Refinanzierung mit Hindernissen Spürbare

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Refinanzierung mit Hindernissen Spürbare
www.derTreasurer.de | www.finance-magazin.de
Der Treasurer
Nachrichten für die Finanzabteilung
Ausgabe 21 | 4. November 2010
Spürbare Entspannung
Skepsis zu EU-Regelung
Deutsche Firmen erwarten
bei Zahlungszielen kaum
Verbesserungen.
S. 2
Rückblick auf die 6. Structured FINANCE Deutschland (SFD)
Top-Finanzierung
Die Deutsche Flugsicherung
(DFS) platziert einen Schuldschein und erhält neuen syndizierten Kredit.
S. 4
Honsel ist insolvent
Der Turnaround des Autozulieferers ist gescheitert. Jahrelang litt Honsel unter zu
hohen Schulden.
S. 5
Treasury des Jahres 2010
Von der Unsicherheit, die noch vor
einem Jahr auf der Structured
FINANCE
Deutschland
(SFD)
herrschte, war in diesem Jahr kaum
noch etwas zu spüren. In Karlsruhe
trafen sich am 27. und 28. Oktober
rund 1.000 Finanzverantwortliche,
Banker und andere Kapitalgeber.
Dabei standen vor allem die aufnahmefähigen Anleihemärkte im
Vordergrund. Wie selten zuvor
konnten sich die Unternehmen
auch ohne Rating an den Bondmärkten bedienen, was viele große
Mittelständler mit Debüt-Anleihen
auch nutzten. Aber auch die Banken sind wieder deutlich kreditfreudiger und offensiver an den Kunden als noch vor Jahresfrist.
Best Practices im Treasury standen diesmal stärker als in den Vorjahren im Mittelpunkt. André
Klaus-Georg Stephan (Kärcher),
Patrick Pötschke
(Rohde
&
Schwarz), Andreas Schmidt (Commerzbank), Heinz
Fetter (BW Bank),
Michael
Kessel
(SAS Automotive) und Wolfgang Frontzek (Bellin). Die Bankenvertreter räumten in der Diskussion
ein, dass es bei Margenerhöhungen
durchaus Übertreibungen gegeben
habe. Allerdings sei auch nicht jedem Unternehmen in den guten
Zeiten bewusst gewesen, welchen
hohen Wert die Sicherheit habe.
Klar war, dass die Beziehung mit
Annette Hausmanns
Inhalt
Podiumsdiskussion im Kongresszentrum Karlsruhe
Christl, Leiter Konzernfinanzen bei
Heraeus, berichtete über die Einführung einer Inhouse-Bank des
Hanauer Unternehmens. Andreas
Kaiser, Head of Cash Management
bei Bayer, erklärte die Nutzung von
Score im Zahlungsverkehr.
Dass die Treasury-Abteilungen
in der Krise besonders im Fokus
standen, ist nicht neu. Über den
„Preis der Sicherheit“ diskutierten
>> F O R T S E T Z U N G A U F S E I T E 7
Refinanzierung mit Hindernissen
Rando Bruns, Head of Treasury des Chemie- und Pharmakonzerns Merck, hat die Auszeichnung für die Unterstützung der Millipore-Transaktion entgegengenommen. S. 7
City Financials integriert
Der Anbieter Wall Street Systems integriert seine Neuerwerbung City Financials. S. 8
Rendite gesucht
Investoren sind bei der Suche
nach stabilen Erträgen gewillt, die Real-Estate-Quote
zu erhöhen.
S. 9
Zinswende am kurzen Ende
Seit Mitte Oktober notiert der
Euribor wieder über Hauptrefinanzierungssatz.
S. 11
Mittelständler können Standard-Mezzanine-Kapital zum Teil nicht zurückzahlen
In den Jahren 2004 bis 2007 machte eine Finanzinnovation von sich
reden: Durch die Bündelung von
Mezzanine-Darlehen, die an Mittelständler herausgegeben wurden,
wurden ABS-Bonds zusammengestellt. Rund 17 dieser Anleihen
wurden in den besagten Jahren
platziert. Ab Mai 2011 muss die
erste Transaktion dieser Art
zurückgezahlt werden.
Wie die mittelständischen Unternehmen die Mezzanine-Darlehen
zurückführen wollen, hat jetzt eine
Studie von CMS Hasche Sigle, FCF
Fox Corporate Finance, M Cap
Finance und FINANCE untersucht.
Diese Frage stellt sich besonders,
weil Anschlussfinanzierungen mit
denselben Anleihen nicht möglich
sind. „Dieser Markt ist im Verlauf
der Subprime-Krise ab 2007 komplett ausgetrocknet und in mannigfaltige Probleme geraten“, erklärt
Frank Golland, Senior Partner des
Mittelstandsfonds M Cap Finance.
Nach Recherchen von FINANCE
sind bereits 17 Unternehmen aus
verschiedenen Programmen insolvent. „Wegen des weiterhin angespannten Finanzierungsmarktumfelds im Non-InvestmentgradeBereich für kleine und mittelgroße
Finanzierungen ist die Refinanzierung oftmals
g e f ä h r d e t “ , Forum:
sagt Arno Fuchs, CEO des Beratungsunternehmens FCF. „Unabhängig davon, welchen Weg man
beschreitet, dürfte klar sein, dass
der Abschluss einer neuen Finanzieurng eine erhebliche Vorlaufzeit
braucht“, betont Dr. Peter Ruby,
Partner bei CMS Hasche Sigle.
Nach den Ergebnissen der neuen Studie stützen die allermeisten
Unternehmen ihre Rückzahlungspläne auf den Cashflow. Allerdings
ist nur ein Viertel der Befragten in
der Lage, das Mezzanine-Kapital
allein aus eigenen Mitteln zu tilgen.
