Eisern mit «Schwimmflügeli»
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Eisern mit «Schwimmflügeli»
Neuö Zürcör Zäitung 10 ZÜRICH UND REGION IN KÜRZE ................................................................................. Fussgängerin am Ironman verletzt tom. U Ein unbekannter Teilnehmer des Ironman Switzerland hat am Sonntagmorgen in Uetikon am See Fahrerflucht begangen, nachdem er eine Fussgängerin angefahren und verletzt hatte. Gemäss Kantonspolizeiangaben fuhr der unbekannte Ironman-Sportler gegen 9 Uhr 30 auf der Tramstrasse in Richtung Meilen. Kurz vor der Einmündung der Weingartenstrasse überquerte eine 85-jährige Frau den Fussgängerstreifen und wurde vom Velo erfasst. Die Rentnerin erlitt Kopfverletzungen und musste mit der Ambulanz ins Spital gefahren werden. Der Radfahrer fuhr unerkannt weiter. Es handelt sich um einen Mann mit weissem Trikot. Die Polizei sucht Zeugen, Telefon 044 938 30 10. Winterthur: Zürcher bauen für Sport ark. U Die Zürcher Büros EM2N Architekten und Balliana Schubert Landschaftsarchitekten habe einen zweistufigen Studienwettbewerb für ein Sportzentrum in Winterthur gewonnen. Im Sportpark Deutweg soll ein internationales Zentrum für Leistungs- und Breitensport entstehen. Dazu gehören unter anderem zwei Dreifachturnhallen, ein Kunstrasenplatz, Unterkünfte für die Sportler und sportmedizinische Angebote, wie die Stadt Winterthur mitteilt. Das Projekt wird privat finanziert, beim Wettbewerb haben die Initianten aber mit der Stadt zusammengearbeitet. Montag, 26. Juli 2010 U Nr. 170 Eisern mit «Schwimmflügeli» Am Zürcher Ironman starten auch rund 200 Kinder Unter dem Titel «Ironkids» starten Kinder zwischen 5 und 10 Jahren im Rahmen des Zürcher Ironman. Dort messen sie sich in den Disziplinen des Aquathlons. rsr. U Was kaum je für Begeisterung sorgen dürfte, hat die Zuschauermenge auf der Zürcher Landiwiese am Sonntagmittag zum Klatschen animiert: die Vorwarnung, die «Müüsli» kämen jetzt dann gleich. Bei den angekündigten Mäusen handelt es sich nämlich um 5-jährige Knaben und Mädchen. Allesamt sind sie Teilnehmer am «Ironkids»-Wettkampf, der im Rahmen des Ironman den Kindern ermöglicht, sich rennend und schwimmend zu messen. Gelbe Torpedos am Rücken Diese Aquathlon genannte Kombination lockte insgesamt rund 200 kleine Sportler zwischen 5 und 10 Jahren an den Zürichsee. Manchen dient der Start am «Ironkids» zur Verkürzung der langen Wartezeit, bis Vater oder Mutter endlich mit dem Ironman zu Ende sind. Wie bei den Grossen, also bei den Iron- man-Absolvierenden, setzt sich das Teilnehmerfeld international zusammen. Dementsprechend bunt gemischt ist auch der Sprachenwirrwarr entlang der Strecke. Nach dem Startpfiff stürzen sich die «Müüsli» ins Wasser. Vor ihnen haben sich bereits die um jeweils ein Jahr älteren «Fröschli», «Fische», «Dalmatiner», «Adler» und «Tiger» auf die Strecke begeben. Für die Jüngsten ist diese zu Wasser 50 und zu Land 300 Meter lang. So strampeln sie mit Schwimmbrillen und Badekappen möglichst rasch von der Saffa-Insel zur Landiwiese; bewehrt aber auch mit Schwimmhilfen wie «Flügeli» oder Kanistern, die aussehen, als hätten sich die Kinder gelbe Torpedos an den Rücken geschnallt. Zur Sicherheit der Teilnehmer tragen auch zahlreiche Helfer am und im Wasser bei. Prustend und keuchend klettern die Kinder dann aus dem See und rennen zur Wechselzone, wo Helfer – aber keine Eltern – das Anziehen der Leibchen