Lehrunterlage Gefahrgut

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Lehrunterlage Gefahrgut
Freiwillige Feuerwehr
Goldach
LEHRUNTERLAGE GEFAHRGUT
Kategorie
Zielgruppe
Version
Stand
Bearbeiter
Lehrunterlage für Ausbildung
Allgemeine Aus- und Fortbildung
3.0
1.10.2013
Josef Grichtmair, Wolfgang Trapp
Inhaltsverzeichnis
I.
Vorwort .................................................................................................................................................. 3
II.
Änderungen .......................................................................................................................................... 3
III.
Quellen .................................................................................................................................................. 3
IV.
Impressum ............................................................................................................................................ 3
1
Allgemeines .......................................................................................................................................... 4
2
Schutzausrüstung ................................................................................................................................. 5
2.1 Körperschutz Form 1 ..................................................................................................................... 5
3
2.2
Körperschutz Form 2 ..................................................................................................................... 6
2.3
Körperschutz Form 3 - Chemikalienvollschutzanzug .................................................................... 7
Geräte für den Gefahrguteinsatz .......................................................................................................... 8
3.1 Gefahrgutumfüllpumpe (GUP) ....................................................................................................... 8
3.1.1 Aufbau und Betrieb Gefahrgutumfüllpumpe ......................................................................... 9
3.2 Leckdichtkissen ........................................................................................................................... 11
3.3
Rohrdichtkissen / Kanaldichtkissen ............................................................................................. 13
3.4
Explosionsgrenzen- und Multi-Gas-Messgerät (MSA Altair 5) .................................................... 14
3.5
Auffangbehälter / Planen ............................................................................................................. 16
3.6
Nicht funkenreißendes Werkzeug ............................................................................................... 16
3.7
Abdichtmaterial ............................................................................................................................ 16
3.8
Sonstiges ..................................................................................................................................... 16
3.8.1
3.8.2
3.8.3
4
Wassernachweispaste N .................................................................................................... 17
pH-Wert Indikatorpapier ...................................................................................................... 18
Öl Testpapier ...................................................................................................................... 19
Dekontaminationsplatz ....................................................................................................................... 20
4.1 Material (81/1) ............................................................................................................................. 20
4.2
Die Festlegung der Lage des Dekonplatz ................................................................................... 21
4.3
„Schmutzigmann“ und „Saubermann“Form 2 Anzug (siehe2.2) ................................................. 22
4.4
Aufbau des Dekontaminationsplatzes ......................................................................................... 22
4.5
Ablauf der Dekontamination ........................................................................................................ 23
V.
Anhang ................................................................................................................................................ 24
1
Schutzklassen nach PSA Richtlinie 89/686 EWG .............................................................................. 24
2
Explosionszonen ................................................................................................................................. 24
2
Lehrunterlage Gefahrgut | Freiwillige Feuerwehr Goldach | Version 3.0
I.
Vorwort
Mit der vorliegenden Lehrunterlage soll im Bereich Gefahrgut standardisiert und einheitlich
ausgebildet werden. Die Lehrunterlage schafft einen Überblick der persönlichen Schutzausrüstung, der
Gerätschaften sowie die Einrichtung und Betrieb des Dekontaminationsplatzes bei der Freiwilligen
Feuerwehr Goldach. Sie ersetzt nicht die praktische Ausbildung.
Ergänzend zur Ausbildung sei hier die Lehrunterlage „ABC-Einsatz“ genannt.
Anmerkung:
Aufgrund einer besseren Lesbarkeit wurde bei Funktions- und Fahrzeugbezeichnungen auf eine
Mehrfachnennung verzichtet. Einheitsführer und Feuerwehrangehörige können selbstverständlich auch
weiblichen Geschlechts sein. Sollte eine Staffel zum Einsatz kommen, bezieht sich diese Bezeichnung auch auf
den Gruppenführer. Die Bezeichnung LF deckt auch alle anderen Löschfahrzeuge ab, die entsprechend zum
Einsatz kommen können.
II.
Änderungen
Version
1.0
2.0
3.0
III.
Freigabe
Datum
20.12.2008
01.01.2010
01.10.2013
Status
Verfasser
freigegeben
freigegeben
freigegeben
Josef Grichtmair
Wolfgang Trapp
Wolfgang Trapp
Änderung
Ersterstellung und Anpassungen
Änderung Layout, Ergänzungen
Änderung Ex-Meter, Ergänzungen, Dekonplatz, GUP,
Quellen
Herstellerangaben der Firmen: Vetter, Dräger, Du Pont, MSA Auer, Mast
Unterlagen der Berufsfeuerwehr München
IV.
Impressum
Herausgeber: Freiwillige Feuerwehr Goldach, OT Goldach, Hauptstraße 1, 85399 Hallbergmoos
Verfasser: Josef Grichtmair, Wolfgang Trapp
Urheber- und Kopierrechte:
Eine Vervielfältigung dieser Unterlage oder Teile davon ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der
gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes (UrhG) in der jeweils geltenden Fassung
möglich. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, der
Entnahme von Abbildungen, Texten und Tabellen, der Mikroverfilmung und der Einspeisung in
Datenbanksysteme bleiben, auch auszugsweise, der Freiwilligen Feuerwehr Goldach und dem Urheber
vorbehalten.
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3
1
Allgemeines
Grundsatz
So wenig Material und Personal wie möglich einsetzen!
Allgemeine Hygiene am Einsatzort
Zur Vermeidung der Aufnahme von ansteckenden Krankheitserregern im Feuerwehrdienst sollten von
allen Einsatzkräften die Mindestregeln der Einsatzstellenhygiene beachtet werden.
Die allgemeine Einsatzstellenhygiene gilt für jeden Feuerwehrangehörigen bei allen Einsätzen:

Rauchverbot

Speiseverbot

Trinkverbot

Verschmutzte Kleidung ablegen und reinigen lassen

Hände, Gesicht und benetzte Haut waschen;

bei Bedarf mit geeigneten Mittel desinfizieren
Nach dem Einsatz ist zu beachten:
4

bei Bedarf die Schutzkleidung reinigen lassen.

Reinigung der Stiefel

Kontaminationsverschleppung vermeiden!
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2
Schutzausrüstung
2.1
Körperschutz Form 1
Anzugtyp
Persönliche Schutzkleidung mit
Flammschutzhaube und
Chemikalienschutzhandschuhen
Verwendungszweck
Gefahrstoffe fest/ flüssig
Lagerort
Besonderheiten
Persönliche Schutzkleidung;
Chemikalienschutzhandschuhe
40/1 G2 ; 40/2 G5
Minimalschutz für Erstmaßnahmen

Sie schützt ausschließlich gegen eine Kontamination mit festen Stoffen

Sie stellt einen eingeschränkten Spritzschutz dar.

Sie ist weder flüssigkeits- noch gasdicht.

Bei der Brandbekämpfung ist die Form 1 durchgängig zu tragen, wenn das thermische Risiko
höher zu bewerten ist als eine mögliche Kontamination.

Messgerät mitnehmen ( Kapitel 3.4).
Abbildung 1: Form 1 Anzug
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5
Körperschutz Form 2
2.2
Anzugtyp
CSA Form 2; Typ 3
Verwendungszweck
Gefahrstoffe flüssig/fest
Herstellerbezeichnung
Lagerort
Besonderheiten
 Achtung
Tychem F
40/2 G5 obere Regalreihe, graue Kiste
Chemikalienschutz-Stiefel 40/2 G4
Nicht für gasförmige Stoffe verwenden
Chemikalienschutz-Stiefel tragen
Beständigkeitsliste beachten!

Kein Vollschutzanzug.

Die Form 2 schützt ausschließlich gegen eine
Kontamination mit festen und begrenzt auch
mit flüssigen Stoffen.

Sie ist für alle Einsatzsituationen zulässig, in
denen nicht zusätzliche Gefahren das Tragen
der Form 3 notwendig machen.

Es bestehen für den Träger weiterhin
Gefahren der Kontamination und
Inkorporation bei gefährlichen Gasen und
Dämpfen.

Aufgrund der begrenzten Temperaturbeständigkeit der Schutzkleidungsmaterialien
hat der Einsatzleiter über den Einsatz zur
Brandbekämpfung gesondert zu entscheiden.

Atemschutzgerät wird außen getragen.

Unter den Chemikalienschutzhandschuhen
müssen Stoffhandschuhe getragen werden.

Abkleben nicht notwendig.

