverfilmung der Bullerbü - Geschichten von 1986 (im Hinblick auf das
„Jubiläumsjahr 1987" im ZDF anläßlich des 80. Geburtstages von Astrid Lindgren)
waren ebenfalls deutsche Fernsehanstalten beteiligt.
22
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Nicht nur in diesem Jubiläumsjahr waren die Verfilmungen von Lindgrens Büchern
Medienereignisse, sie fehlen in fast keinem Kinderferien - oder
Feiertagsprogramm, wie es das folgende (nicht vollständige) Beispiel zeigt: Sei es
an Ostern: (Ronja Räubertochter , 4.4./ZDF), Pfingsten (Pippi Langstru m p fs
neueste Streiche , 23.5./ Pro Sieben), am Tag der deutschen Einheit (Kalle und
das geheimnisvol le Karussell keine Literaturverfilmung, 3.10./ZDF), am Bußund Bettag (Immer dieser Michel , 16.11. /ZDF) oder im Kinderferienprogramm
(Madita , 13.8./ZDF und Die Brüder Löwenherz , 20.8./ZDF), die erfolgreichen
Lindgren - Produktionen sind auch 1994 ausgereizt worden.
Dabei erzielen die Filme z.T. überragende Einschaltquoten, das Remake von Pippi
Langstru m p f (Pippi Langstru m p fs neueste Streiche ) war mit 0,32 Mio (10 % der
6- bis 9jährigen) in der Medienforschung unter den Top 100 des ersten Halbjahrs
1994.
Ein typisches Kennzeichen für erfolgreiche Verfilmungen besteht auch in einer
intensiven Film- Fernsehen- Interaktion und einer damit verbundene
Mehrfachverwendung des Materials für Kino- oder Fernsehfilme und für
Mehrteiler im Fernsehen. Bei der Lindgren- Produktion kommen als weiterere
Distributiopskanäle die "Astrid Lindgren Kollektion" auf Video von der Taurus
Film GmbH, München und der Verleih der Filme durch viele nicht- kommerzielle
Kinder- und Jugendfilmkinos hinzu.
Nr.
Literarische Vorlagen
Film - bzw. Fernsehtitel
Zweit - oder
Parallelverwert u n g
1
Meisterdetektiv
Meisterdetekt iv Kalle
Blomquist (1950)
Blomquist
[Mästerdetekt iven
[Mästerdetekt iven Blomkvist],
Blomkvist (1946)]
Schweden 1947
D: Rolf Husberg
R: Rolf Husberg
Kalle: Olle Johansson
8.3.1954 (ARD)
23
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Kalle Blomquist lebt
Kalle Blomquist – sein
gefährlich (1951)
schwerster Fall
[Mästerdetekt iven lever
[Mästerdetekt iven lever
farlig t (1951)]
farlig t], Schweden 1953
D: A. Lindgren
R: Olle Hellbom
Kalle: Leif Nilsson
22.1.1967 (ZDF)
2.1
Wir Kinder aus Bullerbü
13teilige TV- Version
(1954)
(Kurzfil m serie): (à ca. 22 Min.)
[Alla vi barn y Bullerbyn
(1947)]
Mehr von uns Kindern
Wir Kinder aus Bullerbü
aus Bullerbü (1955)
(Aila vi barn i Bullerbyn],
[Mer omos barn i
Schweden 1960 / 6 2
Bullerbyn (1949)]
D: A. Lindgren
R: Olle Hellbom
Immer lustig in Bullerbü
(1956) [Bara rolig t i
Bullerbyn (1952)]
24
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Kinderbuch t ri log ie
1. Zähne ziehen tut nicht weh
Film aus dem
(Gesamtausgabe: 1970)
2. Spuk auf dem Heuboden
Material von 1.- 3.