und Turnschuhe erleichtern. Die Laufstrecke führt die derart Ausgerüsteten quer durchs Gelände zum offiziellen Ziel des Ironman. Entlang der Strecke sind sprintende Eltern zu beobachten, die es sich nicht nehmen lassen, bei allen Phasen des für die Schnellsten rund 3-minütigen Aquathlons dabei zu sein. Unterwegs rennen die Kinder an Zivilschützern vorbei, die den Passantenverkehr regeln und die Kinder anfeuern – meist mit Vorname, steht dieser doch auf der Startnummer. Applaus auch für die Letzten Alle Kinder, die das Ziel erreichen, werden beklatscht, die langsameren beinahe mehr als die schnellen. Deren Gesichtsausdrücke sind bereits jene von richtigen Ironmen: Von Stolz über Freude und Verbissenheit bis hin zum Frust sind alle Schattierungen zu sehen. Auch wenn die Teilnehmer noch sehr jung sind, verfügen einige bereits über eine reiche Wettkampferfahrung. So hat etwa das schnellste «Müüsli» in den vergangenen Monaten an einigen Rennen im Kanton Zürich teilgenommen. So wissen die Kinder denn auch bereits genau, wo wertvolle Sekunden zu gewinnen sind. Das lässt sich zumindest aus der Antwort eines 7-jährigen «Dalmatiners» schliessen, der vom Platzspeaker gefragt wurde, welcher Teil besonders gut gelaufen sei, schwimmen oder rennen: «D Wächselzone.» Grünliberales Bedauern zum Stadion mbm. U Die Grünliberalen der Stadt Zürich sind mit den Stadionplänen nicht zufrieden. In einer Mitteilung bedauern sie die verpasste Chance, auf dem Hardturmareal eine sogenannte Duplex-Arena für Fussball und Eishockey zu bauen. Nachdem der Stadtrat darüber informiert hatte, ein reines Fussballstadion für nicht weniger als 16 000 Zuschauer zu erstellen (NZZ 8. 7. 10), wollen die Grünliberalen die Duplex-Arena für den Moment auf Eis legen. Es sei aber schade um das ökologisch und ökonomisch sinnvolle Projekt. Kritik der FDP an Bildungsdirektion sho. U Die FDP des Kantons Zürich fordert die Bildungsdirektion auf, strittige Entscheide im Hinblick auf die Berufszuteilung zu den Berufsfachschulen nochmals zu überprüfen. Dabei geht es vor allem um die geplante Auflösung der Gewerbeschule Uster und den Umzug der Wirtschaftsschule Wetzikon nach Uster. Laut der FDP basiert der Bericht zur Vernehmlassung aus dem Mittelschul- und Berufsbildungsamt auf falschen Zahlen. Um die richtigen Schlüsse zu ziehen, seien korrekte Entscheidungsgrundlagen erforderlich. Strassensanierung in Fällanden sho. U Durch neue Wohnsiedlungen ist das Unterdorf von Fällanden in den letzten Jahren stark gewachsen. Die daran vorbeiführende Schwerzenbachstrasse ist deshalb stark befahren, genügt in Bezug auf die Sicherheit jedoch den heutigen Anforderungen nicht mehr. Der Regierungsrat hat nun 5,42 Millionen Franken für ihre Sanierung bewilligt. Diese umfasst insbesondere eine bessere Ausgestaltung der Bushaltestellen, eine bessere Beleuchtung und breitere Fussgängerschutzinseln. Die Arbeiten beginnen im Frühling 2011 und dauern bis Herbst 2012. Inter-Community-School expandiert urs. U Die private Inter-CommunitySchool aus Zumikon sucht wegen Raumknappheit einen zweiten Standort im Kanton – und die Stadt Zürich besitzt in Volketswil zwei Grundstücke mit einer Gesamtfläche von 40 000m2. Nun beantragt der Stadt- dem Gemeinderat laut einer Mitteilung, die besagten Flächen für 18 Millionen Franken an die internationale Schule zu verkaufen. Diese wird in ihrem Stammhaus von 850 Kindern und Jugendlichen zwischen 3 und 18 Jahren besucht