Exakt die Hälfte setzt auf eine
Kombination von Instrumenten:
Genannt wurden dabei in erster
Linie der Bankkredit und individuelles Mezzanine-Kapital. Es sollen
aber auch Schuldscheine, Anleihen,
Factoring oder Private-Equity eingesetzt werden. Unternehmen
knapp unterhalb des Investmentgrades haben in der Regel noch Zugang zu diesen Mitteln.
Doch gehen die Studienautoren
davon aus, dass 15 bis 25 Prozent
der Unternehmen starke Refinanzierungsprobleme haben werden
und damit insolvenzgefährdet sind.
Es handelt sich dabei meist um die
Unternehmen mit einem spekulativen Rating (B+ oder darunter), die
>> F O R T S E T Z U N G A U F S E I T E 4
2
| Zahlungsverkehr & Cash Management
Der
Treasurer
Ausgabe 21 | 4. November 2010
News
Zahlungsfristen: Deutsche Firmen sind skeptisch
Swift bietet Rückvergütung
Der Finanznachrichtendienst
Swift bietet eine Rückvergütung von 15% für den
Finanzdatentransfer im
laufenden Jahr. Ab 2011 gibt
es zudem eine Preissenkung
von durchschnittlich 20% für
FIN-Nachrichten. Die Rückvergütung kommt im Januar
2011 zur Auszahlung. Laut
Swift werden rund 50 Mio.
Euro zurückgegeben. Der
Dienstleister kündigte auch
seine neue Lösung Swift Secure Signature Key (3SKey)
an. Sie soll es Unternehmen
ermöglichen, verschiedene
Bankverbindungen in unterschiedlichen Netzwerken mit
einer einzigen digitalen Unterschrift zu managen. Parallele Infrastrukturen könnten
so reduziert werden. 3SKey
wird nach dem Abschluss
eines Pilotprojekts in Frankreich zunächst nur in Europa
eingeführt.
Unternehmen erwarten kaum Vorteile durch neue EU-Regelung gegen Zahlungsverzug
Mit einer Novelle will die EU den
Zahlungsverzug bekämpfen (vgl.
Treasurer 10-2010). Die Zahlungsfrist soll auf grundsätzlich 30, maximal 60 Tage begrenzt werden.
Private Unternehmen können höhere Ziele setzen, wenn dadurch
kein Geschäftspartner geschädigt
wird. Doch einer Umfrage des Kreditversicherers Atradius zufolge erwarten sich insbesondere deutsche
Unternehmen wenig von der Ende
Oktober verabschiedeten Regelung.
Nur ein Drittel der deutschen Firmen sieht Vorteile, 42 Prozent erwarten keine Auswirkungen. Damit
sind deutsche Unternehmen deutlich skeptischer als der Durchschnitt: Der Umfrage zufolge, an
der knapp 4.000 Unternehmen aus
22 Ländern weltweit teilgenommen
haben, erwarten sowohl im europäischen als auch im weltweiten
Durchschnitt 46 Prozent der Befragten Vorteile für ihr Geschäft.
Deutsche Unternehmen haben
oft bereits Zahlungsziele von unter
30 Tagen (siehe Grafik) – und befürchten daher, dass sie künftig
eher schlechter dastehen könnten.
Knapp ein Drittel erwartet laut Studie, dass Kunden versuchen werden, unter Verweis auf die Richtlinie längere Zahlungsziele durchzusetzen. Auch der Verein für Credit
Effekte. 41 Prozent der befragten
Unternehmen rechnen durch die
neue Regelung mit einem Anstieg
des Cashflows, 37 Prozent erhoffen
sich ein effizienteres Forderungsmanagement.
Eine Änderung beim Bedarf an
Inkassodienstleistungen oder Kre-
Gesetzte Zahlungsziele in Deutschland im Zeitvergleich
(Angaben in Prozent)
weniger als 30 Tage
Frühjahr 2010
65
30 bis 59 Tage
60 Tage und mehr
33
2
weniger als 30 Tage
Sommer 2009
58
30 bis 59 Tage
60 Tage und mehr
39
3
weniger als 30 Tage
Sommer 2008
48
30 bis 59 Tage
60 Tage und mehr
48
4
Quelle: Atradius
Management rechnet für Deutschland mit einer Verschlechterung des
Status quo. Spanien und Italien, die
einen hohen Anteil an Zahlungsfristen über 60 Tagen haben, erwarten dagegen mehrheitlich positive
ditversicherungen sieht die Mehrheit der Firmen dagegen nicht –
auch ein Zeichen dafür, dass eine
verbindliche Zahlungsfrist noch
lange keinen pünktlichen Zahsar
lungseingang garantiert.
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3 | Der Treasurer | Ausgabe 21 | 4. November 2010
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| Finanzen & Bilanzen
Der
Treasurer
Ausgabe 21 | 4. November 2010
News
Top-Finanzierung
Finanzierungsticker
Helvetia platziert
„ewige“ Anleihe
Der Schweizer Versicherer
nimmt über eine „ewige“
Anleihe 300 Mio. Franken
auf. Anfangs beträgt die
Verzinsung 4,75% jährlich.
Ab November 2015 ist der
Bond kündbar. Sollte das
nicht geschehen, erhalten die
Anleger jährliche eine Vergütung, die dem DreimonatsLibor plus 360 Bsp Aufschlag
entspricht. Lead Manager
sind die Credit Suisse und die
Deutsche Bank.
Deutsche Flugsicherung platziert Schuldschein und schließt
syndizierten Kredit ab
+++ Kapsch TrafficCom stockt
SAF-Holland
Dürr kündigt S&P-Rating
Der Stuttgarter Anlagenbauer
verzichtet künftig auf die
Bewertung von Ratingagenturen. Wie angekündigt hat
Dürr S&P gekündigt. Bisher
hatte die Ratingagentur den
Anlagenbauer mit B, Ausblick
negativ eingestuft. Dürr sieht
eigenen Angaben zufolge keinen Mehrwert in den Bonitätsnoten. Bereits bei der
Anleiheplatzierung im
September hatte das Unternehmen auf ein Rating
verzichtet.
