RENNRÄDER FÜR 500 EURO Wie viel Rad

Transcrição

RENNRÄDER FÜR 500 EURO Wie viel Rad
RENNRÄDER FÜR 500 EURO
Sparplan
Wie viel Rad bekommt man für 500 Euro? TOUR
hat die Probe aufs Exempel gemacht und inkognito
fünf Rennräder gekauft – in großen Fahrradmärkten,
bei Discountern und kleinen Fachgeschäften
ǺǫǾǺ Kristian Bauer
ǬǵǺǵǹ Markus Greber
B
aumhohe Fahnenmasten, ein Großparkplatz und
ein riesiges gläsernes Verkaufshaus: Der erste Eindruck bei Sport und Bike Walcher macht Hoffnung
auf ein reichhaltiges Angebot, auch an Rädern zum Niedrigpreis. Doch bei Walcher im schwäbischen Deizisau,
Mitglied des bundesweiten Händlerverbundes „Fahrrad
XXL“, muss man die Ecke mit den Rennrädern erst
suchen. Im zweiten Stock des Gebäudes
stehen, direkt neben den teuren CarbonDZǻǸȀ ǥ DZǴǧǶǶ
rennern, drei verschiedene Modelle bis
Wer ein Rennrad für 500 Euro
500 Euro. Der Verkäufer erklärt offen und
will, muss gezielt danach suchen,
kompetent, was man von Rädern in dieser
Preisklasse erwarten kann: Laufradsatz,
das Angebot ist sehr klein. Man
Kurbel, die Reifen und das Gesamtgebekommt aber für das Geld
wicht nennt er als Nachteile gegenüber
durchaus alltagstaugliche Renneinem Mittelklasse-Rennrad, andererseits
räder, die Fahrspaß vermitteln.
sei die Ausstattung mit Shimano-Teilen
Wichtig: Achten Sie sehr genau
der Baugruppen 105, Tiagra und Sora orauf den Montagezustand!
dentlich und das Lakes „Roadster 2000“
ein geeignetes Rennrad für Einsteiger. Das
Ausstellungsstück soll 479,99 Euro kosten – wir greifen
zu. Allerdings bekommen wir außer dem schlichten Kassenzettel weder eine genaue Produktbeschreibung oder
Ausstattungsliste noch eine (gesetzlich vorgeschriebene)
Bedienungsanleitung.
Wir ziehen von dannen und weiter nach Karlsruhe, zu
einer der in ganz Deutschland anzutreffenden FranchiseFilialen von B.O.C.. In der riesigen, schmucklosen Halle,
vollgestopft mit Fahrrädern aller Kategorien und Preisklassen, versteckt sich ein einziges Rennrad für rund 500
Euro. Der erste Verkäufer, der uns begegnet, gibt sich
wortkarg und lässt uns stehen, der zweite scheint seine
Worte ebenfalls zu zählen. Die Frage nach der Qualität
des Rades beantwortet er mit einer kleinen Vorführung:
„Am wichtigsten sind die Lager“, sagt er, hebt das Rennrad am Lenker hoch und dreht das Vorderrad – wohl zum
Beweis der hohen Qualität, schließlich dreht sich das Vorderrad noch einige Sekunden weiter. Wir nehmen den
Renner, den uns ein B.O.C.-Mechaniker noch schnell
132
TOUR 7 | 2008
fahrfertig montiert und mit den Worten übergibt: „Das ist
echt ein geiles Rad für das Geld.“
Überprüfen lässt sich das zunächst nicht: Die geplante
Testfahrt endet nach zehn Metern, die Kette hüpft wild
über die Ritzel. Sie ist nicht richtig vernietet, am Verschlussglied steht der Stift zwei Millimeter über – damit
wäre ein Kettenriss programmiert. Bei genauerem Hinsehen fallen weitere Mängel auf: Die vordere Bremse ist mit
geöffneter Zugentspannung eingestellt, das Laufrad lässt
sich so nicht ausbauen, es sei denn, man lässt die Luft aus
dem Reifen. Noch schlimmer: Die Bremsbeläge sind so
eingestellt, dass sie gefährlich nah an den Reifen kommen.
