Grandioses Heimatland
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Grandioses Heimatland
Datum: 04.06.2015 Tages-Anzeiger 8021 Zürich 044/ 248 44 11 www.tagesanzeiger.ch UNESCO Welterbe allg. Medienart: Print Medientyp: Tages- und Wochenpresse Auflage: 172'920 Erscheinungsweise: 6x wöchentlich Themen-Nr.: 809.009 Abo-Nr.: 1088546 Seite: 27 Fläche: 109'669 mm² Wie ans dem Bilderbuch: Schloss und Stadtehen Grueyeres In den Freiburger Notalpen. Foto: Chnstoph Schurz (swIssdrnage.ch) Grandioses Heimatland Schweiz Tourismus lanciert die Grand Tour of Switzerland. Auch für Einheimische bietet die1600 Kilometer lange Route die Möglichkeit, unbekannte Ecken des Landes zu entdecken. Eine viertägige Testfahrt. Artur K. Vogel handelt sich vielmehr um eine Einla- des Tinguely-Museums unten am Rhein. Bei Schweiz Tourismus spricht man von dung, das Land zu erkunden - und zwar Dem Meister der klappernden Schrottder «wichtigsten touristischen Innova- per Auto oder Motorrad. Dass Grüne maschinen ist hier ein adäquates Denktion seit langem». Sie auszuarbeiten, und der VCS da protestieren, liegt auf mal gesetzt worden. Auch das St.-Albandauerte zwei Jahre, und das Werbebud- der Hand, ist unser Land für den soge- Quartier, nicht so bekannt wie Barfüsget beträgt 30 Millionen Franken. Das nannten Langsamverkehr doch bestens serplatz, Münster, Fasnacht und FähriRoutennetz - in einem Reiseführer, in erschlossen. Für Bahnbegeisterte gibt es maa, lohnt einen Besuch. Es wird von Broschüren und auf einer Strassenkarte ein Parallelprogramm: die Grand Train Kanälen durchzogen. Die Zeugen des beschrieben - ist 1600 Kilometer lang. Tour of Switzerland. Doch fast gäbe man traditionellen Handwerks und der InUnd der Name klingt entsprechend: den Kritikern schon vor der ersten dustrialisierung sowie Fachwerkhäuser Grand Tour of Switzerland. Die Grand Etappe recht: Auf der Anfahrt nach Ba- und die mittelalterliche Papiermühle Tour war ab dem16. Jahrhundert die ob- sel ist die A2 ab Pratteln verstopft. Es sind restauriert; moderne Bauten und ligate mehrjährige Bildungsreise von braucht gehörig Geduld, bis man am das Museum für Gegenwartskunst setSprösslingen der europäischen Upper- Startpunkt, dem Hotel Teufelhof, ange- zen zeitgenössische Akzente. Basel ist dass durch europäische Kulturländer. kommen ist. Für die Erkundung Basels lässt man neben Genf und Chiasso - eines der drei Die Schweiz spielte eine untergeordvorgeschlagenen «Einfallstore». nete, unangenehme Rolle wegen der mi- das Auto natürlich in der Garage. Die Von hier aus fahre ich das Laufental serablen Infrastruktur und der mühsa- Stadt verfügt über 40 Museen. Ich ent- hinauf Richtung Delsberg. Laufen mit scheide mich, nachdem ich mich am men Alpenquerung. seiner Altstadt, den drei Stadttoren und Mit all dem hat die Grand Tour von Tinguely-Brunnen vor dem Stadttheater einer teilweise erhaltenen Stadtmauer Schweiz Tourismus nicht viel gemein. Es entschleunigt habe, zu einem Besuch ist einen Stopp wert. Da ich vor allem Medienbeobachtung Medienanalyse Informationsmanagement Sprachdienstleistungen ARGUS der Presse AG Rüdigerstrasse 15, Postfach, 8027 Zürich Tel. