Lokale Agenda 21 – für ein zukunftsfähiges

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Lokale Agenda 21 – für ein zukunftsfähiges
Lokale Agenda 21 –
für ein
zukunftsfähiges Oberursel
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
4
Einleitung
5
Hintergrund der Lokalen Agenda 21
6
Der Agenda-Prozess in Oberursel
6 – 14
Diesen Weg haben wir gewählt
Die Struktur
Die Leitlinien
6– 7
8
9 – 14
Meilensteine der Lokalen Agenda 21
für Oberursel
Die Arbeitsgruppen stellen sich vor
Nachhaltige Wasserwirtschaft
Wirtschaft/Gewerbe
Flächennutzung
Konsum
Energie
Verkehr/Mobilität
Familienfreundliches Oberursel
Kirche und Lokale Agenda 21
Oberurseler Initiativen für eine nachhaltige Entwicklung
9 – 14
15 – 25
15
16 – 17
18
19 – 20
20 – 21
22
23
24 – 25
26
Vorwort
Einleitung
Ein guter Anfang ist gemacht – Wie geht es weiter?
Liebe Leserin, lieber Leser!
Die Aktivitäten zur Erarbeitung einer Lokalen Agenda in Oberursel gibt es nun seit sieben Jahren:
Zeit für einen Rückblick – vor allem aber für einen Ausblick!
Diese Broschüre will Ihnen die Ergebnisse der Arbeit an der Lokalen Agenda präsentieren und
Sie anregen, bei den aktuellen und geplanten Projekten mitzumachen – oder neue Projekte
zu initiieren. Ein Dankeschön geht an alle, die sich bereits im Agendaprozess engagiert haben.
Insgesamt waren das mehr als 300 Menschen unserer Stadt, die im gemeinsamen Dialog
u.a. Leitlinien entwickelt, die zukünftige Flächennutzung beschrieben, Maßnahmen zum Schutz
der natürlichen Ressourcen entwickelt oder – ganz praktisch – auf dem Wochenmarkt den Absatz
von „fair gehandelten Produkten“ organisiert haben.
Stolz können wir alle darauf sein, dass eines unserer Agendaprojekte den ersten Preis
im Landeswettbewerb Lokale Agenda 21 in der Kategorie „nachwachsende Generationen“
gewonnen hat. Die Planung der Freiflächen im neuen Wohngebiet „Camp King“ wurde als
Beteiligungsprojekt unter fachkundiger Anleitung in die Hände der Kinder und Erwachsenen gelegt,
die dort wohnen oder wohnen werden. Nun wird diese Planung von den späteren Nutzern auch
umgesetzt, in dem sie selbst zu Spaten und Schaufel greifen.
Projekte wie dieses sollen uns ein Anreiz sein, miteinander Ideen zu entwickeln,
wie wir Oberursel gemeinsam noch lebenswerter gestalten können.
Wir freuen uns auf Ihre Unterstützung!
Auch in Oberursel leben Menschen verschiedener
Nationalität und Herkunft. Sie sind noch zu
wenig in den Agenda-Prozess mit eingebunden.
Gemeinsam können wir die Herausforderungen
des Zusammenlebens besser bewältigen.
In Arbeitsgruppen haben sich Oberurselerinnen
und Oberurseler engagiert, um dem AgendaProzess in Oberursel Gestalt und Inhalt zu geben.
Sichtbare Ergebnisse sind die Papiere dieser
Arbeitsgruppen, die Leitlinien, der Reparaturführer, der Konsumführer, der Leitfaden für ein
familienfreundliches Oberursel und der Maßnahmenplan sowie der erste Bericht der Stadtverwaltung dazu.
Das Engagement vieler Oberurselerinnen und
Oberurseler hat den Agenda-Prozess in unserer
Stadt in Gang gebracht. Wir bedanken uns bei
allen für das Mitmachen und Impulsegeben.
Meist ist die Initiative für die verschiedenen
Themen von den Bürgerinnen und Bürgern ausgegangen. Die besondere Qualität des AgendaProzesses besteht jedoch darin, gemeinsam mit
Verwaltung, Politik und Wirtschaft zu handeln,
um die Ziele der Agenda 21 verwirklichen. Das
ist das Besondere, aber auch das Schwierige
dieses Prozesses. Nach Jahren gemeinsamer
Arbeit stellen wir fest, dass diese Zusammenarbeit nur in Teilbereichen gelungen ist. Der
Dialog zwischen Agenda-Akteuren und Politik,
zwischen Wirtschaft und Verwaltung sollte
intensiviert, die Beteiligung der Bürgerinnen und
Bürger stärker gefördert werden.
Dazu ist eine gute Öffentlichkeitsarbeit nötig.
Jetzt gilt es, den Agenda-Gedanken lebendig zu
halten und auf der Grundlage der „Leitlinien“
weiter zu entwickeln. Die nachfolgende Darstellung der verschiedenen Arbeitsgruppen und ihrer
Projekte könnte ein Anstoß dazu geben. Sicher
gibt es auch viele Bereiche, aus denen sich neue
Projektideen entwickeln lassen.
Wir sind zuversichtlich, dass Oberurseler Bürgerinnen und Bürger auch in Zukunft ihren Sachverstand für ein zukunftsfähiges Oberursel einbringen
werden. Sie nutzen damit auch die Chance, sich
aktiv für ihre Belange einzusetzen und das Leben
in ihrer Stadt verantwortlich mitzugestalten.
Wichtig ist auch, den Gedanken der Nachhaltigkeit
in bestehende Strukturen zu integrieren, Bestehendes zu vernetzen. Nachhaltigkeit darf kein beliebiges Schlagwort sein, sondern sollte zum selbstverständlichen Qualitätsmerkmal einer zukunftsfähigen Entwicklung unserer Stadt und zum
Leitgedanken für unser tägliches Handeln werden.
Hans-Georg Brum,
Bürgermeister
Dieter Rosentreter,
Erster Stadtrat
Wir wünschen uns, dass die Broschüre dazu
beiträgt, weiterhin Oberurselerinnen und Oberurseler zum Mitmachen zu bewegen!
Dr. Martin Heubel,
Stadtverordnetenvorsteher
Der Agendarat:
Lars Kieneck
Heide-Marie Kullmann
Franz Schneider
Hedy Walther
Dezember 2003
4
5
Hintergrund der Lokalen Agenda 21
dabei auf Kosten der zukünftigen Generationen
zu leben.
Vor 11 Jahren, im Juni 1992 kamen in Rio de
Janeiro Staats- und Regierungsvertreter bzw.
-vertreterinnen aus 179 Staaten zur Konferenz
für Umwelt und Entwicklung der Vereinten
Nationen zusammen. Sie verabschiedeten neben
anderen Resolutionen auch die Agenda 21, das
Arbeitsprogramm für das 21. Jahrhundert. Dieses
weltweite Programm setzt auf das Prinzip der
Nachhaltigkeit, einen Begriff aus der Forstwirtschaft, der bedeutet, der Natur nicht mehr
zu entnehmen, als nachwachsen kann. Die
Agenda 21 fordert uns auf, weniger Ressourcen
zu verbrauchen, Luft und Wasser weniger zu
belasten, umweltverträglich zu wirtschaften,
unser Konsumverhalten zu verändern und uns
für soziale Gerechtigkeit für alle Menschen der
Erde einzusetzen.
Im Kapitel 28 der Agenda 21 werden die
Kommunen als entscheidender Faktor bei der
Verwirklichung der in der Agenda enthaltenen
Ziele genannt. Bis 1996 sollten sie in einen
Dialog mit ihren Bürgern, örtlichen Organisationen und privaten Unternehmen eintreten, um
sich von ihnen in ihrer weiteren Umwelt- und
Entwicklungsarbeit unterstützen zu lassen.
