12 WICHTIGSTEN KONSUMTRENDS FÜR 2012

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12 WICHTIGSTEN KONSUMTRENDS FÜR 2012
trendwatching.com st ein unabhängiges Trendforschungsunternehmen mit starker
Meinung, das den Globus nach den vielversprechendsten Konsumtrends, Insights
und Business-Lösungen absucht. Für die neuesten und besten Ideen verlassen wir
uns auf unser Spotter-Netzwerk in mehr als 120 Ländern auf der ganzen Welt.
1. RED CARPET
„ROTER TEPPICH“
2012 werden Unternehmen auf der ganzen Welt chinesischen
Kunden und Besuchern mit noch mehr maßgeschneiderten Dienstleistungen, Angeboten, und vor allem mit überbordender
Aufmerksamkeit und Respekt begegnen.
Einführung | Wie in vergangenen Jahren werden auch 2012
einige Marken am Abgrund stehen und anderen wird es überdurchschnittlich gut gehen. Und obwohl wir Ihnen keine Hilfe in Sachen Staatsbankrotte oder insolvente Unternehmen geben können, so glauben wir, dass es für kreative Marken und Unternehmen mehr Chancen als je zuvor gibt, auf die sich verändernden Konsumentenbedürfnisse einzugehen. In Kanada wie
in Korea. Darum hier nun ein Überblick über 12 Konsumtrends (in
zufälliger Reihenfolge), die Sie kennen müssen, wenn Sie in den
nächsten 12 Monaten Schritt halten wollen. Los geht's!
Der neue Kaiser kommt aus China und große Konzerne, wankende Nationen und sogar insolvente Währungsgemeinschaften
blicken in der Hoffnung auf Rettung auf die riesige Wirtschaftsmacht im Osten. Es ist kein Wunder, dass überall, wo chinesische
CEOs und Politiker eintreffen, die roten Teppiche ausgerollt werden. In der globalen Konsumarena 2012 werden wir ein ähnliches
Bild sehen: Einkaufszentren, Fluglinien, Hotels, Themenparks
und Museen, wenn nicht ganze Städte, werden chinesischen
Kunden mit maßgeschneiderten Dienstleistungen und Luxus,
und generell mit sehr viel Aufmerksamkeit und Respekt begegnen.
Ein paar Statistiken:
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In der ersten Hälfte des Jahres 2011 wurden mehr als 30
Millionen Ausreisen chinesischer Einwohner nach Übersee gezählt, also 20% mehr als im Jahr 2010. Zum Vergleich: im Gesamtjahr 2010 wurden nur 37 Millionen
Auslandsflugreisen von US-Bürgern gezählt (Quelle: Chinesisches Ministerium für Öffentliche Sicherheit, Juli
2011; Büro für Reisen und Tourismus, September 2011).
Und das ist erst der Anfang: Die World Tourism Organization schätzt, dass die Zahl der jährlich ausreisenden
chinesischen Touristen bis 2020 die 100-Millionen-Marke
knacken wird.
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Mit großer Sicherheit werden auch die Inder und Brasilianer bald
am Besucherende des ROTEN (oder ORANGEN oder GRÜNEN)
TEPPICHS erscheinen. Hier ein paar Beispiele:
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Im Juli 2011 führte Hilton Hotels Worldwide einen Service speziell für chinesische Gäste ein. Der Service mit
dem Namen „Hilton Huanying“ (Mandarin für „Wilkommen“) wird in 30 Hilton-Hotels auf der ganzen Welt angeboten und enthält speziell auf die Gäste zugeschnittene Elemente, z. B. Check-In in ihrer Muttersprache,
Ausstattung der Zimmer mit chinesischen Teesorten und
Fernsehprogrammen, sowie Hausschuhen und einem
Willkommensgruß auf Mandarin. Zusätzlich gibt es noch
ein besonderes Frühstücksbuffet mit Cogee, Dim Sum
und gebratenen Nudeln.
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Das Luxuskaufhaus Harrods in London beschäftigt 70
Angestelle, die Mandarin sprechen. Außerdem wurden
75 „China UnionPay“-Points eingerichtet. Ähnlich gestalten sich die Maßnahmen des Pariser Kaufhauses Printemps: hier gibt es einen separaten Eingang für chinesische Gruppentouren und Wegweiser auf Mandarin.
Australien hat innerhalb von drei Jahren USD 30 Millionen investiert, um sich als luxuriöses Reiseziel für
wohlhabende Chinesen zu vermarkten. Die Kampagne
der Australischen Tourismusbehörde wurde mittlerweile in 13 Städten auf dem Festland realisiert, und soll
bis 2020 auf mehr als 30 Städte ausgeweitet werden.
Starwood Hotels führt 2012 einen ähnlichen Service, das
Starwood Personalized Travel-Programm, ein.
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2. DIY HEALTH
„DO-ITYOURSELF
GESUNDHEIT“
Andere positive Aspekte für gesundheitsbewusste Konsumenten
sind, dass immer weniger potentiell peinliche oder intrusive Besuche beim Arzt notwendig sind, oder dass den Ärzten solcher
Menschen, die konstante medizinische Aufmerksamkeit und
Überwachung brauchen, jetzt sehr viel praktischere und lebensfreundlichere Methoden zur Verfügung stehen, ein Auge auf ihre
Patienten zu haben.
Hier noch eine Statistik: Das Forschungsinstitut Technavio
schätzt, dass der globale Markt für mobile Gesundheits-Apps im
Jahr 2014 ein Volumen von USD 4.1 Milliarden erreichen wird (im
Vergleich zu USD 1.7 Milliarden im Jahr 2010). Was Sie tun könnten, um das Leben Ihrer Konsumenten 2012 einfacher und
gesünder zu machen? Hier sind einige Beispiele:
Do-It-Yourself wird 2012 „gut für Sie“: neue Apps und Geräte
werden Konsumenten immer mehr helfen ihre Gesundheit selbst
im Blick zu behalten und zu managen.
Der Do-It-Yourself-Trend wird auch 2012 nicht abebben. Denn
jetzt gibt es zwei Arten von „DIY“: einen, den die (meisten!) Konsumenten hassen, und einen, den sie lieben. 2012 ist die letztere
Kategorie erfüllt von endlosen technologiegetriebenen (von was
sonst) Innovationen, die trotzdem das immer währende Bedürfnis
der Konsumenten nach Kontrolle befriedigen. Diese Innovationen
entstehen zwar in jedem Bereich (schauen Sie sich nur dieses
grandiose Beispiel eines DIY-Gepäck-Check-Ins am Amsterdamer Flughafen Schiphol an), aber da es im Moment besonders
viele neue Apps und Geräte für gesundheitsbewusste und nachhaltig lebende Konsumenten gibt, konzentrieren wir uns bei diesem Überblick über die größten Trends 2012 ausschließlich auf
die Kombination DIY und Gesundheit. Im App Store von Apple
gibt es derzeit über 9000 mobile Apps zum Thema Gesundheit
(inkl. fast 1500 Cardio-Fitness-Apps, über 1300 Diät-Apps, über
1000 Apps zum Stressabbau und über 650 Apps nur für gesundheitsbewusste Frauen), und Mitte des Jahres 2012 sollen es über
13 000 sein (Quelle: MobiHealthNews, September 2011).