und hat dort keine Erweiterungsmöglichkeiten mehr. Da sie in den nächsten Jahren mit einem Zuwachs von rund 550 Schülerinnen und Schülern rechnet, will sie nun in Volketswil einen zusätzlichen Campus für eine Mittelschule einrichten. Die erste Disziplin liegt bereits hinter diesen zwei Athleten am «Ironkids» in Zürich. KARIN HOFER / NZZ Zürich nicht mit Duisburg vergleichbar Stellungnahme von Street-Parade-Organisation und Stadtpolizei zum Drama an Love Parade Die Tragödie mit 19 Todesopfern an der Love Parade in Duisburg schürt Vergleiche zur Zürcher Street Parade. Deren Organisatoren verweisen auf ihre langjährige Erfahrung und die unterschiedlichen Platzverhältnisse. rade wird auf breiten Strassen durchgeführt. Es gibt keine Zäune. Die Route ist auf beiden Seiten, zur Innenstadt und zum See hin, offen. Das Fluchtkonzept sehe vor, dass die Seitenstrassen konsequent freigehalten werden. Deshalb würden parkierte Autos abgeschleppt. tom. U Die dramatischen Ereignisse an der Duisburger Love Parade haben auch bei den Organisatoren der Zürcher Street Parade grosse Betroffenheit ausgelöst. Am 14. August wird der Grossanlass rund um das Seebecken mit Hunderttausenden von Ravern und Besuchern in der Limmatstadt zum 19. Mal stattfinden. Abgesehen davon, dass Ursache und Hergang der Ereignisse von Duisburg noch weitgehend unklar sind und eine Massenpanik überall ausbrechen kann, wo sich eine Masse von Menschen drängt, ist die Ausgangslage in Zürich mit Duisburg nicht vergleichbar. Wie Stadtpolizeisprecherin Susann Birrer betont, verfügt Zürich über lange Erfahrung in der Organisation der Parade und ein erprobtes Sicherheitskonzept, in das auch ständig neue Erkenntnisse einfliessen. Die Street Pa- Einziger Engpass sei die Quaibrücke, sagte Birrer weiter, doch seien auf beiden Seiten der Brücke grosszügige weite Räume vorhanden. Der Gesamteinsatzleiter habe einen Helikopter zur Verfügung, was auch helfe, heikle Situationen frühzeitig zu erkennen. Für den Eventualfall würden Rettungsachsen freigehalten, hier sei die Situation in Zürich besonders komfortabel, da man mit der Limmat über eine zusätzliche Achse verfüge. Das Ereignis von Duisburg sei tragisch und mache betroffen, aber es stelle den Zürcher Techno-Umzug nicht in Frage. «Zürich ist parat für die Street Parade», sagte Birrer. Auf der Homepage der Street Parade war am Sonntag zu lesen: «Wir sind bestürzt und betroffen über die gestrigen Ereignisse auf der Love Parade 2010 in Duisburg. In Gedanken sind wir bei Rettungsachse Limmat allen Opfern, Verletzten und deren Angehörigen.» Street-Parade-Sprecher Stefan Epli sagte, der Tragödie werde an der Street Parade sicher Aufmerksamkeit geschenkt, möglicherweise mit einer Schweigeminute. Das Ereignis werde aber keine grossen Auswirkungen auf die Vorbereitungen haben. Innert drei Wochen könne man kein Sicherheitskonzept, das über Jahre immer ausgeklügelter geworden sei, über den Haufen werfen. Der Sicherheitschef der Street Parade sei bereits 16 Jahre im Amt. Quaibrücke entschärft Durch die Aktivitäten auf den Bühnen, die das Publikum anzögen, sei in den vergangenen Jahren auch das Nadelöhr an der Quaibrücke entschärft worden, erklärte Epli. Er sieht das Problem in Duisburg vor allem in den dortigen engen Platzverhältnissen und mangelnder organisatorischer Erfahrung. Auch der Präsident der Street Parade, Joel Meier, wies gegenüber der Zeitung «Sonntag» auf die wesentlich anders