Inzwischen hat ein erneuter Weltgipfel in
Johannesburg stattgefunden. Trotz unbefriedigender Ergebnisse gab er auch Anstoß, den
Agenda-Prozess weiter fortzuführen. In dem Aktionsplan „Plan of Implementation“ bekräftigten
die teilnehmenden Staaten die Bedeutung der
Agenda 21 und forderten die Kommunen auf, die
Lokale Agenda 21 weiterhin zu unterstützen.
Ökonomische, soziale und ökologische Ziele
sollen so aufeinander abgestimmt werden, dass
wir die Bedürfnisse der heute lebenden Menschen
auf der ganzen Welt befriedigen können, ohne
Der Agenda-Prozess in Oberursel
Diesen Weg haben wir gewählt
Stadtverordnetenversammlung und Vertretern
des Magistrats diskutiert. Änderungen wurden
von den Arbeitsgruppen besprochen, übernommen oder als abweichende Meinung deklariert.
Als erstes entstanden die Leitlinien für eine
zukunftsfähige Entwicklung Oberursels, die im
September 1999 von der Stadtverordnetenversammlung einstimmig beschlossen wurden
(sie sind in dieser Broschüre abgedruckt).
Bei uns in Oberursel lagen die Anfänge im
November 1996, als der Eine-Welt-Verein die
Studie „Zukunftsfähiges Deutschland“ vorstellte.
Daraus entwickelte sich die „Initiative Lokale
Agenda 21 für Oberursel“, die sich in Kooperation mit dem Bund für Umwelt und Naturschutz
ab Januar 1997 regelmäßig traf.
Im Sommer 1997 beschloss die Stadtverordnetenversammlung, eine Lokale Agenda 21 für
Oberursel zu erarbeiten, die die Grundlage für
die Fortschreibung des Stadtentwicklungsplans
bilden sollte. Die Initiative ging im Bürgerforum
auf, das seit September 1997 regelmäßig tagte.
Verschiedene Arbeitsgruppen wurden gebildet,
Grundsatzpapiere erarbeitet. Sie wurden in der
Redaktionsgruppe mit den Fraktionen der
Im November 2000 fand die Präsentation der
Ergebnisse der Arbeitsgruppen im Rathaus statt.
Unter der Moderation von Florian Schwinn vom
Hessischen Rundfunk wurde Rückblick auf die
vierjährige Arbeit der Agendagruppen gehalten.
Den festlichen Rahmen bildeten lyrische und
musikalische Beiträge von Schülerinnen und
6
Es wurde vereinbart, dass die Stadtverwaltung
jeweils jährlich über den Stand der Durchführung der Maßnahmen berichtet. Dieser Bericht
wird zusammen mit der Stellungnahme des
Agendarats dem Magistrat, den Fraktionen und
dem Umwelt- und Bauausschuss zur Diskussion
zugeleitet und anschließend der Stadtverordnetenversammlung zur Beschlussfassung vorgelegt.
Schülern des Gymnasiums Oberursel. Ein Agendarat, der aus fünf in Arbeitsgruppen engagierten
Bürgerinnen und Bürgern besteht, wurde
gewählt. Er koordiniert die Tätigkeit der Arbeitsgruppen, begleitet die Durchführung von Maßnahmen, organisiert Bürgerforen zu aktuellen
Themen und hält die Verbindung zur Stadtverwaltung und den politischen Gremien.
Im Februar 2003 hat die Stadtverordnetenversammlung den ersten Bericht der Stadtverwal- tung zum Maßnahmenplan und die
Stellungnahme des Agendarats dazu zur Kenntnis
genommen.
Im August 2001 wurde die Lokale Agenda 21 für
Oberursel von der Stadtverordnetenversammlung
einstimmig beschlossen. Im Beschluss enthalten
ist ein Maßnahmenplan, der die in den Papieren
der Arbeitsgruppen vorgeschlagenen Maßnahmen
auflistet und mit einem Zeitrahmen versieht. Die
Lokale Agenda – bestehend aus Leitlinien und
dem Maßnahmenplan – soll als Grundlage für
die weitere Stadtentwicklung dienen.
7
Die Struktur
Die „Leitlinien des Bürgerforums der Lokalen Agenda 21 für Oberursel“ wurden nach intensiven
Diskussionen sowohl in der Redaktionsgruppe mit Mitgliedern der Fraktionen des Stadtparlaments
als auch im Bürgerforum mehrfach überarbeitet und im September 1999 von der Stadtverordnetenversammlung einstimmig beschlossen. Sie benennen die wichtigsten Zukunftsfragen unserer Stadt
und legen für jedes Themengebiet Ziele fest.
▼
Leitlinien
Die Leitlinien
▼
des Bürgerforums der Lokalen Agenda 21 für Oberursel
Maßnahmenbericht/ Jahresbericht
▲
▼
▼
NACHHALTIGE
STADTENTWICKLUNG
Arbeitsgruppen
Bürgerforen
Fachforen
Agendarat
▼
▼
▼
Magistrat
Stadtverwaltung
Stadtparlament
Agendabüro
▲
▲
Bürger, Unternehmen, Organisationen
Agenda-Akteure
• Agendabeauftragte der Fraktionen
Der Agendarat trifft sich bei Bedarf, z.B. zur
Diskussion des Berichts der Stadtverwaltung
zum Maßnahmenplan, mit den Agendabeauftragten der Fraktionen des Stadtparlaments und mit Vertretern des Magistrats.
• Agendabüro
Ansprechpartner Jens Gessner,
Stadtverwaltung Tel. 502 306,
E-Mail [email protected]
• Agendarat
Der zur Zeit aus vier Personen bestehende
Agendarat trifft sich jeden Monat mit der
Vertreterin des Agendabüros und dem
Umweltberater. Hier wird die Tätigkeit der
Arbeitsgruppen koordiniert, werden neue
Themen diskutiert, die Bürgerforen vorbereitet
und wird Kontakt zur Stadtverwaltung und
den politischen Gremien gehalten.
• Bürgerforum
Im Bürgerforum treffen sich Vertreterinnen
und Vertreter der Arbeitsgruppen und des
Agendarats und interessierte Bürgerinnen und
Bürger zum Gedankenaustausch und zu einem
bestimmten Thema.
Leitlinien zum Maßstab für unser Handeln auferlegt. Wir legen für jede einzelne Leitlinie in den
entsprechenden Arbeitspapieren messbare Ziele
fest, die in sinnvollen Zeitabständen überprüft
werden.
Lokale Agenda 21 ... Wasser auf Oberursels
Mühlen
Wir, die Bürgerinnen und Bürger* von Oberursel
haben uns zum Ziel gesetzt, die Agenda 21, deren
Inhalte 1992 auf der Konferenz der Vereinten
Nationen für Umwelt und Entwicklung in Rio de
Janeiro verabschiedet wurden, auch in unserer
Stadt umzusetzen.
Die Agenda 21 fordert, sich für mehr Gerechtigkeit
zwischen den Industrieländern und den Ländern
des Südens einzusetzen, die Tragfähigkeit des
Ökosystems Erde nicht zu gefährden und nicht
auf Kosten zukünftiger Generationen zu leben.
Oberursel – unser Zuhause
Oberursel soll Heimat für alle Bevölkerungsgruppen
sein und als Lebensmittelpunkt für alle Bürgerinnen und Bürger gestärkt werden. Dazu gehören
die Sicherung und Weiterentwicklung der öffentlichen und privaten Angebote für Arbeit, Wohnen,
soziale Versorgung, Gesundheit, Bildung, Freizeit,
Kultur und öffentliche Infrastruktur. Bei allen
Bemühungen beachten wir jedoch die Einbindung
in den regionalen Zusammenhang. An Stelle des
Wettbewerbs mit den umliegenden Gemeinden
soll eine sinnvolle Zusammenarbeit entstehen,
die den Prinzipien der Nachhaltigkeit entspricht.