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Up von Jawbone gibt es seit November 2011. Das
Armband zeichnet die Bewegungs-, Ernährungs- und
Schlafmuster des Users auf und lässt sich mit einer
iPhone-App synchronisieren. Außerdem können sich
User von einem Vibrationsalarm darauf aufmerksam machen lassen, dass sie sich lange nicht bewegt haben,
oder gegen Freunde antreten und sogar ganz echte Belohnungen für erfolgreiches Absolvieren von Aktivitäten
und Challenges erhalten.
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Pain Free Back, ein interaktives Produkt gegen Rückenschmerzen, lässt User eigene Informationen eintragen,
während sie eine lehrreiche Führung durch unterschiedlichste Aspekte ihrer Rückenschmerzen erhalten. Am
Ende werden Entlastungsübungen angeboten.
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Mit der Play It Down-App können User ihr Hörvermögen
testen. Die App bietet mehrere interaktive Funktionen, z.
B. „The Ear Knob“, mit dem Freunde vergleichen können, wer die höchsten Frequenzen hören kann, oder
„The Volume Zone“, die die Lautstärke in Dezibel misst.
Digifit Ecosystem ist eine Reihe von Apple-Apps, die
entwickelt wurden, um Menschen mit aktivem Lifestyle
zu unterstützen. Man kann damit z. B. Herzfrequenz,
Puls, die eigene Geschwindigkeit und Krafteinsatz
aufzeichnen. Die Daten können außerdem auf Trainingsportalen wie Training Peaks und New Leaf hochgeladen
und ausgewertet werden.
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Die Blutdruckmanschette von Withings kann einfach an
ein iPad, iPhone oder iPod Touch angeschlossen werden
und misst so den Blutdruck des Users. Die Daten können direkt an einen Arzt geschickt oder (verschlüsselt) im
Web veröffentlicht werden.
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Skin Scan ist eine App, mit der User über einen längeren Zeitraum ihre Muttermale scannen und so optimal
beobachten können. So soll bösartiger Hautkrebs
frühzeitig entdeckt werden. Die App sagt den Usern sogar, wenn ein Arztbesuch ratsam ist.
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Lifelens hat eine Smartphone-App zur Diagnose von
Malaria entwickelt. Die App kann ein vergrößertes Bild
eines Bluttropfens (den man über einen simplen Einstich
in die Fingerspitze erhält) analysieren und Malariaauslösende Parasiten erkennen.
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Im Oktober 2011 präsentierte der US-amerikanische
Autohersteller Ford drei Apps zur Gesundheitsüberwachung im Auto. Die Prototypen verwenden Fords SYNC
Applink-Software, um Fahrern bei der Fahrt mehrere
Funktionen zugänglich zu machen und so chronischen
Krankheiten wie Diabetes, Asthma oder Heuschnupfen
entgegenzuwirken.
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Die US-amerikanische Agentur SapientNitro brachte im
Juli 2011 eine Augmented Reality-App (AR) namens
Lungs („Lungen“) auf den Markt, um Rauchern zu zeigen, wieviel Schaden sie ihren Lungen zufügen. Die User
können ihr Alter und die Anzahl der täglich gerauchten
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Zigaretten eingeben; diese Faktoren fließen dann in eine
visuelle Repräsentation und in die Statistik der geschätzten „Erholungszeit der Lungen“ ein.
Und es gibt noch mehr: Im Oktober 2011 gaben AT&T
bekannt, dass sie schon bald Kleidung mit eingebauter
Gesundheitsüberwachungstechnologie (mit der z. B.
Veränderungen der Herzfrequenz und der Körpertemperatur des Trägers aufgezeichnet und auf eine Webseite
hochgeladen werden können) auf den Markt bringen
werden. Und die Non Profit-Organisation X Prize Foundation ist Co-Sponsor eines Preisgelds in Höhe von
USD 10 Millionen, das für das beste mobile Gerät, mit
dem Nutzer an sich selbst Krankheiten diagnostizieren
können, vergeben wird.
3. DEALER-CHIC
Für die Konsumenten wird die Schnäppchenjagd nicht nur ein
integraler Bestandteil ihres Lebens, sondern auch eine Quelle für
Status und Stolz.
Quelle: thinkcvox
Bereits jetzt ist die Jagd nach dem nächsten Deal oder Schnäppchen ein integraler Bestandteil im Leben von Millionen von Konsumenten. Es gibt natürlich viele neue und innovative Wege, wie
Marken Angebote und Rabatte nutzen, aber wirklich neu ist nur
die Einstellung der Konsumenten zur Schnäppchenjagd.
Natürlich haben es die Konsumenten schon immer geliebt, ein
unschlagbares Angebot oder exklusive Belohnungen zu bekommen, aber statt die eigene Knauserigkeit irgendwie verstecken zu
müssen, ist die Suche nach dem besten Angebot heute nicht nur
akzeptiert, sondern wird gar von den Schnäppchenjägerkollegen
bewundert. Denn es geht um viel mehr als nur ums Sparen: Es
geht um die Spannung und Aufregung der Jagd, die Kontrolle und
das Gefühl der eigenen Ausgebufftheit. Und deswegen geht es
hier auch um Status. Nur drei Gründe, warum DEALER-CHIC
2012 immer größer werden wird:
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MEHR FÜR WENIGER: Auch wenn die Menschen in
entwickelten Märkten immer weniger Geld zur Verfügung
haben, so sind sie weiterhin immer auf der Suche nach
neuen Erlebnissen.
DAS MEDIUM IST DIE MOTIVATION: Die Konsumenten
entdecken, nutzen und teilen Angebote und Deals über
neue (und darum über immer wieder spannende und
aufregende) Technologien.
DAS BESTE VOM BESTEN: Durch den ständigen Zugang (mobil oder online) nicht nur zu Deals und Angebo-
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ten, sondern auch zu Bewertungen und Rezensionen,
können sich die Konsumenten jetzt sicher sein, dass sie
immer den besten Preis für das beste Produkt bezahlen.
