Das Quartierzentrum Friesen- berg kann gebaut werden – Seit 50

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Das Quartierzentrum Friesen- berg kann gebaut werden – Seit 50
Mitteilungsblatt der
Familienheim-Genossenschaft Zürich
September 2014
–
3
Das Quartierzentrum Friesen­
berg kann gebaut werden
–
Seit 50 Jahren gibt es
die FGZ-Altersbetreuung
Info
Thema
1
Thema
4 Klares Ja zum Quartierzentrum Friesenberg
Die ausserordentliche Generalversammlung bewilligt 92 Mio. Franken
14 Die Altersbetreuung feiert «goldenes Jubiläum»
Anlässe
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40
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Faszination «Schwarzwald» - FGZ-Reise vom Mai 2014
Drittes Fest für die jetzt vollständige Grünmatt
Arbi-Fäscht – Musik und Flohmarkt statt Autos
50 Jahre FGZ-Altersbetreuung - Jubiläumsfest im Alterstreff
Quartier
FGZ-INTERN
8 Kinder planen den Spielplatz «Atlantis» in der Friesenberghalde
12 Kunst und Bau – «Zeitimport» von Yves Netzhammer
20 Zwei neue Lernende in der FGZ-Verwaltung
22 FGZ-Persönlich: Yubresska Item Gonzales und Eulises Gonzalez
26Ein Zimmer für ein paar Wochen – für Kreatives, nicht zum Wohnen
38 Kunst am Bau vor 70 Jahren – Buchneuerscheinung Eugen Früh
Natur und Garten
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Gratis-Frischluft fürs Velo. Öffentliche Velopumpe im Friesenberg
Theater r67 spielt «8 Frauen» und keine Männer
GZ Heuried plant «Repair Café» – Quartiernetz-Infos
Kunst im Friesenberg: Guido Stadelmann – Glasartist
Alle paar Wochen eine Vernissage – TransForm Friesenberg
Krankenstation Friesenberg. Die Rolle des Apothekers
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63
Adressen und Öffnungszeiten
Impressum
28 FGZ-Gartenpreis 2014 im Grossalbis
30 Stärkendes Heilmittel – Essbare Pflanzen: Schlehdorn
Titelbild: Die 2. Etappe der FGZ «Schweighofstrasse Nord»,
aufgenommen von der Känguruh-Wiese aus.
Foto: Johannes Marx
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Inhalt
Inhalt
3
Klares Ja zum 92-Mio.-Baukredit für
ein Quartierzentrum Friesenberg
–
Alle Anträge wurden genehmigt –
auch jene zur Innensanierung des Manessehofs
–
Die ausserordentliche Generalversamm­
lung der Familienheim-Genossenschaft
Zürich (FGZ) hat am Donnerstagabend,
4. September 2014, dem Baukredit von
92 Mio. Franken für das Quartierzentrum
Friesenberg überaus deutlich zugestimmt
(23 Nein, 4 Enthaltungen). Gar einstimmig
wurde der Kredit von 4,2 Mio. Franken für
die Innensanierung der Siedlung Manes­
sehof (23. Etappe) gutgeheissen. An der
Versammlung im Saal des Volkshauses
nahmen 321 Genossenschafter/innen teil.
Dank dem Entscheid der FGZ-Basis
kann voraussichtlich im Frühjahr 2015
mit dem Bau des neuen Quartierzentrums begonnen werden. Realisiert
wird das Projekt «Emma» der Enzmann
Fischer Partner AG, das 2012 den
Architekturwettbewerb gewonnen hat.
Das Friesenbergquartier bekommt
damit endlich ein klar erkennbares
Zentrum mit einem 2000 m2 grossen
Platz (Friesenbergplatz).
Zu Beginn der GV, in der verdankenswerterweise viele Vertrauensleute das Amt von Stimmerzählerin/Stimmenzähler übernahmen, stellten Reto
Robbi (Enzmann Fischer Partner), Sascha Fässler (Präsident Baukommission), Alfons Sonderegger (Präsident
4
Thema
FGZ) und Rolf Obrecht (Geschäftsleiter FGZ) das Quartierzentrums-Vorhaben vor.
Zur «neuen Mitte» des Friesenbergs gehören neben dem grossen
Platz ein grüner Hof, gut 100 hindernisfreie Wohnungen, ein Gesundheitshaus
mit Gruppenpraxis, Therapieangeboten und einer Krankenstation, weiter
ein Kindergarten, ein Hort, ein etwas
grösserer Coop, diverse Läden, drei
Künstlerateliers sowie ein Restaurant.
Ebenfalls im Quartierzentrum untergebracht sind die FGZ-Verwaltung,
die FGZ-Regiebetriebe sowie zwei Gemeinschaftsräume. Neu für die FGZ
ist das «gemeinschaftliche Wohnen»:
Acht Kleinwohnungen mit kleiner Küche bilden mit einem gemeinsamen
Wohnzimmer, einer gemeinsamen Küche sowie einer gemeinsamen Terrasse
eine gemeinschaftliche Wohneinheit.
Das neue Quartierzentrum entsteht im Geviert Borrweg, Arbentalstrasse, Hagackerweg, Schweighofstrasse. Es wird in zwei Etappen realisiert, die ca. von Frühjahr 2015 bis
Sommer 2017 sowie von Sommer 2017
bis Frühjahr 2019 dauern. Das macht
es möglich, für alle Bewohner/innen
der abzubrechenden Häuser eine andere Wohnung in der FGZ zu finden.
Ein Viertel der Wohnungen
wird subventioniert
Der Netto-Monatszins für eine
neue 4½-Zimmerwohnung von 100 m2
dürfte ca. 2100 Franken betragen,
jener für eine 3½-Zimmerwohnung
von 84 m2 ca. 1770 Franken. 25 % der
Wohnungen sollen gemäss Entscheid
der Generalversammlung subventioniert werden, was z.B. die 3½-Zimmerwohnung von 1780 auf netto ca.
1480 Franken verbilligt.
Das Quartierzentrum wird im
Minergie-P-Standard erstellt, die Dächer werden mit einer PhotovoltaikAnlage versehen, unter dem Zentrum
wird ein Erdspeicher erstellt und der
ganze Komplex wird an das in Bau befindliche Anergienetz (Abwärmenetz)
der FGZ angeschlossen. Für die gut
100 Wohnungen stehen 43 Parkplätze (Mobilitätskonzept) zur Verfügung,
Läden/Gesundheitshaus bekommen
48 Parkplätze (BesucherInnen/ Angestellte) zugeteilt.
Die FGZ hatte sich bereits im
April 2012 mit dem «Zentrumsareal»
zu befassen. Eine ausserordentliche
GV lehnte damals den Antrag von 351
Genossenschafter/innen für ein Abbruchverbot für alle Wohnungen deutlich ab (mit 692 zu 225 Stimmen) und
gab so «grünes Licht» für die Weiterplanung des Quartierzentrums.
Kurze Diskussion –
deutlicher Entscheid
Die Diskussion nach dem InfoBlock war kurz. Ein kurzes Hin-undHer ergab sich zur Architektur-Qualität des Quartierzentrums. Thema war
auch die Frage, was für die Jugendlichen geplant sei. Anklang fand das gemeinschaftliche Wohnen im obersten
Stock des Gesundheitshauses.
Die Abstimmung über das Quartierzentrum fand dann in zwei Schritten
statt. In einer ersten Abstimmung ging
es um den Kreditantrag von 92 Mio.
Franken, der mit grossem Mehr (23
Reto Robbi von
Enzmann Fischer
Partner erläutert
die architektonischen Aspekte des
QuartierzentrumProjektes.
Thema
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Nein, 4 Enthaltungen) gutgeheissen
wurde. Die andern drei Anträge, darunter jener für einen 25 %-Anteil an
subventionierten Wohnungen, passierten noch etwas deutlicher. Damit
kann im Frühjahr 2015 mit dem Bau
begonnen werden, immer vorausgesetzt, die nötigen Bewilligungen sind
bis dann vorhanden.
Manessehof wird für
4,2 Mio. Franken saniert
Nach der Aussensanierung im
Jahr 2008 kann jetzt auch die Innensanierung der 1984 erstellten Siedlung
an die Hand genommen werden. Ziel
dieser Sanierung ist es, ein problemlosen Wohnen in der Siedlung mindestens bis zum Ablauf des Baurechts-
vertrags mit der Stadt im Jahre 2043
sicherzustellen. Die ausserordentlich
Generalversammlung vom 4. September hat den entsprechenden Kredit
von 4,2 Mio. Franken einstimmig genehmigt. Damit kann im Frühjahr 2014
mit der Sanierung der 43 Wohnungen
begonnen werden. Von der Sanierung
nicht betroffen sind Läden, Büros und
Tiefgarage. Die Sanierungskosten von
4,2 Mio. Franken können zu 75% aus
dem Erneuerungsfonds gedeckt werden. Damit wird nur ein Viertel der
Sanierungskosten mietzinswirksam.
Weil im Manessehof auch noch die
Zielmiete realisiert werden soll, werden die Mietzinsanpassungen recht
unterschiedlich ausfallen.
Verabschiedung von Fabio Corrà
Auf die a.o. GV hin hat der städtische Delegierte im Vorstand, Fabio
Corrà, seinen Rücktritt eingereicht,
wesentlich auch, weil er bei der Baubewilligungsbehörde der Stadt eine
neue Aufgabe und damit mehr Führungsverantwortung zugeteilt erhielt.
Wie FGZ-Präsident Alfons Sonderegger in seiner Würdigung erklärte, gehörte Fabio Corrà seit 2001 dem Vorstand und der Baukommission an. In
den 13 Jahren seiner Amtszeit habe
er nicht einfach nur die Anliegen der
Stadt eingebracht. Weil er gleichzeitig in der FGZ wohnt – was für einen
städtischen Delegierten nicht notwendig ist –, habe er immer auch ein gutes Auge für die Anliegen unserer Genossenschaft gehabt. Im Namen der
Versammlung und des Vorsandes bedankte er sich ganz herzlich bei Fabio Corrà und wünschte ihm persönlich und beruflich alles Gute.
Mit dem Hinweis auf weitere FGZVeranstaltungen und mit der Empfehlung, am 28. September JA zur Änderung
des kantonalen Planungs- und Baugesetzes zu stimmen, schloss der FGZPräsident die a.o. GV kurz vor 22 Uhr.
FGZ
Fabio Corrà wurde nach 13 Jahren als städtischer Delegierter
aus dem Vorstand verabschiedet.
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Thema
Thema
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Kinder planen den Spielplatz
«Atlantis» in der Friesenberghalde
—
Als Unterstützerin konnte die FGZ das städtische ‹Mega!phon›
gewinnen
–
An drei halben Tagen haben zwei Dutzend
Kinder, vorab aus den Siedlungen Friesenberghalde und Grünmatt, Ideen für die
Erneuerung des Spielplatzes Friesenberg­
halde ausgeheckt und Modelle entworfen.
Am Sonntag, 31. August 2014, haben sie
die Ideen den Eltern und andern FGZ-Er­
wachsenen präsentiert – mit Intensität und
Engagement.
Es war richtig spannend am Sonntagnachmittag (31. August), als die
rund zwei Dutzend Kinder im Gemeinschaftsraum der Grünmatt ihre
Ideen präsentierten. Zuvor waren sie
am Mittwochnachmittag sowie am
Samstag und Sonntag (je 5 Stunden)
an der Arbeit gewesen. Jetzt konnten
sie zeigen, was sie alles ausgedacht
hatten. Und sie taten das voller Energie, zum Teil scheu, zum Teil keck, aber
immer intensiv.
Martin vom ‹Mega!phon›, Kinder- & Jugendpartizipation Zürich (vgl.
Kasten) stellte zu Beginn der Präsentation fest: «Die Kinder haben sich in
den zweieinhalb Tagen eingebracht,
sie wollen etwas bewirken, sie haben
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FGZ-Intern
das Maul aufgetan. Es wird ein Wagnis
bleiben, die Kinder mitreden zu lassen
und das dann auch zu realisieren, was
sie uns vorgeschlagen haben.»
Der Spielplatz soll «Atlantis» heissen, so wie die einst untergegangene
Insel oder so wie das nahe gelegene
in Renovation befindliche Hotel oben
am Döltschiweg. Gearbeitet wurde
in drei thematischen Gruppen, in der
«Schiff-Gruppe», in der «Gruppe Klettern» und in der «Gruppe Rutschen».
Hier die Ideen in Kurzform:
Aus der Gruppe Klettern
(schaukeln, wippen):
–Es soll einen Eisberg geben – zum
Klettern. Innen soll er mit Wandtafeln ausgerüstet sein, damit man
dort geschützt mit Kreide malen
kann.
– Wichtig ist eine Kletterstange, von
der man auf ein Gerüst kommt, das
sich queren lässt, und am Ende
kommt eine Rutsche.
– Vorgestellt wurde auch eine grosse Rutsche: Der Start erfolgt aus
einem Haus, dessen Dach man besteigen kann.
–Eine Höhle wird weiter vorgeschlagen, die mit Rutschbahn ausgerüstet ist.
– Kreativ ist die Idee eines Gigampfi,
das auch von einem Kind zu nutzen
ist, weil man zur Balance auf dem
andern Sitz einen Kübel mit Sand
hinstellt.
Aus der Gruppe Rutschen:
–Ein Seil, an das man sich hängen
und zu Tal fahren kann (Seilbahn).
–Ein Trampolin, eines tief unten, eines höher: «Man soll hoch spicken
können», meinte die Präsentatorin.
– Vorgeschlagen werden weiter Schildkröten auf Federn zum Schaukeln
und Bewegen.
– Im Modell wird eine Schaukel (Rittiseili) an einer hohen Stange gezeigt. Man soll sich mit den beiden
Seilen eindrehen und dann wieder
loslassen können. Auf der Schaukelstange soll man sitzen und die
Stützstange runterrutschen können.
Als weitere Idee wird ein Tipi (Indianerzelt) gezeigt, in dem man drinnen
essen und spielen kann. Vorgeschlagen
wird auch noch ein Barfuss-Parcours.
Aus der Schiff-Gruppe:
– Auf dem Spielplatz soll es ein Schiff
mit Segel, Mast und Kanonen geben.
– Das Schiff hat ein Rettungsboot
und einen Ausguck, der zu besteigen ist.
– Nötig sind ein Anker und ein Ruder.
–Es muss möglich sein, ein Meer­
ungeheuer bekämpfen zu können.
Vorgestellt wurden vier Schiffe im
Modell, realisiert wird eines.
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Die Ideen sollen so weit
wie möglich Realität werden
All die Modelle wurden von den
Kindern unter Anleitung der ‹Motorsänger› gebaut. Einer der ‹Motorsänger› (siehe auch Kasten) meinte zu
den Kindern, sie sollten dann nicht
enttäuscht sein, wenn sie als Weiterplanende Ende September nicht alles
genau so machen könnten wie jetzt
heute vorgetragen. Aber, so meinte
er weiter: «Mir ist es wichtig, dass die
FGZ sich am Ende an die vielen und
tollen Ideen der Kinder hält.»