Deshalb wollen wir im Rahmen unserer lokalen
Möglichkeiten die natürlichen Lebensgrundlagen
erhalten, Wohlstand ermöglichen und für soziale
Gerechtigkeit sorgen. Um dieser Herausforderung
im Spannungsfeld von Ökologie, Ökonomie und sozialer Sicherheit gerecht zu werden, haben wir uns
*) Menschen, die in Oberursel leben
Meilensteine der Lokalen Agenda 21 für Oberursel
Grundlegendes Papier für alle Gremien ist
neben den „Leitlinien“ der
Ansprechpartner:
Lars Kieneck, Tel. 28 64 75,
E-Mail [email protected]
Maßnahmenplan der Lokalen Agenda 21
Die aus den Papieren der Arbeitsgruppen
zusammengestellten Maßnahmen sind im
Maßnahmenplan mit Angabe des jeweiligen
Zeitrahmens aufgeführt. Die Stadtverwaltung
berichtet jährlich über den Stand der
Durchführung. Maßgebend ist zur Zeit der
„Jahresbericht 2001/2002 zum Maßnahmenplan“.
Er kann im Agendabüro eingesehen werden.
Heide-Marie Kullmann, Tel. 7 11 15,
E-Mail [email protected]
Franz Schneider, Tel. (0 61 72) 3 64 95,
Fax (0 61 72) 78 98 76
Hedy Walther, Tel. 5 16 95,
E-Mail [email protected]
8
Nov. Die Stadt Oberursel tritt
1996 dem Klimabündnis der
Städte bei.
Nov. Der Eine-Welt-Verein
1996 Oberursel stellt die Studie
„Zukunftsfähiges
Deutschland“ vor. Daraus
entwickelt sich
Jan. die Initiative „Lokale
1997 Agenda 21 für Oberursel“
Juli Beschluss der Stadtverordne- 1997 Sommer: Die Initiative
1997 tenversammlung, eine Lokale
„Lokale Agenda 21 für
Agenda 21 als Grundlage für
Oberursel“ stellt das „Papier
ein neues Stadtentwicklungszur nachhaltigen Wasserkonzept zu erarbeiten.
wirtschaft“ vor.
Juli Die Stadt Oberursel und vier Sept. Erstes Treffen des
1997 weitere hessische Kommunen 1997 Bürgerforums, Bildung von
werden vom Hessischen
Arbeitsgruppen
Umweltministerium für vorbildliche Ansätze zur
Umsetzung der Agenda 21 in
Teilbereichen ausgezeichnet.
9
Unser vielfältiges Freizeit- und Kulturangebot
wollen wir erhalten und nach Möglichkeit ausbauen. Alle sollen dieses Angebot nutzen können.
Bürgerinnen und Bürger sollen auch eigene, nicht
kommerzielle Initiativen entwickeln können und
darin unterstützt werden.
Arbeit und Wirtschaft – im Einklang mit
Mensch und Umwelt
Eine Mischung unterschiedlicher Branchen und
Betriebsgrößen soll die wirtschaftliche Stabilität
unserer Stadt erhalten. Wir wollen kein Wachstum um jeden Preis: Kleine und mittelständische
Betriebe, vor allem, wenn sie umweltschonend
produzieren, werden gefördert. Dabei schützen
wir insbesondere unser einheimisches zukunftsfähiges Gewerbe. Ressourcen schonende
Betriebe, die im Sinne der Nachhaltigkeit innovativ sind, werden bei der Ansiedlung bevorzugt.
Wir achten beim Umgang mit Rohstoffen und
bei der Gestaltung der Arbeitsplätze auf Umweltund Sozialverträglichkeit. Wir bemühen uns um
Verwirklichung der Grundsätze der Kreislaufwirtschaft.
Flächenplanung – Stadt im Grünen
Ortsnahe Frei- und Erholungsflächen stellen
einen wichtigen Standortfaktor dar, der das Leben in Oberursel für uns lebenswert macht.
Wertvolle Biotope wie Quellen, Bachläufe, Streuobstbestände, Wiesen und Wälder erhalten wir.
Flächensparenden Wohnungsbau mit innerstädtischen Grünflächen ziehen wir dem
Hochhausbau vor.
Beim Wohnungs- und Gewerbebau geben wir
der Nutzung der durch Fluktuation freiwerdenden Flächen und der vertretbaren Verdichtung
bereits besiedelter Flächen den Vorrang. Die
Neuausweisung insbesondere von Gewerbeflächen halten wir so gering wie möglich, um
einen weiteren Flächenverbrauch zu minimieren.
Nutzungsmischungen sollen die Integration der
Lebensbereiche fördern und den Verkehr vermindern. Unser Ziel ist eine Stadt der kurzen
Wege, in der Wohnen, Arbeiten, Versorgung und
Freizeit zusammengeführt sind.
Wohnen, Freizeit und Kultur – lebenswertes
Umfeld
Wir nutzen alle uns zur Verfügung stehenden
Möglichkeiten, damit Wohnen in Oberursel für alle
bezahlbar ist. Dabei achten wir darauf, dass unterschiedliche Wohnformen in bedarfsgerechtem
Umfang entstehen und erhalten bleiben. Durch
die Schaffung geeigneter Wohnumfelder ermöglichen wir die soziale Integration aller Bürgerinnen und Bürger. Ökologisches Bauen fördern wir.
Jan. Erstes Zusammentreffen
1998 der Redaktionsgruppe zur
Diskussion der Papiere der
Arbeitsgruppen, die sich
seitdem ca. alle zwei
Monate trifft.
Juni 1. Fachforum zum Thema
1998 „Verkehr und Mobilität“
Okt. Gewährung von Finanzhilfen
1998 des Landes Hessen zur
Förderung der Lokalen
Agenda 21 für 1999
April Präsentation der Lokalen
1999 Agenda im Rahmen des
BDS-Festes
„Oberursel er-leben“
Mai
1999
Sept.
1999
Sept.
1999
der Liberalisierung des
Strommarktes
Nov. Fachvortrag im Bürgerforum
1999 über Stadtbussysteme in
2. Fachforum zum Thema
anderen Mittelstädten und
„Nachhaltiges Wirtschaften“
Diskussion des Oberurseler
Stadtbussystems
Das Papier „Leitlinien“ wird
von der Stadtverordneten2000 Frühjahr:
versammlung einstimmig
Organisationsdiagnose des
beschlossen.
Oberurseler Prozesses durch
Organisationsberater
Fachvortrag im Bürgerforum Fritz Warthenpfuhl
über Chancen und Risiken
10
Natur – unsere Lebensgrundlage
Land – und Forstwirtschaft
Ein besonderes Augenmerk richten wir auf den
Erhalt unserer natürlichen Umwelt. Dazu lassen
wir der ortstypischen Flora ebenso besonderen
Schutz zukommen wie der lokalen Fauna.
Mit den uns zur Verfügung stehenden
Ressourcen gehen wir besonders sorgsam um.
Wir fördern den sparsamen Umgang mit wertvollem Trinkwasser und verstärken die Nutzung
von Regenwasser. Im Rahmen unserer
Möglichkeiten entsiegeln wir bereits versiegelte
Flächen und sichern die Qualität unserer Umwelt
durch Maßnahmen wie Fassaden- und Dachbegrünung. Wir bemühen uns um eine möglichst
geringe Belastung unserer Böden, auch zum
Schutz unseres Grundwassers. Die Altlastenbeseitigung fördern wir nach Kräften.
Im Rahmen der Abfallwirtschaft tragen wir den
Grundsätzen der Kreislaufwirtschaft durch
Abfallvermeidung und weitgehende Verwertung
Rechnung.
Unsere Frischluftschneisen aus dem Taunus
müssen wir erhalten und uns selbst und andere
dazu motivieren, die Schadstoffbelastungen aus
Industrie, Gewerbe, Verkehr und Haushalten
ständig weiter zu reduzieren.