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01 www.argus.ch Argus Ref.: 58058101 Ausschnitt Seite: 1/3 Bericht Seite: 364/370 Datum: 04.06.2015 Tages-Anzeiger 8021 Zürich 044/ 248 44 11 www.tagesanzeiger.ch UNESCO Welterbe allg. Medienart: Print Medientyp: Tages- und Wochenpresse Auflage: 172'920 Erscheinungsweise: 6x wöchentlich Orte besuchen möchte, die mir nicht be- der Vue des Alpes wartet eine kleine kannt sind, brause ich im geliehenen Enttäuschung: Das angeblich spektakuAudi mit eher unkeuschen Geschwindig- läre Alpenpanorama verbirgt sich hinter keiten, den Wind im gelichteten Haar, einer Wolkenfront. Umso beruhigender am jurassischen Hauptort Delsberg vor- ist die Aussicht aus dem Fenster des elebei durch die hügelige Landschaft nach ganten Fünfsternhotels Beau-Rivage unSt-Ursanne am Doubs - romanisch-goti- ten in Neuenburg: In der Abendsonne sche Stiftskirche, Stadttore, enge Gas- kräuseln sich die Wellen des Sees. Murten ist bekannt, seit Karl der sen, Häuser aus dem 14. bis 16. Jahrhundert und eine alte Brücke sind hier die Kühne von Burgund hier 1476 die zweite Sehenswürdigkeiten. seiner drei Schlachten gegen die Eidgenossen verlor. In die Schlagzeilen kam Eine gereinigte Höhle In den Freibergen geht der Dichtestress vergessen, bis sich La Chaux-de-Fonds nähert, der grösste Ort des Kantons Neuenburg mit knapp 40 000 Einwohnern. Le Corbusier stammt von hier und baute Themen-Nr.: 809.009 Abo-Nr.: 1088546 Seite: 27 Fläche: 109'669 mm² Panoramabildes der Welt aufdrängt, das der Basler Künstler Marquard Wocher von 1809 bis 1814 fertigte. Das siebeneinhalb Meter hohe und 38 Meter lange Ge- mälde war für lange Zeit in Vergessen- heit geraten. Ende der 1950er-Jahre wurde es restauriert und ist seit 1961 in einer Rotunde im Schadaupark wieder zugänglich. Eigentlich sähe mein Programm nun die Weiterfahrt nach Bern, Burgdorf und Lützelflüh vor, wo Jeremias Gotthelf als das Städtchen erneut, als Stararchitekt Pfarrer wirkte und zahlreiche seiner Jean Nouvel für die Expo.02 einen rosti- Werke schrieb. Stattdessen erlaube ich gen Kubus im See platzierte. Die begeh- mir eine Abkürzung über den Schallen- bare Ringmauer bietet die beste Sicht berg, wo man als Autofreak gern aufs auf Altstadt, Schloss und See. Der Rück- Gaspedal drückt, durch das Unesco-Bio- weg führt am deutschen Pfarrhaus vor- sphärenreservat Entlebuch zurück nach im Jura seine ersten Häuser, bevor er bei, wo der Schriftsteller Albert Bitzius Luzern. Die Stadt, ins leuchtende Rot ei1917 nach Paris zog. Es ist zudem, zu- (1797-1854) geboren wurde, besser be- nes üppigen Sonnenuntergangs gesammen mit Le Locle, die wichtigste Uh- kannt als Jeremias Gotthelf. renstadt und trumpft mit einem üppig Nächstes Etappenziel ist Greyerz bestückten Uhrenmuseum auf. Wenige oder Gruy'eres, das mittelalterliche Tage vor meinem Besuch war es überfal- Städtchen mit Schloss, von Touristen len worden, so wie man es von der Zür- überrannt, die hier ein Fondue essen cher Bahnhofstrasse kennt: die Ein- und sich mit Selfies verewigen wollen. gangstür mit einem Auto gerammt. Die Das Tibet-Museum mit einer umfangreiverbogenen Metallrahmen lehnen noch chen Sammlung von buddhistischen an einer Mauer neben dem Eingang; dieser ist mit Pavatexplatten vermacht. Jenseits von Le Locle besuche ich die exklusivste Attraktion der Gegend: In Le Col-des-Roches