Und jetzt? Ein umso größeres „Deal-Ökosystem“, noch mehr Personalisierung, mehr Treueprogramme und mehr Druck auf die
Marken, immer angebotsresistente und brilliante Ideen als integraler Bestandteil von allem zu entwickeln, das sie verkaufen und
bewerben. Hier ein paar Beispiele:
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Im September 2011 wurde die National Louis University in Chicago die erste Bildunginstitution auf der Welt,
die ihre Kurse auf einer Daily-Deal-Webseite anbietet.
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Die App Notikum verwendet Echtzeitortungsdienste und
hilft den Einwohnern von Singapur dabei, Deals in ihrer
Nähe zu finden. Die App organisiert die Deals sogar in
Kategorien wie „Shop“, „Eat“ und „Play“.
Das brasilianische Daitan (ein Händler, der gebrauchte
Hondas verkauft) gab seinen Kunden die Möglichkeit auf
der Webseite „Faça sua Oferta“ („Mach dein Angebot“)
ein eigenes Gebot für einen Wagen abzugeben.
Das Link-Like-Love Social Commerce-Programm von
•
American Express bietet AMEX-Karteninhabern relevante Deals basierend auf ihren Likes, Interessen und
ihrer Vernetzung auf Facebook.
Wir haben noch viel mehr Informationen und Beispiele zu
DEALER-CHIC für Sie: lesen Sie einfach unser neuestes Trend
Briefing zu diesem Thema.
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4. ECOCYCOLOGY
Was für Innovationen stehen uns in Sachen Recycling bevor?
Dass Marken all ihre Produkte zurücknehmen (und sie dann auf
verantwortliche und innovative Weise entsorgen).
In unseren rezessionären Zeiten stehen wirtschaftliche Interessen
häufig über den umweltbezogenen Initiativen, aber die Bemühungen um einen nachhaltigeren Lebensstil werden in den kommenden Jahren eine dringende Angelegenheit bleiben. Darum haben
wir uns für dieses Trend Briefing (aus einer großen Auswahl) einen
„grünen“ Trend ausgesucht: das Phänomen, dass Marken ihren
Konsumenten beim Recycling helfen, indem sie alte Artikel
zurücknehmen und dann tatsächlich etwas Konstruktives
damit machen.
Denn wie schon unser Trend Briefing zu RECOMMERCE gezeigt
hat, sind sich die Konsumenten nicht nur des finanziellen Werts
ihrer Besitztümer, sondern auch des materiellen und ökologischen
Aspekts der Dinge bewusst. Sie können ihre eigene ökologische
oder großzügige Perspektive hier selbst wählen. Wir haben dieses
allumfassende „Recycling auf Steroiden“ ECO-CYCOLOGY getauft. Dieser Trend bekommt gelegentlich Rückenwind von neuen
Gesetzen* oder auch von Marken, die es bereits begriffen haben
(ja, das gibt es) und lässt absolut keinen Raum für Entschuldigungen, warum Konsumenten 2012 nicht recyclen sollten.
* Die ECO-CYCOLOGY-Mentalität ist mehr als nur ein von Marken
erfundenes Phänomen; mehrere Städte und Staaten der USA
(San Diego, Seattle und San Francisco, um nur einige zu nennen)
haben eigene verpflichtende Recycling-Gesetze erlassen. Das
Europäische Parlament hat ebenfalls für strengere Vorschriften in
Sachen Entsorgung von Elektroschrott gestimmt. Jedes Land
muss bis 2012 4 Kilo Schrott pro Einwohner und bis 2016 85%
seines gesamten Elektroschrotts entsorgen.
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Beispiele:
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Im Rahmen der Common-Threads-Initiative der amerikanischen Outdoor-Marke Patagonia kann jeder
Patagonia-Artikel, der „das Ende seines Lebens“ erreicht
hat, zum Recycling in neue Fasern oder Stoffe zurückgegeben werden. Die Firma gibt an, bereits 45 Tonnen
gebrauchte Kleidung gesammelt und davon 34 Tonnen
weiterverarbeitet zu haben.
Nikes Reuse-A-Shoe-Programm sammelt und recycled
getragene Nikes sowie überschüssiges Material aus dem
Fertigungsprozess. Die alten Schuhe werden aufgeschnitten und in ein Material namens Nike Grind verarbeitet, welches dann verwendet wird, um Bodenbeläge
für Sportstätten und Spielplätze sowie einige andere
Nike-Produkte herzustellen.
Die französische Beauty-Marke Garnier arbeitet seit April
2011 mit der US-amerikanischen Wohltätigkeitsorganisation Terracycle zusammen, um das Personal Care &
Beauty Brigade-Programm zu veranstalten. Sie bieten
kostenlose Abholung von allen Körperpflege- und
Beauty-Produkten. Die Brigade reiste von einer amerikanischen Stadt zur nächsten; Teilnehmer konnten z.B.
alte Verpackungen recyclen (und dafür Punkte oder Geld
bekommen). Die alten Verpackungen wurden verwendet,
um Spielplatzgeräte herzustellen. Per UPS konnte man
seine Verpackungen auch einfach einschicken - Garnier
übernahm das Porto.
Dell arbeitet für das Programm Dell Reconnect mit
Goodwill Industries zusammen. User können ihre alte
Elektronik (egal von welcher Marke) zu einer der über
2200 teilnehmenden Goodwill-Filialen in den USA oder
Kanada bringen, wo sie dann aufgearbeitet oder recycled wird.
5. CASH-LESS
„BARGELD-LOS“
Warum eine bargeldlose Zukunft (fast) Realität ist und warum es
dabei um Convenience und ein völlig neues Ökosystem aus Transaktionen, Belohnungen und Angeboten gehen wird.
Die „bargeldlose Gesellschaft“ taucht seit 2005 regelmäßig in fast
jeder Trend-Liste auf. Auch wenn 2012 (wieder) nicht das Jahr
sein wird, in dem Konsumenten massenhaft anstelle von Bargeld
nur noch ihr Smartphone über die Kasse halten, so wird es dennoch das Jahr werden, in dem Major Player wie Google oder
MasterCard endlich großangelegt ihre Cashless-Initiativen* verbreiten werden. Für Konsumenten bedeutet die erste Welle dieser
Programme reine Convenience, aber tatsächlich werden mobile
Bezahlsysteme ein völlig neuartiges Ökosystem an Belohnungen,
Kaufhistorien, Angeboten und so weiter entstehen lassen.
* Viele dieser Initiativen verwenden NFC (Near Field Communication), bei der verschlüsselte Daten zwischen zwei Geräten über
kurze Entfernung („near field“) ausgetauscht werden. Zum Beispiel
über ein Lesegerät an einer Ladenkasse. Kunden, die ihre Kreditkarteninformationen auf ihrem NFC-Smartphone gespeichert haben, können bezahlen, indem sie ihr Handy einfach über oder an
das Lesegerät halten. Ihre Kreditkarte müssen sie nicht einmal aus
dem Portmonaie holen.