Außerdem lassen sich beide Bremshebel bis zum Lenker
durchziehen. Schließlich ist auch der Steuersatz gefährlich fest angezogen, der Lenker kann sich nicht frei drehen. Der viel zu niedrige Reifendruck fällt da kaum mehr
ins Gewicht. Insgesamt ein katastrophaler Montagezustand – vor einer Testfahrt muss das Rad erstmal in die
Werkstatt. Gerade ein Rennrad-Neuling wird sich schwer
tun, die zum Teil gefährlichen Mängel überhaupt alle zu
entdecken. Bedenklich ist das vor allem angesichts der
Tatsache, dass man als Kunde bei B.O.C. eine Übernahme-Erklärung unterzeichnen muss, in der man bestätigt,
dass die Ware keine Schäden hat, dass man mündlich in
die Handhabung des Produkts eingewiesen worden sei
und eine Bedienungsanleitung erhalten habe. Beides war
jedoch nicht der Fall.
Große Marke zum kleinen Preis
Bei Radlbauer in München, Teil der bundesweit aktiven
Kette „Lucky Bike“, sagt der Verkäufer mit entwaffnender
Offenheit über das von uns gewünschte 500-Euro-Rad:
„Man sollte sich gut überlegen, ob man sich das überhaupt antut.“ Das im Internet beworbene Rad, ein Felt „F
100“ ist allerdings gar nicht vorrätig, der Hinweis auf ein
150 Euro teureres Sonderangebot mit Ultegra-Komponenten lockt uns nicht. Wir versuchen es in einer anderen
Münchener Filiale von Radlbauer – und sind überrascht:
Als 500-Euro-Renner wird uns ein Scott „Speedster S6“
7 | 2008 TOUR
133
RENNRÄDER FÜR 500 EURO
angeboten, erstmals also ein Rad einer namhaften Marke.
Der Verkäufer prüft routiniert, ob Rahmenhöhe und Vorbaulänge zum Kunden passen und wirft auch gezielt einen
Blick auf die Sitzposition während der Proberunde, die
man bei Radlbauer im Laden drehen kann. Obwohl das
Geschäft ziemlich voll ist, behält der Verkäufer den Überblick, erklärt die Funktionsweise der Rennradschaltung,
bietet uns an, eventuell noch einen kürzeren Vorbau zu
montieren – wir schlagen zu. Zur Rechnung bekommen
wir noch den Hinweis, dass die erste Inspektion gratis sei
– mit diesem erfreulichen Service bleibt Radlbauer alleine
im Kreis der besuchten Geschäfte, eine Bedienungsanleitung zum Rad gibt’s aber auch dort nicht.
Spartanisch:
Plastik-Schaltwerk
von Shimano
am Scott-Rad
Carbon im Angebot
Die Auswahl
an Rennrädern für
500 Euro ist meist
übersichtlich
134
TOUR 7 | 2008
Haltlos:
Falsch vernietete
Kette am Rad
von 2Danger
Gefährlich:
Wellige Felgenflanke beim
Bikespace B-RD1
S I M O N ̌ 3̍
Auch bei Zweirad Stadler treffen wir beim Testkauf wieder auf einen bekannten Markennamen: Im Laden steht
das Trek „1000 T“ mit einem schicken schwarzen Rahmen
samt Carbongabel und -sattelstütze für exakt 500 Euro.
Über die Details des Renners müssen wir uns aber alleine
schlau machen, der Verkäufer gibt sich zurückhaltend.
Bedauerlich ist, dass minderwertige Bremsklötze und, wie
auch beim Scott, ein Umwerfer aus Shimanos sehr einfacher 2200-Serie montiert sind. Ansonsten haben wir
den Eindruck, ein gutes Geschäft zu machen. Positiv
überrascht der Blick in die mitgelieferte Satteltasche: Zum
ersten Mal bekommen wir eine Bedienungsanleitung.