Markus Sauter, Leiter Bau und
Unterhalt der FGZ, hielt am Schluss
der Präsentation fest, dass Mega!phon,
Motorsänger und die FGZ (Aussenraumkommission, Gärtner) die Ideen jetzt
konkreter werden lassen. Der Friesenberghalden-Spielplatz soll ein gutes Projekt werden, auch im Sinne eines Pilotprojekts. Bis Ende September
werden ‹Motorsänger› jetzt das kon-
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FGZ-Intern
motorsänger
Der Name der motorsänger
gmbh, Männedorf stammt von
ihrer ersten Aktion: Sie erstellten Skulpturen, die sie mit Motorsägen aus Baumstämmen fertigten. Die motorsänger gibt es
seit 1995. In den letzten Jahren
haben sie sich auf zwei Gebiete spezialisiert: Gestaltung und
Bau von Spielplätzen und Planung und Bau von Wasserrädern
zur Energiegewinnung.
Infos im Web: motorsaenger.ch
krete Spielplatz-Projekt erarbeiten,
das dann den Kindern gezeigt wird.
Anfang November geht das Projekt samt Kreditantrag in die FGZ-Gremien zur Bewilligung. Und wenn das
Wetter mitmacht, könnte es bereits
im November realisiert werden. so.
Mega!phon
Die Kinder- und Jugendpartizi­
pation Mega!phon gehört zu den
Sozialen Diensten der Stadt Zürich. In ihren Projekten steht die
Sicht der Kinder und Jugendlichen
im Zentrum, deren Anliegen fliessen in konkrete Planungen ein.
Mega!phon arbeitet dazu mit anderen Ämtern und Einrichtungen
im Quartier oder auch mit Auftraggebern wie etwa Wohnbaugenossenschaften zusammen.
Mega!phon engagiert sich in verschiedenen Themenfeldern. Im
Wohnumfeld setzt es sich für die
Mitwirkung von Kindern und Jugendlichen ein, so dass kindergerechte Aussenräume für abwechslungsreiches Spielen entstehen.
So werden etwa Spielplätze anhand der Bedürfnisse der Kinder
neu gestaltet.
Bedürfnisse und Wünsche der
Kinder lassen sich mit einer Planungswerkstatt ermitteln. Diese
macht Be­troffene zu Beteiligten.
Kinder und Jugendliche erhalten
die Möglichkeit, gemeinsam mit
Erwachsenen an der Gestaltung
von Aussenräumen mitzuwirken.
Eine Planungswerkstatt zielt auf
den Bau eines Modells des geplanten Geländes. Dieses Modell
dient den Gestaltenden dann als
Basis für die Umsetzung.
Leider droht das Ende von Me­
ga!phon; die ausgezeichnete Einrichtung steht offenbar auf einer
Sparliste der Stadt. Noch kann
gehofft werden, dass sie erhalten bleibt.
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Eine Dachrinne, ein Koffer, eine Tür,
ein Schuh, ein Besen, ein Fenster
–
Kunst und Bau – die künstlerische Intervention «Zeitimport»
von Yves Netzhammer in der Siedlung Grünmatt
–
Die Siedlung Grünmatt ist fertig gebaut
und auch die Umgebungsarbeiten sind
abgeschlossen. Fast als Schlusspunkt
wurden im vergangenen Mai in allen neun
Durchgängen zwischen den einzelnen
Häusern (Treppen und Rampen) die neun
Objekte des Kunst-und-Bau-Projektes
montiert. Die künstlerische Intervention
von Yves Netzhammer trägt den Titel
«Zeitimporte». Der kurze Text auf der
Hülle der zu diesem Werk erschienenen
Postkartenserie beschreibt es folgendermassen: «Eine Dachrinne, ein Koffer, eine
Tür, ein Schuh oder ein Fenster: Vor dem
Abbruch der alten Genossenschaftssiedlung wurden solche Fragmente herausgelöst, transformiert und in Sichtbeton
gegossen – und anschliessend in den
neun Durchgängen zwischen den Häu-
Yves Netzhammer
Der Schweizer Künstler Yves
Netzhammer ist 1970 in Schaffhausen geboren, aufgewachsen
in Diessenhofen und Schaffhausen. Nach einer Lehre als Hochbauzeichner und der Gestalterischen Berufsmatur Studium der
Visuellen Gestaltung an der ZHdK
(Zürcher Hochschule der Künste).
Seit den 1990er-Jahren werden
seine Arbeiten in vielen Ausstellungen in der Schweiz und in der
ganzen Welt gezeigt, u.a. auch
an der Biennale in Venedig und
an der Documenta in Kassel. In
den letzten 20 Jahren hat er auch
eine ganze Reihe von Stipendien,
serzeilen der neu gebauten Siedlung
Grünmatt montiert. Entstanden ist
ein visuelles Orientierungssystem,
das sich poetisch und vielschichtig
imaginativen Erzählungen öffnet.»
Interessierten FGZ- und Quartierbewohner/innen bietet sich die
Gelegenheit, anlässlich eines «KunstSpaziergangs» aus erster Hand Informationen zu dieser künstlerischen Intervention zu bekommen. Yves Netzhammer und Andreas Fiedler (Kurator)
werden geben Informationen und beantwortenFragen. (Infos siehe S. 13).
Kunst-Spaziergang Grünmatt
Noch wenige Plätze frei !
Für den Kunst-Spaziergang vom
27. September 2014 sind zwei Führungen vorgesehen, die erste um 10.30,
die zweite um 11.15 Uhr. Die Führungen richten sich an Erwachsene, die
Zahl der Teilnehmenden ist beschränkt.
Pro Führung sind max. 40 Personen
möglich. Es gibt für beide Führungen
noch freie Plätze.
Kurzfristige Anmeldung per Mail
Aus organisatorischen Gründen
ist eine Anmeldung erforderlich. Ein
Flugblatt mit Anmeldetalon wurde Anfang September in die FGZ-Briefkästen verteilt. Wenn Sie sich kurzfristig
noch anmelden wollen, senden Sie bis
spätestens am Freitag, 26. September
um 16.00 Uhr ein Mail mit Name und
Adresse sowie der gewünschten Zeit
(10.30 oder 11.15 Uhr) an die Mail­
adresse [email protected]. Sie erhalten
dann eine Mailantwort, ob Ihre Anmeldung noch angenommen werden
konnte.
Preisen und Auszeichnungen erhalten. Das Projekt «Zeitimporte»
in der FGZ ist eine seiner neuesten Arbeiten. Yves Netzhammer lebt und arbeitet in Zürich.
Weitere Infos zum Künstler auf
www.netzhammer.com
Ende Juni fand für die Bewonner/innen der
Grünmatt ein Kunst-Spaziergang statt. Andreas Fiedler (links) und der Künstler Yves
Netzhammer zeigten einige der Objekte und
beantworteten Fragen.
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FGZ-Intern
FGZ-Intern
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50 Jahre FGZ-Altersbetreuung
–
Die Altersbetreuung hat am 1. Juli das «goldene Jubiläum» gefeiert
–
Von Alfons Sonderegger
Begonnen hat die Geschichte der
FGZ-Altersbetreuung mit dem Bau der
19. Etappe links und rechts der Arbentalstrasse. 1959/1960 wurden auf den
damals grünen Wiesen innert kürzester Zeit – es herrschte Wohnungsnot
– 419 Wohnungen hingestellt. In den
Mehrfamilienhäusern an der Arbentalstrasse 311, 317, 323 und 329 baute
man vor allen 1- und 2-Zimmerwohnungen und nannte diesen Teil damals
«Alterssiedlung», auch weil es dort einen Gemeinschaftsraum, eine zentrale Wachküche und zentrale Bäder gab
(bereits 1977 bekam dann jede Wohnung ein eigenes Bad). Von Altersbetreuung war vorerst keine Rede.
Aber die Idee fasste Fuss: Ältere Genossenschafter/innen sollten ih-
ren Lebensabend möglichst lange in
der gewohnten Umgebung geniessen
und so einen Wechsel ins Altersheim
hinausschieben können. Eine Altersbetreuung, so die Idee, sollte den betagten Mieterinnen und Mietern in den
alltäglichen Belangen Unterstützung
bieten und dazu einen Ort schaffen,
an dem man sich treffen und austauschen kann. Die Idee wurde vom damaligen Vorstand diskutiert, und sie
stiess auf grosses Wohlwollen.
Es begann mit Ruth Kopp
1962, so steht es in den Berichten, gelangte der damalige FGZ-Geschäftsleiter Alfred Klemm an Genossenschafterin Ruth Kopp und fragte
sie, ob sie sich vorstellen könnte, die
Fotos vom Jubiläumsfest der Altersbetreuung im Alterstreff an der Arbentalstrasse 323.
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Thema
«Aufsicht» in der «Alterssiedlung» an
der Arbentalstrasse zu übernehmen
und den älteren Bewohner/innen, die
darauf angewiesen waren, etwas Unterstützung im Alltagsleben anzubieten. – Aus andern Quellen lässt sich
auch schliessen, dass es Ruth Kopp
selber war, die zuerst älteren Bewohner/innen beim Baden und bei der
Wäschebesorgung behilflich war, worauf die FGZ auf sie aufmerksam wurde. Ruth Kopp sah jedenfalls bei ihren
Besuchen rasch, dass viele der Betagten in der FGZ einsam in ihrer Wohnung lebten und froh waren, dass jemand überhaupt reinschaute und guten Tag sagte.
So oder so: Mit Ruth Kopps Zusage bzw. mit ihrer Tätigkeit wurde
der Grundstein für die Altersbetreuung gelegt. Im FGZ-Jahresbericht von
1993 zu ihrer Verabschiedung hiess
es: Ruth Kopp war «seit 1964 als Altersbetreuerin in der FGZ tätig» und
wurde «ab 1973 von der FGZ offiziell in ihrem Amt bestätigt». Und so
kommt es, dass die Altersbetreuung
in diesem Jahr das goldene Jubiläum
(50 Jahre) feiert. Im Jahre 1964 wurden in der Gemeinschafts-Badeanlage
an der Arbentalstrasse 323 kleinere
bauliche Anpassungen vorgenommen,
damit die Altersbetreuung zu einem
eigenen Standort kam. Ruth Kopp begann das aufzubauen, was wir heute
«Altersbetreuung FGZ» nennen: Ältere
Menschen sollen also unter guten Bedingungen solange wie möglich in der
eigenen Wohnung verbleiben können.
Mit viel Geschick, mit Herz und
gesundem Menschenverstand betreute
sie die betagten Mieterinnen und Mieter. Zu ihrem Einsatz gehörten nebst
der Unterstützung beim wöchentlichen Bad und der Wäschebesorgung
auch Hausbesuche, Einkäufe tätigen und was sonst an kleinen Handreichungen nötig war. 1965 startete
Ruth Kopp mit einer kleinen Gruppe
Frauen den heute nicht mehr wegzudenkenden Tee- und Lotto-Nachmittag. Selbstverständlich kamen im
kleineren Rahmen weitere Aktivitäten hinzu, und man feierte die Feste,
wie sie kamen.
Bald schon wurde auch das «Betreuungsgebiet» ausgedehnt, über die
sogenannte Alterssiedlung der 19. Etappe hinaus. Ruth Kopp erhielt die Bewilligung, zwei Teilzeitkräfte anzustellen.
Sie selber war noch lange für die vier
Häuser an der Arbental­strasse zuständig. 1980 kam Nelly Welten (bis1993)
dazu und übernahm die Wohnungen
im Blauen Block (Friesenberghalde,
1973 bezogen), der damals als «Alterswohnhaus» bezeichnet wurde. Weitere Hauptgebiete der Altersbetreuung
waren die 17. Etappe (HegianwandThema
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weg) und das Blumenhaus (22. Etappe, 1976 bezogen). Am 28. Mai 1993
ging Ruth Kopp in Pension.
Es ging weiter mit Elisabeth Suter
und mit Madeleine Häfeli
Ruth Kopp wurde von Elisabeth
Suter abgelöst, die ab 1997 dann auch
die Leitung der Altersbetreuung übernahm. Das Team wuchs sukzessive auf
fünf Frauen an, was bis heute so ist.
Viele erinnern sich vielleicht an Mitarbeiterinnen wie Verena Alper, Barbara Brunner, Antonia Eigenheer, Felicia Giardinelli, Souza Hurter, Marja Albrecht oder Jeannette Brunner.
Eine wichtige Zeit waren die Jahre 1999 bis 2001, die für die Altersbetreuung Jahre des Umbruchs waren und in denen die 1998 gegründete
Sozialkommission eine Begleitfunktion wahrnahm. Eine wichtige Rolle im
ganzen Prozess spielte nebst andern
Ursula Weilenmann. Im Januar 2001
begann die Suche nach einer neuen
Leitung. Gefunden wurde Madeleine
Häfeli (ab Frühjahr 2001) und mit ihr
wurde der Betrieb der Altersbetreuung auf professionelle Füsse gestellt.
Gelungener Umbau
im Sommer 2003
Von Juni bis September 2003
konnte der Alterstreffpunkt an der
Arbentalstrasse 323 zu dem umgebaut werden, was er heute ist. Hilfreich war hier die Beratung und Unterstützung durch Heinz Aeberli, den
Leiter Planung und Bau bei der FGZ.
Die Bauabrechnung schloss mit genau Fr. 495 707.10 ab. Wenn da nicht
der schöne Beitrag der Age-Stiftung
von 50 000 Franken gewesen wäre,
hätte man die halbe Million klar überschritten. Am 15. Mai 2004 war Tag
der offenen Tür, und alle konnten den
grösseren Gemeinschaftsraum, den
Waschsalon und die Möglichkeit zum
gemeinsamen Kochen bestaunen.
Wichtig für den Alterstreff:
Die freiwilligen Helfer/innen
Die Age-Stiftung war für die
Weiterentwicklung, aber auch für das
Image und Prestige des Altersbetreuungs-Konzeptes eine wichtige Hilfe.
Ein bedeutsamer Meilenstein war die
Idee, im Alterstreff Freiwillige einzusetzen. Das begann intensiv ab 2004
mit einem Anforderungsprofil, mit
konkretem Werben für diese Aufgabe, mit einem Anmeldeformular und
einer schriftlichen Verpflichtung. Das
Projekt «Einsatz von freiwilligen Helfer/innen in der Altersbetreuung/Alterstreffpunkt» wurde im April 2004
bei der Age-Stiftung eingereicht und
im Mai 2005 abgeschlossen.
2007/2008 gab es ein weiteres
Projekt, diesmal mit der Hochschule Luzern. Zwei wichtige Ergebnisse:
Die Bedürfnisse der AlterstreffpunktBesuchenden wurden abgeklärt und
erfragt, und der Alterstreffpunkt erhielt einen neuen kürzeren Namen:
ALTERSTREFF.
Seit 2012 mit Bernadette Imfeld
Im Juli 2012 übergab Madeleine
Häfeli nach elf Jahren die Leitung an
Bernadette Imfeld, die seit 2010 als
ihre Stellvertreterin gewirkt hat. Die
Altersbetreuung beschäftigt aktuell
fünf Frauen in Teilzeit. Neben Berna-
16
FGZ-Intern
dette Imfeld sind das Daliborka Spasic (stellvertretende Leiterin), Cornelia
Bolliger, Apaporn Phongdet und Monika Weibel. Die fünf werden unterstützt von über 20 freiwilligen Helferinnen und Helfern.