Wald und Feld bilden den größten Teil unserer
Freiflächen. Dieses große Biotop-Potential beinhaltet wertvolle Ressourcen, dient als Erholungsraum und bietet als Wirtschaftsraum auch
Arbeitsplätze.
Wir fördern die naturnahe Bewirtschaftung und
eine nachhaltige Holzproduktion, um den Erholungswald, die Grundlagen für die Entwicklung
der Artenvielfalt und die Klimaschutzfunktion
dieser Räume zu garantieren. Die Arbeitsplätze in
der Landwirtschaft sollen erhalten bleiben. Die
umweltverträgliche Produktion von gesunden
Lebensmitteln ist neben der Verantwortung für die
Landschaftspflege Aufgabe der Landwirtschaft.
Wir unterstützen und fördern ökologisch orientierten Landbau und regionale Direktvermarktung.
Mai Der Reparaturführer wird
2000 per Tagespost an
Oberurseler Haushalte
verteilt.
Nov. Wirtschaftsforum mit
2000 Vertreterinnen und
Vertretern von Oberurseler
Wirtschaftsunternehmen
mit Vortrag über Ökoprofit
und SAFE
Energie – Klimaschutz vor Ort
Als Beitrag zum Schutz des Klimas und der Erdatmosphäre fordern und fördern wir auf lokaler
Ebene alle Maßnahmen zur Verringerung des
Energieverbrauchs – innerhalb der Verwaltungen,
den Schulen, aber auch in den ortsansässigen
Betrieben und privaten Haushalten.
Wir reduzieren den CO2-Ausstoß, wozu sich
Oberursel als Mitglied des Klimabündnisses verpflichtet hat.
Nov. Ergebnispräsentation der
2000 Lokalen Agenda 21 für
Oberursel: Die Arbeitsgruppen stellen ihre
Ergebnisse vor, Wahl eines
fünfköpfigen Agendarats
Jan. Fachforum „Familien2001 freundliches Oberursel“:
Die AG stellt ihre Kriterien
der Öffentlichkeit vor.
Febr. Diskussionsabend
2001 zum Thema Pfarrgemeinden
im Agendaprozess
11
Febr. Fachvortrag im Bürgerforum
2001 über Fahrradstationen
April Runder Tisch „Wasser/ Ab
2001 wasser“ und Runder Tisch
„Energie“ mit Oberurseler
Unternehmen
Mai erstmals Stand der AG
2001 Konsum auf dem
Oberurseler Wochenmarkt
mit Fair gehandelten
Produkten
Bildung – unsere Investition in die Zukunft
Wir überprüfen alle Entscheidungen darauf, ob
sie einer sparsamen und nachhaltigen Bewirtschaftung der Energie dienen. Bei allen Planungen und Bauvorhaben werden Energiesparmaßnahmen berücksichtigt.
Wir informieren die in Oberursel lebenden
Menschen über energiesparendes Verhalten und
dezentrale Energie-Erzeugung und treten für
regenerative Energien und einen Ausstieg aus
der Versorgung mit Atomenergie ein.
Bildung ist ein wichtiger Zukunftsfaktor für
unsere Stadt. Unsere Stellung als Bildungsstandort im Rhein-Main-Gebiet wollen wir daher
erhalten und im Rahmen unserer Stadtentwicklungsplanung der Standortsicherung und der
Pflege der bestehenden Bildungseinrichtungen
höchste Aufmerksamkeit widmen. Wir stellen
sicher, dass der Zugang zu Bildungseinrichtungen,
insbesondere auch der Erwachsenenbildung, weiterhin für alle in Oberursel lebenden Menschen,
ungeachtet ihres Einkommens, möglich ist.
Wir unterstützen alle ansässigen Bildungseinrichtungen in ihren Bemühungen, das Prinzip der
Nachhaltigkeit und seine unterschiedlichen Ausprägungen in ihre Bildungsarbeit zu integrieren.
Verkehr – der uns verbindet
Bereits heute stellen wir die Weichen für eine
zukunftsfähige und integrierte Verkehrsinfrastruktur, die sich durch eine erhebliche Verminderung des Energieverbrauchs und der Lärmund Schadstoffbelastungen auszeichnet. Dazu
verbessern wir mit Priorität den öffentlichen
Personennahverkehr und bauen ein umfassendes
Fußwege- und Radverkehrsnetz auf, um eine
echte umweltverträgliche Alternative zum motorisierten Individualverkehr sowie mehr
Lebensqualität zu schaffen.
Wertewandel – Zeitwohlstand statt
Güterreichtum
Mit unserem Verhalten arbeiten wir am Wandel
zu einer maßvollen, Ressourcen schonenden und
sozial gerechten Wirtschaftsweise mit.
Wir beachten die Grundsätze der Sparsamkeit,
Regionalorientierung, der Produktion und Erhaltung von langlebigen Produkten und der gemeinsamen Nutzung von langlebigen Gebrauchsgütern.
Aug. Die Lokale Agenda 21 für
2001 Oberursel wird von der
Stadtverordnetenversammlung einstimmig
beschlossen.
Sept.
2001
Nov.
2001
Febr. 1. Treffen des Agendarats
2002 mit den Agendabeauftragten der Fraktionen und
Vertretern des Magistrats
März Workshop-Gottesdienst der
Energiesparwoche mit
2002 AG Kirche und Lokale
vielen Aktionen
Agenda in der Heilig-GeistKirche zum Thema „Was
Fachvortrag im Bürgerforum
interessiert uns die Bohne?“
über „Wege aus der
(Kaffee, Kakao)
globalen Ungerechtigkeit,
Agenda 21 und weltweiter
Partnerschaft“
12
April Abschluss des Runden Tisches
2002 „Energie“: Energiesparcheck
für Verwaltungsgebäude
Juni 1. Treffen des Runden
Tisches mit Oberurseler
Unternehmen zum Thema
„Gebäudemanagement“
Juli Der Führer „Konsum mit
2002 Köpfchen“ der AG Konsum
wird mit einer Auflage von
ca. 400 Stück aufgelegt.
Agenda 21 – gemeinsam handeln
Wir treten der Wegwerf-Mentalität entgegen
und werben für ein zukunftsfähiges Konsumverhalten, das für alle Bevölkerungsgruppen
finanzierbar und mit einem Gewinn an Lebensqualität verbunden ist.
Die Umsetzung der Agenda 21 in Oberursel
sehen wir vor allem als unsere eigene Aufgabe.
Alle Mitbürgerinnen und Mitbürger, Unternehmen, Kirchen, Vereine, politische Gremien
und Vertreter der Stadtverwaltung sind aufgefordert, diese Herausforderung anzunehmen.
Gleichzeitig bemühen wir uns auch auf regionaler Ebene um Partner, die mit uns gemeinsam
das Prinzip Nachhaltigkeit mit Leben erfüllen.
Soziale Verantwortung – voneinander lernen
Alle Bürgerinnen und Bürger sollen sich – unabhängig von Geschlecht, Alter, Hautfarbe, Nation
und Religion – in Oberursel entfalten können.
Besondere Rücksicht nehmen wir auf die Bedürfnisse von Kindern, Alten und Behinderten und
nutzen alle Chancen, vom Umgang mit ihnen zu
lernen. Die Integration unterschiedlicher
Gruppen fördern wir.
Damit eine breite Beteiligung an der Umsetzung
der Agenda 21 in Oberursel möglich ist, werden
regelmäßig Informationen über den Prozess,
Leitlinien, Ziele, Beteiligungsmöglichkeiten und
Erfolge bereitgestellt.
Oberursel und die Eine Welt
Bürgerforum Lokale Agenda 21
Oberursel, 19. Januar 1999
Wir verstehen uns als Bürgerinnen und Bürger
der Einen Welt. Wir berücksichtigen die Auswirkungen unseres politischen, gesellschaftlichen
und wirtschaftlichen Handelns auf alle Länder.
