Militärische Planungen – SchlieffenPlan

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Militärische Planungen – SchlieffenPlan
Name:
Station 5
Militärische Planungen –
Schlieffen­Plan
Seit 1892 erarbeitete Alfred Graf von Schlieffen einen operativen Strategieplan für den Fall
eines Zweifrontenkriegs, den er 1906 an den Chef des Generalstabs Helmuth von Molke
übergab. Dieses Schlüsseldokument wurde von der Mehrheit der politischen und militärischen
Führung als unfehlbares Konzept zur erfolgreichen Führung eines Zweifrontenkriegs angese5 hen.
Ausgangssituation
Eine Verlängerung des 1887 zwischen dem Deutschen Reich und Russland geschlossenen
Rückversicherungsvertrags wurde vom Deutschen Reich 1890 verweigert. Aus der nun folgenden Annäherung zwischen Russland und Frankreich entstand zunächst ein 1894 geschlossener
10 Defensivvertrag und später die französisch-russische Allianz. Ein am 23. Juli 1905 stattfindendes Treffen zwischen Kaiser Wilhelm II. und Zar Nikolaus II. in Björkö (heute das russische Primorsk) führte nicht zur Ratifizierung eines geplanten Defensivbündnisses zwischen den beiden
Ländern.
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Vorbetrachtungen
Zweifrontenkrieg im Kriegsfall. Schnelle Mobilmachung Deutschlands. Russlands Mobilmachung wurde auf 42 Tage geschätzt. Initiativangriff im Westen. Zögerliche Haltung Großbritanniens vorausgesetzt. Schneller Sieg im Westen, danach Konzentration aller Kräfte im Osten.
Der Plan
Frontalangriff ausgeschlossen, da Festungslinie Belfort, Épinal, Toul, Verdun zu stark ausge20 baut. Linker Flügel entlang dieser Linie verhält sich passiv. Initiativangriff des starken rechten
Flügels im Nordwesten Frankreichs mit einer groß angelegten Ausholbewegung. Aufstellungsgebiet des rechten Flügels: Belgien und Luxemburg. Französische Armee im Rücken umgehen
und einkesseln. Die Armeen überschreiten die französische Grenze und bewegen sich bis zur
gedachten Linie Verdun, Rethel und Amiens in westlicher Richtung. Danach erfolgt ein Süd25 schwenk der Truppen mit Drehpunkt Verdun. Die Armee am äußersten rechten Flügels passiert
die belgische Grenze zwischen Lille und Maubeuge, überquert die Somme nördlich Amiens.
Nordwestlich von Paris überschreitet sie die Seine, umgeht Paris mit einem ausholenden Südostschwenk und kesselt somit die französische Armeen mit den nordöstlich von Paris über die
Maas und Oise setzenden Armeen ein.
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Konsequenz
Angriff muss innerhalb des Zeitplans wie ein Uhrwerk ablaufen und zum Sieg im Westen führen. Eventuell ist wegen Belgien mit dem Eingreifen eines britischen Expeditionskorps (maximal vier Divisionen) zu rechnen.
L. Gellner/M. Gerhardt: Geschichte an Stationen Spezial: Imperialismus und Erster Weltkrieg
© Auer Verlag – AAP Lehrerfachverlage GmbH, Donauwörth
„Neuer Kurs“
nach 1890
Historischer Überblick
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Name:
Station 5
Militärische Planungen –
Schlieffen­Plan
Markiere die direkte Grenze zwischen Deutschland und Frankreich in der Karte sowie die französischen
Festungsanlagen in diesem Bereich und verbinde diese strategischen Orte mit einer durchgezogenen
Linie.
Zeichne anchließend die geplanten Angriffsbewegungen der deutschen Truppen entsprechend des
Schlieffenplans ein.
„Neuer Kurs“
nach 1890
Aufgabe 1
1. ARMEE
2. ARMEE
3. ARMEE
4. ARMEE
5. ARMEE
6. ARMEE
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7. ARMEE
8. ARMEE
Aufgabe 2
a) Unterziehe den Strategieplan des deutschen Generalstabs einer Risikobewertung. Lass folgende
Punkte in deine Überlegungen einfließen:
Entwicklung der Kommunikationstechnik, Kavallerie ist schnellste Einheit,
Neutralität Belgiens und Luxemburgs, Nachschub (primär Pferdefuhrwerke),
Mobilmachung Frankreichs und Russlands (Zeitdruck, 42 Tage).
b) Fasse deine Ergebnisse in einem schriftlichen Bericht an deinen Partner zusammen. Diskutiert anschließend eure jeweiligen Einschätzungen des Schlieffenplans.