Das Angebot der Altersbetreuung ist zum Glück ständig in Bewegung und wird den aktuellen Bedürfnissen angepasst und entsprechend
erweitert. Die Grundidee aber ist geblieben und aktueller denn je. Das
Modell der FGZ-Altersbetreuung –
und das ist erfreulich – weckt auch
immer wieder das Interesse von anderen Institutionen, und das über die
Landesgrenzen hinaus.
In einem Papier der Altersbetreuung stehen zur Betreuungsphilosophie drei Leitsätze, die ganz Vieles
über den guten Geist aussagen, der
hier herrscht:
– Jeden Klienten, jede Klientin
ernst nehmen, seine/ihre
Persönlichkeit respektieren.
–Erlerntes erhalten – nichts abnehmen, nur unterstützen.
– Selbstbestimmung wenn
immer möglich.
Wir von der FGZ gratulieren dem
Team der Altersbetreuung ganz herzlich
zum 50-Jahr-Jubiläum und wünschen
weiterhin viel Freude an der Arbeit zugunsten der älteren FGZ-Bewohnerinnen und Bewohner, damit diese auch
weiterhin möglichst lange autonom in
der eigenen Wohnung leben können.
Thema
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Das gute Mittagessen passte
ausgezeichnet zum guten Wetter
–
Jubiläumsfest im Alterstreff
–
Schon geraume Zeit vor dem
angekündigten Fest war das Jubiläum im Alterstreff ein Gesprächsthema. Wir als Besucher/innen konnten
uns nicht recht vorstellen, wie das zu
machen sei und was da geplant war.
Aber das Team der Altersbetreuung
wirkte zuversichtlich, viel wurde organisiert und vorbereitet. Eigentlich
musste nur das Wetter mitspielen. –
Und es hat mitgespielt.
Am 1. Juli 2014 um 11.00 Uhr war
es dann soweit. Rund 90 Gäste trafen
bei schönstem Wetter und sommerlichen Temperaturen an der Arbental-
strasse 323 ein. Ein blaues Zeltdach
leuchtete über dem Gartensitzplatz,
darunter ein grosser Grill, den das
Team der Metzgerei Angst im Griff
hatte. Die Überraschung war gross.
So richtig gestartet wurde das
Jubiläusfest mit der Ansprache von Alfons Sonderegger. Wie er sagte, hat
sich in den letzten 50 Jahren vieles
geändert. Viele der Klient/innen der
Altersbetreuung und der Benutzer/innen des Alterstreffs kamen in jungen
Jahren mit ihrer Familie in den Friesenberg und heute stellen sie fest, dass
der Alterstreff für sie nicht mehr wegzudenken ist.
Die beiden Redner, Alfons Sonderegger und Rolf Obrecht (Geschäftsleiter) kamen zum selben Schluss wie
die Betagten, die unter den FGZ-Dächern zu Hause sind: Es ist gut, gibt
es das vielseitige Angebot der Altersbetreuung.
Das leckere Mittagessen – Spezia­
litäten vom Grill, Salatteller, Kafi und
Torte – passte ausgezeichnet zum Wetter. Musikalisch umrahmt wurde das
Fest vom Jodlerterzett Roos-Schumacher aus Adliswil.
Zum Schluss kamen auch wir Teilnehmer zu Wort. Dem ganzen Team,
welches stets für ein abwechslungsreiches Angebot sorgt, den freiwilligen Helfer/innen, die das Team unterstützen und der FGZ-Verwaltung,
die den Geldbeutel geöffnet hat, gilt
unser Dank. Dass der Alterstreff noch
lange erhalten bleibt, das wünschen
wir uns für die Zukunft.
Meta del Conte
Es war uns eine Freude, dieses
Fest mit so vielen Besucherinnen und Besuchern zu feiern und
die Wertschätzung der Besucherinnen und Besucher zu spüren.
Viele von ihnen sind regelmässig
im Alterstreff zu Gast und nutzen die Dienstleistungen und
Angebote der Altersbetreuung.
Ganz herzlichen Dank an alle, die
in irgendeiner Weise an diesem
Anlass beteiligt waren und uns
mit ihrem Besuch ihr Vertrauen
entgegenbrachten.
Team der Altersbetreuung FGZ
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Thema
Thema
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Zwei neue Lernende
in der FGZ-Verwaltung
–
Beide wollen das Eidgenössische Fähigkeitszeugnis –
als Kaufmann und als Fachmann Betriebsunterhalt
–
Auch dieses Jahr haben nach den Sommer­
ferien zwei neue Lernende ihre Ausbildung
in der FGZ begonnen oder führen diese wei­
ter. In der Geschäftsstelle absolviert Azem
Velia das zweite Lehrjahr als Kaufmann
EFZ, Gianluca Cerrito absolviert eine Lehre
als Fachmann Betriebsunterhalt beim Re­
giebetrieb.
Die beiden Lernenden machen
eine «Verbund-Lehre» beim Berufslehr-Verbund Zürich. Der BVZ ist der
Lehrbetrieb und übernimmt die adminstrativen und organisatorischen
Aufgaben im Zusammenhang mit der
Lehre und trägt auch die Gesamtverantwortung gegenüber den Lernenden
und dem Mittelschul- und Berufsbildungsamt. Die FGZ als Partnerbetrieb
hat die Verantwortung für die praktische Ausbildung.
Gianluca Cerrito hat seine dreijährige Lehre als Fachmann Betriebsunterhalt im August gestartet und wird
die ganze Lehre bei der FGZ absolvieren. Die ersten paar Monate ist er bei
der Reinigungsabteilung eingeteilt,
später wird er auch bei der Gärtner­
abteilung und bei den FGZ-Reparateuren mitarbeiten. Damit bekommt
er ein breitgefächertes Spektrum an
20
FGZ-Intern
gen. Dort hat er die Schule besucht,
diesen Sommer hat er das 10. Schuljahr beendet. In der Freizeit betreibt
er Karate und spielt Schlagzeug.
Azem Velia ist im zweiten Ausbildungsjahr seiner kaufmännischen
Lehre. Das erste Lehrjahr absolvierte er im Büro der Firma «Gebr. Steiner AG für Rohr- und Kanalreinigung»
in Urdorf. Seit dem 11. August ist arbeitet er nun drei Tage in der Woche
auf der FGZ-Geschäftsstelle, an zwei
Tagen besucht er in die Berufsschule. Aktuell ist er vor allem damit beschäftigt, die vielen Couverts mit den
Rücksendungen der FGZ-Umfrage zu
öffnen, zu kontrollieren und zu registrieren – und wenn die eingereichten
Unterlagen nicht vollständig sind, den
Fragebogen wieder zurück zu schicken.
Im Laufe des Jahres wird er auch einen vertiefteren Einblick in die Arbeit
der Vermietungs- und der Buchhaltungs-Abteilung erhalten.
Die Schulen hat er in Seebach
besucht, wo er wohnt und von wo er
mit dem Tram quer durch die ganze
Stadt in den Friesenberg zur Arbeit
fährt. In der Freizeit spielt Azem intensiv Fussball. Viermal pro Woche
steht ein Training auf dem Programm
und an Wochenenden oft auch noch
Meisterschafts-Spiele für seinen Club,
die A-Junioren des F.C. Red Star.
praktischen Kenntnissen im gesamten Berufsfeld.
Fachleute Betriebsunterhalt warten und reinigen Gebäude und Aussenanlagen, sie überwachen die Haustechnik, führen Reparaturen aus, beheben
bauliche Schäden, pflegen Grünanlagen, warten Maschinen und befassen
sich mit der Entsorgung. Alles Tätigkeiten, welche im Regiebetrieb in der
Praxis gelernt werden können. Der
17-jährige Gianluca wohnt in WipkinFGZ-Intern
21
FGZ-Persönlich
–
Wohnen in der FGZ, im Friesenberg, in der Genossenschaft —
eine Serie der FGZ-Sozialkommission
–
Foto. Bernadette Imfeld
Yubresska Item Gonzales (42) und
Eulises Gonzalez (43) leben mit ihren vier Kindern im Alter zwischen
7 und 23 Jahren im Kleinalbis.
Yubresska Item Gonzalez wuchs
in Venezuela auf und kam mit 19
Jahren in die Schweiz, ihre Mutter
ist Russin, ihr Vater Venezolaner.
Eulises Gonzalez stammt aus
Kuba, er kam mit 29 Jahren in die
Schweiz.
Warum, wie und seit wann
wohnen Sie in der FGZ?
Wir erhielten vor vielen Jahren von
Freunden, die heute noch hier in der
FGZ leben, den Tipp, uns hier für eine
Wohnmöglichkeit zu bewerben und
kamen so auf die Bewerberliste. Nach
einer Wartezeit von einem Jahr erhielten wir an der Arbentalstrasse eine
4-Zimmer-Wohnung.
Dort lebten wir, bis das dritte Kind sich
anmeldete. Fast zeitgleich mit der Geburt erhielten wir das Angebot für ein
Haus im Kleinalbis. Begeistert sagten
wir zu und dann ging alles sehr schnell.
Nun sind es auch bereits wieder zwölf
Jahre her und unterdessen erweiterte
sich die Familie nochmals um ein weiteres Kind. Wir würden sofort wieder
hierher ziehen, weil es sehr viel Grün
hat, es von Kindern wimmelt und das
Preis-Leistungs-Verhältnis top ist.
Welches ist Ihr Lieblingsort am Frie­
senberg ausser Haus? Und warum?
Wir geniessen die wunderbare Aussicht
auf dem Panoramaweg. Sehr wichtig ist
natürlich unser eigener Garten, der Ort,
an dem wir uns sehr wohl fühlen. Es ist
unser allererster Garten überhaupt;
ich (Yubresska) melde meine Wünsche
punkto Gestaltung und Bepflanzung
an, und Eulises versucht, diese umzusetzen …
Wo haben Sie die
meisten Kontakte in der FGZ?
Es gibt keinen speziellen Ort, eigentlich
treffen wir überall auf Leute – sei es
auf der Strasse, in der Schule, im Garten oder beim Einkauf. Wir geniessen
hier eine gelungene Nachbarschaft
am Kleinalbis. Das war schon an der
Arbentalstrasse so. Wir fühlen uns
angenommen und integriert im Quartier und erleben nachbarschaftliche
Unterstützung, wo wir sie brauchen.
Vor allem bei unseren ersten Versuchen
im Garten, da profitierten wir sehr viel
von den Nachbarn.
Was könnte anders sein
in der FGZ resp. am Friesenberg?
Eulises: Ich wünsche mir eine bessere
Ausleuchtung der Murmeliwiese, vor
allem in der dunkleren Jahreszeit. Und
ein Treffpunkt für die Jugendlichen
wäre wichtig.
Beide: Wir machen uns Gedanken zum
Zentrumsneubau – wir befürchten
den Verlust des «Dorfcharakters» im
Friesenberg.
Mit einer öffentlichen Telefonkabine
würden sich die Telefongespräche ins
Ausland in Grenzen halten. Wenn das
In der FGZ leben gut fünfeinhalb
Tausend Menschen verschiedener
Generationen und unterschiedlicher Herkunft mit einem grossen Spektrum von Ansichten und
Meinungen «über Gott und die
Welt». Ihnen allen gemeinsam
ist aber, dass sie in der FGZ zuhause sind – die meisten im Friesenberg. Welche Kurzantworten
FGZ-Bewohner/innen zum Leben
in der FGZ und im Friesenberg-
Gibt es ein prägendes
Erlebnis in der FGZ?
Prägend waren die ersten Jahre an der
Arbentalstrasse. Unsere Kinder bauten
im nahegelegenen Grünbereich ihre
«Waldhütten» mit anderen Kindern und
genossen eine schöne, unbeschwerte
Zeit. Noch heute erinnern wir uns oft
und gerne daran zurück.
Quartier geben, will die von der
Sozialkommission initiierte Serie aufzeigen. In den nächsten
Nummern des FGZ-Info werden
weitere FGZler/innen zu Wort
kommen. Die Gespräche führen Bernadette Imfeld und Daniel Schafroth von der Sozialkommission.
Yubresska Item Gonzales und Eulises
Gonzales mit ihrem jüngsten Sohn.
22
FGZ-Intern
FGZ-intern
23
Münz weg ist, ist auch das Gespräch
fertig (beide müssen lachen).
Wir vermissen das «Milchlädeli» von
der Schweighofstrasse. So ein «Tante Emma Laden» – das wär‘s. Den
«Sachen-Macher-Laden» finden wir
eine tolle Idee.
Gibt es für Sie eine
erwähnens­werte FGZ-Person?
Yubresska: Die freundliche und spontane Art von Margrit Wacker (pensionierte
Mitarbeiterin der Vermietung) hat mich
stets gefreut. Grundsätzlich erleben wir
die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
der Verwaltung als sehr nett.
Wie würden Sie die FGZ
in wenigen Worten beschreiben?
Wir fühlen uns wie im Paradies hier.
Was wir schon lange einmal sagen
wollten an die Adresse der FGZ:
An dieser Stelle möchten wir uns einfach bedanken für diese Wohnmöglichkeit – für uns ein Glücksfall.
Fragen und Anliegen
an die Sozialkommission
Wenn Sie in der FGZ wohnen und
Fragen oder Anliegen zu Themen des
Zusammenlebens in der Genossenschaft haben, können Sie sich jederzeit
an die Sozialkommission wenden. Am
einfachsten geht dies mit einer Mail an
[email protected].
Sie erhalten auf jeden Fall eine Antwort, und ihre Anfrage wird selbstverständlich vertraulich behandelt. Je
nach Anliegen, das Sie an die Sozialkommission herantragen, werden Sie
allenfalls auch an die zuständige Stelle
in der FGZ-Verwaltung verwiesen.
Selbstverständlich kann man auch
ohne Computer und Email mit der
Sozialkommission in Kontakt treten,
mit einem Brief an die Postadresse:
Familienheim-Genossenschaft Zürich,
z.Hd. Sozialkommission, Schweighofstrasse 193, 8045 Zürich.
Wenn Sie als FGZ-Bewohnerin oder
­-Bewohner Anregungen oder Ideen
haben zum Thema «Zusammenleben»,
wenn Ihnen etwas positiv oder negativ
aufgefallen ist oder Sie irgendwo Handlungsbedarf sehen, dann schreiben
Sie uns!
Die an die Mailadresse sozialkom­
[email protected] gerichteten Mails
werden direkt an ein Mitglied der
Soko weitergleitet und in jedem Fall
beantwortet.
24
FGZ-Intern
Sie finden in diesem FGZ-Info verschiede-
soll die Öffentlichkeit auf die Leistungen der
ne Sujets aus der aktuellen Image-Kampa-
Wohnbaugenossenschaften für die Erstel-
gne von wbg wohnbaugenossenschaften
lung und den Erhalt von günstigem Wohn-
schweiz – regionalverband zürich. Damit
raum aufmerksam gemacht werden. FGZ
FGZ-intern
25
Ein Zimmer für ein paar Wochen –
für Kreatives, nicht zum Wohnen
–
«ZwischenTräume 2» in einer Zwischennutzung im Zentrums-Areal
–
Ab 1. November stellt die FGZ insgesamt
13 Zimmer in 4 Wohnungen im Gebiet des
neuen Quartierzentrums (im Teil der ers­
ten Bauphase) zur Verfügung. Die Zimmer
können bis maximal Ende Januar genutzt
werden – für ruhiges Tun, nicht aber zum
Wohnen.