liess Jonas Sandoz, taucht, rundet die Grand Tour ab. Viele Facetten der Schweiz wären mir ohne die vier Tage entgangen. Weitere sollten folgen. Die Reise wurde unterstützt von Schweiz Tourismus und Amag Bern. Skulpturen, Malereien und rituellen Gegenständen und das Museum des fantastischen Realisten H. R. Giger (1940-2014) liegen nebeneinander. Zu sehen sind viele von Gigers verstörenden Werken, Steuereintreiber, Friedensrichter und dazu seine private Sammlung vorwieein Vorfahre der Basler Pharmadynastie, gend zeitgenössischer Kunst. in den 1660er-Jahren an einem unterir- dischen Wasserfall fünf Wasserräder Das Mekka der Touristen einbauen, welche Getreidemühlen, eine Weiter gehts das waadtländische Pays Dresch- und eine Ölmühle sowie ein Sä- d'Enhaut hinauf, vorbei an Chäteaugewerk antrieben. Nach einer bewegten Geschichte, in deren Verlauf die Höhlen auch mit Tierkadavern und Schlachtabfällen gefüllt wurden, machte sich 1973 eine Gruppe von Enthusiasten daran, die Höhlen zu reinigen und die Mühlen teilweise zu restaurieren. Entstanden ist ein lebendiges Museum der frühen Industriegeschichte. Nun fahre ich Richtung Vue des Alpes, Übergang zwischen La Chaux-de- Fonds und dem Kantonshauptort Neuenburg. Es ist später Nachmittag, und über die Nebenstrassen, von denen man sich Leere erhofft hat, kriechen lange Autoschlangen: Tausende Grenzgänger drängen Richtung Frankreich. Auch auf d'CEx über die Sprachgrenze ins Saanen- land. In Saanen wartet das Hotel Spitzhorn auf den müden Grand-Tour-Tester, das die «SonntagsZeitung» Ende 2014 zum besten Dreisternhaus der Schweiz erkor. Pächter Michel Wichmann bringt die Philosophie des einladenden Chalets auf den Punkt: «Ein Dreisternhotel mit Viersterninfrastruktur und Fünfsternumgebung.» Hinunter durchs Simmental und den Thunersee entlang kommt man am nächsten Tag ins Mekka der indischen, chinesischen und arabischen Touristen: Interlaken. Auf der andern Seeseite führt die Route zurück nach Thun, wo sich ein Besuch des ältesten erhaltenen Medienbeobachtung Medienanalyse Informationsmanagement Sprachdienstleistungen ARGUS der Presse AG Rüdigerstrasse 15, Postfach, 8027 Zürich Tel. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01 www.argus.ch Argus Ref.: 58058101 Ausschnitt Seite: 2/3 Bericht Seite: 365/370 Datum: 04.06.2015 Tages-Anzeiger 8021 Zürich 044/ 248 44 11 www.tagesanzeiger.ch UNESCO Welterbe allg. Medienart: Print Medientyp: Tages- und Wochenpresse Auflage: 172'920 Erscheinungsweise: 6x wöchentlich Grand Tour of Switzerland BSQ DE DE BS 20 km Tipps und Informationen s0-1 SO-1 BL JU AG AG FR so 0w VD FR FR BE BE Basel Laufen St-Ursanne St-Ursanne La Chaux-de-Fonds Le Locle Neuenburg 00 Neuenburg Greyerz Greyerz TA-Grafik TA-Grafik est est VS VS Saanen 0 Saanen 0 Interlaken Interlaken Thun Bern Bern ® Burgdorf Burgdorf Lützelflüh Lützelflüh Luzern Luzern Die Kernroute: 1643 Kilometer lang, sie führt entlang von 44 Attraktionen, darunter 11 Unesco-Weltkulturerbestätten und 2 Biosphären. Sie dauert 7 Tage, bei einer Fahrzeit von mind. 5 Stunden täglich. Einstiegsetappen: Basel-Neuenburg (165 km), Genf-StGeorge (53 km) und Chiasso-Bellinzona (109 km), www.myswitzerland.com Arrangements: 8 Übernachtungen im Doppelzimmer inkl. Frühstück, überwiegend Gratisparkplätze und Swiss-Coupon-Pass mit 2-für-l-Angeboten ab 1109 Fr. pro Person. Im Elektro-Tourbus mit Begleitung von Reiseleitern: ab Luzern, unter anderem zu den Rheinfällen und dem Aletschgletscher, 6 Nächte im Doppelzimmer in Dreisternhotels inklusive Halbpension und Eintrittstickets zu den Rheinfällen 1950 Fr. pro Person, 9.