Wir setzen uns ein für gute Beziehungen zu den
Menschen in anderen Ländern und unterstützen
den Handel zu fairen Preisen. Wir fördern Initiativen für die Menschen in Entwicklungsländern
im Sinne der Hilfe zur Selbsthilfe.
Aug. Teilnahme am Agenda 212002 Aktionstag in Darmstadt
Sept. Im Rahmen des
2002 ökumenischen Stadtkirchentages in Oberursel
veranstaltet die AG Kirche
und Lokale Agenda einen
Gesprächskreis zum Thema
„Schöpfungsverantwortung“.
Okt. Bürgerforum zu Fragen des
2002 nachhaltigen Konsums
„Was kauf’ ich da bloß?“
Okt. 2. Treffen des Agendarats
2002 mit den Agendabeauftragten der Fraktionen:
Diskussion des ersten
Berichts der Stadtverwaltung zum Maßnahmenplan
Febr. Einführung der Familien2003 verträglichkeitsprüfung für
die Stadtverwaltung
Febr. Akutalisierung des
2003 Reparaturführers,
Einstellung ins Internet
13
Febr. Auftaktveranstaltung des
2003 Beteiligungsprojekts
Camp King
Febr. 1.Bericht der Stadtverwaltung
2003 zum Maßnahmenplan und
Stellungnahme des Agendarats werdenvom Stadtparlament zur Kenntnis
genommen.
Die Arbeitsgruppen stellen sich vor
Differenzstandpunkte
Verkehr – der uns verbindet
Zu folgenden Bereichen bleiben nach Aussagen
der CDU – Fraktion Oberursel abweichende
Standpunkte bestehen:
„Ein leistungsfähiges Straßennetz für den Individualverkehr, einschließlich der stadtentlastenden
Umgehungsstraßen, ist für die CDU – Fraktion im
Interesse der Bürger unverzichtbar.“
Die Arbeitsgruppen organisieren sich selbständig und koordinieren ihre Tätigkeiten mit dem
Agendarat. Einige Gruppen sehen ihre Arbeit als beendet an, andere Projekte laufen noch. Auf
den folgenden Seiten wird darüber berichtet.
Die Mitarbeit in einer Arbeitsgruppe ist in der Regel befristet. Jeder kann selbst entscheiden, wie
lange er mitmachen möchte. Auch neue Gruppen sind jederzeit möglich. Alle im Agenda-Prozess
Tätigen möchten mehr Menschen zum Mitmachen motivieren. Diese Broschüre will einen Beitrag
dazu leisten.
Energie – Klimaschutz vor Ort
„Der Ausstieg aus der Versorgung mit Atomenergie ist nach unserer Meinung derzeit noch
nicht durchführbar.“
Arbeitsgruppe Nachhaltige Wasserwirtschaft
Was hat die Gruppe bisher erreicht?
Von Januar bis Juli 1997 arbeitete die Initiative
„Lokale Agenda 21“, aus der später das
Bürgerforum hervorgehen sollte, am Thema
„Nachhaltige Wasserwirtschaft“. Sowohl der
Status quo der Wasserversorgung in Oberursel
als auch erforderliche Maßnahmen zum
Wassersparen und zur Stabilisierung des
Grundwasserspiegels wurden in einem Papier
erarbeitet. Im Herbst 1997 wurde das Papier vom
Magistrat zur Kenntnis genommen und als wichtiger Baustein bewertet.
Welche Maßnahmen werden zur Zeit
umgesetzt?
März Informationsstand zum
2003 Thema„Flower Label – Fair
gehandelte Blumen“ auf der
Blumenausstellung
im Rathaus
März Kinder stellen ihre Ideen
2003 und Modelle zur Gestaltung
der Frei- und Spielflächen
im Rahmen des
Beteiligungsprojekts
Camp King vor.
Mai Zweijähriges Bestehen des
2003 Standes „Fairer Handel“ auf
dem Wochenmarkt
Mai Aufstellung von sechs
2003 abschließbaren
Fahrradboxen am Bahnhof
Juni Präsentation der Ergebnisse
2003 zur Gestaltung der
Grünflächen und Spielflächen im Rahmen des
Beteiligungsprojektes
Camp King
14
Juli Bauwochenende mit
2003 Familien zur Gestaltung des
ersten Spielplatzes im
Camp King
An wen können Sie sich wenden?
Die Umweltberatung berät Bürgerinnen und
Bürger zu Fragen der Zisternensatzung und des
Zisternenförderungsprogramms der Stadtwerke
und zum Thema Flächenentsiegelung.
Jens Gessner, Stadtverwaltung, Tel. 502 306,
E-Mail [email protected]
Okt. Auszeichnung der Stadt
2003 Oberursel (Taunus) beim
Landeswettbewerb
„Lokale Agenda“ für das
Beteiligungsprojekt
„Camp King“
15
Arbeitsgruppe Wirtschaft/Gewerbe
Der Reparaturführer wurde in einer Auflage
von 10 000 Exemplaren gedruckt und im Mai
2000 an Oberurseler Haushalte und über die
beteiligten Geschäfte verteilt. Er ist inzwischen vergriffen. Im Februar 2003 wurde der
Reparaturführer aktualisiert und seine
Informationen ins Netz gestellt. Sie können
unter www.oberursel.de abgerufen werden.
Was hat die Gruppe bisher erreicht?
Eine zukunftsfähige Entwicklung unserer Stadt
kann nur gelingen, wenn die örtlichen
Unternehmen eingebunden werden. Deshalb hat
die Arbeitsgruppe seit ihrer Gründung im
November 1998 versucht, Handelnde aus der
Wirtschaft für den Agenda-Prozess zu gewinnen.
Die Arbeitsgruppe hat sich bisher folgende
Schwerpunkte gesetzt.
• Reparaturführer für Oberursel
Um den Wiederverwertungsgedanken zu
unterstützen (die eingesetzten Ressourcen reichen länger, Abfallmengen werden reduziert),
wurde ein Reparaturführer für Oberursel erarbeitet. 66 Reparaturbetriebe aus 25 unterschiedlichen Branchen wurden aufgeführt.
Runder Tisch Energie
Fachleute wurden eingeladen, die z.B. über
Einsparpotentiale im Betrieb, Entwicklung der
Strombezugskosten, Bewegung am Energiemarkt
und Stromsparcheck auf Basis der einschlägigen
DIN referierten. Daraus entwickelte sich das
Thema „Energiesparcheck“. Mehrere
Unternehmensvertreter trafen sich regelmäßig
mit Vertretern der Stadtverwaltung und der
Arbeitsgruppe zum Informationsaustausch. Zwei
Unternehmen führten die dazu nötigen
Untersuchungen und Datenerhebungen durch.
Aber auch die anderen beteiligten Unternehmen
profitierten von den Ergebnissen, indem sie einfach zu realisierende Einsparpotentiale in ihren
Firmen umsetzten.
Runder Tisch Wasser
In drei Treffen wurden Probleme der
Wassergewinnung und Abwassergebühren mit
der Stadtverwaltung diskutiert. Die Bildung eines
Arbeitskreises zur Prüfung von
Fördermaßnahmen im Bereich der
Brauchwassernutzung wurde angeregt, aber
nicht weiter verfolgt.
• Runde Tische der Wirtschaft
Den Auftakt für die Zusammenarbeit mit
Oberurseler Unternehmen stellte das
Wirtschaftsforum „Zukunftsbeständiges
Wirtschaften - eine Herausforderung an die
Unternehmen“ im November 2000 mit ca. 20
Unternehmen dar. Es stellte sich heraus, dass
besonderes Interesse an den Themen Wasser,
Energie und Beschaffung von Wohnraum für
Angestellte bestand.