Sind Sie interessiert, in einem
Atelierzimmer das schon lang erträumte Kleid in Ruhe zu schneidern, aus
Plastilin sämtliche Tiere des Züri-Zoos
zu formen, den Hafenkran aus Karton
nachzubauen, ungestört Krimis zu lesen, Ihre Autobiografie zu schreiben
oder auf einer Wand Ihr Traumgemälde anzubringen? … Oder haben Sie
eine ganz andere Idee?
In einigen Wohnungen, die schon
bald dem Quartierzentrum weichen,
können Sie kostenlos ein Zimmer nutzen für zwei bis drei Monate (November 2014 bis Ende Januar 2015). In dieser Zeit können Sie kreativ arbeiten.
Zum Abschluss gibt es einen Tag der
offenen Türe, an dem alle Friesenbergler/innen eingeladen sind, die Ateliers
zu besuchen und Abschied zu nehmen
von den Wohnungen und Häusern.
Die FGZ stellt diese Räume kostenlos zur Verfügung – zwischen den
Nutzer/innen und der FGZ wird es
eine Art Gebrauchsleihevertrag geben, der auch festlegt, dass in diesen Zimmern nicht gewohnt werden
darf. Ein ähnliches Projekt, das sich
«ZwischenTräume» nannte, gab es im
Winter 2010 in der «alten» Grünmatt.
Zwei leerstehende Reihenhäuser konnten damals für eine Zwischennutzung
genutzt werden. Entstanden sind im
2010 interessante Arbeiten, vor allem
farbliche Neugestaltungen der Räume,
die am Schluss auch besichtigt werden konnten.
Anmeldung bis spätestens
am Freitag, 10. Oktober
Wer Lust hat, eines dieser Zimmer kostenfrei zu mieten, im Sinne
einer Zwischen- oder Abschiedsnutzung, der kann sich bis Freitag, 10. Oktober 2014 per Mail oder schriftlich
melden bei:
– [email protected] oder
– Verwaltung FGZ, Schweighof­
strasse 193, 8045 Zürich.
Bitte in Stichworten angeben, für was
man das Zimmer nutzen will, und
ebenfalls eine Angabe machen, ab
wann und für wie lange die Nutzung
dauern soll.
Nach der Anmeldung gibt es
rasch ein Treffen mit Leuten aus der
Sozialkommission der FGZ und/oder
aus dem Quartiernetz, um die Details
zu besprechen und die Zimmer günstig zuordnen zu können.
Als nächstes gilt es dann, einen
Zwischennutzungs- oder Gebrauchsleihevertrag in der FGZ-Verwaltung zu unterzeichnen (bei Jugendlichen braucht
es die Elternunterschrift). Und wenn
alles klappt, dann geht’s ab November ins Atelier oder ins kreative Zimmer. Also nichts wie los!
Übrigens: Bei einer Über-Nachfrage wird das Eingangs-Datum der
Anmeldungen entscheiden.
Beachten Sie auch das in alle
FGZ-Haushalte verteilte Flugblatt mit
den nötigen Angaben für die Anmeldung und einem Anmeldetalon. FGZ
«Meine Tage – sind
gezählt». Ein Bild aus
der Aktion ZwischenTräume von 2010 in
zwei alten GrünmattHäusern.
26
FGZ-Intern
FGZ-Intern
27
Preisverleihung unter grauem
Himmel und blauem Zeltdach
–
Der FGZ-Gartenpreis 2014 wurde im Grossalbis vergeben
–
ro mit selbstgemachten Köstlichkeiten
zusammen mit eingeladenen Nachbar/
innen, Freunden und ehemaligen Gartenpreisgewinnern verliehen. Als Preis
erhielt die Gartengewinnerin auch einen Gutschein für den nächsten Pflanzenmarkt im Mai.
Leider spielte das Wetter uns einen Streich, denn es goss in Strömen.
Trotzdem konnten wir unter zwei grossen blauen Zeltdächern auf dem Quartiersträssli mit recht zahlreichen Gästen den Apéro geniessen und feiern.
Wir gratulieren Bettina Müller
zum Gartenpreis 2014.
Ursula Tissot
AktionNaturReich
Fotos: Regina Hoffmann
Im Juni wurde der schönste Garten im
Grossalbis (8. Etappe) nach den Kriterien «Artenreicher, naturnah gepflegter
Garten für Mensch und Umwelt» von
der Arbeitsgruppe FGZ AktionNaturReich ausgewählt. Dabei wurden nicht
nur die Hausgärten, sondern auch die
Vorgärten angeschaut.
Die Auswahl fiel schliesslich auf
den Garten von Bettina Müller im Gross­
albis 2. Der liebevoll gepflegte schöne
Garten erhält den Wanderpreis, das
Kunstwerk von Miki Eleta und Guido
Stadelmann, das für ein Jahr im Gewinnergarten steht.
Der Gartenpreis wurde am Mittwoch, 9. Juli um 18 Uhr, bei einem Apé-
28
Natur und Garten
Gratis-Frischluft fürs Velo
–
Städtische Velopumpe an der Ecke Schweighofstrasse-Borrweg
–
Seit Mitte September steht auch im
Friesenberg eine Gratis-Velopumpstation der Stadt Zürich. Die auffällig
grün bemalte Handpumpe steht bei
der Westapotheke an der Schweighofstrasse 245 auf dem verbreiterten
Trottoir. Sie ist eine von mittlerweile 36
Pumpen, die im ganzen Stadtgebiet zu
finden sind. Die Pumpstationen sind
Bestandteil des Masterplans Velo der
Stadt Zürich. Dieser hat zum Ziel, den
Veloverkehr im Stadtgebiet zu fördern.
Ein höherer Veloanteil senkt den
Energieverbrauch, die Schadstoff­
emissionen und den Lär m des
Verkehrsaufkommens in der Stadt.
Das Velo braucht beispielsweise im
Stadtverkehr für die gleiche Distanz
rund 35 Mal weniger Energie als
ein Auto. Ausserdem ist Velofahren
gesundheitsfördernd und ein gutes
Mittel, mehr körperliche Aktivität in
den Alltag zu integrieren. Man steckt
auch nicht im Stau fest und die leidige
Parkplatzsuche erübrigt sich.
Die «Gratis-Frischluft» an den
Pumpstationen sorgt dafür, dass es
sich die Velofahrenden nicht mit halbplatten Reifen unnötig schwer machen.
Reifen sollten jeweils nämlich nach
einigen Monaten nachgepumpt wer-
den, da alle Schläuche schleichend
Luft verlieren.
Initiiert wurde die Pumpstation
von der FGZ-Aussenraumkommission
in Zusammenarbeit mit der Stadt Zürich. Sie bildet eine Massnahme zugunsten nachhaltiger Mobilität, für
welche sich die FGZ einsetzt.
FGZ
Die grüne Pumpstation an der Ecke Schweighofstrasse-Borrweg wird – kaum ist sie augfestellt – rege benutzt.
Quartier
29
Stärkendes Heilmittel, Spazierstöcke
und Dornentinte für Mönche
–
Essbare Wildpflanzen: Schlehdorn
–
30
Natur und Garten
AktionNaturReich stellt Hintergrundinformationen und Rezepte zu essbaren Wildpflanzen vor.
Früher war es eine Selbstver-
Beatrice Kümin
ständlichkeit, die wild wachsenden Pflanzen im Garten, am Weg-
Rezept für Schlehenlikör
Von Beatrice Kümin
rand oder im Wald als Nahrungs-
– 400 g reife Schlehen
auch von den Menschen vielfach genutzt. In der Steinzeit war er eine
wichtige Nahrungsquelle, davon zeugen noch Abdrücke von Kernen in
neolithischen Tongefässen. Die vitaminreichen Früchte nutzte man in der
Volksmedizin als stärkendes Heilmittel. Tee aus Schlehenblüten und Aufgüsse aus Rinde oder Früchten sollen
adstringierend (zusammenziehend),
harntreibend, schwach abführend, fiebersenkend, magenstärkend und entzündungshemmend wirken.
Im Mittelalter verwendeten die
Mönche in den Skriptorien der Klöster
Dornentinte zum Schreiben. Die Tinte wurde aus der Rinde des Schlehdorns gewonnen, indem man die Rinde mehrmals auskochte, um so die
farbgebenden Substanzen herauszulösen. Die gewonnene Flüssigkeit wurde mit Wein versetzt und eingekocht.
Das sehr harte Holz eignet sich zudem
ausgezeichnet für die Herstellung von
Wander- und Spazierstöcke.
Die Steinfrüchte des Schlehdorns können Sie nach Lust und Laune zu Konfitüre, Gelee oder Likör verarbeiten. Die Früchte pflücken Sie am
besten nach dem ersten Frost. Erst
dann haben diese ihren bitteren Geschmack verloren und sind dann nicht
mittel zu nutzen. Heute machen
– 300 g Zucker
wir vielleicht noch Holunderblü-
– 1 Flasche Gin, Kirsch oder Wodka
ten-Sirup, Hagenbutten-Konfitüre
– Gewürze nach Belieben (Zimtstange,
oder Bärlauch-Pesto. Dabei gibt
Sternanis, Gewürznelken)
es eine Menge einheimischer
Wildpflanzen, die nur darauf war-
Gepflückte Schlehen waschen und in eine
ten, als Gewürz oder Nahrungs-
Schüssel legen. Die Früchte Vorsichtig ver-
mittel auf unserem Teller zu lan-
stampfen, ohne die Kerne zu verletzen. Mit
den. Zudem enthalten Wildpflan-
den restlichen Zutaten vermischen und in
zen viele wertvolle und gesunde
ein abschliessbares Gefäss füllen. Etwa zwei
Inhaltsstoffe. Gesundheitsför-
Monate an einem warmen Ort ziehen lassen,
dernde Stoffe wie Eiweisse, Vit-
gelegentlich schütteln. Nach dieser Zeit den
amine, Mineralstoffe und Bitter-
Likör durch ein Tuch oder ein feines Sieb
stoffe kommen in Wildpflanzen
absieben und in hübsche Flaschen füllen.
oft in höheren Konzentrationen
vor als in kultivierten Pflanzen.
Beim Sammeln von Wildpflanzen ist darauf zu achten, dass
Sie nur Blätter und Blüten pflücken, die Sie gut kennen, damit
keine Verwechslung mit giftigen
Gewächse passiert.
Illustration: Schoenichen, 1947
Auch wenn die Tage nun kälter und
kürzer werden, kann man doch noch
essbare Wildpflanzen finden. An
Waldrand und Hecken reifen zwischen
Oktober und November die blauschwarzen Früchte des Schlehdorns.
Der Schlehdorn (prunus spinosa) ist eigentlich die Urform der
Pflaume. Der bis zu drei Meter hohe
Strauch mit den dornigen Zweigen
ist ein wichtiger Wildstrauch für Tiere. Noch vor den Blättern erscheinen
im Frühling zahlreiche weisse Blüten,
die für Schmetterlinge und Wildbienen eine wichtige Nektarquelle sind.
Da der Schlehdorn Dornen trägt, bietet er vielen Vögeln ideale Bedingungen zum Nestbau. Darunter ist auch
der Neuntöter. Der seltene Singvogel
nutzt zudem die Dornen der Schlehe,
um seine Beutetiere daran aufzuspiessen. Sein kriegerischer Namen bezieht
sich übrigens auf den Volksglauben,
er spiesse erst neun Beuteopfer auf,
bevor er sie verspeise.
Die Blätter des Schlehdorns sind
Futter für viele Raupenarten, darunter der stark gefährdete Schwalbenwurz-Kleinspanner. Von den Früchten,
die den Winter über am Strauch bleiben, ernähren sich Mäuse und Vögel.
Früher wurde der Schlehdorn
Essbare Wildpflanzen
nur süsser sondern auch weicher. Es
gilt dann nicht zu lange zu warten auch die Vögel verköstigen sich gerne an den Schlehen.
Natur und Garten
31
Faszination «Schwarzwald»
–
Die FGZ-Reise vom Mai 2014
–
Von Franz Jegher
Auch dieses Jahr waren 43 «55plus-Seni­
or/innen» der FGZ auf der Reise. Vom 5. - 9.
Mai 2014 ging es mit dem Reisecar durch
den Schwarzwald. Von Lossburg aus, wo
die Reisegruppe im Hotel «Traube» logier­
te, führten die Ausfüge u.a. nach Alpirs­
bach, Gengenbach und Offenburg.
Der Sprache aufmerksam zuzuhören
oder sie zu verstehen und zu reden ist
im Schwarzwald keine leichte Aufgabe.
Der lustig gesprochene («babble») Dialekt ist nicht leicht zu verstehen. Dies
fiel uns schon bei der Begrüssung im
Hotel Traube in Lossbur auf, sie war
einheimisch und witzig.
Zum Thema Dialekt passt das
badische Witzbüchle aus dem Silberburg-Verlag. Um den Dialekt etwas zu
illustrieren gibt es in diesem Artikel einige Kostproben daraus.
In der Schule
Am nächschde Dag steht der Lehrer Bühler vor zwei vun sinne ‹Lieblingsschüler›: «Moritz un Karl! Wie
kann das sii? Ihr hocke näbenander
un hänn im Diktat beidi 37 Fehler!
Un d‘upfegliche Fehler!» «Ha, Herr
Bühler!», grinst ne de Moritz an, «mir
hänn halt au de glich Lehrer!»
32
Anlässe
Eine kurze Begrüssung der 43
Senioren/innen morgens um acht im
Car mit einem herzlichen «Sali zäme»
rüttelt die letzten Schlafmützen auf.
Der beliebte Bus-Pilot Ruedi Walcher
passt gut ins Reiseteam, er informiert
sachlich, redet überlegt und wünscht
zu Beginn allen eine sonnige, gemütliche Reise.
Viele bekannte Gesichter
Viele der Teilnehmenden sind
nicht zum ersten Mal dabei auf der
FGZ-Reise, «bekannte Gesichter» geniessen auf der Fahrt die Natur in vollen Zügen. Die dunklen Wälder, die
duftenden Bergwiesen und die wildromantischen Täler des Schwarzwaldes sind für diese Altersgruppe das
richtige Reiseziel. Unterwegs zu den
blühenden Kirschbäumen im Baselbiet hörten wir bequem sitzend einen leisen Sound: «Nun ade, du mein
lieb Heimatland». Ohne Halt fahren
wir an der Stadt Mülhausen vorbei,
es folgen in der süddeutschen Landschaft die blühenden, vom Wind bewegten Rapsfelder.
Das Tor zum Schwarzwald
Unser erstes Ziel ist die Stadt
Freiburg im Breisgau. Mit zweihun-
dertzwanzigtausend Einwohnern ist
sie das wirtschaftliche und kulturelle
Zentrum Südbadens. Breit gestreut
wandert die FGZ-Gruppe über Karlsplatz und Markt auf den Münsterplatz.
Das Angebot an Spargeln, Erdbeeren
ist reichhaltig. Auffällig ist auch das
schön gelegene Kornhaus-Café, wo es
frische Butter-Hörnchen (Croissants)
und dazu einen Café Melange gibt.