-15. August und 6.-12. Sept. 2015. Weitere Angebote: www.myswitzerland.com Unterkünfte: Hotel Teufelhof, Basel: szeniges Stadthotel: Doppelzimmer ab 178 Fr. inkl. Frühstück www.teufelhofcom Hotel Beau-Rivage, Neuenburg: Grandhotel direkt am See, Doppelzimmer ab 410 Fr. Medienbeobachtung Medienanalyse Informationsmanagement Sprachdienstleistungen Themen-Nr.: 809.009 Abo-Nr.: 1088546 Seite: 27 Fläche: 109'669 mm² www.beau-rivage-hotel.ch Chalet-Hotel Spitzhorn, Saanen: das beste Preis-Leistungs-Verhältnis in der Region Gstaad, Doppelzimmer ab 180 Fr. inkl. Frühstück www.spitzhorn.ch Highlights entlang der Testroute: Tinguely-Museum: www.tinguely.ch Städtchen St-Ursanne JU: www.st-ursanne.ch Internationales Uhrenmuseum: www.mih.ch Mühlen von Col-des-Roches JU: www.lesmoulins.ch Schloss Greyerz: www.chateau-gruyeres.ch Museum H.R. Giger: www.hrgigermuseum.com Tibet-Museum: www.tibetmuseum.info Thun-Panorama im Schadaupark: www.kunstmuseumthun.ch/panorama Unesco-Biosphärenreservat Entlebuch LU: www.biosphaere.ch Alternativen für den Langsamverkehr: Velo, Wandern, Skaten und Kanu: www.swisstrails.ch, www.schweizmobil.ch Grand Train Tour of Switzerland: www.swisstravelsystem.com ARGUS der Presse AG Rüdigerstrasse 15, Postfach, 8027 Zürich Tel. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01 www.argus.ch Argus Ref.: 58058101 Ausschnitt Seite: 3/3 Bericht Seite: 366/370 Datum: 04.06.2015 Online-Ausgabe Tages-Anzeiger 8021 Zürich 044/ 248 41 11 www.tagesanzeiger.ch UNESCO Welterbe allg. Medienart: Internet Medientyp: Tages- und Wochenpresse UUpM: 1'082'000 Page Visits: 14'925'753 Online lesen Themen-Nr.: 809.009 Abo-Nr.: 1088546 Grandioses Heimatland Schweiz Tourismus lanciert die Grand Tour of Switzerland. Auch für Schweizer bietet die 1600 Kilometer lange Route die Möglichkeit, unbekannte Ecken des Landes zu entdecken. Eine viertägige Testfahrt. Von Artur K. Vogel 23:55 Bei Schweiz Tourismus spricht man von der «wichtigsten touristischen Innovation seit langem». Sie auszuarbeiten, dauerte zwei Jahre, und das Werbebudget beträgt 30 Millionen Franken. Das Routennetz – in einem Reiseführer, in Broschüren und auf einer Strassenkarte beschrieben – ist 1600 Kilometer lang. Und der Name klingt entsprechend: Grand Tour of Switzerland. Die Grand Tour war ab dem 16. Jahrhundert die obligate mehrjährige Bildungsreise von Sprösslingen der europäischen Upperclass durch europäische Kulturländer. Die Schweiz spielte eine untergeordnete, unangenehme Rolle wegen der miserablen Infrastruktur und der mühsamen Alpenquerung. Mit all dem hat die Grand Tour von Schweiz Tourismus nicht viel gemein. Es handelt sich vielmehr um eine Einladung, das Land zu erkunden – und zwar per Auto oder Motorrad. Dass Grüne und der VCS da protestieren, liegt auf der Hand. Obwohl es für Bahnbegeisterte ein Parallelprogramm gibt: Die Grand Train Tour of Switzerland. Allerdings ist unser Land für den