- Der Treasurer

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- Der Treasurer
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Der Treasurer
Nachrichten für die Finanzabteilung
Ausgabe 20 | 18. Oktober 2012
VDT besetzt Vorstandsposten wieder
Ökologisch wertvoll zahlen
Kuriosum: In Österreich ist
die erste Prepaid-Karte aus
nachwachsenden Rohstoffen
auf dem Markt.
3
Markus Fischer, Cornelia Hesse und Carsten Rueth rücken in den Vorstand auf
Köpfe im Treasury
Robert Steiner, Vice President
Corporate Finance bei Leoni,
über das neue Schuldscheindarlehen.
7
Wechsel in Beraterkreisen
Manager von DC Advisory
Partners stoßen zu Altium
Capital, die IKB stärkt ihr
Leveraged-Finance-Team.
8
Atradius nur noch BBB
Der Kreditversicherer ist von
S&P auf BBB zurückgestuft
worden.
9
Druck auf die Ratings
Moody’s hat die Anbieter von
Geldmarktfonds vor möglichen Downgrades gewarnt. 11
Bankgebühren kontrollieren
Der Anbieter TIS hat jetzt
ein Tool zur besseren
Kontrolle der Bankgebühren
herausgebracht.
12
Dr. Markus E. Fischer (ab Dezember FWU AG)
Nach einer längeren Vakanz in den
Vorstandsstellen hat der Verband
Deutscher Treasurer (VDT) sich neu
organisiert – sowohl personell als
auch struktuForum:
rell. Der Verwaltungsrat hat drei langjährige
VDT-Mitglieder zu neuen Vorstandsmitgliedern ernannt: Cornelia Hesse, Head of Cash Management der BASF Services Europe,
Carsten Rueth, Leiter Treasury von
Schaeffler, und Dr. Markus E.
VDT
Cornelia Hesse (BASF Services Europe)
Carsten Rueth (Schaeffler)
Fischer. Letzterer hatte seit 2006
den Bereich Finanzen/Treasury sowie später unter anderem die Bereiche Controlling bei GFKL Financial
Services verantwortet und wechselt
Anfang Dezember als CFO zu FWU
AG. Damit besteht der VDT-Vorstand mit den Genannten sowie
Bernd Saitz und Prof. Dr. Heinrich
Degenhart wieder aus fünf Mitgliedern. Auf der Mitgliederversammlung am 22. November 2012 wird
sich nach Angaben des VDT das
neue Vorstandsteam in Frankfurt
am Main persönlich vorstellen und
sein Konzept präsentieren.
Seit Anfang 2012 gab es im
Gremium des Verbands Deutscher
Treasurer vakante Vorstandsstellen.
Eberhard Köbe, seit 2002 Head of
Finance bei der Maxingvest AG,
hatte sein langjähriges Vorstandsmandat zum 15. Februar niedergelegt. Jochen Stich, seit Januar die>> F O R T S E T Z U N G A U F S E I T E 9
Ausfälle in Schuldscheinprogrammen
CDO-Programme zeigen schwächere Entwicklung als Ausleihungen über das eigene Buch
Zum wiederholten Male hat Moody’s jetzt das Schuldscheinprogramm „S-Core 2007“ herabgestuft.
Hinter dem abstrakten Namen verbirgt sich ein Vehikel, mit dem
Schuldscheine von deutschen Mittelständlern gebündelt refinanziert
wurden – ein Modell, das durch
Mezzanine-Programme wie Preps
noch bekannter ist. Die Deutsche
Bank hatte die Schuldscheine im
Jahr 2007 unter dem Label „DB
Schuldschein“ vertrieben.
Wie sich jetzt zeigt, sind die
Ausfälle von Schuldnern höher als
gedacht: Moody’s beziffert die
jüngsten Zahlungsausfälle mit 15
Millionen Euro. Zudem habe sich
gezeigt, so die Ratingagentur weiter, dass die durchschnittlichen
Verwertungserlöse deutlich geringer sind als erwartet. Für Investoren der Klasse A2 bedeutet das
Downgrade, dass ihre Papiere nur
noch bei Ba1 stehen. Die nächsttieferen Klassen B und C liegen jetzt
sogar im C-Bereich, also deutlich
im Sub-Investmentgrade. Ausstehend sind bei S-Core 2007 noch
rund 178 Millionen Euro, die sich
in 49 Darlehen aufgliedern. Die
Thinkstock/Getty Images
Vorzeitig refinanziert
SAF-Holland hat gerade erst
seine finanzielle Restrukturierung abgeschlossen und
wagt sich direkt schon an
den Anleihemarkt.
5
VDT
Top-Finanzierung
Ein seltener Gast im Anleihemarkt: Der ungeratete Pharmahändler Celesio sammelt
frisches Geld ein.
4
Schaeffler
Inhalt
Leere Taschen: Einige Mittelständler können ihre
Schuldscheine nicht zurückzahlen.
meisten davon sind im Jahr 2014
endfällig.
Bei einer weiteren Transaktion
zeigt sich ein ähnliches Bild. „SCore 2008“, das die Deutsche Bank
ebenfalls aufgelegt hatte, erhielt
von Moody’s einen negativen Ratingausblick. Davon sind CDO-Pa-
piere in Höhe von 453 Millionen
Euro betroffen. Bei dieser Transaktion, die in sechs Klassen vertrieben
wurde, liegt die nachrangige Tranche E mittlerweile im hochspekulativen C-Bereich. Ursprünglich war
das Programm mit einem Portfolio
von 460 Millionen Euro gestartet.
Einzelne Tranchen waren im März
2011 zuletzt herabgestuft worden.
