Effektiv sparen mit kleinem Aufwand
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Effektiv sparen mit kleinem Aufwand
Leitfaden für Entscheider » www.iframagazine.com Januar 2008 IFRA Magazine Kosteneinsparung Das Thema Kostenreduzierung ist nach wie vor aktuell. Nicht immer sind dazu große Investitionen erforderlich. Auch einfache Maßnahmen können kostenwirksam sein. Effektiv sparen mit kleinem Aufwand Energie-Management Kosten sind keine von allem losgelöste Größe, sondern stets in Relation zu den Einnahmen zu sehen. Genauso sind Einsparungen immer auch an den dafür aufzuwendenden Investitionen und deren ROI zu messen. So bringt es nichts, durch massiven Personalabbau hohe direkte Kostensenkungen zu erzielen, wenn in der Folge die personelle Ausstattung nicht mehr ausreicht, die anfallenden Aufgaben kundengerecht zu erfüllen und für die nötigen Umsätze zu sorgen. Ebenso wenig lässt sich eine Großinvestition rechtfertigen, deren Einspareffekt allzu lange auf sich warten lässt. Darum: Wer Kosten reduzieren will, muss zunächst Kostentransparenz schaffen und das Einsparpotenzial der erwägten Maßnahme ermitteln. Im Druckbereich stellt das Kalkulationsmodell, das Denys Kissling im IFRA Special Report (3.37) erläutert, ein geeignetes Tool dar (siehe Kasten Seite 12). Personaleinsparungen durch Automatisierungslösungen, die Auslagerung von verschiedensten Aufgaben im Dienstleistungssektor sowie Maßnahmen zur Makulaturreduzierung – das sind die größten Schrauben, an denen versucht wird, stets ein Stückchen weiter zu drehen, wenn eine neue Kostensenkungsrunde ansteht. Aber auch manch kleinere Maßnahme kann Wirkung zeigen: > Durch eine optimierte Maschinenvoreinstellung kann die Anlaufmakulatur deutlich gesenkt werden (wirkt sich besonders bei vielen Kleinauflagen aus). > Prüfen Sie, ob nicht durch das bereichsübergreifende Anlernen von Kräften im Druck- und Versandsektor die eine oder andere Stelle eingespart werden kann. > Bediener können einfache Reinigungsarbeiten an ihren Maschinen selbst übernehmen und so die anfallenden Service-Arbeiten reduzieren. > Auch Workflow-Tools können Einsparungen bringen, z. B. bei der Belichtersteuerung, im Auflagenmanagement oder bei der Versandraumsteuerung. Es ist möglich, auch mit relativ einfachen Maßnahmen Kosten zu reduzieren und dabei häufig noch die Qualität und Effizienz positiv zu beeinflussen. Einige weitere Anregungen finden Sie nebenstehend. Die Zeitungsproduktion ist ein energieintensives Geschäft. Angesichts der enorm gestiegenen und tendenziell weiter steigenden Energiepreise liegt es nahe, sich die Verbrauchszahlen einmal näher anzuschauen und die Möglichkeiten der Einsparung zu prüfen. Energie-Management bedeutet „den gebäude- und versorgungstechnischen Anlagenpark energieeffizient zu betreiben, ihn kontinuierlich zu verbessern und seine Betriebsweise an die reale Bedarfssituation anzupassen“, sagt Karsten Koeppe, Leiter Versorgungstechnik im Druckhaus Spandau (Axel Springer), wo man viel Erfahrung auf diesem Gebiet gesammelt hat. Wie aufwendig es ist, EnergieManagement im Zeitungsproduktionsbetrieb zu etablieren, hängt laut Koeppe zunächst von der bereits vorhandenen technischen und personellen Organisation rund um die Themen Energie/Umwelt/ Versorgung ab. Um Maßnahmen ableiten und erfolgreich umsetzen zu können, muss eine Vielzahl von Daten regelmäßig erfasst, verarbeitet und ausgewertet Karsten Koeppe werden. Das erfordert zum einen personelle Ressourcen und zum anderen eine gewisse Grundausstattung an Zählern, Datenverarbeitung und Know-How. Während andere Großdruckereien Dienstleister, z. B. über