Das Münster und die farbigen
Fenster aus rotem Sandstein sind
besonders sehenswert, das Relief im
Bogenfeld des Portals schildert die
Geschichte Christi bis zu seiner Wiederkehr am Jüngsten Tag. Die Aussichtsplattform des 116 Meter hohe
Turms kann über 328 Stufen erreicht
werden. Anschliessend geht es weiter
nach Titisee-Neustadt zum ländlichen
Restaurant Bergsee, wo das Mittagessen wartet.
Beim Friseur
A Kurgaschd isch am Titisee zum Friseur un het sich dert vum Lehrling rasiere lehn. Wu ne de Lehrbua s’ dritte
Mol gschnitte ghet het, het de Kurgascht sich bim im Chef beschwert:
«Bei dieser Art von Rasiererei werden
Sie Ihre Kundschaft bald loshaben!»
De Chef het gsait: «Kundschaft? De
Bua rasiert kei Kundschaft! Dänne
lass ich nur an d‘Fremde!»
Zur Geschichte des Schwarzwalds
Der Schwarzwald, unser Nachbarland , ist ein Teil der südlichen Region Oberrhein. Das Rheintal mit seinem fruchtbaren Ackerland war schon
zur Jungsteinzeit besiedelt. Hingegen
Einige der Ausflugsziele der FGZ-Reise 2014
in den Schwarzwald: Das Städtchen Gengenbach, Freudenstadt und Freiburg im Breisgau.
Anlässe
33
in Schwellen, Tröge und Rotliegendschichten z.B. die Offenburg-Teinacher
Senke oder die Schramberger Senke.
Diese Ergussgesteine gehen auf einen
intensiven Vulkanismus der damaligen
Zeit zurück.
Das ländliche Essen
Ein Bauer liegt im Sterben. Plötzlich
erwacht er vom köstlichen Duft eines Sauerbratens aus seinem Todes­
schlaf. «Aaach Fraule» stöhnt er, «bitte sei so guad ond gibb mir ebbes
von dem Broada eh dass i sterb.»
«Nixdo», sagt die Bäuerin, «dr Broada isch für dei Beerdigung!»
Der Kuckuck ruft …
Ein Blick in das Deutsche Uhrenmuseum in Furtwangen und auf das
Zifferblatt der grössten Kuckucksuhr
in Triberg lohnt sich. Es steht im Eble
Uhrenpark und funktioniert so: Über
zwei Pfeifen befinden sich Blasebälge; werden diese durch ein Rad des
Schlagwerks angehoben, füllen sie
sich mit Luft; durch ihr Eigengewicht
fallen sie in sich zusammen, die Luft
entweicht durch die beiden Lippenpfeifen, der Kuckucksruf ertönt.
Zu den Top-Sehenswürdigkeiten
von Triberg gehören auch die Wasserfälle aus dem Gutachtal, die über
mehrere Felstreppen 163 Meter in die
Tiefe rauschen. Ebenfalls ein Wahrzeichen ist die Schwarzwaldbahn, die
von Offenburg nach Singen führt und
früher die Kurgäste in das Uhrenzentrum brachte.
kommt gut an bei den Besucher/innen aus dem Friesenberg. Am Abend
vor der letzten Übernachtung überraschte uns der Männerchor mit dem
Lied «Wohlauf ihr Wandersleut, die ihr
herum tut reisen». Zu unserer Überraschung wurde zum 78. Geburtstag
einer unserer Mitreisenden ein Wunderkerzli angezündet und ein Happy
Birthday gesungen. Louis Friedli bedankte sich im Namen der Reisegruppe beim Personal für das gute Essen
und die freundliche Bedienung, die wir
hier erleben durften. Zum Abschluss
gab es draussen auch noch Blitz und
Donner und einen farbenprächtigen
Regenbogen.
Die Traube in Lossburg
«Lassen Sie sich verwöhnen und
machen Sie sich eine schöne Zeit.» Das
Hotel ist ein Platz zum Wohlfühlen, es
Alpirsbach
Wo einst Mönche gelebt haben,
spazieren heute Kurgäste an den schmucken Fachwerkbauten vorbei. Graf Al-
Fotos: Peter W. Küng
war früher der schwarze oder wilde
Wald (silva nigra) unattraktiv. Erst die
Alemannen rangen dem wilden Wald
Schritt für Schritt erste Acker- und
Waldflächen ab. Die Wohnkultur war
vom Klima mit seinen langen, bitterkalten Wintern geprägt. Unter den
grossen Dächern der Schwarzwaldhäuser hatten die Menschen, die Tiere
und die Erzeugnisse der Felder Platz.
Weniger bekannt ist die Entwicklung der Erd- und Landschaftsgeschichte der Region. Die ältesten
Gesteine, die Gneise, sind vor 520
bis 480 Mio. Jahren entstanden. Das
Gebirge in Mitteleuropa begann sich
aufzuwölben. Dass gebirgsbildende
Zwischenphasen die Ablagerung von
Gesteinen unterbrachen, ist heute in
den verschiedenen Senken zu sehen.
Im Perm, das vor 280 Mio. Jahren begann, war das Gebiet stark gegliedert
34
Anlässe
Anlässe
35
bert von Zollern gründete 1095 das
Benediktinerkloster. Ein 12 km langer
Wanderweg führt zum Quellgebiet der
Alpirsbacherbräu.
Das Bier ist in der Herstellung
vielfältig. Auf einer Führung erfahren
wir von einem Brauer viel Interessantes darüber. Da hört man Ausdrücke
wie Schrotmühle, Braunmasse, Maische, Stärke, Enzyme, Malzzucker,
Läuterbottich, Würzpfanne, Hopfen,
Gärkeller, Wasser, alles Dinge, ohne
die kein Bier entsteht. Einmalig war
der Abschluss der Führung. Das von
der Alpirsbacherbräu offerierte Bier,
ein Laugenzöpfli und die bayrische
Kräuterwurst haben uns nach der anstrengenden Besichtigung gut getan.
Ausflüge nach Gengenbach,
Freudenstadt und Herzogsweiler
Das malerische Fachwerkstädtchen Gengenbach überzeugte vor allem
durch die Architektur der alten freien Reichsstadt. Umgeben von Obstund Weinhängen hat das Städtchen
eine breite, schöne Einkaufsstrasse.
Ein reichhaltiges Angebot an geräucherten Fleischwaren im Verkaufsladen von
«Schinken-Pfau».
36
Anlässe
Der letzte Ausflug unserer Reise führte nach Freudenstadt und dann
nach Herzogsweiler zu «Räucherpfau».
Hier werden Original Schwarzwälder
Räucherspetzialitäten hergestellt. Bei
der Besichtigung des Betriebs orientierte uns der Chef über den urtypischen Geschmack des Schinkens. Das
Sägemehl aus Tannen- oder Fichtenholz und Wachholderreisig ermöglichen den vollmundigen Geschmack
des Rauch-Schinkens. Die Würze, ein
Geheimrezept, besteht aus Knoblauch
und Pfeffer. Das Fleisch aus Schweinen und Jungrindern wird mit der Würze gemischt und im «Götterschrank»
aufgehängt. Das Räuchern dauert zwei
Wochen. Das gemütliche Picknick im
Freien, offeriert von der Familie Pfau,
brachte die nötige Erholung. Nach einer
kurzen Rückfahrt zum Hotel konnten
wir einmal mehr die eisengeschmiedete Traube bewundern.
Die Fahrt nach Waldshut, Koblenz, Zürich dauerte wegen der Verkehrslage
etwas länger als geplant, aber gegen
Abend erreichte der Bus dann doch
problemlos den Friesenberg.
Jede Reise hat ein Ende. Die fünf
Reisetage waren für die Teilnehmenden in jeder Hinsicht ein Erlebnis und
ein Genuss. Ein herzliches Dankeschön
an den Bus-Piloten Ruedi Walcher und
an das Reiseleittungs-Team Liselotte
Rindlisbacher, Vreni Pêtre und Hannes Kienast. Wir freuen uns auf die
nächste FGZ-Reise im 2015.
«strong women» –
zeitgenössischer Tanz
mit dem detaillierten Reisepro-
Verschiedene Facetten der heutigen
starken Frau werden durch den zeitgenössischen Tanz hervorgehoben und
auf der Bühne dynamisch und kraftvoll
zum Ausdruck gebracht. Begegnungen
aus dem Alltag spielen dabei eine
zentrale Rolle. Diese führen Hand in
Hand mit der Hoffnung und ihren damit
verbundenen Träumen in die Zukunft.
Das tänzerische Feuerwerk wird von
engagierten Laientänzerinnen und
-tänzern des ASVZ gezeigt. Sie kommen
aus ganz verschiedenen Ländern: Griechenland, Finnland, Italien, Russland,
Österreich und aus der Schweiz.
Die künstlerische Leitung hat Sarah Oggenfuss, am Klavier ist Claire Pasquier.
gramm und einem Anmeldeta-
Aufführung
FGZ-Reise 2015
Die nächste Reise der Senior/
innen 55 plus findet anfangs
Mai 2015 statt, das Reiseziel ist
Kroatien. Ein Informationsblatt
lon wird früh genug in die FGZ-
Heimreise via Schluchsee
Am letzten Tag ging es nach dem
Frühstück von Lossburg in den Südschwarzwald an den Schluchsee zum
Mittagessen. Die Fische im Schluchsee
hatten wenig Wasser und das Klima
war frisch. Die Einkehr im Landgasthof
Schwörer, bekannt für zarte Schnitzel und Pommesfrites, hat gut getan.
Letzter Halt war in Sankt Blasien.
Der dortige Dom war über acht Jahrhunderte lang die Mitte einer benediktinischen Mönchsgemeinde. Eine
kunsthistorische Kostbarkeit im Städtchen ist die barocke Sonnenuhr. Zum
Abschied geniessen wir im Hotel Dom
einen feinen Sahne- oder Apfelkuchen.
Veranstaltungshinweis
Briefkästen verteilt.
Samstag 27. September, 19.00 Uhr, im
Saal ref. Kirchgemeindehaus Friesenberg.
Eintritt frei, Kollekte
Gottesdienst «strong women»
Das FGZ-Reiseleitungs-Team mit (von links)
Liselotte Rindlisbacher, Vreni Prêtre, Hannes
Kienast und Chauffeur Ruedi Walcher .
Sonntag, 28. September, 17.00, ref. Kirche.
Gottesdienst Pfrn. Erika Compagno
Anlässe
37
Kunst am Bau vor 70 Jahren
–
Buchneuerscheinung über den Zürcher Künstler Eugen Früh,
der die Wandbilder in der 14. FGZ-Etappe geschaffen hat.
–
Bild: theater-rigiblick.ch
Zum 100. Geburtstag des Malers
Eugen Früh (1914–1975) ist ein biografisch-kulturgeschichtlicher Bild- und
Textband erschienen zu seinen Zeitungs- und Buchillustrationen, zum
Schaffen des Regisseurs Kurt Früh
(1915–1979), namentlich als Leiter
der Volksbühne Zürich, und zum Werk
des jung verstorbenen Komponisten
Huldreich Georg Früh (1903–1945):
Anhand dieser unterschiedlichen Werke und Lebenswege der drei Brüder
wird der Einfluss der Künstlerfamilie
Früh auf das intellektuelle Leben Zürichs nachgezeichnet.
Der Regisseur Kurt Früh (von ihm
stammen u.v.a. die Filme «Polizischt
Wäckerli», «Bäckerei Zürrer» und «Hinter den sieben Gleisen») ist vielleicht
der bekannteste, doch auch seine Brüder Huldreich Georg und Eugen Früh
haben zu einer lebendigen Kulturszene in Zürich beigetragen.
Kulturelle Brennpunkte waren
Erika Manns Exilkabarett «Die Pfeffermühle», das «Cabaret Cornichon»
und die Landesausstellung von 1939:
Die Künstlerbrüder Huldreich Georg,
Eugen und Kurt Früh gehörten zu den
umtriebigsten Protagonisten, die sich,
eng verbunden mit der Arbeiterbewegung, für das Zürcher Kulturleben engagierten.
Der Maler und Illustrator Eugen
Früh arbeitete auch als Fassadenkünstler, unter anderem im gemeinnützigen
Wohnungsbau. Nicht nur verschiedene städtische Ämter, auch zahlreiche
Genossenschaften schrieben während
der Krisenjahre immer wieder Wettbewerbe für Kunst am Bau aus, um so
einen Beitrag zur Arbeitsbeschaffung
für junge Kunstschaffende zu leisten.
Matthias Fischer hat in seinem
Buchbeitrag eine erstaunliche Anzahl
solcher Arbeiten von Eugen Früh zusammengetragen und dokumentiert.
Thomas Burla zeigt in seiner Foto­
reportage, was davon überlebt hat –
unter anderem an den Häusern der Familienheim-Genossenschaft: Symbolische Darstellungen von Werten wie
Zusammenleben mehrerer Generationen, Nachbarschaftshilfe und Gartenarbeit.
In der 14. Etappe, die 1945 bezogen wurde, am Bernhard-Jaeggi-Weg 2
und 35, sind die Wandbilder auch heute
noch vorhanden. 1945 führte der FGZVorstand einen Wandbildwettbewerb
durch, die zwei Häuser waren für den
«künstlerischen Wandschmuck» vorgesehen. Vier Künstler wurden eingeladen, entsprechende Vorschläge zu gestalten, die thematisch mit dem Sied-
lungsgedanken zu tun haben sollten.
Eugen Früh gewann den Wettbewerb
und führte die Sgraffito-Arbeiten –
nach einigen von Baukommission und
Vorstand gewünschten Anpassungen
– auch selbst aus.
Die Entstehung dieses und vieler
weiterer Werke von Eugen Früh sind
im neu erschienenen, reich illustrierten Band dokumentiert.
pd/FGZ
«Eugen Früh und seine Brüder. Auf
den Spuren einer Künstlerfamilie in Zürich». Mit Beiträgen von
Thomas Burla, Matthias Fischer,
Werner Morlang, Peter Müller, Lukas Näf und Dominik Sackmann.
Scheidegger & Spiess. Zürich
2014. 184 Seiten mit über 150,
grösstenteils farbigen Abbildungen.
49 Franken.
Das Sgraffito-Wandbild von Eugen Früh in der
14. FGZ-Etappe am Bernhard-Jaeggi-Weg 35.
38
Buchbesprechung
Foto: FGZ
Die Familie Früh um 1920 mit Kurt (links
vorne), Eugen (rechts vom Tisch vorne) und
Huldreich Georg (stehend hinter Eugen).
Buchbesprechung
39
Drittes Fest für die
jetzt vollständige Grünmatt
–
Spiele – Kasperli – Velorennen – Beiz – Essen – Musik
–
ans Ziel, angefeuert von einem grossen und enthusiastischen Publikum –
darunter auch etliche Bewohner/innen
der Pflegewohngruppe. Mit Geschicklichkeitsspielen, einer Rutschbahn und
einem Zirkusprogramm für die Kinder
sowie mit einem reichen Kuchenbuffet ging es weiter, bis um 17.30 h der
Kasperli ganz viele Kinder und Eltern
zu fesseln vermochte. Dank der von
Kasperli eingeforderten Hilfe der Kinder ging die vertrackte Geschichte
über einen gestohlenen Goldschatz
schliesslich heil aus. Vreneli und der
Goldschatz waren gerettet, der einfäl-
Fotos: Andreas Ruflin, Luzia Schmid
Es war den Organisatorinnen und
Organisatoren zu gönnen: Der Knabenschiessen-Samstag war einmal mehr
ein Wettergarant, auch wenn es diesmal – wie für 2014 üblich – etwas kühler als normal war. Den Besucherinnen
und Besuchern bot sich am 13. September jedenfalls im hinteren Teil der
Grünmatt- und der Baumhaldenstrasse ein überaus buntes Bild.