Auch die Landesbank BadenWürttemberg („LBBW Entry“) und
die Commerzbank („TS Co.mit
One“)
brachten
vergleichbare
Transaktionen auf den Markt. Die
Schwaben verbrieften im Mai 2006
ein Gesamtvolumen von 400,5 Millionen Euro, das sich aus mehr als
270 Schuldscheindarlehen zusammensetzte. Die Commerzbank stellte hingegen knapp 400 Mittelständlern im Juli 2006 über das
>> F O R T S E T Z U N G A U F S E I T E 4
2 | Der Treasurer | Ausgabe 20 | 18. Oktober 2012
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| Zahlungsverkehr & Cash Management
Der
Treasurer
Ausgabe 20 | 18. Oktober 2012
Randnotiz: Bankkarte aus Mais Unbare Zahlungen
Sepa-Guide der DeuBa
Die Deutsche Bank hat einen
Ratgeber für die bevorstehende Umstellung des Zahlungsverkehrs auf die SepaRegularien herausgegeben.
Der „Ultimate Guide to Sepa
Migration” kann kostenlos im
iTunes-Store oder über die
Internetseite der Bank heruntergeladen werden.
Ein Institut bringt die nachhaltige Bezahlkarte heraus
nehmen zu
Der Trend geht zu Plastikgeld? Ver- phase zunächst als Visa-Prepaidgessen Sie’s! Wenn es nach dem Karte erhältlich.
Zahlungsverkehrsdienstleister GeÄußerlich ist die Karte von ihmalto und nach Raiffeisen Öster- ren Schwesterprodukten aus Plastik
reich geht, ist Mais das Zahlungs- auf den ersten Blick nicht zu untermittel der Zukunft. In Österreich scheiden, auch die Maisvariante ist
bringen die Unternehmen für den bunt bedruckt und mit einem Chip
umweltbewussten Nutzer eine Son- ausgestattet. Auch die Packung ist
deredition an Beaus nachwachzahlkarten hersenden Rohstofaus, auf der Basis
fen gestaltet, annatürlich nachstatt im Plastikwachsender Rohetui wird das
stoffe. Das Mateökologisch wertrial zur Herstelvolle Zahlungslung des Karten- Auch Karten lassen sich aus Mais herstellen.
mittel in einer
körpers wird aus Mais gewonnen.
formschönen Hülle aus recyceltem
Von der breiten Masse an Plas- Papier ausgegeben. Abstriche beim
tikgeldzahlern kann sich der Nutzer Thema Sicherheit und Funktionalidamit ökologisch vorbildlich abhe- tät muss man den Anbietern zufolben: Das maisbasierte Material lässt ge bei der Karte nicht machen. Das
sich mit geringem Aufwand recy- Produkt basiere „auf dem neuesten
celn und kompostieren. Die Bezahl- Stand der Technik“. Das gute ökolokarte ist, wenig überraschend, Teil gische Gewissen gibt es gratis dazu.
einer Klimaschutzinitiative. Für Jetzt müsste nur noch jemand das
umweltbewusste Kunden ist die nachwachsende Guthaben ergänsar
Ökokarte in einer ersten Projekt- zen.
Das Volumen an unbaren Zahlungen wächst weltweit – und mit ihm
die Zahl der Anbieter, die sich
Marktanteile in dem Segment sichern wollen. Banken bekommen
Konkurrenz von Dienstleistern außerhalb des Bankensektors. Die
Entwicklung könnte den Weg für
interessante Kooperationen ebnen,
finden die Autoren des World Payments Report 2012 von Cap Gemini, RBS und Efma.
Das Volumen unbarer Zahlungen ist 2010 um 7,1 Prozent auf
insgesamt 283 Milliarden Transaktionen gewachsen. Während das
Wachstum in den Entwicklungsländern am stärksten war (plus 16,9
Prozent), zeigten die entwickelten
Märkte ein moderates Plus von 4,9
Prozent. Lastschriften sind besonders in Europa beliebt: Die fünf
vordersten Positionen, bezogen auf
Transaktionen pro Einwohner, sicherten sich Österreich, Frankreich,
Deutschland, die Niederlande und
sar
Großbritannien.
Mobile Bezahllösung
Payworks und Pay.on haben
eine Lösung für mobiles
Bezahlen entwickelt. Sie
nutzt ein PIN-Eingabegerät,
das sowohl einen EMV- als
auch Magnetstreifenleser
enthält. Dies soll die Sicherheit steigern und die Akzeptanz von Visa-Karten erleichtern. Die PIN wird auf einem
externen Gerät, das drahtlos
mit dem Handy verbunden
ist, eingegeben. Alternativ
unterschreibt der Nutzer auf
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| Finanzen & Bilanzen
Der
Treasurer
Ausgabe 20 | 18. Oktober 2012
News
Top-Finanzierung
Telekom emittiert Bond
mit zwölf Jahren Laufzeit
Die Deutsche Telekom International Finance BV hat eine
Anleihe über 650 Mio. Euro
platziert. Der Bond läuft
zwölf Jahre und hat einen
Kupon von 2,75%. Der Spread
liegt bei 82 Bsp. gegenüber
Midswaps. Deutsche Bank,
DZ Bank und Royal Bank of
Scotland haben die Emission
arrangiert. Moody’s bewertet
den Telekommunikationsanbieter mit Baa1, S&P mit
BBB+.