DFS
SAF-Holland erwägt
Kapitalerhöhung
Der nordbayerische Lkw-Zulieferer braucht frisches Kapital. Eine mögliche Kapitalerhöhung ist nach Vorstandschef Rudi Ludwig in der Diskussion. Es
sei aber
noch nichts
entschieden.
Ludwig
halte laut
SAF braucht Geld.
Handelsblatt mittelfristig eine Eigenkapitalquote von 20 bis 25%
für notwendig, derzeit liege
sie bei nur 5%. In der Wirtschaftskrise hatte sich der
Umsatz von SAF-Holland auf
440 Mio. Euro fast halbiert.
Der Lkw-Zulieferer musste
mit den Banken über neue
Kredite verhandeln, weil er
wegen der Verluste die Auflagen verletzt hatte.
Die DFS Deutsche Flugsicherung mit einer Verlängerungsoption um
GmbH (Umsatz 2009: 977,8 Mio. ein weiteres Jahr und dient nach
Euro) ist im Oktober gleich zweimal Unternehmensangaben der allgein Sachen Finanzierung aktiv ge- meinen Finanzierung sowie als
worden. Am Anfang des Monats Backup-Linie für das Commercialhatte das Unternehmen aus dem Paper-Programm.
hessischen Langen einen SchuldDieses Vorgehen hat sich beschein über 175 Millionen Euro be- währt, denn die DFS finanziert sich
geben. Ursprüngeigenen Angaben
lich war lediglich
zufolge im Weein Volumen von
sentlichen über
100
Millionen
dieses Geld- und
Euro
anvisiert
Kapitalmarktproworden, es wurde
gramm, das mit
wegen der hohen
Krediten abgesiNachfrage aufgechert ist. Im Gestockt. Das Darle- Neuer Tower der DFS in Berlin
schäftsbericht
hen besteht aus zwei Tranchen mit 2009 hatte DFS auch angekündigt,
Laufzeiten von sieben und zehn 2010 weitere Emissionen im RahJahren und ist jeweils mit einem men dieses Programms zu platziefesten Kupon ausgestattet. Die ren und je nach Marktlage auch
Commerzbank und die Helaba ha- kurzfristige Kredite in Anspruch zu
ben die Transaktion arrangiert. nehmen. DFS hat keine Probleme
Ende Oktober folgte der Abschluss bei den Finanzierungen: Sie wird
einer syndizierten Rahmenkreditli- von S&P mit AAA und von Moonie über 160 Millionen Euro. Sie dy’s mit Aaa bewertet, da sie vollsap
hat eine Laufzeit von zwei Jahren ständig dem Bund gehört.
Unternehmensanleihe
auf
75
Mio. Euro auf +++ Moody's bestätigt A3-Rating von Volkswagen Financial Services, Ausblick
stabil +++ Air Berlin will Anleihe
im Volumen von 150 bis 200
Mio. Euro begeben und damit
zum Teil eine ausstehende Wandelanleihe
zurückkaufen
+++
Salzgitter begibt Wandelanleihe
in Höhe von bis zu 300 Mio. Euro
auf Aktien aus der Beteiligung an
Aurubis +++ Hapag-Lloyd stockt
Hochzinsanleihe um 150 Mio.
Euro auf, die Reederei hat bereits
330 Mio. Euro und 250 Mio. Dollar bei Investoren eingesammelt
+++ Deutsche Telekom will 20jährigen Eurobond über mind.
300 Mio. Euro begeben +++
Moody's ändert Ausblick von
Hellas Ba1-Rating von stabil auf
positiv +++
Herabstufung für
Schuldscheine
Keine Fusion von
Bayern- und WestLB Refinanzierung mit
Hindernissen
Die Agentur Moody's hat die
Ratings von sechs Wertpapierklassen der Transaktion S-core 2007-1
unter Beobachtung für eine mögliche Herabstufung gesetzt. Insgesamt sind 467,4 Millionen Euro
von festverzinslichen Wertpapieren betroffen. Die Ratingagentur
hat sich angesichts einer Reihe
von Ausfällen seit der letzten Bewertung Anfang September 2009
nun zu diesem Schritt entschlossen. Insgesamt musste die Transaktion Ausfälle in Höhe von 38
Millionen Euro verzeichnen, allein
20 Millionen Euro seit dem letzten
Rating.
S-core 2007-1 ist ein Kapitalmarktvehikel der Deutschen Bank,
das ein Portfolio von Schuldscheinen enthält, die unter dem Label
„DB Schuldschein“ im Jahr 2007 an
deutsche mittelständische Unternehmen vergeben wurden. Das
Portfolio umfasst noch 137 Darlehen mit einem Wert von 441,9
sap
Millionen Euro.
Die Gespräche über einen Zusammenschluss der beiden Landesbanken WestLB und BayernLB sind
gescheitert. Der Vorstand der
BayernLB hat der Fusion eine Absage erteilt, da „die ökonomischen
Vorteile eines möglichen Zusammenschlusses gegenüber der Ertragskraft einer eigenständigen
BayernLB in keinem hinreichend
ausgewogenen Verhältnis“ stehen,
teilte das Institut am Donnerstag in
München mit. Die FTD hatte zuvor
schon unter Berufung auf Finanzkreise berichtet, dass die Fusionsverhandlungen der beiden Institute
vor dem Aus stünden.
Die Ratingagentur Moody’s
hatte sich bereits Ende September
kritisch zu dieser Fusion geäußert.