Zum traditionellen Velorennen
auf engem und kurvenreichem Parcours hatten sich über 80 Teilnehmende eingefunden – vom 3-jährigen bis
zum 68-jährigen. Und alle kamen heil
40
Anlässe
tige Hofrat war beim Rückwärtslesen
und der böse Räuber hinter Gittern.
Zum Znacht mit Gegrilltem trafen
sich die vielen Festbesucher/innen auf
dem Festplatz hinten auf der Baumhaldenstrasse. Die einzelnen KategorienSieger/innen des Velorennens wurden
geehrt, und FGZ-Präsident Alfons Sonderegger freute sich über die gelungene Grünmatt-Siedlung, die auch dank
ihrer Architektur-Qualität ein «spezielles Zuhause» schaffe. Er dankte der
Baukommission unter dem Präsidium
von Sascha Fässler sowie dem Leiter
Planung und Bau, Heinz Aeberli, die
den Bauprozess gut betreut hätten.
Eine neue Siedlung neu zu beziehen
sei eine grosse Chance – alle könnten
als Neu-Bewohner/innen der Siedlung
jenen Geist einhauchen, der ein «gutes Leben für alle» ermögliche.
Nach dem Nachtessen gab es
mit der Band «the real deal» Live-Musik. Trotz Kühle sass man noch lange
unter den etwas Wärme spendenden
Zelten zusammen – auch dank dem
wärmenden «Grill für Nachtschwärmer» um 23 Uhr und der Musik des DJ.
Eine Gruppe von Bewohner/
innen sammelte während dem Fest
emsig Unterschriften für eine Petition, welche für mehr Sicherheit für
die Schulkinder auf der Friesenberg­
strasse sorgen soll.
Den Organisatorinnen und Organisatoren des dritten Grünmatt-Festes
gilt für ihre ausgezeichnete Arbeit ein
ganz herzliches Dankeschön.
FGZ
Anlässe
41
«8 Frauen» und keine Männer
männliche Teil wirkt unterstützend,
wo er kann – und sei’s beim Abwasch
in der Küche.
–
Die Theatergruppe r67 spielt «8 Frauen» von Robert Thomas
–
Die Theatergruppe r67 bricht für
einmal mit ihrer Tradition, alle anderthalb Jahre eine Produktion auf
die Bühne zu bringen. Sie ist bereits
nach einem Jahr wieder mit einer
Produktion am Start. Hätte man
den Rhythmus beibehalten, wäre zur
Feier des 50-Jahr-Jubiläums im Jahr
2017 keine Produktion vorhanden
gewesen. Und das wäre doch schade!
So zeigt r67 diesen Herbst
zum ersten Mal in der Geschichte der Gruppe ein reines Frauenstück: «8 Frauen» von Robert Thomas kommt zur Aufführung. Die Kriminalkomödie bringt wiederum eine
schöne Abwechslung zu den letzten
sehr erfolgreichen Produktionen «En
Summernachtstraum» und «Einer flog
über das Kuckucksnest» oder den davor
gezeigten Komödien «Trommeln über
Mittag», «Das Vergnügen, verrückt zu
sein» oder «Gerüchte ... Gerüchte ...».
Aber weshalb ein Stück nur mit
Frauen? Ganz einfach: In vielen Stücken der letzten Jahre standen wenig
interessante Frauenrollen zur Auswahl.
Sicher, es gab da noch eine Krankenschwester, dort eine Geliebte, hier ein
Dienstmädchen ... Im neuen Stück
kommt der weibliche Teil des Ensembles für einmal voll zum Zug und der
42
Thema
Bild: zVg
Für einmal in der Hauptrolle: Acht
Frauen im Theaterstück «8 Frauen».
Wer ist die Mörderin?
Das Stück spielt kurz vor Weihnachten. In einer idyllisch verschneiten, abgelegenen Villa treffen sich
die Mitglieder einer Familie, um die
Feiertage gemeinsam zu verbringen.
Doch da geschieht das Unfassbare –
die jüngste Tochter entdeckt den Vater ermordet im Schlafzimmer. Schnell
wird klar, dass nur eine der anwesenden Frauen die Mörderin sein kann.
Alle haben ein Motiv und jede ihr Geheimnis. Doch welche von ihnen ist
die Täterin?
Die Möglichkeiten des Schwarzen Theaters faszinierten ihn, und so wurde
er Mitglied des Schwarzen Theaters
Prag. Im Jahre 1969 emigrierte er und
lebt seither in der Schweiz. Er arbeitete an verschiedenen Berufstheatern.
Ab 1996 konnte er auch in Tschechien
wieder arbeiten. Seine über viele Jahre gesammelten Erfahrungen stellt er
auch gerne dem Amateurtheater zur
Verfügung. Seine erste Arbeit bei uns
war «Arsen und Spitzenhäubchen» im
Jahr 1987, und inzwischen sind wir bereits bei unserer neunten gemeinsamen
Produktion angekommen. Wir freuen
uns, wieder mit ihm zusammenzuarbeiten und hoffen auf weitere spannende, gemeinsame Projekte.
Gerhard Lengen
Autor Robert Thomas und
Regisseur Rupert Dubsky
Der Autor Robert Thomas (1927
bis 1989) war in Frankreich als Schriftsteller, Regisseur und Schauspieler
tätig. Er verfasste diverse Komödien
und Dramen. Mit seinem achten Stück
kam der grosse Erfolg. Es war das Kriminalstück «Piège pour un homme
seul» das 1960 in Paris Furore machte. Unter dem Titel «Die Falle» brachte
die Theatergruppe r67 das Stück im
Jahr 2000 auf die Bühne. Sein Stück
«Huit Femmes» («Acht Frauen») wurde im Jahr 2002 von François Ozon
als «8 femmes» fürs Kino adaptiert.
Für die Regie konnten wir Rupert
Dubsky gewinnen. Er ist in Prag als
Spross einer angesehenen und erfolgreichen Theaterfamilie aufgewachsen
und versehen mit einer ausgezeichneten schauspielerischen Ausbildung.
Spieldaten, Preise und Karten
Theresiensaal, Borrweg 78.
Premiere: Samstag, 25.10.2014
Weitere Daten: Fr. 31.10. /
Sa. 1.11. / Fr. 7.11. / Sa. 8.11. /
So. 9.11. / Di. 11.11. / Do. 13.11. /
Fr. 14.11.2014,
jeweils 20.00 Uhr, Sonntag 18.00
Uhr. Theaterbeiz 1 Stunde vor
Aufführungsbeginn geöffnet.
Eintrittspreise Fr. 29.00, AHV/
Legi 24.00, Premiere Fr. 40.00
inklusiv Apéro und kleiner Imbiss
nach der Vorstellung (keine
Ermässigungen).
Kartenreservationen telefonisch
unter 079 733 98 60 oder auf der
Website der Theater­gruppe r67
(www.r67.ch).
Anlässe
43
Die Ruhezeit über Mittag gilt von 12 bis 13 Uhr
Bei der FGZ gehen immer wieder
Fragen zu den gesetzlichen Ruhezei­
ten ein. Gegenüber früher ist z.B. die
Mittagsruhe um eine Stunde kürzer,
sie dauert nur noch eine Stunde (12
bis 13 Uhr).
Hier wieder einmal die Regelungen
gemäss Allgemeiner Polizeiverordnung
(APV), die vom Gemeinderat der Stadt
Zürich am 6. April 2011 beschlossen
wurde:
– Nachtruhe: Sie dauert von 22.00 bis
07.00 Uhr. Während der Sommerzeit
(letzter Sonntag im März bis letzten
Sonntag im Oktober) ist die Nachtruhe jeweils am Freitag und Samstag eine Stunde kürzer, sie dauert
dann von 23.00 bis 07.00 Uhr.
– Mittagsruhe: An Werktagen ist
von 12.00 bis 13.00 Uhr Mittagsruhe, es dürfen dann weder Bauarbeiten noch lärmige Tätigkeiten wie
Rasenmähen durchgeführt werden.
44
FGZ-Intern
Unter Allgemeine Ruhezeiten (Art.
192) heisst es: «An Ruhetagen sowie in der Zeit von 20.00 bis zu Beginn der Nachtruhe sowie an gesetzlichen Ruhetagen ist dem Erholungsbedürfnis der Bevölkerung
Rechnung zu tragen.»
– Lärmende Arbeiten (Rasenmäher,
Laubbläser, etc.): Diese dürfen an
Werktagen bereits ab 7.00 (bis 12.00)
sowie ab 13.00 bis 20.00 Uhr ausgeführt werden. An Ruhetagen (Sonntage, gesetzliche Feier­tage) gilt für
lärmende Arbeiten ein Verbot.
– Bauarbeiten, die störenden Lärm
verursachen, sind von 12.00 bis
13.00 Uhr verboten. Sind aus zwingenden Gründen Ausnahmen nötig,
so braucht es eine Polizeibewilligung.FGZ
Kurz notiert
Karton ist nicht Papier
Immer wieder kann festgestellt werden, dass an jenen Tagen, an denen
Papier gesammelt wird, auch Karton
auf den Strassen deponiert wird.
Während die Papiersammlung alle
14 Tage stattfindet, wird der Karton
nur einmal pro Monat geholt, und
zwar nicht am selben Tag wie das
Papier. Wir bitten darum, jeweils im
Entsorgungskalender nachzusehen,
was gilt (die Kartonsammlung ist mit
einem orangen Dreieck im Kalender
angezeigt). Danke.
Umfassende Informationen zu
Kehrichtabfuhr, Papier- und Kartonsammlung, Wertstoff-Sammelstellen
usw. liefert der Entsorgungs-Kalender
auf der ERZ-Website (Entsorgung und
Recycling Zürich), den Sie individuell
zusammenstellen oder als druckfertige Vorlage herunterladen können:
stadt-zuerich.ch/entsorgungskalender
Denkanstoss
Die Nachbarskinder
Wer andern gar zu wenig traut,
Hat Angst an allen Ecken;
Wer gar zu viel auf andre baut,
Erwacht mit Schrecken.
Es trennt sie nur ein leichter Zaun,
Die beiden Sorgengründer;
Zu wenig und zu viel Vertraun
Sind Nachbarskinder.
(Wilhelm Busch, 1832 – 1908)
FGZ
FGZ-Intern
45
Kurz notiert
Veranstaltungshinweis
Die Schweiz 1914 und die Schweiz heute
Lesung mit Stephan Pörtner
Im Rahmen der Berichterstattung über den Ausbruch des Ersten Weltkriegs im Jahre
1914 hat das «Migros-Magazin» einige interessante Zahlen einander gegenübergestellt,
die einiges über die Veränderung der Schweiz innerhalb von hundert Jahren aussagen:
1914
Schweiz
2014 (ev. 2011/2012)
3 886 430 Personen
Wohnbevölkerung
8 160 900 Personen
112 640 Terajoules
Energieverbrauch
896 000 Terajoules
Frauen:
Männer: Lebenserwartung bei Geburt Frauen:
Männer: 56,8 Jahre
53,5 Jahre
Eine Veranstaltung von kulturnews.fgz
Zum Buch
84,7 Jahre
80,5 Jahre
«Auf so etwas ist ja niemand vorbereitet. Wer
nen Mordfall vewickelt zu werden? Ich sicher
Säuglingssterbeziffer im
1. Jahr (gestorbene Kinder
pro 1000 Geburten)
3,5Mädchen
3,7Knaben
5,7%
Scheidungsziffer
43,1%
Religionszugehörigkeit
reformiert: katholisch: andere: 56,1%
42,5%
1,4%
Freisinnige (FDP): 111 Sitze
Kath.Konservative: 37 Sitze
Sozialdemokraten: 19 Sitze
Liberale Mitte: 16 Sitze
Die 4 stärksten Parteien im
Nationalrat (200 Sitze)
Übliche Industrielöhne
pro Stunde:
Bauhandlanger: 48 Rappen
Schlosser: 78 Rappen
Typograf: 94 Rappen
Löhne
1. Sektor: 2. Sektor: 3. Sektor: Erwerbstätige nach
Wirtschaftssektor
26,8%
45,7%
27,5%
Nahrungsmittel: 42,7%
Wohnen/Energie: 13,2%
Bekleidung/Schuhe: 11,9%
Versicherungen/
Gebühren/Steuern:4,9%
Verkehr/Reisen:1,9%
1.Sektor = Land-/Forstwirtsch.
2.Sektor = Industrie/Handwerk
3.Sektor = Dienstleistungen
Haushaltausgaben
(Anteil an Gesamtausgaben)
SVP: SP: FDP: CVP: Donnerstag, 6. November 2014, 19.30 Uhr,
im FGZ-Kurslokal Hegianwandweg 92
–
80,2Mädchen
101,6Knaben
reformiert: katholisch: andere: Mordgarten – ein Genossenschaftskrimi
hält es schon für möglich, irgendwann in einicht. Trotzdem ist mir genau das passiert.
Mein Name ist Edgar Zingg. Ich bin der Ab-
26,9%
38,2%
34,9%
54 Sitze
46 Sitze
30 Sitze
28 Sitze
wart der Genossenschaftssiedlung ‹Im Moorgarten›. Wenn ich Abwart sage, dann stellen Sie sich wahrscheinlich einen Typen im
blauen Übergwändli vor.» So beginnt der Krimi des Zürcher Autors Stephan Pörtner, den
er im Auftrag der Wohnbaugenossenschaften Schweiz - Verband der gemeinnützigen
Mindestlöhne pro Std.
gemäss GAV:
Polygraf: 24.14 Fr.
Metallbauer: 23.55 Fr.
Bauhandlanger: 25.45 Fr.
Wohnbauträger - geschrieben hat. Aus der
cken wir eines Morgens einen Toten im Hof.
Zum Autor
1. Sektor:
2. Sektor: 3. Sektor: Der mutmassliche Mord bedroht die Idylle
Stephan Pörtner ist einer der beliebtesten
dieser Siedlung, die früher als Problemge-
Krimiautoren der Schweiz. Mit dem Roman
3,5%
22,1%
74,4%
Nahrungsmittel: 6,8%
Wohnen/Energie: 15,4%
Bekleidung/Schuhe:2,5%
Versicherungen/
Gebühren/Steuern: 31,9%
Verkehr/Reisen:8,0%
Perspektive des unkonventionellen und leidenschaftlichen Abwahrts Edgar Zingg entde-
biet galt. Schnell wird ein möglicher Täter
«Mordgarten» erzählt er mit zurückhalten-
identifi ziert, Unruhe kommt auf. Zingg be-
dem Witz eine realitätsnahe Geschichte mit
gibt sich auf Spurensuche, um den Ruf der
einem sympathischen Helden.
Siedlung zu retten und herauszufinden, wer
den Mann erschlagen hat.