3. Kerstin geht auf Abenteuer
(TV: 65 Min.):
4. Lasse, der Eisläufer
Ein Wiedersehen auf
5. Der Schuster und sein Hund
Bullerbü
6.Lisa und ihr Lämmchen
[Alla vi barn i
7. Mittsom memacht
Bullerbyn l,
Schweden 1960
D: A. Lindgren
8. Die Flucht vor den
R: Olle Hellbom
Rothäuten
2.9.1981 (ZDF)
9. April – April
10. Weihnachtssch maus bei
Tante Jenny
11. Besuch bei einem
Film aus dem
Wassergeist
Material von 4.- 7. (61
12. Jeden Tag ist was los
Min.):
13. Reise durch ein Jahr
Die Kinder von
Bullerbü
Deutsche Erstauf fü h r u n g aller
[Bara roligt i
Teile:
Bullerbyn],
3./10. / 1 7. / 2 4. September
Schweden 1960 / 6 1
1./8. / 1 5. / 2 2. / 2 9. Oktober und
D: A. Lindgren
5./12. / 1 9.126. November 1990 ; R: Olle Hellbom
Beginn jeweils ca. 16.04 Uhr,
Länge ca. 21 Min. (ZDF)
25
26.8.1981 (ZDF)
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2.2
Motive aus der
Remake:
Gleichzeitig
Kinderbuch t ri log ie
Wir Kinder aus Bullerbü [Alla vi
aufgeno m mene 7 -
„ Die Kinder aus
bann i Bullerbyn],
teilige Fernsehserie
Bullerbü"
Schweden /BRD / I t al ien 1986
(dt. Synchron fassun g:
D: A. Lindgren
7- bzw. 12teilig):
R: Lasse Hallströ m (90 Min.)
(jeweils ca. 24 Min.)
Die Kinder von
Bullerbü
[Alla vi barn i
Bullerbyn],
Schweden /BRD / I t al ie
n 1986 / 8 7
D: A. Lindgren
R: Lasse Hallströ m
Neues von uns Kindern aus
Bullerbü (Bullerbü II) [Mer om
Von 7 Teilen nur 4
oss barn i Bullerbyn],
Termine:
Schweden /BRD / I t al ien 1987
6.12.1987 (14.40 Uhr,
D: A. Lindgren
45 Min), 10. 12.1987
R: Lasse Hallströ m
(16.35 Uhr, 24 Min.),
(89 Min.)
17.12.1987 (16.35
Uhr, 24 Min.),
24.12.1987 (15 Uhr,
24 Min.). (ZDF)
3.1
Pippi Langstrumpf
Pippi Langstrumpf [Pippi
(1949)
Lángstru m p ], Schweden 1949
[Pippi Langstru m p
D: Per Gunvall
(1945)]
R: Per Gunvall
Pippi: Viveca Serlachius
3.2
Pippi Langstrumpf
Remake 1:
(1949)
Pippi Lángstrumpf [Pippi
[Pippi Längstru m p
Längstru m p ]
(1945)]
Schweden /BRD 1968 / 6 9
D: A. Lindgren
R: Olle Hellbom
Pippi: Inger Nilsson
26
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Pippi Langstrumpf geht
an Bord (1950)
[Pippi Lýngstru m p gá
ombord (1946)]
z. T. Originalma nuskr ip t
Titel der 11 deutschen TV -
2 Filme aus dem
Teile [in Schweden: 13 Teile]:
Material der Serie
(9mal ca. 22 Min., 2mal ca. 44
(100 und 87 Min.):
Min.)
Pippi Langstrumpf
1 Pippi zieht in die Villa
[keine schwed.
Kunterbun t
Entsprechung]
2. Pippis neue Freunde
Schweden /BRD
3. Pippi auf Sachensuche
1968 / 6 9
4. Pippi bei Drachen und
D: A. Lindgren
Gespenstenn [=2 schwed.
R: Olle Hellbom
Teile]
Pippi: Inger Nilsson
5. Pippi auf dem Rummelplatz
Pippi Langstrumpf
6. Pippi und das
geht an Bord [keine
Weihnachtsfest [=2 schwed.
schwed.
Teile]
Entsprechung]
7. Pippi und der Spunk
Schweden /BRD
8. Pippi auf großer Ballonfahr t
1968 / 6 9
9. Pippi und die Flaschenpost
D: A. Lindgren
10. Pippis Abschiedsfest
R: Olle Hellbom
11. Pippi geht an Bord
Pippi: Inger Nilsson
4- teilige TV- Serie
(BRD)
Pippi in Taka - Tuka -
Film 3:
Land (1951)
Pippi in Taka - Tuka - Land [Pippi
Pippi und die
[Pipi Langstru p i
Langstrup pa de sju haven]
Seeräuber
Söderhavet (1948)]
Schweden /BRD 1969 / 70
(4 x ca. 22 Min.) aus
D.: A. Lindgren
dem Material von
R.: Olle Hellbom
Film 3 (Pippi in Taka -
Pippi: Inger Nilsson
Tuka - Land):
21.4.1979 (ZDF)
13./20. / 2 7.2.1972
(ARD)
27
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Motive aus den Pippi -
Film 4:
4- teilige TV- Serie
Langstru m p f - Büchern
Pippi außer Rand und Band [Pa
(BRD)
rymmen med Pippi]
Mit Pippi
Schweden /BRD 1970
Langstrumpf auf der
D.: A. Lindgren
Walz (4 x ca. 23 Min.)