Messgerät mitnehmen ( Kapitel 3.4).
6
Abbildung 2: Form 2 Anzug
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2.3
Körperschutz Form 3 - Chemikalienvollschutzanzug
Anzugtyp
CSA Form 3 Typ 1a-ET
Verwendungszweck
Gefahrstoffe flüssig/fest/gasförmig
Herstellerbezeichnung
MSA Auer Vautex Elite
Lagerort
40/2 Dachkasten links und rechts
Besonderheiten
Masken mit Sprechgarnitur verwenden
 Achtung
Beständigkeitsliste beachten!

Die Form 3 schützt gegen eine Kontamination mit festen,
flüssigen und gasförmigen Stoffen. Sie ist einzusetzen,
wenn Gefahren durch ABC-Gefahrstoffe einen umfassenden
Schutz erforderlich machen.

Chemikalienschutzanzüge sind in der Regel nur
unzureichend gegen hohe Temperaturen (Brände,
Heißdampf) oder tiefe Temperaturen (verflüssigte Gase)
beständig. Anzüge können brechen, schmelzen oder an
Beständigkeit verlieren. Aufgrund der Temperaturempfindlichkeit hat der Einsatzleiter über den Einsatz der
Form 3 in solchen Fällen gesondert zu entscheiden.

Langärmelige Kleidung tragen.

Masken mit bereits angebauter Sprechgarnitur verwenden.

Unter dem CSA müssen Stoffhandschuhe getragen werden.

Messgerät mitnehmen ( Kapitel 3.4)
Abbildung 3: Form 3 Anzug (CSA)
Notwendige Ausrüstungsgegenstände für den Einsatz unter CSA:

CSA

Stoffunterziehhandschuhe

Maske mit Sprechgarnitur

Antibeschlagmittel

Atemschutzgerät

Ersatzkleidung

Funkgerät (Anbau der Sprechgarnitur notwendig, Schraubendreher im Maskenbehälter)

Messgerät  Kapitel 3.4

Sonstige Ausrüstungsgegenstände nach Weisung
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7
3
Geräte für den Gefahrguteinsatz
3.1
Gefahrgutumfüllpumpe (GUP)
Typ
Gefahrgutumfüllpumpe - GUP
Verwendungszweck
Förderung von brennbaren Flüssigkeiten im
explosionsgefährdeten Bereich der Zonen 1 u. 2
Herstellerbezeichnung
Lagerort
Gup Mast 3-1,5
Pumpe + Erdung
Einlaufbogen
Schläuche
Kugelabsperrhähne
Saugkorb
40/2 G5
40/2 Dachkasten rechts
40/2 Dachkasten rechts
40/2 Dachkasten rechts
40/2 Dachkasten rechts
Besonderheiten

Anleitung beachten!
Abbildung 4: GUP
Die GUP 3-1,5 ist zur Förderung von brennbaren Flüssigkeiten wie Mineralöl, Benzin,
aggressiven Flüssigkeiten (Säuren und Laugen) entsprechend der Werkstoffbeständigkeit, und
von Schmutzwasser bis zur zulässigen Körngröße bestimmt. Die Viskosität der Flüssigkeit, soll
kleiner 1,5 cm2/s sein.
 Es dürfen nur brennbare Flüssigkeiten der Explosionsgruppe II A und II B
und der Temperaturklasse T 1 bis T 3 umgepumpt werden.
 Die Pumpe darf nur in Zone 1 und Zone 2 eingesetzt werden. (Zoneneinteilung
im Anhang)
 Die Pumpe darf nicht in Zone 0 eingesetzt werden!

Selbstansaugend bis 8,4 m.

Temperatur Fördermedium max40 °C
Technische Daten:
3 ~ 400 V Drehstrom
Drehzahl
2860 U/min
Leistung
P13 kW
Leistung
P22.5 kW
Nennstrom
4.55 A
Abbildung 5: Leistungsdiagramm
Fördermenge Q (max.)620 l/min
Förderstrom Q l/min
Förderdruck p bar
8
620
0,5
550
1
460
1,25
200
1,75
0
2
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3.1.1 Aufbau und Betrieb Gefahrgutumfüllpumpe
Material:

1Gefahrgutumfüllpumpe

1 Drei-Wege-Hahn

1 Handmembranpumpe

4 Kugelhähne (Absperrhähne)

5 Schläuche

2 Auffangbehälter

1 Erdungslitze

1 Ansaugrohr

1 Ausgussrohr
Aufbau:
Damit die nach dem Prinzip der Kreiselpumpe arbeitende Gefahrgutumfüllpumpe Flüssigkeiten
ansaugen kann, muss der Pumpenraum bis zur Pumpenwelle mit dem zu fördernden Medium befüllt
werden. Dieser Vorgang erfolgt mit Hilfe einer Handmembranpumpe die wie in Abbildung 6
einzubauen ist.
Die Handmembranpumpe wird unter Verwendung eines Dreiwegehahnes in die Druckseite der
Förderstrecke eingebaut. Wird nun die Handmembranpumpe betätigt, findet zunächst eine Entlüftung
der Saugseite und eine Füllung des Pumpenraumes mit dem Medium statt.
Wenn das Medium in den Auffangbehälter bei der Handmembranpumpe fließt bzw. man merkt, dass
das Medium durch die GUP fließt, ist der Dreiwegehahn sofort zu schließen. Nun kann die GUP
eingeschaltet werden.
Aufbau siehe nächste Seite.
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9
Ausgussrohr
Absperrhahn
3-Wege-Hahn
Handmembranpumpe
Absperrhahn
GUP
Ansaugrohr
Abbildung 6: Aufbau Gefahrgutumfüllpumpe
10
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3.2
Leckdichtkissen
Bezeichnung
Leckdichtkissen
Verwendungszweck
Abdichten von Leckagen
Herstellerbezeichnung
Vetter LD 50/30
Lagerort
40/2 G1
Besonderheiten
Technische Daten
Säureschutzhülle nicht vergessen.
Größe Dichtfläche
50x30 cm
Betriebsüberdruck
10 bar
Luftbedarf
99 l

Ein mit Druckluft betriebenes pneumatisches Dichtgerät.

Das Gerät dient ausschließlich zum schnellen Abdichten von Kesseln und Tankwagen mit
hohem Druck des Lagergutes und anderen Behältnissen mittels Dichtkissen und Spanngurten.

Die Verwendung an Kunststofftanks oder Tanks in Leichtbauweise ist ausgeschlossen.
ACHTUNG!
Durch den hohen maximalen Betriebsüberdruck von10 bar (entspricht 10
kg/cm²) kann es bei Ausnutzung der Gesamtfläche zu einem Gesamtdruck
von15.000 kg (15 t) auf die defekte Tankfläche kommen.
Material:

Leckdichtkissen mit Säureschutzhülle

Einzelsteuerorgan

Zusätzliche Spanngurte

Bedieneinheit des Kissens

4 Liter Druckluftflasche (200 bar)

Druckminderer (Betriebsdruck 1,5 bar)

Füllschlauch mit Steckkupplungen und Rückschlagventil

Spanngurte – Ratschengurt (rot – blau)
Anwendung:

Ansetzen des Dichtkissens an der Leckage mittels Spanngurt in Verbindung mit der
Säureschutzhülle. Dabei ist darauf zu achten, dass die Schrift der Hülle nach außen zeigt.
(Abbildung 7)

Vorspannen des Kissens durch die Spanngurte (Abbildung 8), bei anschließender Befüllung des
Kissens (mit Luft aus der Druckluftflasche) wird dieses in die Leckstelle teilweise
hineingedrückt und dichtet die Leckage ab.
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11
Abbildung 7: Dichtkissen am Tank montiert
Abbildung 9: Dichtkissen Armaturen
Abbildung 8: Rückseite des Tanks

Druckminderer an Druckluftflasche anschließen.

Abgangsventil ( 1 ) durch Drehen im Uhrzeigersinn
schließen.

Flaschenventil ( 2 ) öffnen.

Vordruckmanometer zeigt den Druck in der Flasche an
( 3 ).

Den Hinterdruck am Einstellknebel ( 4 ) auf ca. 12 bar
einstellen.

Der geminderte Druck wird auf dem
Hinterdruckmanometer ( 5 ) angezeigt.
Einsatzgrundsätze:

Eingesetztes Personal muss geeignete Schutzkleidung tragen.