Hier sind nur ein paar CASH-LESS-Initiativen, die Sie 2012 im
Auge behalten sollten:
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Im Oktober 2011 nahm Googles kostenloses mobiles
NFC-Bezahlsystem Google Wallet in ausgewählten
Läden in den USA seinen Betrieb auf. Durch die
PayPass-Technologie von Mastercard können Kunden
einfach ihr Mobilgerät an spezielle Terminals am POS
halten und so schnell und bargeldlos bezahlen. In teilnehmenden Geschäften können sie mit Google Wallet
außerdem Coupons einlösen oder an Aktionen teilnehmen.
•
Im Juni 2011 präsentierte der US-amerikanische Zahldienst PayPal eine mobile Bezahl-App für Android-Geräte.
Nach der Aktivierung des Paypal-Widgets kann Guthaben von anderen PayPal-Accounts empfangen werden,
indem man zwei Geräte aneinander hält. Die Transaktion
wird sofort per NFC abgewickelt.
•
Gebühr in Höhe von 2,75% pro Transaktion erhoben.
Sobald das System eingerichtet ist, können User sofort
Zahlungen durchführen. Seit November 2011 investieren Richard Branson und Visa in Square. Im selben
Monat aktualisierte Square die App und machte es so
möglich zu bezahlen, indem man einfach nur seinen
Namen sagt.
iZettle wurde im Juni 2011 in Schweden gelauncht und
ist ein Gerät, mit dem Konsumenten unterwegs Kreditkartenzahlungen durchführen können. Der tragbare
Chip- und Pinleser ist iPhone- und iPad-kompatibel und
nutzt zusätzlich eine iZettle-App, sodass Transaktionen
sofort abgewickelt werden können. Rechnungen können
ebenfalls über das Gerät bezahlt werden. Außerdem
kann man Zahlungen mit Bildern, Notizen oder Ortungsdienstinformationen versehen, die User dann auf Facebook oder Twitter posten und mit ihren Freunden teilen
können.
Quelle: antimega
•
Im November 2011 erweiterte die Deutsche Bahn ihren
Touch&Travel-Service auf alle 320 Bahnhöfe. Passagiere können bezahlen, indem sie sich einem NFC-Gerät
nähern oder auch einfach ein Foto von einem Barcode
machen, wenn sie die Station betreten oder verlassen.
Square ist ein elektronisches Bezahlsystem, mit dem
User Kreditkartenzahlungen über ein an ihr iPhone, iPad
oder Android-Gerät angeschlossenes Lesegerät
durchführen können. Die Hardware von Square und die
App sind kostenlos, stattdessen wird lediglich eine
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Kartenleser, einen biometrischen Fingerabdruckscanner,
Schnelltasten für vorgegebene Geldbeträge, ein Ausgabefach und einen Drucker für Quittungen. User legen
einfach ihren Daumen auf den Sensor und drücken den
Knopf für den gewünschten Betrag. NCR ließ im 3.
Quartal 2011 fünf Prototypen des Pillar ATMs testen und
plant das Gerät in Entwicklungsländern zu etablieren.
6. BOTTOM OF THE
URBAN PYRAMID
„DIE BASIS DER URBANEN PYRAMIDE“
2012 wird es für Marken mehr Möglichkeiten als je zuvor geben,
die Wünsche und Bedürfnisse der Hunderte von Millionen Konsumenten mit niedrigem Einkommen für sich zu nutzen.
Die globale Urbanisierung wird auch 2012 nicht an Schwung verlieren. Darum können Sie sich auf noch mehr BOTTOM OF THE
PYRAMID-Konsumenten (BOUP) (die Hunderte von Millionen CITYSUMERS, die kein Mittelstandseinkommen zur Verfügung haben) einstellen, die nach Innovationen rufen, die speziell auf ihre
individuellen Umstände zugeschnitten sind. Von Gesundheitlichem über den Platzmangel bis hin zur Notwendigkeit nach
Langlebigkeit von Produkten. Auch wenig überraschend: BOUPKonsumenten haben zusätzlich natürlich auch materialistische
und ästhetische Wünsche.
•
Aakash ist ein kostengünstiges, WiFi-fähiges Tablet für
Android, welches in Hyderabad (Indien) hergestellt wird.
Es wird für ca. USD 60 erhältlich sein - für Studenten
(durch Subvention durch die indische Regierung) sogar
nur für USD 35.
•
PepsiCo in Indien testet gerade zwei neue Produkte:
Lehar Gluco Plus, ein Getränk mit Elektrolyten und Glucose, und Lehar Iron Chusti, einen Snack mit hohem
Eisengehalt. Beide Produkte wurden für Konsumenten
am unteren Ende der Pyramide — in urbanen (wie ländlichen) Gegenden — entwickelt (Quelle: Economic Times,
Juni 2011).
Ein paar Beispiele:
•
Der Pillar ATM von NCR nutzt Biometriktechnologie und
ist so auch für Analphabeten und unzureichend Gebildete benutzbar. Das Gerät enthält einen kontaktfreien
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7. IDLE
SOURCING
„Crowd-based“-Technologien werden 2012 unendlich viele Innovationen hervorbringen — für Konsumenten wird es so einfacher
als je zuvor sein, einen Beitrag zu leisten.
•
durch ein Schlagloch gefahren ist. Die Datenweitergabe
erfolgt ganz automatisch.
Die israelische Navigations-App Waze hatte im Oktober
2011 bereits sieben Millionen Nutzer in 45 Ländern. Die
App bietet nebst kostenloser Navigationshilfe EchtzeitInformationen über den Zustand der Straßen, die von
anderen Nutzern bereitgestellt werden. User können sich
außerdem anmelden und den Standort ihrer Freunde
sehen.
Auch 2012 wird der Crowdsourcing-Trend den Lauf der Geschäfte
verändern und endlos viele Innovationen hervorbringen. Denn die
Chance, einen eigenen Beitrag zu leisten, wird bei den Menschen
immer beliebt bleiben.
Die traurige Realität ist leider, dass die meisten Konsumenten obwohl sie es gerne täten - es zu schwierig oder kompliziert finden, etwas beizutragen. Darum können Sie erwarten 2012 noch
mehr IDLE SOURCING-Initiativen zu sehen: Produkte und Dienstleistungen, die es wahrhaft einfach (wenn nicht völlig mühelos) machen irgendetwas beizutragen. Sei es einfach nur ein
großes Schlagloch auf einer Straße oder Anzeichen von außerirdischem Leben zu melden.
