Monash University - Friedrich-Alexander

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Monash University - Friedrich-Alexander
Erfahrungsbericht:
Auslandpraktikum an der Monash University
Melbourne
Aufenthalt: 04.02.2011 – 29.04.11
Department: Materials Science and Engineering
Heike Krebs
Studiengang: Werkstoffwissenschaft
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Heike.Krebs [at] ww.stud.uni-erlangen.de
1. Vorbereitung
Für das geplante Praktikum an der Monash University in Melbourne gab es allerhand vorzubereiten,
da es (von Deutschland aus gesehen) auf der anderen Seite der Welt liegt, in Südaustralien. Geplant
war ein Aufenthalt vom 31. Januar 2011 bis einschließlich 29. April 2011. Da ich mich zu jenem
Augenblick im 9. Fachsemester befand und ich somit meinen Studienschwerpunkt „Werkstoffe in
der Medizin“ schon abgeschlossen hatte, bot sich die Arbeitsgruppe von Herrn Prof. Nick Birbilis am
Department Materials Science and Engineering an der Monash University an, weil sich diese
Forschungsgruppe unter anderem mit der Korrosion von Magnesiumlegierungen beschäftigt.
Magnesium gilt in der Welt der Forschung als potenzielles Biomaterial bzw. bioresorbierbares
Implantatmaterial. Ich sollte während dieses Aufenthaltes die Bedeutung des Legierens bis hin zur
Auflösung von Magnesium in-vitro erlernen und untersuchen. Dadurch hatte ich die Möglichkeit die
theoretischen Kenntnisse aus meinem Studium praktisch anzuwenden.
Die Monash University (http://www.monash.edu.au/) ist eine der acht führenden australischen
Universitäten (Group of Eight). Ein weiterer Grund für diesen Aufenthalt war, dass mich dieses
faszinierende Land schon seit jeher interessiert hat.
Allerdings habe ich mich etwas (zu) spät um den Auslandaufenthalt gekümmert: kaum drei Monate
davor… also Ende Oktober 2010. Daher artete alles ein wenig in Stress aus. Der größte
„Stressfaktor“ war die Bewerbung für ein Visum, da ich mich für ein spezielles Visum bewerben
musste und ein Touristenvisum nicht ausreichte. Bei der Bewerbung habe ich sehr viel
Unterstützung von einer australischen Verwaltungsangestellten der Monash University bekommen.
Die australische Einwanderungsbehörde sieht für das Überprüfen des Visums etwa 6-8 Wochen vor
(man muss es per Post schicken = Dauer etwa zwei Wochen). Ich habe das Visum Anfang Dezember
geschickt (man bedenke die Weihnachtsfeiertage…), wodurch sich mein Aufenthalt um eine Woche
nach hinten verschoben: also plant genug Vorbereitungszeit ein!
Neben dem Visum habe ich mich gleichzeitig für ein Stipendium vom DAAD beworben
(Fahrtkostenzuschuss für ein Auslandpraktikum), welches bewilligt wurde.
Ansonsten gab es wenig vorzubereiten, da ein Bekannter, der zur gleichen Zeit nach Australien ging,
sich bereits um eine Wohnung gekümmert hatte - eine 4er WG in der Nähe vom Unicampus.
Kleinigkeiten wie das Besorgen einer Kreditkarte oder das Geldwechseln (australische Dollar) waren
schnell erledigt. Zusatzimpfungen waren nicht nötig und die Auslandkrankenversicherung konnte
schnell abgeschlossen werden.
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2. Ankunft in Melbourne
Nachdem dann endlich alles erledigt war ging es ans Packen und dann ab nach Melbourne - auf die
andere Seite der Welt. Der Flug war für mich relativ kostspielig, da ich recht spontan buchen
musste – vier Tage vor Abflug (hatte das Visum eine Woche später erhalten als geplant und konnte
keinen Flug buchen ohne Visum).
Die Flugzeit dauert etwa einen Tag, mit Zwischenstopp ist man länger als einen Tag unterwegs.
Habe die Fluggesellschaften Lufthansa, Thai Airways und Air China ausprobiert und würde sie wie in
genannter Reihenfolge bewerten, wobei Thai Airways und Lufthansa vergleichbar sind.
Der Hauptflughafen in Melbourne ist sehr übersichtlich und die Busanbindung in die Stadt ist sehr
gut – 20 min in die Innenstadt. Dort wurde ich direkt von meinem Bekannten abgeholt. Aus der
Innenstadt sind wir mit dem Zug und Bus zur Wohnung gefahren (Innenstadt zur Wohnung etwa 27
km!).