sogenannten Langsamverkehr bestens erschlossen. Doch fast gäbe man den Kritikern schon vor der ersten Etappe recht: Auf der Anfahrt nach Basel ist die A 2 ab Pratteln verstopft. Es braucht gehörig Geduld, bis man am Startpunkt, dem Hotel Teufelhof, angekommen ist. WERBUNG Für die Erkundung Basels lässt man das Auto natürlich in der Garage. Die Stadt verfügt über 40 Museen. Ich entscheide mich, nachdem ich mich am Tinguely-Brunnen vor dem Stadttheater entschleunigt habe, zu einem Medienbeobachtung Medienanalyse Informationsmanagement Sprachdienstleistungen ARGUS der Presse AG Rüdigerstrasse 15, Postfach, 8027 Zürich Tel. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01 www.argus.ch Argus Ref.: 58064922 Ausschnitt Seite: 1/4 Bericht Seite: 367/370 Datum: 04.06.2015 Online-Ausgabe Tages-Anzeiger 8021 Zürich 044/ 248 41 11 www.tagesanzeiger.ch UNESCO Welterbe allg. Medienart: Internet Medientyp: Tages- und Wochenpresse UUpM: 1'082'000 Page Visits: 14'925'753 Online lesen Themen-Nr.: 809.009 Abo-Nr.: 1088546 Besuch des Tinguely-Museums unten am Rhein. Dem Meister der klappernden Schrottmaschinen ist hier ein adäquates Denkmal gesetzt worden. Auch das St.-Alban-Quartier, nicht so bekannt wie Barfüsserplatz, Münster, Fasnacht und Fährimaa, lohnt einen Besuch. Es wird von Kanälen durchzogen. Die Zeugen des traditionellen Handwerks und der Industrialisierung sowie Fachwerkhäuser und die mittelalterliche Papiermühle sind restauriert; moderne Bauten und das Museum für Gegenwartskunst setzen zeitgenössische Akzente. Basel ist,neben Genf und Chiasso, eines der drei vorgeschlagenen «Einfallstore». Von hier aus fahre ich das Laufental hinauf Richtung Delsberg. Laufen mit seiner Altstadt, drei Stadttoren und einer teilweise erhaltenen Stadtmauer ist einen Stopp wert. Da ich vor allem Orte besuchen möchte, die mir nicht bekannt sind, brause ich im geliehenen Audi mit eher unkeuschen Geschwindigkeiten, den Wind im gelichteten Haar, am jurassischen Hauptort Delsberg vorbei durch die hügelige Landschaft nach St. Ursanne am Doubs – romanisch-gotische Stiftskirche, Stadttore, enge Gassen, Häuser aus dem 14. bis 16. Jahrhundert und eine alte Brücke sind hier die Sehenswürdigkeiten. Eine gereinigte Höhle In den Freibergen geht der Dichtestress vergessen, bis sich La Chaux-de-Fonds nähert, der grösste Ort des Kantons Neuenburg mit knapp 40 000 Einwohnern. Le Corbusier stammt von hier und baute im Jura seine ersten Häuser, bevor er 1917 nach Paris zog. Es ist zudem, zusammen mit Le Locle, die wichtigste Uhrenstadt und trumpft mit einem üppig bestückten Uhrenmuseum auf. Wenige Tage vor meinem Besuch war es überfallen worden, so wie man es von der Zürcher Bahnhofstrasse kennt: die Eingangstür mit einem Auto gerammt. Die verbogenen Metallrahmen lehnen noch an einer Mauer neben dem Eingang; dieser ist mit Pavatexplatten vermacht. Jenseits von Le Locle besuche ich die exklusivste Attraktion der Gegend: In Le Col-des-Roches liess Jonas Sandoz, Steuereintreiber, Friedensrichter und ein Vorfahre der Basler Pharmadynastie, in den 1660er-Jahren an einem unterirdischen Wasserfall fünf Wasserräder einbauen, welche Getreidemühlen, eine Dresch- und eine Ölmühle sowie ein Sägewerk antrieben. Nach einer bewegten Geschichte, in