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Was ist in Zukunft geplant?
Ein weiteres Wirtschaftsforum soll die zukünftige Vorgehensweise klären und Anstoß zu einem
ständigen Runden Tisch von Oberurseler
Unternehmen und Stadtverwaltung geben.
An wen können Sie sich wenden?
Welche Maßnahmen werden zur Zeit
umgesetzt?
Heide-Marie Kullmann, Tel. 7 11 15
E-Mail [email protected]
Runder Tisch Gebäudebewirtschaftung
Seit Juni 2002 gibt es regelmäßige Treffen zu
diesem Thema. Auch hier werden ökologische
(Schadstoffe, Ressourcenverbrauch), ökonomische (Betriebskosteneinsparung) und soziale
Gesichtspunkte (Gesundheitsschutz) betrachtet.
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Arbeitsgruppe Flächennutzung
Arbeitsgruppe Konsum
Was hat die Gruppe bisher erreicht?
Was hat die Gruppe bisher erreicht?
In ihrem Papier hat die Arbeitsgruppe Richtlinien
erarbeitet, die eine nachhaltige Flächenplanung
und -bewirtschaftung fördern. Dazu gehören die
behutsame Nachverdichtung geeigneter innerstädtischer Bereiche, keine verfrühte Planung
weiterer Wohngebiete, die Sicherung der
Freiflächen zwischen Oberursel, Frankfurt und
den Nachbarorten und die Entwicklung eines
Biotopverbundes, Unternehmensförderung durch
Standortentwicklung und gleiches Gewicht für
ÖPNV und Individualverkehr.
Konsumführer
Ein Grundgedanke des Aktionsprogramms von
Rio ist, dass alle Länder weder auf Kosten der
Natur noch auf Kosten anderer Regionen und
Menschen leben. Weil ein großer Teil der
Produkte, die wir konsumieren, aus aller Welt
stammt, ist Handeln auf kommunaler Ebene
überlebenswichtig. Diesen Zusammenhang hat
die Arbeitsgruppe in einen Konsumführer für
weitsichtige Verbraucher und Verbraucherinnen
eingearbeitet: „KONSUM MIT KÖPFCHEN“.
Pflege der Stierstädter Heide
Ein neues Thema ergibt sich aus der Pflege der
Stierstädter Heide, der einzigen Heidefläche im
Vordertaunus. Um sie zu erhalten und der drohenden Verbuschung und Bewaldung zu entgehen, soll in einer gemeinsamen Aktion von
Stadtverwaltung, Naturschutzverbänden,
Geschichts- und Heimatverein, Pfadfindern,
Forstverwaltung ein Plan zum Erhalt dieser
Heidelandschaft für die Zukunft erarbeitet werden. Zur Zeit finden regelmäßige
Pflegemaßnahmen im Frühjahr und Herbst statt.
Welche Maßnahmen werden zur Zeit
umgesetzt?
Renaturierung des Urselbachs
Entsprechend dem 1999 vorgelegten Gutachten
wurden in den Bereichen der ehemaligen
Wiesenmühle, Heidtränktal, St. Hedwigs-Weg, an
der Urselbachstraße in Weißkirchen und im
Mündungsbereich Altbach/Urselbach
Renaturierungsarbeiten durchgeführt. Die für die
Portwiesen vorgesehenen Maßnahmen werden
zur Zeit vorbereitet.
Der Konsumführer wurde in einer Auflage von
ca. 400 Stück hergestellt und liegt im Foyer des
Rathauses aus. Er kann auch beim Agendabüro
angefordert werden. Seit kurzem ist er auch im
Internet unter www.oberursel.de nachzulesen.
Bürgerforum „Was kauf’ ich da bloß?“
Unter diesem Titel fand am 17. Oktober 2002 ein
Bürgerforum zu Fragen des nachhaltigen
Konsums statt. Fachleute informierten über
Bioprodukte, Probleme bei der Herstellung von
Textilien („Jeansparcours“), Blumen aus
menschen- und umweltschonender Produktion
(Flower-Label). Pläne für Schulradwege und Tips
für Radtouren waren ausgelegt.
Was genau heißt aber weitsichtiger oder fortschrittlicher Verbrauch? Nach welchen Gesichtspunkten ist der Konsumführer erstellt worden?
Die Konsumempfehlungen stehen für ein wirtschaftliches, umweltfreundliches, soziales und
entwicklungsverträgliches Verhalten.
Marktstand Fairer Handel
Durch die Initiative des Eine Welt Vereins und
der seit vielen Jahren aktiven Dritte Welt
Gruppen der Kirchengemeinden wurde im Mai
2001 ein Marktstand Fairer Handel eingerichtet.
Mit Unterstützung der Lokalen Agenda und der
Stadtverwaltung werden jeden Samstag
zwischen 10 und 12.30 Uhr fair gehandelte
Produkte der gepa auf dem Wochenmarkt verkauft. Dazu gibt es Informationen über den Fairen
Handel. Das Angebot reicht
von Kaffee, Tee, Schokolade
und Honig bis zu Reis,
Kakao, Orangensaft, Wein
und anderen Köstlichkeiten.
Etwa 35 verschiedene
Verkäuferinnen und
Verkäufer wechseln sich ab,
so dass jeder nur ein- bis
dreimal im Jahr
Verkaufsdienst hat.
Natürlich kann es zwischen diesen vier Zielen
auch zu Konflikten kommen. Das ist im Leben
unvermeidlich. Aber das Ziel unseres Konsums
kann nur lauten: Gut leben statt viel haben.
An wen können Sie sich wenden?
Jens Gessner, Stadtverwaltung, Tel. 502 306
E-Mail [email protected]
Ständig werden weitere
Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter für den Verkauf
gesucht. Sie können sich
direkt am Verkaufsstand
melden.
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Welche Maßnahmen werden zur Zeit
umgesetzt?
keiten. Es ist geplant, dass die Arbeitsgruppe von
Schülergruppen unterstützt wird.
leuchtungssteuerung und der Heizungsanlage
Einsparpotentiale festgestellt. Diese sollen im
Rahmen der Gebäudebewirtschaftung in den
kommenden Jahren umgesetzt werden.
Aktion „Flower Label“ – Fair gehandelte
Blumen
Seit einigen Jahren gibt es das Flower Label
Programm, mit dem sich Blumenproduzenten
aus Ländern des Südens verpflichten, die
Grundrechte der Arbeiterinnen und Arbeiter
wie existenzsichernde Löhne, Gesundheitsvorsorge sowie Umweltstandards einzuhalten.
Die Arbeitsgruppe organisierte eine Fragebogenaktion bei Oberurseler Blumengeschäften
zusammen mit Schülerinnen der Umwelt AG
des Oberurseler Gymnasiums, um das Interesse
am Verkauf von fair gehandelten Blumen zu
erkunden.
Die Arbeitsgruppe will aktiv das Gymnasium
Oberursel unterstützen, das sich wie andere
Schulen im Hochtaunuskreis um eine Photovoltaikanlage im Rahmen des Bundesprogramms
„Sonne in die Schule“ beworben hat.
Eine Infomappe über „ökologisches Bauen“ u.a.
mit Tipps und Adressen zum energieeffizienten
Bauen ist im September 2002 erschienen. Sie
liegt im Rathaus aus und wird Bauherren bei der
Stellung von Bauanträgen überreicht.
Es wird überlegt, ein öffentliches Gebäude zu
finden, auf dem eine Photovoltaikanlage
installiert werden könnte, deren Kosten durch
Anteilscheine gedeckt würden.
Was ist in Zukunft geplant?
Ein Konzept für ein Energiesparbündnis zwischen
Privathaushalten, Handwerkern und Stadt wurde
erarbeitet. Dabei geht es um eine Bestandsanalyse
von Energieverbrauch in privaten Haushalten und
Erarbeitung bzw. Umsetzung von Einsparmöglich-
Bei der diesjährigen Blumenausstellung am
22. und 23. März 2003 im Oberurseler Rathaus
wurde an einem Stand ebenfalls über das Flower
Label Programm informiert. Weitere Aktionen
sollen folgen.