Vor allem für die BayernLB hätte es
demnach negative Auswirkungen
geben können. Eine Fusion der beiden Landesbanken passe aus strategischer
Sicht
nur
bedingt,
außerdem gebe es Integrationsrisiken, hieß es damals.
sap
<< F O R T S E T Z U N G V O N S E I T E 1
das Mezzanine-Kapital nicht aus
eigenen Mitteln tilgen können, da
Eigenkapital durch die Krise stark
zurückgegangen sind. Auch externe Kreditgeber stehen nicht zur
Verfügung. „Das ist ein Dilemma
für Familienunternehmen, die
möglicherweise Anteile abgeben
müssen“, erklärt André Knöll von
Hauck & Aufhäuser. Die Privatbank
hat ebenfalls eine Studie zu diesem
Thema erstellt, die zu ähnlichen
Ergebnissen kommt.
Wie bewusst sich die Arrangeure dieser Problematik sind, zeigt
jetzt der Vorstoß von HSBC Trinkaus: Drei Transaktionen des Programms Heat Mezzanine sollen
restrukturiert werden. Nach Angaben von Moody’s sind Änderungen
geplant: Beispielsweise soll die
Laufzeit um weitere vier Jahre verlängert werden. Dies werde den
Emittenten ausreichend Zeit für eine Anschlussfinanzierung verschaffen. Weitere Insolvenzen würden dadurch verhindert.
mad
5
| Finanzen & Bilanzen
Der
Treasurer
Ausgabe 21 | 4. November 2010
News
Honsel meldet Insolvenz an
Daimler vereinbart Kredit
Der Stuttgarter Autobauer
Daimler hat mit einem Bankenkonsortium eine neue
Kreditlinie über 7 Mrd. Euro
vereinbart. „Mit dieser Kreditlinie können wir uns die
derzeit günstigen Konditionen für die nächsten fünf
Jahre sichern und haben
damit längerfristig ein solides
Liquiditätspolster”, wird
Finanzvorstand Bodo Uebber
in einer Mitteilung zitiert.
Daimler habe nicht die
Absicht, die Kreditlinie in
Anspruch zu nehmen. Die
bisherigen Kreditlinien über
5 Mrd. Dollar (umgerechnet
3,6 Mrd. Euro) und 3 Mrd.
Euro würden demnächst
vorzeitig gekündigt, heißt
es weiter. Dem Kreditkonsortium gehören Unternehmensangaben zufolge mehr als
30 europäische, amerikanische und asiatische Banken
an.
Der Turnaround des Automobilzulieferers ist gescheitert
dpa
Der angeschlagene Automobilzu- nahmen auf dem Weg zum Turnlieferer Honsel aus Meschede ist around. Im Rahmen eines finanzahlungsunfähig. Am 25. Oktober ziellen Restrukturierungskonzeptes
musste der Hersteller für Leichtme- wurde die Schuldenlast von 510 auf
tallkomponenten für Motoren, 110 Millionen Euro gesenkt. Die
Getriebe, Fahrwerke beim Amtsge- Gläubiger wandelten mithilfe eines
richt Arnsberg eiDebt-to-Equitynen Antrag auf
Swaps große TeiEröffnung des Inle der Schulden
solvenzverfahin Eigenkapital
rens stellen.
um und hielten
Zuletzt hatte
damit 49 Prozent
die Honsel AG
an dem Unterweltweit
3.800
nehmen. HauptMitarbeiter und
eigentümer blieb
erwirtschaftete Zuletzt hatte die Honsel AG 3.800 Mitarbeiter.
mit 51 Prozent
über eine halbe Milliarde Euro Um- der Finanzinvestor Ripplewood
satz. Trotz intensiver Verhandlun- (RHJI). Dieser investierte zusätzlich
gen über Restrukturierungskonzep- 50 Millionen Euro in den Automote konnte keine Einigung erzielt bilzulieferer. RHJI hatte Honsel
werden, teilte das Unternehmen 2004 für 625 Millionen Euro vom
mit. Dringend benötigte Finanzmit- US-Finanzinvestor Carlyle gekauft.
tel, die Honsel im Zuge dieser Re- Durch die hohen Übernahmekredite
strukturierung zugeflossen wären, war Honsel bereits früher in Prostünden nicht zur Verfügung.
bleme geraten. RHJI musste bereits
Im vergangenen Jahr schien 2006 Kapital nachschießen, um eiHonsel nach mehreren Kapitalmaß- nen Covenant-Bruch zu heilen. akm
Siemens-Tochter
platziert Bond
Die Siemens Enterprise Communications (SEC) hat eine Hochzinsanleihe in Höhe von 200 Millionen
Euro platziert. Das Wertpapier hat
einen Kupon von 10,75 Prozent
und läuft bis 2015. Der Angebotspreis beträgt 97,195 Prozent. Der
Aufschlag liegt bei 977 Basispunkten über dem entsprechenden
Swapsatz.
Das Papier wird von Moody’s
mit B3 und von S&P mit B- bewertet. Die Investmentbank Jefferies
hat die Emission zusammen mit der
UBS und Wells Fargo begleitet. Das
war die erste Kapitalmarkttransaktion von Henning Rehder, der seit
August dieses Jahres CFO der Siemens-Tochter ist und damit unter
anderem die Bereiche Finance &
Treasury verantwortet. SEC ist ein
Joint Venture von Siemens und The
Gores Group, wobei der Münchener
DAX-Konzern 51 Prozent der Anteile hält. Das Unternehmen bietet
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| Personen & Positionen
Der
Treasurer
Ausgabe 21 | 4. November 2010
Treasury des Jahres
Rikard Josefson wurde zum
neuen Head
of Global
Transaction
Services
(GTS) der
SEB ernannt
und wird seine Position zum
1. Januar 2011 annehmen. Im
Moment ist Josefson als Head
of Region East und Deputy
Head of Retail Banking in
Schweden tätig.
Der Pharma-Konzern Merck erhält erstmals die Auszeichnung.
