Wildes Nachtleben mit Bieler Bands
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Wildes Nachtleben mit Bieler Bands
BIELER TAGBLATT Erscheinungstag: 29.1 Seite: 22 Buntfarbe: Farbe: CyanGelbMagentaSchwarz ■■ Agenda 22 B I E L E R TA G B L AT T / D O N N E R S TA G , 2 9 . J A N U A R 2 0 0 4 G a s k e s s e l B i e l : 2 8 . B I E L E R F E S T I VA L Täuf felen Wildes Nachtleben mit Bieler Bands Für Ohren und Gemüt Zwölf Bands, DJs, Bars – Das 28. Bieler Festival findet am Freitag und Samstag im Gaskessel statt. Auftreten werden an den Rocknächten mehrheitlich Bieler Bands. Der Männerchor Eintracht, Gerolfingen, verwöhnt dieses Jahr mit Konzert und Theater im OSZ Täuffelen. mt/mm. Seit 1976 ist das Bieler Festival ein eklektisches Pop- und Rockfestival, dessen Konzept es ist, Bands und Projekte, auch wenn sie über keine kommerzielle Maschinerie verfügen, einem breiten regionalen Publikum zu vermitteln. Morgen Freitag und am Samstag werden zwölf Gruppen im Bieler Gaskessel auftreten. Das satte Programm der Rocknächte, die bis in die frühen Morgenstunden dauern werden, werden mehrheitlich von Bieler Bands bestritten. Die Bands Den Auftakt macht Bench. Sie ist eine der wenigen Bands mit Frau. Das Ensemble mit ihren jungen Mitgliedern steht noch am Anfang, hat aber einen vielversprechenden Sound, der Richtung Rock und Britpop geht. Die Formation besteht aus zwei E-Gitarren, Bass, Drum und Piano. Booker T. Revival, das sind Ändu Hügli (Hammond), Röschu Périat (Guitar), Dänu Wenger (Bass/Interpret) und Fredy Bürgin (Drums). Sie fanden 1998 zusammen. Heute sind sie eine groovige Liveband. Booker T. Revival sind die ultimative Spät-Abend-Partyband. Falls es sowas wie DiscoPunk gibt, sind The Fox aus Zürich sicherlich die Disco-PunkMonster. Die Band bewegt sich zwischen stampfenden Rhythmen, hypnotischen Wave-No-Wave-Gitarrenriffs und einer unanständigen Punkrockattitüde. Greed steht für gradlinigen Rock ’n’ Roll – laut und aggressiv. Genauso überzeugen sie aber mit gefühlvollen, balladesken Songs. Liebe und Trauer, Hoffnung und Wahn, das ist der Stoff ihrer Lieder. Greed gibt es seit vier Jahren. Die Mid-Sixties sind die musikalische Epoche, auf die sich der Pegasus-Sound bezieht. Da waren die Bandmitglieder dieser jungen Formation aus der Region Biel noch lange nicht geboren. Dass sie Infos zum Anlass mm. Bands vom Freitag, 30. Januar: Bench (Biel), Predominant Lunatics (Bern), Yellow Snow (Biel), Greed (Biel), Ideal Consortium (Delémont), Banana Joe (Tahiti), Schweiz und Hund (Biel), DJs Jim Knopf & Kizmias. Bands vom Samstag, 31. Januar: Pegasus (Biel), Sesto Senso (Biel), Simon Gerber & The Lovejoys (Biel/Genf), The Fox (Zürich), Booker T. Revival (Biel), Schwein und Hund (Biel) und DJ Tintin. Türöffnung im Bieler Gaskessel/AJZ: Freitag und Samstag jeweils um 21 Uhr. Eintritt: 15 Franken, vor 22 Uhr gar nur 10 Franken. Sesto Senso: Die Italo-Rock Band ist nur eine der zwölf Bands, die am 28. Bieler Festival vom kommenden Wochenende auftreten. Bild: zvg trotzdem eine ernst zu nehmende Beat-Band sind, beweist ihre Performance. Predominant Lunatics sind angetan von eher melancholischen Melodien und geprägt von Musikeinflüssen der 80er-Jahre. Gespickt mit einer Prise Rock, New Wave und Pop, entwickelte die Berner Band ihren persönlichen Musikstil, den sie als «MollPop» bezeichnen. Nach Auftritten in London nimmt die Band ihre erste CD mit Schmidi Schmidhauser (Stop The Shoppers) als Produzent auf. Die Bieler «italian alternative Rockband» Sesto Senso entstand 1995. Harte Gitarrenriffs, gefolgt von einfühlsamen Balladen sowie eingängigen und hitpotenziellen Songs werden mit ansprechenden Grooves untermalt. Mehrsprachig textend (italienisch, spanisch und französisch) erinnert die Gruppe an «Litfiba» und «Heroes del Silencio». In kreativer Höchstform kreierten Juzz Crispino (Vocal), Steve