deren Verlauf die Höhlen auch mit Tierkadavern und Schlachtabfällen gefüllt wurden, machte sich 1973 eine Gruppe von Enthusiasten daran, die Höhlen zu reinigen und die Mühlen teilweise zu restaurieren. Entstanden ist ein lebendiges Museum der frühen Industriegeschichte. Nun fahre ich Richtung Vue des Alpes, Übergang zwischen La Chaux-de-Fonds und dem Kantonshauptort Neuenburg. Es ist später Nachmittag, und über die Nebenstrassen, von denen man sich Leere erhofft hat, kriechen lange Autoschlangen: Tausende Grenzgänger drängen Richtung Frankreich. Auch auf der Vue des Alpes wartet eine kleine Enttäuschung: Das angeblich spektakuläre Alpenpanorama verbirgt sich hinter einer Wolkenfront. Umso beruhigender ist die Aussicht aus dem Fenster des eleganten Fünfsternhotels BeauRivage unten in Neuenburg: In der Abendsonne kräuseln sich die Wellen des Sees. Murten ist bekannt, seit Karl der Kühne von Burgund hier 1476 die zweite seiner drei Schlachten gegen die Eidgenossen verlor. In die Schlagzeilen kam das Städtchen erneut, als Stararchitekt Jean Nouvel für die Expo.02 einen rostigen Kubus im See platzierte. Die begehbare Ringmauer bietet die beste Sicht auf Altstadt, Schloss und See. Der Rückweg führt am deutschen Pfarrhaus vorbei, wo der Schriftsteller Albert Bitzius (1797–1854) geboren wurde, besser bekannt als Jeremias Gotthelf. Nächstes Etappenziel ist Greyerz oder Gruyères, das mittelalterliche Städtchen mit Schloss, von Touristen überrannt, die hier ein Fondue essen und sich mit Selfies verewigen wollen. Das Tibet-Museum mit einer umfangreichen Sammlung von buddhistischen Skulpturen, Malereien und rituellen Gegenständen und das Museum des fantastischen Realisten H. R. Giger (1940–2014) liegen nebeneinander. Zu sehen sind viele von Gigers verstörenden Werken, dazu seine private Sammlung vorwiegend zeitgenössischer Kunst. Medienbeobachtung Medienanalyse Informationsmanagement Sprachdienstleistungen ARGUS der Presse AG Rüdigerstrasse 15, Postfach, 8027 Zürich Tel. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01 www.argus.ch Argus Ref.: 58064922 Ausschnitt Seite: 2/4 Bericht Seite: 368/370 Datum: 04.06.2015 Online-Ausgabe Tages-Anzeiger 8021 Zürich 044/ 248 41 11 www.tagesanzeiger.ch UNESCO Welterbe allg. Medienart: Internet Medientyp: Tages- und Wochenpresse UUpM: 1'082'000 Page Visits: 14'925'753 Online lesen Themen-Nr.: 809.009 Abo-Nr.: 1088546 Das Mekka der Touristen Weiter gehts das waadtländische Pays d’Enhaut hinauf, vorbei an Château-d’Œx über die Sprachgrenze ins Saanenland. In Saanen wartet das Hotel Spitzhorn auf den müden Grand-Tour-Tester, das die « SonntagsZeitung» Ende 2014 zum besten Dreisternhaus der Schweiz erkor. Pächter Michel Wichmann bringt die Philosophie des einladenden Chalets auf den Punkt: «Ein Dreisternhotel mit Viersterninfrastruktur und Fünfstern-umgebung.» Hinunter durchs Simmental und den Thunersee entlang kommt man am nächsten Tag ins Mekka der indischen, chinesischen und arabischen Touristen: Interlaken. Auf der andern Seeseite führt die Route zurück nach Thun, wo sich ein Besuch des ältesten erhaltenen Panoramabildes der Welt aufdrängt, das der Basler Künstler Marquard Wocher von 1809 bis 1814 fertigte. Das siebeneinhalb Meter hohe und 38 Meter lange Gemälde