Wohnimmobilien Marktübersicht Frankfurt am Main

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Wohnimmobilien Marktübersicht Frankfurt am Main
Wohnimmobilien­
Marktübersicht
Frankfurt am Main
Kaufpreise für Häuser, Eigentumswohnungen
und Bauland sowie Mietpreise, aktuelle Projekte,
Trends und Perspektiven.
März 2016
2
Wohnimmobilienmarkt Frankfurt am Main:
Die Mieten
und Preise auf einen Blick
Frankfurt / Main
©
HypoVereinsbank
B 455
NiederErlenbach
A 661
Oberursel
Kronberg
NiederEschbach
A5
Bonames
Kalbach
Bad
Soden
Praunheim
Eschborn
Hausen
Eschersheim Preungesheim
Ginnheim
Eckenheim
Diplomatenviertel
Rödelheim
B8
Berkersheim
Heddernheim
Niederursel
Sossenheim
Westend
A 648
A 66
Unterliederbach
Zeilsheim
Holzhausenviertel
Bornheim
Westhafen
Griesheim
Fechenheim
Osthafen
Sachsenhausen
A 66
Riederwald
Ostend
Altstadt
Höchst
BergenEnkheim
Seckbach
Europaviertel
Nied
Ma
in
B3
Harheim
Riedberg
Main
Oberrad
Offenbach
A 661
Schwanheim
Niederrad
B 40
A5
sehr gute Lage
gute Lage
mittlere Lage
einfache Lage
Sonderfl äche
Gewerbe / Industrie
Lage
Mietpreise (Neuvermietung)1
€ / m2 Wfl . zzgl. NK
Trend
Kaufpreise Eigentumswohnungen (Erstverkauf)1
€ / m2 Wfl .
Trend
Kaufpreise Eigentumswohnungen (Wiederverkauf)2
bezugsfrei – € / m2 Wfl .
Trend
Kaufpreise Eigenheime (Neubau bis 10 Jahre)
Einfamilienhäuser 3 (in Tsd. €)
Doppelhaushälften 4 (in Tsd. €)
Reihenhäuser 5 (in Tsd. €)
Bauland 6 (in € / m2)
B 46
A3
sonstige Städte und Orte
Grünfl äche
Gewässer
Stadtgrenze
Autobahn
Hauptverkehrsstraße
Eisenbahnlinie
sehr gut
gut
mittel
einfach
15,50 – 20,00
12,50 – 16,00
10,50 – 13,50
geringes Angebot
5.200 – 7.200
4.300 – 5.300
3.500 – 4.500
3.200 – 3.800
3.900 – 5.100
3.300 – 4.000
2.800 – 3.400
2.500 – 2.900
550 – 750
460 – 600
400 – 500
500 – 620
450 – 600
geringes Angebot
geringes Angebot
430 – 550
ab 900
700 – 960
geringes Angebot
770 – 1.020
Die Preise in der Tabelle und die Lageeinteilung in der Karte geben lediglich einen
groben Überblick. Innerhalb eines Stadtviertels können die Lagequalität und damit die
Preise und Mieten erheblich differieren. Preisbeeinflussend sind auch die Lage innerhalb
eines Gebäudes und die Ausrichtung. Es wird von einer der Lage und dem Objekttyp
entsprechenden Grundstücksgröße und Ausstattung ausgegangen.
Stand: Februar 2016 ©HypoVereinsbank
B3
B 44
700 – 1.000
550 – 750
470 – 600
540 – 820
1
2
3
4
5
6
Neubau und neuwertig sanierter Altbau mit ca. 75 m2 Wohnfl äche
Gebäudealter 10 bis 20 Jahre; mit ca. 75 m2 Wohnfl äche
mit ca. 140 m2 Wohnfl äche
mit ca. 125 m2 Wohnfl äche
mit ca. 115 m2 Wohnfl äche
durchschnittliche Baulandpreise für voll erschlossene, baureife Wohnbaugrundstücke
bei einer GFZ von 0,3 bis 0,7
3
Die Marktübersicht
Ökonomische Rahmenbedingungen
• Die fünftgrößte Stadt in Deutschland ist Zentrum der Metro­
polregion FrankfurtRheinMain, eine der führenden europäi­
schen Lebens­ und Wirtschaftsstandorte.