An wen können Sie sich wenden?
Jens Gessner, Stadtverwaltung, Tel. 502 306,
E-Mail [email protected]
An wen können Sie sich wenden?
Franz Schneider Tel. (06172) 3 64 95
Arbeitsgruppe Energie
lichen Handwerker durchgeführt. Hierbei präsentierten Oberurseler Betriebe Solaranlagen,
moderne energiesparende Heizungen und
effiziente Beleuchtungstechnik. Eine Ausstellung
im Foyer des Rathauses informierte zudem über
Förderprogramme.
Was hat die Gruppe bisher erreicht?
Die Arbeitsgruppe hat in ihrem Arbeitspapier ein
Energiekonzept erarbeitet, das Grundzüge einer
Ressourcen schonenden Energiebewirtschaftung
formuliert. Außerdem wurden Maßnahmen zusammengestellt, die lokale Beiträge zum
globalen Klimaschutz sein könnten, eine Hauptforderung des Klimabündnisses, dessen Mitglied
die Stadt ist.
Welche Maßnahmen werden zur Zeit
umgesetzt?
Zudem wurden verschiedene Projektvorschläge
erarbeitet, von denen einige im Maßnahmenplan
zur Umsetzung der Agenda 21 beschlossen
wurden.
Die Beratungszeiten der „unabhängigen Energieberatung“ im Rathaus wurden – in Zusammenarbeit mit der Verbraucherzentrale Hessen e.V. –
im Jahre 2002 verdoppelt.
Im September 2001 hat die Arbeitsgruppe eine
„Energiesparwoche“ unter Beteiligung der ört-
Ein Stromspargutachten für das Rathausgebäude
ist erstellt worden. Dabei wurden bei der Be20
21
Arbeitsgruppe Verkehr/Mobilität
Arbeitsgruppe Familienfreundliches Oberursel
Was hat die Gruppe bisher erreicht?
Die Gruppe hat einen Leitfaden und Kriterienkatalog für ein familienfreundliches Oberursel
erarbeitet. Hierzu fand im Januar 2001 ein
Workshop mit vielen Interessierten statt, um
zum einen über den Begriff der „Familie“ und
zum anderen über Aspekte der Familienfreundlichkeit zu diskutieren.
die Öffnung von Einbahnstraßen für Radfahrer
entgegen der Fahrtrichtung, die Beschilderung
überörtlicher Radverkehrsverbindungen oder der
Schulwegplan für die Erich Kästner-Schule.
Was hat die Gruppe bisher erreicht?
Die Arbeitsgruppe hat ein umfangreiches Papier
erarbeitet mit dem Ziel, Verkehrspolitik möglichst
umwelt- und sozialverträglich zu gestalten. Da in
den vergangenen Jahren in Oberursel beim Ausbau der Verkehrsinfrastruktur primär auf den
Nutzen für den motorisierten Individualverkehr
geachtet wurde, wird im Sinne der Nachhaltigkeit
der Schwerpunkt des Papiers auf den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) und den
Radverkehr gelegt.
Familien, verstanden als Lebensgemeinschaften
von Menschen verschiedener Generationen, sollen
zum einen eine gute ökologische und soziale Infrastruktur vorfinden und zum anderen über die
persönlichen Grundbedürfnisse hinaus vielfältige
Angebote zur Kommunikation, Unterhaltung und
Kultur wahrnehmen können. Deshalb wurden
Kriterien für die Bereiche Spielraum für Kinder,
soziale Infrastruktur, familiengerechtes Wohnen,
Verkehrssicherheit im Wohnumfeld und Beteiligungsmöglichkeiten entwickelt. Auf der Grundlage des Kriterienkatalogs wurde im Februar
2003 die Familienverträglichkeitsprüfung für
die Verwaltung eingeführt.
Eine Projektgruppe, geleitet von der Kinderbeauftragten Kornelia Benner und bestehend aus
Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen des städtischen Kinder- und Jugendbereichs und der SEWO,
wurde gebildet. Sie wird unterstützt von einem
Projektbüro für Moderation, einem Landschaftsplanungsbüro für die Parkgestaltung und einer
Planungsgruppe für die vorgesehenen Spielflächen
mit Erfahrung in Beteiligungsverfahren. Eine Auftaktveranstaltung mit allen am Projekt Beteiligten
fand am 18.02.2003 statt. Im Februar und März
folgten zwei Workshops. Am 24.03.2003 stellten
die Kinder ihre Einfälle und Modelle vor. Über
170 Wünsche und Ideen wurden auf das Machbare reduziert und am 10.06.2003 präsentiert.
Welche Maßnahmen werden zur Zeit
umgesetzt?
Welche Maßnahmen werden zur Zeit
umgesetzt?
Ein externes Büro erstellt zur Zeit ein Gutachten
über das gesamte Stadtbuskonzept.
Das vorhandene städtische Radverkehrskonzept
soll im Jahre 2003 entsprechend den im Papier
erarbeiteten Maßnahmen überarbeitet und aktualisiert werden.
Weitere Schulwegpläne sollen bei Interesse erarbeitet werden.
Deshalb finden sich in dem Papier u. a. sowohl
konkrete Anforderungen an ein geändertes, den
Bedürfnissen der Nutzerinnen und Nutzer angepasstes Stadtbuskonzept, das zum Umsteigen
vom Auto auf den ÖPNV anregt, als auch viele
Maßnahmen, die das Radfahren in Oberursel
attraktiver machen können. Einige der Maßnahmen im Bereich des Radverkehrs wurden
bereits umgesetzt, wie z. B. die Aufstellung von
sechs abschließbaren Fahrradboxen am Bahnhof,
An wen können Sie sich wenden?
Jens Gessner, Agendabüro, Tel. 502 306,
E-Mail [email protected]
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Die Verwaltung untersucht mit Hilfe der Familienverträglichkeitsprüfung bei allen städtischen Vorhaben, ob die Belange von Familien betroffen sind
oder nicht. Hierbei wird der Kriterienkatalog auch
unter Umständen konkretisiert und erweitert.
Am 18. und 19.07.2003 fand das erste Bauwochenende mit Familien zur Gestaltung des
ersten Spielplatzes statt. Im kommenden Jahr
werden in einem zweiten Beteiligungsprojekt zwei
weitere Spielflächen geplant und hergerichtet.
Im Oktober 2003 wurde die Stadt Oberursel
(Taunus) für dieses Projekt vom Land Hessen
ausgezeichnet.
Beteiligungsprojekt Camp King
Im Camp King plant die Stadt einen Stadtteilpark, der möglichst naturnah gestaltet wird und
sowohl Frei- und Spielflächen für Kinder und
Jugendliche bietet als auch als nachbarschaftliche Begegnungsstätte genutzt werden kann.
Unter Federführung des Kinderbüros wurde ein
Projekt zur Beteiligung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen aus dem Wohnumfeld
an der Gestaltung dieses Geländes gestartet.
An wen können Sie sich wenden?
Kornelia Benner, städtische Kinderbeauftragte,
Tel. 580101, E-Mail [email protected]
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Arbeitsgruppe Kirche und Lokale Agenda 21
Workshop-Gottesdienst gestoßen, bei dem
anstelle des Predigtteils verschiedene Aspekte
des Themas „Was kümmert uns die Bohne?“
(Kaffee, Kakao) in einzelnen Gruppen bearbeitet
wurden. Am Ökumenischen Stadtkirchentag
2002 hat die Arbeitsgruppe im Eröffnungsgottesdienst mitgewirkt und mittags zu einer
Diskussion über Schöpfungsverantwortung in
Oberursel unter dem Titel „Gute Gärtner gefragt“
eingeladen.