Hier ist nur eine neue Entwicklung, die Großes möglich macht:
Die Allgegenwärtigkeit von GPS- und Geschwindigkeitsmesstechnologien in Smartphones bedeutet, dass Konsumenten immer mehr Informationen darüber, was sie gerade tun, verbreiten
können und wollen (davon ausgehend, dass sie der Nutzung ihrer
Daten zugestimmt haben. Mit der Debatte über Datenschutz
brauchen wir gar nicht anfangen. Denn sie wird niemals enden).
Zwei wegweisende Beispiele für IDLE SOURCING:
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Die Street Bump-App (in Boston entwickelt) nutzt die
Sensoren in Smartphones, um der Stadtverwaltung eine
Echtzeit-Karte mit Informationen über den Zustand der
Straßen zu liefern. Die Android-App nutzt die Geschwindigkeitsmesser und GPS-Technologie des Geräts und
zeichnet auf, wo und wann das Auto eines Benutzers
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8. FLAWSOME
* FLAWSOME könnte tatsächlich unser schlechtester Trendname aller Zeiten sein. Obwohl TRYVERTISING dem auch sehr
nahe kommt ;-)
Warum menschliche Marken, die auch mal Schwäche zeigen,
2012 für Konsumenten die größten sein werden.
Quelle: Russ Frushtick
Auch wenn es bei vielen Trends immer um etwas ganz Neues
geht, so lohnt es sich durchaus zu erinnern, dass geschäftlicher
Erfolg am Ende mehr von der Konsumkultur als nur von neuen
Technologien abhängt. 2011 erreichte die Empörung der Konsumenten über die Eigennützigkeit und das oft unmoralische (wenn nicht kriminelle)
Verhalten vieler Unternehmen einen neuen Höchststand.
Geschichten über wohltätige Aktionen erinnern Konsumenten
dagegen immer wieder daran, dass sich Profit und Persönlichkeit
nicht ausschließen. Tatsächlich werden Konsumenten 2012 nicht
erwarten, dass Marken perfekt sind; sie werden es sogar sehr
begrüßen, wenn Marken FLAWSOME* und im Großen und Ganzen menschlich auftreten. Sie werden die Marken begrüßen, die
ehrlich mit ihren Schwächen umgehen, die Empathie,
Großzügigkeit, Bescheidenheit, Flexibilität, Humor und - wir
trauen uns es kaum auszusprechen - Charakter und
Menschlichkeit zeigen. Es gibt unendlich viele eindrucksvolle Strategien, die Sie nutzen
können, um Ihre FLAWSOME-Seite zu zeigen. Darum werden wir
dem Thema FLAWSOME und HUMAN BRANDS (MENSCHLICHE
MARKEN) im März 2012 ein eigenes Trend Briefing widmen. Hier
fürs Erste nur ein tolles Beispiel für FLAWSOME: •
Im Juli 2011 launchte die US-amerikanische Restaurantkette Domino's eine Kampagne in New York. Auf
einem riesigen Billboard am Times Square konnten die
Passanten einen Twitter-Livestream mit Kundenfeedback
(sowohl positiv als auch negativ) verfolgen.
Sie lesen die deutschsprachige PDF-Version eines Trend Briefings von trendwatching.com (siehe www.trendwatching.com/de/trends)
9. SCREEN CULTURE
2012 wird sich unser Leben auf immer allgegenwärtigeren
persönlichen, involvierenden und interaktiven Bildschirmen
abspielen.
Bei SCREEN CULTURE handelt es sich weniger um einen Trend
an sich, sondern mehr um das Medium, über das sich so viele
Trends in diesem Briefing verbreiten werden. 2012 beginnen sich
die Strömungen der Megatrends zu überschneiden: Bildschirme
werden (noch mehr) allgegenwärtig / mobil / günstig / immer
angeschaltet sein; interaktiv und intuitiv (über Touchscreens,
Tablets und so weiter); hinter jedem Bilschirm liegt ein InterfaceZugang zu allem und jedem (über das mobile Web und, 2012
mehr als je zuvor, „die Cloud“). In der Zukunft wird es für Konsumenten weniger wichtig sein, welches Gerät sie vor sich haben;
stattdessen werden sie sich nur für den Bildschirm oder das, was
sie über ihn abrufen, interessieren.
•
Die britische Supermarktkette Sainsbury’s ermöglicht es
Kunden, durch eine Zusammenarbeit mit dem TVAnbieter Sky, während des Einkaufens wichtige Sportevents zu verfolgen. Das Ganze funktioniert über iPadDocks und Lautsprecher in den Einkaufswagen. Der Sky
Go Trolley ist mit einem kippbaren iPad-Halter, Lautsprechern und einer eingebauten Solarbatterie ausgestattet. Die sportbegeisterten Kunden müssen lediglich
die Sky Go Streaming-App auf ihr Tablet laden und es
dann mit dem Einkaufswagen verbinden.
•
Das „Parlamentarium“ des Europäischen Parlaments
ist das größte Besucherzentrum in Europa und verbindet
interaktive Medien und Geschichte, um in 23 Sprachen
das tägliche Leben der EU-Bürger zu illustrieren. Ein
360-Grad-Panorama-Bildschirm zeigt Besuchern die
Abläufe im Parlament, und über Touchscreens können
sie mehr über die Mitgliedsstaaten erfahren. Einzigartig
am Besucherzentrum ist, dass es über iPod TouchGeräte Informationen in den Sprachen aller Mitgliedsstaaten anbietet.
•
Im Oktober 2010 installierte der südafrikanische Telekommunikationsanbieter 8ta berührungsaktive Fenster
in seinen Geschäften, so dass Kunden von draußen Tag
wie Nacht durch ihren Katalog browsen können. Durch
Sei es die Konvergenz von „online“ und „offline“ (lesen Sie OFF=ON in unserem letzten Trend Briefing RETAIL RENAISSANCE),
Konsumenten, die den THE F-FACTOR nutzen, um mit Hilfe ihrer
Freunde, Fans und Follower neue Produkte zu entdecken, oder
niemals endende Megatrends wie „Convenience“ oder INFOLUST - Sie können sich darauf einstellen, dass die gesamte Konsumkultur von einer allgegenwärtigen SCREEN CULTURE beeinflusst werden wird und zu großen Teilen über sie stattfinden wird.