• Frankfurt zählt zudem europaweit zu den anerkannten
Finanzmetropolen (u. a. EZB, Bundesbank) und Messezentren.
Daneben sind die Chemie­ und Pharmabranche, die IT­ und
Telekommunikationsbranche sowie die Logistik bedeutende
Wirtschaftszweige.
• Die Wirtschaft wächst ungeachtet der Restrukturierungen im
Finanzsektor seit Jahren dynamisch. Steigende Beschäftigten­
zahlen (+8 % seit 2010), eine hohe Investitionsbereitschaft
der Unternehmen und der hohe Arbeitsplatzanteil im Dienst­
leistungssektor von nahezu 90 % sind kennzeichnend für die
Finanzmetropole.
• Zur Standortattraktivität tragen die zentrale Lage in Deutsch­
land und die herausragende Verkehrsinfrastruktur (u. a. dritt­
größter Flughafen in Europa, ICE­Knotenpunkt) wesentlich bei.
Demografie
• Frankfurt wächst ungebrochen. Der starke Einwohneranstieg
hält nunmehr seit zehn Jahren an und übertrifft alle bisher er­
stellten Prognosen. Das jährliche Plus lag in den vergangenen
Jahren bei rund 15.000 Einwohnern: der Geburtenüberschuss
betrug rund 2.500 pro Jahr, die jährlichen Zuzüge überstiegen
die Wegzüge um mehr als 12.500 Einwohner.
• Das kräftige Wachstum wird auch im nächsten Jahrzehnt
anhalten. Bis zum Jahr 2030 wird Frankfurt auf rund 810.000
Einwohner wachsen und 2040 voraussichtlich 830.000 Perso­
nen zählen (Prognose Stadt Frankfurt). Neben der arbeitsplatz­
motivierten Zuwanderung aus ganz Europa werden die starken
Flüchtlingsströme aus den Kriegs­ und Krisengebieten Asiens
und Afrikas das Wachstum und damit den Bedarf an Wohn­
raum noch deutlich verstärken.
• Dank des Zuzugs jüngerer Menschen verlangsamt sich die
Alterung der Bevölkerung, so dass der demografische Wandel
in Frankfurt – wie auch in anderen deutschen Großstädten –
vorerst nur abgemildert stattfinden wird.
Regionalverband Rhein-Main
• In der langjährigen Betrachtung ist das Frankfurter Umland im
Gegensatz zur Stadt stetig gewachsen (Regionalverband: 75
Kommunen). Seit dem Jahr 2004 ist im Vergleich zu Frank­
furt eine etwas geringere Wachstumsdynamik erkennbar. Die
Prognosen bis zum Jahr 2030 gehen von einem Zuwachs in
ähnlicher Ausprägung wie in den vergangenen Jahren aus
(siehe Grafik).
Einwohnerentwicklung
Wohnbauflächen
Einwohnerentwicklung und -prognose
Index (1990 = 100)
126
Regionalverband Rhein-Main
120
Stadt Frankfurt
Prognose
140
130
Stadt Frankfurt am Main
120
Einwohnerstand (06 / 2015)
110 724.869
108
Arbeitslosenquote (01 / 2016)
(Stadt, alle zivilen Erwerbspersonen)
100
102
Kaufkraftkennziffer
(Bundesdurchschnitt = 100)
114
96
1990
1995
2000
Stadt Frankfurt
2005
2010
2015
2020
2025
2030
Regionalverband Rhein­Main
Quellen: Stat. Landesamt Hessen, Stadt Frankfurt, HessenAgentur, eigene Einschätzung
2011: Korrektur der Daten im Rahmen Zensus 2011
Fertiggestellte Wohneinheiten in neuen
Wohngebäuden* (2014)
2016
Trend
6,9 %
90
80
70
115,4
3.556
1996 1998 2000 2002 2004 2006 2
Quellen: Statistisches Landesamt, GfK Nürnberg, Bundesagentur für Arbeit
* inkl. sonstige Wohneinheiten (Wohnheime)
4
Kennzeichen des Wohnungsmarktes
• Der Frankfurter Wohnungsmarkt befindet sich in einem bedeu­
tenden Wandel. Neue Stadtviertel (Europaviertel) entstehen
oder erfahren eine neue Aufwertung als Wohnstandort. Wohn­
hochhäuser bilden ein neues Marktsegment.