Bank of America Merrill Lynch
Die Bank of America Merrill
Lynch hat
ihr Global
Treasury Solutions (GTS)
Team mit
neun neuen
Mitarbeitern verstärkt. Unter
anderem ist Matthew Davies
(Bild) zum EMEA Head of GTS
Sales für Unternehmen ernannt worden. Martin Knott,
der an Davies berichtet, übernimmt die Position des Head
of GTS Sales Unternehmen in
Zentral- und Osteuropa, im
Nahen Osten und in Afrika.
Antje Scherer, Head of
Treasury der Rhön-Klinikum
AG, hat den Klinikbetreiber
vor kurzem verlassen. Anfang
kommenden Jahres wird sie
eine neue Tätigkeit im Bereich Treasury übernehmen.
Thomas Cook
Ludger Heuberg wird neuer
CFO des
Chemieunternehmens
H.C. Starck.
Er folgt Uwe
Salzer nach,
der das Unternehmen Ende
Oktober auf eigenen Wunsch
verlassen hat. Der 51-jährige
Heuberg war zuvor u.a. CFO
von Thomas Cook.
Wissen Sie von
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<< F O R T S E T Z U N G V O N S E I T E 1
In diesem Jahr gab es auf der Merck-Treasury alle Gesellschaften
Structured FINANCE Deutschland von Millipore in ein direktes Cash
in Karlsruhe ein Novum. Erstmals Pooling des Unternehmens ein.
wurde die Auszeichnung „Treasury Gleichzeitig übertrug es alle Interdes Jahres“ verliehen. Der Preis company-, Währungs- und Zinsgeging an die Treasury-Abteilung des schäfte von Millipore auf die neue
Chemie- und Pharmakonzerns Inhouse-Bank.
Merck aus Darmstadt. Rando
„Hätte ich heute einen Hut auf,
Bruns, Head of Treasury, nahm die dann würde ich ihn vor dieser
Auszeichnung entgegen. Grund: Transaktion ziehen“, sagte Michael
Das Treasury des Familienunter- Schütt, Leiter Finanzierung der
nehmens unterstützte exzellent bei Fraport AG und Mitglied der Jury
der Akquisition des US-Life- bei der Preisverleihung. „Die LeisScience-Unternehmens Millipore.
tung hat jedoch nicht nur mich,
Im Frühjahr
sondern auch den
dieses Jahres hatRest der Jury
te Merck angeüberzeugt, da die
kündigt, das USTreasury-AbteiUnternehmen für
lung exzellente
rund 5,3 MilliarArbeit geleistet
den Euro zu
hat
und
der
übernehmen.
Mehrwert für das
Letztlich haben
Unternehmen
die Darmstädter
klar ersichtlich
5,1
Milliarden
ist.“ Eine unabEuro bezahlt. Das
hängige achtköpMerck-Treasury
fige Jury, bestewar für die Akhend aus Vertrequisitionsfinantern von Unterzierung sowie für
nehmen und Fidie Integration
nanzdienstleisder über sechzig Markus Dentz und Rando Bruns (rechts) bei der
tern, hatte die
Preisverleihung auf der SFD in Karlsruhe
neuen Tochtergeeingereichten
sellschaften in die Finanzprozesse Projekte bewertet. Sowohl in
von Merck verantwortlich. Inner- puncto Leistung des Teams als auch
halb von nur vier Wochen hat das Mehrwert für das Unternehmen
Treasury mit drei Banken eine Kre- konnten Bruns und sein Team insditvereinbarung über 4,2 Milliar- gesamt die höchste Punktzahl erden Euro arrangiert – es war einer reichen. Im engeren Auswahlproder größten Akquisitionskredite im zess standen neben Merck noch
Jahr 2010. Die Refinanzierung der Treasury-Projekte des SoftwareherTransaktion erfolgte im Anschluss stellers SAP, des Pharmahändlers
durch eine Kombination von Cor- Celesio, des Chemieunternehmens
porate-Euro-Bondplatzierung und Oxea, des Elektronikunternehmens
Kreditsyndizierung.
Semikron und des Reinigungsgeräsap
Darüber hinaus musste das teherstellers Kärcher.
Merck-Treasury die Währungskursentwicklung des US-Dollars zum
Ein ausführliches Interview mit
Euro verfolgen und hedgen, da der
Rando Bruns erscheint in der
Kaufpreis in US-Dollar zu bezahlen
kommenden Printausgabe im Dewar. Die Integration verlief dann
zember 2010.
zügig: Bereits Mitte Juli band das
Annette Hausmanns
SEB
Personalien
Spürbare
Entspannung
den Kernbanken ein Revival erhalten habe. Wie selten zuvor achten
die Partner darauf, dass beide Seiten zu ihrem Recht kommen –
Stichwort „Cross-Selling“.
Neben dem Treasury des Jahres
(nebenstehend) wurde auf der SFD
zum sechsten Mal der CFO des Jahres gekürt. Der Preis ging diesmal
an Alfried Bührdel, Finanzvorstand
der Ströer Out-of-Home Media AG.
Bührdel erhielt die Auszeichnung
für seine herausragenden persönlichen Verdienste um die Unternehmensentwicklung von Ströer. Die
Finanzierung der Großübernahmen
der Deutschen Städte Medien
(DSM) 2004 und der Deutschen Eisenbahn-Reklame (DERG) 2005 organisierte er gemeinsam mit dem
Hedgefonds Cerberus. In diesem
Jahr führte Bührdel das Unternehmen in einem schwierigen Kapitalmarktumfeld an die Frankfurter
Börse. Ströer ist mitterweile im
mad
SDAX notiert.
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Datum
09.11.
09.-10.11.
10.11.
10.11.
15.-16.11.
Titel
GMT Finanztag
Cash- und Finanz-Management
Electronic Banking: Fit für die Zukunft!