Pharmahändler Celesio zapft Anleihemarkt ohne Rating an
Ausfälle in Schuldscheinprogrammen
Nach fast einem halben Jahr hat Zinsniveau genutzt, um sein Fälligsich wieder ein ungerateter Emit- keitenprofil zu verbessern. Die Ertent auf den Euro-Anleihemarkt löse will das Unternehmen für allvorgewagt. Celesio hat das derzeit gemeine Finanzierungszwecke versehr günstige Marktumfeld genutzt wenden: Bankschulden sollen zuund den zweiten Bond in seiner Ge- rückgeführt und in den nächsten
schichte platziert. Die Anleihe hat Jahren fällige Schuldverschreibunein Volumen von
gen
zurückge350
Millionen
zahlt werden. ZuEuro und läuft
dem will Celesio
vier Jahre. Der fiauch einen Teil in
xe Kupon beträgt
das operative Ge4,0 Prozent. „Der
schäft investieMarkt für Unterren. Damit dürfte
nehmensanleihen
nicht viel zur Anist aktuell sehr Celesio ist zum zweiten Mal am Bondmarkt aktiv. lage übrig bleiaufnahmefähig“, sagt Marion Hel- ben, was sinnvoll ist. Cash kann
mes, seit Januar dieses Jahres Fi- derzeit bekanntlich nur zu sehr
nanzchefin des Pharmahändlers schlechten Konditionen angelegt
aus Stuttgart. Das Orderbuch hatte werden kann.
ein Volumen von über 2 Milliarden
Celesio ist sehr selten im KapiEuro, und mehr als 300 Investoren talmarkt aktiv: 2009 hat der Pharwaren an der Emission interessiert. mahändler erstmals eine WandelDabei dürfte dem Pharmahändler anleihe begeben, um seine Investodie Bekanntheit seiner Marke sehr renbasis zu erweitern. Zuvor waren
geholfen haben.
die Stuttgarter nur am SchuldCelesio, das Investoren einer scheinmarkt präsent gewesen. 2010
Bankerin zufolge implizit im Cross- folgte die erste Unternehmensanleiover-Bereich sehen, hat wie viele he, 2011 eine weitere Wandelsap
andere auch das historisch niedrige schuldverschreibung.
Verbriefungsvehikel „TS Co.mit
One“ rund 500 Millionen Euro
Fremdkapital zur Verfügung. Besonders das Commerzbank-Programm musste bereits einige Ausfälle verbuchen.
Zwar schneiden die Schuldscheinprogramme insgesamt besser
ab als die Mezzanine-Programme,
was an einer höheren Granularität
der Transaktionen und der weniger
nachrangigen Natur der Assets liegen mag. Dennoch sind die jüngsten Ausfälle ein weiterer Rückschlag für das sogenannte „Originate-to-Distribute-Modell“, das besonders im Zusammenhang mit
US-Subprime-Krediten in Verruf
geraten ist. Dabei haben Banken
Kredite mit dem Ziel vermittelt, sie
direkt an Kapitalmarktinvestoren
weiterzureichen. Wesentlich besser
schlagen sich Verbriefungen von
Mittelstandskrediten, die zunächst
über die Bankbilanzen liefen und
nach einem Zufallsmechanismus
erst später verbrieft wurden. Wie
sich jetzt wieder zeigt, ist das Risiko einer schwachen Auswahl dabei
mad
deutlich geringer.
Allianz
Allianz begibt Hybridanleihe
über 1,5 Mrd. Euro
Der Versicherer Allianz
platziert eine Nachranganleihe über 1,5 Mrd. Euro bei
institutionellen Investoren.
Die Anleihe läuft 30 Jahre
und kann durch die Allianz
erstmals nach zehn Jahren
gekündigt werden. Bis 2022
Celesio
<< F O R T S E T Z U N G V O N S E I T E 1
Versicher Allianz begibt Hybrid.
ist der Hybrid mit einem
festen Kupon von 5,625%
p.a. ausgestattet. Danach
erhalten die Anleiheinhaber
einen variablen Zinssatz.
Moody's bewertet den
Hybrid mit A2 (hyb).
RBS löst sich vom Schutz
des Rettungsschirms
Die Royal Bank of Scotland
(RBS) hat es geschafft: Vier
Jahre nach ihrem Beinahekollaps in der Finanzkrise und
ihrer milliardenschweren
Rettung durch die britische
Regierung verzichtet sie
auf den Schutz des teuren
staatlichen Rettungsschirms.
Der Schritt markiert einen
Meilenstein im Turnaround.
Mit dem Finanzministerium
sei der Ausstieg aus dem
Programm für Donnerstag
vereinbart worden, dies
sei laut Vertrag der frühestmögliche Zeitpunkt, teilte
die RBS mit.
Praktiker sichert sich letzten Baustein
Angeschlagene Baumarktkette baut Führungsetage um
Praktiker hat den letzten fehlenden
Baustein seines Fremdfinanzierungspakets festgezurrt. Die angeschlagene Baumarktkette hat die
Verhandlungen über ein Darlehen
über 15 Millionen Euro erfolgreich
abgeschlossen. Ein privater Investor gewährt Praktiker das Darlehen,
das in seiner Struktur und in den
vereinbarten Konditionen an das
Darlehen angelehnt sein soll, das
Anfang Oktober von einer von der
Privatbank Semper Constantia beratenen Investorengruppe gewährt
wurde. Das Geld werde kurzfristig
ausgezahlt, heißt es weiter.
„Mit der jetzt unterzeichneten
Vereinbarung sind wir wieder einen
Schritt weitergekommen, die Finanzierungsstruktur der Gesellschaft zu vervollständigen“, sagt
Markus Schürholz, Finanzvorstand
von Praktiker. Schon Anfang Oktober war Praktiker ein Durchbruch
in den Refinanzierungsverhandlun-
gen gelungen, wodurch die Baumarktkette die Zahlungsunfähigkeit
abwenden konnte. Der Konzern erhielt zunächst ein besichertes Darlehen von 40 Millionen Euro. Dazu
kommen verbindliche Zusagen für
mehr als 20 Millionen Euro. Dieses
Geld soll fließen, wenn die bereits
in diesem Sommer beschlossene
Kapitalerhöhung abgeschlossen ist.
Des Weiteren hat der Baumarktkonzern noch Veränderungen
im Vorstand und im Aufsichtsrat
bekanntgegeben. Dr. Erhard F.
Grossnigg hat den Vorsitz des Aufsichtsrats von Praktiker übernommen und löst damit Dr. Kersten von
Schenck ab. Zudem will der amtierende CEO Dr. Kay Hafner die Baumarktkette verlassen und hat deshalb um die vorzeitige Auflösung
seines Vertrags gebeten. Armin
Burger wurde zum 15. Oktober zu
sap
seinem Nachfolger ernannt.
