SCHWARZWALD-BAAR
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Nummer 193 SCHWARZWALD-BAAR-KREIS Samstag, 20. August 2016 »Unseren Bienen gefällt die Silphie« Landwirtschaft | Neues Anbauverfahren für alternative Energiepflanze entwickelt / Erhöhung der Artenvielfalt Innovativen Landwirten der Großbiogasanlage Hannennest in Ostrach ist es gelungen, die DonauSilphie als Energiepflanze zu etablieren. Das isteine alternative Energiepflanze, die den Mais in seiner Vorherrschaft ablösen soll. n Von Stefanie Böhm Schwarzwald-Baar-Kreis. Um das Potenzial flächendeckend zu verbreiten, lud der Landesgeschäftsführer Baden Württemberg beim Fachverband Biogas, Otto Körner, gestern zu einer Feldbegehung nach Nordstetten. Am Hof der Familie Fleig, die am Projekt Donau-Silphie mitwirkt, begann die Exkursion auf die Felder Villingen-Schwenningens. Die Gruppe war bestückt mit Vertretern der Imkerei und Fischerei, der Jagd, der Landwirtschaft und Umweltverbände, mit Jürgen Fleig und Otto Körner und auch die Landtagsabgeordnete Martina Braun (Grün) wollte sich ein Bild von dieser Neuheit machen. Mit dabei war auch ein SWR-Team, das mit Kameraausrüstung vor Ort war. »Ich bin gegenüber dem Biogas etwas skeptisch, deswegen möchte ich mich informieren«, gibt die Landtagsabgeordnete Auskunft. Antworten Die geladenen Gäste unterhalten sich über die Silphie, die im Hintergrund in ihrer gelben Pracht erstrahlt. lieferte Körner gleich zu Beginn und hob die Vorteile der Silphie hervor. Mit einer Lebensdauer von 15 bis 20 Jahren beugt die Dauerkultur Bodenerosionen vor und fördert die Entwicklung von Bodelebewesen, wie Regenwürmer, die für eine nachhaltige Humusbildung sorgen. Dies sei auch ein Beitrag für den Klimaschutz, da eine hohe Co2Bindung aus dem Humusaufbau hervorgeht. Mit Wurzeln, die bis zu zwei Meter in die Tiefe reichen, erreicht die Pflanze tiefer gelegene Nährstoffe – so kann ihr weder Hitze noch Kälte etwas anhaben. Die Silphium Perfoliatum wächst bis zu 3,5 Meter in die Höhe und bietet damit auch Unterschlupf für Wild, Hasen und Rebhühner. Vor allem die Die Silphie bietet vielen Tieren einen Rückzugsort. Besonders Bienen sind von der gelben Pracht angetan. n Ich suche ein neues Zuhause Eine Traumkatze Tierheim | Maria ist offen und freundlich Schwarzwald-Baar-Kreis. Maria ist eine junge Katzendame, die man einfach nur liebhaben kann. Sie ist offen und freundlich, liebt es zu schmusen und zu kuscheln, verträgt sich sehr gut mit anderen Katzen. Eine kleine Traumkatze. Zum Spielen lässt sie sich schnell begeistern und ist hierbei jedoch vorsichtig. Maria ist natürlich geimpft, gechipt und kastriert. Wer ihr ein neues Zuhause geben möchte, erhält weitere Informationen beim Kreistierheim, Brigachweg 15, Donaueschingen, Telefon 0771 1589897. EMail: [email protected] Die kleine Maria ist sehr freundlich. Foto: Tierheim Jäger-Vertreter hegen also seit jeher »große Hoffnung in Alternativen« und sehen mit dem Anbau der Silphie einen »echten Gewinn«. Den sieht Klaus Schmieder, Präsident des Landesverbandes Badischer Imker, auch für die Bienenvölker. Erhalt der Bienenvölker »Wir sehen keinen großen Ertrag an Honig, sondern den Erhalt und die Entwicklung der Bienenvölker«, betont er. Bisher diene Raps den Bienen als Zufuhr, die Silphie sei aber in der Zeit da, in der man sie brauche. Geerntet werde nämlich Ende September, gerade der richtige Zeitpunkt