ContractingModelle, nutzen, werden in Spandau vier eigene Mitarbeiter aus dem Bereich Gebäudeleittechnik für die anfallenden Arbeiten eingesetzt. Fremdleistungen werden nur für die Bereiche Wartung und Instandhaltung in Anspruch genommen. Seit der Öko-Audit-Zertifizierung des Betriebs vor gut zehn Jahren wird in Spandau Energie-Management betrieben. Und die Ergebnisse belegen, dass es sich lohnt: „Wir haben in den letzten 10 Jahren unseren spezifischen Energieverbrauch halbiert“, sagt Karsten Koeppe. (Anm. d. Red.: Die spezifische Energie meint den Energiegesamtverbrauch je bedruckten Quadratmeter.) Ohne Energie-Management, also bei einem Verbrauchsstand von vor 10 Jahren, und unter Berücksichtigung der Energie10 preisentwicklung wären die Energiekosten allein für das Jahr 2006 um ca. 750 000 Euro höher ausgefallen. (Anm. d. Red.: Die Energiegesamtkosten lagen im Jahr 2005 bei 1,3 Mio. Euro). „Wir haben eine der größten Einzeleinsparungen durch die ‚Nutzbarmachung’ der Abwärme aus den Rotationsmaschinen erzielt. (...) Ansonsten macht es die Summe der vielen kleineren Maßnahmen und das stetige ‚Weitervoranarbeiten‘“, so Koeppe. Solange die Kosten für das EnergieManagement deutlich niedriger sind als die Energiekosten, rechnet sich der Aufwand. Weniger Farbverbrauch Druckfarben, insbesondere Buntfarben, sind teuer. Eine Möglichkeit, den Verbrauch zu senken, ohne Abstriche an der Farbqualität vornehmen zu müssen, bieten SoftwareProgramme, die mithilfe des GCR-Verfahrens die Grauanteile aus CMY-Farbbereichen durch Schwarz ersetzen. Weitere Vorteile sind: eine stabilere Graubalance, kürzere Rüstzeiten und weniger Anlaufmakulatur. Eine Reihe von Anbietern machen sich dieses Prinzip zunutze, oft in Verbindung mit weiteren Funktionalitäten. Hier einige der Produkte am Markt: > :Arkitex OptiInk von Agfa (www.agfa. com), vorzugsweise in Verbindung mit dem :Arkitex-Produktions-Workflow. > ORIS Ink Saver von CGS Publishing Technologies International (www.cgs.de) DeviceLink-Methode Bei der DeviceLink-Technologie wird das Eingangsprofil direkt in das Ausgangsprofil umrechnet, ohne den Zwischenschritt über den neutralen Lab-Farbraum zu gehen. Die dabei angewendeten DeviceLink-Profile erlauben die Optimierung der Druckdaten mit dem Ziel, entweder durch die veränderte Farbseparation Buntfarben zu sparen oder die Tonwertsumme auf einen bestimmten Maximalwert (z. B. auf 220 %) zu begrenzen – oder beides. Der optische Farbeindruck wird dabei nicht verändert. » www.iframagazine.com Januar 2008 IFRA Magazine Zum Online-Abruf Code (direkten Link) eingeben » Interview mit Karsten Koeppe, Druckhaus Spandau (5270) Wirklich effiziente Kosteneinsparung Materialverfolgung per RFID oder Barcode? » Interview mit Ronald Sonnleitner, Landesverlag Druckservice GmbH (5251) » Einsparpotenziale in der Zeitung, von Alexander Kahlmann, Schickler (5291) > CMY Optimizer von Alwan Color Expertise (www.alwancolor.com), Farboptimierung einschließlich Preflighting. > PlugINKSAVEin ist ein Plugin von OneVision (www.onevision.com) für die Software Asura bzw. Asura Pro zur automatischen Kontrolle, Korrektur, Normalisierung und Optimierung (PDF, PS, EPS). > CoLiPri SaveInk von ColorLogic (www.impressed.de). CoLiPri ist ein Plug-In für Adobe Photoshop, mit dem man direkt in Photoshop DeviceLink-Profile erzeugen, editieren und anwenden kann. SaveInk ist eines von mehreren CoLiPri-Modulen. > basICColor Devil und demon von Color Solutions (www.basiccolor.de) erlauben die Erstellung, Editierung und Anwendung von ICC-DeviceLink-Profilen in den üblichen Desktop-Programmen. > GMG Ink-Optimizer (www.gmgcolor. de) liefert