Finanzierungsticker
+++ Moody's bewertet neue Senior Secured Second Lien Floating Rate
Notes der Grohe Holding mit B3 +++ Grand City Properties platziert besicherte Wandelanleihe über 100 Mio. Euro +++ Mox Telecom emittiert
Anleihe in Bondm, Volumen 35 Mio. Euro +++ Scholz schließt Finanzierungspaket mit syndiziertem Darlehen über 500 Mio. Euro und Immobilienkredit über 60 Mio. Euro ab +++ Moody's stuft Metro von Baa2
auf Baa3 herunter, Ausblick stabil +++ Biesterfeld platziert ersten
Schuldschein über 45 Mio. Euro +++ Hoyer platziert Schuldschein +++
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| Finanzen und Bilanzen
Der
Treasurer
Ausgabe 20 | 18. Oktober 2012
News
SAF-Holland startet neuen Anlauf für Anleihe
Nestlé platziert Euro- und
US-Dollar-Anleihen
Nestlé hat den Kapitalmarkt
gleich zweimal kurz hintereinander angezapft, einmal in
Euro und einmal in US-Dollar.
Der Finanzierungsarm des
Schweizer Lebensmittelkonzerns hat einen Bond über
500 Mio. Euro mit 5 Bsp. gegenüber Midswaps gepreist.
Die Anleihe läuft bis 2016,
der Kupon beträgt 0,75%.
Nur wenige Tage davor hat
der Konzern einen Bond über
500 Mio. US-Dollar begeben.
Die Anleihe läuft bis Anfang
2018. Der Kupon beträgt
1,25%. Der Spread liegt bei
43 Bsp. gegenüber Midswaps.
Moody’s bewertet Nestlé mit
Aa2 und S&P mit AA. Anfang
Oktober hatte der Schweizer
Konzern auch schon einen
Milliarden-Bankenkredit
erneuert. Das Kreditvolumen
wurde auf 5 Mrd. Euro ausgedehnt.
Lkw-Zulieferer schließt mit neuem Kredit finanzielle Restrukturierung ab
Damit war SAF-Holland deutlich
erfolgreicher als noch im Frühjahr
dieses Jahres. Damals musste das
Unternehmen seine Pläne, einen
High-Yield-Bond über 150 Millionen Euro zu begeben, gleich zweimal begraben. „Timingprobleme
waren der Auslöser“, sagt Borg-
SAF-Holland
Gerade ist die Refinanzierung des
Lkw-Zulieferers SAF-Holland in
trockenen Tüchern, da wagt sich
der Achsenherstellers an den Bondmarkt. „Wir planen, einen Bond zu
platzieren“, bestätigte SAF-Holland-CEO Detlef Borghardt noch
heute Mittag gegenüber FINANCETV. Eins, zwei, drei: Nur wenige
Stunden nach dem Beginn des öffentlichen Angebots hat SAF-Holland die Anleihe über 75 Millionen
Euro mit deutlicher Überzeichnung
platziert und die Zeichnung vorzeitig geschlossen. Die Anleihe läuft
fünfeinhalb Jahre und ist mit einem
jährlichen Kupon von 7,0 Prozent
ausgestattet. Die Anleihe wurde
erst im kürzlich eröffneten PrimeStandard-Segment für Unternehmensanleihen der Deutschen Börse
emittiert. Für die Emission hat sich
der Konzern ein Rating von Euler
Hermes besorgt, das mit BBB- gerade noch im Investmentgrade-Bereich landete. Lead Manager der
Transaktion ist die IKB.
SAF-Holland-Finanzchef Wilfried Trepels
hardt zu FINANCE-TV. Mit Hilfe der
nun platzierten Unternehmensanleihe schließt SAF-Holland eigenen
Angaben zufolge die Neuordnung
seiner Finanzierungsstruktur nach
einer Kapitalerhöhung 2011 und
der vorzeitigen Erneuerung des
Konsortialkredites vor einigen Tagen ab. Der während der Finanzkri-
se schwer ins Straucheln geratene
Lkw-Zulieferer SAF-Holland hatte
mit dem neuen Bankkredit seine finanzielle Restrukturierung beendet.
Es gelang Finanzchef Wilfried Trepels, die seit 2008 bestehende Finanzierungsvereinbarung mit einem neuen Kredit über 260 Millionen Euro vorzeitig abzulösen. Mit
der Refinanzierung konnte die
Laufzeit des Kredits bis 2017 verlängert und das Volumen vergrößert werden. Gleichzeitig wurde die
Anzahl der Konsortialbanken unter
Führung der BayernLB, der Commerzbank, der IKB und der UniCredit reduziert.
Die aktuelle Bankenfinanzierung gebe SAF-Holland größere
Spielräume, kommentiert Borghardt im Interview mit FINANCETV: „Die hohe Schuldensicherung
ist vom Tisch. Die Covenants
greifen erst, wenn die Eigenkapitalquote unter 30 Prozent sinkt.“
Derzeit liege die Quote bei rund 36
sap
Prozent.
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6 | Der Treasurer | Ausgabe 20 | 18. Oktober 2012
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| Personen & Positionen
Der
Treasurer
Ausgabe 20 | 18. Oktober 2012
Leoni entert Schuldscheinmarkt Wechsel im
Die Bielefelder Oetker-Gruppe regelt frühzeitig die Nachfolge von Finanzvorstand
Ernst F. Schröder (64), der
2013 altersbedingt aus dem
Unternehmen ausscheidet.
Albert Christmann (49), bislang Vorsitzender der
Geschäftsführung bei
der zur Oetker-Gruppe
gehörenden Brauerei Radeberger, wird ab 1. Januar
2014 sein Nachfolger. An
Christmanns Stelle rückt
bereits zur Jahresmitte 2013
Erlfried Baatz (56), der
bislang Geschäftsführer bei
Henkell, einem der größten
deutschen Sektproduzenten,
ist.