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Name:
Station 6
Deutsche Außenpolitik
in der Sackgasse
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Der neue Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg trat im Juni 1909 ein schweres Erbe
an. Der „Albtraum der Koalitionen“, der drohende Zweifrontenkrieg, den Bismarck fast zwei
Jahrzehnte vermeiden konnte, war Realität geworden. Die seit 1907 existierende Triple-Entente
(Frankreich, Russland, Großbritannien) ließ die Lage für das Deutsche Reich noch bedrohlicher
werden.
Um der außenpolitischen Isolierung zu entkommen, entschied sich Bethmann Hollweg für eine
Annäherung an Großbritannien. Die geführten Verhandlungen über ein Flottenabkommen
(Oktober 1909) gerieten bald ins Stocken, da die deutsche Seite für Zugeständnisse in der
Flottenrüstung einen unmöglichen Preis verlangte: Das Deutsche Reich forderte eine förmliche
Zusicherung der Neutralität Großbritanniens für den Fall einer kriegerischen Auseinandersetzung mit Frankreich und Russland.
Die Reichsleitung bemühte sich fortan um eine Verständigung mit Russland, um den Briten
doch noch das Flotten- und Neutralitätsabkommen abzuringen. Die ungeschickte und fordernde Politik der Regierungsverantwortlichen manövrierte das Deutsche Reich nach kurzzeitigen Achtungserfolgen mehr und mehr ins Abseits. In der zweite Marokkokrise (1911) brachte
auch eine demonstrative Drohgebärde – die Entsendung des Kanonenboots „Panther“ nach
Agadir – dem Kaiserreich keinen Vorteil: Das Misstrauen gegenüber der deutschen Politik
nahm hingegen weiter zu.
Der unüberwindbare deutsch-britische Gegensatz wurde erneut im Februar 1912 deutlich. Der
britische Kriegsminister Haldane verhandelte mit der deutschen Reichsregierung in Berlin über
eine Verlangsamung der deutschen Flottenrüstung. Auch diesmal gelang es dem Deutschen
Reich nicht, mit Großbritannien ein Neutralitätsabkommen zu schließen, um damit die TripleEntente lockern zu können.
1912/13 kam es erneut zu einer Balkankrise, bei der die Balkanstaaten während des italienischosmanischen Krieges um Tunesien einen Angriff auf die osmanischen Balkangebiete starteten.
Der Balkanbund zwischen Bulgarien, Serbien und Griechenland erhielt die Unterstützung Russlands. Österreich-Ungarn war unter keinen Umständen bereit, eine Vergrößerung Serbiens zu
akzeptieren. Der deutsch-russische und der serbisch-österreichische Gegensatz zeichneten sich
erneut deutlich ab. Zu diesem Zeitpunkt war die Gefahr groß, dass der Konflikt auf dem Balkan einen europäischen Krieg entfachen könnte. Die deutsche Regierung konnte deeskalierend
auf den österreichischen, Großbritannien auf den russischen Partner einwirken. Alle Mächte
reagierten in der Folgezeit mit verstärkten Rüstungsanstrengungen.
Aufgabe 1
Lies die Überblicksdarstellung aufmerksam durch und fasse die Kernaussagen in eigenen Worten
zusammen.
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Station 6
Deutsche Außenpolitik
in der Sackgasse
In geheimen Aufzeichnungen aus dem Jahr 1909 sprach der Diplomat Friedrich August von Holstein
von einem „Einkreisungsring“, den das Deutsche Reich mitgeschmiedet hätte.
Äußere dich zu dieser These unter Berücksichtigung der damaligen politischen Ereignisse.
Aufgabe 3
Wilhelm II. versammelte am 8. Dezember 1912 seine engsten militärischen Berater zu einer Krisensitzung. Reichskanzler und Staatssekretär des Äußeren waren weder informiert noch anwesend. Anlass
für die Sitzung war die unmissverständliche Warnung des britischen Kriegsministers Haldane, dass das
Königreich einer Niederwerfung Frankreichs nicht tatenlos zusehen würde.
Bearbeite folgende Fragen und Aufgaben.
„Neuer Kurs“
nach 1890
Aufgabe 2
a) Nenne den Hinweis, dass am 8. Dezember 1912 beschlossen wurde, einen Krieg um die Vormachtstellung in Europa zu führen.
b) Nenne die Gründe, die gegen ein sofortiges Losschlagen sprachen.
c) Bewerte den Umstand, dass die politische Führung nicht mit am Besprechungstisch saß.