standardmäßig ein Profil mit drei verschiedenen Reduktionsstufen. > DuoScreen Pro von der MMS GmbH Heidelberg (www.mms-heidelberg.de) kombiniert Unbuntaufbau (GCR) mit einer speziellen Kombi-Rastertechnik, die den Farbeinspareffekt noch einmal deutlich erhöht (siehe zt, Dezember 2007, Seite 28 f.). Manche Hersteller versprechen Einsparungen bei den Buntfarben von bis zu 25 %, wobei aber immer die jeweilige Ausgangssituation zu berücksichtigen ist. Wenn ein Zeitungshaus nach den Vorgaben des ISO-Druckstandards 12647-3 arbeitet, der bereits GCR enthält, wird der Effekt nicht so groß sein. Dies ist darum die IFRA-Empfehlung Nummer 1: „Verwenden Sie das IFRAProfil ISOnewspaper26v4.icc, es entspricht dem ISO-Prozessstandard für Zeitungen und kann kostenlos von der IFRA-Website heruntergeladen werden. Damit machen Sie garantiert nichts falsch!“, rät Ulrike Cremer, Training Manager und Colour-Management-Expertin bei der IFRA. Die Landesverlag Druckservice GmbH in Wels, Österreich, setzt die Software OptiInk von Agfa seit Mitte Januar in der Produktion ein. Die Einbindung in den Workflow (mit den vorhandenen Agfa-Produkten :Arkitex und Delano für Produktions- bzw. Geschäftsabläufe) beschreibt Druckvorstufenleiter Ronald Sonnleitner als problemlos. In zirka sechs Monaten habe sich die Software bereits amortisiert. Diese Zeitspanne ist natürlich in Relation zum Farbverbrauch zu sehen: Im Druckzentrum in Wels werden pro Woche 70 Zeitungs- und 30 Semicom- mercial-Produkte unterschiedlichster Umfänge gedruckt, mit einem Volumen von vier bis sechs Millionen Exemplaren. „Bei der Gegenüberstellung der Farbkosten des vorigen Jahres mit denen dieses Jahres ergeben sich 7 % effektive Ersparnis”, sagt Ronald Sonnleitner. Ole Nielsen, IT-Produktionstechniker bei Nordjyske Medier (Nordjyske Stiftstidende) in Dänemark, wo die Software seit gut vier Monaten im Produktionseinsatz ist, gibt die Einsparquote mit derzeit ca. 15 % an und rechnet mit der Amortisierung in einem bis anderthalb Jahren. Anzeigen-Workflow Der Anzeigen-Workflow ist für die Zeitung ein personalintensives Geschäft, besonders was die großen gestalteten Anzeigen betrifft. Die Buchung und die Übermittlung der Anzeige sind heute meist zwei voneinander losgelöste Prozesse. Buchung: Mit dem OBS (Online Buchungs System) hat die ZMG, die zentrale Marketing-Organisation der Zeitungen in Deutschland, jetzt ein Verfahren für die standardisierte Onlinebuchung von Anzeigen auf den Weg gebracht, das bereits für Zeitschriften eingesetzt wird und nun auf die Bedürfnisse von Zeitungen angepasst werden soll. Es verspricht, den Buchungsprozess einfacher, sicherer und kostengünstiger zu machen, sowohl für Werbekunden und deren Agenturen als auch für die Verlage. Die (für Anzeigenauftraggeber kostenlose) OBS-Software kann in vorhandene Buchungs- und Dispositionsprogramme integriert werden kann und gestattet das papierlose Buchen, Bestätigen und Ändern von Anzeigenaufträgen. 38 Verlage sind mit ihren Zeitungen bereits an Bord (u. a. Bild, FAZ und WAZ); 50 sollten es werden, um die von den Agenturen gewünschte „kritische Masse“ zu erreichen. Der Testbetrieb läuft (www.zmg.de). Übermittlung: Die Anlieferung und Vorbereitung der Anzeigendateien für die Produktion ist ein heikler Schritt im Anzeigenworkflow. „Die größte Problematik für die Zeitung liegt darin, dass der Kunde oder die beauftragte Agentur die Anzeige undefiniert anliefert – als E-Mail-Anhang, FTPUpload oder CD – und der Sachbearbeiter EMSYS G, N I C A R T R PAPE S E D 1 . R N DIE S TRACKING : T R E I T N A GAR 100% Transparenz durch RFID oder Barcode 