FGZ
46
Gesellschaft
Anlässe
47
Arbi-Fäscht – Musik
und Flohmarkt statt Autos
–
Doppelter Grund zum Feiern: Sanierungsabschluss und ein Jubiläum
–
Erfolgreiches Siedlungsfest –
Wiederholung erwünscht?
Das Arbi-Fäscht 2014 wurde von
einem Organisations-Komitee organisiert, das sich als Verein organisiert hat. Damit ein solches
Fest wieder einmal oder sogar
regelmässig stattfinden kann,
1944, also vor 70 Jahren, wurden die 142
Reihen-Einfamilienhäuser der Siedlung Ar­
bental (13. FGZ-Etappe) bezogen. 2012 und
2013 wurden in zwei Phasen alle Häuser
saniert und für die nächsten ca. 25 Jahre
wieder instand gestellt.
Jakob Lindenmeyer
braucht es weitere Leute, die
sich dafür engagieren können
und wollen. Angesprochen sind
vor allem die Bewohner/innen
der Siedlung Arbental oder aus
der umliegenden Nachbarschaft.
Wer sich dafür interessiert oder
mehr Informationen wünscht, soll
mit dem Verein Arbifest Kontakt
aufnehmen. Mail-Kontakt über
[email protected]
Livemusik von Bands aus
dem Quartier («Mula Rusa»
(oben) und «Avylation») und
Fussball-WM aus Brasilien.
am Arbi-Fest.
Fotos: Bruno Seeholzer
Zum Abschluss der zweijährigen
Sanierung und aus Anlass des 70-Jahr
Jubiläums der Siedlung Arbental (13.
Etappe) organisierte der Verein Arbifest für alle Bewohner/innen am 5. Juli
ein fröhliches Sommerfest auf der für
zwei Tage gesperrten Arbental- und
Bachtobelstrasse.
Neben Kinderbespassung, Flohmarkt und Karaoke-Wettbewerb spielten
bis Mitternacht vier(!) Bands aus dem
Quartier auf einer Bühne aus alten Paletten: die Teeny-Band Avylation, Hegel Jazz Folk, fetzige Latin-Rhythmen
von Mula Rusa und zum Ausklang der
Singer/Songwriter De BEAT.
Zudem wurden alle Viertelfinalspiele der Weltmeisterschaft live auf
Grossleinwand übertragen. Dank herrlichem Sommerwetter kam das erste
Arbi-Fäscht an seine Kapazitätsgrenze und bereits am frühen Abend war
die letzte Wurst verzehrt. Eine Wiederholung wurde vielfach gewünscht
- Voraussetzung sind neue Leute mit
Schnauf, das nochmals durchzuziehen.
48
Anlässe
Anlässe
49
Das GZ Heuried plant ein «Repair
Café» für den Friesenberg
–
Informationen aus dem Quartiernetz Friesenberg
–
Auch wenn die Quartiernetz-Büro­tür
an der Schweighofstrassse 206 zurzeit
nur sporadisch offen ist, wird zurzeit an
diversen Ecken Neues aufgebaut. Ich
möchte speziell auf folgende Projekte
hinweisen:
Reparatur-Expert/innen gesucht
für ein Repair Café im GZ Heuried
Was macht man mit einem Toaster, der nicht mehr funktioniert? Mit
einem Stuhl, dessen Bein wackelt?
Wegwerfen? Sicher nicht!
Damit der Müllberg nicht weiter
wächst, starten die Quartierarbeit des
GZ Heuried und das Quartiernetz Friesenberg im Frühling 2015 ein Repair
Café im GZ Heuried. Das Konzept Repair Café ist in Amsterdam entstanden, wo die Stiftung Stichting Repair
Café (www.repaircafe.org) seit 2010
regelmäßig Reparaturtreffen organisiert. Seit Januar 2011 unterstützt diese Stiftung Gründungen von Repair Cafés auf der ganzen Welt – inzwischen
gibt es schon über 400.
Und so funktioniert das Repair
Café: Die Besucher/innen bringen kaputte Gegenstände von Zuhause mit.
Im Repair Café helfen ihnen die Reparatur-Expert/innen kostenlos dabei, diese defekten Sachen zu repa50
Quartier
rieren und wieder funktionstüchtig
zu machen.
Dorfbauwoche auf der
Schulhauswiese Friesenberg
Ausserdem möchte ich Sie nochmals auf die bevorstehende Dorfbauwoche aufmerksam machen. Ab dem
6. Oktober geht es los! Dann bauen
sich die Kinder auf der grossen Wiese beim Schulhaus Friesenberg unter
kundiger Anleitung und Mithilfe ihre
Traumhütten. Zum Bauen stehen unterschiedliche Materialien wie Holz, Blachen, Tücher, Bambus, Nägel, Schnüre, Seile etc. zur Verfügung.
Auch hier kann man sich tatkräftig einsetzen, entweder für einzelne
Tageseinsätze, die ganze Woche oder
dann beim Abbruch. Wenn Sie Zeit
und Interesse haben, melden Sie sich
bei Alberto Weiss, mit einem Mail an
[email protected] oder telefonisch unter 044 481 50 33.
Wir brauchen Leute,
«ZwischenTräume 2» – temporäre
Räume für kreatives Arbeiten
Ein weiteres Projekt, an dem das
Quartiernetz beteiligt ist, ist die Zwischennutzung von Zimmern in leerstehenden Wohnungen in den Häusern, die bald dem Quartierzentrum
Friesenberg weichen müssen. Unter
dem Titel «ZwischenTräume 2» besteht
hier in den Monaten November und
Januar die Gelegenheit, kreative Projekte verschiedenster Art zu realisieren. (Vgl. dazu den separaten Artikel
auf S. 26 in diesem FGZ-Info.)
pair Café mitzumachen. Sie unterstützen
Natalie Eberle
mitwirken.
die mitmachen
Wir suchen Fachleute wie Elektriker/innen,
Schneider/innen, Schreiner/innen usw., aber
auch passionierte Tüftler/innen und Reparatur-Expert/innen, die bereit sind, im Redie Besucher/innen des Cafés dabei, ihre
kaputten Gegenstände zu reparieren. Möchten Sie Ihr Wissen weitergeben und damit
einen Beitrag zum Umweltschutz leisten?
Arbeiten Sie gerne mit anderen Menschen
zusammen und freuen sich über interessante Begegnungen? Dann melden Sie sich bei
uns, gerne erzählen wir Ihnen mehr über
das Projekt Repair Café.
Sind Sie keine Reparatur-Fachperson, aber
finden das Repair Café trotzdem eine gute
Idee? Wir suchen auch Leute, die bei der
Organisation, am Empfang oder im Kafi
Kontaktperson: Sandra Schmid, Quartierarbeit GZ Heuried, Mittwoch bis Freitag, 14 –
18 Uhr. Kontaktaufnahme per Mail an [email protected] oder Tel. 043 268 60 87.
In eigner Sache
Im Oktober und November hat
das Quartiernetz an der Schweighofstrasse 206 reduzierte Öffnungszeiten, das Büro ist jeweils
am Mittwoch von 11.30 bis 19.30
Uhr besetzt. Katharina Barandun
wird Ihre Anliegen entgegennehmen. Ich bin ab Dezember dann
wieder präsent.
Natalie Eberle
Quartier
51
Kunst im Friesenberg
Menschen aus Glas, Bäume aus Glas,
Schmuck aus Glas – alles aus Glas
–
Guido Stadelmann – Glasartist aus dem «Scherbenviertel»
–
Gruppe «Kunst im Friesenberg»
Glasmalergasse 6 lautet die Adresse, Nähe Stauffacher, sagte er.
Namens­geber für die kurze Gasse war
seinerzeit eine ehemalige Glasmalerei.
An dieser stimmigen Adresse also arbeitet Guido Stadelmann. Lange brauchen wir nicht zu suchen: GLAASERE
STADELMAA steht in weisser Schrift auf
der Schaufensterscheibe. Wir treten in
die Laden-Atelier-Boutique-WerkstattBude ein: gestikulierende Menschen
52
Kunst im Friesenberg
aus Glas, Bäume aus Glas, Schmuck
aus Glas, Parfumflacons, Kerzenständer, Weihnachtskugeln, Vasen, Dosen,
Flaschen, Trinkgläser, Briefbeschwerer und immer wieder menschliche Figuren, alles aus Glas.
Sogleich setzt sich Guido an
seinen Arbeitsplatz, stellt den Tischbrenner an, greift sich eine Rohglasröhre. «Da mache ich jetzt ein Tazzini, ein kleines Weinglas für es Einerli,
wie sie im Grotto im Tessin serviert
werden. Darum verziere ich den Rand
mit zwei rotblauen Ringen, den Tessiner Farben. Meine Frau Rosa ist Tessinerin und wir verbringen viel Zeit
in unserem Weinberg im Bleniotal.»
Guido dreht und wendet das Rohglas
in der Flamme, bis es formbar wird,
etwa ab 1100 °. Er zieht es auseinander, knipst Überflüssiges weg, verändert mit kurzem Blasen die Form,
tupft den Boden mit einer Kohleplatte
flach, setzt flink, aber sehr sorgfältig
die farbigen Ringe auf.
«Ich bin hier im Kreis 4 aufgewachsen und in die Schule, im Scherbenviertel» ergänzt er lachend. «Da-
mals hatten wir höchstens zwei bis
drei Ausländer in der Klasse, Italiener,
Spanier. Es ist immer noch ein angenehmes Quartier tagsüber, wenn ich
hier bin. Man hat Kontakt miteinander,
kennt diesen und jenen über die Gasse.» Natürlich möchte er hierbleiben
mit seinem Laden, aber mit der Zeit
wurde es immer schwieriger, wie für
die meisten kleinen Läden. Nun hat
er noch auf Anfrage offen und arbeitet 80 % an der Uni Irchel, baut dort
neue Laborgeräte oder repariert sie
und gibt ab und zu Kurse im Glasapparatebau. Er bleibt also seinem Beruf treu.
«Eigentlich wollte ich Grafiker
werden, aber mein Vater riet mir ab.
Er war Fotograf und hatte ein Atelier
für Reprofotografie. Er machte mir die
Glasbläserei schmackhaft. Bei einem
seiner Kollegen, der Glaswerkstatt
Herbert Herrmann an der Forchstrasse konnte ich die dreieinhalbjährige Lehre machen. Nach der Lehre
blieb ich noch drei Jahre als Angestellter. Schliesslich, nach einem kurzen
Intermezzo in einer ‹Garagenglasbläserei› und als Arbeitsloser, wagte ich
den Sprung in die Selbständigkeit.»
Sein Vater gab ihm den Tipp, hier sei
ein Laden zu mieten. Guido griff zu
und startete mit 500 Franken sein
Geschäft. Das Geld reichte für den
Brenner und einen Posten Rohglas.
Als Warengestelle dienten aufeinandergestapelte Harasse. Da von der Gasse durchs Schaufenster die Flamme
des Brenners gut sichtbar war, blieb
der eine oder andere Passant stehen
und schaute Guido bei der Arbeit zu.
Kunst im Friesenberg
53
54
Thema
einschlüsse, die mehr Licht reflektieren als normales Klarglas, die Formen
wirken dadurch viel körperlicher. Nach
dem Rumpf formt er den Kopf, die Glieder in Teilen, hinaus bis in die millimeterdünnen Fingerglieder. In zwei Öfen
werden die Einzelteile warm gehalten
und am Ende die ganze Figur langsam
heruntergekühlt. Und da stehen sie
vor uns, gestikulierend, voller Energie,
ängstlich manchmal, oder streitend,
der eine mit einem Stein in der Hand,
Symbol von uns selbst, gläserne Menschen, die sich mit Steinen bewerfen!
Seit seiner ersten Ausstellung
hat Guido Jahr für Jahr seine Werke an
Ausstellungen gezeigt, viele im Ausland: London, Amsterdam, Rouen, Lüttich, Frankfurt, Wien, München, Bremen, Bregenz u.a. In Lausanne stellte
er fürs Olympische Museum verschiedene Sportarten dar, gläserne Sportler,
wie sie die Dopingfahnder auch gerne
hätten. Das Glasblasen zeigte er auch
schon einem grösseren Publikum, an
Ausstellungen, auf Messen; am Fernsehen war er Gast bei Aeschbacher.
Kontaktfreudig, wie er ist, arbeitet er
gern mit anderen Künstlern zusammen,
um gemeinsame Werke zu realisieren.
Er bezeichnet sich als gesellig und als
Familienmensch. In seiner Familie mit
Sohn und Tochter, beide erwachsen,
findet er den nötigen Rückhalt und in
seiner Frau Rosa eine Kritikerin, die
ihm etwa auch einen Motivationsschubs verpasst. Bestimmt sitzen die
zwei am Abend manchmal zusammen
und trinken einen Schluck Rotwein
aus den eigenen Tessiner Reben und
stossen mit den eigenen, handgefertigten Gläsern an, vielleicht sogar mit
den rotweissen Tazzini. Edi Widmer
Fotos: Marianne Widmer
«Ich war gerade am Arbeiten, da
blieb eine Frau stehen, kam herein,
schaute mir genau zu, sagte nach einer Weile, ich komme gleich wieder
und stand bald mit einem Fotografen
im Laden. Sie machten eine Aufnahme der Weihnachtskugel, an der ich
arbeitete. Nach eigenen Ideen hatte
ich in die Glaskugel winzige Krippenszenen eingebaut, Maria und Josef mit
der Krippe, ein Hirte mit Schaf, den
Verkündigungsengel, den Weihnachtsstern.» Die beiden Besucher waren
Journalisten vom nahen Tagesanzeiger. Am 21. Dezember 1976 erschien
der Artikel über den Glasbläser Guido Stadelmann mit einem Bild seiner
Weihnachtskugel. «Ich hatte den Laden voll, bumsvoll. Zeitweise standen
sie bis auf die Strasse hinaus. Und alle
wollten eine Kugel haben!» Sein Vorrat war bald weg. Er bat um Geduld,
sagte, er könne nicht alles aufs Mal
bewältigen. Er begann, die Adressen
aufzuschreiben und baute sich so seinen Kundenstamm auf.
Zeitgleich mit dem Beginn der
Selbständigkeit konnte Guido Stadelmann in Rafz zusammen mit anderen
Künstlern – darunter sein Vater – seine ersten Menschenfiguren ausstellen. Eine davon, eine Liegende, zeigt
er uns. Menschen hätten ihn schon
immer interessiert, er habe viel nach
Skulpturen gezeichnet: Figuren von
Phidias, Michelangelo, Rodin, Giacometti. Am meisten hat ihn Michelangelo beeindruckt. Skizzen stehen auch
am Anfang seiner Figuren, er ändert,
macht Varianten und setzt sich erst
an den Brenner, wenn er weiss was
er will. Durch zweimaliges Bearbeiten
des Rohglases entstehen kleine Luft-
Kunst im Friesenberg
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Alle paar Wochen eine Vernissage
zu einer neuen Ausstellung
–
Die Galerie TransForm Friesenberg zeigt
Künstler/innen aus dem Friesenberg
–
Die nächsten Ausstellungen
6. Ausstellung: Gruppenausstellung mit
Katharina Wendle, Elisabeth Steiner,
Christina Wey und Guido Stadelmann.