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Sonntag. Zu 11 h zu Sr. Maj. ins Schloß befohlen mit Tirpitz, Heeringen (V. Adm.) u. Gen. v.
Moltke. S. M. an der Hand eines telegr. Berichtes des Botschafters in London, Fürst Lichnowski
über politische Lage. Haldane hat als Sprachrohr Greys Lichnowski erklärt, dass England, wenn
wir Frankreich angriffen, unbedingt Frankreich beispringen würde, denn England könne nicht
dulden, dass die balance of power in Europa gestört werde. S. M. begrüßt diese Mitteilung als
erwünschte Klärung der Situation denjenigen gegenüber, die sich von Pressefreundlichkeiten
der letzten Zeit Englands sicher fühlten.
S. M. habe sich folgendes Bild gemacht:
Österreich müsse den auswärtigen Slaven (den Serben) gegenüber kraftvoll auftreten, sonst
verliere es die Macht über die Slaven der österr.-ung. Monarchie. Wenn Russland die Serben
stütze, was es offenbar tue (Sassonows Erklärung, Russland werde sofort in Galizien einrücken,
wenn Österreich in Serbien) wäre der Krieg auch für uns unvermeidlich. Wir könnten aber hoffen, Bulgarien u. Rumänien u. auch Albanien, auch vielleicht die Türkei auf unserer Seite zu haben. Ein Bündnisangebot Bulgariens an die Türkei sei schon ergangen. Wir haben den Türken
sehr zugeredet. S. M. habe auch kürzlich dem Kronprinzen von Rumänien der auf Durchreise
von Brüssel hier war, sehr zur Verständigung mit Bulgarien zugeredet. Treten diese Mächte auf
Österreichs Seite, dann seien wir soweit frei, um den Krieg mit ganzer Wucht gegen Frankreich zu führen. Die Flotte müsse sich natürlich auf den Krieg gegen England einrichten. Der
vom Ch. d. Admiralst., im letzten Vortrag erörterte Fall eines Krieges gegen Russland allein,
werde nach der Haldane‘schen Erklärung außer Betracht bleiben. Also gleich Unterseebootskrieg gegen englische Truppentransporte in der Schelde bezw. bei Dünkirchen, Minenkrieg in
Themse. An Tirpitz: Schleunige Mehrbauten von U-Booten etc. Empfehlung einer Konferenz
aller interessierten Marinestellen. Gen. v. Moltke: „Ich halte einen Krieg für unvermeidbar u. je
eher je besser. Wir sollten aber durch die Presse besser die Volkstümlichkeit eines Krieges gegen Russland im Sinne der Kaiserl. Ausführungen vorbereiten.“ S. M. bestätigt dies u. fordert
Staatss. auf auch mit seinen Pressemitteln nach dieser Richtung hin zu wirken. T. macht darauf aufmerksam, dass die Marine gern das Hinausschieben des großen Kampfes um 1½ Jahre
sehen würde. Moltke sagt, die Marine würde auch dann nicht fertig sein u. die Armee käme
in immer ungünstigere Lage, denn die Gegner rüsteten stärker als wir, die wir mit dem Gelde
Der sogenannte „Kriegsrat“ (Dezember 1912)
sehr gebunden seien. […]
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Station 1
Die deutsche
Vorkriegsgesellschaft
Heißer Juli 1914
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Deutschland erlebte im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts einen beispiellosen Aufstieg im Bereich Maschinenbau, Chemie- und Elektroindustrie. Die
Landwirtschaft verlor allmählich ihre wirtschaftliche Vorrangstellung, verdoppelte jedoch nahezu die Produktion dank des Einsatzes von Dampfmaschinen
und neuer Düngemittel. Viele Landarbeiter zogen in die Industriegebiete. Die
Gesamtbevölkerung wuchs von knapp 41 Millionen (1870) auf 67 Millionen
(1913).