100% Transparenz Ihres Papierbestands 100% Transparenz Ihrer Makulatur 100% Transparenz Ihrer Beilagen Kontakt: +32 (0)3 641 89 50 [email protected] www.papertracing.com Emsys Papertracing kommt bei der Verfolgung von jährlich über 11 Mio. Tonnen Papier zum Einsatz und ist damit weltweit führend auf diesem Gebiet. » www.iframagazine.com Leitfaden für Entscheider Januar 2008 IFRA Magazine Zum Online-Abruf Code (direkten Link) eingeben » Informationen zum IFRA SR 3.37 „Druckkostenkalkulationsmodell“ (5253) » Spartipps von EAE (5269) » Spartipps von KBA (5288) sich die Informationen erst zusammensuchen muss“, sagt Roland Thees, Forschungsingenieur für den Bereich Zeitungsproduktionstechnik bei der IFRA. „Vor der Verarbeitung muss die Anzeige auf bestimmte Vorgaben (Datenformat, Farbigkeit, Maße, Auflösung) abgestimmt und in das Anzeigensystem überführt werden. Dies erfolgt größtenteils noch manuell“, so Thees weiter. Die Anzeigenannahme über ein Internet-Portal, das von Kunden und der Zeitung genutzt wird, bietet den Vorteil, den Prozess sicherer zu machen und durch die vorgegebene Strukturierung weitgehend zu automatisieren. Der Kunde kann das PDF seiner Anzeige selbst hochladen – idealerweise in Verbindung mit einem Job-Ticket, das alle Informationen zur Anzeige in Form von XML-Metadaten (z. B. AdsML) enthält. Je nach Ausbaustufe erhält er eine Rückmeldung, ob seine Datei verarbeitbar ist und schließlich einen Proof zur Überprüfung und Freigabe. Dies erspart spätere Reklamationen. Browser-basierte Lösungen für die Anzeigenübermittlung sind u. a.: > Adfrend von evolver (www.evolver.de) erlaubt gestaltete Anzeigen online zu erstellen, zu buchen und zu übermitteln. Die Zeitung kann die Datei nachträglich bearbeiten. > AdPortal von Vio Worldwide (www. vio.com) unterstützt AdsML und sorgt für die effiziente Übernahme der Anzeigen in den Produktionsworkflow. > Quickcut adstream (www.quickcutadstream.com) sorgt für die bedarfsgerechte Erstellung und Übermittlung von Anzeigenmaterial. > Asura Enterprise von OneVision (www.onevision.de) bietet eine webbasierte Lösung zur direkten Intra-/ Internet-Anbindung des Kunden, der anschließend einen Softproof der Produktionsdatei erhält. > AdFast (www.adfast.co.uk), eine Tochtergesellschaft der Newspaper Society, betreibt ein Anzeigenübertragungsystem für Großbritannien und Irland; kooperiert mit Vio. Nationale Vereinbarungen bezüglich einheitlicher Übertragungsstandards gibt es außerdem z. B. in Dänemark, Belgien und den Niederlanden. Outsourcing der Anzeigenproduktion Die Auslagerung bestimmter arbeitsintensiver Prozesse, die nicht zur Kernkompetenz des Zeitungsunternehmens gehören, kann Personalkosten einsparen. Neben Aufgaben im Dienstleistungssektor wie Wartung, Reinigung und IT, um nur einige zu nennen, haben US-Zeitungen jetzt die Anzeigenproduktion als lohnenden Bereich für das Outsourcing für Druckkosten ermitteln und reduzieren werte (sprich Zahlen von ähnlichen Druckereien), hilft das Modell wenig. Denys Kissling, Projektleiter bei Ringier Print Romania in Bukarest, war Ideengeber und Autor des IFRA Special Reports 3.37 „Druckkostenkalkulationsmodell“. Bei der Entwicklung wurde er von einer Experten-Arbeitsgruppe unterstützt. IFRA: Was kann ein Zeitungsunternehmen tun, das seine Kosten senken will, sich aber keine größeren Investitionen leisten kann? D. Kissling: Ohne Investition kann man nur beim Material und beim Personal sparen. Die Fehlerquoten bei der Plattenherstellung und die Makulatur sollten unter die Lupe kommen. Überbesetzung ist ein weiterer Ansatz, um Kosten zu senken. Kleinere Investitionen, etwa in