Leckdichtkissen nie ohne Schutzhülle verwenden.
12
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3.3
Rohrdichtkissen / Kanaldichtkissen
Bezeichnung
Verwendungszweck
Rohrdichtkissen / Kanaldichtkissen
Abdichten von Kanalschächten, Rohren, etc.
Herstellerbezeichnung
Vetter RDK 10/20; RDK 30/60
Lagerort
Druckluft
40/2 G5
40/2 Dachkasten rechts
40/2 G1
Besonderheiten
Technische Daten
RDK 10/20
RDK 30/60
Rohrdurchmesser
10-20 cm
30-60 cm
Betriebsüberdruck
1,5 bar
1,5 bar
Luftbedarf
28,8l
362,5l

Ein mit Druckluft betriebenes, pneumatisches Dichtgerät

Gerät dient zum Abdichten von Kanalschächten, Rohren, etc.
Material:

2 Rohrdichtkissen für Öffnungen bis 20 cm
Durchmesser

Füllschlauch mit Steckkupplung und Rückschlagventil

2 Arbeitsleinen (40/2 G 5 oben rechts)


2 Rohrdichtkissen für Öffnungen bis 60 cm
Durchmesser (40/2 rechter Dachkasten)
4 Liter Druckluftflasche mit Druckmanometer
1,5 bar (40/2 G 1 Aluminiumkiste beim Leckdichtkissen)
Anwendung:

Dichtkissen mit dem Füllschlauch verbinden.

Füllschlauch mit Steuerorgan verbinden.

Anschlussschlauch des Druckminderers mit der Eingangskupplung des Steuerorgans verbinden.

Anschlussgewinde des Druckminderers mit Druckluftflasche verbinden.
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3.4
Explosionsgrenzen- und Multi-Gas-Messgerät (MSA Altair 5)
Bezeichnung
Verwendungszweck
Explosionsgrenzen- und Multi-Gas-Messgerät
Messung der unteren Explosionsgrenze und der
Sauerstoffkonzentration in der Umgebungsluft
Sensoren: O2, CO, CO2
Herstellerbezeichnung
Lagerort
Besonderheiten

MSA Altair 5
40/2
40/2
Gruppenführerplatz
Zubehör G1 blauer Werkzeugkasten
Außerhalb des Gefahrenbereichs einschalten
Kalibrierung abwarten
Es handelt sich um ein Messgerät zur Messung
▫
der unteren Explosionsgrenze (UEG)
und folgender Konzentrationen in der Atmosphäre:
▫
Sauerstoff
▫
Kohlenmonoxid
▫
Kohlendioxid
Inbetriebnahme:
Die Bedienung des Geräts ist dialoggesteuert und erfolgt über die Anzeige mit Hilfe von drei
Funktionstasten.

Einschalten mit EIN/AUS – Taste (5); Das Gerät führt einen Selbsttest durch. Während des
Selbsttests prüft das Gerät die Alarm-LEDs, den akustischen Alarm, den Vibrationsalarm und
die installierten Sensoren.

Probenahmesicherheitsprüfung:
▫
Nach dem Einschalten wird ein Alarm [sichtbar, hörbar und vibrierend] ausgelöst
▫
und der Benutzer wird dazu aufgefordert, das Pumpen-/Probenahmesystem des
Geräts innerhalb von 30 Sekunden zu blockieren.
▫
Wenn das Gerät eine Blockierung des Pumpendurchflusses feststellt, zeigt es eine
PASS-Meldung [BESTANDEN] an. Die Einschaltfolge wird wieder aufgenommen.

Dann kann die Messung durchgeführt werden.

Die Inbetriebnahme muss außerhalb der Absperrgrenze erfolgen.

Ausschalten mit EIN/AUS - Taste
14
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Abbildung 10: MSA Altair 5
Farbanzeige:
Abbildung 11: Anzeige
Zubehör:

Meßsonde  sie wird hinten an das Gerät
angeschraubt

Sie dient zur Messungen in tieferen oder auch in
höheren Lagen.

Wichtig ist dabei, dass keine Flüssigkeit angesaugt wird.

Zusätzlich kann ebenfalls noch ein Schwimmer an
das Gerät angebracht werden, um Messungen auf
Gewässern durchzuführen.
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3.5
Auffangbehälter / Planen

40/2 G3 : selbstaufrichtender Auffangbehälter für ca. 3000 Liter

40/2 G3: 2 Abdeckplanen 4 x 4 Meter.
3.6
Nicht funkenreißendes Werkzeug

Hierbei handelt es sich um ein Werkzeug welches durch sein spezielles Material keine Funken
erzeugt.