Robert Steiner, Vice President Corporate Finance bei Leoni,
über die neue Refinanzierung
Arne Borkowski ist neuer Senior Cash Management Sales
Officer bei der BNP Paribas
Deutschland im Team von
Andrej Ankerst. Borkowski
kommt von der Citigroup in
Deutschland, wo er als Client
Sales Manager Public Sector
tätig war. Davor leitete er unter anderem nach der Übernahme der Dresdner Bank
durch die Commerzbank deren internationalen Vertrieb
für Cash Management und
Internationales Geschäft.
Atradius
Die ING hat Mitte Oktober
dieses Jahres Delfin Rueda
zum Mitglied des
Management Boards
Versicherung Eurasia
(MBE) ernannt. Die Berufung
wird zum 1. November 2012
wirksam. Innerhalb der MBE
wird Rueda als CFO Versicherung/IM Eurasia für alle betrieblichen und geschäftlichen Aspekte der Finanzen
für Versicherungen und Investment Management Eurasien verantwortlich sein. Er
kommt vom Kreditversicherer
Atradius, den er nach fast
achtjähriger Tätigkeit Ende
Oktober verlässt.
Leoni-Treasury-Team hat die bestehenden
Schuldscheininvestoren
(mit variabler Verzinsung) einzeln
angeschrieben. Der Deal: Wenn die
Zeichner vorzeitig tilgen, könnten
sie sich an dem neuen Schuldschein
beteiligen. Ihr Vorteil: Sie erhielten
längere Laufzeiten und bekämen
genau die Tranche, die sie wollten.
„Immerhin 50 bis 60 Prozent der
Schuldscheinzeichner haben sich
Robert F. Steiner ist als Vice President Corporate
Finance bei der Leoni AG in Nürnberg tätig. Dort
ist er seit 1992 im Leoni-Konzern für die Themen
zentrale Finanzierungen, Cash- und Währungsmanagement und Versicherungen verantwortlich.
darauf eingelassen“, berichtet Steiner. „Das waren überraschend viele.“ Doch er rät anderen Kollegen,
den damit verbundenen Arbeitsaufwand nicht zu unterschätzen.
„Wir haben eine Menge Papier bewegen und unterschreiben dürfen.“
Mit Erfolg: „Zum 31. Dezember
2012 werden wir nur eine minimale Bilanzverlängerung haben.“
Das Finanzierungskapitel ist
aber noch nicht abgeschlossen.
„Wir wollen die Kreditlinien bei
unseren fünf Kernbanken teilweise
erhöhen und für einen längeren
Zeitraum fest zusagen lassen.“ Doch
das derzeitige Hauptthema sei die
konzerneigene Payment Factory.
„Wir haben ein neues Tool von SAP
im Haus, das wir nun weltweit aussap
rollen wollen“, sagt Steiner.
Es gibt einen
Wechsel an der
Spitze des Treasuries der Andreae-Noris Zahn
AG (Anzag). Cornelia Schwertel
Cornelia Schwertel
ist seit 27. August dieses Jahres als Head of Treasury bei dem Pharmagroßhändler,
der zur Alliance-Boots-Gruppe gehört. Sie beerbt damit Markus Kurfürst, der das Frankfurter Unternehmen zum 30. September verlassen hat, um als Director Corporate
Finance Treasury zum Automobilzulieferer Webasto zu wechseln.
Schwertel kommt von Barclays
Capital, wo sie als Senior Relationship Manager gearbeitet hat. Davor war sie 13 Jahre bei der Royal
Bank of Scotland tätig. Die ehemalige Bankerin wird sich nun bei der
Anzag Unternehmensangaben zufolge zunächst auf den Squeeze-out
der Minderheitsgesellschafter, die
Namensänderung der Anzag und
die Optimierung der Treasury-Absap
läufe konzentrieren.
Anzag
Der Schuldscheinmarkt ist weiter
heiß begehrt. Auch der Kabelkonzern Leoni hat im September die
Gelegenheit genutzt und einen
Schuldschein über 250 Millionen
Euro platziert. „Damit haben wir
vorzeitig die langfristige Konzernfinanzierung gesichert“, sagt Robert Steiner, Vice President Corporate Finance bei Leoni. Bei dem
Nürnberger Unternehmen werden
im kommenden Jahr Verbindlichkeiten über 360 Millionen Euro fällig - 160 Millionen Euro bei einem
Schuldschein und 200 Millionen
Euro bei einer Anleihe. „Bis zum
Frühjahr zu warten wäre taktisch
nicht klug gewesen, da der Schuldscheinmarkt im Moment sehr liquide ist und sich uns sehr attraktive
Konditionen geboten haben“, sagt
Steiner. „Wir bewegen uns beim
Zinssatz in Richtung 3 Prozent.“
Das Volumen des neuen Papiers
verteilt sich auf stattliche sieben
Tranchen mit Laufzeiten von fünf,
sechs, sieben und zehn Jahren. Ursprünglich hatte Leoni geplant, lediglich 150 Millionen Euro zu refinanzieren. Doch aufgrund einer
deutlichen Überzeichnung und eines Pricings am unteren Ende der
avisierten Spanne ließ sich die
Summe erhöhen. Eine Anleihe hatte das Leoni-Treasury zwar ebenfalls geprüft, doch „die Indikationen vom Anleihemarkt waren etliche Basispunkte teurer“, ergänzt
Robert Steiner. Nicht zu vernachlässigen sei auch der höhere Aufwand einer Emission.
