Gleitschirm verheddert sich (Allgäuer Zeitung v. 13.08.2011)
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Gleitschirm verheddert sich (Allgäuer Zeitung v. 13.08.2011)
AZ Verlosung FCA-Tickets zu gewinnen Allgäu-Sport SAMSTAG, 13. AUGUST 2011 ... Allgäu-Rundschau Ausstellung 83 Allgäuer Künstler zeigen 98 Werke Allgäu-Kultur www.all-in.de NR. 186 Gleitschirm verheddert sich Standpunkt VON HERMANN KÖNIG » [email protected] Tegelberg: Fahrgäste sitzen in Kabine fest oder Fax (0831) 206 123 Trinkkultur – was ist das? G ibt es eine Trinkkultur? Nein, sagen jene, die Alkohol grundsätzlich ablehnen und meiden. Ja, sagen die Genussmenschen, zu deren Lebensfreude gutes Essen und vernünftiges Trinken gehören. In aller Regel verbinden diese Zeitgenossen mit Trinkkultur ein gutes Glas Wein – getreu dem Motto „Das Leben ist viel zu kurz, um schlechten Wein zu trinken.“ Zur guten Küche gehört guter Wein – diese gedankliche Verbindung hat sich in den Köpfen eingeprägt. Damit wird auch ein gehobenes Lebensgefühl ausgedrückt. Wer denkt schon bei gutem Essen an Bier? Bier hat noch immer ein großes Imageproblem. Bier verbinden viele mit Saufen. Mit Alkoholexzessen. Das stimmt nicht, sagen unsere Allgäuer Brauer. Nicht das Bier sei für die vielen Zwischenfälle rund um Feste und Veranstaltungen in unserer Region verantwortlich, sondern eindeutig der harte Alkohol. Schnaps und Mixgetränke, die sogenannten Alco-Pops. Leider werde das in der öffentlichen Wahrnehmung nicht so gesehen. Deshalb kämpfen unsere Brauer für eine Trinkkultur, für vernünftigen Biergenuss. Der große Allgäuer Brauereibesitzer Herbert Zötler sen. meinte mal so treffend: „Wenn’s nur Bier saufen würden, könnt’ ja gar nix passieren.“ Michael Weiß, Chef der Meckat- zer Brauerei, ist einer der Vorkämpfer und Vordenker. Schon als Präsident des Bayerischen Brauerbundes gab er die Leitlinie vor „Bier ist nicht zum Saufen“. Und in der Tat hat sich einiges bewegt – auch bei uns im Allgäu. Inzwischen haben wir mehrere ausgezeichnete Biersommeliers. Ihr großes Ziel ist der Genuss mit Verstand. Gutes Essen mit Bier schließt sich für sie nicht aus, sondern ist eine gewünschte Verbindung. Bevor diese Kombination die Köpfe unserer Menschen erreicht haben wird, wird noch viel Wasser unsere Flüsse hinunterfließen – wie der Volksmund das so treffend ausdrückt. Und viel Überzeugungs- und Aufklärungsarbeit werden notwendig sein – für ein im Übrigen hervorragendes regionales Produkt. Leider galt ja bisher für manche Brauer – zumindest landesweit – nur das eine Ziel „Masse statt Klasse“. Der Umsatz musste auf Biegen und Brechen stimmen. Dabei blieb die Pflege der Bierkultur auf der Strecke. Ob in der Werbung, im Kino oder im Fernsehen: Wein und gutes Essen ist eine Selbstverständlichkeit. Bier zeigt man immer nur in großen Krügen – meist mit grölenden Leuten im Hintergrund. Um diese Bilder zu korrigieren, haben die Brauer noch viel Arbeit vor sich – zusammen mit heimischer Hotellerie und Gastronomie. Blickpunkte OBERALLGÄU/KEMPTEN WANGEN Verkehrsunfall auf A 96: Drei Schwerverletzte Ein neunjähriges Mädchen und ein 65-Jähriger sind bei einem Verkehrsunfall am Freitag auf der A 96 lebensgefährlich verletzt worden. Aus ungeklärter Ursache kam das Auto des 65-jährigen im Bereich der Anschlussstelle Wangen-Nord von der Fahrbahn ab und kollidierte mit der Leitplanke. Das Fahrzeug überschlug sich mehrmals. Der Fahrer und die Neunjährige wurden heraus geschleudert. Der 43-jährige Beifahrer wurde schwer verletzt. Die A 96 Richtung Lindau war nach dem Unfall zweieinhalb Stunden lang gesperrt. (az) BAD GRÖNENBACH Brand in Maschinenhalle: 250 000 Euro Schaden Bei einem