Ort: 40/2 G1, die Rohrzange: 40/2 G5 beim Erdungsmaterial der GUP.
3.7
Abdichtmaterial

Im G1 40/2 befindet sich Abdichtmaterial. Siehe Bild
Keile
Rundhölzer und Pfropfen
Abbildung 12: Abdichtmaterial
3.8
Sonstiges
Zusätzlich befindet sich im blauen Werkzeugkasten in 40/2 G1:

Wassernachweispaste:
sie dient zum Nachweis von Wasser (siehe Beschreibung)

Universalindikatorpapier:
dient zur Messung des pH – Werts

Öl Testpapier:
zum Nachweis von Öl im Wasser oder Erdreich
16
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3.8.1 Wassernachweispaste N

Paste dient zum Nachweis von Wasser in Behältern, die mit
Treibstoff, Heizöl oder sonstigen mit Wasser nicht mischbaren
Flüssigkeiten gefüllt sind.

Infolge des scharfen Farbumschlages ermöglicht sie sowohl die
sichere Erkennung von Wasser als auch die Messungen der Höhe
einer etwa vorhandenen Wasserschicht.

Im Winter Tube vor Gebrauch erwärmen.
Abbildung 13: Wassernachweispaste
Anwendung:

einen Stab, Senklot o.ä. gleichmäßig mit der Paste bestreichen.

den Stab senkrecht in den zu überprüfenden Behälter oder Tank eintauchen.

nach 30 Sekunden den Stab wieder herausziehen und auf Farbveränderungen überprüfen.

Die Anwesenheit von Wasser unter der Ölschicht gibt sich durch deutliche, scharf abgegrenzte
Rotfärbung der Paste zu erkennen.

Wird der Stab bis auf den Boden des Behälters eingetaucht, so zeigt die Höhe der roten
Färbung die Höhe der vorhandenen Wasserschicht an.

Je nach Größe und Form des Behälters lässt sich die vorhandene Wassermenge berechnen.
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3.8.2 pH-Wert Indikatorpapier

Der pH-Wert ist eine Maßzahl für die WasserstoffIonenkonzentration. Chemisch als der negative dekadische
Logarithmus der Wasserstoffionen-Aktivität definiert (genaue
Erklärung siehe Fachliteratur).

In reinem, neutralem Wasser beträgt die Wasserstoffionen-Aktivität
10–7, entsprechend einem pH-Wert von 7.

Abbildung 14: pH-Wert Indikatorpapier
Der pH-Bereich erstreckt sich von pH 0 bis pH 14. Je mehr H+ Ionen
(Säuren) die Lösung enthält, desto niedriger (<7) ist der pH-Wert, im
umgekehrten Fall, wenn die Lösung weniger H+ Ionen und dadurch mehr OH- Ionen (Laugen)
enthält, ist die Lösung alkalischer (>7).

Der pH-Wert verläuft nicht linear, sondern logarithmisch, d.h. jede Stufe der pH-Skala
bedeutet eine Verzehnfachung der Mengenverhältnisse von Säuren bzw. Laugen. So hat eine
Mineralsäure von c =1mol/l einen pH-Wert von 0. Eine Säure c = 0,1 mol/l, hat den pH-Wert 1,
eine 10 x verdünntere Säure hat dann einen pH-Wert von 2.
Anwendung:

Ein, der Anforderung entsprechend langes, Indikatorpapier abreißen und kurz (ca.1sec) in die
entnommene Probenlösung tauchen.

Anschließend mit der Farbskala vergleichen.

pH-Wert ablesen.
Abbildung 15: pH-Wert
18
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3.8.3 Öl Testpapier

Zum Nachweis von Öl in Wasser und/oder Erdreich.

Das Papier färbt sich bei Berührung mit Kohlenwasserstoffen, speziell
Benzin, Heizöl etc., tiefblau.

Mit dem Öl-Testpapier können ölige Substanzen im Wasser nachgewiesen
werden.

Mit Hilfe des Öl-Testpapier kann auch z. B. bei einem VU zweifelsfrei
nachgewiesen werden ob sich Öl auf dem Asphalt oder anderem
Untergrund befindet.
Abbildung 16: Öl-Test Papier
Anwendung:

Nach Eintauchen des blassblauen Öl-Testpapierstreifens in eine ölhaltige Substanz, verfärbt
sich dieser tiefblau.