Bei Fahrrad Kropfhammer, einem zufällig ausgewählen Fachhändler, der zwei Läden in München betreibt, ist
die Auswahl an Rennrädern für 500 Euro denkbar knapp
– das Rad mit Namen „Bikespace BS-RD1“ ist das einzige
im Laden. Das weiße Rad wirkt auf den ersten Blick etwas
2008
Road Racing
Pro Team:
Ausprobieren: Die Testfahrt im Laden hilft bei der Größenwahl
Slipstream
Chipotle
altmodisch, die Stahlgabel unterstreicht diesen Eindruck
noch. Nachdem wir auch hier vom Verkäufer weitgehend
alleine gelassen werden, begutachten wir das Rad genauer
und stellen fest: Das Lenkerband ist stümperhaft gewickelt und die Flanken der Laufräder sehen merkwürdig
aus – wie gedengelt. Die Unebenheiten sind mit bloßem
Auge erkennbar, mit dem Finger fühlt man die wellige
Oberfläche. Eine gefährliche Falle die, besonders bei Nässe, zum plötzlichen Blockieren führen kann und damit
ein hohes Sturzrisiko bedeutet. Noch schlimmer: Die
Hinterradbremse reagierte zunächst nur verzögert und
nach mehrmaligem Bremsen gar nicht mehr – der Bremszug war nicht sicher geklemmt und rutschte durch.
Vier Räder mit Tuning-Potenzial
Ergebnis unserer stichprobenartigen Testkauf-Aktion: Es
gibt Rennräder für 500 Euro, aber die erste Hürde auf
dem Weg zu den Billig-Rennern besteht darin, sie zu finden. Prospekte und Internet-Seiten von Händlern können einen Hinweis liefern – eine sichere Quelle sind sie
nicht, denn das Angebot in den Läden sieht oft völlig
anders aus. Die Beratungsqualität präsentierte sich sehr
uneinheitlich, tendenziell aber kann man als Kunde für
ein 500-Euro-Rennrad nicht auf ein ausführliches
Beratungsgespräch hoffen. Da es sich oft um Auslaufmodelle oder Restposten handelt, gestaltet es sich mitunter
schwierig, ein Rad in der richtigen Größe zu finden. Im
Praxistest waren alle Räder – das „Bikespace“ mit den
schlechten Laufrädern ausgenommen – zuverlässige Begleiter, gut geeignet für Einsteiger oder auch als preiswerte
Zweit- bzw. Winterräder. Technische Highlights darf man
für das Geld freilich nicht erwarten, man begegnet preiswerter Rennrad-Technik auf dem Stand von vor zehn Jahren. Achtfach-Übersetzungen sind überholt und bieten
nicht den Schaltkomfort der modernen Neun- und Zehnfach-Getriebe. Die zum Teil montierten Shimano-2200Komponenten bereiten im Dauereinsatz wenig Freude.
Für Einsteiger muss das aber kein Hindernis für Rennradspaß auf der Straße sein. Grundsätzlich sind die Räder
auch eine brauchbare Basis, die man nach und nach mit
vergleichsweise geringem Aufwand – zum Beispiel besseren Reifen und Bremsbelägen – aufwerten kann.
Bitte blättern Sie um für die Einzeltests
Teambekleidung
made by
RENNRÄDER FÜR 500 EURO
2DANGER RACE ROAD SPORT
449,99 Euro | 10,5 Kilo
ǖ+
ǖƹ
Die Gefahr, die der rote Flitzer der Handelskette BOC vermittelt,
klingt bereits im Markennamen „2Danger“ an. Der Montagezustand war jedenfalls geeignet, den Fahrer schnurstracks ins nächste
Krankenhaus zu befördern. Die schlimmsten von leider nicht allen
Mängeln: eine nicht korrekt vernietete Kette, ein zu stramm eingestellter Steuersatz und ein Vorderrad, das so schief eingebaut
war, dass der linke Bremsbelag den Reifen traf. Vor dem Fahrtest
stand deshalb eine gründliche Inspektion in der TOUR-Werkstatt.
Auch danach hielt sich der Fahrspaß in Grenzen. Bei flotter Fahrt
störte ein deutlicher Höhenschlag am Hinterrad. Die Billig-Reifen
rollen spürbar schlechter als teurere Pneus; der Sattel bereitete den
Testern durch seine eckige Form und große Härte Ungemach. Unbefriedigend auch die Bremsen, die deutlich an Biss vermissen lassen.
gut funktionierende Schaltung; Ösen
Pluspunkte sind die gute Funktion der Sora-3x8-Schaltung von Shifür Schutzbleche
gravierende Montagemängel; schwer; billige mano, hohe Fahrstabilität sowie Ösen für Schutzbleche an Rahmen
und Gabel, die den Einsatz als Winterrenner möglich machen.