R.: Olle Hellbom
aus dem Material von
Pippi: Inger Nilsson
Film 4:
28.4.1979 (ZDF)
5./12. / 19. / 2 6.3.1972
(ARD)
28
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3.3
Motive aus den Pippi -
Remake 2:
Langstru m p f - Büchern
Pippi Langstru m p f s neueste
Streiche [The new adventures
of Pippi Longstockin g / Pipp i
Langstru m p, starkast i
världen] USA/Schweden
1986 / 8 7
D.: Ken Annakin
R.: Ken Annakin
Pippi: Tami Erin
(101 Min.) 23.5.1994 (Pro
Sieben)
4.
Immer dieser Michel
Immer dieser Michel (3- teilige
13 - teilige
(Gesamtausgabe 1972)
Verfilm u n g):
Fernsehserie (jeweils
Michel in der
D.: A. Lindgren
ca. 22 Min.) aus dem
Suppenschüssel (1964)
R.: Olle Hellbom
Material der drei
[Emil in Lönneberga
Michel: Jan Ohlsson
Filme:
(1963)]
24./25. / 2 6.12.1978 (ZDF)
Michel aus
Michel muß mehr
"Immer dieser Michel l" (90
Lönneberga [Emil i
Männchen machen
Min.):
Lönneberga],
(1966) [Nya hyss av
BRD/Schweden 1976
Emil i Unneberga
D.: A. Lindgren
(1966)]
R.: Olle Hellbom
29
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Michel bringt die Welt in
Michel in der Suppenschüssel
Michel: Jan Ohlsson
Ordnung (1970) [An
[Emil in Lönneberga],
Oktober 1980 - Januar
lever Emil i Lön -
BRD/Schweden 1971
1991
neberga (1970)]
(ARD)
"Immer dieser Michel 2“ (94
z.T. Original manusk r ip t
Min.):
Michel muß mehr Männchen
machen [Nya hyss av Emil i
Lönneberga (1966)],
BRD/Schweden 1972
"Immer dieser Michel 3“ (89
Min.):
Michel bringt die Welt in
Ordnung [Emil och
Griseknoen], BRD/Schweden
1973
30
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5
Karlsson vom Dach
Karlsson auf dem Dach
(1956)
[Världens Bästa
[Karlsson pa taket
Karlssen / Ka rlsso n pa taket],
(1955)]
Schweden 1974
Karlsson fliegt wieder
D.: A. Lindgren
(1963)
R.: Olle Hellbom
[Karlsson pa taket
Lillebror: Lars Söderdahl
flyger igen (1962)]
Karlsson: Mats Wikströ m
Der beste Karlsson der
18.7.1981 (ZDF)
Welt (1968)
[Karlsson pa taket
smyger igen (1968)]
6
Die Brüder Löwenherz
Die Brüder Löwenherz
5- teilige
(1974)
[Bröderna Lejonhjärta],
Fennsehserie (jeweils
[Bröderna Lejonhjärta
Schweden 1976 /7 7
ca. 24 Min.) aus dem
(1973)]
D.: A. Lindgren
gleichen
R.: Olle Hellbomn
Material:
Jonatan: Staffan Götestam
Die Brüder
Krümel: Lars Söderdahl
Löwenherz
Mattias: Allam Edwall
[Bröderna
13.4.1979 (ZDF)
Lejonhjärta],
Schweden 1976 /7 7
D.: A. Lindgren
R.: Olle Hellbom
Jonatan: Staffan
Götestam
Krümel: Lars
Söderdahl
Mattias: Allam Edwall
22./29.11. und
6./13. / 2 0.12.1980
(ZDF)
31
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7
Madita (1961)
Du bist verrückt, Madita
Gleichzeitig
[Madicken (1960)]
[Du är inte klok Madicken],
aufgeno m mene 6 -
Madita und Pims (1976)
Schweden 1979
teilige Fernsehserie
[Madicken och
D.: A. Lindgren
(lief in Schweden 2
Junibackens Pims
R.: Göran Graffmann
Monate vor der
(1976)]
Madita: Jonna Liljendahl
Filmpremiere an):
Madita [Madickenl,
Schweden 1979 / 8 0
D.: A. Lindgren
R.: Göran Graffmann
Madita: Jonna
Liljendahl
(2. Kinofil m aus
Episoden des
Fernsehmaterials:)
Madita auf Birkelund
[Madicken pa