Bleibt der Teststreifen blassblau und trocken handelt es sich um keine ölhaltige Substanz.
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19
4
Dekontaminationsplatz
4.1
Material (81/1)
Gitterbox bestehend aus:

6 Sandkanister (dienen als Ballast)

2 Auffangbehälter 110 Liter

3 Auffangbehälter 60 Liter

8 Absperrstangen
Auffangwanne bestehend aus

1 Kübel mit Reinigungstücher

1 Plane 5x4 Meter für den "sauberen Bereich"

1 Reinigungsbürste mit Schlauch zur
Grobreinigung

1 Plane 5x4 Meter für den "schmutzigen
Bereich"
Kunststoffkiste bestehend aus

1 Plane 4 x 5 Meter

1 Panzerklebeband

1 Markierspray

1 Absperrband rot / weiß

1 Satz Kabelbinder

4 Kombi-Filter

2 weiße Markierstifte (Beschriftung)

2 Rollen Müllsäcke

1 Überziehweste „sauber“

1 Aufbauanleitung

1 Überziehweste „schmutzig“

2 Kreiden
Abbildung 17: Dekon-Box und Inhalt
20
Lehrunterlage Gefahrgut | Freiwillige Feuerwehr Goldach | Version 3.0
4.2
Die Festlegung der Lage des Dekonplatz

Den Ort des Dekonplatzes legt der Einsatzleiter fest.

Für die Einrichtung und den Betrieb wird ein Abschnittsführer „Dekon“ bestimmt.

Der Dekonplatz wird grundsätzlich auf der windzugewandten Seite an der inneren Absperrung
eingerichtet.

Es ist ein möglichst geschützter Bereich zu finden (z. B. in einem überdachten Bereich oder
innerhalb eines unbeteiligten Gebäudes, bzw. in sinnvoller Lage zur inneren Absperrung
innerhalb des betroffenen Gebäudes).

Der Dekonplatz wird in einen „schwarzen“ (schmutzigen) und einen „weißen“ (sauberen)
Bereich aufgeteilt.

Bei der Erkundung und Festlegung des Dekonplatzes sind folgende Punkte zu berücksichtigen:
▫
Lage außerhalb des Gefahrenbereichs festlegen, z.B. Trümmerschatten, Niederschlag
einer (Gas-)Wolke.
▫
Abstand zum inneren Absperrbereich möglichst nah wählen (Grundsatz: so nah wie
möglich und so weit wie nötig).
▫
Auf gute Erreichbarkeit auf Ver- und Entsorgungsmöglichkeiten (Strom, Wasser,
Abwasser) achten.
▫
Kontaminiertes Abwasser auffangen.
▫
Witterungseinflüsse berücksichtigen.
▫
Geländegegebenheiten beachten (z.B. darf nicht tiefer als die Einsatzstelle liegen,
Gefälle von weiß nach schwarz).
Wind
Absperrbereich
Gefahrenbereich
Gefahrenbereich
ca. 100m
Dekon-Platz
50m
Abbildung 18: Dekon-Platz Abstände
Lehrunterlage Gefahrgut | Freiwillige Feuerwehr Goldach | Version 3.0
21
„Schmutzigmann“ und „Saubermann“Form 2 Anzug (siehe2.2)
4.3
Anzugtyp
Einmalanzug
Verwendungszweck
Dekontamination im schmutzigen Bereich
Gefahrstoffe flüssig/fest
Herstellerbezeichnung
Kleenguard T35
Lagerort
40/2 G5 obere Regalreihe, graue Kiste
Filter in 81/1 Dekon-Box
Chemikalienschutz-Stiefel 40/2 G4
Besonderheiten
4.4
Beständigkeitsliste beachten
Nicht für gasförmige Stoffe verwenden

Auf den Einsatz eines PAs kann in der Regel verzichtet.

Maske und Filter reichen aus.

Kenntlichmachung mit Weste „sauber“ und „schmutzig“
Aufbau des Dekontaminationsplatzes
Stationen:
„schmutzige“ Seite“
„schwarzer“ Bereich
1
1.
Materialablage
2.
Abwaschwanne
3.
Ausziehen der Schutzausrüstung
2
3
„saubere“ Seite
„weißer“ Bereich
Abbildung 19: Aufbau Dekonplatz - Skizze
22
Lehrunterlage Gefahrgut | Freiwillige Feuerwehr Goldach | Version 3.0
②
③
①
Abbildung 20: Dekonplatz
Der Aufbau erfolgt nach obiger Skizze und Bild:
4.5

Ausbreiten der Planen

1 Plane bildet den „sauberen Bereich“ und 1 Plane bildet den „schmutzigen Bereich“

Auf alle 4 Ecken die Sandkanister zum Beschweren stellen.