• Das starke Wachstum stellt Frankfurt vor neue Herausforde­
rungen bei der Bereitstellung von Wohnraum. Der Wohnungs­
markt bleibt stark angespannt. Momentan kann der Wohn­
raumbedarf in kaum einem Segment gedeckt werden. Neben
dem Einwohnerwachstum sind die Niedrigzinsen und fehlende
Kapitalanlagemöglichkeiten zusätzliche Treiber für die große
Nachfrage. Die steigende Anzahl von Kleinhaushalten und die
höhere m²­Zahl pro Kopf verschärfen die Situation. Wohnraum
bleibt in allen Segmenten knapp.
• Die Miet­ und Kaufpreise steigen weiter an. Sie summieren
sich, je nach Segment, in den vergangenen fünf Jahren auf
Anstiege zwischen 30 bis 45 % (in den Jahren davor bestand
insgesamt eine hohe Preisstabilität). Vor allem mittlere Lagen
erfahren jetzt einen deutlichen Aufwertungsprozess mit
Einwohnerentwicklung
stärkeren Anstiegen. Im Bereich des exklusiven Wohnungsbaus
sind erste Stabilisierungsanzeichen zu erkennen, da hier ein
126
größeres Angebot vorhanden ist.
120
114
108
102
96
1990
1995
2000
2005
2010
2015
2020
2025
2030
• Die öffentliche Förderung des Wohnungsneubaus zeigt erste
Wirkung. Seit dem Jahr 2013 wird mehr gebaut und im folgen­
den Jahr 2014 wurden die höchsten Fertigstellungszahlen seit
fast 20 Jahren erreicht (siehe Grafik).
• Bisher lag das überwiegende Angebot in der höherwertigen
Kategorie. Viel zu wenig Auswahl besteht im mittleren Preis­
segment und bei geförderten Wohnungen.
• Die Wohnbauland­Entwicklung (siehe unten) hat zwischenzeit­
lich hohe Priorität in den Planungsbehörden. Die Aufstellung
von Bebauungsplänen soll forciert und neben größeren Ent­
wicklungsmaßnahmen (Seite 7) kleinere Wohngebiete zügig
entwickelt werden.
• Die höheren Baugenehmigungen signalisieren bereits einen
Aufwärtstrend. Die kommunalen Wohnungsbaufördermittel
wurden auf 45 Mio. € / Jahr verdoppelt.
Wohnbauland-Entwicklungsprogramm
• In Anbetracht des großen Wohnraumbedarfs und steigender
Miet­ und Kaufpreise hat die Bereitstellung
von Bauflächen
Wohnbauflächen
hohe Priorität bei den Planungsverantwortlichen.
• Mit dem Frankfurter Wohnbauland­Entwicklungsprogramm
140
2015
(WEP 2015) wurde
der Rahmen für eine zügige und steti­
Regionalverband
Rhein-Main
130 geschaffen. Dabei wird
ge Bereitstellung von Potenzialflächen
Stadt Frankfurt
den unterschiedlichen Bedarfen hinsichtlich der Wohn­, Bau­
120
und Eigentumsformen als auch der Verteilung im Stadtgebiet
110
Rechnung getragen.
• Im Programm sind 44 Wohnbauflächenstandorte für mehr als
100
30.000 Wohneinheiten (WE) ausgewiesen. Dazu zählen neue
Gebiete (Kleyer­ / Ackermannstraße 90
1.200 WE; Güterplatz 800
WE), die Verdichtung von bestehendem
Gebieten (z. B. Platen­
80
siedlung 700 WE) und Areale, die sich noch in einem frühen
70
Planungsstadium befinden. Bis zu 13.000
Wohnungen könnten
1996 1998 2000 2002 2004
bereits in den nächsten Jahren entwickelt
werden (Quelle:
Stadt Frankfurt).
Wohnungsbau in Frankfurt am Main
Fertiggestellte Wohneinheiten in neuen Wohngebäuden*
Wohnungsbau
5.000
Wohnungen
in Mehrfamilienhäusern
Baugenehmigungen
4.500
1- + 2-Fam.-Häuser
4.000
3.500
3.000
2.500
2.000
1.500
1.000
500
0
1990
1995
2000
Wohnungen in Mehrfamilienhäusern
1­ + 2­Fam.­Häuser
2005
2010
2015*
Baugenehmigungen
Quelle: Stat. Landesamt Hessen;
*inkl. sonstige Wohneinheiten (Wohnheime); Baufertigstellung 2015: Annahme HVB
2006 200
5
Markt für Eigentumswohnungen
• Vor allem in diesem Segment zeigt sich die außergewöhnliche
Marktdynamik der letzten Jahre. Eine ungebrochene Nachfra­
ge nach neuen bzw. gebrauchten Objekten führte zu weiter
steigenden Verkaufspreisen.