Kyburz (Guitar), Ralph Schaffer (Bass) und Fabio Zanco (Drums) zwölf Songs für das im letzten Sommer erschienene Album «La mia meta». Für einen Abend wird der ExBieler Simon Gerber zu seinen zeitweiligen Bandkollegen The Lovejoys stossen. Mit einem Tri- bute-Programm zu Ehren von Nino Ferrer – französischer Soul und 60ies-Beat mit einem EasyListening-Einschlag. Nach vielen Jahren GaskesselPause wollten die Veranstalter (Borowitch Productions & Langusta Entertainment) mit Yellow Snow eine Band engagieren, deren harten Kern das Bieler Festival gegründet hat. Ein Vulkan von Rhythm’n’Blues, getragen von Showtalent Guitol. Daneben gibt es mit Banana Joe Rhythmen aus Tahiti, Rock-Core mit Ideal Consortium aus Delémont und Überraschendes von «Schwein und Hund». Diessbach: MÄNNERCHOR Musicalstücke am Theaterabend Nach dem Konzert des Männerchors Diessbach ist ein Theater zu sehen. Dieses Jahr ist es ein heiteres Volksstück. Der Männerchor Diessbach wird von Vesselina Koleva am Klavier begleitet. Bild: mn mn. Dirigentin Maria Fischer bringt neuen Wind in den Männerchor Diessbach. Da das Durchschnittsalter der 17 Sänger unter 50 Jahren liegt, versucht sie das Repertoire in Richtung Musicalszene zu lenken. So wird am Konzert nur ein klassisches Männerchorlied zu hören sein. Da sich die Sänger gegen das Singen in englischer Sprache sträubten, B l u e N o t e : R O B I N K E N YAT TA Biel: RENNWEG 26 Meister des Blues & R’n’B Morgen Freitag tritt im Bieler Blue Note Club Robin Kenyatta auf, exSaxophonist von George Benson und B.B. King. mt. Robin Kenyatta, der farbige Amerikaner, 1942 in South Carolina geboren, in New York aufgewachsen, hat sich als Saxophonist (tenor, alto und sopran) in aller Welt einen Namen gemacht. Seine musikalische Version von «Last Tango in Paris» brachte ihm den Titel «The Magician of Swing» ein. Er trat auch mit den besten Jazz- und Bluesmusikern der Welt auf, darunter B.B. King oder George Benson und er spielte mehrmals am Jazzfestival von Montreux. Nach dem BeBop aus früheren Tagen im Stile von Charlie Parker hat er seine «Roots» wieder entdeckt – den Blues und Rhythm & Blues. Fr, 30.1: Robin Kenyatta Quartet. Blue Note Club, unterhalb Rest. Palace, Konzert: 21.00 (Türe: 20.00); Res.: 032 322 09 09 oder www.blue-note-club.ch. schwierigen Rollen eingeübt. Für die Maske ist Franz Moser verantwortlich. Er ist seit mehr als vierzig Jahren in der Theatergruppe. Das Theaterfieber herrscht im Verein. Der Chor besteht seit 165 Jahren und seit vielen Jahren wird Theater gespielt. Vier Darsteller sind seit mehr als zwanzig Jahren dabei. Vor langer Zeit entstanden in der Schreinerei Hofer die Kulissen. Es wurden Freilandschaften, eine alte und eine neue Stube angefertigt. Konzert/Theater, 31. Januar, Tanz mit dem Duo Los Calvados. Am 6./7. Februar Tanz mit den Moskitos. Tombola/Barbetrieb. Keine Platzreservation, Kasse ab 19 Uhr. Theater-Improvisation In vier neuen OneNight-Stands treffen Matthias Rüttimann und Marc Calame aufeinander. Das erste Stelldichein steht am Montag auf dem Programm. Robin Kenyatta spielte mit George Benson. Bild: zvg werden die Lieder in Deutsch zu hören sein. Zum ersten Mal wird der Männerchor von der Musikstudentin Vesselina Koleva am Klavier begleitet. Unter der Regie von Fritz Häni, welcher sein 35-Jahr-Jubiläum feiern kann, studierte die Theatergruppe das Volksstück «s’ Gritli vom Alpehof» ein. Im heiteren Stück von Cornelia Amstutz, erbt das Gritli nicht nur ein Wirtshaus und einen Hof, sondern auch einen Berg Schulden dazu. Ob sie das Gut verkaufen muss oder das Problem lösen kann, wird sich zeigen. Mit grossem Einsatz wurden die teils sehr mt/mm. Der Bieler Theaterschaffende Matthias Rüttimann und der Bühnenbildner Marc Calame laden zu vier neuen improvisierten One-Night-Stands jeden ersten Montag im Monat in den Rennweg 26. Zum flüchtigen Stelldichein