Vernissage: Donnerstag, 2. Oktober 2014,
19 Uhr. Ausstellung jeweils Freitag/
Samstag/Sonntag, 17 - 20 Uhr, bis
19. Oktober 2014.
7. Ausstellung: Gruppenaustellung mit Künstlerinnen und Künstlern aus den FGZ-Ateliers
an der Friesenberghalde (Gianfranco Bernasconi, Beatrice Münger, Othmar Heisch, De-
Am 11. September 2014 wurde bereits die
5. Ausstellung in der seit Mai bestehenden
Galerie an der Schweighofstrasse 216 er­
öffnet. Sie zeigt noch bis am 28. September
Werke der Friesenberger Künstlerin Vre
Greile. Und wenige Tage später, am 2. Ok­
tober wird schon die nächste Ausstellung
eröffnet.
Seit Mitte Mai gibt es an der
Schweighofstrasse 216 in einem der
Ateliers, welche dem Zentrums-Neubau
weichen müssen, die Galerie auf Zeit
TransForm Friesenberg. Die Künstlerin Alice Heri hat – mit der Unterstützung verschiedener Leute, insbeson-
dere auch der ausstelllenden Künstlerinnen und Künstler – bereits fünf
Ausstellungen organisiert und durchgeführt. Bis Ende Jahr findet alle paar
Wochen eine Vernissage statt.
Die allermeisten der Ausstellenden wohnen und/oder arbeiten im Friesenberg. Nach der Eröffnungsausstellung mit Gianfranco Bernasconi waren
in Einzel- und Gruppenausstellungen
Werke von Ueli Müller, Tom Tom und
Katja Hawlitzeck, Djuna Bertschinger,
Anita C. Bürki und Stefan Bucher zu
sehen. Die aktuelle Einzelausstellung
ist Vre Greile gewidmet (siehe den separaten Artikel auf Seite 58).
nise Kobler, Doris von Stokar). Vernissage:
Donnerstag, 23.Oktober, 19 Uhr.
Ausstellung jeweils Freitag/Samstag/Sonntag, 17 - 20 Uhr, bis 9.November 2014.
8. Ausstellung: Marianne und Edi Widmer
Vernissage: Donnerstag, 13. November
2014, 19 Uhr. Ausstellung jeweils Freitag/
Samstag/Sonntag, 17 -20 Uhr, bis 30. November 2014.
9. Ausstellung: In der Dezember-Ausstellung stellt Alice Heri eigene Bilder aus, zusammen mit Bildern des Fotografen Heini
Fümm. Vernissage: Donnerstag, 11. Dezember 2014, 19.00 Uhr, Ausstellung bis 4. Januar 2015. Während der Ausstellung zeigt das
Hora Theater Zürich in der Galerie an mehreren Abenden eine szenische Aufführung.
Aktuelle Infos finden Sie auf der Website
www.transform-friesenberg.jimdo.com .
Bilder aus den bisherigen Ausstellungen der Galerie TransForm Friesenberg.
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Quartier
Quartier
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Zur Ausstellung von Vre Greile
in der Galerie TransForm Friesenberg
Anlässlich der Ausstellungseröffnung vom
11. September würdigte Gianfranco Ber­
nasconi das künstlerische Schaffen der
Zürcher Künstlerin Vre Greile. Eine Zusam­
menfassung seiner Ansprache hat er dem
FGZ-Info zur Verfügung gestellt.
Noch bis zum 28. September ist
in der Galerie TransForm Friesenberg
die Ausstellung mit Werken der bedeutenden Zürcher Malerin Vre Greile zu sehen. Ihr ganzes malerisches
und zeichnerisches Schaffen ist geprägt von ihrer Ehrlichkeit, Ernsthaftigkeit und von ihrem perfekten handwerklichen Können. Es ist voll geballter Kraft, Energie, Intensität, Dichte
und Spannung.
Edward Munchs Aussage: «Ich
male nicht, was ich sehe, ich male,
Ausstellung von Vre Greile in der
Galerie TransForm Friesenberg.
was ich gesehen habe», trifft wohl auch
auf Vre Greiles Arbeitsweise zu. Bei allem was sie anpackt geht sie vom Gesehenen aus, von ihrer Anschauung,
Weltanschauung und von eigenen Erlebnissen. Von optischen Erscheinungen und Phänomenen fasziniert, inspiriert, beginnt für sie der langwierige Prozess der gründlichsten, tiefen
Auseinandersetzung mit dem gewählten Thema.
Sie arbeitet dann so lange daran, bis sie all ihre künstlerischen Möglichkeiten ausgeschöpft hat. Das zeigt
deutlich die relativ kleine, aber repräsentative Auswahl der ausgestellten
Werke. Sie sind klar gegliedert nach
Zeitepochen und Interessensgebieten.
Da sind die im Simultan-Kontrast
gemalten Nachbilder, welche nach kurzem Blick in die Sonne im geschlossenen Auge entstehen. Im Eingangsbereich und oberen Zimmer strahlen die
kontrastreichen Bleistiftzeichnungen
und starken Äusserungen zum Thema
Auto und der Geschäftswelt.
Ganz wunderbar sind ihre geheimnisvollen, magischen Nachtbilder.
Meistens Gebäude, die innenbeleuchtet ihr künstliches Licht nach aussen
strahlen und die Umgebung fast surreal verzaubern. Mit ihren persönlichen
Farbklängen erreicht sie ein gesamtheitliches Bildlicht.
Vre Greile hat bis dahin ein grossartiges, bewegtes und bewegendes
Werk geschaffen.
Gianfranco Bernasconi
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Quartier
Quartier
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Nicht zu heiss, nicht zu kalt –
die korrekte Lagerung ist wichtig
gliedert sich in eine 3-jährige Bachelorstufe und eine 1,5- bzw. 2–jährige
Masterstufe. Es werden zwei Master­
abschlüsse angeboten: der Master in
Pharmazie (für eidg. dipl. Apotheker/in)
und der Master in pharmazeutischen
Wissenschaften (Pharmazeut/in mit
Industrieausrichtung).
Seit über 30 Jahren nimmt die Kranken­
station Friesenberg Menschen aus dem
Quartier auf und sorgt für Betreuung und
Pflege. Der Verein Krankenstation Frie­
senberg wurde 1980 gegründet mit dem
erklärten Ziel, eine Pflegestation zu führen,
die in erster Linie Bewohnerinnen und
Bewohnern aus dem Quartier Friesenberg
offensteht.
Was macht ein Apotheker
in der Krankenstation?
Traditionell ist der Apotheker
der lokale Ansprechpartner der Alters- und Pflegeheime sowie anderer
Institutionen (z.B. Einrichtungen für
Behinderte) in seiner näheren Umgebung für alle Fragen, die Medikamente betreffen. Während die öffentlichen
lokalen Apotheken die wirtschaftliche
Medikamentenabgabe sicherstellen,
unterstützt und berät der Konsiliarapotheker das Heimpersonal in allen
Fragen zur Qualitätssicherung des
Medikamentenkreislaufes im Heim,
bietet pharmazeutische Schulungen
für das Pflegepersonal an und steht
in engem Kontakt mit dem Heimarzt.
–
Die Rolle des Apothekers in der Krankenstation Friesenberg
–
Was ist ein Apotheker,
eine Apothekerin?
«Wikipedia» schreibt: «Der Apothekerberuf existiert schon seit dem
13. Jahrhundert (Kaiser Friedrich II.), ...
Apotheker zählen wie Ärzte, Architekten und Rechtsanwälte zu den klassischen ‹freien Berufen›. ... das Wort
‹Apotheke› stammt aus dem Griechischen und bedeutet soviel wie ‹Vor60
Quartier
«Apotheke» aus dem 1467 in Stuttgart
erschie­nenen Schachzabelbuch von
Konrad von Ammenhausen.
Bild:commons.wikimedia.org
Zusätzlich zur Pflege und Betreuung benötigen Bewohnerinnen und Bewohner von Heimen häufig auch Medikamente, die im Falle der Krankenstation seit ihrem Bestehen durch eine
öffentliche Apotheke geliefert werden.
Dies erfolgt in der Regel wöchentlich,
bei Bedarf und für Notfälle ist die Apotheke aber auch sonst jederzeit in der
Lage, ein dringend benötigtes Medikament zu liefern.
ratslager› oder ‹Weinlager› ... In Klöstern wurde damit der Raum zur Aufbewahrung von Heilkräutern bezeichnet
(lat. ‹apotheca›).»
Heute erhält die Apothekerin/der
Apotheker in einem fünfjährigen Studium eine umfassende Ausbildung zu
den Themen Arzneimittel, Arzneimittelherstellung, Arzneimittelprüfung,
Arzneimittelwirkungen und Wechselund Nebenwirkungen. Das Studium
der Pharmazeutischen Wissenschaften
Korrekt lagern ist wichtig
Die korrekte Lagerung von Arzneimitteln ist eine wichtige Voraussetzung für deren Wirksamkeit. Zu
den allgemeinen Anforderungen zählt
auch die Aufbewahrung bei konstanter
und nicht zu hoher Luftfeuchtigkeit,
Arzneimittel sind möglichst trocken
zu lagern. Arzneimittel dürfen nicht
dem direkten Sonnenlicht ausgesetzt
sein, da dieses und eine zu hohe Temperatur die Qualität der Medikamente
erheblich beeinflussen können. Sind
auf den Packungen keine anderweitigen Angaben vermerkt, dürfen Fertigarzneimittel nicht über +25°C gelagert werden.
Das aufgedruckte Haltbarkeitsdatum wird nur dann gewährleistet,
wenn die allgemeinen Lagerbedingungen auch konsequent eingehalten werden. Eine Lagerung im Kühlschrank bedeutet, bei konstant zwischen 2 und 8°C aufbewahren. Dies
gilt beispielsweise für einige Antibiotikasäfte, gewisse Augenarzneimittel sowie für Impfstoffe und Insuline.
Heime und Institutionen müssen
gemäss Gesetz (Heilmittelverordnung
Zürich, Art. 29) von einer Apothekerin
oder einem Apotheker fachlich begleitet und beraten werden. Dies ist ein
wichtiger Baustein im Qualitätssicherungssystem der Heime und Institutionen. Die Visitationen (Besuche) des
Apothekers sollen eine konstruktive
Zusammenarbeit und damit die Qualität der Medikamentenversorgung
in Heimen fördern und sicherstellen.
Seit 2013 verfügt auch die Krankenstation Friesenberg durch einen
entsprechenden Vertrag über eine
konsiliarische (beratende) pharmazeutische Betreuung. Der Apotheker
besucht mehrmals jährlich die Station und überprüft gemäss Checkliste,
wie die Medikamente aufbewahrt, gelagert und wie die entsprechenden Dokumentationen geführt werden. Ausserdem berät er das Pflegepersonal
in allen Fragen, welche Medikamente betreffen.
Pierre M. Leuenberger, Konsiliar­
apotheker Krankenstation Friesenberg
Quartier
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Impressum
Adressen und Öffnungszeiten
FGZ-INFO Nr. 3/ 2014, September 2014
Geschäftsstelle
Schweighofstrasse 193, 8045 Zürich
Telefon 044 456 15 00
Mail [email protected]
Montag bis Freitag, 7.45 - 11.45 Uhr,
nachmittags geschlossen.
Ausgabe Nr. 162
Erscheint 3 bis 4-mal jährlich
Herausgeberin
Familienheim-Genossenschaft Zürich FGZ,
Schweighofstrasse 193, 8045 Zürich
Tel. 044 456 15 00, Fax 044 456 15 15,
[email protected], www.fgzzh.ch.
Zu Themen oder Anliegen im Zusammenhang
mit dem FGZ-Info können Sie ein Mail schreiben an [email protected].
Fotos: Johannes Marx
Auflage
Arbental – 5. Juli 2014, 21.50 Uhr
Grünmatt – 13. September 2014, 15.15 Uhr
2500 (wird gratis an alle
FGZ-Haushaltungen verteilt)
Mitarbeit an dieser Nummer
Manuela Altorfer, Gianfranco Bernasconi,
Natalie Eberle, Bernadette Imfeld, Franz
Jegher, Beatrice Kümin, Peter W. Küng,
Jakob Lindenmeyer, Pierre M. Leuenberger,
Johannes Marx (Fotos), Pressedienste (pd),
Vreni Püntener-Bugmann, Andreas Ruflin,
Luzia Schmid, Bruno Seeholzer, Alfons
Sonder­egger (so.), Ursula Tissot, Edi
FGZ-Sozialberatung
Schweighofstrasse 207
Montag und Freitag
9 – 12 und 13.30 – 17 Uhr
Mittwoch 10 – 12 und 13.30 – 19 Uhr
Telefonische Anmeldung bei
Markus Hofstetter, Tel. 044 462 28 22
FGZ-Alterstreff
Arbentalstrasse 323
Öffnungszeiten Alterstreff
Montag bis Freitag: 8.15 – 12.00 Uhr
Montag (Lotto-Nachmittag):
14.00 – 16.30 Uhr
Dienstagnachmittag gemäss Programm
Telefon 044 456 15 45
Widmer, Marianne Widmer
Kommission für Öffentlichkeitsarbeit
Alfons Sonderegger (Vorsitz), Rolf Obrecht,
Johannes Marx (Kommunikation FGZ)
Druck
Uetli-Druck AG,
Hegianwandweg 75, 8045 Zürich
Das nächste FGZ-Info erscheint
im Dezember 2014
Gedruckt auf «Cyclus Print»,
100% Recyclingpapier, ausgezeichnet mit dem «Blauen Engel».
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Sprechstunden
Mit Präsident Alfons Sonderegger
oder mit Geschäftsleiter Rolf Obrecht
lässt sich ein Termin für eine persön­
liche Besprechung vereinbaren –
mit einem Telefon an die Verwaltung,
Tel. 044 456 15 00 .
Pikettdienst Regiebetrieb
(für Notfälle): Tel. 079 635 94 09
Sozialkommission
Wenn Sie Fragen oder ein Anliegen an die
So­zialkommission haben, senden Sie ein
Mail an [email protected]
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FGZ Agenda – Veranstaltungen
–
Kunst-Spaziergang in der Siedlung Grünmatt
Samstag, 27. September 2014, 10.30 / 11.15 Uhr,
Treffpunkt Gemeinschaftsraum Friesenberg­­str. 224b
(noch wenige Plätze frei, siehe S. 13)
–
Tag der offenen Tür Pflegewohngruppe, Kindergarten und Hort der Stadt Zürich in der Grünmatt,
Samstag, 27. September 2014, 11 bis 16 Uhr,
Grünmattstr. 4 und Friesenberg­str. 224a
–
Herbstmarkt
Samstag, 25. Oktober 2014, 10 - 16 Uhr,
auf dem Platz beim Coop Schweighof
–
FGZ-Jassnachmittag
Samstag, 1. November 2014, 13.30 - ca. 17 Uhr,
im Saal Restaurant Schweighof
–
Räbeliechtliumzug
Samstag, 15. November 2014, ab 18 Uhr,
Sternmarsch zum Pausenplatz Borrweg
–
Samichlaus-Veranstaltungen
Samstag, 6. Dezember 2014
Aktuelle Infos finden Sie im Internet auf der Website www.fgzzh.ch.
Beachten Sie auch die Flugblätter mit Veranstaltungs­hinweisen,
die regelmässig an alle FGZ-Haushalte verteilt werden.
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Thema