• Das Neubauangebot kann bisher den Bedarf nicht abdecken.
Der nunmehr seit fünf Jahren anhaltende enorme Preisauf­
trieb hielt auch im vergangenen Jahr in allen Lagen an. Hohe
Anstiege sind jetzt auch im unteren Preissegment zu beobach­
ten. Im Mittel sind Neubauwohnungen (rund 4.400 € / m²) im
Vergleich zum Vorjahr um rund 11 % teurer geworden (Gutach­
terausschuss / 2016). Circa 1.200 neue Eigentumswohnungen
wurden verkauft, ein Volumen das in etwa dem der beiden
Vorjahre entspricht.
• Eigenen Erhebungen zufolge haben sich die Preise in guten
Lagen für neue Einheiten in den vergangenen fünf Jahren um
rund 40 % verteuert. Der starke Anstieg lässt sich mit dem
hohen Anteil höherwertiger Objekte im „Europaviertel“ und
der Akzeptanz und damit hohen Nachfrage „Am Riedberg“
erklären.
• Höchstpreise werden daneben für hochwertig ausgestattete
Neubauwohnungen und sanierte Altbauten in den sehr guten
und guten Lagen erzielt (Sachsenhausen, Nordend, Westend,
Westhafen).
Größere Projekte – Eigentumswohnungen im Bau
bzw. in der Vermarktung
„Echt Gallus“ Gallusviertel (115 WE, 2016)
„Living Leo“ Rebstock (167 WE, 2016)
„Eastgate Living“ Ostend (90 WE, Mitte 2016)
„Westerbach Höfe“ Rödelheim (95 WE, Bezug Herbst 2017)
„Twenty7even“ Bahnhofsviertel (89 WE, 2017)
„HÖCHST“ Höchst (107 WE, 2017)
„Sophie“ Bockenheim (124 WE, 2018)
• Die geringe Verkaufsbereitschaft bei Altbauwohnungen als
auch von Wohnungen mittlerer Altersklassen spiegelt sich in
spürbar rückläufigen Verkaufszahlen wider. Dies trägt maßgeb­
lich zu den anhaltenden Preissteigerungen (rund 5 %) bei. Für
Objekte der Baujahre 1950 bis 1974 (hoher Anteil in großen
Wohnanlagen) werden mit rund 2.300 € / m² vergleichsweise
niedrige Durchschnittspreise bei geringeren Anstiegen erzielt.
Wohnhochhäuser
Eine Lösung zur Deckung des Wohnraumbedarfs stellt die
Verdichtung in die Höhe dar. Die Frankfurter Hochhaus­
Skyline wird in den kommenden Jahren durch zahlreiche
neue Wohnhochhäuser (rund 1.800 Wohnungen) ergänzt.
Dank der steigenden Akzeptanz zum Wohnen im Turm und
der Anlagebereitschaft der Investoren ist bisher eine große
Nachfrage in diesem Segment auszumachen.
Das Angebot wird sich eher im gehobenen Preissegment
etablieren. Die Herstellungskosten (im Durchschnitt 30 %
mehr als bei niedriggeschossigen Gebäuden) ziehen höhere
Miet­ und Kaufpreise nach sich. Durchschnittliche Preise
sind allerdings in den unteren Etagen möglich: je höher die
Stockwerkszahl, desto höher der Quadratmeterpreis. Ange­
botspreise liegen demzufolge in einer breiten Spanne von
4.000 – 10.000 € / m².
Zu den größten Objekten zählen: „Praedium“ (240 WE) und
„Westside Tower“ (240 WE) beide Europa­Allee, „Tower2“
(Güterplatz, 400 WE), „Porsche Design Tower“ (Emser Brü­
cke, 180 WE).