Keine Angst, es wird keinen „Screen Overload“ oder „BildschirmMüdigkeit“ geben. Das obige Video ist nur ein Vorgeschmack auf
die Dinge, die uns Digital Natives 2012 bevorstehen. Hier ein paar
zufällig gewählte Zeichen der Zeit:
Sie lesen die deutschsprachige PDF-Version eines Trend Briefings von trendwatching.com (siehe www.trendwatching.com/de/trends)
eine Technologie vom ebenfalls südafrikanischen Unternehmen One Digital Media funktionieren die „flüsternden
Fenster“ wie Lautsprecher, so dass Kunden auch auf der
Straße Audioinformationen zu den dargestellten Produkten erhalten. Im Geschäft selbst werden natürlich auch
viele Touchscreens verwendet, z. B. auf Präsentationstischen oder eingebaut in Wand-Displays.
•
•
Im September 2011 gaben die Sichuan „Hotpot“-Kette
Hao Di Lao und die chinesische Technologiefirma
Huawei ihre Zusammenarbeit bekannt. Ihr Ziel ist es, in
Hao Di Laos Restaurants in Shanghai und Peking Bildschirme zu installieren, so dass sich ihre Kunden zum
Essen „mit Freunden treffen können“. Hao Di LaoKunden können ihr Essen bereits seit Längerem via iPad
bestellen.
Und es wird immer mehr SCREEN CULTURE-Beispiele
geben. 2012 sollten Sie die Entwicklung des iPhone5
und des iPad3 beobachten. Und die des Kindle Fire.
Oh, und die des Aakash-Tablets.
TV-Bildschirmen steht schon lange ein Update bevor: ob
Apple iTV, Samsung SmartTV, oder all die über GoogleTV verfügbaren Apps, der 3D-Projektor von LG oder
Sonys TV-Ambitionen.
Jetzt, wo es in verschiedenen Teilen der Welt Winter wird
können wir das Comeback der Mujis Touchscreengeeigneten Handschuhen oder auch der Luxusversion
von Etre garantieren.
Etwas langfristiger gedacht: Wie wäre es mit dem OmniTouch ein von Microsoft Research Redmond entwickelter tragbarer Prototyp, der durch Projektion jede Oberfläche in einen Touchscreen verwandelt? Oder die flexiblen Bildschirme oder das Fensterglas mit eingebautem Bildschirm von Samsung? In einer anderen Kategorie als Elektronik haben auch Adidas und Intel mit der
Virtual Footwear Wall eine Technologie vorgestellt, mit
der Kunden über ein Touchscreen Zugriff auf einen Katalog von bis zu 8000 Schuhe auf einmal hatten.
Ja, SCREEN CULTURE hat wirklich schon Kultur ;-)
10. RECOMMERCE
Für clevere Konsumenten ist 2012 „Eintauschen“ das neue
Kaufen.
Nie war es einfacher, vollständig auf den Wert früherer Einkäufe
zuzugreifen.
Große und langfristige Anschaffungen wie Autos oder Häuser
wurden schon immer weiterverkauft. 2012 dagegen ist fast alles
reif zum Verkaufen, sei es Elektronik, Kleidung oder sogar
Erlebnisse. Neue Buy-Back-Modelle von Marken, Tauschangebote, Online-Plattformen und mobile Marketplaces bieten clevere,
praktische Optionen für Konsumenten, die ihre Sachen loswerden
und sich so etwas dazuverdienen bzw. eventuelle finanzielle Belastungen drücken wollen (hat jemand Rezession gesagt?), und/
oder denen die bloße Entsorgung ethische oder ökologische Sorgen bereitet.
Die drei treibenden Kräfte hinter dem RECOMMERCE-Phänomen
sind:
•
NEXTISM: Konsumenten werden immer Lust auf spannende, neue Erlebnisse haben.
•
STATUSPHERE: Smart und ökologisch bewusst
Einkaufen und dabei Geld zu sparen wird ein immer
größerer Statusbooster.
•
EXCUSUMPTION: Konsumenten mit wenig Geld begrüßen neue, kreative Lösungen, wie sie weniger ausgeben, aber dennoch so viele Erlebnisse wie möglich haben können.
Hier ein paar Beispiele:
Sie lesen die deutschsprachige PDF-Version eines Trend Briefings von trendwatching.com (siehe www.trendwatching.com/de/trends)
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StubHub, ein Marktplatz für Tickets, erweiterte seinen
Service im August 2011 um eine Electronic TicketFunktion, so dass User ihre Tickets auch während
laufender Events und ohne Zugang zu einem Drucker
verkaufen können.
Falls Sie sich für mehr RECOMMERCE-Beispiele interessieren,
lesen Sie einfach unser Trend Briefing über RECOMMERCE »
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Decathlon, ein französisches Sportbekleidungs- und
Ausrüstungsgeschäft, veranstaltete für eine Woche im
Oktober 2011 den Trocathlon, während dem man gebrauchte Ausrüstung gegen Coupons mit einer Gültigkeit
von 6 Monaten eintauschen konnte.
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Patagonias Common-Threads-Initiative haben wir bereits
in ECO-CYCOLOGY erwähnt: ein exzellentes Beispiel
auch für RECOMMERCE. Die US-Outdoor-Marke tat
sich im September 2011 mit eBay zusammen, um einen
offiziellen Marktplatz zu eröffnen. Hier konnten Kunden
gebrauchte Patagonia-Artikel kaufen und verkaufen.
Levi's Singapur bot seinen Kunden SGD 100 für jedes
Paar alter Jeans, wenn sie ein neues Paar kauften: SGD
50 als Rabatt auf die neue Hose und weitere SGD 50 als
Gutschein.
Mithilfe des US-amerikanischen DealsGoRound können
User Deals von Groupon, LivingSocial und BuyWithMe
verkaufen.
Amazon Student gibt es seit August 2011 und
ermöglicht es Studenten, die Strichcodes auf ihren alten
Büchern, DVDs, Videospielen oder Elektronikartikeln zu
scannen und so sofort eine Preisübersicht zu erhalten.
Wenn sie den Preis akzeptieren, wird automatisch ein
Versandetikett generiert und der Preis als AmazonGutschein gutgeschrieben.
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11. EMERGING
MATURIALISM
„DER NEUE
MATURIALISM“
Warum erfahrene, offene Konsumenten in traditionell „konservativen“ Märkten sehr direkte oder sogar provokante Kampagnen
und Produkte begrüßen werden.
zu machen. Darum lieben sie Marken, die über die Grenzen gehen.“
Diese Definition traf bisher eher auf Konsumenten in entwickelten
und ausgereiften Märkten zu, aber 2012 werden wir auch in sich
noch entwickelnden Märkten immer mehr MATURIALISTIC erleben.
Woran liegt das? Die Kulturen der Welt sind höchst unterschiedlich, aber die Bedürfnisse und Wünsche der Konsumenten sind
sich häufig sehr ähnlich. Das liegt zum Teil an der rasanten Urbanisierung (d.h.: die Konsumenten sind vernetzter, spontaner
und experimentierfreudiger). Egal, ob Sie eine chinesische, indische oder türkische Marke vertreten oder eine westliche Marke
sind, die auf sich noch entwickelnden Märkten agiert: 2012 kann
für Sie ein hochspannendes Jahr werden.