Brand einer Maschinenhalle in Bad Grönenbach (Unterallgäu) ist in der Nacht zum Freitag ein Sachschaden in Höhe von rund 250 000 Euro entstanden. Zudem musste der Besitzer der Halle mit Verdacht auf eine Rauchvergiftung ins Krankenhaus. Laut Polizei war ein Traktor, der im Stadel stand, in Brand geraten. Der 44-jährige Landwirt versuchte vergeblich, den Brand zu löschen. Die Flammen griffen schließlich auf die hölzerne Maschinenhalle über. (az) Zwei Männer aus dem Drogenmilieu verhaftet Die Polizei hat am Donnerstag in Kempten einen 32-Jährigen festgenommen, der bei einem 26-Jährigen etwa 40 Gramm Haschisch gekauft hatte. Danach wurde der Jüngere verhaftet. In seiner Wohnung befanden sich eine Marihuanaaufzucht sowie 70 Gramm Haschisch. Wert der Drogen: 1900 Euro. (az) MEMMINGEN Schindele blickt gerührt auf Zeit als Dekan zurück Der scheidende Memminger Dekan, Siegbert G. Schindele, blickt gerne auf seine Zeit in der Pfarrkirche St. Josef zurück. Am 1. September übernimmt er eine Pfarreigemeinschaft in der oberbayerischen Gemeinde Murnau. „Es war eine lehrreiche Zeit. Ich habe gerne Pfarrer Schindele und leidenschaftlich in Memmingen gearbeitet“, resümiert er die vergangenen elf Jahre. Sein Abschiedsgottesdienst hat den 52-Jährigen sehr bewegt. Ihm sei nicht bewusst gewesen, wie positiv seine Arbeit wahrgenommen wurde, sagte er. „Es war das schönste Geschenk, das mir die Memminger machen konnten.“ (az) Schwangau Ein Tandemgleitschirm, der sich im Tragseil der Tegelbergbahn in Schwangau (Ostallgäu) verfangen hatte, rief gestern zahlreiche Rettungskräfte auf den Plan. Der Pilot und sein Fluggast wurden gerettet, Letzterer erlitt leichte Verletzungen. Der Gleitschirm hatte sich jedoch so verheddert, dass er nicht sofort entfernt werden konnte. Nach letzten Informationen wurde ein Teil des Schirms zerschnitten, um die Bahn wieder in Gang zu setzen. Einige Fahrgäste saßen bis Redaktionsschluss noch fest. Franz Bucher, Geschäftsführer der Tegelbergbahn, konnte nicht ausschließen, dass sie die Nacht in der Kabine verbringen müssen. Es blieb unklar, ob der Betrieb am Wochenende fortgesetzt werden kann. (dr) Initiative für die Zeit nach der Klinikschließung Tanken und rasten mit Bergpanorama an der Autobahnraststätte Allgäuer Tor in Richtung Süden. Links im Bild ist in der Bergkette der Grünten zu erkennen. Foto: Ralf Lienert Tanken und rasten mit Bergpanorama satt Autobahn Das Allgäuer Tor, letzte Raststätte vor der Grenze: Hier pausieren Tausende Urlauber auf dem Weg in den Süden – Ein Besuch VON DIRK AMBROSCH Dietmannsried Kurz hinter Bad Grönenbach macht die A7 in Richtung Süden einen leichten Schlenker nach links und nimmt noch eine Kuppe. Kurzer Tritt aufs Gas und – die Berge! Alpenpanorama satt, so weit der Blick reicht. Einheimische gönnen sich an dieser Stelle gern mal einen gefühlsduseligen Moment: Berge sehen heißt zu Hause sein. Tausende Urlauber hingegen, auf dem Weg etwa nach Italien, Österreich oder der Schweiz, entscheiden hier: Pause. Rechts raus. Das Allgäuer Tor, letzte Raststätte vor der Grenze. Es sind vor allem zwei Bedürfnisse, denen die Autofahrer nachgeben: einem leeren Tank oder einer vollen Blase. Wer im Tankshop zahlt, kann nebenbei allerlei Nützliches oder auch weniger Notwendiges erstehen. Kartenmaterial der Oberitalienischen Seen, Hörbücher („Die Ludwig-Verschwörung“), AllgäuPostkarten mit Kühen oder Deutschland-Mützen. Absoluter Verkaufsschlager: der Energiedrink Red Bull. Wie viele Autos denn an einem Super-Reise-Wochenende so in etwa hier tanken? „Genug“, sagt der Kassierer. Genauer weiß er das nicht. Eine Nachfrage bei der Betreibergesellschaft „Tank & Rast“ ergibt: Über die Zahl der Autos, die Tag für Tag hier Station machen, werde keine Statistik geführt. Wer muss, muss. Auch an diesem Vormittag. Eine kleine Schlange drängt sich vor dem Drehkreuz, das den Eingang zum WC erst nach Einwurf von 70 Cent freigibt. Einzelnen ist ihr Bedürfnis offenbar nicht so viel wert. „Viel zu teuer. Eine Unverschämtheit ist das!