Auch beim Schuldschein war
einiges zu tun. „Durch die vorzeitige Refinanzierung hätte sich unsere
Bilanz um 250 Millionen Euro verlängert, was schlechtere Finanzkennzahlen bedeutet hätte“, sagt
Steiner. „Das galt es zu vermeiden,
weshalb wir uns für ein ExchangeOffer entschieden haben.“ Das
Anzag-Treasury
Leoni
Oetker
Personalien
Aktuelle
Stellenangebote:
Tognum AG
sucht Manager Treasury (m/w)
GFKL
sucht Referent Treasury (m/w)
Mayr-Melnhof
sucht Cash Management & Treasury
System Spezialist (m/w)
Valensina
sucht Treasury & Cash Manager (m/w)
Rickmers Holding
sucht Bankkaufmann/-frau für den
Bereich Treasury & Risk
Geobra Brandstätter
sucht Referent Cash Management
(m/w)
Veranstaltungskalender
Datum
23.10. und 25.10.
Titel
Zahlungsverkehr: national und international
30.10.
30.-31.10.
06.-07.11
Kreditrisiko- und Forderungsmanagement Tage 2012
Syndizierte Kredite
Neue Entwicklungen in der Bankenaufsicht
Ort
Düsseldorf (23.10.) und
Frankfurt am Main (25.10.)
Düsseldorf
Frankfurt am Main
Mainz
8
| Personen
Der
Treasurer
Ausgabe 20 | 18. Oktober 2012
News
Zugänge bei Altium Capital
CFO von Oesterreich übernimmt Chefposten bei HSH
Die HSH Nordbank setzt ihren
Vorstandschef Paul Lerbinger
nach weniger als zwei Jahren
wieder vor die Tür. Der Investmentbanker werde Ende
Oktober das Institut verlassen, teilte die von den Ländern Hamburg und Schleswig-Holstein kontrollierte
Bank mit. Lerbinger habe es
nicht geschafft, die Landesbank in sicheres Fahrwasser
zu bringen, zitiert Reuters
Eignerkreise. Der HSH-Aufsichtsrat soll die Personalie in
seiner Sitzung am kommenden Mittwoch abnicken und
den derzeitigen Finanzchef
Constantin von Oesterreich
zum neuen Vorstandschef bestellen. Der Deutsche-BankManager von Oesterreich ist
seit November 2009 bei der
HSH und bislang für den
Bereich Finanzen und die
interne Bad Bank zuständig.
Berater von DC Advisory wechseln die Fronten
IKB baut Leveraged
Finance Team aus
Thinkstock/Getty Images
Nobert Schmitz (41) und Johannes ge könnte er zu einem späteren
Schmittat (34) sind Anfang Oktober Zeitpunkt auch zu Altium stoßen.
zu Altium Capital gestoßen. Die Der weitere Ausbau des Teams ist
M&A-Beratung mit Standorten in nach Unternehmensangaben fest
München, London, Madrid, Zürich geplant.
und Paris ergänzt damit ihr KernUnter der Fahne von Altium
geschäft um das Debt Advisory und will das Team in bewährter Manier
Financial Restructuring. Für beide weiterarbeiten. Bei DC Advisory
Bereiche standen
war
besonders
Schmitz
und
die
FinanzieSchmittat bei der
rungsberatung
Frankfurter Corim Rahmen von
porate-FinanceM&A-Mandaten
Beratung DC Adim Fokus – häuvisory Partners
fig mit Private(früher
Close Wechsel in Beraterkreisen.
Equity-HinterBrothers). Wie FINANCE Anfang grund. Zu den Klienten und betreuAugust aus gut informierten Krei- ten Transaktionen des Teams zählsen erfahren hatte, war das Team ten unter anderem Private-Equityabgesprungen und hatte sich auf Gesellschaften wie HG Capital
die Suche nach einer neuen Heimat („Teufel“), Gilde Buy Out Partners
begeben. Unklar ist momentan („Spandex“) und die Deutsche
noch der Verbleib von Gerd Bie- Beteiligungs AG („Romaco“). Zuding, der den Bereich Finanzie- dem hat das Team die finanziellen
rungsberatung bei DC Advisory als Restrukturierungen von Jost, BatPartner aufgebaut und geleitet hat- tenfeld-Cincinnati und Neumayer
mad
te. Unbestätigten Gerüchten zufol- Tekfor begleitet.
Die IKB hat ihr europäisches Leveraged Finance Team verstärkt. Xavier Weisrock kommt als Managing
Director und Head of Leveraged
and Acquisition Finance Origination für Frankreich zur Bank. Er
kommt von der UniCredit und wird
an Nicolaus Loos, Head of Leveraged and Acquisition Finance für
Europa, berichten. Stefan Weisser
verstärkte kürzlich als Director das
Syndications-Team und wird sich
auf Unternehmensdeals und Transaktionen mit Private-Equity-Hintergrund fokussieren. Er wechselt
vom Corporate-Finance-Advisory
and Loan-Syndications-Team der
WestLB zur IKB und wird an Torsten Aul, Head of Syndicate, berichten. Jörg Zeidler wird sich ebenfalls
als Director auf den Vertrieb von
Kreditprodukten und auf die Sekundärmarkt-Aktivitäten konzentrieren. Zeidler wechselt von Cantor
Fitzgerald Europe’s Leveraged Loan
und wird an Tobias Bodamer, Head
of Institutional Sales, reporten. sap
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9
| Risikomanagement
Der
Treasurer
Ausgabe 20 | 18. Oktober 2012
News
Atradius auf BBB zurückgestuft
Zahlungsmoral bleibt stabil
Die Zahlungsmoral deutscher
Unternehmen bleibt auf hohem Niveau. Der D&B-Zahlungsindex ging im September
zwar leicht auf 87,89 zurück,
liegt aber immer noch in der
Nähe seines im Mai erreichten
Rekordhochs. In einigen
Schlüsselindustrien, wie der
Automobilindustrie, ist die
Zahlungsmoral allerdings bereits deutlich gesunken.
Unternehmensrichtlinien verlangen oftmals A-Noten
von Atradius an seine Kunden.