war für lange Zeit in Vergessenheit geraten. Ende der 1950er-Jahre wurde es restauriert und ist seit 1961 in einer Rotunde im Schaudaupark wieder zugänglich. Eigentlich sähe mein Programm nun die Weiterfahrt nach Bern, Burgdorf und Lützelflüh vor, wo Jeremias Gotthelf als Pfarrer wirkte und zahlreiche seiner Werke schrieb. Stattdessen erlaube ich mir eine Abkürzung über den Schallenberg, wo man als Autofreak gern aufs Gaspedal drückt, durch das UnescoBiosphärenreservat Entlebuch zurück nach Luzern. Die Stadt, ins leuchtende Rot eines üppigen Sonnenuntergangs getaucht, rundet die Grand Tour ab. Viele Facetten der Schweiz wären mir ohne die vier Tage entgangen. Weitere sollten folgen. Die Reise wurde unterstützt von Schweiz Tourismus und Amag Bern. (Tages-Anzeiger)(Erstellt: 03.06.2015, 23:55 Uhr) Tipps und Informationen Die Kernroute: 1643 Kilometer lang, sie führt entlang von 44 Attraktionen, darunter 11 UNESCOWelterbestätten und 2 Biosphären. Sie dauert 7 Tage, bei einer Fahrzeit von mind. 5 Stunden täglich. Einstiegsetappen: Basel-Neuchâtel (165 km), Genf-Saint-George (53 km) und Chiasso-Bellinzona (109 km), www.myswitzerland.com Arrangements: 8 Übernachtungen im Doppelzimmer inklusive Frühstück, überwiegend Gratis-Parkplätze und Swiss Coupon Pass mit 2-für-1-Angeboten ab 1109 Fr. pro Person. Im Elektro-Tourbus mit Begleitung von Reiseleitern: ab Luzern, unter anderem zu den Rheinfällen und dem Aletschgletscher, 6 Nächte im Doppelzimmer in 3-Stern-Hotels inklusive Halbpension und Eintrittstickets zu den Rheinfällen 1950 Fr. pro Person, 9.-15. August und 6.-12. Sept. 2015. Weitere Angebote: www. myswitzerland.com Unterkünfte: Hotel Teufelhof, Basel: Szeniges Stadthotel: Doppelzimmer ab 178 Fr. inklusive Frühstück www. teufelhof.com Hotel Beau-Rivage, Neuenburg: Grandhotel direkt am See, Doppelzimmer ab 410 Fr. www.beau-rivage-hotel. ch Chalet Hotel Spitzhorn, Saanen: Das beste Preis-Leistungsverhältnis in der Region Gstaad, Doppelzimmer ab 180 Fr. inkl. Frühstück www.spitzhorn.ch Highlights entlang der Test-Route: Medienbeobachtung Medienanalyse Informationsmanagement Sprachdienstleistungen ARGUS der Presse AG Rüdigerstrasse 15, Postfach, 8027 Zürich Tel. 044 388 82 00, Fax 044 388 82 01 www.argus.ch Argus Ref.: 58064922 Ausschnitt Seite: 3/4 Bericht Seite: 369/370 Datum: 04.06.2015 Online-Ausgabe Tages-Anzeiger 8021 Zürich 044/ 248 41 11 www.tagesanzeiger.ch UNESCO Welterbe allg. Medienart: Internet Medientyp: Tages- und Wochenpresse UUpM: 1'082'000 Page Visits: 14'925'753 Online lesen Themen-Nr.: 809.009 Abo-Nr.: 1088546 Tinguely-Museum: www.tinguely.ch Städtchen Saint-Ursanne JU: www.st-ursanne.ch Internationales Uhrenmuseum: www.mih.ch Mühlen von Col-des-Roches JU: www.lesmoulins.ch Schloss Greyerz: www.chateau-gruyeres.ch Museum HR Giger: www.hrgigermuseum.com Tibet Museum: www.tibetmuseum.info Thun-Panorama im Schadaupark: www.kunstmuseumthun.ch/panorama Unesco-Biosphärenreservat Entlebuch LU: www.biosphaere.ch Alternativen für den Langsamverkehr: Velo, Wandern, Skaten und Kanu: www.swisstrails.ch, www.schweizmobil.ch «Grand Train Tour of Switzerland»: www.swisstravelsystem.com Die Redaktion auf Twitter Stets informiert und aktuell. 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