für die Winterruhe der Bienen. So sieht Schmiede eine Umwandlung von ein bis drei Prozent der Maisflächen in Silphie-Flächen. Das sei kein vermessener Wunsch, gibt Schmieder zum Ausdruck und ergänzt: »Unseren Bienen gefällt die Silphie«. Bevor das neue Anbaukonzept allerdings das erste Mal Früchte tragen konnte, hat es viele Dürren überstehen müssen, denn bislang haben einige Argumente gegen den Anbau der Donau-Silphie gesprochen. Zum einen verursacht das erste Jahr hohe Kosten, da die Pflanze in Form von Setzlingen auf das Feld gebracht werden muss. Für eine Aussaat war die Keimfähigkeit mit 15 bis 20 Prozent nämlich zu gering. Diese wurde jetzt, dank des neuen Anbaukonzeptes auf über 90 Prozent erhöht. Zum anderen müsse der Landwirt nach der Aussaat für ein Jahr auf Erträge verzichten, weil sich die Silphie erst im zweiten Jahr ernten lässt. »Wir haben 4000 bis 5000 Euro in das Feld investiert und gehofft, damit Erfahrungen zu sammeln«, berichtet Fleig. 2013 pflanzte er bereits die ersten Pflanzen. Letztes Jahr konnte der Landwirt eine »gute Ernte« verzeichnen. Zu verdanken hat er dies dem neuen Anbaukonzept. Hierbei wird im ersten Jahr Mais und unmittelbar danach Fotos: Böhm die Silphie gesät. Der Mais spendet der Energiepflanze Schatten und beugt so Unkraut vor – auf Herbizide kann also ab dem zweiten Jahr getrost verzichtet werden. Zudem kann der Mais geerntet werden und wirkt dem ertragslosen ersten Jahr entgegen. In Baden Württemberg beläuft sich der Bestand auf 480 Hektar und für das kommende Jahr werden 1000 Hektar erwartet. Die Schwerpunkte liegen in Bräunlingen, Tuningen und Trossingen. Auch Fleig möchte seinen Bestand von zwei Hektar auf sechs erweitern. »Es ist ein sehr guter Ansatz, um vom Mais wegzukommen«, resümiert die zu Anfang skeptische Landtagsabgeordnete. Es brauche mehr Pioniere, beteuert Braun, die von der optischen Bereicherung des Landschaftsbildes beeindruckt ist. »Fast medidativ«, wirke das Gebrumm und Gesumm der Bienen und Insekten in den Feldern. n Kurz notiert Veganer grillen Gemüse und Paprika Schwarzwald-Baar-Heuberg. Am Sonntag, 21. August, ab 18 Uhr veranstaltet die Vebu Regionalgruppe einen veganen Grillabend am öffentlichen Grillplatz Rußberg bei Tuttlingen. Gegrillt werden fleischfreie Köstlichkeiten aller Art, wie zum Beispiel selbst gemachte Burger, Grillgemüse, gefüllte Paprika und vieles mehr. Weiterhin werden leckere Beilagen zum Probieren angeboten. Die Veranstaltung ist kostenfrei, jeder kann etwas Veganes mitbringen, niemand ist dazu verpflichtet. So können auch Neulinge, die sich für fleischfreie Ernährung interessieren, einfach dazu kommen und probieren-. Die Veranstalter freuen sich über zahlreiche Besucher. Weitere Informationen gibt es bei Silvia Adloff, Telefon 0175/1594302 oder bei Facebook Vebu-Regionalgruppe-Schwarzwald-BaarHeuberg Fahrrad-Exkursion durch die Baar Schwarzwald-Baar-Kreis. Der Ortsverband der Grünen im Städtedreieck bietet in Kooperation mit der Umweltgruppe Südbaar am 20. August eine Fahrrad-Exkursion durch die nördliche Riedbaar unter der Leitung des Bräunlinger Raum- und Umweltplaners Otto Körner an. Auf der Radtour, beginnend beim Okay in Donaueschingen, zeichnet er die Landschaftsentwicklung der vergangenen 50 bis 60 Jahre nach. Das Augenmerk liegt insbesondere auf den Strukturveränderungen Treffpunkt ist heute, Samstag, 14 Uhr am Okay in der Raiffeisenstraße 13.