Darin weist das Unternehmen auch
auf das nach wie vor gute Rating
bei A.M. Best hin, eine internationale, auf die Versicherungsbranche
spezialisierte Ratingagentur. Tatsächlich unterstreicht auch S&P in
seiner Bewertung
das starke operative Gruppenergebnis, die gute
Wettbewerbsposition und die
gute Kapitalisierung. Gleichwohl
könnte das Downgrade unangenehme Folgen nach sich ziehen. „Viele
Unternehmen legen in ihren Richtlinien fest, dass ein Kreditversicherer eine Mindestbonität von A minus haben muss. Das Downgrade
auf BBB könnte Atradius Klienten
kosten, auch wenn die Begründung
im Länderrating liegt“, sagt Alfons
Maria Gracher vom gleichnamigen
Kredit- und Kautionsmakler aus
ank
Trier.
Atradius
Deutsche Unternehmen
robuster als französische
Die Insolvenzquote von Unternehmen in Frankreich ist
fast doppelt so hoch wie in
Deutschland. Das geht aus einer vergleichenden Studie
des Kreditversicherers Coface
hervor. Coface nannte dafür
zwei Gründe: Deutsche Unternehmen sind im Schnitt
größer und damit weniger
insolvenzgefährdet sowie
finanzkräftiger.
Der Kreditversicherer Atradius ist
von S&P in seiner Kreditwürdigkeit
auf BBB zurückgestuft worden. Das
könnte das Unternehmen Kunden
kosten. Hintergrund ist die Senkung des Länderratings von Spanien durch S&P auf BBB-. Die
Richtlinien der
Ratingagentur
sehen vor, dass
die Bonitätsnoten
von
Unternehmen nur eine
Stufe über dem
Länderrating lie- Atradius-Zentrale in Köln
gen dürfen, in dem sie größtenteils
Geschäft machen. Folglich notiert
das Rating der Atradius-Mutter
Grupo Catalana Occidente und
dementsprechend auch das der
Tochter nur noch bei BBB. „Dieses
Rating spiegelt jedoch nicht die tatsächliche Performance von Atradius oder die Perspektive des Unternehmens wider, sondern ist eine
Konsequenz der S&P-Richtlinien“,
heißt es dazu in einem Schreiben
<< F O R T S E T Z U N G V O N S E I T E 1
VDT beendet Vakanz
ses Jahres CEO der Volkswagen
Group Services in Brüssel, ist bereits Mitte 2011 als Vorstandsmitglied beim VDT zurückgetreten. Der
Verband äußerte sich damals nicht
zu den Gründen des Ausscheidens
der beiden langjährigen Vorstände.
Die Ernennungen von Dr. Markus E. Fischer, Carsten Rueth und
Cornelia Hesse sind nicht die einzigen Neuerungen im TreasurerVerband. Auch strukturell hat der
VDT seinen Vorstand neu geordnet.
Wie auf der letzten Mitgliederversammlung sowie den anschließenden regionalen Veranstaltungen
beschlossen, wurden Fachressorts
im Vorstand gebildet. Das Ressort
Cash & Liquidity wird Cornelia
Hesse verantworten. Den Bereich
Equity & Debt hat Markus E. Fischer im Blick, das Risikomanagement betreut Carsten Rueth. Die
Ressorts Operations sowie Ausund Fortbildung sind wie bisher
durch Bernd Saitz und Heinrich Desap
genhart besetzt.
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10 | Der Treasurer | Ausgabe 20 | 18. Oktober 2012
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11
| Asset Management
Der
Treasurer
Ausgabe 20 | 18. Oktober 2012
News
Ratings in Gefahr
Wesner neuer Head of
Transactions bei AXA
Andreas Wesner ist neuer
Head of Transactions
Deutschland & Österreich bei
AXA Investment Managers
Deutschland. Künftig leitet er
die An- und Verkäufe von Immobilien für den AXA-Konzern sowie für Fondsmandate
und Separate Accounts.
Moody’s warnt Geldmarktfonds vor möglichen Downgrades
Renditen zu vermeiden, ungewollte
Konsequenzen wie eine sich verschlechternde Rentabilität oder eine vermehrte Rückgabe von Anteilsscheinen durch die Investoren
nach sich ziehen. Auch die temporäre Ablehnung von neuen Kundengeldern würde das Problem negativer Renditen nicht lösen, sondern lediglich aufschieben, so
Moody’s. Zwar
hätte eine zeitlich
begrenzte Fondsschließung per se
keine
Auswirkungen auf das
Fondsrating.
Würde das Management jedoch keine zusätzlichen
Schritte unternehmen, um eine
Erosion des Fondsvermögens zu
verhindern, könne dies negative
Auswirkungen auf das Rating haben. Moody’s rät den Fondsmanagern zudem, die Rückgabemodalität für Anteilsscheine nicht zu verank
ändern.
Moody’s
Deutsche Bank will physisch
replizieren
Morningstar zufolge will die
Deutsche Bank ins Geschäft
mit physisch replizierenden
Indexfonds einsteigen. Erste
Produkte sollen noch im November aufgelegt werden. Damit folgt DB-X-Trackers, die
ETF-Tochter der Deutschen
Bank, Lyxor, die bislang auf
swapbasierte ETFs setzten, vor
wenigen Wochen aber den
Einstieg in das Segment der
physisch replizierenden Indexfonds angekündigt hatte.
Die Ratingagentur Moody’s hat die
Anbieter von Geldmarktfonds vor
möglichen negativen Ratingaktionen gewarnt. Hintergrund sind die
von etlichen Fonds ergriffenen
Maßnahmen, um angesichts historisch niedriger Zinsen die Fondsrenditen im positiven Terrain zu
halten. In den vergangenen Monaten hatte eine Reihe von Fondsanbietern ihre Management-Fees
zum Teil drastisch gesenkt, die
Annahme
von
neuen Kundengeldern gestoppt
oder Liquiditätsgebühren verlangt. Viele Fonds stehen vor dem Dilemma, auslaufende
Geldmarktinstrumente nur noch
mit einem erheblichen Renditeabschlag neu investieren zu können.