sind David Linch, George W. Bush, Robert Walser und Anton Tschechow aufgeboten. Ihre Werke werden mit bewährter Manier hemmungslos geplündert, zitiert, zerschnipselt und neu zusammengesetzt. Unversehen – Lynch «The Lost Highway» ist der Titel der Begegnung mit David Lynchs Filmmeisterwerk von 1997 (Montag, 2. Februar, 20.15 Uhr). «Lost Highway» erzählt zwei Geschichten, die nicht geheimnisvoller miteinander verknüpft sein könnten. Fred ist mit Renée verheiratet und gerät in den Sog zerstörerischer Eifersucht. Es kommt zum Blutbad und Fred wird als Mörder seiner Frau zum Tod verurteilt. Rüttimann und Calame dient der Film von Lynch als Fundgrube und Steinbruch. Nach erprobter Methode werden Bilder, Dialoge und Tonspur als Material benützt, an dem sich die Improvisierenden assoziativ abarbeiten. mg. Mit einer Hitparade der erfolgreichsten Stücke aus Konzerten der letzten Jahre will der Männerchor Eintracht überraschen. Unter anderem kann sich das Publikum freuen auf «Mein kleiner grüner Kaktus» sowie auf «Der Fahrstuhl nach oben ist besetzt». In den 40er-Jahren handelt das anschliessende Theaterstück «Ds Hudilumper-Grytli». Das Stück gibt die Ausgrenzung von Randgruppen in der Gesellschaft wieder und spricht damit ein aktuelles Thema an. Damals waren es die Lumpensammler, die geringschätzig und schlecht behandelt wurden. Verliebte sich ein Bursche aus einer sozial höheren Schicht in ein Mädchen aus diesem Volk, gab es Krach und Streit in der Familie. «Traditionsgemäss muss es ein Stück aus Gotthelfs Zeiten sein. Es sollte jedoch auch unseren jungen Schauspielerinnen und Schauspielern entsprechen», erklärte Regisseurin Beatrice Bianchi. Für das leibliche Wohl wird an den Abendvorstellungen unter anderem ab 18 Uhr mit einem Menü gesorgt. Die Veranstaltung findet statt am 30. und 31. Januar sowie am 1. Februar im Oberstufenzentrum Täuffelen. Aeger ten Vier Schnöiz und eine Komödie mdä. Am Samstag, 31. Januar, findet um 20 Uhr im MZG Aegerten ein Jodlerabend mit Theater statt. Die Sänger des Jodlerklubs Blüemlisalp treten erstmals unter der musikalischen Leitung von Wanda Lehmann vors Publikum. Dabei hat sich die Brügger Dirigentin auch nicht gescheut, in der kurzen Zeit ihres Wirkens neue Lieder einzustudieren. Diverse Kleinformationen aus den Blüemlisälpler-Reihen ergänzen den Vortragsreigen der Gastgeber. Diese machen sich ab 18.15 Uhr auch als Festwirt einen Namen. Die Jodlerformation «Vier Schnöiz» ergänzt den Ohrenschmaus ebenso wie die Nidauer Schloss-Giele, welche nach dem Konzert zum Tanz aufspielen. Das Lustspiel «Zämehaa macht starch» in zwei Akten von Hans Wälti erzählt die Geschichte von Gusti Gasser. Er steht plötzlich alleine auf dem Eggenhof, da seine Meisterleute bei einem Unfall ums Leben kamen. Magd Lisi und der Feldmauser helfen ihm mit List, die geplanten Machenschaften der reichen Erbinnen zu durchkreuzen. Twann Der «Wiinarius» Matthias Rüttimann improvisiert. Bild: zvg Das Publikum braucht dazu keine Vorkenntnisse und kann sich ganz den Ereignissen hingeben. Weitere Daten: Mo, 1. März, 20.15 Uhr: Unversehen – Bush «Buschfeuer in Weiss»; Mo, 5. April, 20.15 Uhr: Unversehen – Walser «Ein Spaziergängli»; Mo, 3. Mai, 20.15 Uhr: Unversehen – Tschechow «Lust’ger Kirschgarten». Reservation: Tel. 032 365 63 93. est. Was andernorts der Prinz Carneval ist, ist in Twann der «Wiinarius». Wer dazu erkürt wurde, weiss ausser den «Wiinaren» niemand. Erst wenn sich die «Wiinaren» in ihre roten Mäntel gehüllt mitten im Dorf an ihrer Fahrbar versammelt und die «Sumpfgluggeren» ihren tosenden Einmarsch abgehalten haben, wird das Geheimnis gelüftet. Wer den roten Mantel trägt, von Gemeindepräsident Beat Bratschi den Schlüssel zur Macht erhält und die Jumbo-Weinflasche öffnen wird, werden die Zuschauer und Zuschauerinnen am Sonntag, 1. Februar, um 15.07 Uhr beim Burgweg in Twann erfahren.