Mit 39 Jahren trat 1888 der Staufer Wilhelm II. die Herrschaft über das Deutsche Reich an. „Ich bin gesonnen, Frieden zu halten mit jedermann, soweit
es an mir liegt“, betonte er in seiner Thronrede, die als eine Art Regierungsprogramm verstanden wurde. Er war gewillt, die Gegensätze wie „Kulturkampf“, Sozialistenverfolgungen und Verfassungskonflikte zu überwinden. Er
weckte Hoffnungen in der Bevölkerung, denn er begann selbstbewusst und
mit neuem Kurs sein Reich zu führen. „Saturiertheit“ war gestern, „Weltgeltung“ ist heute. In seiner Lieblingspose, uniformiert und mit Stärke im Blick
gefiel er den meisten Deutschen. Selbst in den Haushalten kommunistischer Arbeiter fand sich
das Bild des Kaisers neben den Familienfotos. Überhaupt bestimmten Uniformen das Bild der
Gesellschaft, was nicht überrascht. Im „Hof-Rang-Reglement“ stand ein General 35 Stufen
über einem Universitätsrektor. Die Macht der Uniform zeigte sich am deutlichsten an dem
Diebstahl der Stadtkasse durch den Leutnant von Köpenick. Der Kaiser, der selbst sechs Mal
am Tag die Uniform wechselte, jubelte: „Das macht uns keiner nach!“
Begeisterung fanden im nationalistischen Teil der Gesellschaft auch Zukunftspläne des Kaisers.
Der Segelverein sah Deutschlands Zukunft auf den Weltmeeren, der Name der „Deutschen Kolonialgesellschaft“ war Programm, und die vielen nationalistischen Organisationen beschäftigten sich mit „Volkstumskampf“ und Ähnlichem, wobei der Verband der Alldeutschen, in dem
sich die Bildungseliten organisiert hatten, besonders hervorstach: Von „völkischen Flurbereinigungen“ in den zu erobernden Gebieten, bis hin zur Ausschaltung des jüdischen Einflusses auf
die Gesundung des Volkskörpers war hier die Rede. Die Republikaner des Verbands empfanden
des Kaisers Politik zu weich. Hier wurden die Symbole der Macht, wie sie der Kaiser gerne zu
Schau stellte, gefordert. Gestützt auf sein Schwert in schimmerten Wehr und mit eisernem
Blick Deutschlands Zukunft in Augen. Doch der Kaiser war unberechenbar, mal schlug er kumpelhaft dem Bulgarischen König öffentlich auf den Hintern, mal tönte er, das Wort „Angst“ sei
einem deutschen Offizier unbekannt.
Aufgabe
Der historische Überblick hat fünf inhaltliche Fehler. Liste sie mit Zeilenangabe auf und korrigiere sie.
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Name:
Station 2
Pulverfass Balkan
Osmanisches Reich
finanzpolitische Abhängigkeit von den zentraleuropäschen Mächten, diese versuchen die Balkanstaaten des Reiches für ihre Interessen einzuspannen, Verlust großer europäischer Gebiete während
der beiden Balkankriege
Erzherzog Franz Ferdinand
Heißer Juli 1914
ab 1896 österreichisch-ungarischer Thronfolger; tritt für den Zusammenschluss von Kroatien,
Bosnien und Dalmatien als eigener Reichsteil (Südslawien) ein; verfolgt Aufrüstung der Streitkräfte
Österreich-Ungarn
betrachtet Südosteuropa als seinen wirtschaftlichen und politischen Hinterhof;
annektiert 1908 die osmanischen Provinzen Bosnien und die Herzegowina
Kriegsgräuel während der beiden Kriege
aggressiver Nationalismus führt zu ethnisch motivierten Massakern und Umsiedlungen; dies sind
keine Disziplinlosigkeiten der Truppe, sondern ist Teil der Kriegsstrategie
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Vereinigung oder Tod
nationalistischer serbischer Geheimbund; Zielsetzung auch mithilfe von Terrorismus Serbien, Bosnien und die Herzegowina zu vereinen (Großserbien)
Russland
strebt nach einem direkten Zugang zum Mittelmeer; sieht sich als
Schutzmacht der orthodoxen, slawischen Bevölkerung (Panslawismus)
Erster Balkankrieg 1912
südosteuropäische Staaten wie Bulgarien,
Griechenland und Serbien vertreten immer
aggressiver die Interessen „ihrer“ Bevölkerung gegenüber der osmanischen Herrschaft; beginnt als Guerillakrieg und entwickelt sich zum offenen Krieg
Zweiter Balkankrieg 1913
Bulgarien – unzufrieden mit zu geringen
Landgewinnen – beginnt einen Krieg gegen
die ehemaligen Verbündeten des ersten Balkankriegs; verliert fast alle Landgewinne aus
dem ersten Balkankrieg
Londoner Vertrag 1913
Russland: will die Erweiterung des österreichisch-ungarischen Einflusses auf dem Balkan verhindern
Österreich-Ungarn: will Serbien vom Mittelmeer fernhalten
Deutsches Reich und Großbritannien: setzen wegen wirtschaftlicher Interessen auf Deeskalation der
Situation auf dem Balkan
betroffene südosteuropäische Staaten: werden nicht direkt in Verhandlungen einbezogen
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