6
Markt für Baugrundstücke und Eigenheime
• Für die Wohnbaulandpreise 2015 gibt der Gutachterausschuss
erneut einen signifikanten Preisauftrieb bekannt. Einfamilien­
hausgrundstücke kosten im Durchschnitt 600 € / m², rund 20 %
mehr als 2013.
• Frankfurt verzeichnete bei den Grundstückspreisen bis zum
Jahr 2012 ein vergleichsweise stabiles Niveau (Grafik Wohn­
bauflächen sachwertorientiert). Die Trendwende setzte dann
ein. Solange das Flächenangebot so begrenzt bleibt, ist in den
kommenden Monaten mit einer weiteren Teuerung zu rech­
nen. Sie wird im Vergleich zu den Preissprüngen bei Miet­ oder
Eigentumswohnungen geringer ausfallen.
• Bei Eigenheimen trifft die hohe Nachfrage sowohl nach neuen
Einfamilien­, Doppel­ und Reihenhäusern als auch nach Be­
standsobjekten auf ein begrenztes Angebot. Deshalb liegen
die Verkaufszahlen bei Neubauten auf einem Tiefpunkt (35
Objekte). Neuwertige Doppelhaushälften kosten im Durch­
schnitt heute mehr als 600.000 €.
• Die „Mobilisierung von Wohnbauland“ soll vor allem im nörd­
lichen Stadtgebiet zügig erfolgen. Momentan befindet sich
das größte Grundstücks­ und Eigenheim­Angebot in Riedberg
(„Westflügel“ letzter Entwicklungsabschnitt). Weitere größere
Areale werden in einigen Jahren u. a. am Frankfurter Berg oder
in Bonames / Harheim erschlossen.
ein-Main
Markt für Mietwohnungen
• Der Mietwohnungsmarkt bleibt ebenso angespannt. Die Nach­
frage nach Mietwohnungen wird angesichts des Wachstums
der Stadt in allen Stadtteilen weiter zunehmen. Vor allem
moderne Wohnungen in bevorzugten Lagen sowie familien­
gerechte, preisgünstige Einheiten sind rar.
• Demzufolge hielt der Aufwärtstrend bei den Mieten im ver­
gangenen Jahr ungehindert an. Die Durchschnittsmiete bei
Neubauwohnungen liegt heute bei rund 13,50 € / m² und liegt
damit etwa zwei Euro höher als noch im Jahr 2012. Deutlich
höhere Mieten werden auch für Bestandswohnungen in den
bevorzugten Stadtteilen, aber auch in preiswerten Stadtteilen
erzielt (Fechenheim, Riederwald, Seckbach).
• Der Wohnungsbedarf wird wegen des geringen Neubaus, der
bisher noch schwerpunktmäßig im hochwertigen Segment und
in zentralen Lagen erfolgt, vor allem im unteren und mittleren
Segment bestehen bleiben. Die Mieten werden hier weiter
leicht steigen.
• Die Frankfurter Wohnungsbaugesellschaften (Frankfurter
Aufbau AG, Wohnheim AG) werden ihren Beitrag zur sozialen
Wohnraumversorgung ausbauen. Bis 2020 ist der Bau von
mehr als 1.000 Wohnungen geplant, davon sollen rd. 60 % mit
vergünstigten Mieten vergeben werden.
• Seit November 2015 gilt im gesamten Stadtgebiet, mit Aus­
nahme der Stadteile Berkersheim, Eckenheim, Harheim und
Unterliederbach, die Mietpreisbremse (Mieten bei Wiederver­
mietung sind höchstens 10 % über der ortsüblichen Vergleichs­
miete zulässig). Bisher sind keine Auswirkungen am Markt
zu beobachten. Ob weitere Mietanstiege dadurch gebremst
werden bleibt abzuwarten.
Wohnbauflächen
Entwicklung
der Preise für Wohnbauflächen
Stadt Frankfurt am Main Index (1996 = 100)
140
Wohnbauflächen* (ertragswertorientiert; Geschosswohnungsbau)
130
Wohnbauflächen* (sachwertorientiert; individueller Wohnungsbau
120
110
100
90
80
70
1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2016**
Wohnbaufl ächen* (sachwertorientiert; individueller Wohnungsbau)
Wohnbaufl ächen* (ertragswertorientiert; Geschosswohnungsbau)
Quelle: Gutachterausschuss Frankfurt / Main 2016;
*Index wird gebildet aus dem Mittelwert der Bodenrichtwerte;
**Wert 2016: Schätzung auf Basis Wert 2015
7
Perspektiven
•• Der Nachfragedruck nach Wohnraum wird in der Banken­
metropole anhalten. Vor allem Eigentumswohnungen in
zentralen Stadtlagen, Eigenheime am Stadtrand und preis­
günstige Mietwohnungen für Haushalte mit normalem oder
geringerem Einkommen werden in den kommenden Jahren
nachhaltig gefragt sein.