Laufräder; keine Bedienungsanleitung
BIKESPACE BS̘RD1
499 Euro | 11,1 Kilo
ǖ+ gut funktionierende Schaltung
ǖƹ Rahmen verzogen; miserabler Montagezustand; verbeulte Felgenflanken; schwer;
keine Bedienungsanleitung
Wirkungslose Hinterradbremse, ein schief geschweißter Rahmen
und per Hand in Form gehämmerte Felgen: Das „BS-RD1“ wird
den Mitarbeitern des TOUR-Testlabors noch lange in Erinnerung
bleiben. Fast möchte man angesichts des Desasters lachen, wäre
nicht zu befürchten, dass auch ein solches Rad Käufer findet – zumal, wenn der Händler, der auch wesentlich teurere Markenräder
führt, nicht auf Anhieb als Bauernfänger auszumachen ist. Dabei
gibt es mehrere Punkte, die selbst unkundige Rennradkäufer schon
im Laden misstrauisch machen müssten. Das nachlässig gewickelte
Lenkerband löste sich bereits ab; ungewöhnlich auch, dass das Rad
mit unterschiedlichen Reifen und Schnellspannern daherkommt.
Spätestens beim folgenlosen Griff an die hintere Bremse, deren
Zug trotz mehrmaligem Nachziehen der Klemmschraube immer
wieder durchrutschte, hätte jeder Interessent den Rückzug antreten
müssen. Den Fahrtest haben wir uns in diesem Fall geschenkt, die
Bewertung resultiert aus der Vielzahl an Mängeln.
LAKES ROADSTER 2000
480 Euro | 10,4 Kilo
ǖ+ komplette Shimano-Ausstattung; Ösen
für Schutzbleche
ǖƹ schwer; billige Naben; keine Bedienungsanleitung
Der von 750 Euro auf 480 Euro heruntergesetzte Renner aus dem
Sortiment des Händlerverbundes „Fahrrad XXL“ erwies sich als
brauchbares Rennrad. Mit kompletter Sora-Gruppe von Shimano –
aufgewertet durch ein älteres Shimano-105-Schaltwerk – dürfte er
auch häufigere Einsätze klaglos überstehen. Die Schaltpräzision der
3x8-Getriebes ist Shimano-typisch gut, die Sora-Bremsen verzögern
zwar schwächer als teurere Shimano-Stopper, aber ungleich besser
als die No-Name-Bremsen der anderen Kandidaten. Keine Klage
auch über den einfachen Sattel, der vom renommierten Hersteller
Selle Italia stammt – man merkt es an der bewährten Form. Verbesserungspotenzial bieten vor allem die Laufräder. Sie sind zwar
ordentlich zentriert, die Naben drehen sich aber sehr rau, und auch
die schlecht rollenden Reifen bremsen Vortrieb und Fahrspaß. Die
Fahrstabilität bietet erwartungsgemäß keinen Anlass zur Kritik. Interessantes Detail für Ganzjahresfahrer: Gewinde für Schutzbleche
an Rahmen und Gabel erlauben den Einsatz als Schlechtwetterrad.
Gekauft bei: B.O.C., Carl-Metz-Str. 3, 76185 Karlsruhe,
Telefon 0 18 05/24 29 39
Test-Rahmengröße: 56; Gewicht Rahmen/Gabel/
Lenklager*: 1.836/896/89 g; Sitz-/Lenkwinkel:
73,5°/73,5°; Sitz-/Ober-/Steuerrohr: 541/555/151
mm; Radstand/Nachlauf: 994/53 mm; Rahmenhöhe**/Überhöhung***: 583/131 mm
AUSSTATTUNG Gabel: 2Danger (Alu); Lenklager:
FSA 1-1/8 Zoll; Bremsen: Tektro; Schaltung: Shimano
Sora (3x8); Kurbelsatz: Shimano 2200 (52/42/30 Z.);
Felgen/Naben/Reifen: Jalco/Shimano 2200/Kenda;
Lenker/Vorbau: 2Danger; Sattel/-stütze: 2Danger
Fahrsicherheit
keine Wertung1
niedrig
mittel
hoch
träge
neutral
wendig
komfortabel
sportlich
Fahrverhalten
Sitzposition
rennmäßig
BEWERTUNG
Rahmen: 3,1 Ausstattung: 3,9
D A S
R E N N R A D - M A G A Z I N
-Note: keine Wertung2
Gekauft bei: Fahrrad-Center Kropfhamer, Humboldtstr.