Nach Ansicht von Moody’s bestehe die Gefahr, dass die Reduzierung oder Aussetzung von Management-Fees mit dem Ziel, negative
Deka bekennt sich
zu UN-PRI
Die Fondsgesellschaft Deka Investment hat sich zu den „UN Principles for Responsible Investment“
(UN-PRI) bekannt. Damit verpflichtet sich die Deka, nachhaltig und
im Sinne der Gesellschaft verantwortungsbewusst zu agieren. „Für
unsere Kunden werden Themen aus
den Bereichen Umwelt und soziale
Verantwortung zunehmend wichtiger“, sagte der Deka-Chef Victor
Moftakhar. Zwar orientiert sich die
Deka nach eigener Darstellung
schon seit längerem an den UNPRI. Mit der Unterzeichnung des
Abkommens wolle man dieses Vorgehen nun auch öffentlich bestätigen. Das PRI-Abkommen basiert
auf dem Ansatz, dass Umwelt-, Sozial- und Corporate-GovernanceThemen (ESG) Einfluss auf das Ergebnis eines Anlageportfolios haben können. Die PRI-Prinzipien sehen unter anderem vor, dass ESGThemen verstärkt in die Investmentanalyse- und Entscheidungsank
prozesse einbezogen werden.
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| Software & IT
Der
Treasurer
Ausgabe 20 | 18. Oktober 2012
News
TIS: Bankgebühren kontrollieren
Reval mit Version 12.1
Als eines von zwei großen
Releases im Jahr hat Reval
jetzt die Version 12.1 seiner
Software-as-a-Service
(SaaS)-Lösung für Treasury
und Risk Management (TRM)
herausgebracht. Die neue
Version bietet erweiterte
Funktionen im Cash-, Liquiditäts- und finanziellen Risikomanagement.
TIS bringt neuen Bank Fee Manager (BFM) auf den Markt
Thinkstock/Getty Images
eBAM auf dem Vormarsch
Das Thema electronic Bank
Account Management nimmt
langsam Fahrt auf, der
Engpass beim Austausch von
EBAM-Nachrichten scheint
momentan bei den Banken zu
liegen. Nichtsdestotrotz haben sich einige Unternehmen
bereits für eine eBAM-Lösung
von Hanse Orga entschieden.
Dazu zählen u.a. die BASF
Service Europe GmbH, die
Julius Blum GmbH sowie die
Stadtwerke Düsseldorf AG.
Wie viel verdient die Bank eigent- Greiner ein (vgl. Ausgabe 4|2011)
lich mit mir? Für Treasurer wird es und engagiert sich für die Nutzung
immer wichtiger, die Gebühren ih- des
Servicegebührenstandards
rer Banken zu kennen. Erfahrungs- Twist BSB. TIS zieht nun mit dem
gemäß treten bei der Abrechnung Bank Fee Manager (BFM) nach. Regerade im Zahlungsverkehr immer ports im Gebührenstandard Twist
wieder Fehler auf: Dienstleistungen BSB im XML-Format werden im
werden höher oder
Auftrag des Kunden
niedriger berechnet als
von den Banken angevereinbart. Zum Teil
fordert oder manuell
stellen Banken sogar
erfasst und dann auf
falsche Services in
Abweichungen
zwiRechnung oder nehmen
schen
tatsächlichen
stillgelegte Konten mit
und vereinbarten Konauf. „Zwischen 5 und
ditionen hin geprüft.
15 Prozent des Rech„Ein Format-Mapping
nungsbetrags liegen die
ist auch möglich, wenn
Abweichungen erfahdie Daten nicht im
rungsgemäß“, erklärt Bankgebühren lassen sich nicht Twist- oder einem anso einfach messen.
Jörg
Wiemer,
Gederen Format komschäftsführer des Softwareanbieters men“, ergänzt Wiemer. BFM ist
Treasury Intelligence Solutions webbasiert. Die Kosten, eine jährli(TIS). Bisher gibt es wenige Lösun- che Mietgebühr, orientieren sich an
gen, mit denen diese Berechnungen den möglichen Einsparungen. Moautomatisiert durchgeführt werden mentan ist TIS mit einem ersten
können. So setzt die Lufthansa et- Kunden im „Roll-out“ – weitere
mad
wa ein Tool von Schwabe, Ley & Anbindungen sollen folgen.
IMPRESSUM
Redaktion
Markus Dentz (mad, verantwortlich),
Andreas Knoch (ank), Sabine Paulus (sap),
Sabine Reifenberger (sar)
Verlag
Herausgeber: FINANCIAL GATES GmbH
Geschäftsführung:
Dr. André Hülsbömer, Volker Sach
60326 Frankfurt am Main
Mainzer Landstraße 199
HRB Nr. 53454, Amtsgericht Frankfurt am Main
Telefon: (069) 75 91-32 52
Telefax: (069) 75 91-32 24
E-Mail: [email protected]
Internet: www.derTreasurer.de
Bezugspreis Jahresabonnement: kostenlos
Erscheinungsweise: zweiwöchentlich
(24 Ausgaben im Jahr)
Objektleitung: Sylvia Daun
Telefon: (069) 75 91-14 82
Telefax: (069) 75 91-24 95
Verantwortlich für Anzeigen: Sylvia Daun
Layout: Daniela Seidel, FINANCIAL GATES
Mitherausgeber: BELLIN GmbH, BNP Paribas,
cogon AG, Commerzbank AG, Deutsche Bank,
ecofinance – a Reval Company, HSBC Trinkaus &
Burkhardt AG, PricewaterhouseCoopers AG, SEB
AG, treasury executives 53° gmbh
Partner: Deutsche Börse Group Capital Markets
Academy, Omikron Systemhaus GmbH & Co. KG,
TRINITY Management Systems GmbH, UniCredit
Bank AG
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sorgfältig recherchiert und zusammengestellt.
Für die Richtigkeit und Vollständigkeit des
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