“, empört sich ein Älterer lauthals. Der Toilettenmann putzt ungerührt die Pissoirs. Hauptsaison von Juni bis August Stefanie Weis ist seit sechs Jahren Pächterin der Autobahnraststätte, zu der neben der Tankstelle auch ein Restaurant mit Terrasse gehört. Die 37-Jährige ist in dem Metier groß geworden: ihre Eltern betreiben seit 28 Jahren die Rastanlage auf der anderen Seite der Autobahn, in Richtung Norden. Hauptsaison ist von Ende Juni bis Mitte August. Stefanie Weis sagt: „Man erlebt hier schon so einiges.“ Zum Beispiel sind nicht wenige, die hier rasten, ein wenig vergesslich. Schlüssel, Geldbörsen, Stofftiere, Mützen bleiben häufig liegen. Vor ein paar Jahren vergaß eine Reisegruppe doch glatt ein neunjähriges Mädchen. Mit dem weinenden Kind und Blaulicht musste die Polizei dann dem Bus hinterher fahren. Mittagszeit. Gerade ist ein Reise- bus angekommen. Da hilft die Chefin auch mal im Restaurant aus. Fisch, Fleisch oder Pasta werden unter anderem angeboten. Doch wenn der Hunger zwischendurch kommt, verlangen die Reisenden am allerliebsten nach einem Klassiker: Currywurst. Und Kaffee. „Danach kommt lange nichts“, sagt Stefanie Weis. Wenn richtig viel los ist – zu Ferienbeginn etwa – gehen an einem Wochenende 1500 Tassen über den Tresen. Und wie sind die Gäste denn so gelaunt? „Ooch, die meisten sind ganz gut drauf. Kein Wunder, für die meisten geht es ja in den Urlaub“, sagt Weis. So wie für Familie Berkefeldt aus Holland. Sie sind seit dem Vortag unterwegs. Jetzt frühstücken die fünf vor ihrem Wohnmobil auf dem Parkplatz. Es gibt Toast, Kaffee und Orangensaft. Etappenziel für heute: die italienische Grenze. Ganz so weit haben es Caroline Krämer und Pascal Simon nicht mehr. Das Paar aus dem Saarland will für vier Tage nach Imst (Tirol), zum Mountain-Biken und Canyoning. Ein Geschenk zu seinem 30. Geburtstag. Auch sie haben die Kuppe genommen auf der A7. Und was gedacht? „Woah, die Berge, so wunderschön!“ Nicht nur Einheimische werden also gefühlsduselig an der Stelle Allgäuer Tor, letzte Raststätte vor der Grenze. Kaufbeuren/Ostallgäu Ein umfangreiches Konzept für die Zukunft der Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren nach der Schließung des Krankenhauses in Marktoberdorf haben Angelika Schorer (Vize-Landrätin des Ostallgäus und CSU-Landtagsabgeordnete), Dr. Christian Alex (CSU, Mitglied des Verwaltungsrates der Kliniken) und Dr. Hans Ketterl (externes Mitglied des Verwaltungsrates) vorgelegt. Demnach soll in Marktoberdorf das Geriatriezentrum des Landkreises Ostallgäu und der Stadt Kaufbeuren eingerichtet werden, für das eine eigene Betreibergesellschaft geschaffen wird. ANZEIGE nFamilie he c li d n u fre sEintritt preise 13. – 21. August 2011 www.festwoche.com Zudem sollen die Kliniken mit niedergelassenen Ärzten in eigener Rechtsform in Marktoberdorf ein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) gründen, das dann auch – ohne dass dies den Haushalt der Kliniken belasten würde – eine 24-Stunden-Notversorgung in der Kreisstadt aufrecht erhält. Das Konzept beinhaltet unter anderem zudem, dass Obergünzburg ein Schwerpunkt für Endoprothetik und Buchloe zum Darmzentrum wird. Der Verwaltungsratsvorsitzende der Kliniken, Kaufbeurens Oberbürgermeister Stefan Bosse (CSU), findet den Antrag schlüssig und konstruktiv. (mab)