Absperrstangen in die Öffnung der Kanister stecken, um den Platz zu markieren.
Ablauf der Dekontamination
Station 1
Geräteblage
Ablage der Gerätschaften
Station 2
Reinigung
Grobreinigung
Station 3
Entkleidung
Schmutzigmann und Saubermann
entkleiden CSA Träger
Dabei ist darauf zu achten, dass der
Saubermann nur die Innenseite, der
Schmutzigmann nur die Außenseite des
Schutzanzuges berühren darf!
Ausführlicher Ablauf der Dekontamination in der Lehrunterlage „ABC-Einsatz“.
ACHTUNG!
Kontamination des Anzugsinneren unbedingt vermeiden!
Lehrunterlage Gefahrgut | Freiwillige Feuerwehr Goldach | Version 3.0
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V.
Anhang
1
Schutzklassen nach PSA Richtlinie 89/686 EWG
Die Europäische Norm nach PSA-Richtlinie 89/686
sieht für Chemikalienschutzkleidung sechs
Schutztypen vor:
Typ 1: Gasdichte Schutzkleidung
Vollschutz-Anzüge mit oder ohne Druckluftversorgung
zum Schutz gegen hochtoxische, flüssige und
gasförmige Medien jeder Art.
Typ 2: Nicht gasdichte Schutzkleidung
Flüssigkeitsdichte Vollschutz-Anzüge mit oder ohne
Druckluftversorgung zum Schutz gegen hochtoxische
flüssige Medien jeder Art.
Typ 3: Flüssigkeitsdichte Schutzkleidung
Ganzkörper-Schutzanzüge oder Vollschutz-Anzüge
zum Schutz gegen flüssige Chemikalien. Nähte und
Anzugsverschlüsse erfüllen die Anforderungen der
Spritz-Prüfung nach EN 468.
Typ 4: Sprühdichte Schutzkleidung
Ganzkörperschutzanzüge zum Schutz gegen flüssige
Chemikalien. Nähte und Anzugverschlüsse erfüllen die
Anforderungen der Sprüh-Prüfung nach EN 468.
2
Typ 5: Partikeldichte Schutzkleidung
Ganzkörperschutzanzüge zum Schutz gegen feste
Partikel. Der Anzug erfüllt die Minimum-InnenleckageWerte für staubförmige Partikel.
Typ 6: Begrenzt sprühdichte Schutzkleidung
Ganzkörperschutzanzüge zum Schutz gegen
Sprühnebel (flüssige Partikel). Der Anzug erfüllt die
Anforderungen der reduzierten Sprüh-Prüfung nach
EN 468.
Typ 6: Teilkörper
Jedes Kleidungsstück, das nur ein Teil des Körpers
bedeckt, jedoch die Anforderungen der reduzierten
Sprüh-Prüfung nach EN 468 erfüllt.
Anmerkung
Ganzkörperschutzanzüge beinhalten immer eine
Kapuze oder Haube und weisen immer die Merkmale
derjenigen Typenklasse auf, denen Sie zugeordnet
sind. Die jeweils niedrigere Typenklasse beinhaltet
immer die Merkmale der höheren Typenklasse:
Typ 4-Schutzkleidung beinhaltet automatisch Typ 5
und 6.
Explosionszonen
Explosionsgefährdete Räume werden nach der Wahrscheinlichkeit des Auftretens gefährlicher,
explosionsfähiger Atmosphäre in Zonen eingeteilt.
Zone 2 ist ein Bereich, in dem bei Normalbetrieb eine explosionsfähige Atmosphäre
als Gemisch aus Luft und brennbaren Gasen, Dämpfen oder Nebel normalerweise nicht
oder aber nur kurzzeitig auftritt.
Zone 1 ist ein Bereich, in dem sich bei Normalbetrieb gelegentlich eine
explosionsfähige Atmosphäre als Gemisch aus Luft und brennbaren Gasen, Dämpfen
oder Nebel bilden kann.
Zone 0 ist ein Bereich, in dem explosionsfähige Atmosphäre als Gemisch aus Luft und
brennbaren Gasen, Dämpfen oder Nebel ständig, über langeZeiträume oder häufig
vorhanden ist.
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