•• Die mittlerweile steigende Neubautätigkeit wird den wachsen­
den Bedarf vorerst nicht vollständig decken können. Erst wenn
die vielfältigen Flächenreserven für Wohnungsbau und damit
neue Wohnquartiere zügig entwickelt werden, dürfte sich die
Lage entspannen.
•• Im laufenden Jahr schwächen sich die Miet- und Kaufpreis­
anstiege zwar ab, ein Ende der Aufwärtsentwicklung ist jedoch
noch nicht abzusehen.
•• Eine weitere Entkoppelung der Miet- zu den Kaufpreisanstiegen
bedeutet geringere erzielbare Renditen für Anleger.
•• Im Zuge dessen dürften in Frankfurt künftig mehr experimen­
telle Wohnformen prägend sein, denn der Bedarf an unter­
schiedlichen und vielfältigen Wohnkonzepten steigt.
Wohnungsbau im nächsten Jahrzehnt
Risiken einer Marktüberhitzung
•• In den kommenden Jahren stehen den hohen Mieten und
Kaufpreisen positive ökonomische und soziodemografische
Rahmenbedingungen sowie das hohe Image Frankfurts als
Wohnstandort gegenüber.
•• Anzeichen für Überbewertungen oder spekulative Preisanstie­
ge sind in Frankfurt bisher dank der hohen Nachfrage und der
begrenzten Neubautätigkeit nicht zu beobachten. Das Risiko
von deutlichen Preisrückgängen innerhalb kurzer Zeit ist aus
heutiger Sicht gering.
•• Dennoch steigen die Risiken für eine Überbewertung des Mark­
tes, solange die Miet- und Preisanstiege anhalten. Dabei sind
folgende Risiken zu beobachten:
•• die für einen Markt riskanten spekulativen Kredit­
ausweitungen,
•• Standorte mit großen Neubauvorhaben und Projekt­
entwicklungen mit geringen Lage- und Ausstattungs­
qualitäten könnten Preiskorrekturen erfahren,
•• die momentane „Sonderkonjunktur“ bei der Nachfrage
nach Wohnimmobilien könnte sich bei steigenden Zinsen
normalisieren.
Am Eschbachtal – Harheimer Weg
Im Frankfurter Norden entsteht bis 2020 ein Stadterweite­
rungsprojekt mit 1.400 WE (30 % geförderte WE).
Gabriele Rees / Wolfgang Kauth
Riedberg – Westflügel
Bebauung des letzten Areals im neuen Stadtteil Riedberg
(rund 1.380 WE, bis 2017).
Lyoner Viertel / Bürostadt Niederrad
Umnutzung vom monofunktionalen Bürostadt zum gemisch­
ten Wohnquartier (mind. 3.000 WE, bis 2020).
Kultur-Campus / Bockenheim
Im Zuge der Neustrukturierung des ehemaligen CampusGeländes entstehen bis 2020 rd. 1.200 WE, davon 40 %
Miet-WE.
Gallusviertel
Das neue Stadtquartier an der Kleyer- / Ackermannstraße
wird für rund 1.500 WE konzipiert (u. a. 30 % geförderte WE,
studentisches Wohnen, bis 2020).
Bockenheim
Auf dem ehemaligen Siemens-Gelände „Südlich Rödelheimer
Landstraße“ soll ein Mix aus gefördertem und frei finan­
ziertem Wohnungsbau entstehen (1.600 WE, Bebauung ab
2018).
Ernst-May-Viertel
Die städtebauliche Entwicklungsmaßnahme Nordend / Bornheim / Seckbach sieht ein Potential von rd. 3.800 WE vor;
Voraussetzung ist die Einhausung der Autobahn BAB 661.
Stand 03 / 2016
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Telefon: 069 2717­2840
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Telefon: 069 2717­2254
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Telefon: 069 2717­1037
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