gelagerte Situation in Zürich hin, wo es immer Möglichkeiten gebe, auszuweichen, wenn grosser Druck entstehe. Weiterer Bericht auf Seite 14 LUNCH Venezianisches Flaggschiff Andreas Honegger U Das Ristorante Bindella in Gassen beim Zürcher Paradeplatz trägt den Namen von Rudi Bindella, dem Unternehmer, der in der Schweiz viele Restaurants mit unterschiedlichstem Konzept führt und daneben eine Weinhandlung, die natürlich gut zur Gastronomie passt. Das «Conti» und das «Antinori», das «Terrasse» oder das «Bianchi» heben sich schon sehr von Ketten wie «Santa Lucia» – das auf seinem Gebiet hervorragende Arbeit leistet – oder «Spaghetti Factory» ab. Aber aus unserer Sicht liegt das «Bindella» immer noch einen Zacken vor allen andern. «Venezia in Cucina» ist das Motto im «Bindella», und das passt ja auch gut zum eleganten, neubarocken Lokal mit seinem Marmor, seinem geschnitzten Holzwerk aus der Zeit, als es noch ein Café war, zu seinen venezianischen Lüstern und den Glasobjekten in den Vitrinen. Die Küche ist ausgezeichnet, von immer verlässlicher Qualität, und die Bedienung von dieser lässigen Selbstsicherheit, wie sie eben nur Südländer wirklich zustande bringen. Wir haben Spaghetti mit einigen Tomatenfilets, Basilikum, viel Know-how des Chefs und etwas Butter genossen (Fr. 23.50): So schlicht, so einfach, aber irgendwie war der ganze Sommer im Tellergericht eingefangen! Ebenso einfach und gut waren Spaghetti alle vongole: wenige, aber wunderbare Venusmüschelchen gaben ihr köstliches Aroma ab (Fr. 19.50). Geglückt waren auch ein Carpaccio von frischem Schwertfisch und eine Vorspeise mit Büffelmozzarella, Feigen, SherryTomaten und Rucola. Perlhuhnbrüstchen mit Sommertrüffel (Fr. 41.50) waren eine grosse Überraschung, denn die Trüffel hatten tatsächlich Geschmack. Und eine grosse Portion Fegato alla veneziana (Fr. 43.50) machte der Küche des Ursprungsorts alle Ehre. Hinreissend war schliesslich ein Gericht aus Tagliatelle mit frischen, kurz im Olivenöl gedrehten Eierschwämmchen. Einziger Haken: Auch der Lärmpegel der Gespräche ist original italienisch – die Akustikprobleme sind der Preis für das elegante Interieur. Raucherinnen und Raucher pilgern regelmässig auf die Gasse; wir hätten eigentlich lieber wieder den Rauch als den Lärm. Ristorante Bindella, In Gassen 6, 8001 Zürich, Tel. 044 221 25 46. Sonntagmittag geschlossen. KULINARISCHES ................................................................................. Neues aus «Falkenburg» Rapperswil urs. U Der Fussball-Altinternationale Thomas Bickel und Partnerin Dragana Tolic übernehmen laut Medienberichten auf Anfang September die Rapperswiler «Falkenburg». Sie wollen ihr in Zürich erprobtes «Schmuklerski»-Konzept adaptieren. Der bisherige «Falkenburg»Gastgeber Tobias Funke führt, wie hier angekündigt, jetzt in Freienbach sein neues Lokal «Funkes Obstgarten». Stabwechsel im Zürcher «Greulich» urs. U Einen Wechsel am Herd kündigt das Restaurant Greulich des gleichnamigen Hotels im Zürcher Kreis 5 an: David Martı́nez Salvany, der dem Lokal mit katalanisch inspirierter Küche zu herausragendem Ruf verhalf und sich nun selbständig macht, kocht am 31. Juli sein Abschiedsessen. Am 10. August übernimmt der 28-jährige Zürcher Marco Hartmann die Leitung. Er hat u. a. im Wetziker «Il Casale» gewirkt und soll für klassischen Stil mit saisonaler Ausrichtung stehen, aber auch für lustvollen Zugang zu vegetarischem Essen. Tel. 043 243 42 43.