Beispiele:
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This is what we said about MATURIALISM a while ago: “Thoroughly exposed to (if not participating in) an uncensored, opinionated and raw world (especially online!), experienced consumers
no longer tolerate being treated like yesteryear’s easily shocked,
inexperienced, middle-of-the-road audiences. Able to handle
much more honest conversations, more daring innovations, more
quirky flavors, more risqué experiences, these consumers increasingly appreciate brands that push the boundaries.”
Bereits vor einer ganzen Weile sagten wir das hier über MATURIALISM: „Die erfahrenen Konsumenten von heute sind schon
lange Teil (wenn nicht Teilnehmer) einer unzensierten, ungefilterten
Welt voller Meinungen (vor allem online!). Darum lassen sie sich
auch schon lange nicht mehr wie die leicht zu schockierenden,
bürgerlich unbedarften Konsumenten von Gestern behandeln. Sie
sind in der Lage, eine ehrliche Unterhaltung zu führen und mehr
bahnbrechende Innovationen zu akzeptieren, neue Genüsse zu
erfahren und manchmal auch etwas unorthodoxe neue Erlebnisse
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2011 lief bei Diesel India eine Instore-Promotion unter
dem Titel „Sex sells. Leider verkaufen wir nur Jeans“;
dabei wurden Kunden, die mehr als USD 150 ausgaben,
Attrappen von Sexspielzeugen angeboten. Die Leatherette „Knee J“ Knie-Pads wurden in einer Packung mit
provokanten Retro-Cartoons und der Tagline „Spontane
Reflexe garantiert“ verkauft.
Seit März 2011 zeigt eine Kampagne für das Handdesinfektionsmittel Sanitol der indischen Pflege- und Hygienemarke Cardiograph Corporation einen Mann, der
einen anderen Mann an einer eher „unsittlichen Stelle“
berührt; ein anderes Motiv zeigt, wie ein Mann einem
anderen in der Nase bohrt. Die Plakate sollen den Konsumenten zeigen, welche Bakterien sie an den Händen
haben könnten und dass Desinfektion eine der besten
Methoden zur Verbreitungsprävention ist.
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12. POINT & KNOW
„ZEIGEN & WISSEN“
2012 bedeutet sofortige visuelle Informationsbereitstellung.
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Der US-amerikanische Pharmakonzern Johnson & Johnson ließ im September 2011 in China eine Kampagne für
mehr Bewusstsein zur Frauengesundheit laufen. Ein
Video-Spot, angeblich für das Videotagebuch von „V”
(Vagina, “小V日记” auf Chinesisch), führte User zu einer
Microsite, auf der sie Einträge über Frauensexualität
und -gesundheit lesen konnten. Das virtuelle Booklet
hatte 30 Seiten und enthielt Artikel und Informationen zu
Beziehungen, Sex, aber auch Mode und Freundschaft.
Da die textbasierte Suche nach Informationen heute für die meisten Menschen zum Standard gehört, läuft bereits das Rennen um
die Entwicklung eines passenden (nützlichen) Elements für die
echte Welt - und mit der „echten Welt“ meinen wir die Welt der
Objekte und Menschen.
Wenn es darum geht, Informationen über die Objekte und
Persönlichkeiten der echten Welt zu bekommen, wird es 2012
eine Mischung aus dem Bekannten (Apps! Augmented Reality!)
und dem sehr Bekannten (QR-Codes!) geben. Und wie bei vielen
anderen Trends wird es das Smartphone sein, dass die nächsten
12 Monate zu einem Jahr voller POINT & KNOW machen wird.
Letztlich ist das Bedürfnis nach und die Erwartung sofortiger Information für den SEE-HEAR-BUY-Konsumenten (SEHENHÖREN-KAUFEN-KONSUMENTEN) bereits zur geliebten Gewohnheit geworden. POINT & KNOW kann ganz pragmatisch
verwendet werden, denn es bedeutet mehr Wissen, spannende
Geschichten und Herkunft, Preisvergleiche und Bewertungen, ECommerce und so weiter. Egal was Sie damit tun - haben Sie
Spaß daran!
Beispiele:
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Google Goggles ist eine kostenlose BilderkennungsApp, mit der Nutzer durch ein einfaches Foto eine Suche
starten und so weitere Informationen erhalten können.
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Seit November 2011 ermöglicht es die Amazon FlowApp Usern, Informationen über Produkte und Einkäufe
nur über Bilderkennung zu finden. In der Datenbank befinden sich nicht nur Informationen über Bücher, Musik
oder Filme, sondern auch über viele Haushaltsartikel.
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2012 wird letztlich auch der „Tipping Point“ für den
Großvater der POINT & KNOW-Technologien, den QRCode, sein. Sie sind bereits überall zu finden, und Dank
der vielen Smartphones werden sie sich vielleicht auch
endlich bei den Konsumenten durchsetzen. Im September 2011 führte Ralph Lauren eigene QR-Codes mit
dem bekannten Polo-Spieler-Logo in seinen Läden ein.
Durch Scannen der Codes können Konsumenten z.B.
Tickets zu den US Open gewinnen oder Produkte auf
der Ralph Lauren M-Commerce-Seite kaufen. Andere
Luxusmarken wie Louis Vuitton verschönern ebenfalls
ihre QR-Codes. Und Hey - wenn schon die Luxusmarken
mitmachen... ;-)
Im Oktober 2011 enthüllte Starbucks eine QRPromotion, mit der Kunden über mobile Zahlsysteme
und über Kaffee informiert werden sollten.
Die Modelle der „Ask Clogs“-Kollektion des kanadischen
Schuhdesigners John Fluevog haben QR-Codes in den
Sohlen. Die Codes sind mit einem Video verlinkt, in dem
das Modell vom ersten bis zum letzten Moment seiner
Herstellung bis hin ins Geschäft begleitet wird.
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Im Oktober 2011 eröffnete in New York der eBay Inspiration Shop als eine Kollaboration zwischen eBay, dem
US-amerikanischen Designer Jonathan Adler und TrendProfis wie Celebrities, Redakteuren, Bloggern und Stylisten. Das virtuelle Schaufenster zeigte eine Reihe von
Elektronik-, Mode- oder Automobilartikeln, die man sofort über die ebay-App und einen QR-Code am Fenster
kaufen konnte.
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leafsnap ist eine kostenlose App, die Bilderkennungstechnologie verwendet, um Usern bei der Identifizierung von unterschiedlichen Baumgattungen zu helfen.