15, 81543 München, Telefon 0 89/65 08 37
Test-Rahmengröße: keine Angabe; Gewicht Rahmen/
Gabel/Lenklager*: 2.150/1.169/103 g; Sitz-/Lenkwinkel: 73,5°/75°; Sitz-/Ober-/Steuerrohr: 534/573/172
mm; Radstand/Nachlauf: 1.007/53 mm; Rahmenhöhe**/Überhöhung***: 602/129 mm
AUSSTATTUNG Gabel: Bikespace (Stahl); Lenklager:
Cane Creek, 1-1/8 Zoll; Bremsen: No-Name; Schaltung/
Kurbelsatz: Shimano Sora 2x8 (53/39 Z.); Felgen/
Naben/Reifen: Shining/Quando/Schwalbe Blizzard
v., Kenda h.; Lenker/Vorbau: Zoom; Sattel/-stütze:
Bikespace/Zoom
Fahrsicherheit
keine Wertung1
niedrig
mittel
hoch
träge
neutral
wendig
komfortabel
sportlich
Fahrverhalten
Sitzposition
rennmäßig
BEWERTUNG
Rahmen: 3,1 Ausstattung: 4,3
D A S
R E N N R A D - M A G A Z I N
-Note: keine Wertung3
Gekauft bei: FahrradXXL Walcher, Herrenlandweg 2,
73779 Deizisau; Telefon 0 71 53/83 00-0
Test-Rahmengröße: 56; Gewicht Rahmen/Gabel/
Lenklager*: 1.740/773/134 g; Sitz-/Lenkwinkel:
73,5°/73,5°; Sitz-/Ober-/Steuerrohr: 531/561/135
mm; Radstand/Nachlauf: 985/61 mm; Rahmenhöhe**/
Überhöhung***: 565/164 mm
AUSSTATTUNG Gabel: Lakes (Alu); Lenklager: Cane
Creek, 1-1/8 Zoll; Bremsen/Schaltung/Kurbelsatz:
Shimano Sora (3x8); Felgen/Naben/Reifen: Rigida dpx/
Shimano 2200/Kenda; Lenker/Vorbau: Lakes; Sattel/
-stütze: Selle Italia X0/Lakes
Fahrsicherheit
niedrig
mittel
hoch
träge
neutral
wendig
komfortabel
sportlich
Fahrverhalten
Sitzposition
rennmäßig
BEWERTUNG
Rahmen: 3,4 Ausstattung: 3,8
D A S
R E N N R A D - M A G A Z I N
-Note: 3,6
*gewogene Gewichte ; **projiziertes Maß von Mitte Tretlager bis Oberkante Steuerrohr; ***Sattel-Steuerrohr-Überhöhung bei ʐʎ cm Sitzhöhe (Mitte Sattelgestell – Oberkante Steuerrohr) ;
1
keine Wertung wegen gravierender Montagemängel; 2keine Wertung wegen gravierender Montagemängel; 3keine Wertung wegen gravierender Verarbeitungs- und Montagemängel
136
TOUR 7 | 2008
SCOTT SPEEDSTER S6
469 Euro | 10,2 Kilo
ǖ+ sehr fahrstabil; guter Lack; gute Schaltfunktion
ǖƹ schwache Bremsen; schwer; einfachstes
Schaltwerk; keine Bedienungsanleitung
Ein Preisschild auf der Gabel verrät: Das beim Münchener Händler
Radlbauer erworbene „Speedster S6“ der Edelmarke Scott ist ein
Auslaufmodell, das ursprünglich 659 Euro kosten sollte. 469 Euro
erscheinen deshalb als faires Angebot. Ganz ungetrübt ist das
Bild allerdings nicht. Auf dem Schaltwerk prangt zwar groß der
Markenname „Shimano“, aber kein Hinweis auf eine Gruppe. Der
Katalog verrät: Es handelt sich um ein Schaltwerk mit der Typenbezeichnung „2200“, fast komplett aus Kunststoff mit ziemlich
lascher Federspannung. Die Kette hängt deshalb etwas schlaff
durch und schlägt schnell gegen die Strebe. Sonst ähnelt das Rad
überraschend deutlich einem „echten“ Rennrad. Der solide Rahmen
erlaubt eine bequeme Sitzposition. Lenker, Sattel, Reifen und
Kurbelsatz wirken keineswegs wie von der Resterampe, sogar ein
gedichteter Schaltzug war im Budget. Größte Schwäche neben dem
Schaltwerk: Billig-Bremsen, die trotz aggressiver Beläge, die den
Felgen erkennbar zusetzen, Biss vermissen lassen.