Nach der Ankunft in der Wohnung musste ich mich erst einmal von dieser langen Reise erholen…
Die Wohnung war etwa 4 km vom Campus entfernt (Stadtteil Clayton) und mit dem Bus gut zu
erreichen. Zu Fuß war man in etwa 45 min dort. In der Nähe der Wohnung befand sich auch ein
Supermarkt. Alles in allem lag die Wohnung nicht schlecht, allerdings ist im Stadtteil Clayton (und
Springvale, wo ich wohnte) nicht viel los, d.h. wer mehr Stadtleben erleben möchte, sollte definitiv
in die Innenstadt ziehen, verbunden mit etwa 45 min Fahrt zur Uni (mit Zug und Bus) und höheren
Mietpreisen. Der letzte Zug/ Bus (außer am Wochenende) aus der Innenstadt fährt um Mitternacht,
d.h. abends weggehen unter der Woche war kaum möglich.
Nach meiner Ankunft und den ersten Eindrücken von Australien definierte ich die Begriffe
„Distanz“ und „Entfernung“ neu, weil alles so weit weg voneinander ist - das Land ist riesengroß!!!
:o)
Generell sind die Australier ein sehr offenes Volk und wirklich sehr sehr hilfsbereit. Man findet
schnell Anschluss und die Verständigung war kaum ein Problem.
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3. Uni & Freizeit
Die Bilder auf der rechten Seite geben ein paar Eindrücke vom Unigelände.
Das Gelände ist relativ groß und reich an Natur, wodurch der Campus super
angenehm wirkt. Allerdings hat es eine Weile gedauert bis ich mich dort
sicher zurechtgefunden und nicht mehr verlaufen habe… :o)
Im Gebäude 19 waren mein Büroplatz und die Laboratorien, in denen ich
arbeitete. In den ersten zwei Wochen gab es allerhand Bürokratie an der
Uni zu erledigen. Das Wort Sicherheit wird an der Monash University
großgeschrieben. Daher muss man erst einige „safety“-Tests absolvieren
um überhaupt im Labor arbeiten zu dürfen. Nachdem ich dann meine ID
Karte bekommen und die Tests bestanden hatte, konnte ich mit der Arbeit
anfangen.
Die Arbeitsgruppe war wirklich sehr nett und hilfsbereit! Die
Uniausstattung ist in ordentlichem Zustand und die Arbeit hat wirklich viel
Spaß gemacht.
Im Gebäude 10 befindet sich eine Art Mensa und viele weitere
Essensmöglichkeiten. Außerdem sind Banken, ein Frisör (!), eine Apotheke,
ein Supermarkt, ein Reisebüro, ein Buchladen u.v.m. vorhanden. Das Essen
selber ist jedoch relativ teuer. Und es besteht vorwiegend aus Fastfood.
Am Campus gibt es auch ein modernes Fitnessstudio mit Schwimmbad. Die
Mitgliedschaft ist allerdings relativ kostspielig, deswegen habe ich mich
nicht angemeldet und nur einen Probepass von ein paar Tagen ausprobiert.
Zu den Vorlesungen oder Schwierigkeitsgraden der Prüfungen kann ich
leider nichts sagen, weil ich weder Vorlesungen besucht, noch Prüfungen
abgelegt habe.
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Neben dem Unileben hatte ich am Wochenende Zeit für persönliche Interessen wie beispielsweise
Sightseeing, Sport, Ausgehen, Shoppen usw.
Das Nachtleben in Melbourne ist sehr abwechslungsreich und feier-intensiv, jedoch ebenfalls sehr
kostspielig. In der Umgebung vom Campus gibt es eine einzige Kneipe, das Notting Hill. Die Kneipe
ist wirklich schön und relativ günstig (ein kleines Bier etwa 3.50 australische Dollar).
Melbourne ist eine supervielseitige, moderne und sehr künstlerische Stadt! Jeder Stadtteil ist
anders und es gibt wirklich unendlich viel zu entdecken. Mit dem Lonely Planet Reiseführer ist man
gut ausgerüstet – ich kann ihn wirklich empfehlen.
In der Zeit meines Aufenthaltes war gerade Sommer, daher konnte ich z.B. das St. Kilda Festival
erleben. St. Kilda ist ein Stadtteil von Melbourne, der direkt am Strand liegt. Ein Steg führt aufs
Wasser hinaus, wo sich kleine Pinguine in den Steinen am Steg ihre Nester bauen und leben. Die
Stadt bietet wirklich viele Möglichkeiten der Unterhaltung! Man sollte so viel wie möglich
mitnehmen an Veranstaltungen – es lohnt sich. Ich war z.B. auch bei Formel 1 – Super!
Die Bilder sollen ein paar Eindrücke von der Stadt geben:
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4. Fazit
Alles in allem hat sich der Melbourne-Aufenthalt an der Monash University für mich sehr gelohnt
aufgrund der vielseitigen Erfahrungen, die ich gemacht habe. Es verbessert sich nicht nur die
Sprachkenntnis, sondern man wird auch eigenständiger, offener und lernt eine andere Kultur
kennen, zudem kann man Freunde fürs Leben finden.
Dinge, die ich anders machen würde:
-
um Auslandbafög bemühen (Melbourne ist teuer)
meine Sprachkenntnisse in Melbourne und davor mehr verbessern durch z.B. OnlineÜbungen
in Melbourne viel mehr unternehmen, man ist vielleicht nur einmal dort
den Aufenthalt verlängern! :o)
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