Das Akkreditiv in der Praxis
Der M&A-Vertrag in der Praxis
Veranstalter
GMT - Global Market Touch Research & Consulting GmbH
Schwabe, Ley und Greiner
Omikron Systemhaus
Global Competence Forum
Euroforum
Ort
München
Frankfurt am Main
Berlin
Stuttgart
München
8
| Software & IT
Der
Treasurer
Ausgabe 21 | 4. November 2010
News
City Financials integriert
Kyriba erhält Kapital
Der Anbieter von Cash
Managament und TreasuryLösungen hat 10,6 Mio.
US-Dollar zur Finanzierung
des Wachstums erhalten.
Das Kapital stammt von Iris
Capital, einem paneuropäischen Private-Equity-Haus.
Kyriba, dessen Zentrale in
San Diego ist, gibt an, global
mehr als 10.000 Nutzer zu
haben. Die Software wird
ausschließlich als Service
(SaaS) angeboten.
Wall Street Systems baut Treasury-Angebot durch die
Übernahme von City Financials aus
Eon AG
Der Treasury-Software-Spezialist dem Tool wird mit Wallstreet TreaWall Street Systems (Wallstreet) hat sury (früher TremaOne) der mittelim Sommer den britischen Wettbe- ständische Markt angesprochen.
werber City Financials übernom- Wallstreet geht davon aus, dass es
men. „Die Akquisition stärkt unser in diesem Bereich weltweit rund
Geschäft im Bereich der Treasury- 4.500 Kunden gibt. In die nächstManagementhöhere AnfordeSysteme“, erklärrungskategorie
te Mark Lewis,
fällt dann das
Business DeveTool von City Filopment Director
nancials.
Hier
bei Wallstreet, im
glaubt Wallstreet,
Rahmen der Eues gebe weltweit
rofinance-Konferund 1.500 Kunrenz in Genf. City Eon nutzt die Wallstreet Suite
den.
In
die
Financials hat den Schwerpunk sei- höchste Kategorie, in der Wallstreet
ner Kunden in Großbritannien – etwa 200 Kunden sieht, wird die
insgesamt nutzten zum Zeitpunkt Wallstreet Suite (früher TremaSuite)
der Übernahme mehr als 50 große eingeordnet. Sie ist bei zahlreichen
Kunden weltweit die Lösung, die deutschen DAX-Adressen im Einsowohl als Software-as-a-Service satz wie etwa bei BMW, Daimler,
als auch als installierte Lösung an- Henkel und Eon. Die Version 7 der
geboten wird.
Wallstreet Suite ist Ende 2009 beim
Das Tool von City Financials Energieversorger Eon live geganwird die bestehenden Lösungen gen, der die Treasury-Lösung bemad
von Wallstreet ergänzen. Neben reits seit 2003 nutzt.
Sungard ist “Swiftready”
Avantgard, eine Lösung für
das Liquiditätsmanagement
von Sungard für Unternehmen, Versicherer und den
öffentlichen Sektor, hat im
Oktober drei SwiftreadyLabels erhalten. Bereits im
vierten Jahr in Folge erhält
der Anbieter Sungard dieses
Zertifikat von Swift.
IMPRESSUM
Redaktion: Markus Dentz (mad, verantwortlich),
Anne-Kathrin Meyer (akm), Andreas Knoch (ank),
Sabine Pfisterer (sap), Sabine Reifenberger (sar),
Frank Schnattinger (frs)
Verlag
Herausgeber: FINANCIAL GATES GmbH
Geschäftsführung:
Dr. André Hülsbömer, Volker Sach
60326 Frankfurt am Main
Mainzer Landstraße 199
HRB Nr. 53454, Amtsgericht Frankfurt am Main
Telefon: (069) 75 91-32 52
Telefax: (069) 75 91-32 24
E-Mail: [email protected]
Internet: www.derTreasurer.de
Bezugspreis Jahresabonnement: kostenlos
Erscheinungsweise: zweiwöchentlich
(24 Ausgaben im Jahr)
Anzeigenvertrieb: Sylvia Daun
Telefon: (069) 75 91-14 82
Telefax: (069) 75 91-24 95
Layout: Daniela Seidel, FINANCIAL GATES
Mitherausgeber: BELLIN GmbH FINANZDIENSTE,
cogon AG, Fortis Bank SA/NV Niederlassung
Deutschland, HSBC Trinkaus & Burkhardt AG,
PricewaterhouseCoopers AG, REVAL Accounting
for Risk, SEB AG
Partner: Citigroup, ecofinance Finanzsoftware
GmbH, GMT – Global Market Touch GmbH,
Hanse Orga AG, JP Morgan Treasury Services,
Omikron Systemhaus GmbH & Co. KG, UniCredit
Bank AG
Haftungsausschluss: Alle Angaben wurden
sorgfältig recherchiert und zusammengestellt.
Für die Richtigkeit und Vollständigkeit des
Inhalts von Der Treasurer übernehmen Verlag
und Redaktion keine Gewähr.
Für unverlangt eingesandte Manuskripte
und unverlangt zugestellte Fotografien oder
Grafiken wird keine Haftung übernommen.
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9
| Asset Management
Der
Treasurer
Ausgabe 21 | 4. November 2010
News
Rendite verzweifelt gesucht
Lupus alpha legt zu
Der in Frankfurt ansässige
Asset Manager Lupus alpha
konnte in den ersten neun
Monaten dieses Jahres rund
700 Mio. Euro an Mittelzuflüssen verbuchen und hat
damit zum zehnjährigen Bestehen die 7-Mrd.-EuroMarkte bei den Assets under
Management passiert. Lupus
alpha konzentriert sich auf
die Bereiche Absolute Return
sowie Small- und Mid-Caps.