TREK 1000 T
500 Euro | 9,4 Kilo
ǖ+ relativ leicht; gute Schaltfunktion;
ǖƹ
Ösen für Schutzbleche; Satteltasche und
Bedienungsanleitung inklusive
aggressive Bremsbeläge
Dank professioneller Lackierung und anprechenden Komponenten
wirkt das ursprünglich 750 Euro teure Sonderangebot der USMarke neben den Konkurrenten fast edel. Zudem besticht das Rad
durch das vergleichsweise geringe Gewicht von 9,4 Kilo. Zwei Gründe für den Vorsprung springen ins Auge: Gabel und Sattelstütze,
beide aus dem Sortiment der Trek-Eigenmarke Bontrager, sind aus
Carbon – in dieser Preisklasse eine Sensation. Auch Lenker, Vorbau,
Reifen und Sattel tragen das Bontrager-Label und wirken hochwertig. Dass auch bei Trek die Bäume nicht in den Himmel wachsen,
zeigte das erste scharfe Bremsmanöver. Alu-Partikel aus den Felgenflanken hatten sich in die Beläge gebohrt und untermalten fortan deutlich hörbar jeden Bremsvorgang. Ansonsten überzeugte das
Rad durch hohe Fahrstabilität, präzise Funktion der Sora-Schaltung
und spürbaren Federkomfort am Sattel. Interessant die Option,
Schutzbleche zu montieren. Netter Service von Zweirad Stadler:
Sonnenbrille von Alpina und Satteltasche als Dreingaben.
Gekauft bei: Lucky Bike/Radlbauer, Maria-Probst-Str. 15,
80939 München, Telefon 0 89/53 11 09
Test-Rahmengröße: 56/L; Gewicht Rahmen/Gabel/
Lenklager*: 1.780/881/113 g; Sitz-/Lenkwinkel:
73°/72,5°; Sitz-/Ober-/Steuerrohr: 517/556/170 mm;
Radstand/Nachlauf: 980/65 mm; Rahmenhöhe**/
Überhöhung***: 600/134 mm
AUSSTATTUNG Gabel: Scott (Alu); Lenklager: Cane
Creek, 1-1/8 Zoll; Bremsen: Tektro; Schaltung: Shimano
Sora/2200 (2x8); Kurbelsatz: Suntour Superbe Comp
(53/39 Z.); Felgen/Naben/Reifen: Alexrims/Scott/Maxxis Fuse; Lenker/Vorbau: Scott; Sattel/-stütze: Scott
Fahrsicherheit
niedrig
mittel
hoch
träge
neutral
wendig
komfortabel
sportlich
Fahrverhalten
Sitzposition
BEWERTUNG
Rahmen: 2,8
D A S
R E N N R A D - M A G A Z I N
rennmäßig
Ausstattung: 4,0
-Note: 3,5
Gekauft bei: Zweirad Stadler, Sägewerkstr. 2, 83404 Hammerau, Telefon 0 86 54/48 80 0
Test-Rahmengröße: 56/L; Gewicht Rahmen/Gabel/
Lenklager*: 1.535/511/112 g; Sitz-/Lenkwinkel:
74°/73°; Sitz-/Ober-/Steuerrohr: 539/569/220 mm
Radstand/Nachlauf: 1.005/56 mm; Rahmenhöhe**/
Überhöhung***: 560/154 mm
AUSSTATTUNG Gabel: Bontrager Carbon; Lenklager: Cane Creek, 1-1/8 Zoll; Bremsen: No-Name; Schaltung: Shimano Sora 3x8; Kurbelsatz: Bontrager Sport (52/42/30
Z.); Felgen/Naben/Reifen: Alexrims/No-Name/Bontrager Select (25 mm); Lenker/Vorbau: Bontrager; Sattel/stütze: Bontrager
Fahrsicherheit
niedrig
mittel
hoch
träge
neutral
wendig
komfortabel
sportlich
Fahrverhalten
Sitzposition
BEWERTUNG
Rahmen: 2,9
D A S
R E N N R A D - M A G A Z I N
rennmäßig
Ausstattung: 3,7
-Note: 3,4