Ein kleines Dorf voller Potenzial
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Ein kleines Dorf voller Potenzial
24 Schinkel - Tipps und Termine Ein kleines Dorf voller Potenzial Treffen sich beim Gassigehen auf einen Klönschnack: Ursula Pingel von der Schinkeler Dörpshölp und Nachbar Andreas Runge. Nachbarschaftshilfe ist ein voller Erfolg Schinkel. Vielerorts beklagen Dorfbewohner die schlechte Infrastruktur auf dem Land. Dort gibt es weder Tante-Emma-Läden noch Banken oder Volkshochschulen und hinzu kommt die miese Verkehrsanbindung. Die Bürger in Schinkel am Nord-OstseeKanal können von dieser Entwicklung zwar auch ein Lied singen, nehmen ihr Schicksal aber selbst in die Hand: Egal, ob Gartenarbeit, Computerkurse, Nachhilfe oder Fahrten zum Supermarkt - die Dörpshölp setzt auf ehrenamtliche Nachbarschaftshilfe. Mit Erfolg. Von Jan Torben Budde fon sieben Mal, mitunter auch gar nicht", erzählt der Schin„Im Dorf steckt unheimlich keler, der gern noch mehr Anviel Potenzial", betont Rein- fragen hätte. hard Arendt. Der 60-Jährige Kommt ein Anruf, schaut gehört zum etwa achtköpfi- Arendt auf eine Liste, worauf gen „harten Kern" der Dörps- alle Mitglieder des Helferhölp in Schinkel, die vor kreises verzeichnet sind. knapp zwei Jahren an den Mittlerweile engagieren sichStart ging. Montags und don- nach seinen Worten mehr als nerstags sitzt der Bundes- 40 Schinkeler im Alter von 14 wehrsoldat im Ruhestand je- bis über 70 Jahren in der weils von 15 bis 17 Uhr im Bü- Dörpshölp. Zu den Aktivposro der Initiative, um Nachbar- ten gehört Ursula Pingel: Die schaftshilfe zu vermitteln. 68-Jährige geht Gassi mit „Manchmal klingelt das Tele- Hunden, lernt mit ein bis zwei Dörpshölp vermittelt Nachbarschaftshilfe: Reinhard Arendt hat ein offenes Ohr Dienstag, 6. Januar 2015 Nr. 4 Ursula P i n g e l v o n der Dörpshölp besucht Nachbar Georg Zarnick, der seinen Garten schon t u r e i n e stellte. Der 83-Jährige bietet bei Bedarf Einkaufsfahrten an. i O I O U K U O I , CÖI n „ u a i , v e z u r Verfügung Fotos Budde Mitstreitern aus dem Dorf dem Gedanken, dem Dorf den nachten und Neujahr Nach- sogar schon das Interesse in Spanisch, läuft in einer Grup- Rücken zu kehren. „Aber ei- hilfe in Mathe und Englisch. Umlandgemeinden. pe und möchte gern eine nen alten Baum verpflanzt Gleichzeitig betonen Was die Dörpshölp ausPflanzenbörse ins Leben ru- man nicht", sagt er. Die Arendt imd Pingel, dass die macht? Ein großes Anliegen fen. Als „allemeuestes Pro- Dörpshölp solle das Leben im Dörpshölp keineswegs in ist die Solidarität im Dorf, so jekt" bezeichnet sie einen Ge- Dorf erleichtem und versü- Konkurrenz zu Vereinen oder Arendt. Sie reiche von Spasprächskreis für Flüchtlinge, ßen. Das Angebot umfasst Firmen treten wolle. „Unser ziergängen mit älteren Menwo Asylsuchende in geselliger Fahrten zum Supermarkt, Angebot ist als Ergänzung ge- schen bis hin zur UnterstütAtmosphäre Deutschnachhil- Arzt oder zur Arbeit. Jugend- dacht", unterstreicht er. Und zung des örtlichen Bio-Bäliche bieten Babysitting, Kat- da es in Schinkel keine VHS ckers bei der Beschickung des fe erhalten. „Wir möchten, dass das zenbetreuung oder Gartenar- gebe, so seine Mitstreiterin, Wochenmarktes, weil sich Dorf attraktiv bleibt", erklärt beit an. „Sogar um Behörden- besetze die Initiative eben dieser „die Haxen" gebrochen Ursula Pingel, die dabei nicht gänge oder Schriftverkehr auch dieses Feld. Immerhin hatte. zuletzt ältere Menschen im kümmern wir uns", sagt gibt es Sprachkurse in EngBlick hat. Zumal der Alltag Arendt. Ist das Büro in der lisch, Russisch imd Franzö- • Dörpshölp I n S c h i n k e l , H a u p t mitunter Hürden berge. Gera- „Schinkler Möhl" imbesetzt, sisch, Vorträge, Ausflüge, ei- straße 4 9 , montags u n d d o n n e r s de Senioren, die ihren Le- werden die Anrufe auf sein nen plattdeutschen Abend tags v o n 1 5 b i s 1 7 U h r , T e l . 0 4 3 4 6 / benspartner verloren hätten, Telefon umgeleitet. So ver- und Computerkurse. Das 9 3 9 3 4 5 , vmw.doerpshoelpspielten Arendt zufolge mit mittelte er zwischen Weih- Konzept der Initiative weckte schinkel.de