Versuch mit Backpulver – Unterrichtsidee

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Versuch mit Backpulver – Unterrichtsidee
Integration von Schülerinnen und Schülern mit einer
Sehschädigung an Regelschulen
Didaktikpool
Versuch mit Backpulver – Unterrichtsidee
Malte Bonewitz, 2013
Technische Universität Dortmund
Fakultät Rehabilitationswissenschaften
Rehabilitation und Pädagogik bei Blindheit und Sehbehinderung
Projekt ISaR
44221 Dortmund
Tel.: 0231 / 755 5874
Fax: 0231 / 755 6219
E-mail:
Internet:
[email protected]
http://www.isar-projekt.de
© Malte Bonewitz
Versuch mit Backpulver – Unterrichtsidee
Kurzbeschreibung:
Bei diesem Versuch kann man auf einfache Materialien zurückgreifen.
Material:

Schälchen

durchsichtige Plastikflasche

Luftballon

Backpulver

Flasche mit Essig

Trichter

kleines Becherglas

Teelicht

sprechende Waage
Ein Tütchen Backpulver wird mit Hilfe eines Trichters in einen Luftballon gegeben.
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In eine durchsichtige Plastikflasche füllt man nun etwas Essig ein. Vorsichtig stülpt
man den mit Backpulver - Luftballon auf den Flaschenhals der mit Essig befüllten
Plastikflasche.
Man kann sowohl sehen als auch sehr gut fühlen, dass sich nun der auf der Flasche
befestigte Luftballon langsam prall füllt.
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Wenn man nun im Anschluss daran ein Teelicht anzündet und in ein durchsichtiges
Becherglas stellt, kann man mit dem gasförmigen Inhalt des Luftballons die Flamme
ersticken.
Dabei hält man den mit Gas gefüllten Luftballon mit der Öffnung so in das
Becherglas, dass der gasförmige Inhalt langsam neben dem angezündeten Teelicht
ausströmen kann. Dabei wird die Flamme nicht ausgepustet, sondern erstickt.
Hierbei sollten sich sehende und sehbehinderte oder sehende und blinde Schüler
gegenseitig helfen. Ansonsten könnte die Vorstellung entstehen, dass der Inhalt
des Luftballons die Flamme auspustet.
Dass die Kerze erstickt und nicht ausgepustet wird, kann einfach nachgewiesen
werden, indem die Kerze in einem Becherglas auf einem Backpulverbett entzündet
und anschließend etwas Essig zugegeben wird.
Die Flugeigenschaften des mit CO2 gefüllten Ballons wecken bei Schülern in der
Regel den Verdacht, CO2 sei schwerer als Luft. Der Versuch ist daher gut geeignet,
die bei Schülern beliebten Eigenschaften von Gasen (explosiv und leicht) zu
revidieren.
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Dieser letzte Versuch dient neben der Feststellung, dass man durch das Tasten
erfahren hat, dass sich der Luftballon füllt als Nachweis dafür, dass sich bei dem
durchgeführten Versuch CO2 entwickelt hat.
Dieser Versuch lässt sich am besten gemeinsam mit sehenden und sehbehinderten
oder sehenden und blinden Schülern und Schülerinnen durchführen. So können sich
die Schüler untereinander über ihre Wahrnehmungen / Beobachtungen bei der
Versuchsdurchführung austauschen und ihre Ergebnisse ergänzen.
Es ist für kooperative Arbeitsformen einsetzbar, weil alle Schüler es nutzen und auch
in Partnerarbeit damit arbeiten können. Sehende und nicht sehende Schüler können
sich ihre Wahrnehmungen von Feuer und Flammen austauschen.
Literatur:
Reinhard Apelt: Naturwissenschaftlicher Unterricht mit blinden und sehbehinderten
Schülern.
ISaR
Didaktikpool:
http://www.isarprojekt.de/didaktikpool/didaktikpool_detail.php?didaktikpool_id=549&stufe_id=3&the
ma_id=11
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© Malte Bonewitz
Bechtermünz (2000): Das große Buch der Experimente. Augsburg, Weltbild-Verlag
Hecker, Joachim (2012): Frag doch mal die Maus, Spannende Experimente,
www.cbj-verlag.de
Löwenzahn (2003): Peter Lustig`s Forschertipps. Themenbücher Erde + Wasser und
Luft + Schwerkraft. Tandem-Verlag
Press, Hans-Jürgen (1995): Spiel das Wissen schafft. Ravensburger Buchverlag
Schwalbe, Heide-Lore (2003): Physikalische Experimente mit Überraschungen. AuerVerlag
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