Corporates sind beim Thema Aktien am risikofreudigsten
Nachhaltigkeit gewinnt an Bedeutung
Das Renditetief am Rentenmarkt
hinterlässt zunehmend Spuren in
der geplanten Asset Allokation institutioneller Adressen. Wie die aktuelle Studie von Greenwich Associates zeigt, sind Investoren bei der
Suche nach stabilen Erträgen ohne
wesentliche Risikoerhöhung gewillt, die Real-Estate-Quote im
Portfolio deutlich zu erhöhen. So
fiel der Anteil von festverzinslichen
Anlagen in den Portfolios von 227
befragten deutschen Institutionellen im ersten Halbjahr von 68,7
Prozent (zum 31. Dezember 2009)
auf 66,3 Prozent. Besonders der
Anteil „europäische Anleihen“
wurde dabei um knapp 5 Prozentpunkte reduziert, während globale
Anleihen etwas höher gewichtet
wurden.
Aktien konnten hiervon jedoch
nicht profitieren. Die Quote stieg im
gleichen Zeitraum minimal von 7,6
Prozent auf 7,9 Prozent und bleibt
damit aber weitentfernt von den
14,2 Prozent, die im Jahr 2008 er-
Der europäische Verband für nachhaltige Geldanlage (Eurosif) erwartet, dass Anleger künftig noch mehr
Wert auf soziale, ethische und ökologische Kriterien legen. Er stützt
sich dabei auf eine Studie zum
Markt für nachhaltige Geldanlagen
in Europa. Mittlerweile rund 5 Billionen Euro beträgt das Volumen
des nach nachhaltigen Kriterien investierten Geldes in Europa, ein
Plus von immerhin 87 Prozent
gegenüber der letzten Studie aus
dem Jahr 2008.
Hierbei haben nach Ansicht des
Verbands unter anderem die anhaltende Finanzkrise und Umweltkatastrophen die Investoren offenbar
wachgerüttelt. Im Wesentlichen
sind dabei institutionelle Anleger
wie Pensionseinrichtungen die treibende Kraft, zunehmend sei jedoch
auch die Nachfrage von Privatinvestoren sichtbar. Entsprechend
müssten sich die notierten Unternehmen stärker dieser Herausfordefrs
rung stellen.
State Street übernimmt
Die State Street Global Advisors (SSgA) übernimmt für
einen Kaufpreis von rund 57
Mio. Euro die Bank of Ireland
Asset Management (BIAM).
Das Unternehmen verwaltet
Assets in Höhe von rund 26
Mrd. Euro. Die Transaktion
soll spätestens im ersten
Quartal 2011 abgeschlossen
werden.
reicht wurden. Hier stechen allerdings Corporates als Investorengruppe heraus. Die höchste Aktienquote findet sich in den Pensionsplänen deutscher Unternehmen
(18,1 Prozent).
Ansonsten, so Greenwich, sei
ein starkes Interesse an der Assetklasse Immobilien zu vernehmen,
die gerade bei langfristig investierenden Vorsorgeeinrichtungen
künftiger stärker in die Rolle wachsen soll, die derzeit höherrentierliche und risikoarme langfristiger
Bonds einnehmen. Consultants am
deutschen Markt raten diesbezüglich allerdings auch zu Vorsicht
und einem umsichtigen Agieren.
„Ich würde hier momentan nicht
überstürzt handeln, wir sehen gerade die Abwicklung verschiedener
offener Immobilienfonds. Es ist
noch nicht absehbar, wie die Preise
reagieren werden, wenn weitere
Immobilienpakete auf den Markt
kommen“, kommentierte ein Experfrs
te die Marktentwicklung.
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10 | Der Treasurer | Ausgabe 21 | 4. November 2010
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| Risikomanagement
Der
Treasurer
Ausgabe 21 | 4. November 2010
News
Zinswende am kurzen Ende
Marsh koopieriert
mit Maxpool
Marsh wird künftig mit dem
Hamburger Maklerpool Maxpool im gewerblichen Sachversicherungsgeschäft kooperieren. Die 1998 gegründete
Maxpool GmbH gehört zu
den größten Zusammenschlüssen unabhängiger Finanzdienstleister in Deutschland. Über Maxpool erhält
Marsh Zugang zu mehr als
5.000 angeschlossenen Versicherungsmaklern.
Euribor notiert wieder über Hauptrefinanzierungssatz
Schlappe im
Swap-Prozess
Die Tage der Vollzuteilungspolitik zur Verfügung gestellt. Das hatte
der Europäischen Zentralbank am den Euribor über Monate unter das
Geldmarkt dürften gezählt sein. Leitzinsniveau gedrückt. Zuletzt
Das zumindest lässt die Entwick- hatten die Banken im Euroraum allung der Zinssätze für Euro-Ter- lerdings weniger Liquidität bei der
mingeld im unbesicherten Inter- EZB nachgefragt. Seitdem haben
bankengeschäft Auf dem Weg nach oben
die Euribor-Zins(Euribor) vermu- (3-Monats-Euribor und EZB-Leitzins; in Prozent) sätze deutlich anten. Mitte Oktogezogen.
1,1 M EZB-Leitzins M 3-Monats-Euribor
ber ist der weitDie Zinswende
1,0
hin
beachtete 0,9
am kurzen Ende
Dreimonats-Euri- 0,8
der
Zinskurve
bor erstmals seit 0,7
dürfte
damit
mehr als einem 0,6
vollzogen sein.
11/2009 02/2010 05/2010 08/2010 11/2010
Jahr wieder über
Auch am langen
Quelle: Dexia
den EZB-Leitzins
Ende sind bereits
von aktuell 1 Prozent gestiegen – Anzeichen einer Stabilisierung ausein Niveau, das eine Normalisie- zumachen. So notiert der Zehnjahrung am Geldmarkt signalisiert.
res-Swapsatz wieder bei rund 2,8
Üblicherweise notiert der Satz, Prozent. Anfang Oktober war er bis
zu dem sich Banken untereinander auf 2,3 Prozent gesunken. Noch ist
Geld leihen und der Referenzzins Zeit, sich zu historisch günstigen
bei vielen Krediten, Anleihen und Konditionen
gegen
steigende
Swaps ist, knapp über dem Haupt- Zinsen abzusichern. Sollten die
refinanzierungssatz. Im Zuge der Zinsen am langen Ende weiter
Finanzkrise hat die EZB den Ban- anziehen, werden auch Zinssicheank
ken jedoch unbegrenzt Liquidität rungen teurer.