Junibacken],
Schweden 1980
D.: A. Lindgren
R.: Göran Graffmann
Madita: Jonna
Liljendahl
(Im schwedischen
Fernsehen folgte
1983 eine weitere
4teilige Fernsehserie)
Deutsche
Synchronfassung in
10 Teilen (à ca. 24
Min,):
Madita [Madicken],
Schweden 1979 / 8 0
22.12. - 31.12.1980
(tägl. im ZDF)
32
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8
9
Ronja Räubertochter
Ronja Räubertoch ter
3- teilige TV- Serie
(1982)
[Ronja Röverdot ter],
(BRD) aus dem
[Ronja Röverdot ter
Schweden / Norwegen 1983 / 8 4
Material des Films:
(1981)]
D.: A. Lindgren
Ronja, die
R.: Tage Danielsson
Räubertochter
Ronja: Hanna Zetterberg
Schweden /No r wegen
Birk: Dan Hafström
1983 / 8 4
4.4.1994 (ZDF) (in einer
1./8. / 1 5.11.1987
Fernsehfassu ng)
(ZDF)
Mio, mein Mio (1955)
Mio, mein Mio [Mio, min
[Mio min Mio (1954)]
Mio /M io in the land of
farawayl], Schweden /
Norwegen / UdSSR 1987
D.: William Aldrige mit Ingmar
Ejve
R.: Vladimir Grammati kov
Mio: Nichelas Pickard
33
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10.
Im Wald sind keine
Astrid Lindgrens neueste
1
Räuber (1952)
Geschichten 2 (Kurzspielf il me
[Nils - Karlsson Pyssling
à 28 Min.):
(1949)]
Episode 1:
Im Wald sind keine Räuber
[Ingen Rövare finns i skogen],
Schweden 1988
D.: A. Lindgren
R.: Göran Carmback
Sonntag, 29.10.1989 (13.50
Uhr, 24 Min.) (ZDF)
Episode 2:
Allerliebste Schwester
[Allrakäraste Syster], Schweden
1988
D.: A. Lindgren
R.: Göran Carmback
Sonntag, 5.11.1989 (13.51 Uhr,
24 Min.) (ZDF)
Spielfilme nach Erzählungen
aus dem Sammelband Im Wald
sind keine Räuber:
Peter und Petra [Peter och
Petra], Schweden 1989
D.: Agneta Elers - Jarlemann
R.: Agneta Elers - Jarlemann (76
Min.)
Nils Karlson Däumling [Nils
Karlsson - Pyssling], Schweden
1989 / 9 0
D.: Staffan Götestam
R.: Staffan Götestam
(ca. 72 Min.)
34
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10.
Sammelaugust und
Astrid Lindgrens neueste
2
andere Kinder (1952)
Geschichten 1 (Kurzspielf il me
[Kajsa Kavat och andra
à 29 Min.):
barn (1950)]
Episode 1:
Polly hilft der Großmutter
[Kajsa Kavat], Schweden 1988
D. Astrid Lindgren
R. Daniel Bergmann
Episode 2:
Gute Nacht, Herr Landstreicher
[Godnatt Herr Luffarel,
Schweden 1988
D. Astrid Lindgren
R.: Daniel Bergmann
Astrid Lindgrens neueste
Geschichten 3 (Kurzf il me à 27
u. 26 Min.):
Episode 1:
Wer springt am höchsten?
[Hoppa högst], Schweden 1989
D.: A. Lindgren
R.: Johanna Hald
Sonntag, 8. 10. 1989 (13.51
Uhr, 23 Min.) (ZDF)
Episode 2:
Goldi [Gull - Pianl, Schweden
1989
D.: A. Lindgren
R.: Staffan Götestam
Sonntag, 22.10.1989 (13.51
Uhr, 24 Min.) (ZDF)
Schweden 1990
D.: A. Lindgren
R.: Johanna Hald
Filme nach Erzählungen aus
35
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11
Die Kinder aus der
Lotta zieht um [Lotta pa
Krachmacher - Straße
Brakmakargatan]
(1957)
Schweden 1992
(Barnen pa
Regie: Kjell Sundstedt
Brakmakargatan (1957)]
Lotta zieht um
[Lotta pa
Brakmakargatan (1961)]
Tabelle: Multimediale Präsenz von Astrid Lindgren- Filmen und
Fernsehsendungen
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