eine neue CTP-Anlage, erhöhen die Produktivität. Oft werden die Konsequenzen daraus aber nicht gezogen und das Personal nicht entsprechend reduziert. Zum Beispiel ist es heutzutage durchaus möglich, die Platten von den Druckern herstellen zu lassen. So kann die Abteilung Plattenherstellung reduziert werden. IFRA Magazine: Wie lässt sich mit Ihrem Berechnungsmodell Kostensenkungspotenzial aufdecken? Denys Kissling: Die Auswirkungen auf- grund von Änderungen der Druckauflage, der Seitenzahl oder der Anzahl der gedruckten Titel können rasch mit dem Modell berechnet werden. Welchen Anteil das Papier, das Personal oder die Abschreibungen ausmachen, ist auch sehr einfach zu ermitteln. Um zu wissen, welche Kosten zu hoch sind, braucht man jedoch Vergleiche. Ohne diese Vergleichs- 12 sich entdeckt. Dabei greifen sie auf die Angebote von Unternehmen zurück, die durch den Einsatz von Mitarbeitern in Indien äußerst günstige Preise anbieten können. Alle etwa 30 nordkalifornischen Zeitungen der MediaNews Group (MNG), einschließlich der bekannten San Jose Mercury News, haben ihre Anzeigenproduktion an Express KCS (www.expresskcs.com), ein US-Unternehmen mit Büros in Indien outgesourct. Im Sommer vorigen Jahres erst nahmen MNG und die auf OutsourcingDienstleistungen spezialisierte Firma die Gespräche auf, so CEO Robert Berkeley. „Sie suchten nach Alternativen, um ihre Produktionskosten zu senken.“ Und sie sind nicht die einzigen – das Interesse wächst. Vergleichbare Dienste bietet das junge Unternehmen CCI Sourcing (www.ccisourcing.com) an, ein Joint-Venture von Stibo A/S (Mutterkonzern des Systemanbieters CCI) und dem indischen Verlagshaus Kasturi & Sons in Chennai, Indien, das eine lange Tradition im Zeitungsgeschäft hat (Kasturi & Sons ist u. a. Herausgeber einer der führenden englischsprachigen Zeitungen in Indien, The Hindu). CCIS bietet übrigens auch die Produktion von Web-Bannern an, ein Service der vom Skive Folkeblad in Dänemark in Anspruch genommen wird. Auf Dienstleistungen für die grafische Industrie hat sich auch Affinity Express (www.affinityexpress.com) in den USA mit Büros in Puna, Indien, spezialisiert. Zu seinen Zeitungskunden im Bereich Anzeigenproduktion zählt seit Ende 2006 auch The Columbus Dispatch (Ohio). Die Zeitung sah sich zu diesem Schritt veranlasst, um sich inmitten einer sich wandelnden Medienlandschaft zu behaupten. „Wir halten dies für einen kostenwirksamen Weg, um die Qualität unserer Dienstleistung für unsere Anzeigenkunden zu verbessern und zu beschleunigen”, sagte Michael F. Curtin, COO von The Dispatch Printing Company. Papierkosten senken Papierkosten sind zusammen mit den Personalkosten die größten Einzelpositionen bei den Herstellungskosten einer Zeitung. Bereits beim Papiereinkauf können Zeitungen (z. B. alle Zeitungen einer Gruppe oder Region) durch eine gemeinschaftliche Bestellung Mengenrabatte mit den Papierlieferanten aushandeln. Die verbrauchsabhängigen Kosten lassen sich auf vielerlei Arten positiv beein- » www.iframagazine.com Januar 2008 flussen, etwa durch diverse Makulaturreduzierungsmaßnahmen wie die Verminderung der Anlauf- und Restrollenmakulatur und die weitestgehende Vermeidung von Überproduktion. Günstig auf den Verbrauch wirkt sich auch die Reduzierung der Formatbreite aus, wie sie in Nordamerika üblich ist. Die Verminderung des Flächengewichts reduziert zwar den Rollenbedarf (weniger Rollenwechsel etc.) wirkt sich hingegen nicht automatisch kostenmindernd auf den Kaufpreis aus. Laut Laurent Favier, Papierexperte von SPPP in Frankreich, sind die Papierpreise kein hinreichender Grund, leichteres Zeitungspapier zu verwenden. „Der Quadratmeterpreis für 40 g-Papier ist vergleichbar mit dem für 45 g-Papier. Einsparungen ergeben sich im Vertrieb, wenn sich die Kosten für den Postversand direkt vom Gewicht der Zeitungen ableiten.