Was hat die Gruppe bisher erreicht?
In dem Bewusstsein, dass gerade die Kirchen
einen wichtigen Dienst im politischgesellschaftlichen Leben leisten können, hat es
sich eine Gruppe von Oberurseler Gemeindemitgliedern zur Aufgabe gemacht, die
Verbindung zwischen der Lokalen Agenda 21 für
Oberursel und den Kirchengemeinden herzustellen. Im Rahmen der Präsentation der
Arbeitsgruppen im Rathaus im November 2000
wurde dann die Arbeit auch offiziell als ökumenischer Arbeitskreis aufgenommen.
Welche Maßnahmen werden zur Zeit
umgesetzt?
Bei öffentlichen Veranstaltungen wies die Gruppe
auf die Dringlichkeit des Einsatzes aller
Menschen zur Bewahrung der Schöpfung hin. So
führte die Gruppe eine Informationsveranstaltung mit Norbert Stennes aus Limburg durch.
Der Pfingstgottesdienst aller katholischen
Gemeinden 2001 war auf das Thema „Lokale
Agenda 21“ abgestimmt.
In diesem Jahr kam es bei den mittlerweile
schon zur Regel gewordenen Gemeindebesuchen
insbesondere zu einem interessanten Austausch
über den von der Oberurseler Stadtverordnetenversammlung verabschiedeten Maßnahmenkatalog. Darin geht es um den Einsatz nachhaltiger Verhaltensweisen im Stadtgebiet. Dies ist
eine gute Gelegenheit, auch bei den Gemeinden
immer mehr Bewusstsein für die zukunftsweisenden Notwendigkeiten zu wecken.
Auf großes Interesse ist der vom Wehrheimer
Gospelchor „Brothers and Sisters“ unterstützte
Was ist in Zukunft geplant?
Der Arbeitsgruppe ist sehr daran gelegen,
Kontakte zu den Vorbereitungsgruppen für
Kinder- und Familiengottesdienste aufzunehmen.
Das Ziel der Nachhaltigkeit, auch für kommende
Generationen Gottes wunderschöne Schöpfung
zu bewahren, beinhaltet zunächst, den Kindern
ein gesundes und sinnerfülltes Leben zu ermöglichen. Zum Einsatz gewinnt man sie aber nur,
wenn man ihnen vermitteln kann, dass es sich
nicht nur lohnt, sondern dass es auch Freude
macht, das Haus Erde schön und bewohnbar zu
erhalten. Um dem „umgreifenden Netzwerk der
Natur Rechnung zu tragen“ (Sozialwort der
Kirchen) ist die Arbeitsgruppe zu klein. So ist zu
hoffen, dass es bald gelingt, aus jeder Gemeinde
wenigstens eine Kontaktperson als
Unterstützung zu gewinnen.
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An wen können Sie sich wenden?
Hedy Walther, Tel. 5 16 95,
E-Mail [email protected]
Lars Kieneck, Tel. 28 64 75,
E-Mail [email protected]
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Oberurseler Initiativen für eine nachhaltige Entwicklung
Wir haben in unserer Einführung darauf hingewiesen, dass wir uns wünschen, dass der AgendaGedanke in viele Bereiche unseres Lebens hineingetragen wird. Aber es gibt natürlich bereits eine
Vielzahl von Initiativen in Oberursel, die Grundsätze der Lokalen Agenda 21, sei es im ökonomischen,
ökologischen oder sozialen Bereich, verwirklichen. Als Beispiel seien diejenigen aufgeführt, die sich
in einer Artikelserie in der Oberurseler Woche in den Jahren 2000 und 2001 vorgestellt haben.
Informationen hierüber erhalten Sie beim Agendabüro, Jens Gessner,
Stadtverwaltung, Tel. 502 306, E-Mail [email protected]
Eine-Welt-Kreis St. Sebastian in Stierstadt
Die katholische Gemeinde unterstützt durch
Spenden eine Ordensschwester in Sao Paulo in
Brasilien, die seit über 40 Jahren dort lebt und
Familien in den Slums hilft. Außerdem unterstützt die Gemeinde andere Selbsthilfeprojekte
in Sao Paulo. Die Erlöse aus dem Verkauf von
Fair gehandelten Produkten nach den Gottesdiensten und bei Pfarrfesten gehen ebenfalls an
die Ordensschwester in Sao Paulo.
Aktion „Laufen bringt’s“
Diese Aktion hat sich zum Ziel gesetzt, sowohl
die Kinder als auch die Eltern zu motivieren, den
Weg zum Kindergarten oder zur Schule zu Fuß
zurückzulegen. Die Initiative hat „Laufgemeinschaften“ für den gemeinsamen Weg zum
Kindergarten oder der Schule organisiert.
Sicherheitsinseln, d.h. verschiedene Geschäfte in
der Stadt, sollen Eltern und Kindern mehr
Sicherheit geben und eine Orientierungshilfe
sein.
So werden Kinder selbstbewußter und kompetenter, die Eltern sparen Benzin und verringern
die Luftverschmutzung und den C02-Ausstoß.
Arbeitskreis Asyl Oberursel
Seit über 10 Jahren kümmert sich der Arbeitskreis Asyl um Asylbewerber. Die Situation der
Familien in den Containerunterkünften verhindert
die Entwicklung von Mitverantwortung und
Eigeninitiative, begünstigt dagegen die weite
Verbreitung von Resignation und Selbstaufgabe.
Der Arbeitskreis bietet Hilfe bei rechtlichen und
allgemein menschlichen Fragen an, versucht, den
Alltag im Lager zu erleichtern, z.B. durch Freizeitangebote und Hausaufgabenhilfe für die Kinder.
Aktion Puquio
Seit mehr als 30 Jahren engagieren sich die
katholische Kirchengemeinde Weißkirchen und
ihre Mitglieder in dieser Initiative für die peruanische Partnergemeinde Puquio. Verschiedene
Projekte und Einrichtungen werden unterstützt,
wie Kauf von Landrovern und Pferden,
Einrichtung von Gesundheitsstationen, Ausbau
einer Berufsschule und Handwerksbetrieben.
Verkehrsclub Deutschland (VCD)
Der VCD sieht sich als Mobilitätsclub für alle
Verkehrsteilnehmer. Er will die sinnvolle
Verknüpfung aller Mobilitätsarten. Der schonende Verbrauch von Ressourcen, sei es Energie oder
sei es der Flächenverbrauch, steht dabei im
Mittelpunkt bei der Bewertung von verkehrspolitischen Entscheidungen. Er macht Vorschläge für
ein besseres Stadtbuskonzept und tritt für einen
autofreien Feldberg ein.
Erhalt von Streuobstwiesen
Sie sind ein prägendes Element unserer Vortaunuslandschaft und als Heimstätte für viele
Tierarten und Pflanzen von hoher ökologischer
Bedeutung. Sie werden von Oberurseler
Landwirten, Gartenfreunden und Naturschutzverbänden gepflegt und brauchen unsere Hilfe,
damit sie nicht weiter verschwinden.
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Informationen zur Lokalen Agenda 21
für Oberursel erhalten Sie
• im Agendabüro bei Jens Gessner,
Stadtverwaltung, Tel. 502 306,
E-Mail [email protected]
• durch Aushang im Schaukasten
der Lokalen Agenda 21 am Rathaus
(neben den Schaukästen der Fraktionen)
• durch Aushang auf den Stellwänden
in der Stadtbücherei, Marktplatz
• im Internet unter www.oberursel.de
Impressum
Copyright der Stadt Oberursel/Taunus
Texte:
Angendarat
Heide-Marie Kullmann
Franz Schneider
Hedy Walther
Lars Kieneck
Layout und techn. Gesamtherstellung:
Ruschke und Partner GmbH, Oberursel
Stand:
Dezember 2003