Alles was sie tun müssen ist ein Foto des Baums zu machen.
Mit WeBIRD kann jeder mit einem Smartphone Vogelstimmen aufnehmen und kabellos an einen Server weiterleiten. Nach nur wenigen Sekunden erhält man Informationen über die Vogelgattung. WeBIRD soll rechtzeitig
zu den großen Vogelwanderungen im Frühling 2012
überall erhältlich sein.
Die beliebte Musik-App Shazam (nutzt Musikerkennungstechnologie, mit der User einen Song identifizieren, kaufen und teilen können - egal wo sie sind)
verzeichnete seit Juni 2011 eine Steigerung der Downloads um 100% - pro Monat. Über 125 Millionen User
taggten mithilfe der App pro Tag vier Millionen Songs. Im
September 2011 gab Shazam bekannt, dass für digitale
Musik per App über USD 100 Millionen pro Jahr ausgegeben wurden. Ebenfalls beachtenswert ist der vergleichbare Service Midomi SoundHound (ein Partner
von Spotify).
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13. MORE-ISM
„MEHR MEHR MEHR!“
Diese 12 Trends waren nur die Spitze des Eisbergs! Falls Sie sich
Zugang zu all den Konsumtrends und Innovationen, die wir 2012
verfolgen werden, wünschen, dann ist unser 2012 Premium
Service (enthält unseren exklusiven, mehr als 100-seitigen
Trend Report 2012) genau das Richtige für Sie.
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PittPatt wurde an der Carnegie Mellon University entwickelt und ist eine Gesichtserkennungs-App, mit der
User bestimmte Freunde in Fotos oder Videos finden
können. Die Software vergleicht Gesichter mit Fotos auf
Facebook und Google Images und hat oft schon nach
60 Sekunden ein Ergebnis. PittPatt ist zwar noch in der
Entwicklungsphase, wurde aber im Juli 2011 von Google
gekauft. Sollte uns das Sorgen bereiten? Vielleicht. Ist es
gleichzeitig auch wahnsinnig interessant? Absolut.
Für viele von Ihnen ist unser kostenloser Content völlig ausreichend. Dennoch sind die 12 Trends in diesem Trend Briefing nur
ein Ausschnitt von dem, was wir 2012 beobachten werden. Falls
sie sich also Zugang zu allen Trends 2012, inklusive eines indexierten Archivs von Trendbeispielen aus der ganzen Welt wünschen, dann informieren Sie sich doch einfach über unseren
Premium Service »
Er enthält passwortgeschützten Zugang zu unserem exklusiven,
mehr als hundertseitigem Trend Report 2012 und unserer
ständig wachsenden Trend Database (mit mehr als 5000 Beispielen). Premium-Kunden erhalten bis November 2012 zusätzlich
viele industrie- und kategoriespezifische Trend Reports, monatliche Updates und Bonus-Content.
Sie werden sich in ziemlich guter (aber kompetitiver) Gesellschaft
wiederfinden: Viele führende B2C-Marken und Agenturen arbeiten
bereits mit unserem Premium-Content. Da wir das Ganze aber
auch bezahlbar gehalten haben, haben sich auch viele kleine Unternehmen angemeldet. Hier weiterlesen»
Sie lesen die deutschsprachige PDF-Version eines Trend Briefings von trendwatching.com (siehe www.trendwatching.com/de/trends)
Nicht vergessen... Anwenden
Wenn Sie soweit gekommen sind, dann können wir nur sagen:
„Gut gemacht!“. Aber da es hier um Trends geht, und mit
„Trends“ von der „Bevölkerungsentwicklung in China“ und dem
neuen Filztrend im Herbst 2013 so ziemlich alles gemeint sein
kann, müssen wir etwas genauer werden:
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Wir untersuchen Konsumtrends. Keine Makrotrends.
Obwohl...die untersuchen wir auch, aber wir veröffentlichen sie nicht. Also, wenn Sie eine „Makroaufnahme der
globalen geopolitischen Entwicklung 2012“ brauchen,
dann schauen Sie sich doch einfach Quellen wie das
McKinsey Global Institute oder Global Trends an.
Trends tauchen bekanntermaßen auch nicht am 1.
Januar auf und verschwinden am 31. Dezember wieder.
Wir liefern Ihnen gerne Top-12-Listen, wenn Sie sie
brauchen, aber da sich Trends ständig verändern, ist
alles, was wir oben erwähnt haben, in irgendeiner Form
irgendwo schon längst im Gange. Große Konsumtrends
sind vielmehr Strömungen als Killerwellen.
Wir behaupten auch nicht, dass es 2012 nur 12 große
Trends geben wird. Unsere Liste ist eine Auswahl, mit
der Sie den bestmöglichen Start haben. Falls Sie sich
mehr wünschen, dann lesen Sie noch einmal den Punkt
13 ;-)
Alles, was Sie nun gelesen haben, bedeutet auch, dass
viele Trends der letzten Jahre genauso wichtig sein
werden wie neue Trends. Ob CITYSUMERS oder
BRAND BUTLERS.
Oh, und natürlich gilt keiner dieser Trends ausnahmslos
für alle Konsumenten.
Last but not least, Trendforschung beinhaltet auch immer deren Anwendung. Und Innovation. Eine gewisse
Praxis. Und Gewinne. Also vergessen Sie „Gut zu wissen“ und die „Zukunftsmusik“. Weiter unten finden Sie
Informationen, wie Sie unsere Trends direkt anwenden
können.
Für treue Leser ist es nichts Neues: Die 4 Methoden, wie man
unsere Konsumtrends anwendet und an den Innovationen, die
aus Ihnen entstehen, Geld verdient. Sie müssen sich nur selbst
fragen, ob sie das Potenzial haben, (und wenn ja: wie):
die Vision Ihres Unternehmens zu beeinflussen oder zu
formen.
2.
Sie zu einem neuen Businesskonzept, einer ganz
neuen Unternehmung oder einer neuen Marke zu inspirieren.
3.
ein neues Produkt, Service oder Erlebnis für eine
bestimmte Konsumentengruppe einzuführen.
4.
die Sprache der Konsumenten zu verstehen, die bereits
einen Trend „leben“.
Für mehr Tipps, wie Sie Trends erkennen und nutzen, schauen
Sie einfach in unsere TIPS-Sektion. Easy peasy, oder?
1.
Wir wünschen Ihnen viel Erfolg. Und bitte, stellen Sie sicher, dass
Sie sich für unsere kostenlosen Trend Briefings angemeldet
haben. 2012 wird es viel Neues zu entdecken geben!
Sie lesen die deutschsprachige PDF-Version eines Trend Briefings von trendwatching.com (siehe www.trendwatching.com/de/trends)

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