“ Das gleiche gilt für Frachtkosten. Viele Zeitungen haben schon auf 42- oder 40 g-Papier umgestellt. In Frankreich verteilt sich der Zeitungspapierverbrauch Schätzungen zufolge so: 59 % entfallen auf Papier mit einem Flächengewicht von 45 g, 33 % auf 42 g-Papier und immerhin acht auf 40 g-Papier. Die Zeitungsgruppe La Montagne verwendet standardmäßig 40 g-Papier, ebenso wie die renommierte Le Monde. Bei leichteren Papieren ist jedoch darauf zu achten, dass bestimmte Parameter in Bezug auf Opazität, Steifigkeit, Festigkeit, Volumen etc. eingehalten werden, um negative Einflüsse wie das Durchschlagen oder Durchscheinen der Druckfarbe, Bahnbrüche und Probleme in der Weiterverarbeitung zu vermeiden. Wichtig ist, dass zu hohe Farbdichten in der Vorstufe reduziert werden und die Druckmaschineneinstellung optimiert wird. Drucktests mit Musterrollen sind dringend angeraten. Eine optimierte Voreinstellung der Druckmaschine bei der Verarbeitung unterschiedlicher Papiere und Rollenbreiten reduziert auch die Einrichtzeit und verringert die Anfahrmakulatur. Verschiedene Hersteller bieten hierzu Softwarelösungen an. Der Presetting Calculator (für die Verkaufsabteilung von EAE konzipiert) soll Zeitungen „realistische Näherungswerte der jährlichen Einsparmöglichkeiten“ durch effiziente Voreinstellungen der Rotationsmaschine vor Augen führen. Laut EAE sind damit je nach individueller Auftragssituation Einsparungen im sechsstelligen Euro-Bereich erzielbar. Eine weitere effektive Möglichkeit, bei den Papierkosten zu sparen, nannte iMedia-Consultant Moritz Schwarz beim IFRASeminar über Makulaturreduzierung im März 2007: „Es ist möglich, den auf der Hülse verbleibenden Rollenrest von beispielsweise 19 mm auf bis zu 6 mm zu verringern – mit nur wenigen Einstellungen am Rollenwechsler.“ Er weist darauf hin, dass diese Werte möglicherweise von den empfohlenen Werten der Druckmaschinenhersteller abweichen und entspreMoritz Schwarz chende Eingriffe nur auf der Grundlage eines profunden Verständnisses der eigenen Prozesse vorgenommen werden sollten. Nabil Sahl, Druckleiter, Al-Jazirah, Saudi-Arabien sagte: „Es ist uns gelungen, den auf der Hülse verbleibenden Rollenrest von rund 20-25 mm (dem vom Hersteller empfohlenen Wert) auf 9-11 mm zu verringern. Dies entspricht einer Einsparung von rund einem Kilogramm pro Papierrolle – und unser Jahresverbrauch liegt bei rund 500 000 Papierrollen.“ Charlotte Janischewski ([email protected]). Zu dem Artikel trugen weiterhin bei: Leitfaden für Entscheider zeitungstechnik Ein gutes Fundament ist die Grundlage für jede starke Zeitung. Weltweit verlassen sich über 300 Zeitungsdruckereien auf Maschinenfundamente von AirLoc. AirLoc ist Spezialist im Bereich Körperschall-Schwingungsisolierung für Maschinen aller Art. Besonders für Druckmaschinen hat AirLoc interessante Lösungen anzubieten, die jedem Unternehmen entscheidende Vorteile bringen. Sogar in Erdbeben gefährdeten Gebieten (Verwerfungszonen) blieben alle mit unserem System ausgerüsteten Anlagen unbeschädigt. AirLoc massgeschneiderte Maschinenfundamente garantieren grösstmögliche Vibrationsdämpfung, Trennung der Störfrequenzen von Resonanzkörpern, optimale Produktion und Qualität bei geringen Investitionskosten. Unser Know-how sowie unsere kompetenten und erfahrenen Ingenieure und Kundenberater stehen Ihnen zur Verfügung. 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