Erstmals hat ein deutsches Obergericht in einem CMS-Spread-Ladder-Swap-Fall zugunsten einer
Kommune geurteilt. Ende Oktober
hat das OLG Stuttgart dem Abwasserzweckverband Mariatal wegen
Falschberatung durch die Deutsche
Bank vollen Schadenersatz in Höhe
von 710.000 Euro zuzüglich Zinsen
zugesprochen. Die Deutsche Bank
kündigte gegen das Urteil Revision
vor dem Bundesgerichtshof an. In
der Urteilsbegründung hieß es, die
Bank handelte „vorsätzlich, um mit
dem Geschäft entweder direkt oder
durch den Handel mit den günstig
erworbenen Optionen einen Gewinn
zu erzielen“. Damit greift die dreijährige Verjährungsfrist des bis zum
4. August 2009 gültigen Paragraphen 37a des Wertpapierhandelsgesetzes, der auch auf Swap-Geschäfte anzuwenden war, nicht. Nach
Ansicht der Klägeranwälte können
mangels Verjährungseintritt bei
Vorsatz Hunderte von Kommunen
jetzt auf Schadenersatz hoffen. ank
Deutschland bekommt
eine Eins
Zum Oktober hat der Wirtschaftsinformationsdienst
D&B den Länderrisikoindikator für Deutschland von DB2a
auf DB1d gesetzt. Damit ist
Deutschland neben Norwegen und der Schweiz das
einzige Land in Europa mit
einem Einser-Rating.
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| Banken
Der
Treasurer
Ausgabe 21 | 4. November 2010
Oliver Diehl leitet künftig
den Bereich
Equity Capital Markets
bei der
Hamburger
Berenberg
Bank. Sein Vorgänger Manuel
Bally geht nach Unternehmensangaben zum Jahresende in den Ruhestand. Diehl
berät seit 13 Jahren Firmen
bei Börsengängen und Kapitalerhöhungen. Zuletzt war er
Vorstand der Hauck & Aufhäuser Corporate Finance AG.
Davor arbeitete er bei der JP
Morgan Cazenove. Seine
Karriere begann er bei der
UBS. Die Berenberg Bank
sieht im Platzierungsgeschäft
mit Aktien eines seiner wichtigsten Wachstumsfelder.
Bereits heute sind mehr als
80 Research- und SalesExperten in London und im
Handelsbereich in Hamburg
tätig.
Banken droht wieder Ungemach aus Immobilienverbriefungen
Streit um
SEPA-Umsetzung
Der europäische CMBS-Markt wird Schuldner kündigten an, dass diese
deutlich unter Druck geraten. Mit Kredite zum Fälligkeitstermin zuden CMBS-Transaktionen werden rückgezahlt werden. Alle drei Kregewerbliche Immobilienkredite re- dite sind „Performing Loans“. Fast
finanziert. Das Ende der Laufzeiten 36 Prozent der „Loan Balance“ ist
rückt für die Kreditrückzahlungen mit Büroimmobilien abgesichert.
näher. Insgesamt werden im komDie Entwicklung am CMBSmenden Jahr 12 Milliarden Euro Markt ist kritisch für die Investofällig, 2010 waren: Da hier weiren es lediglich 6
tere Verluste zu
Milliarden Euro.
erwarten
sind,
Doch viele Kredürfte der Druck
ditnehmer werauf die Banken,
den ihre ausstedie in derlei Pahenden Kreditpiere investiert
rückzahlungen
sind, zunehmen.
nicht fristgerecht
Zum Teil, so
begleichen könFitch,
mussten
nen
(„Balloon Immobilienkredite wurden mit CMBS refinanziert. bereits Verluste
Risk“), deswegen sei mit Kreditre- realisiert werden, da die First-Lossstrukturierungen zu rechnen.
Tranchen unter Buchwert an InvesDer „Fitch Maturity Repayment toren weiterveräußert wurden. ZuIndex“ fiel von 38,5 Prozent im nehmende Zahlungsausfälle waren
Oktober auf 36,6 Prozent, blieb auch Vorboten für das Subprimeaber im vierten Monat in Folge Desaster
(Refinanzierung
von
weitgehend stabil. Im November privaten Immobilienkrediten) geakm/mad
werden nur drei Kredite fällig. Die wesen.
Das European Payment Council
(EPC) hat das Vorgehen der EUKommission bei der Umstellung auf
SEPA-Lastschrift und -Überweisung kritisiert. Eine Definition
grundlegender Anforderungen an
Euro-Überweisungs- und Lastschriftverfahren, wie sie die Kommission in Verordnungen ins Gespräch gebracht hat, lehnt das EPC
als alleiniges Kriterium für den europäischen Zahlungsraum ab. Auch
nationale Verfahren könnten diesen
Anforderungen entsprechen, damit
wäre die Umstellung auf SEPA-Verfahren womöglich nicht mehr
zwingend.
Das EPC befürchtet, die Kommission könnte keine definitiven
Enddaten für eine Umstellung auf
SEPA-Zahlungsformate
setzen.
Mehrere konkurrierende Verfahren
parallel zu betreiben, widerspreche
dem Ansatz von SEPA und schädige diejenigen Marktteilnehmer, die
bereits in eine SEPA-konforme Insar
frastruktur investiert haben.
iStock/Thinkstock/Getty Images
Druck aus dem CMBS-Markt
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